Kann man Bundesliga planen???? TSG Hoffenheim Moderations-Bereich |
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1893
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.10.2008 13:33 |
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Registriert: 21.11.2004 23:38 Beiträge: 6288 Wohnort: erlangen
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Eule hat geschrieben: 1893 hat geschrieben: Kann mir mal jemand erklären wo der deutsche Fußball vom FC Bayern profitiert? ich finde nirgends, im Gegenteil, der FCB kauft beständig andere Mannschaften schwach, läßt die guten Leute dann auf der Bank schmoren und drückt damit das Niveau runter! Außerdem ist es nirgends so kompliziert sich ins Forum reinzuregistrieren wie bei den Knödelherstellern!!  ......... Gigantisch Susi, man muss die Bauern nicht mögen und kann auch darunter leiden, wenn sie unseren Lieblingsvereinen die Poldis wegkaufen. Zeige mir - aus der Sicht des FC Bayern München - einen anderen Weg, den internationalen Standard halten/ausbauen zu können? Profitieren? Das Konzept Klinsmann ist dir nicht bekannt? Kein Interesse? Fortuna Düsseldorf? Hat auch mal angefangen - oder? Wie kommt an den Wert Tradition? Geschenkt? Gottes Gnade?
Vielleicht mag das mit dem Profitieren für die 70er gelten, da hat der deutsche Fußball auch von Mönchengladbach und von Kölle profitiert, MG und Kölle spielen heute eine eher untergeordnete Rolle da sie entweder die gleichen Fehler beständig über Jahre immer wieder machen oder weil ihn die Kohle fehlt. Heute profitiert mit Sicherheit kein einziger Mensch vom FCB höchstens der Hausarzt von Uli Hoeneß weil er sich bei ihm was Bluthochdruckbehandlung und Streßbewältigung anbelangt so richtig austoben darf!!
Das Konzept Klinsmann heißt für mich, daß Fans vom Training ausgesperrt werden, daß man vergoldete Traininszentren schafft die bloß keiner anfassen darf, daß man religiöse Statuen dahinstellt und sich auf Platz 9 hinrotiert um nur einige zu nennen. Ich habe vor Jahren mal dem Michael Meier damals noch in Dortmund bei einer Podiumsdiskussion zusammengefaltet warum sich Vereine so von der Basis entfernen und in irgendwelchen Wolkenkuckukcksheimen sportlichen Erfolg erzielen wollen, der wußte aber gar nichts dazu zu sagen und arbeitet heute in Köln!!
Darf ich Dir mal sagen was mir wirklich weh tut? Die SpVgg Fürth hat eine Jahrhundertelange Tradition und hat in der tiefen Vergangenheit Meisterschaften um Meisterschaften erkämpft. Die halbe Nati betand aus Fürthern. Fürth rennt seit Jahren an in die erste zu kommen, gat es aber schwer weil so fast alle Grundlagen für ein erfolgreiches Bestehen in der Ersten fehlen. Drum stehen sie alle jahre kurz davor und kommen nicht rein. Dann erscheint so ein Hoppologe und schmeißt mit Geld um sich daß einem übel wird und die TSG marschiert gnadenlos durch. Inzwischen feiert Fürths Ex Labbadia in Leverkusen Erfolge. Ich wünsche mir sehr, daß Fürth bundesliagtauglich gemacht wird. Tradition bleibt Tradition!! Nicht nur weil es mein einzig echtes Heimspiel wäre.
Der deutsche Fußball wird durch zu viele Retortenvereine kaputt gemacht und von Vereinen, die meinen, sie könnten mit der B-Elf Hannover mit Links schlagen, das ist an Aroganz und Abscheulichkeit nicht mehr zu übertreffen!! 
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Squig
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.10.2008 13:33 |
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Moderator |
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Registriert: 28.04.2003 21:35 Beiträge: 2646 Wohnort: Hannover (ehemals Athol, MA; Amsterdam; Praha; Kraków und Göttingen)
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@ Disco: Ich finde das alles nicht so schlimm, wie viele da momentan drüber denken, muss ich ehrlich sagen. Die Sonderbehandlung von Hoffenheim vom DFB und die Naivität gegenüber der Medien wird sich wieder legen, da bin ich mir sicher.
