Da sind mit wichtige Punkte flöten gegangen.

Auf BS würde ich auch weiterhin nichts mehr setzen. Nur gegen Kölle gewinnen sie wie durch ein Wunder mit 1:0...

... nicht nur Dir, nicht nur Dir...

Auf BS würde ich auch weiterhin nichts mehr setzen. Nur gegen Kölle gewinnen sie wie durch ein Wunder mit 1:0...

15:08 Texeira straft chaotische Kölner

Die Kölner hinten total konfus. Schröders Befreiungsschlag landet beim Gegner. Da Silva passt auf Thomas. Der lässt zwei Kölner an der Grundlinie ganz alt aussehen. Pass nach innen. Bade und Voigt verpassen. Texeira stochert den Ball am langen Pfosten über die Linie.

Ich will aber Mainz statt Frankfurt in Liga eins haben...

Das war St. Paulis Abstieg

Frust: Nach der Niederlage gegen Reutlingen gibt es keine Hoffnung mehr auf die Rettung

Von Dieter Matz, Christian Pletz

Hamburg - Es gibt Tage, da wird vor einem Fußballspiel auf den Rängen nicht nur über Taktik oder die Tabellensituation diskutiert. Der gestrige Abend gehörte dazu. Vor dem Anpfiff machten die Anhänger des FC St. Pauli ihre Meinung im Irak-Konflikt mit Anti-Kriegs-Plakaten ("Heimsieg statt Bushkrieg") und dem Lennon-Song "Give peace a chance" deutlich.

Doch dann galt das Augenmerk für 90 nervenaufreibende Minuten dem Fußball, dem Abstiegskampf des FC St. Pauli in der Zweiten Liga. Nur bei einem Sieg über den direkten Konkurrenten SSV Reutlingen, das war klar, darf weiter vom Klassenerhalt geträumt werden.

Nach dem desolaten Auftritt in Oberhausen wirbelte Trainer Franz Gerber seine Mannschaft durcheinander: Rasiejewski gab wieder den Abwehrchef, dafür rückte Inceman ins rechte defensive Mittelfeld, während Gibbs (Rippenbruch) sein Comeback gab. Für Inceman und Gibbs mussten die zuletzt ausgelaugten Chris und Christian Fröhlich weichen.

Die größte Überraschung gab es im Angriff: Dort durfte neben Oliver Held Marcão auflaufen - der erste Einsatz des Brasilianers in der Startformation seit dem 0:6 in Lübeck am 3. Spieltag. "Er hat beim Training den besten Eindruck gemacht", begründete Gerber die Maßnahme.

Und St. Pauli machte von Anfang an Druck, dominierte das Geschehen, hatte Chancen. Bereits in der vierten Minute lag den Fans der Torschrei auf den Lippen, als Fabian Gerber nach Marcão-Vorlage knapp vorbei zielte. Dann vergab Gerber nach einem Konter per Kopf (18.).

Aller guten Dinge sind drei, dachte sich 23-Jährige offenbar und machte es zwei Minuten später besser: Aus 23 Metern hämmerte der Trainer-Sohn den Ball mit voller Wucht volley ins rechte Eck. Ein Traumtor! Die Fans jubelten (auch ohne Bierausschank) freudetrunken - war das der Brustlöser für die lädierten Nerven der St.-Pauli-Spieler?

Es schien so, und die Umstellungen taten dem Team sichtlich gut, weil jeder Spieler weiß: Ich muss Leistung bringen, sonst bin wieder draußen. St. Pauli kontrollierte das Geschehen, und nach dem (berechtigten) Platzverweis von Spanier nach grobem Foul an Gerber schienen alle Vorzeichen für St. Pauli zu sprechen.

So kam der Ausgleich kurz vor der Pause völlig überraschend: Frommer ließ die unsortierte Abwehr schlecht aussehen und traf aus zehn Metern. Der erste Torschuss der zuvor erschreckend harmlosen Reutlinger hatte gleich zum Erfolg geführt. Sollte der FC St. Pauli - wie gegen Mannheim - trotz Überzahlspiel in Bedrängnis geraten?

