Als es 4:0 stand, dachte ich ans Torverhältnis. Endlich hatte man gegenüber Bremen und Leverkusen mal Tordifferenz gutgemacht. Leider gab es dann noch 2 Gegentore. Und möglicherweise hat da auch Slomka noch was dazu gelernt, dass man nämlich auch bei einem Vorsprung von 4 Toren noch nicht durch ist. Slomka dachte wohl, jetzt können wir bewährten Kräften mal eine Pause gönnen und Bankdrückern eine Chance geben. Wie z.B. Chr. Schulz. Der hatte dann maßgeblichen Anteil daran, dass es um ein Haar noch in die Hose gegangen wäre. Erst hat er Harnik laufen lassen (1:4) und dann hat er das Kopfballduell gegen Cacau verloren, der dann Okazaki auflegen konnte, der dann mit schönem Seitfallzieher das 2:4 machte. Hätte dann kurz drauf Ibisevic das absulot mögliche 3:4 gemacht, hätte es nochmal lichterloh gebrannt.
Und dann gabs noch kurz vor der Pause eine bemerkenswerte Szene (mögl. 3:0): Manuel Schiebedach äh.. Schmiedebach natürlich, lief allein auf Ulreich zu und schoss daneben (rechtes Außennetz). Kann ja mal vorkommen, oder ? Kommt drauf an ! Stuttgart fabrizierte im Aufbauspiel einen kapitalen Fehlpass. Schmiedebach in der Gegenbewegung geht jetzt allein und ziemlich unbedrängt auf den Torwart zu. Ein Blick aus dem Augenwinkel nach links hätte genügt, um zu sehen,ob der heranstürmende Gegenspieler noch weit genug weg ist, um einen Schlenker nach links zu machen. Sollte das nicht möglich sein, bleibt als Option immer noch der vom Winkel her etwas ungünstigere Schlenker nach rechts am Torwart vorbei. Auf jeden Fall hätte er vorher einen Gewaltschuss andeuten müssen, dass der Torwart fast schon um sein Leben fürchten muss, um dann im letzten Moment auf einen Schlenker nach links, rechts oder auch per Chip über den Torwart umzuschalten. Letzteres hat Jan Schlaudraff wunderbar im Hinspiel gegen Brügge beim Strafstoss vorgeführt. Von einem überdurchschnittlich technisch begabten Spieler sollte man das eigentlich erwarten können. Und Schmiedebach ist ein Techniker, so what ??
Noch etwas zu Stoppelkamp. Slomka wird ja nicht müde, ihn immer wieder einzuwechseln. Irgendetwas Zählbares ist dabei bisher nicht rausgesprungen. Für mich ist er ein durchschnittlicher Zweitligaspieler (besonders peinlich wirds, wenn er anfängt zu tricksen), auf dessen Durchbruch Slomka vermutlich vergeblich hofft. Sobiech hat für mich klar das größere Potential und viel mehr Chancen verdient. Mag sein, dass Stoppelkamp ganz ordentlich nach hinten arbeitet, aber das könnte man dem Polen bestimmt auch noch beibringen.
Im Moment gibts ja im Sturm eher ein Überangebot. Mit Blick auf die nächste Saison sehe ich den größten Verbesserungsbedarf in der Außenpositionen der Abwehrkette. Da gibt es Schwächen im defensiven Bereich. Auf den Positionen im Mittelfeld gibt es auch noch Möglichkeiten. Pinto und Schmiedebach fand ich zuletzt nicht so überzeugend. Stindl macht das ganz gut, leider geht ihm die Torgefahr etwas ab. Jetzt hat er im 22.Saisonspiel getroffen. Geht es in dem Rhythmus weiter, trifft er dann das nächste Mal im 10. Spiel der nächsten Spielzeit. Dabei habe ich sein tolles Tor in Kopenhagen nicht vergessen. Mir wäre es aber fast lieber, er macht nicht solche Traumtore alle Jubeljahre mal, sondern stattdessen 3-4 Arbeitstore in normalen Meisterschaftsspielen. Wie z.B. in Augsburg, als er den Ball schön mit der Innenseite ins leere Tor schieben will, der dann aber total verspringt. Ähnliches ist im dann später nochmal passiert. Warum ?
Kommt der Ball als Abpraller, wie in Augsburg (Pfostenschuss zuvor), daher, sollte man einen solchen Querschläger nicht einfach mit dem hingehaltenen Innenfuß annehmen, sonder aktiv in den Ball gehen, damit der nicht verspringt. Ähnlich wie im Tennis bei einem angeschnittenen Ball, der mit Spin kommt. Hält man einfach nur den Schläger hin, versprungt die Filzkugel total. Den nimmt man mit Topspin und zwingt ihn so in die gewünschte Richtung. Mit dem Fuß geht das nicht ganz so gut wie mit dem Schläger, aber versuchen kann man es ja mal. Jedenfalls sollte man es im Hinterkopf haben und bei passender Gelegenheit dann mal auspacken.
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