Wenn ich damit jemanden nerve, tut es mir leid. Und da ich zu dem Thema zur Zeit auch nicht so viel zu sagen habe, werde ich mich jetzt erstmal wieder aufs Lesen beschränken.
_________________ veni vidi vici
Gegen Rassismus
Remember Lara!
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redfred
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.10.2008 13:36 |
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Registriert: 08.09.2006 19:01 Beiträge: 2003
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Eule hat geschrieben: Nur wenige Zeitgenossen und Fußball-Verbraucher merken, wie der deutsche Fußball gerade vom Konzept der Hoffenheimer und Münchener profitieren kann.
Auf die Kinds und Heckings will ich da nicht warten.....du verstehst?
Ich bin nicht der Meinung, dass nur wenige Fußball-Verbraucher merken, dass der deutsche Fußball von den genannten Vereinen lernen kann. Und nicht nur von den beiden Clubs. Es sind vorwiegend die Mäkler, die sich zu Wort melden, um eine Traditions- bzw. Neiddebatte zu führen, weil Ihre Vereine keinen Erfolg haben und sie glauben, dass Erfolg vorwiegend mit Geld zu erreichen ist. Bremen zeigt das Gegenteil. Ich kann auch fragen, was aus dem deutschen Meister Kaiserslautern geworden ist? Erfolg ist in erster Linie von den handelnden Personen abhängig, erst dann vom Geld. 96 hätte auch mehr Erfolg haben können, wenn der Verein ein durchgängiges Konzept gehabt hätte und Spieler und Trainer nach diesem Konzept eingekauft und ausgebildet hätte. Da sind Bremen, Hoffenheim und Leverkusen durchaus als Vorbild anzusehen.
_________________ Von Hoffenheim/Stuttgart lernen, heißt siegen lernen.
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Gunther
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.10.2008 13:43 |
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Registriert: 03.08.2003 20:48 Beiträge: 9690 Wohnort: Hannover
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das ist zwar schon ein jahr alt....trifft aber genau den kern. http://www.der-betze-brennt.de/aktuell/pressespiegel.php?artikel=3170
übrigens ist es wohl hoppi, der neidisch ist. neidisch auf die tradition anderer vereine, was er mit geld auszugleichen versucht.
mein eindruck ist, daß hopp mit seinem "projekt" ein exampel statuieren will. nun denn, es liegt an den fans, ihrerseits ein exampel zu statuieren...zu zeigen, daß hier die grenze ist. und ich bin mir sicher, die fans haben einen längeren atem.
viel spaß noch, hoppi.
edit
redfred hat geschrieben: Erfolg ist in erster Linie von den handelnden Personen abhängig, erst dann vom Geld. das sehe ich umgekehrt. gib mir 6 milliarden euro, und ich stampfe dir ein verein aus dem boden welches 3x hintereinander den universum-cup holt.
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heiwosch
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.10.2008 13:50 |
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Registriert: 04.06.2008 19:44 Beiträge: 1040
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Es ist schade, außerordentlich schade, wieviel Porzellan in diesem Fred zerdeppert wird.
Der Polterabend ist ein Hochzeitsbrauch, bei dem durch das Zerbrechen von Porzellan ein Gelingen der Ehe gewünscht wird. Durch das laute Poltern sollen böse Geister vertrieben werden, aber auch das Sprichwort "Scherben bringen Glück" findet Anwendung.
Nicht nur Porzellan, sondern auch Steingut, Blumentöpfe oder Keramikartikel, wie Fliesen, Waschbecken oder Toilettenschüsseln können verwendet werden.
Neben Zerbrechlichem sind auch metallene Gegenstände wie Blechbüchsen oder Kronkorken beim Poltern verbreitet (erhöhen die Lautstärke).
Der entstandene Scherbenhaufen muss vom künftigen Ehepaar gemeinsam aufgefegt und entsorgt werden. Dies verspricht eine gute Zusammenarbeit in der Ehe und schwierige Lebenslagen werden zu zweit durchgestanden und gemeistert.
so schlimm ist das doch nun auch nicht............... 
