Zurück bei Freunden

Von Heiko Rehberg
Nikosia. Wer zu Hause auszieht, der muss manchmal Antworten auf Fragen finden, an die er bis dahin überhaupt nicht gedacht hatte. Zum Beispiel Per Mertesacker auf die Frage, wie das neue Sofa in die neue Wohnung kommt.
Mertesacker, als Abwehrspieler gewohnt, Probleme mit Ruhe und Gelassenheit anzugehen, fand auch in diesem Fall eine Lösung. Übers Dach und die Terrasse fand das „monströse Sofa“ doch noch Platz in der Wohnung, die sich der Fußball-Nationalspieler in Bremen gerade einrichtet. „Über den Flur hat es einfach nicht gepasst“, sagt er.
Wer wie Mertesacker vier Monate nicht mehr bei der Nationalmannschaft war, der hat viel zu erzählen. „Es hat sich in dieser Zeit einiges abgespielt“, sagt er und zählt auf: erst die famose Weltmeisterschaft, dann die Fersenverletzung, die ihn das Spiel um den 3. Platz kostete, die schwierige Operation, dann der Vereinswechsel von Hannover 96 zu Werder und damit verbunden der Umzug von Pattensen nach Bremen. „Das war für mich alles nicht so leicht“, sagt der 22-Jährige, „aber ich bin glücklich und kann sagen, dass mir der Wechsel gutgetan hat.“
Das Sofa ist dabei eine Art Verbindungsstück von der Vergangenheit in die Gegenwart, denn es handelt es sich um ein Möbelstück, „wie wir es bei der WM im Mannschaftshotel im Grunewald hatten“. Jetzt steht es in Bremen, und Mertesacker kann jeden Abend etwas WM-Gefühl genießen.
Im Hilton-Hotel präsentierte sich Mertesacker gestern gut gelaunt, schlagfertig und in Erzähllaune. Jeder konnte spüren, wie wichtig für ihn die Nationalmannschaft ist und wie froh es ihn macht, wieder mittendrin zu sein in diesem Kreis. In einem Interview im „Tagesspiegel“ hat er von dem besonderen Zusammengehörigkeitsgefühl erzählt, das sich in diesem Team entwickelt hat und das manchmal zu merkwürdigen Situationen führt wie zuletzt beim Spiel der Bremer gegen die Bayern. Auf der einen Seite Mertesacker, auf der anderen Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger. „Mit diesem Gefühl, dass das auf einmal wieder Konkurrenten sind, kann ich nur schwer umgehen“, sagt Mertesacker, „ich weiß gar nicht, wie ich im Zweikampf hingehen soll.“
Mertesacker braucht das Umfeld der Nationalmannschaft, aber es ist auch umgekehrt: „Ich freue mich unglaublich, dass Per gegen Zypern wieder dabei ist“, sagt Bundestrainer Joachim Löw, „er war während des Konföderationen-Cups und der WM ein Stabilisator in der Abwehr. Er hat sich enorm entwickelt, und der Wechsel von Hannover nach Bremen wird ihm für die Zukunft viel bringen.“
Es ist ein schönes Gefühl, vermisst zu werden, wenn man nicht da ist. Und die Freude der anderen zu spüren, wenn man dann zurückkehrt, so wie Mertesacker jetzt auf Zypern. Dass mit Torwart Robert Enke ein alter Bekannter aus Hannover dabei ist, macht das Comeback besonders schön. „Das ist gut, Robert erzählt viel von 96, daran bin ich sehr, sehr interessiert“, sagt Mertesacker. Nur auf die Entwicklung zu Hause in Pattensen, da hat er keinen Einfluss mehr. „Mein altes Kinderzimmer steht immer noch so wie vor 18 Jahren“, erzählt er. Es ist eine Beständigkeit, die ihm gefällt, auch oder gerade, weil sich für ihn zuletzt vieles verändert hat. Doch es gibt einen harten Konkurrenzkampf. Nicht in der Nationalelf, aber in der Familie. „Mein kleiner Bruder spekuliert sehr auf mein altes Zimmer“, sagt Mertesacker. Das sei aber nicht persönlich gemeint. Der Grund ist ein anderer: „Das Zimmer ist größer als seins.“

Zypern – deutschland
So wollen sie spielen:
Zypern: Morphis (Apoel Nikosia) – Lambrou (Anorthosis Famagusta), Louka (Anorthosis Famagusta), Charamlambous (PAOK Saloniki) – Theodotou (Omonia Nikosia), Makridis (Apoel Nikosia), Michail (Apoel Nikosia), Aloneftis (Larissa FC), Charalampidis (PAOK Saloniki) – Konstantinou (Olympiakos Piräus), Okka (Olympiakos Piräus).

Deutschland: Hildebrand – Fritz, Arne Friedrich, Mertesacker, Lahm – Schweinsteiger, Frings, Ballack, Hitzlsperger – Neuville (Hanke), Klose.

Schiedsrichter: Peter Fröjdfeldt (Schweden).

Anpfiff: Heute um 20 Uhr im Stadion „Neon G.S.P.“ in Nikosia.

Fernsehen: Die ZDF überträgt live und beginnt um 19.25 Uhr mit den Vorberichten. Bela Rethy kommentiert, Jürgen Klopp und Johannes B. Kerner analysieren die Partie. Von 22.55 Uhr an gibt es Ausschnitte von weiteren Qualifikations- und Testspielen (u.a. Frankreich – Griechenland, Niederlande – England, Schweiz – Brasilien, Italien – Türkei).

Statistik: Die Länderspiel-Bilanz gegen Zypern ist makellos. In vier Begegnungen (allesamt Qualifikationsspiele zu WM-Endrunden) gab es für die DFB-Auswahl vier Siege bei 24:0 Toren. Die heutige Partie ist das erste Aufeinandertreffen von Zypern und Deutschland seit 37 Jahren.

also..
ich hoffe das Hildebrandt 2 richtig schlimme fehler macht und dann unsere Nr1 Robert enke die Nr2 bei der nationalmannschaft wird!!

Ich habe mich heute für dieses Spiel entschieden...