50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Moderations-Bereich |
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96HD
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 25.07.2011 13:33 |
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Registriert: 15.08.2010 17:34 Beiträge: 2066
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Kuhburger hat geschrieben: Hätte Hannover nicht Joerch, Mirko und die bestehende Mannschaft als Glücksfall, wären wir nix anderes als ein Abstiegskandidat. Nürnberg und Mainz lassen grüßen. Absolut richtig. Immerhin können aber solche Glücksgriffe überhaupt noch Auswirkungen haben. Das ist in anderen europäischen Ligen indes nicht so einfach möglich, wie z.B. in Spanien. Kuhburger hat geschrieben: Das Lizensierungsverfahren der DFL ist für Wirtschaftsfachleute (aber auch Juristen) nicht mehr als ein schlechter Witz. Da bin ich vollkommen bei Dir. Deswegen ist eine Überarbeitung der Regelung, sowie das Implementieren neuer Verfahren und das Einrichten von neuen Controlling-Konzepten in meinen Augen dringend notwendig. Die von Dir und anderen aufgezeigten Missstände sollten aber nicht zum Anlass dienen, weitere Fehler zu machen. Und das wäre die Aufhebung der 50+1 Regelung meiner Meinung nach in großem Umfang. Ich zumindest möchte nicht, dass in Zukunft Tradition+Seele eines Vereins wahllos an irgendwelche Investoren verscherbelt werden, denen es rein um Gewinnmaximierung geht. In so einem Fall entscheiden Lobby und Geld alleinig über die sportliche Entwicklung. Kein Slomka, kein Tuchel, kein Schmadtke und auch kein Klopp. In der letzten 96-MG-Umfrage lautete eine Fragestellung sinngemäß: "Wie wichtig ist Dir, dass 96 gewinnt?". Darum geht es mir.
_________________ "Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben."
André Gide
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Gunther
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 25.07.2011 15:21 |
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Registriert: 03.08.2003 20:48 Beiträge: 9690 Wohnort: Hannover
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Kuhburger hat geschrieben: Es soll also alles so bleiben wie es ist? nein, ich schrieb... Gunther hat geschrieben: eben darum muß 50+1 erhalten bzw. gefestigt (schlupflöcher geschlossen) werden. weil die meisten "verantwortlichen" von den investoren übern tisch gezogen würden. warum also etwas schlimmer machen (50+1 weg), wenn man es besser machen kann (50+1 ausbauen u. wasserfest machen) ? 
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Cherek
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 25.07.2011 15:27 |
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Registriert: 31.05.2005 13:48 Beiträge: 2287
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Gunther, ich zitiere Kuhburger mal kurz: Zitat: So. Und weil das so ist, bin ich für eine Abschaffung der 50+1. Wobei es mir persönlich gleichgültig in welche Richtung das dann geht:
In Richtung Verbannung von Wirtschaftsunternehmen aus den Vereinen; sollen sie halt sponsorn und gut ist.
Oder
in Richtung Öffnung für Wirtschaftsunternehmen und damit einhergehender Neustrukturierung der DFL.
Hauptsache dieser verdammte Klüngel wird endlich in die Wüste geschickt und es wird ein faires, öffentlich kontrolliertes Organ nebst einer vernünftigen Satzung an Stelle der jetzigen DFL gesetzt. Dann wäre schon mal viel erreicht. er meint, es sei ihm egal in welche Richtung des Pendel schlägt - solange sich nur was bewegt. Also ist auch auch für Deine Verbesserung offen. Ich persönlich weiß einfach nicht, was der Beste weg ist. Es gibt viele gute Argumente pro und Contra. Das lähmt ein wenig. Eine Entscheidung, was ich nun gut finden soll hat sich bei mir eben noch nicht eingestellt.
