Tagebucheintrag des Users yeswecan vom 2.-4.5.2014
Liebes Tagebuch
Heute geht es nach einem kurzen Arbeitstag auf eine Fahrt in den Süden.
Als Ziel wurde die Stadt Nürnberg auserwählt, zufällig sollte da auch ein Fußballspiel mit 96-Beteiligung stattfinden. Sachen gibt's.
Mit an Bord waren auch andere User, eine wuchtige Brumme/ ein Früchtchen/ein nicht mehr ganz so junger 96er und sogar eine Klingonin.
TassKaff und los. Nach wenigen Fahrstunden wurde bereits die Grenze zum Freistaat Bayern erreicht, keinerlei Grenzkontrollen, noch nicht einmal eine Ausweiskontrolle.
Es war wie bei einem Staatsempfang, als das bajuwarische Land erreicht war machte HR1 im Radio schlapp, nun also Bayern3 ( Radiofrequenz 96,3). Die nächste Autobahnabfahrt trug stolz den deutschlandweit einmaligen Namen Abfahrt Nr. 96, ob sie uns zu Ehren extra umgetauft wurde bekamen wir aber nicht mehr heraus.
Nach kurzer Zeit erreichten wir unser Hotel in der historischen Altstadt in Nürnberg.
Hier stießen wir auf einen weiteren User mit Wikingerhelm samt Begleitung.
Kurzes Einchecken und erstmal was essen. Wir sahen eine Wurstbraterei in welcher Bratwurst von 1419 feilgeboten wurde.
Nebenbei entdeckten wir, dass es sich um das schnellste Schnellrestaurant der Welt gehandelt hat.
Man kommt herein, studiert die Speisekarte, entledigt sich seiner Jacke während der Bestellung, ißt und trinkt bei gleichzeitiger Bezahlung und gleichzeitigem Anziehen der Jacke während des Herausgehens. Für die Krake ansich kein Thema, für den normalen zweiarmigen Mitteleuropäer eine echte Herausforderung.
Die Würstl waren lecker obwohl sie schon fast 600 Jahre alt waren, keine Ahnung wie die das da machen.
Der fränkische Dialekt klingt sympathisch, einige Aussagen sind aber für den gemeinen Norddeutschen erst nach der Lektüre des Langenscheid Deutsch-Fränkisch/ Fränkisch-Deutsch
zu verstehen. ZB. der Satz " Servus, we have leider closed."
Bei einem kurzen Stadtbummel stellten wir fest, dass einige Schaufenster in Nürnberg lange nicht frisch dekoriert wurden, insbesondere die Schaufensterpuppen wirkten teilweise überaltert (Insider1).
Nach einer kurzen Expedition ins fränkische Bierreich war der erste Tag schon rum.
Am nächsten Morgen stießen noch eine männliche El-Fe sowie ein nachtaktiver Vogel dazu.
Da es sich um eine Auswärtsfahrt von Mitgliedern eines offiziellen Forums handelte, wurden weder Kosten noch Mühen gescheut und uns gleich zwei Motorradohren zur Seite gestellt.
Nach Besichtigung des Stadtzentrums ging es dann am frühen Nachmittag in Richtung Frankenstadion.
Die S-Bahnen in Nürnberg sind so konstruiert, dass sie weder Halteschlaufen noch eine Heizung benötigen. Es ist kuschlig warm und man kann hier selbst in Steilkurven nicht umfallen.
Der obere Oberrang des Stadions ist absolut empfehlenswert für interessierte Metallbauer, man sieht aus nächster Nähe die Stahlverstrebungen und Verschraubungen der Dachkonstruktion.
Gleich bei Spielbeginn war der Zug deutlich zu verspüren, dieser ging allerdings weder von der Heim- noch von der Gästemannschaft aus, sondern vom Wind.
Auf der Tribüne stießen wir noch auf einen User, der sich nach einer hannöverschen Anhöhe benannt hat, sowie auf einen weiteren,nadelbäumigen Monderator.
Nach fünf Minuten und einer husztikalen Glanztat der Gäste stellten die Nürnberger Spieler und deren Fans den Spiel- und Supportbetrieb weitestgehend ein.
Die Fans aus Hannover haben wieder auf lautlos gestellt. Der Sprecher der hannöverschen Fanvereinigung "Tote Kurve" , Til Schweiger hierzu: " Ich sach nix."
Nach dem 0:2 haben wir leider keine Stecknadel gefunden um damit auf uns aufmerksam machen zu können, die Skytology- Szene vor den TV-Geräten hätte das Fallenlassen dieser gehört.
Der User Roplo war nach eigenem Bekunden zeitgleich in Zwickau, keine Ahnung was er da getrieben hat, aber seine Fahne war selbst in Nürnberg noch zu verspüren. ( Insider2)
Nach dem 0:2 verließen viele Nürnberger schweigend den Ort des spielerischen Grauens.
Nach dem Spiel wollten wir uns mit der Begleitung des Behelmten, welche nicht mit im Stadion war, wiedertreffen. Dieses klappte aber zunächst nicht, wir dachten erst sie sei gekidnappt worden, sie war aber nur in Fürth.
( ok kein Brüller, aber zumindest ein Schenkelklopfer, oder?)
Beim gemeinsamen Abendmahl und diversen Dialysebierchen, nee quatsch Analysebierchen kamen wir auch zum Thema Statistiken, mit der Erkenntnis Livezuschauer bei der Entstehung einer ganz neuen Statstik gewesen zu sein.
Schmiedebach trifft in jedem 120. Bundeligaspiel in dem er spielt.
Man fährt ja nicht nur zum Fuppesgucken weg, man will ja auch sonst was lernen.
Wir wissen nun alle en detail, wie man bei der Jagd einen erlegten Keiler fachgerecht aufbricht.
Aber ehrlich gesagt, bis auf Keilriemen oder Keilerriemen oder so habe ich mir nix gemerkt.
Immerhin weiß ich aber nun, sollte ich mal irgendwo zufällig einen erlegten Keiler rumliegen haben, wen ich dann ansprechen kann wenn dieser gerade in Aufbruchsstimmung ist.
Nach weiteren Bierchen war dann auch bei uns Hopfen und Malz verloren und der Tag endete nach einem Absacker wie er begann, im Bett.
Was nimmt man mit aus der Frankenmetropole?
Drei Punkte und Maibock in der praktischen, kompakten 2-Liter-Kanne.
Fazit 1: Im nächsten Leben werde ich Taxiunternehmer in Nürnberg.
Fazit 2: in Nürnberger Hotels habe ich einen merkwürdigen Stuhlgang. ( Insider3)
Fazit 3: Unterschätze niemals die Wichtigkeit von Hotelventilatoren. ( Insider4)
Fazit 4: "nennen wir ihn mal Peter" heißt wirklich Peter. ( Insider5)
Fazit 5: Kronsberger Nächte sind lang, Nürnberger Nächte sind blau. (Insider6)
Fazit 6: Nächstes Mal nicht nur Euros mitnehmen, sondern auch Pfennige. (Insider7)
Fazit 7: Wenn man im Wonnemonat tief in den Süden eindringt ist's trotzdem kalt.
Fazit 8: Ich habe noch nie nach einem Sieg der Roten so bedröppelt ein Stadion verlassen und weiß gar nicht, warum.
Fazit 9: Eulen sind gar nicht nachtaktiv. ( Insider8)
Fazit10: Haaaaaaach, schön war's mit euch.