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 Berichterstattung über Hannover 96 in NP u. HAZ / den Medien Moderations-Bereich
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BeitragVerfasst: 27.07.2006 10:40 
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El Filigrano hat geschrieben:
Seit ein paar Wochen werden hier von einigen neuen Forumskollegen die Hannöverschen Medien in den Fokus gerückt. Prinzipiell eine gute Sache, schließlich sind Journalisten nicht sakrosankt. Und wenn es Anlass zur Kritik gibt, dann muss selbstverständlich auch kritisiert werden. Es hat tatsächlich auch einige erhellende Beiträge gegeben.

Die Kritiker melden sich vor allem dann zu Wort, wenn es um die Auseinandersetzungen in der roten Führungsetage geht und Vehling/Kaenzig-kritische Artikel oder Pro-Kind-Artikel erscheinen.

Weiter ist auffallend, dass die „Bild“ dabei nahezu komplett außen vor bleibt. Wie das? Habe ich etwas verpasst und aus der „Bild“ ist über Nacht eine seriöses Blatt geworden? Alles sauber? Oder hängt das vielleicht damit zusammen, dass Kaenzig ein sehr intimes Verhältnis zur „Bild“ pflegt?

Die Kritik konzentriert sich im Wesentlichen auf die HAZ (natürlich, Willecke von der NP kriegt ab und an auch einen ab), und hier wiederum auf den Sportchef. Daran stört mich nicht, dass Heiko Rehberg auf die Mütze kriegt (auch der ist nicht sakrosankt). Wohl aber stört mich, dass da gelegentlich mit nicht belegten, ehrabschneiderischen Vorwürfen gearbeitet wird. Und es stören mich – ebenfalls nicht belegte – Behauptungen, die mit hohem moralischen Anspruch als letzte Wahrheiten verkauft werden. Als ob Pauschalurteile je etwas anderes gewesen wären als blöde Vorurteile.

Im Fanmag ist übrigens Ähnliches zu beobachten. Zufall? Ich frage mich, was das soll. Stimmung drehen? Stimmung machen?

Edit
Ich möchte auch hier nicht den Eindruck erwecken, als stünde ein Martin-Kind-Schrein in meiner Wohnung. Kritische Anmerkungen sind über die Jahre en masse nachzulesen. Und ich kann auch wirklich nicht behaupten, dass mir jedes Detail in der augenblicklichen Entwicklung passt. Eine sich abzeichnende Personalie passt mir absolut nicht in den Kram.

Aber Kind verdient wegen seiner großen Leistungen mindestens Respekt. Ich halte es für völlig überzogen und komplett Banane, diesen Mann als macht- und öffentlichkeitsgeilen Egomanen abzumalen, der nichts anderes im Sinn hat als herausragende, erfolgreiche Supermanager vom Hof zu jagen. Grundlos, rein zum privaten Vergnügen.


@ El Filigrano! Dir macht die Kritik insbesondere an der HAZ zu schaffen. Vielen Lesern macht dagegen die undifferenzierte Kritik an der Geschäftsführung und vor allem die journalistische Verarbeitung dieser Kritik zu schaffen. Es gibt viele Fans, die die Entwicklung unter Vehling/Kaenzig gut fanden. Diese Ansicht wird von dir und den meisten Hannoverschen Journalisten nicht geteilt. Das berechtigt aber nicht zu einer tendenziösen Berichterstattung, wie sie sich eben besonders in den Beiträgen gegen diese beiden Leute gezeigt hat. Die konkrete Kritik an einzelnen Journalisten bezeichnest Du als "ehrabschneidend". Gleichzeitig findest du es aber offensichtlich völlig o.k., wenn Journalisten vor einer breiten Öffentlichkeit einen Fromberg als "Frühstücksdirektor" , Vehling als "naiv und führungsschwach" und Spieler als Billig-Skandinavier diffamieren.

