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Ungewöhnlich, dass auch Kapitän Ebbe Sand, dessen Stellvertreter Frank Rost sowie Gerald Asamoah und Interimstrainer Oliver Reck, der zum Hinrundenabschluss beim VfB Stuttgart auf der Bank sitzt, anschließend in einer Pressekonferenz Stellung zu den Geschehnissen bezogen. Tenor: Die Mannschaft akzeptiert das Verhalten des Trainers nicht, dessen Arbeit sie aber darüber hinaus sehr schätzt. Sie fühlt sich von ihm im Stich gelassen. «Dabei haben wir über ein Jahr erfolgreich zusammengearbeitet», sagte Sand.

Wie der Däne kann auch Rost nicht nachvollziehen, dass ihr Coach schon als Reaktion auf einen Bericht der «Bild»-Zeitung von sich aus seinen Rückzug im Sommer angekündigt hatte. «Warum macht er das ein halbes Jahr vor dem Vertragsende? Wir bedauern, dass er nicht gewartet hat, bis der Vorstand in der Winterpause tatsächlich eine Entscheidung fällt», sagte Rost. «Es wird so viel geschrieben und berichtet in den Medien. Das muss man als Profi aushalten und damit leben», sagte Rost in Bezug auf einen Boulevard-Artikel. Darin war berichtet worden, der Vorstand wolle nicht über den 30. Juni 2006 hinaus mit Rangnick weitermachen.(..)

Bundesligatrainer solidarisch
Thomas Schaaf (Werder Bremen): "Ich finde nicht gut, was da auf Schalke abgeht. Ralf Rangnick hat dort sehr gut gearbeitet. Aber es gab in letzter Zeit sehr viel Unruhe. Das ist unglücklich und tut dem Verein nicht gut. Ein Trainer braucht die Unterstützung, und man muß ihm Zeit lassen, in Ruhe zu arbeiten. Ich kann mich gut in Rangnick hineinversetzen, daß es sehr schwierig war, in dieser Unruhe zu arbeiten."


Thomas von Heesen (Arminia Bielefeld): "Ich stecke nicht in den Mechanismen von Schalke. Ich sehe nur, daß irgendetwas vorgefallen sein muß, nicht nur die Ehrenrunde vor dem Spiel gegen Mainz, der ich nichts Böses abzugewinnen vermag, weil Ralf Rangnick eine gute Erklärung hat. Ich weiß, was Rangnick für Fähigkeiten hat, denn ich kenne ihn schon sehr lange, schon als er noch Ulm in der Zweiten Liga trainiert hat. Er ist einer der besten Trainer Deutschlands. Ich kann aus meiner eigenen Erfahrung nur sagen, daß zwischen einen Manager und seinen Trainer kein Blatt Papier passen darf, sonst kann das nicht funktionieren."


Peter Neururer (Hannover 96): "Ralf Rangnick hat absolut Charakter und Rückgrat bewiesen, und das finde ich toll. Endlich mal jemand, der den Strömungen im Verein entgegenwirkt und von sich aus sagt: "Dann höre ich eben auf.' Daß man ihn dann beurlaubt, spricht doch gegen Schalke 04, gegen die Protagonisten, gegen Assauer. Natürlich, eine Abschiedsrunde vor dem Spiel zu drehen - das ist blöd rübergekommen, das macht man nicht. Aber Hut ab vor seiner Entscheidung."


Thomas Doll (Hamburger SV): "Natürlich macht man sich als Trainerkollege über eine solche Entlassung Gedanken und ist verdutzt, daß die Entwicklung sogar in der Phase des Erfolges eine andere Richtung nehmen kann. Ralf Rangnick hat Größe gezeigt, sich nicht an einen scheinbar tollen Arbeitsplatz geklammert, sondern sich selbst zurückgenommen. Das find ich klasse. In diesem Zusammenhang sollte die Ehrenrunde vor den Fans nicht überbewertet werden. An diesem Beispiel wird deutlich, wie wichtig die zwischenmenschlichen Beziehungen in einem Verein sind. Der Trainer ist ein Mensch und kein Roboter." knb/jöwi/mw/rs

Original von Montag04
Jetzt soll noch mal einer behaupten Schalke sei nicht mehr Schalke. Die gestrige Arschkriecher PK von Rost, Asamoah und Sand sollte da doch wohl jeden Zweifel ausgeräumt haben. Da kann man den jungen Fans noch die Stories von Eichberg und Co. sowie den legendären JHVs erzählen. Wirklich ganz großes Kino.

