Der Betrugs- und Wettskandal im deutschen Fussball Moderations-Bereich |
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BSCunit
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 11.03.2005 17:23 |
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Registriert: 27.02.2004 22:50 Beiträge: 116
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Hintereinander weg geht das jetzt!
Steffen Karl vom Chemnitzer FC (ehem. im Dienst von Hertha) hat es jetzt auch erwischt.
tm.de
Zitat: Fußballspieler Steffen Karl in Untersuchungshaft
Im Zusammenhang mit dem Wettbetrugs-Skandal ist am Freitag der erste Fußballspieler festgenommen worden. Steffen Karl vom Regionalligisten Chemnitzer FC wurde in Chemnitz mit Haftbefehl des Amtsgerichts Berlin-Tiergarten verhaftet. Die zuständige Ermittlungsrichterin hat dem Spieler den Haftbefehl verkündet und die Vollstreckung der Untersuchungshaft angeordnet, teilte das Gericht mit. Gegen Karl besteht dringender Tatverdacht wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs, der versuchten Verbrechensabrede und Nötigung.
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Jan
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 30.03.2005 13:46 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 6061
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n-tv / sid hat geschrieben: Konsequenz aus Wettskandal Keine Absteiger?
Die zweite Liga macht mobil und fordert als Konsequenz aus dem Wett- und Manipulationsskandal im deutschen Fußball die Aussetzung der Abstiegsregel für die aktuelle Saison. "Es besteht eindeutig der Bedarf nach einer sportpolitischen Lösung. Die Nichtabstiegsregelung wäre ein wichtiges Zeichen und ein symbolischer Schlag gegen die Ganoven", erklärte Christoph Schickhardt, der als Anwalt gleich mehrerer Klubs einer der Hauptakteure bei den Verhandlungen vor dem Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist. Die Anwälte verschiedener Vereine wollen bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) und beim DFB offenbar den Antrag stellen, dass die Abstiegsregel aufgrund der noch nicht überschaubaren Ausmaße des Skandals in der laufenden Spielzeit außer Kraft gesetzt wird. Folglich sollen in der kommenden Saison 22 Klubs im Unterhaus spielen. Das wurde am Rande der Sportgerichtsverhandlung zur Zweitliga-Partie zwischen dem abstiegsbedrohten Karlsruher SC und Tabellenführer MSV Duisburg bekannt. Die Vereine wollen sich angeblich nicht mit den sich teilweise "auf dünnem Eis" (Schickhardt) bewegenden Urteilen abfinden. Drohende Prozesslawine "Ja, grundsätzlich muss man diese Idee auf Grund des Skandals in Betracht ziehen", sagte KSC-Sportdirektor Rolf Dohmen, wollte sich aber zunächst den möglichen Gang vor das DFB-Bundesgericht als ersten Schritt gegen das Urteil vom Dienstag offen halten. Der Vorstands-Chef des Tabellenletzten Rot-Weiß Oberhausen, Hermann Schulz, meinte: "Für mich ist es ein Problem, zu diesem Thema Stellung zu nehmen, weil wir da unten stehen. Aus objektiven Gründen muss man zur Nichtabstiegsregel aber ja sagen. Wir wissen nicht, was noch kommen wird und was der DFB noch weiß. " Auch Frank Aehlig, Manager von LR Ahlen, begrüßt die Lösung. "Das wäre auf jeden Fall besser, als all das, was der DFB in den letzten Wochen an Urteilen herausgebracht hat. Damit würde der DFB auch einer möglichen, weiteren Prozesslawine zuvorkommen ", sagte Aehlig. "Das fände ich nicht schlecht. Damit könnte ich leben", meinte auch der Präsident des Tabellen-Zwölften Energie Cottbus, Dieter Krein. Rückendeckung von Duisburg Bereits vor Wochen hatte sich der