Deinen Vorwurf, es stünde vor allem die HAZ im Fokus, finde ich als nicht berechtigt, da die Kritik der user in diesem thread die gesamte Presselandschaft betrifft.
Allerdings ist die Enttäuschung immer besonders groß, wenn die Erwartung enttäuscht wird. Von der Bild erwartet man keinen seriösen Journalismus von der HAZ schon. Und der Unterschied zu NP und Bild ist ja meist auch noch zu erkennen. Ein Trend zum "Gleichklang" , wie runner es beschreibt, ist jedoch schon erkennbar und wurde z.B. an der Berichterstattung über die Rückkehr von Kind besonders erkennbar. Rehberg selbst steht schon deshalb im Fokus, weil er als Ressortchef die Berichterstattung im Sportteil der HAZ verantwortet.

Willeke ist ein Sonderfall, da er nicht mal mehr zwischen Artikel und Kommentar unterscheidet. Ich nehme seine Artikel mittlerweile eher amüsiert zur Kenntnis und wundere mich nur, warum seine Chefs ihn derart gewähren lassen. Dass Kaenzig ein gutes Verhältnis zur Bild hätte, wird ja oft behauptet. Ich kann es nicht wirklich beurteilen, halte es aber für wahrscheinlich. Neururer hat aber mit Sicherheit ein noch besseres Verhältnis zur Bild ebenso wie Kind. Vehling hatte meinem Eindruck nach gar kein besonderes Verhältnis zu irgendeiner Zeitung, was ihm offensichtlich aber auch nicht bekommen ist.

Zu Kind ist zu sagen, dass seine Verdienste für 96 unverrückbar sind und wir ihm von der 1. Bundesliga bis zum Stadion das meiste zu verdanken haben. Ich war auch lange ein großer Bewunderer von Kind, zumal sein Engagement so uneitel und uneigennützig herüberkam. Meinen Respekt habe ich in früheren postings auch deutlich gemacht! Dankbar für seine Verdienste binich ihm nach wie vor. Meine Achtung gegenüber ihm hat aber vor allem durch die Art seiner Rückkehr ins aktive Geschehen bei 96 sehr gelitten und ich betrachte ihn in der Tat mit anderen Augen. Und die assists durch die lokale Presse bei diesem Vorgehen habe ich mit Schrecken verfolgt.

Sein jetziges Verhalten ist für mich nicht nachvollziehbar, weil die angeführten Gründe für seinen Rücktritt Humbug sind. Ich erkenne eben nichts von Strategie, Besonnenheit und Führungsstärke. Die angebliche Abstiegsgefahr ist so unbegründet wie nie seit dem Wiederaufstieg, zumal für die nächste Saison auf den meisten Positionen eine Wahlmöglichkeit für den Trainer besteht, wie wir sie auch noch nicht hatten. Ein Verdienst übrigens der Geschäftsführung vom letzten Jahr, wie auch der Zuwachs an Sponsoren, die Steigerung der Zuschauerzahlen und einiges andere mehr. Kind kann sich in mancher Hinsicht in ein Bett legen, dass andere in den letzten Monaten bereitet haben. Und da fehlt z.B. mir der Respekt gegenüber Leuten wie Vehling, die hier sehr viel mehr geleistet haben, als du es ihnen zugestehen willst.

Die Außendarstellung von 96 und der Umgangsstil, den Kind zur Zeit an den Tag legt, empfinde ich als peinlich und imageschädigend für 96. Sein "Freibrief" für Neururer (Umgang mit Schjönberg und Linke) lässt mir die Mütze hochgehen.

Wenn Kind wieder mehr Einfluss haben wollte, hätte es viele Möglichkeiten gegeben, ohne reihenweise Leute in der Öffentlichkeit zu demontieren, die er alle selbst zu 96 geholt hat und die nachweisbar gute Arbeit geleistet haben, obwohl sie sicher auch ihre Fehler gemacht haben.
Für eine stärkere Einbindung von Kind in die Außendarstellung von 96 habe ich durchaus Sympathien. Dass er dafür aber eine Rolle rückwärts in autoritäre Strukturen macht, eine gerade aufgebaute professionalisierte Organisationsstruktur dabei ist, zu zerstören, ist eben nicht "Zurück in die Zukunft", sondern "Zurück in die Vergangenheit".