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einwerfer
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.10.2008 14:00 |
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Registriert: 07.10.2006 16:06 Beiträge: 11993
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Ich sag dir was, heiwosch,
Ich kenn das hier schon länger………die haben sich bald alle wieder lieb 
_________________ Da hab ich gedacht, ich tu ihn ihm rein in ihn ihm sein Tor. Horst Hrubesch 
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.10.2008 14:02 |
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Gut ElFi. Dann beantworte mir bitte doch mal die Frage, inwiefern die totale Medienabstinenz ganzer Mannschaften als nicht besonders aufregend wahrgenommen wird, währenddessen es ein Riesenaufreger ist, dass Hoffenheim eine Zeitungsredaktion auf den Index setzt? Besteht hier irgendeine Verhältnismäßigkeit? Ich werde den Eindruck nicht los, hier werden unterschiedliche Maßstäbe angelegt. - Zumal wir nicht wissen, was wirklich vorgefallen ist und die Zeitungsredaktion den Brief - entgegen der Bitte um Vertraulichkeit - veröffentlich hat. War diese Nachricht so wichtig? Oder wurde sie aufgeblasen? Das dazu.
Recht hast Du, indem Du schreibst, dass auch die Rahmenbedingungen von Interesse sind und auch diskutiert werden sollten. Aber bitte lohnt es sich wirklich seitenweise über vermeintliche Wettbewerbsverzerrung, fehlende Tradition, gar Daseinsberechtigung schlechthin oder Herrn Hopp zu lamentieren? Meine Antwort: Schon allein moralisch ein absolutes Unding! - Dieser Verein hat 14000 DK-Inhaber und hat somit bereits eine Fanbasis. Will hier irgendjemand denen das Recht absprechen, Fan sein zu dürfen? Das geht doch nicht. Diese Menschen sind real und sie haben Gefühle. Wie kann man nur - und das geschieht hier in einigen Beiträgen - diese Menschen so übergehen, wenn man deren Verein die Daseinsberechtigung abspricht? Verstehe ich einfach nicht.
Und nun zur Realität: Die gibt's nämlich auch. Hoffenheim ist in der 1. BuLi angekommen. Hoffenheim erarbeitet sich eine Fanbasis und ich gehe jede Wette, dass die Rhein-Neckar-Region dankbar für diesen Verein ist.
Und
Das Finanzierungsmodell von Hoffenheim ist ebenfalls Realität. Bei Vereinen wie Ingolstadt in leichter Abwandlung bereits kopiert. Tatsächlich aber ist dies alles nicht der eigentliche Aufreger!
Der liegt nämlich viel eher in den Planungen des HHSV begründet, der mit seinem Fondkonzept einerseits die berüchtigte 50+1-Regel umdribbelt und zweitens auf diese Art tatsächlich schon jetzt gangbare Wege aufzeigt, wie die "Überkommerzialisierung à la Premier League" auch in der Bundesliga Einzug halten kann und wird.
Dagegen ist das Projekt Hoffenheim nix anderes als ein Fliegenschiss an der Wand.
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Gunther
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.10.2008 14:14 |
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Registriert: 03.08.2003 20:48 Beiträge: 9690 Wohnort: Hannover
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Kuhburger hat geschrieben: Tatsächlich aber ist dies alles nicht der eigentliche Aufreger!
Der liegt nämlich viel eher in den Planungen des HHSV begründet, der mit seinem Fondkonzept einerseits die berüchtigte 50+1-Regel umdribbelt und zweitens auf diese Art tatsächlich schon jetzt gangbare Wege aufzeigt, wie die "Überkommerzialisierung à la Premier League" auch in der Bundesliga Einzug halten kann und wird. Dagegen ist das Projekt Hoffenheim nix anderes als ein Fliegenschiss an der Wand.
@kuhburger, viell. solltest du dich über die idee des fonds der hamburger erstmal informieren. .... und dann erklären was daran schlimmer sein soll.
zur info
edit: ich halte die idee der fonds übrigens im prinzip für gut. das nenne ich konzepte entwickeln....was unseren maddin völlig abgeht.
allerdings, so hörte man, gab es solche fonds wohl schon mal...und ist gescheitert. weiß leider nicht mehr wo das war.