Ich weiß, dass ich aus bestimmten Ecken des Forums dafür eh wieder Ärger bekomme, aber genau wie bei JH und FN sind es immer wieder dieselben Spieler, die plötzlich vor die Kameras treten, wenn es darum geht, einem Trainer im Nachhinein verbal noch mal so richtig in den Allerwertesten zu treten, nämlich Sand und Rost. Und warum?? Na ja im Falle Rangnick liegt das sicher auf der Hand. Ebbe Sand hat auch unter ihm seinen Stammplatz verloren und hat immer noch nicht erkannt, dass ein Blendax-Lächeln kombiniert mit dem Schwiegermutters Liebling Image einfach keine Tore schiesst. Na ja und dass Frank Rost erst sein Kapitänsamt abgeben musste und später bei der großen Krisensitzung nicht gehört wurde. Darüber hinaus wagte es Rangnick, den Südamerikanern den Spaß an ihrer Arbeit zu erlauben. Da verstehe ich schon, dass so etwas dem Ego sehr schaden kann.

Letztlich finde ich zwei Dinge sehr enttäuschend. Zum Einen ist diese Art einfach niveaulos. Der Trainer ist weg und dabei hätte man es belassen sollen und nicht noch eine PK ansetzen, um draufzuhauen. Ich mag keine schlechten Verlierer, aber was ich noch weniger ausstehen kann, sind schlechte Gewinner. Diesen Vorwurf müssen sich die Herren Rost, Asamoah und Sand einfach gefallen lassen. Wenn ein Trainer entlassen ist, haue ich nicht noch drauf, sondern halte vielleicht einfach mal meinen Mund. Die zweite Sache ist, dass ich es beschämend finde, wie der Verein dadurch insgesamt dargestellt wird. Die Perspektive für einen Trainer ist hier doch vorgezeichnet. Vorstand und Mannschaft sind quasi verbündet. Der Trainer kann nur so lange verünftig arbeiten, wie Asamoah, Sand und Rost nicht zum Manager gehen und sich beschweren. Dann macht Rudi kurzen Prozess (siehe Neubarth, Heynckes und jetzt Rangnick)

Wer kommt denn da noch als Trainer? Die Wunschnamen Hitzfeld und Daum kann man da ja mal sofort von der Backe putzen. Am Ende kann man noch froh sein, wenn man eine zweite Alternative zu Loddar hat. Und bei den Geldgebern sieht es doch ähnlich aus. Wer gibt den Schalke 04 Geld bzw. wer engagiert sich als Sponsor, wenn hier nur noch Komödienstadl aufgeführt wird, anstatt sich aufs Wesentliche, nämlich auf den Fußball zu konzentrieren. Sicherlich werden die Ereignisse der vergangenen Woche und speziell auch die PK von gestern das Bild zumindest nicht positiver gestaltet haben. Über Schalke lacht die halbe Liga und zwar mit Recht.

Solidaritätsadressen von Trainerkollegen sind schön und gut, aber mitunter eine zweischneidige Angelegenheit - vor allem wenn derartige Aussagen von Leuten wie Neuruhrer kommen. Die Statements von S04-Spielern wie Ebbe Sand und Gerald Asamoah auf der besagten PK sind dagegen authentischer und nicht von der Hand zu weisen.

PP

So, für mich ist dieses Thema nun abgeschlossen.

PP.

Die Statements von S04-Spielern wie Ebbe Sand und Gerald Asamoah auf der besagten PK sind dagegen authentischer und nicht von der Hand zu weisen.

PP

Solidaritätsadressen von Trainerkollegen sind schön und gut, aber mitunter eine zweischneidige Angelegenheit - vor allem wenn derartige Aussagen von Leuten wie Neuruhrer kommen.

Neururers Kritik an Schalke 04 ist allerdings durchaus bemerkenswert und nicht selbstverständlich - immerhin ist er dort Mitglied.

Die Spieler werden aber ein bischen mehr Einblick in die tatsächlichen Vorgänge haben, als Schaaf oder Küchenverkäufer von Heesen...

@PeterPan:
Die Pressekonferenz wird im S04-Forum sehr kontrovers diskutiert.
Hier ein Statement eines Schalkers: