Bernd Dierßen erinnert sich
171 Einsätze, 21 Tore. So liest sich die 96-Bilanz von Bernd Dierßen, der zwischen 1980 und 1990 für die Roten in Liga eins und zwei kickte - unterbrochen von vier Jahren, die der heute 49-Jährige für den kommenden Gegner Schalke 04 die Schuhe schnürte, bevor er an die Leine zurückkehrte. Mit beiden Teams schaffte er jeweils den Aufstieg in die Eliteklasse. Vor dem Rückrundenauftakt gegen die Königsblauen erinnert sich Dierßen an seine Zeit bei beiden Kultklubs.Trotz Angeboten von Bundesligisten haben Sie sich 1980 nach der Station Arminia Hannover für die 2. Liga bei Hannover 96 entschieden. Warum?
Bernd Dierßen: "Ich war damals froh, als mich Dr. Scharnofske und Trainer Diethelm Ferner von Arminia Hannover zu Hannover 96 holten. Die Bundesligisten Borussia Mönchengladbach und der 1. FC Köln waren schon ein Jahr vorher an mir interessiert. Bei den Kölnern hatte ich bereits einen Vertrag unterschrieben, wollte mein Abitur machen und dann wechseln. Alles schien perfekt, da verletzte ich mich am Meniskus. Da die Kölner für mich eine Ablösesumme von rund 300.000 DM an Arminia zahlen sollten, machten sie einen Rückzieher, da sie das Risiko, einen vermeintlich verletzten Spieler zu kaufen, nicht eingehen wollten."
Nach drei Jahren bei den 96ern, wechselten Sie im Sommer 1983 innerhalb der 2. Liga zum FC Schalke 04. War das ein kalkuliertes Risiko?
Bernd Dierßen: "Leider lief es in meiner vorerst letzten Saison 1982/83 bei Hannover 96 ein wenig holprig und einige der Leistungsträger, wie Rainer Scholz, verließen den Verein. 96 hatte kein Geld, um entsprechend aufzurüsten und den Bundesligaaufstieg anzupeilen. Daher mein Entschluss zum Wechsel, um in absehbarer Zeit in der Bundesliga zu spielen. Natürlich, ein Risiko war das schon, aber ich war mir ziemlich sicher, dass wir das mit Schalke packen."
Die ersten beiden von insgesamt drei Jahren bei Schalke 04 verliefen für Sie recht erfolgreich. Sie waren Stammspieler. In Ihrer letzten Saison kamen Sie aber nicht mehr recht zum Zug...
Bernd Dierßen: "Das stimmt und es ist ja bekannt: Bei Schalke 04 ist und war immer schon viel los. Der damalige Manager Rudi Assauer, wollte eigentlich mit Trainer Diethelm Ferner verlängern, aber Präsident Dr. Fenne wollte unbedingt einen charismatischen Trainer nach Gelsenkirchen holen. Dieser Trainer wurde Rolf Schafstall und der hatte gelegentlich andere Ideen wie "meine" Position zu besetzen sei. So kam ich in der letzten Saison nur noch auf rund 20 Partien."
m Sommer 1987 die Rückkehr in die alte Heimat. Wer holte Sie zurück zu Hannover 96?
Bernd Dierßen: "Der Kontakt nach Hannover war eigentlich nie abgerissen, und natürlich bekam man in Hannover mit, dass ich bei Schalke nicht mehr so häufig spielte. So zeichnete sich schon bald ein Tausch zwischen "Matze" Giesel und mir ab. Giesel, mit dem ich gerne mal zusammengespielt hätte, wollte nach Schalke und ich gern zu Hannover 96 zurück. Und so kam es dann auch. Man tauschte uns quasi aus. Manager Rolf Rüssmann hätte mich zwar gern bei Schalke behalten, aber mein Entschluss zu wechseln stand fest."
Fesch: Autogrammkarte 1987
s geht gegen Ihren alten Verein, den FC Schalke 04. Wie sind Ihre Sympathien verteilt? Sie haben in einem Interview gesagt, dass Ihre schönste Zeit als Fußballer die beim FC Schalke 04 war...
Bernd Dierßen: "Das ist auch so. Als Fußballer bei Schalke 04 das war schon etwas Besonderes. Für mich persönlich das größte Erlebnis war das 6:6 gegen Bayern München im DFB-Pokal-Halbfinale1984. Durch meine jetzige Tätigkeit beim NFV und auch durch die Nähe meines Wohnortes zu Hannover liegen die Sympathien am Samstag klar bei Hannover 96."
Quelle:
http://www.hannover96.de/CDA/ueber-96/h ... rssen.html