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Gunther
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 25.07.2011 15:44 |
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Registriert: 03.08.2003 20:48 Beiträge: 9690 Wohnort: Hannover
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Cherek hat geschrieben: er meint, es sei ihm egal in welche Richtung des Pendel schlägt - solange sich nur was bewegt. Also ist auch auch für Deine Verbesserung offen. Cherek, danke für dein hinweis. ich gestehe, diese zeilen hatte ich nicht mehr gelesen, da ich ja auch kein freund von der derzeitigen DFL & Co bin...und in dieser hinsicht ganz auf der linie mit Kuhburger bin. aber wie schon gefragt....warum etwas verschlimmern, wenn man es besser machen kann? ich zitiere noch mal meinen vergleich: Zitat: könntest du dich mit einer mannschaft des FC Hörgeräte identifizieren? dann würde ich doch lieber die 3. variante wählen: vereine "verstaatlichen". mit einer hannoverschen mannschaft kann ich mich immer identifizieren. das bedeutet: den unternehmensvereinen würden die fans "wegbrechen" (siehe wolfsburg), und damit auch ihre potentiellen kunden für ihr eigentliches produkt....z.b. hörgeräte. am ende stünde der unternehmer mit leeren händen da. natürlich gäbe es ausnahmen. wie z.b. jetzt VW. die leisten sich ein verein doch nur aus prestigegründen. ein höhrgerätehersteller oder ein scheich, weil sie gerne ein extravagantes spielzeug haben möchten. aber welchen wirtschaftlichen nutzen hätte die bundesliga für das unternehmen, wenn sich die fans nicht mehr mit "ihren" verein identifizieren können und sich von der bundesliga abwenden? gar kein nutzen! und übrig blieben am ende nur die scheichs und maddins.
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Cherek
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 25.07.2011 15:49 |
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Registriert: 31.05.2005 13:48 Beiträge: 2287
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So - und nun noch mal zu dem Kommentar von kirsche zu meinem Beitrag - leider etwas spät. kirsche hat geschrieben: Cherek hat geschrieben: Deshalb kann ich dem Konzern eigentlich nicht vorwerfen, dass er sich um seine Belegschaft kümmert. WOB und LEV investieren in BL-Fußball, weil sie für Ihre Unternehmen werben wollen. Das Wolsburg, Leverkusen und Mitarbeiter davon profitieren ist zwangsläufig. Das siehst Du meiner Meinung nach nicht richtig. Werbung könnten Sie auch mit Vereinen machen, in denen sie als Sponsor auftreten. Beispielsweise könnte Hannover96 ein möglicher Fußballverein für VW sein, da hier VW-Nutzfahrzeuge ist. Dafür brauchen sie den VFL Wolfsburg nicht. Weiterhin könnten Sie ihr Sponsoring im Falle des sportlichen Mißerfolgs verlagern. Das würde für die reine Werbung ENORM Kosten sparen. Aber den Mitarbeitern Ablenkung zu bieten, so dass die Ressource Personal zufriedener ist, das erreichen Sie nur durch einen am Ort etablierten Verein. Wenn es keinen gibt, muss man eben einen erschaffen. Konzerne wie VW haben die Zeichen der Zeit in Deutschland erkannt und wissen, dass man die Mitarbeiter bei Laune halten muss. Das wird in baldiger Zukunft (die nächsten 20 Jahre) eher noch zunehmen. kirsche hat geschrieben: Cherek hat geschrieben: Mein Onkel und meine Tante, die dort wohnen, schaffen nun mal bei Bayer. Wenn Du darüber Auskunft geben kannst, bekommen Deine Verwandten Firmenrabatt auf die Stadiontickets? Das weiß ich tatsächlich nicht. Muss ich mal erfragen. Aber das ist auch nicht das entscheidende. Das es überhaupt einen Klub GIBT, mit dem sie