Tabellen-16. Rot-Weiß Essen zunächst für eine Relegationsrunde zur Ermittlung von zwei statt vier Absteigern sowie eine Aufstockung der Liga auf 20 Vereine ausgesprochen. "Niemand weiß jedoch, was noch alles hoch kommt. Mit einer abschließenden Klärung der gesamten Affäre scheint die Sportgerichtsbarkeit ja überfordert", hatte Präsidiumsmitglied Markus Buchberger erklärt. Rückendeckung bekamen die abstiegsgefährdeten Klubs sogar vom Anwalt des Spitzenreiters Duisburg, Thomas Blatt. Schickhardt forderte unterdessen die Solidarität aller Klubs ein: "Fairness unter allen Vereinen der zweiten Liga ist das oberste Gebot. Alle müssen zeigen, dass sie unabhängig von dieser Verbrecherbande sind." Skepsis beim DFB Überzeugungsarbeit müssen die Klubs aber offenbar noch beim DFB leisten. DFB-Richter Rainer Koch sprach sich bereits vehement gegen eine Nichtabstiegsregel aus. "Der Fußball lebt davon, dass Auf- und Abstieg nicht am grünen Tisch, sondern auf dem grünen Rasen entschieden werden. Jede abweichende Lösung wäre eine Lösung zweiter Klasse", begründete Koch und machte bereits deutlich, dass er diese Meinung auch beim DFB-Bundestag am 28. April vertreten werde. Seit dem Bekanntwerden des größten Skandals im deutschen Fußball seit 34 Jahren am 22. Januar musste Koch insgesamt 16 Einsprüche verhandeln. Zehn wurden wegen mangelnder Aussicht auf Erfolg vorzeitig zurückgezogen, drei vom Sportgericht abgewiesen. Zwei Mal ordnete das Sportgericht als erste Instanz Neuansetzungen an. Darunter befindet sich als einzige Partie der zweiten Liga das Spiel zwischen LR Ahlen und Wacker Burghausen. In zweiter Instanz muss sich das DFB-Bundesgericht noch mit den Berufungsverhandlungen der Zweitliga-Spiele Duisburg-Fürth (1:0) und Karlsruhe-Duisburg (0: 3) sowie mit der Erstliga-Begegnung Kaiserslautern-Freiburg (3:0) beschäftigen. Holger Luhmann / Marc Schmidt, sid
_________________ Ohne Kind wären wir garnicht hier.
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El Filigrano
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 12.05.2005 10:54 |
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✝ Unvergessen |
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Registriert: 02.02.2003 11:22 Beiträge: 11154 Wohnort: Southside
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Spiegelonline berichtet:
Deutscher Fußball
Zeitung berichtet von neuem Wettskandal
Wenige Wochen nach dem Fall Hoyzer gibt es laut einem Zeitungsbericht Hinweise auf einen weiteren Manipulations- und Wettskandal im deutschen Fußball. Unter anderem sollen zwei Regionalligaspiele verschoben worden sein.
Essen - Bei der Verfolgung eines Drogendealer-Rings seien Fahnder im Rahmen der Telefon-Überwachung von Verdächtigen auf Tipps einer in Mazedonien beheimateten Organisation gestoßen, berichtet die "Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung". Die Mitglieder dieser Organisation hätten ihren in Deutschland tätigen Vertrauten Wetten auf bestimmte "geregelte" Spiele vorgeschlagen.
Unter anderem handele es sich um zwei Regionalligaspiele aus der Saison 2003/2004 unter Beteiligung von Wattenscheid 09, heißt es in dem Bericht. Ein des Drogenhandels Verdächtiger soll in Westdeutschland bis zu 10.000 Euro auf manipulierte Spiele gesetzt und dabei hohe Gewinne erzielt haben. Entsprechende Unterlagen seien von der Staatsanwaltschaft Duisburg nach Berlin zur "Arbeitsgruppe Fußball" weitergeleitet worden. Dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) sind diese Vorgänge laut seinem Sprecher Harald Stenger allerdings bislang nicht bekannt, wie die Zeitung berichtet.