Es tut mir fast Leid für Kind, weil er meiner Meinung nach dabei ist, sein eigenes Denkmal zu beschädigen. Mit der Personalie Jäggi fürchte ich auch eine Beschädigung seines Lebenswerkes 96. Ich sehe in Jäggi alles andere als eine Verbesserung gegenüber Vehling. Die Zeit wird es zeigen.


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BeitragVerfasst: 27.07.2006 11:50 

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Paßt nicht ganz, aber indirekt doch hierher:
Im "Kicker" vom Montag wird über den Skandal in Italien berichtet und u.a. aus abgehörten Telefongesprächen zwischen Pairetto (Vizepräsi der Schiri-Kommission) und Moggi (Sportdirektor Juve) zitiert.

Auszug:
"(...) Moggi: Ich habe schon mit Paolo und dem anderen gesprochen (Schiri-Obmänner; runner). Der wird bestraft. Und dazu setze ich noch meine Journalisten in Bewegung, um Paparesta eins reinzuwürgen."

Erhellend, finde ich. wenngleich nicht unerwartet.

PS:
filigrano, laß doch bitte solche Schnörkel wie: Von einigen neuen usern hier im Forum wird... Der Wahrheitsgehalt einer Kritik hängt nicht davon ab, ob sie von neuen oder alten usern geäußert wird. Außerdem schaffst du da unterschwellig eine korporative Identität: Wir, die Alten, versus die zugelaufenen (?) Neuen oder so ähnlich. Und das willst du doch nicht, oder?


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BeitragVerfasst: 27.07.2006 13:25 
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Ach runner, es ist so heiß, vermutlich ist Dir deswegen eine kleine Suggestivfrage durch die kritisch-theoretische Clearingstelle gerutscht. Wo Du doch weißt, dass auf dieser Basis kein herrschaftsfreier Dialog möglich ist.

Im Übrigen geben zeitliche und personelle Einordnungen nun gewiss keinen Stoff für korporative Verschwörungstheorien her. (Schon wieder Verschwörungstheorien! Scheint ja ne Seuche zu sein neuerdings.)

Wie gefällt Dir eigentlich Deine Rolle als Kaenzigs Stimmungskanone?

Halt, gilt nicht, Kommando zurück. Ich ziehe die Frage mit dem Ausdruck des größten Bedauerns zurück. Wegen Absatz 1.


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@Soccerfriend
Wie lange sitzt Du eigentlich immer an deinen Beiträgen? :shock:

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Paso del Sapo (Krötenpass)...


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Was ist denn hier los bzw. nicht los? Schon zwei Wochen keine kritische Bemerkungen über die korrupte hannöversche Gossenpresse. Da stimmt doch etwas nicht.

Hat Kind jetzt auch die Kritiker bestochen?


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:lol: :lol: :lol:


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El Filigrano hat geschrieben:
Hat Kind jetzt auch die Kritiker bestochen?


Mein Geld ist immer noch nicht eingetroffen. Nichts klappt in dem Verein!

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„Kriminelle haben im Fußball nichts zu suchen!"
― Uli Hoeneß


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Discostu hat geschrieben:
El Filigrano hat geschrieben:
Hat Kind jetzt auch die Kritiker bestochen?


Mein Geld ist immer noch nicht eingetroffen. Nichts klappt in dem Verein!


Ja, ich warte auch schon seit ner Woche auf die versprochenen Millionen!

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Anorie hat geschrieben:
Discostu hat geschrieben:
El Filigrano hat geschrieben:
Hat Kind jetzt auch die Kritiker bestochen?


Mein Geld ist immer noch nicht eingetroffen. Nichts klappt in dem Verein!


Ja, ich warte auch schon seit ner Woche auf die versprochenen Millionen!


Nö im Moment ist nichts über. Er muss was für seine Lohnschreiber zurücklegen. Denn es dauert sicher noch ein Weilchen, bis auch der letzte Leser nicht mehr fragt, warum Kind eigentlich zurückgekommen ist und warum er vorher überhaupt zurückgetreten ist. Man schreibt halt so lange bis man recht hat!