sich identifizieren können, DAS ist das entscheidende. kirsche hat geschrieben: Cherek hat geschrieben: Also selbst wenn man auf dem Papier 50+1 für die beiden Werksclubs einführen würde, würde sich bestimmt faktisch an der Geldvergabe nichts ändern. Da wird sich ganz sicher was ändern. Sponsorenverträge haben lange nicht den Wert wie Investitionen. Als Calmund noch Manager in LEV war, hat Bayer etwa 45 Mio. DM/Jahr in den Verein investiert. Bei einem 3 Jahres-Vertrag wären das ca. 67 Mio €. Und dann kommt ein Hoeness und kauft die falschen Spieler, Trainer und spielt gegen den Abstieg ohne das Bayer eingreifen kann? Kann ich mir nicht vorstellen. Als Sponsor würde Bayer vielleicht 5 Mio €/Jahr ohne Mitspracherecht an den Verein überweisen. Nochmal - mein Punkt, den Du ja schon ganz oben abgeschmettert hast, ist der, dass sich der Konzern es nicht leisten KANN, die Möglichkeit der Identifikation der Belegschaft mit der Stadt, in der sie arbeitet, aufzulösen. Ein Bundesliga-Team in einer "Kleinstadt" ist ein Ereignis! Das Unterschätzt Du wirklich. Nicht Umsonst hat VW die Autostadt gebaut, holt Veranstaltungen in die Stadt. Sonst ist da nichts los - ergo will da keiner hin. Das ist halt anders als in Berlin, wo man zu jeder Minute eine andere Attraktion findet. kirsche hat geschrieben: Cherek hat geschrieben: Der fairness halber könnte man also überlegen, ob man ein "Budget-Cap, Salary-Cap" oder ähnliches einrichtet, wie es z.B. in der NFL gang und gäbe ist. Preis- oder Lohnobergrenzen haben meines Wissens noch niemals was bewirkt. Deswegen halte ich es für sinnvoller in Ausbildung für Manager und Trainer zu setzen. Was Schmadtke und Slomka auf den Weg gebracht, davor ziehe ich meinen Hut. Ungleichheit herrscht immer in der Welt. Erfolg hat der, der seine Ressourcen sinnvoll einsetzen kann. Da kann eine wirtschaftlich starke Region von Vorteil sein, muss es aber nicht, wie z. B. Hamburg und Frankfurt bestätigen. Starke Vereine werden ihren Vorsprung sehr ungern aufgeben Sie wären dumm, wenn sie es tun würden. Deswegen müssen kleine Vereine Ihren eigenen Weg gehen. Ich habe ja auch nur gesagt, das es fairer und vergleichbarer wäre - nicht das es erstrebenswert ist. Und die "Sponsoring-Cap", welches hier auch schon vorgeschlagen wurde, wäre ja auch in die Richtung. Unter gleichen Bedingungen würde man erst merken, wie wichtig gute Manager und Trainer wirklich sind, und wer das entsprechend ist. Weil die Leute vergleichbarer wären. Zum Beispiel: Ist Magath jetzt nen guter, oder nicht? Ich weiß es nicht... Nur in einem bin ich mir sicher: Jörg und Mirko sind richtig gute...
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Cherek
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 25.07.2011 16:01 |
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Registriert: 31.05.2005 13:48 Beiträge: 2287
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Gunther hat geschrieben: das bedeutet: den unternehmensvereinen würden die fans "wegbrechen" (siehe wolfsburg), und damit auch ihre potentiellen kunden für ihr eigentliches produkt....z.b. hörgeräte. am ende stünde der unternehmer mit leeren händen da. natürlich gäbe es ausnahmen. wie z.b. jetzt VW. die leisten sich ein verein doch nur aus prestigegründen. ein höhrgerätehersteller oder ein scheich, weil sie gerne ein extravagantes spielzeug haben möchten. aber welchen wirtschaftlichen nutzen hätte die bundesliga für das unternehmen, wenn sich die fans nicht mehr mit "ihren" verein identifizieren können und sich von der bundesliga abwenden? gar kein nutzen! und übrig blieben am ende nur die scheichs und maddins. Ui.. das seh ich aber nicht so, lieber Gunther. Erstens heißt der Verein ja nicht VW Wolfsburg, sonder VFL-Wolfsburg (zugegeben, Red-Bull macht das anders, aber naja). Ich bin mir fast sicher, dass clevere Investoren die Historie und den Fanbestand mitkaufen (den Wert der Marke kann man ja entsprechend bilanzieren) und Leute, die nicht nur ihr Geld verbrennen wollen, würden dies eben durch eine Umbenennung nicht aufs Spiel setzen. Ich gebe Dir recht - es gibt investoren, die nur aus Prestigegründen einen Fußballverein haben. Aber auch solche, die sich dadurch ein Geschäft versprechen. Sind wir ehrlich - es gibt auch unterschiedliche Fans: Die Erfolgs-Fans werden auch Red-Bull-Leipzig applaudieren, wenn die 2050 die Bayern als Rekordmeister mit x Titeln in Folge überholen. Oder meinst Du, es gibt keine Formel-1 Fans mehr, weil das Auto nach Red Bull benannt ist? Dann gibt es die Fans, die den Prominentesten Club ihrere Stadt bejubeln, weil sie sich mit der Stadt identifizieren. Diese würden über eine Umbenennung natürlich die Nase rümpfen. Wenn es aber mit langfristigem Erfolg gepaart ist, und es ein lokaler Investor ist, mit dem man sich auch identifizieren kann, könnte es trotzdem "gut gehen", falls der Verein umbenannt wird. Die dritte Fraktion, die Traditionalisten würden mit sicherheit "wegbrechen". Aber wie groß ist die Gruppe? So groß, dass sich ein Investor nicht lohnt? Das kann und werde ich nicht beurteilen. Diese Aufstellung ist natürlich nicht vollständig, soll nur zeigen, dass es eben nicht nur eine Sichtweise gibt! Und das es durchaus sinnvoll sein kann, Invstor zu werden um wirtschaftliche Interessen zu verfolgen. Aber auch hier noch einmal: Ich glaube nicht, dass eni Fußballverein nur ein Prestigeobjekt für VW ist. Wolfsburg ist öde. Da muss man gegen angehen.
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kerze
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 25.07.2011 16:12 |
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Registriert: 15.07.2009 16:47 Beiträge: 5078
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Cherek hat geschrieben: Aber die Inlands-Vermarktung? Stell Dir die Liga mal ohne Schalke und Dortmund vor. Wieviele Fans haben die doch gleich? Überleg dir, wie viele Zuschauer da pro Spieltag "wegbrechen" würden, würde es diese Vereine nicht mehr geben. Das ich da als Liga gegensteuern muss, ist doch eigentlich klar. Genauso ist es mit Bayern München oder dem HSV... Es gibt halt wirklich "Kernmannschaften", denen man "fast" alles durchgehen lassen würde. Also Cherek, wenn es erst einmal so weit ist, dann kann man den Laden m.E. dichtmachen. Der nächste Schritt wäre dann konsequenterweise, daß man die Schiedsrichter anweist, so zu pfeiffen, daß diese Clubs auch sportlich niemals absteigen können. kuhburger hat vollkommen recht, wenn er die Verfahrensweise mit den "Eigentlich-Pleite-Clubs" BVB und S04 anprangert. Das war und ist Wettberwerbsverzerrung aller erster Güte. Gleiches gilt für die sogenannten Werksclubs. Die bisherige 50+1 Regelung, zumindest in der aktuellen Fassung ist in der Tat unbefriedigend. Insofern finde ich es grundsätzlich von Kind nicht schlecht, zumindest einmal neue Denkansätze zu bringen, wie man diese unbefriedigende Situation verbessern kann. Auch wenn nicht alles richtig und gut ist, was Kind vorschlägt, wären andere Clubs m.E. gut beraten, an einer Verbesserung der Statuten gemeinschaftlich zu arbeiten, um gleiche Ausgangsbedingungen für alle Clubs zu schaffen und insbesondere mehr Transparenz in das Lizensierungsverfahren zu bringen.