_________________ „Dass wir den Aufstieg nicht schaffen, wird nicht passieren." Martin Kind
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marVin
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 17.11.2005 17:32 |
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Registriert: 28.08.2003 15:33 Beiträge: 5173
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Zitat: Hoyzer muss doch hinter Gitter
-------------------------------------------------------------------------------- Überraschender Richterspruch im Wett- und Manipulationsskandal. Die 12. Strafkammer des Berliners Landgerichts verhängte am Donnerstag gegen den ehemaligen Schiedsrichter Robert Hoyzer (26) eine Haftstrafe von zwei Jahren und fünf Monaten - und zwar ohne Bewährung.
Tja, so kanns laufen.
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marVin
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 28.11.2006 10:53 |
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Registriert: 28.08.2003 15:33 Beiträge: 5173
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Zitat: 11freunde.deVon Christian Klaue Montag den 27.11.2006 14:24 Das große Zittern Wenn am Dienstag vor dem Bundesgerichtshof in Leipzig die Revisisonsanträge im Wett- und Manipulationsskandal verhandelt werden, beginnt für Robert Hoyzer und Ante Sapina wieder das große Zittern.  Bestätigt der 5. Strafsenat des BGH unter Vorsitz von Richter Clemens Basdorf das Urteil des Berliner Landgerichts vom 17. November des vergangen Jahres, muss Hoyzer wegen Beihilfe zum Betrug für zwei Jahre und fünf Monate ins Gefängnis, Sapina wegen gewerbsmäßigen Betruges gar für zwei Jahre und elf Monate. Doch auch ein Freispruch ist durchaus möglich, wie Oberstaatsanwalt Hartmut Schneider sagt: `Das wird eine spannende Sache. Alles könnte eintreten, von Freispruch über Rückverweisung bis hin zur Verwerfung der Revision.´ Bei einer Rückverweisung zur Neuverhandlung nach Berlin wären jedoch keine höheren als die bisher verhängten Strafen möglich, da die Staatsanwaltschaft ihre Revisionsanträge zurückgezogen hatte und die Verteidiger Revisionsführer sind. Trotzdem wird Schneider am Dienstag als Erster plädieren. Darauf haben sich die Prozessbeteiligten verständigt. Steffen Karls Anwalt erwartet FreispruchNeben Hoyzer und Ante Sapina schauen auch die beiden anderen Sapinas, Milan und Filip, Hoyzers Ex-Kollege Dominik Marks sowie Ex-Profi Steffen Karl gebannt nach Leipzig, wo wegen des erwarteten Zuschauer- und Medieninteresses die Verhandlung in den Großen Sitzungssaal des Bundesverwaltungsgerichts verlegt wurde. Milan (ein Jahr vier Monate) und Filip Sapina (ein Jahr) sowie Marks (ein Jahr und sechs Monate) waren jeweils zu Bewährungsstrafen verurteilt worden. Karl hatte in einem abgetrennten Verfahren eine neunmonatige Bewährungsstrafe erhalten. Bei der Revisionsverhandlung muss keiner der Angeklagten anwesend sein, das Urteil könnte schon am Dienstag getroffen werden. `Bisher gibt es kein Signal vom Senat, wie er entscheiden wird´, sagt Andreas Bartholome, Anwalt von Steffen Karl. `Ich halte das Berliner Urteil aber in vielerlei Hinsicht für wackelig und erwarte einen Freispruch.´ In einem ähnlich gelagerten Fall hatte ebenfalls der 5. Strafsenat des BGH vor 45 Jahren (1961) einen Schummler freigesprochen, der durch schnelles Telefonieren Pferderennergebnisse vor dem Wettbüro herausbekam und noch schnell setzte. Dagegen stufte der 3. Strafsenat 1965 Pferdewetten als Betrug ein, die auf Bestechung des Jockeys basierten.
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marVin
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 28.11.2006 14:55 |
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Registriert: 28.08.2003 15:33 Beiträge: 5173
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Zitat: Bundesanwalt fordert Freispruch für Skandal-Schiedsrichter Hoyzer
Im Fußball-Wettskandal gibt es eine spektakuläre Wende: Zum Auftakt des Revisionsverfahrens am Bundesgerichtshof Leipzig hat Oberstaatsanwalt Hartmut Schneider auf Freispruch für Robert Hoyzer und die Mitangeklagten plädiert. Der ehemalige Schiedsrichter muss nun wohl nicht ins Gefängnis.