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.10.2008 14:20 |
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Gunther hat geschrieben: übrigens ist es wohl hoppi, der neidisch ist. neidisch auf die tradition anderer vereine, was er mit geld auszugleichen versucht. mein eindruck ist, daß hopp mit seinem "projekt" ein exampel statuieren will. nun denn, es liegt an den fans, ihrerseits ein exampel zu statuieren...zu zeigen, daß hier die grenze ist. und ich bin mir sicher, die fans haben einen längeren atem. ....
Ich denke, dass kannst Du zu Akten legen, wenn Du Dich mit Fakten zB in Form von Veröffentlichungen beschäftigst.
und
Welche Fans haben einen längeren Atem? Die von Hoffenheim? Es soll ja bereits in Bremen einige davon geben... 
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Gunther
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.10.2008 14:21 |
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Registriert: 03.08.2003 20:48 Beiträge: 9690 Wohnort: Hannover
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Kuhburger hat geschrieben: Welche Fans haben einen längeren Atem? Die von Hoffenheim? Es soll ja bereits in Bremen einige davon geben... 
ne, das waren rangnick-fans. 
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.10.2008 14:26 |
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BTW Gunther. Welches Spielsystem spielt Hoffenheim eigentlich? Die sind doch bald zu Gast bei uns.
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Jan
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.10.2008 14:51 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 6061
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Hamburger Abendblatt hat geschrieben: Interview: Christian Reichert scheidet nach acht Jahren heute aus dem HSV-Vorstand aus.
"Fußball-Fans werden rausgedrängt"
...dann hätte ich es als Milliardär genauso gemacht wie Dietmar Hopp. Nur eben mit dem HSV. Im Gegensatz zu ihm hätte ich aber vorher gewusst, dass mich die Fans anderer Vereine hassen werden.
Von Alexander Laux
Abendblatt: Herr Reichert, nehmen wir an, Sie wären der SAP-Gründer...
Christian Reichert: ...dann hätte ich es als Milliardär genauso gemacht wie Dietmar Hopp. Nur eben mit dem HSV. Im Gegensatz zu ihm hätte ich aber vorher gewusst, dass mich die Fans anderer Vereine hassen werden.
Abendblatt: Was finden die Fans an seinem Vorgehen denn so verwerflich?
Reichert: Fußballfans leben von dem Gefühl, dass ihre gemeinsame Unterstützung dem Verein hilft. Wenn dann einer alleine kommt und lachend an den Anderen vorbeizieht, darf ich doch keinen Jubel erwarten. Das ist wie mit Kindern, die auf ein Fahrrad sparen und stolz darauf sind. Dann aber kommt der reiche Millionärssohn aus der Nachbarschaft und lässt sich von seinem Vater das beste Fahrrad kaufen. Dann sagen die Kinder doch auch nicht: Oh, wie toll! Wie diese Kinder wollen die Fans Hopp den Spaß verderben - damit er wieder damit aufhört. Die Form der Kritik enttäuscht mich allerdings, da muss man als Fan kreativer sein.
Abendblatt: Sie hören auch auf, weil Sie Bernd Hoffmanns Kurs Richtung Europas Spitze nicht mittragen wollen. Braucht die deutsche Liga aber nicht Investoren oder Geldgeber wie Hopp, um gerade international wieder wettbewerbsfähig zu sein?
Reichert: Aber zu welchem Preis denn? Wir sind im deutschen Fußball nicht ganz ehrlich, wenn wir so tun, als ob wir in Konkurrenz zur Premier League stehen könnten. Wir tun immer so, als gäbe es nur das Problem der fehlenden Investoren. Dabei kosten in England Eintrittskarten das Zwei- bis Dreifache, die Fernsehgelder liegen durch das Pay-TV um ein Vielfaches höher, und der weit geringere Steuersatz in England bedeutet einen immensen Wettbewerbsnachteil.
Abendblatt: Ihr Gegenentwurf für das "Wettrüsten"?
Reichert: Wenn ich weiter die Sportschau sehen kann, Fußballpublikum im Stadion sitzen habe und sich nicht die absolute Kommerzialisierung wie in England vollzieht, würde ich mich damit begnügen, dass der HSV zu einem Kreis von bis zu acht Mannschaften gehört, der alle 20 Jahre einen Titel holen kann.