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Gunther
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 25.07.2011 16:19 |
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Registriert: 03.08.2003 20:48 Beiträge: 9690 Wohnort: Hannover
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Cherek hat geschrieben: Ich gebe Dir recht - es gibt investoren, die nur aus Prestigegründen einen Fußballverein haben. Aber auch solche, die sich dadurch ein Geschäft versprechen. welchen nutzen hätte es?....wenn der "werks"verein erfolgreich ist, kommen mehr kunden ins stadion und es lassen sich mehr kunden für das eigentliche unternehmensprodukt (auto, hörgerät, abgehangene fische oder sonst irgendwas) generieren. sicher ist auch, daß es immer leute geben wird die nicht nur ein t-shirt mit nem klitzekleinen vereinemblem sondern auch mit nem riesen werbeslogen drauf kaufen (und anziehen  ) würden. aber ich bin schon davon überzeugt, daß über kurz oder lang der großteil der fans der bundesliga den rücken kehren würden. und dann hätten sich die unternehmen selber ins knie geschossen. nicht ohne grund kommen immer mehr engländer nach deutschland, um ein authentisches fußballspiel zu sehen....noch. aber gut, ganz kann ich auch ein horrorszenario, wie du ihn darstellst (  ) nicht ignorieren. zumal es sicher viele viele jahre dauern würde, bis sich das gruselgefühl bei den fans einstellt....ohne sich daran zu gewöhnen deswegen: 50+1 ausbauen und abdichten. 
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 25.07.2011 16:39 |
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Registriert: 02.07.2010 20:46 Beiträge: 15319 Wohnort: Quedlinburg
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Öhm, nur mal so dazwischen gegrätscht... Eine Umbenennung der Clubs ist doch eh' untersagt. Was soll dieses Thema dann hier?
_________________ „Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“
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Gunther
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 25.07.2011 19:31 |
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Registriert: 03.08.2003 20:48 Beiträge: 9690 Wohnort: Hannover
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von umbenennung redet keiner. oder glaubst du wirklich, daß ich glaube, daß maddin 96 in "1. FC Hörgeräte Kind" umbenennen würde? sollte eigentlich glasklar sein was ich damit zum ausdruck bringen will. 
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 25.07.2011 20:47 |
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Registriert: 02.07.2010 20:46 Beiträge: 15319 Wohnort: Quedlinburg
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Dann sollte Dir doch ebenso klar sein, dass Du mit Deiner Zukunftsvision die aktuelle Gegenwart beschrieben hast... 
_________________ „Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“
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Herr Rossi
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 25.07.2011 22:26 |
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Registriert: 31.08.2008 19:56 Beiträge: 30629 Wohnort: Hannover
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Kuhburger hat geschrieben: @Einwerfer Gleichwohl ich die Beiträge von Soccerfriend sehr schätze, müssen sie nicht zwingend die (ganze) Wahrheit wiedergeben... Halten wir uns doch einfach an Fakten: Die Roten stehen so gut da (sportlich) wie nie zuvor. Dies wurde erreicht unter der Präsidentschaft von Martin Kind. Das ist nicht weg zu diskutieren. - Ja, ich weiß, Gunther, unter einem anderen Präsidenten wären wir noch erfolgreicher... Aber hier geht es letztlich nicht um unseren Präsi als Person. Die 50+1 in der vorliegenden Form zementiert