Leipzig - Im Revisionsprozess um den Fußball-Wettskandal um Ex-Schiedsrichter Robert Hoyzer hat die Bundesanwaltschaft am Dienstag für eine Überraschung gesorgt. Bundesanwalt Hartmut Schneider forderte am Dienstag vor dem Bundesgerichtshof (BGH)einen Freispruch für den Ex-Referee. Der Jurist beantragte vor dem 5. Strafsenat in Leipzig, das Urteil des Landgerichts Berlin vom November 2005 aufzuheben. Danach müsste der 27-Jährige zwei Jahre und fünf Monate in Haft.
Das Urteil sei von "bemerkenswerter Oberflächlichkeit", kritisierte Schneider. Seiner Ansicht nach bietet das Strafgesetzbuch bislang keine Möglichkeit, die Manipulationen von Hoyzer und den kroatischen Brüdern Sapina als Betrug zu ahnden. "Das ist eine Gaunerei. Aber strafrechtlich kommt man da nicht dran."
Schneider verwies in seinem Antrag auch auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Oddset-Wetten. "Ein Selbstschutz wäre mit einer anderen Formulierung durchaus möglich", sagte der Jurist. Es sei gut, dass das Unternehmen nach Bekanntwerden des Wettskandals bereits die Formulierung geändert habe. Weitere Zusätze sind nach Ansicht Schneiders nötig, wenn sich das Unternehmen schützen will.
Der 5. Strafsenat sah nach seinem Antrag erheblichen Diskussionsbedarf. "Ist tatsächlich Raum für einen Freispruch", fragte der Vorsitzende Richter Clemens Basdorf. Er schloss nicht aus, dass der Fall dem Großen Senat des BGHvorgelegt werden muss, weil die bisherige Rechtsprechung in vergleichbaren Fällen zu gegensätzlichen Beurteilungen gekommen ist.
Der BGHüberprüft seit Dienstag die Urteile zum größten Fußball- Wettskandal in der Geschichte des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Hoyzer und sämtliche Mitangeklagte kämpfen um einen Freispruch. Nach Ansicht von Sapina-Anwalt Nicolas Becker entstand das Berliner Urteil "unter dem Druck der bevorstehenden Fußball-Weltmeisterschaft". Die Verteidigungen zweifelten angesichts der Nachfragen des BGH daran, ob noch am Dienstag ein Urteil fällt. Ursprünglich hatten die Leipziger Richter dies angestrebt.
Das Landgericht Berlin hatte Drahtzieher Ante Sapina (30) wegen Betruges in zehn Fällen zu einer Gesamtstrafe von zwei Jahren und elf Monaten verurteilt. Laut Urteil hat er Schiedsrichter, darunter Hoyzer, für Spielmanipulationen bezahlt. Hoyzer wurde wegen Beihilfe zum Betrug in sechs Fällen verurteilt. Neben Sapinas Brüdern waren der frühere Referee Dominik Marks (31) und Ex-Fußballprofi Steffen Karl (36) beteiligt. Sie erhielten Bewährungsstrafen.
WELT.de Artikel erschienen am 28.11.2006
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Rotes Tuch
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 29.11.2006 08:53 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 3124
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Für mich mal wieder ein Beweis der völligen Rechtsunfähigkeit in diesem Lande! Was ist das? Laienspielgruppe? Komödienstadl? Schmierentheater?
Eine Gaunerei also! Ein Freifahrtsschein obendrein! Zur Nachahmung offenbar empfohlen!
Es mag sein, daß die Entscheidung aus Leipzig anders lautet, aber nach den nun veröffentlichten hochgradigen Kritiken an den Urteilen des LG Berlin würde sich Leipzig in der Breite der Bevölkerung lächerlich machen, wenn es diesen Urteilen folgen würde.
Am Ende waren eh' die Wettanbieter schuld, denn in deren AGB war Betrug ja wohl nicht eindeutig verboten. Irgendwie erinnert das an die Geschichte mit der Katze in der Mikrowelle (Erfolgreiche Schadenersatzklage gegen den Hersteller, weil an der MW nicht dran stand, "Keine Tiere")!
Also bitte immer schön Verantwortungsgefühl, (Un-)Rechtsbewußtsein und gesellschaftlichen Anstand hinterm Haus vergraben!
Ich muß das alles nicht mehr verstehen!
_________________ In memoriam El Filigrano!
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Discostu
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 29.11.2006 09:24 |
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Moderator |
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Registriert: 16.01.2003 21:01 Beiträge: 19845 Wohnort: Regionär Hannovers
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Ich hoffe, dass die Richter mehr Arsch in der Hose haben als die Herren Bundesanwälte! Sowas solls ja auch geben.
Sollte Hoyzer freikommen hat er alles richtig gemacht. Er ist einer der berühmtesten Köpfe Deutschlands, entschuldigt sich noch 2x voll ehrlich, verkauft seine Story teuer an Bild/Stern/Spiegel und schreibt in 5 Jahren ein Buch "Gefangen im Sumpf" und arbeitet nebenbei als Model.
Vielen Dank! 
_________________ „Kriminelle haben im Fußball nichts zu suchen!" ― Uli Hoeneß
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simak4ever
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 29.11.2006 12:15 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 517 Wohnort: Königreich Hannover
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Discostu hat geschrieben: Ich hoffe, dass die Richter mehr Arsch in der Hose haben als die Herren Bundesanwälte! Sowas solls ja auch geben. Sollte Hoyzer freikommen hat er alles richtig gemacht. Er ist einer der berühmtesten Köpfe Deutschlands, entschuldigt sich noch 2x voll ehrlich, verkauft seine Story teuer an Bild/Stern/Spiegel und schreibt in 5 Jahren ein Buch "Gefangen im Sumpf" und arbeitet nebenbei als Model. Vielen Dank! 
Und es steht ihm gesetzlich auch noch Entschädigung für die Haftzeit zu
Dafür arbeite ich doch gerne.
Welcome 2 Banana Republic
_________________ Wenn selbst der Kanzler in Hannover Urlaub macht,muß es eine schöne Stadt sein (J.Simak)
 
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Jan
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 29.11.2006 22:53 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 6061
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haz hat geschrieben: „Katastrophale Wirkung“
Der Antrag auf Freispruch im Fall Hoyzer löst im deutschen Fußball große Ratlosigkeit aus
Von Klaus Manzke Frankfurt. Theo Zwanziger konnte seine Wut und Enttäuschung nicht verbergen. Der Antrag der Bundesanwaltschaft, den früheren Schiedsrichter Robert Hoyzer im Betrugsverfahren freizusprechen, hatte den Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sichtlich außer Fassung gebracht. „Ich fühle mich vom Staat im Stich gelassen“, sagte Zwanziger gestern, am Tag nach der Verhandlung vor dem Bundesgerichtshof in Leipzig. Der 61-Jährige fürchtet einmal mehr um den Ruf des deutschen Fußballs und mehr: Für ihn wäre ein Freispruch für Hoyzer wie eine persönliche Niederlage. Man muss ein bisschen zurückblicken, um zu verstehen, mit wie viel Einsatz Zwanziger bei diesem Thema bei der Sache ist. Als der Skandal um verschobene Fußballspiele in der Regionalliga und im DFB-Pokal im Januar 2005 ans Tageslicht kam, war Zwanziger noch zweiter Mann an der DFB-Spitze neben Gerhard Mayer-Vorfelder, sogenannter Geschäftsführender Präsident; es war aber auch die Zeit, als viele erstmals Notiz von ihm nahmen und er sich einen Namen machte als Aufräumer im deutschen Fußball. Damals lief