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Soccerfriend hat geschrieben:
.........Man schreibt halt so lange bis man recht hat!


Mit Verlaub, Soccerfriend, deine Paradedisziplin :P :)


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Eule hat geschrieben:
Soccerfriend hat geschrieben:
.........Man schreibt halt so lange bis man recht hat!


Mit Verlaub, Soccerfriend, deine Paradedisziplin :P :)


Eule, dass habe ich auch gedacht. :shock: :wink:


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Soccerfriend hat geschrieben:
Das berechtigt aber nicht zu einer tendenziösen Berichterstattung, wie sie sich eben besonders in den Beiträgen gegen diese beiden Leute gezeigt hat. [...] Gleichzeitig findest du es aber offensichtlich völlig o.k., wenn Journalisten vor einer breiten Öffentlichkeit einen Fromberg als "Frühstücksdirektor" , Vehling als "naiv und führungsschwach" [...] diffamieren.



War denn nicht Fromberg auch tatsächlich nur ein - zahnloser - Frühstücksdirektor und war denn nicht Vehling auch naiv und führungsschwach? Man mag von der Berichterstattung verschiedener Medien halten, was man will; diese Einschätzung jedoch scheint mir durchaus zutreffend zu sein.

Fromberg hatte sich doch bereits dadurch selbst demontiert, dass er - größenwahnsinnig oder dumm - davon ausging, neben seinem Notaramt hauptberuflich einen Bundesligaverein führen zu dürfen. Vehling wird man selbst mir größter Zuneigung nur mit Mühe größere Fähigkeiten im besonderen Business "Bundesliga" nachsagen können. Wer einen Erbpachtvertrag für Hannover 96 zusammenbasteln kann muss noch nicht zwingend ein brauchbarer Geschäftsführer der Spielbetriebsgesellschaft sein. Insoweit kann ich die unbelegt behauptete "tendenziöse" Berichterstattung der lokalen Medien nicht feststellen.

Und dass nun ausschließlich "proaktiv" für Kind in berichterstattender Weise gearbeitet wird, halte ich auch für eine durch nichts belegte Behaupung. Richtig ist aber, dass Kind - der wirtschaftliche und sportliche Erfolg spricht da in den letzten 6 Jahren für sich - mehr richtig als falsch gemacht hat und es schon aus diesem Grund keinen Anlass gibt, medial auf ihn einzuprügeln.

Ich habe eher das Gefühl, manche User hier und auch im selbsternannten "Fanmagazin" halten es für pressetechnische Nestbeschmutzung, wenn verschiedene Sportredakteure insbesondere auch über die Vereinsführung kritisch und durchaus differenziert berichten. Dass ein "Fanfreund" wir Fromberg völlig ungeeignet ist, in der heutigen Zeit einen Bundesligaverein zu managen, dürfte doch wohl völlig unstreitig sein. Mit Schal und Rauchschwaden auf der Tribüne zu sitzen oder sich gelegentlich öffentlichkeitsgeil "unters Volk" in den Fanblock zu mischen dürfte mittelfristig etwas wenig sein, um das graue Mittelfeld der Liga zu verlassen.

Mit anderen Worten: Wer selbst kritisch und selbstkritisch den Verein beobachtet, wird merken, dass die lokale Presse mit ihren Einschätzungen grundsätzlich nicht so verkehrt liegt. Und gleichgeschaltete Berichterstattung brauchen wir nun wirklich nicht.

Steilpass

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BeitragVerfasst: 12.08.2006 12:40 
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Steilpass hat geschrieben:

War denn nicht Fromberg auch tatsächlich nur ein - zahnloser - Frühstücksdirektor und war denn nicht Vehling auch naiv und führungsschwach? Man mag von der Berichterstattung verschiedener Medien halten, was man will; diese Einschätzung jedoch scheint mir durchaus zutreffend zu sein.

Fromberg hatte sich doch bereits dadurch selbst demontiert, dass er - größenwahnsinnig oder dumm - davon ausging, neben seinem Notaramt hauptberuflich einen Bundesligaverein führen zu dürfen. Vehling wird man selbst mir größter Zuneigung nur mit Mühe größere Fähigkeiten im besonderen Business "Bundesliga" nachsagen können. Wer einen Erbpachtvertrag für Hannover 96 zusammenbasteln kann muss noch nicht zwingend ein brauchbarer Geschäftsführer der Spielbetriebsgesellschaft sein. Insoweit kann ich die unbelegt behauptete "tendenziöse" Berichterstattung der lokalen Medien nicht feststellen.

Und dass nun ausschließlich "proaktiv" für Kind in berichterstattender Weise gearbeitet wird, halte ich auch für eine durch nichts belegte Behaupung. Richtig ist aber, dass Kind - der wirtschaftliche und sportliche Erfolg spricht da in den letzten 6 Jahren für sich - mehr richtig als falsch gemacht hat und es schon aus diesem Grund keinen Anlass gibt, medial auf ihn einzuprügeln.

Ich habe eher das Gefühl, manche User hier und auch im selbsternannten "Fanmagazin" halten es für pressetechnische Nestbeschmutzung, wenn verschiedene Sportredakteure insbesondere auch über die Vereinsführung kritisch und durchaus differenziert berichten. Dass ein "Fanfreund" wir Fromberg völlig ungeeignet ist, in der heutigen Zeit einen Bundesligaverein zu managen, dürfte doch wohl völlig unstreitig sein. Mit Schal und Rauchschwaden auf der Tribüne zu sitzen oder sich gelegentlich öffentlichkeitsgeil "unters Volk" in den Fanblock zu mischen dürfte mittelfristig etwas wenig sein, um das graue Mittelfeld der Liga zu verlassen.

Mit anderen Worten: Wer selbst kritisch und selbstkritisch den Verein beobachtet, wird merken, dass die lokale Presse mit ihren Einschätzungen grundsätzlich nicht so verkehrt liegt. Und gleichgeschaltete Berichterstattung brauchen wir nun wirklich nicht.
Steilpass


Von Frombergs Fehler lag darin, dass er dachte, er könne sich über das Unabhängigkeitsgebot für Notare hinwegsetzen und sich im zweiten Anlauf doch noch seinen Jugendtraum vom 96-Chef erfüllen. Ich habe die Art und Weise seiner Kontaktaufnahme zu den Fans auch als anbiedernd empfunden, glaube aber, dass es bei vielen Fans ankam. Er hat sich aber als ehrenamtlicher Präsident trotzdem sehr eingesetzt und viel Zeit auf den Verein verwandt. Es kotzt mich an, wenn die lokale Presse ein solch ehrenamtliches Engagement auf eine Weise diffamiert, die auf die Verletzung der Persönlichkeit abzielt.

Herr Kind ist zur Zeit in genau der gleichen formalen Position - warum ist er dann kein Frühstücksdirektor? Weil er mit dem Hinweis, er würde schließlich alles bezahlen, Leute aus ihren Positionen kickt, die da vorher vom Verein legitim hineingewählt worden sind, wie der Vorsitzende des Aussichtsrates Wendt. Aber unsere lokale Presse begleitet diese Entwicklungen vollkommen unkritisch und schreibt ihm bei jeder Gelegenheit lobhudelnde Artikel wie zuletzt Balkhoff in de Haz.

Deine Einschätzung zu Vehling teile ich nicht und dein Hinweis auf die "Erbpachtverträge" zeigen, dass du seinen Aufgabenbereich eh nicht begriffen hast.

Vehling hat sicher auch seine Fehler gemacht, aber er ist auf Wunsch von Kind nach dessen überstürzten Rücktritt in die Bresche gesprungen- im Bereich der Profiabteilung war es Neuland, im Bereich der Sales und Servive und als Stadiongeschäftsführer war er schon profiliert und hat die Entwicklung von 96 seit dem Wiederaufstieg in die 1. BL entscheidend mitgeprägt.