die Machtverhältnisse in der Liga. - Das und nur das ist ihr einziger Sinn und Zweck! Sie ist nicht als Wohltat für die Fans gedacht. Das dürfte klar sein. Die 50+1 läßt Ausnahmen zu (Wolfsburg, Leverkusen) und verhindert nicht Sponsorenmodelle à la Hopp, Redbull - und mit ein bißchen Nachdenken à la Gazprom und anderen. Damit wird klar, dass die 50+1 rein faktisch Wettbewerbsverzerrungen zementiert und neue zuläßt.Es sollte also zumindest erlaubt sein über Alternativen nachzudenken, ohne dass die "Traditionalisten" reflexhaft zubeissen, eben weil die bestehende 50+1 ihren eigenen Ansprüchen in keiner Weise gerecht wird... Die von Kind vorgeschlagene Lockerung der Ausnahmebestimmung von der 50+1 würde mehr Wettbewerbsgleichheit zu den Werksvereinen ermöglichen. An der Hopp-Redbull-Gazprom-Problematik würde auch hierbei nix geändert werden. - Hier bräuchte es ein "Sponsoren-Cap"; d.h. einen Maximalbetrag für Sponsoring eines einzelnen Sponsors (was natürlich auch zu umgehen wäre, z.B. durch Tochtergesellschaften). Man könnte es auch anders formulieren: Wer für den Erhalt der 50+1 ist, sollte so konsequent sein, Investoren bzw. ihre (auch Minderheits-) Beteiligungen an Fußballclubs ganz abschaffen wollen!!! Abschaffung von der 50+1 - nur andersrum.Das Minderheitsgesellschafter bereits heute die (fast) alleinige Macht in den Vereinen ausüben können, sehen wir doch bei unserem eigenen Club in schönster Weise vor- und aufgeführt! Kinds alter und neuer Vorschlag hat nur einen wesentlichen Anhalt: Das Mitbestimmungsrecht der Vereine wird (noch) deutlicher beschnitten und auf die Investorenseite offiziell verlagert. Dass schon heute in den Vereinen ohne die Minderheitsgesellschafter und die Sponsoren nichts mehr geht, sollte eigentlich jedem klar sein. Gerade dies jedoch ist ein ungeregelter Zustand! Wie also sollte man verfahren? Im Grunde gibt es tatsächlich nur zwei Modelle: 1. Entweder zurück zu reiner Vereinswirtschaft. Ausnahmslos. Nebst Rückabwicklung aller Beteiligungsmodelle. 2. Oder hin zu rein wirtschaftlicher Unternehmungsführung. Dann müßte man jedoch unbefangen anerkennen, dass Fußball in den Profiligen (und de facto auch darunter) ein sportlicher Wettbewerb von Wirtschaftsunternehmen bedeutet und die Vereinsfarben schlicht nur noch das Label sind. Gerade Letzteres "schmeckt" natürlich nicht jedem, wobei zart angefragt sein, wie man denn bitte schön die bereits bestehende Wirklichkeit der Liga anders beschreiben will/soll?! Ich fürchte dass andere Sichtweisen über den Profifußball stark von sentimentalen Träumereien geprägt sind. Und über Träume kann man naturgemäß schlecht diskutieren. - Und regulieren lassen sie sich auch nicht. Ach, Kuhburger, muss man Dir auch noch erklären, dass Kind ohne Freund Baum die alten Probleme hätte, bevor beide die Anteile von Herrn Ferres aufgekauft haben? Wer die Gesellschafteranteile an der 96-Fußballfirma nicht kennt, kann sich wundern, warum meine Dankbarkeit gegenüber dem "Retter" Kind begrenzt ist (und der hätte beinahe sein Denkmal selbst abgerissen), denn das wäre ungerecht gegenüber den anderen Gesellschaftern, die oft genug die Verluste der 96-Fußballfirma ausgeglichen haben. Und wenn wir uns - wie erwartet - für die Gruppenphase der EL qualifizieren, dann könnte sich Kind das vollmundige Ziel des Überstehens der Gruppenphase der EL noch einmal überdenken, denn für Vereine, die in den Wettbewerben der UEFA spielen, gelten die Regeln des finanziellen Fairplay. Die Einzelheiten erhält man über diesen Artikel: http://de.uefa.com/uefa/footballfirst/protectingthegame/clublicensing/news/newsid=1533783.html. Was meinst Du, warum so mancher europäischer Clubmanager noch einmal "richtig" eingekauft hat? 