das ungefähr so: Am Tag nach Bekanntwerden der Affäre saß Mayer-Vorfelder in der Fernsehsendung von Sabine Christiansen und gab ein paar Worthülsen zum Besten, wie man es vom langjährigen DFB-Chef gewohnt war: möglichst wenig konkret, dafür immer bemüht, persönlich möglichst gut auszusehen. Eigentlich wäre Mayer-Vorfelder für die Aufklärung der Affäre verantwortlich gewesen, doch der Mann der Tat war Zwanziger. Er rief zur Krisensitzung und stellte sich auf einer Pressekonferenz den unbequemen Fragen. Mit der Verurteilung durch das Landgericht Berlin vor gut einem Jahr schien die Angelegenheit in seinem Sinne geklärt zu sein – und nun das. Gestern saß er wieder auf einer Pressekonferenz, und die Stimmung war ähnlich gedrückt wie im Januar 2005. „Die Sache ist ernster als wir denken“, sagte Zwanziger. „Ich habe es so immer so verstanden, dass wir eine werteorientierte Gesellschaft haben. Ich frage mich: Was ist das nun für ein Signal?“, schimpfte er und hatte Mühe, seine Emotionen im Griff zu behalten. „Was Hoyzer gemacht hat, ist aus sportgerichtlicher Sicht Manipulation, und für mich ist es Betrug.“ Die Begründung von Bundesstaatsanwalt Hartmut Schneider, Hoyzer habe nur eine Gaunerei begangen, machte nicht nur Zwanziger ratlos. „Das sind juristische Feinheiten, die schwer nachzuvollziehen sind“, sagt Wolfgang Holzhäuser, Vizepräsident des DFB und Geschäftsführer des Bundesligisten Bayer Leverkusen. Horst Heldt, Teammanager des VfB Stuttgart, spricht von einer „katastrophalen Wirkung“, sollte Hoyzer ohne Strafe davonkommen: „Damit wären Manipulationsversuchen Tür und Tor geöffnet. So nach dem Motto: Versuchen wir’s mal, es kann ja nichts passieren.“ Auch Hoyzers frühere Schiedsrichterkollegen würden einen Freispruch als Affront empfinden: „Er hat uns mit seinem Verhalten in der Seele getroffen und das Schiedsrichterwesen an der Wurzel verletzt“, sagte Referee Herbert Fandel. Egal, wie der Bundesgerichtshof am 15. Dezember entscheide: Die Urteile durch das Sportgericht blieben bestehen, sagte Zwanziger – und leistete sich einen letzten Seitenhieb auf die Bundesanwaltschaft: „Es hätte mich nicht gewundert“, sagte er, „wenn die Verhandlung noch mit dem Antrag auf Verleihung des Bundesverdienstkreuzes geendet hätte.“
Zitat: Rätselhafte Sichtweise
Zuerst stand der Fall Robert Hoyzer für den Verlust des Vertrauens in die Unparteilichkeit der Fußballschiedsrichter. Am Dienstag hat auch der Glauben an die staatliche Justiz einen Dämpfer erhalten, als die Bundesanwaltschaft vor dem Bundesgerichtshof (BGH) in Leipzig Freispruch für den früheren Schiedsrichter forderte – weil Hoyzer eine „Gaunerei“ begangen habe, aber keinen strafbaren Betrug. Es ist die Ausnahme, dass sich die Bundesanwaltschaft auf die Seite des Angeklagten schlägt, aber keine Seltenheit. Vor dem BGH vertritt die Bundesanwaltschaft die Revision der Staatsanwaltschaft, sie ist aber nicht an deren juristische Sichtweise gebunden. Im Hoyzer-Verfahren scheint sich Oberstaatsanwalt Hartmut Schneider allerdings in eine Minderheitenposition manövriert zu haben. Wie Prozessbeobachter berichten, habe er für sein Plädoyer sogar von der Richterbank des 5. Strafsenats Kopfschütteln geerntet. Bei der Prüfung, ob Wettbetrug strafbar ist, kam Schneider zum Ergebnis, dass eine wesentliche Voraussetzung dafür nicht erfüllt sei: die „Täuschung“. Dabei stützte er sich auf ein BGH-Urteil von 1961 zu Pferdewetten. Damals hatte sich der Angeklagte die Ergebnisse von französischen Rennplätzen durchtelefonieren lassen und – kurz bevor das amtliche Ergebnis in den Berliner Wettbüros eintraf – seine Wette platziert. Das überraschende Ergebnis: Freispruch. Die Begründung: Rennwetten seien Spielverträge, bei denen der Gewinn von einem ungewissen Ereignis abhänge. Die Spekulation