Die Idee, das Stadion umzubauen und sich damit für die WM zu qualifizieren stammt von Kind. Die Umsetzung jedoch und der Verhandlungspoker mit den verschiedenen Finanziers ist Kind jedoch erst gelungen als Vehling zu dem Projekt stieß. Die Widerstände im Verein gegen den Bau ausgeräumt zu haben, ist ebenso Vehlings Verdienst, wie die Tatsache, dass das Stadion im Kosten- und Zeitrahmen fertiggestellt wurde und das es so gut gebaut wurde, dass nicht mal die Stiftung Warentest etwas zu mäkeln hat. Diese Dinge gehen auf das Konto von Vehling, auch wenn Kind dafür gefeiert wird.

Die Aufgabe in der Sales& Service, die in der Finanzierung eines 35 Mio Etats liegt, aus dem sämtliche Ausgaben und Investitionen des Gesamtgebildes 96 bestritten werden müssen, hat Vehling ebenfalls hervorragend bewältigt, da bei seinem Rücktritt alles im Budget lag und Hannover 96 im Bonitätsranking der SZ auch unter Vehlings Leitung der 2. Platz nach Bayern-München bescheinigt wurde.
Auch als verantwortlicher Koordinator für die WM-Organisation hat Vehling ganze Arbeit geleistet. Wenn Rehberg so jemand zwei Wochen später als "naiv und führungsschwach" bezeichnet, zeigt das nur den begrenzten Horizont und die anmaßende Selbstgefälligkeit dieses Journalisten.

Bleibt die Aufgabe Vehlings bei der Profiabteilung, in der er als Finanzgeschäftsführer agiert hat. Das heißt, er hatte dafür zu sorgen, dass
der vorhandene Finanzrahmen im Lot bleibt und die Lizensierung nicht gefährdet wird. Hinsichtlich der sportlichen Entscheidungen hat er sich auf die Einschätzungen von Kaenzig verlassen und ihm auch mehr freie Hand gegeben als Kind es vor ihm getan hat. Kind behauptet zwar immer, dass er für für die sportlichen Entscheidungen ja die sportliche Führung hätte, de facto laviert er aber herum und stärkt einmal dem Trainer und einmal dem Manager den Rücken und wenn es schief geht, wird einer von beiden wohl schon schuld sein.

Vehling hat es anders gemacht, indem er die Kompetenzen klar verteilt hat und die Hierarchie festgelegt hat. Vehling hat ganz klar die Position des Managers gestärkt und den Trainer an die kürzere Leine genommen, weshalb dieser ihn auch nicht mag. Selber ist er nur im Notfall öffentlich als Entscheider aufgetreten- so z.B. bei den Zurechtweisungen des Trainers nach seinen Klinsmann-Attacken und der in-Fragestellung des Saisonziels sowie dem Schreiben an Alloffs im März, man möge Mertesacker nicht länger behelligen.

Dies wäre meiner Meinung nach allerdings alles eher Kaenzigs Aufgabe gewesen, der an diesem Punkt entweder noch zu jung oder zu schwach ist. Vehling hat allerdings wahrscheinlich unterschätzt, dass die Sehnsucht nach dem Auftritt des "starken Mannes" nach dem Rücktritt von Kind sehr vermisst wurde und nicht gesehen, dass er nach der gescheiterten Doppelspitze mit v. Fromberg mehr "Showtyp" hätte sein müssen- auch wenn er diese Rolle nicht mag. Fachlich-inhaltlich kann ich nicht erkennen, wo Vehling so große Fehler gemacht haben soll, dass eine so diffamierende Presseberichterstattung gerechtfertigt gewesen wäre.