_________________ „Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft.“
Jean Paul Sartre
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kirsche
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 26.07.2011 12:11 |
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Registriert: 10.06.2011 10:28 Beiträge: 306
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Herr Rossi hat geschrieben: muss man Dir auch noch erklären........ Nein, ich will Dir nichts erklären. Ich bin auch MK nicht dankbar. Ob ihm ein Denkmal gebührt, glaube ich nicht. Ich gestehe ihm, wie jedem anderen Menschen, Fehler zu und nenne wegen einer gerechteren Beurteilung auch die positiven Seiten. Nicht mehr und nicht weniger. MK vertritt eine Investorengruppe, die so mein Eindruck, schon längerfristig an einer Übernahme von 96 interessiert ist. Deswegen haben sich sowohl Kind als auch seine Partner bisher für den Verein engagiert. Financial Fair Play hört sich an wie soziale Gerechtigkeit. Da kann sich jeder was drunter vorstellen, jeder was anderes. Ist FFP so löcherig wie die 50+1-Regel? Was sind eigentlich Einnahmen? Jeder CL-Club wird genügend Anwälte, Wirtschaftsprüfer und kreative Buchhalter beschäftigen, die die FFP-Regel umgehen werden. Ich glaube erst an FFP, wenn das auch wirklich umgesetzt wird. Besser als FFP wäre ein Lizensierungsverfahren nach deutschem Vorbild. Nur dann hieße das CL-Finale: Bayern München gegen Rosenborg Trondheim. Wer will das sehen? Die UEFA wird sich das CL- und EL-Geschäft nicht selbst zerstören. Von daher sollest Du nicht zuviel von FFP erwarten.
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kirsche
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 26.07.2011 12:15 |
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Registriert: 10.06.2011 10:28 Beiträge: 306
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Gunther hat geschrieben: nicht ohne grund kommen immer mehr engländer nach deutschland, um ein authentisches fußballspiel zu sehen....noch. Hast Du schon mal eruiert, wie viele deutsche Fuballfans nach England, Spanien oder Italien fahren, um Barca, Chelsea oder Milan zu sehen?
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kirsche
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 26.07.2011 12:34 |
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Registriert: 10.06.2011 10:28 Beiträge: 306
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Gunther hat geschrieben: ein höhrgerätehersteller oder ein scheich, weil sie gerne ein extravagantes spielzeug haben möchten. aber welchen wirtschaftlichen nutzen hätte die bundesliga für das unternehmen, wenn sich die fans nicht mehr mit "ihren" verein identifizieren können und sich von der bundesliga abwenden? gar kein nutzen! und übrig blieben am ende nur die scheichs und maddins. Werter Gunter, Du sollest Deine Meinung nicht für allgemeingültig erklären. Sicher werden die Oldschool-Fans nicht amused sein, der Verein VW Wolfsburg heißt. Dass deswegen die Fans zuhause bleiben würden halte ich für ein Gerücht. Ein Blick in die Basketballbundesliga zeigt ein anderes Bild. Dort spielen z. B. Ratiopharm Ulm, Telekom Baskets....... Wenn durch die Investoren attraktiverer Fußball geboten wird, sind die Stadion genauso voll wie aktuell. Sollten die Oldschool-Fans dem Stadion fernbleiben, was ich nicht glaube, weil Junkies Drogen brauchen, werden andere Zuschauer ins Stadion kommen.
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Gunther
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 26.07.2011 13:12 |
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Registriert: 03.08.2003 20:48 Beiträge: 9690 Wohnort: Hannover
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kirsche hat geschrieben: Sollten die Oldschool-Fans dem Stadion fernbleiben, was ich nicht glaube, weil Junkies Drogen brauchen, werden andere Zuschauer ins Stadion kommen. damit könntest du traurigerweise recht haben. 
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marVin
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 26.07.2011 15:36 |
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Registriert: 28.08.2003 15:33 Beiträge: 5173
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Das Publikum würde sich zwangsläufig verändern, weil die Leute es sich irgendwann einfach nicht mehr leisten können ins Stadion zu gehen.
In der aktuellen 11Freunde steht, dass eine Jahreskarte beim FC Arsenal etwa 1850 Pfund kostet.
Die Zustände in England finde ich schon sehr beängstigend. Ich glaube bei Arsenal bekommt man seinen Dauerkartenplatz auch zugelost. Man trifft sich zusammen vor dem Spiel, geht getrennt ins Stadion und trifft sich danach wieder irgendwo in der Kneipe.
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G-Stajner-W
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 26.07.2011 15:44 |
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Registriert: 08.08.2006 16:38 Beiträge: 1715 Wohnort: Hildesheim
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Wenn ich der bin der ins Stadion geht, ist doch alles ok... 