auf diesen Zufall sei Beweggrund und Inhalt der Wette. Weil dies von beiden Seiten – also auch vom Wettbüro – stillschweigend vorausgesetzt werde, sei für eine Täuschung kein Raum. Der Angeklagte habe folglich keinen Anlass gehabt, dem Wettbüro zu versichern, dass er vom Ausgang der Rennen keine Kenntnis habe. Das Urteil war lange umstritten, und 1979 kam der BGH in einem anderen Verfahren zu einem anderen Urteil, als er manipulierte Pferdewetten ganz selbstverständlich als Betrug einstufte. Inzwischen sind die Geschäftsbedingungen für Oddset-Sportwetten geändert: Mit Abgabe des Scheins erklärt der Spielteilnehmer, „vom Ausgang des jeweiligen Wettereignisses keine Kenntnis zu haben“, wie es heißt. dpa
_________________ Ohne Kind wären wir garnicht hier.
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El Filigrano
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 29.11.2006 23:06 |
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✝ Unvergessen |
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Registriert: 02.02.2003 11:22 Beiträge: 11154 Wohnort: Southside
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Also kapiert habe ich ja schon, wie die Bundesanwaltschaft so argumentiert. Ich begreife es nur nicht.
Man denkt, man glaubt es kaum.
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96-Ente
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 30.11.2006 01:17 |
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Registriert: 13.08.2003 13:22 Beiträge: 1735 Wohnort: Hannover-Calenberger Neustadt
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der kollege hoyzer geht mir am a%$"!?`vorbei.
ich habe ihn schon vergessen. den skandal fast auch.
_________________ beton ist nicht häßlich - es kommt darauf an, was man daraus macht - tribute to ewald lienen.
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Viktoria
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 15.12.2006 11:21 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 4747
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So, Hoyzer geht nun doch in den Bau 
_________________ "Sind denn alle dummen Leute Rassisten?" "Nein, aber alle Rassisten sind dumm."
(aus Tahar Ben Jellouns "Papa, was ist ein Fremder?")
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Eule
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 15.12.2006 11:34 |
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Registriert: 01.02.2006 18:55 Beiträge: 4440 Wohnort: Schwäbisch Gmünd
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marVin
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 15.12.2006 11:40 |
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Registriert: 28.08.2003 15:33 Beiträge: 5173
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"Ich pfeif nur was ich seh" mit Sportwetten-Hoyzer.de
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Viktoria
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Betreff des Beitrags: spiegel-online Verfasst: 15.12.2006 12:08 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 4747
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Hoyzer muss ins Gefängnis
Das Urteil des Landgerichts Berlin gegen Robert Hoyzer ist rechtskräftig. Der Bundesgerichtshof BGH bestätigte heute die Haftstrafe von 29 Monaten für den der Spielmanipulation überführten Fußball-Schiedsrichter. Der Bundesanwalt hatte einen Freispruch gefordert.
Leipzig - Der 5. Strafsenat des BGH in Leipzig verwarf heute die Revisionen des früheren Schiedsrichters Hoyzer und der anderen zu Haftstrafen Verurteilten. Damit sind die Urteile des Landgerichts Berlin vom 17. November 2005 rechtskräftig. Die Berliner Richter hatten Hoyzer wegen Beihilfe zum Betrug in sechs Fällen zu zwei Jahren und fünf Monaten verurteilt.