Abendblatt: Ist der Trend, immer mehr Geld in den Fußball zu pumpen, aufzuhalten?
Reichert: Zehn große Investoren wird es in der Liga nicht geben. Aber schon jetzt sind Leverkusen und Wolfsburg von einem Konzern abhängig, Hoffenheim von einer Person. In Ingolstadt deutet sich mit Audi der nächste Verein an. Finden sich noch zwei Unternehmen und drei Milliardäre, die ihr Image verbessern wollen oder sich nur ein Hobby, ähnlich einer Modell-Eisenbahn oder Rennpferden, leisten wollen, werden fünf andere Vereine aus der Liga gedrängt. Davor habe ich Angst.
Abendblatt: Beim HSV wehren sich die Mitglieder wie ein kleines, gallisches Dorf gegen eine Ausgliederung...
Reichert: ...dabei könnte ein Ölscheich doch auch jetzt schon in den e.V. investieren. Oder glauben Sie, der Aufsichtsrat wäre nicht offen für einen Milliardär, der bereit wäre, mehrere hundert Millionen Euro zu investieren und im Gegenzug mitbestimmen will, wer im Vorstand sitzt? Außerdem bin auch ich für eine Ausgliederung.
Abendblatt: Wie bitte?
Reichert: Um bei Vorschriften der Liga oder des Gesetzgebers abgesichert zu sein. Die Ausgliederung in eine Kapitalgesellschaft wäre durchaus so zu gestalten, dass der Einfluss der Mitglieder nicht reduziert wird, indem diese Anteilseigner würden. Bernd Hoffmann hat eine andere Zielrichtung. Er will den Einfluss der Mitglieder loswerden.
Abendblatt: Mischen sich Supporters nicht umgekehrt zu viel ein?
Reichert: Da wird viel pauschalisiert. Und es gab immer HSVer, die nicht differenzieren konnten, ganz vorne der ehemalige Präsident Wolfgang Klein, der sich unmöglich benimmt, wenn er andere Mitglieder beschimpft. Nur, weil sie Supporters sind, qualifiziert sie das nicht als Ahnungslose oder Totengräber.
Abendblatt: Ein Vorwurf lautet, dass eine Gruppe die große Masse ausnutzt, gerade im Hinblick auf die Aufsichtsratswahl.
Reichert: So funktioniert nun mal Demokratie: Alle, die sich beteiligen, haben entschieden. In meinen Augen wird es notwendig sein, mehr Einfluss zu nehmen, um die Ziele der Supporters durchzusetzen. Ein stromlinienförmiges Publikum wie in Wolfsburg oder Leverkusen, wo Fans verhätschelt werden und ihnen zugleich Bedingungen gestellt werden, das ist nicht meine Welt.
Abendblatt: Woran kann man das festmachen?
Reichert: In vielen Vereinen, auch beim HSV, gibt es die gefährliche Entwicklung, dass Spruchbänder vorher über den Fanbeauftragten erlaubt werden müssen. Dadurch bringen sich die Vereine in eine ganz schlimme Situation, weil sie sich in diesem Moment praktisch hinter den Text stellen. So kann ein Verein im Prinzip nur noch weichgespülten Spruchbändern sein Okay geben, was nicht der Sinn der Sache ist. Fans wollen ihren Protest ausdrücken, und mir ist es tausendmal lieber, sie drücken den Protest mit Spruchbändern und nicht wie in Italien mit den Fäusten aus.
Abendblatt: Stirbt der Fußballfan langsam aus?
Reichert: Ich habe während der EM dieses Eventpublikum erlebt, dem mit seinen Hüten und den bunten Blumen das Spiel weitgehend egal ist. Dieser Karneval rund um den Fußball ist nicht meine Welt. Fußballfans im klassischen Sinne werden immer weniger. Ich bin es leid, in Gruppen zu sitzen, wo noch eine Minute nach einem Abseitstor gejubelt wird. Diese Leute, denen der Kartenpreis egal ist, weil sie nur einige wenige Spiele sehen, drängen Fußballfans nach und nach raus.