Schlecht bekommen ist Vehling offensichtlich seine harte Hand bei der Beseitigung von privilegierten Konditionen bei der Kartenvergabe im VIP-Bereich, die offensichtlich zu großen finanziellen Einbußen für 96 geführt haben müssen. Darauf hat Vehling ja selbst in einem Interview mal hingewiesen. Obwohl ich sein Handeln auch hier grundsätzlich richtig finde, scheint er mir zu wenig taktisch vorzugehen und zu wenig auf verletzte Eitelkeiten Rücksicht zu nehmen. Man muss ihm aber sicher zu Gute halten, dass er bestehende Finanzlöcher nicht durch privates Geld schließen kann. Bei Kind dagegen fließen Geschäftsführungsaufgaben und seine Position als Geldgeber ineinander, worauf Wiederheim vor einiger Zeit in einem Artikel in HAZ sogar selbst hingewiesen hat. Umso ertaunlicher finde ich jetzt die kritiklose Berichterstattung über Kinds "Rücktitt vom Rücktritt" und die unsachliche Diffamierung der ehemaligen Geschäftsführung, die meiner Meinung nach in nur 10 Monaten doch sehr viel geleistet hat.

Vor allem die Begründung von Kind, er müsse jetzt eingreifen, weil der Club abstiegsgefährdet sei, ist doch hanebüchen. Denn kaum 3 Wochen später von Abstiegssorgen keine Spur mehr. Jetzt sieht Kind plötzlich eine "tolle Mannschaft", mit der man viel erreichen könne. Dennoch hält auch Kind daran fest, dass 96 sich erst mittel- und langfristig im oberen Tabellendrittel etablieren müsse, für die nächste Zeit aber erst einmal nur eine bessere Platzierung als in der letzten Saison anstrebe. Für die gleiche Haltung wurde Vehling in der lokalen Presse attackiert. Über das "Niemandsland der Tabelle" wurde gejault und jetzt ...?

Wenn das, Steilpass, deine Vorstellung von "kritischer und durchaus differenzierter" Berichterstattung ist, dann bist du mit unserer lokalen Presse sicher gut versorgt.

Davon einmal abgesehen, dass wie Gunther es oben auch schon geschrieben hat, nicht die Aufgabe einer seriösen Presse ist, auf Leute "medial einzuprügeln", kann es auch dem blindesten Leser nicht entgehen, wie unterschiedlich die Maßstäbe bei Vehling und Kind hier angelegt werden. Natürlich hat Kind in den letzten Jahren mehr richtig als falsch gemacht - allerdings gilt das für Vehling auch, der zudem auch vor seiner Zeit als Geschäftsführer der Profiabteilung seit mehreren Jahren enger Berater von Kind bei 96 war.

Die Einschätzung, die einige user hier über die mangelnde Unabhängigkeit von Sportjournalisten geäußert haben, wird im Übrigen von einigen sehr renommierten Sportjournalisten geteilt. So schrieb z.B. Hans Leyendecker im August 2005 in der Süddeutschen Zeitung über den angeschlagenen Ruf der Sportjournalisten:

"In keinem anderen Journalismusbereich haben sich so symbiotische Verhältnisse zwischen Akteuren und Beobachtern entwickelt".

Und zuvor war in der "Zeit" zu lesen:

"Es ist ein Missverständnis, dass Fußballreporter außen stehende Beobachter seien, die neutral Neuigkeiten gewichteten. Vielmehr sind sie oft Diener ihrer prominenten Quellen".


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@ Soccerfriend:

Du verstehst mein Posting nicht.


Steilpass

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Im Übrigen: Game over.


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Es sei auch an dieser Stelle noch einmal auf den von Jan in den Presse-Thread gestellten Beitrag vom HAZ-„Platzwart“ hingewiesen.

Allererste Sahne.


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El Filigrano hat geschrieben:
Allererste Sahne.


Yapp, Daumen hoch! :D

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"Sind denn alle dummen Leute Rassisten?"
"Nein, aber alle Rassisten sind dumm."

(aus Tahar Ben Jellouns "Papa, was ist ein Fremder?")


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Viktoria hat geschrieben:
El Filigrano hat geschrieben:
Allererste Sahne.


Yapp, Daumen hoch! :D


Habe es gerade gelesen. Hat mir unheimlich gut gefallen :D.


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Heute wieder DSF - Hattrick gucken... Bringen wieder was über 96...

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