"Fußball in Deutschland ist eine sehr wichtige und eine die Öffentlichkeit bewegende Angelegenheit", sagte der Vorsitzende Richter Clemens Basdorf heute in Leipzig. Der vorliegende Betrugsfall sei wie gemalt für einen Prüfungsfall.
"Viele Studenten wurden mit dem Fall gequält und viele Wissenschaftler haben sich mit der Thematik auseinander gesetzt", sagte Basdorf bei seiner Urteilsverkündung. Hoyzer selbst war nicht anwesend und wurde durch seinen Anwalt Thomas Hermes vertreten.
Der Drahtzieher der Manipulationen, Ante Sapina, hatte wegen Betruges in zehn Fällen eine Haftstrafe von zwei Jahren und elf Monaten erhalten. Auch er muss ins Gefängnis. Sapinas Brüder Milan und Filip, Ex-Bundesligaprofi Steffen Karl und Schiedsrichter Dominik Marks, die ebenfalls in einen der größten Skandale in der Geschichte der Fußball-Bundesliga verwickelt waren, hatten von der Vorinstanz Bewährungsstrafen erhalten. Damit ist der Wett- und Manipulationsskandal abgeschlossen.
Bundesanwalt Hartmut Schneider hatte Freispruch für Hoyzer und Co. gefordert. Nach seiner Ansicht sei das Verhalten der Angeklagten zwar "eine Gaunerei", aber strafrechtlich nicht zu verfolgen. Spiele zu manipulieren sei zum damaligen Zeitpunkt (2004) kein Betrug gewesen. Nach Schneiders Auffassung fehlt im Strafgesetz derzeit ein Paragraf, der den Betrug bei Wetten unter Strafe stellt.
_________________ "Sind denn alle dummen Leute Rassisten?" "Nein, aber alle Rassisten sind dumm."
(aus Tahar Ben Jellouns "Papa, was ist ein Fremder?")
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Discostu
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 15.12.2006 17:40 |
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Moderator |
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Registriert: 16.01.2003 21:01 Beiträge: 19845 Wohnort: Regionär Hannovers
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Es gibt also doch noch Richter in der Republik, die Arsch in der Hose und vor allem Augenmaß haben.
Das würde ich mir viel öfter wünschen.
_________________ „Kriminelle haben im Fußball nichts zu suchen!" ― Uli Hoeneß
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Picard96
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 15.12.2006 22:11 |
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Registriert: 07.06.2003 11:44 Beiträge: 11831 Wohnort: Südlich von Hannover
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Discostu hat geschrieben: Es gibt also doch noch Richter in der Republik, die Arsch in der Hose und vor allem Augenmaß haben. Das würde ich mir viel öfter wünschen.
Ja das stimmt. Das gleiche gilt auch für den Kinderschänderfall im Osten.
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der nette tod
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 16.12.2006 01:14 |
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Registriert: 19.08.2006 17:12 Beiträge: 2360 Wohnort: nähe Bad Hersfeld
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Auf Wiedersehen, auf Wiedersehen Herr Hoyzer. Hoffentlich weis er wenn er raus kommt noch welche Vereine er alle betrogen hat nicht das er in einer Stadt mal für immer verschwindet
Wäre doch zu Schade
Wenn es in dem Knast Hamburg-Fans gibt wird Hoyzer, wenn er die Seife fallen lässt an jede Fehlentscheidung erinnert werden
Gerechtigkeit ist was schönes....
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Discostu
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 16.12.2006 02:24 |
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Moderator |
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Registriert: 16.01.2003 21:01 Beiträge: 19845 Wohnort: Regionär Hannovers
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Picard96 hat geschrieben: Discostu hat geschrieben: Es gibt also doch noch Richter in der Republik, die Arsch in der Hose und vor allem Augenmaß haben. Das würde ich mir viel öfter wünschen. Ja das stimmt. Das gleiche gilt auch für den Kinderschänderfall im Osten.
Genau so sehe ich das auch - Es war eine gute Woche für unsere Justiz! 
_________________ „Kriminelle haben im Fußball nichts zu suchen!" ― Uli Hoeneß
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