_________________ Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Weitergeben des Feuers.
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Herr Rossi
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 26.07.2011 21:36 |
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Registriert: 31.08.2008 19:56 Beiträge: 30629 Wohnort: Hannover
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kirsche hat geschrieben: Herr Rossi hat geschrieben: muss man Dir auch noch erklären........ Nein, ich will Dir nichts erklären. Ich bin auch MK nicht dankbar. Ob ihm ein Denkmal gebührt, glaube ich nicht. Ich gestehe ihm, wie jedem anderen Menschen, Fehler zu und nenne wegen einer gerechteren Beurteilung auch die positiven Seiten. Nicht mehr und nicht weniger. MK vertritt eine Investorengruppe, die so mein Eindruck, schon längerfristig an einer Übernahme von 96 interessiert ist. Deswegen haben sich sowohl Kind als auch seine Partner bisher für den Verein engagiert. Financial Fair Play hört sich an wie soziale Gerechtigkeit. Da kann sich jeder was drunter vorstellen, jeder was anderes. Ist FFP so löcherig wie die 50+1-Regel? Was sind eigentlich Einnahmen? Jeder CL-Club wird genügend Anwälte, Wirtschaftsprüfer und kreative Buchhalter beschäftigen, die die FFP-Regel umgehen werden. Ich glaube erst an FFP, wenn das auch wirklich umgesetzt wird. Besser als FFP wäre ein Lizensierungsverfahren nach deutschem Vorbild. Nur dann hieße das CL-Finale: Bayern München gegen Rosenborg Trondheim. Wer will das sehen? Die UEFA wird sich das CL- und EL-Geschäft nicht selbst zerstören. Von daher sollest Du nicht zuviel von FFP erwarten. Du darfst Dir die Gesellschafter der 96-Fußballfirma nicht als homogene Gruppe unter der Leitung von MK vorstellen, Ohne Freund Baum liefe es schlechter für MK. So haben die Gesellschafter Slomka als Trainer anstelle von MK's Favoriten Koller durchgesetzt. Mittlerweile bietet MK Slomka einen Rentenvertrag an. Vom finanziellen Fairplay verspreche ich mir, dass die UEFA Wort hält: Zitat: Gemäß des Konzept und des Reglements sind Vereine im Rahmen des Finanziellen Fairplays dazu aufgefordert, innerhalb ihres Budgets zu wirtschaften und nicht mehr auszugeben, als sie selber einnehmen. Vereine müssen zudem Verbindlichkeiten mit Spielern, Behörden und anderen Klubs rechtzeitig abgelten. Außerdem müssen Vereine Informationen über zukünftige Finanzplanungen übermitteln. In der Konsequenz sollten Vereine eine diszipliniertere Vorgehensweise hinsichtlich ihrer Finanzen an den Tag legen. Langfristige Investitionen mit einem Hauptaugenmerk auf Nachwuchsförderung und Ausbau der Infrastruktur eines Vereins sollten im Gegensatz zu kurzfristigen und spekulativen Ausgaben Vorrang haben. Quelle: http://de.uefa.com/uefa/footballfirst/protectingthegame/financialfairplay/news/newsid=1520079.html#finanzielles+fairplay+entscheidend+zukunftSo die klare Ansage von Platini! Also z. B. eine sinngemäße Übertragung von 50+1 ohne Ausnahmen auf die andern europäischen Ligen und die Abschaffung der Ausnahmen in Deutschland. Oder eine Lizenzsierung aufgrund von Konzernbilanzen, damit Verluste nicht in Tochtergesellschaften verschoben und damit unsichtbar gemacht werden. Die Regeln wurden dem EU-Parlament vorgestellt und werden von der EU-Kommision unterstützt. 
_________________ „Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft.“
Jean Paul Sartre
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Janrik
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 26.07.2011 22:58 |
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Registriert: 28.06.2010 01:14 Beiträge: 1865
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Rossi, die Aussage von Platini ist leider nicht wirklich eindeutig. Dafür müssten alle Ausrücke, die er benutzt, wirklich spezifiziert sein. Man schaue nur mal ins HGB, wie genau da Aufwand und Kosten voneinander abgegrenzt sind ... 
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