Pausenthema war natürlich das 1:1. "Bei elf gegen zehn darf man hinten nicht in eine 1:1-Situation geraten", monierte Aufsichtsrat Werner Pokropp.

Gerber brachte N'Diaye für Marcão, und St. Pauli berannte nun das Reutlinger Tor. Zweimal hätte Nascimento für das 2:1 sorgen können, ja müssen, aber erst traf er mit dem Fuß aus drei Metern nicht (66.), dann setzte der Brasilianer einen Kopfball über das Tor (69.).

Der Rest war Krampf, St. Pauli holte früh die Brechstange heraus, agierte überhastet. Und in der Nachspielzeit traf der ehemalige Hamburger Paeslack (HTB) sogar noch zum 1:2. Der Schock und wohl das Aus.

Köln liegt 0:2 hinten. Das 0:2 wurde mal wieder von einem Ex-Hannoveraner erzielt: Niclas Weiland...

Kölns Super-Serie endet im Chaos

FC weiter Tabellenführer, aber peinliche Niederlage gegen Mainz 1:4

Von MARCEL SCHWAMBORN und LARS WERNER


Köln – Schüchtern marschierten die FC-Profis nach dem Schlusspfiff Richtung Südtribüne.
Es sah aus, als wollten sie sich entschuldigen. Selbst Trainer Friedhelm Funkel war dabei, ging erstmals in seiner Amtszeit zu den Fans. Er spürte, dass er sich nach dieser deftigen 1:4-Demütigung den Anhängern stellen musste. Er wusste, dass dies der bitterste Tag in dieser Saison war.

Der 1. FC Köln wurde böse verprügelt und vom Gegner entzaubert. Zum ersten Mal in dieser Saison ging der Tabellenführer als Verlierer vom Feld. Zum ersten Mal musste Friedhelm Funkel – in seinem 20. Heimspiel – im eigenen Stadion eine Pleite hinnehmen.

Und die war soooo bitter. 1:4 – nach 338 Tagen endete die Kölner Superserie im Chaos. Die Fans fühlten sich ein Jahr zurückversetzt. Auf dem Platz rannten elf FC-Profis hilf- und orientierungslos umher, wie zu schlimmsten Bundesliga-Abstiegszeiten.

Mainz reichten 16 Minuten, um den Tabellenführer in alle Einzelteile zu zerlegen. Markus Happe hechelte blind seinen Gegenspielern hinterher, Oliver Schröder wirkte überfordert, Alexander Bade flog planlos durch den Fünfmeterraum, Francis Kioyo stocherte im Sturm rum, Andrew Sinkala produzierte Fehlpässe in Serie...

Einen derart konfusen FC hatten die Anhänger schon lange nicht mehr gesehen. Und Mainz trumpfte auf. Der überragende Michael Thurk (2) sowie Niclas Weiland sorgten für eine 3:0-Führung. Als die Pfiffe der FC-Fans ohrenbetäubend laut wurden hämmerte Alexander Voigt volley den Ball zum 1:3 in die Maschen. Neue Hoffnung.

Funkel versuchte es mit drei neuen Offensivkräften, brachte Kreuz, Kurth und Helbig. Es half nichts. Der Bald-Kölner Woronin (siehe unten Anm.: Da gibt es nichts zu sehen...morgen vielleicht) setzte noch das 1:4 drauf. Viele FC-Fans flüchteten schon 20 Minuten vor dem Abpfiff aus dem Stadion.

Solch eine Vorstellung hatten sie nicht verdient. Da half auch keine Entschuldigung mehr. Kapitän Dirk Lottner: „Wir waren die ersten 20 Minuten gar nicht auf dem Platz – und das haben die Mainzer gnadenlos ausgenutzt. Die Serie ist dahin, aber ich kann alle beruhigen: Die restlichen Punkte holen wir auch noch.“