Abendblatt: Sie geben freiwillig einen gut dotierten Posten auf. Haben Sie andere berufliche Pläne?
Reichert: Darüber mache ich mir ab übernächster Woche Gedanken. Ich kann mir viele Tätigkeiten vorstellen und hoffe, zwischen vielen Angeboten sondieren zu können.
Quelle: http://www.abendblatt.de/daten/2008/10/01/945646.html?cmf=1
_________________ Ohne Kind wären wir garnicht hier.
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redfred
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.10.2008 14:53 |
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Registriert: 08.09.2006 19:01 Beiträge: 2003
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Gunther hat geschrieben: redfred hat geschrieben: Erfolg ist in erster Linie von den handelnden Personen abhängig, erst dann vom Geld. das sehe ich umgekehrt. gib mir 6 milliarden euro, und ich stampfe dir ein verein aus dem boden welches 3x hintereinander den universum-cup holt. Gunther, wie ich es schon mal geschrieben habe. Du pickst Dir immer nur die Rosinen raus. Den Universum-Cup haben selbst Chelsea und Real nicht 3 mal hintereinander geholt. Außerdem hat Hopp Investitionen getätigt, die weit unter CL-Niveau liegen. Gunther hat geschrieben: ich halte die idee der fonds übrigens im prinzip für gut. das nenne ich konzepte entwickeln....was unseren maddin völlig abgeht. allerdings, so hörte man, gab es solche fonds wohl schon mal...und ist gescheitert. weiß leider nicht mehr wo das war.
Da kann ich nur sagen: "Gott sei Dank", dass er keine Konzepte entwickelt, die auf den ersten Blick höchst fragwürdig und schon mal gescheitert sind.
_________________ Von Hoffenheim/Stuttgart lernen, heißt siegen lernen.
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.10.2008 15:06 |
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Interessantes Interview, Jan. Eine Entwicklung die gewissermassen stillschweigend über uns kommt. Martin Kind kriegt die ganze Aufmerksamkeit, während anderswo bereits ganz andere Deals eingeleitet werden.
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Eule
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.10.2008 18:52 |
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Registriert: 01.02.2006 18:55 Beiträge: 4445 Wohnort: Schwäbisch Gmünd
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El Filigrano hat geschrieben: ..... Was ich nicht begreife: Warum sollten hier ausschließlich die innovativen (sportlichen) Elemente des „Konzepts Hoffenheim“ diskutiert und zugleich die Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und das ganze Drumherum ausgeblendet werden?.....
Ich hatte die Wahrnehmung in umgekehrter Richtung.
Wie dem auch sei, wir sollten das Thema als Paket betrachten. Wir sind dann zwar immer noch auseinander, es lässt sich aber unaufgeregter diskutieren.
Den anderen Teil, wo du den Anfang einer Unterstellung wahrgenommen hast, klären wir bei einem Durchgeszapften - gell? Unsere beider Ursprünge im Fußball sind mit Tradition gepflastert, also dürfte eine ausreichende Basis für eine gemeinsame Verständigungsebene vorhanden sein. 
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El Filigrano
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.10.2008 19:11 |
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✝ Unvergessen |
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Registriert: 02.02.2003 11:22 Beiträge: 11154 Wohnort: Southside
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Jan
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 05.10.2008 12:32 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 6061
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Ganz schlimme Diskussionskultur eben im DSF Doppelpass. Journalist versucht eine kritisch sachliche Diskussion mit und über Hopp zu führen, die damit endet, dass von mehreren Seiten versucht wird, seine Argumente als lächerlich darzustellen. Er wehrt sich allerdings tapfer, leider "musste" die Diskussion abgebrochen werden, damit man noch über die Bayern-Krise sprechen kann.
_________________ Ohne Kind wären wir garnicht hier.
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Gunther
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 05.10.2008 12:55 |
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Registriert: 03.08.2003 20:48 Beiträge: 9690 Wohnort: Hannover
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stimmt. der typ von N24 war ja besonders übel drauf. 
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Car Dealer 96
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 05.10.2008 15:28 |
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Registriert: 08.12.2007 23:38 Beiträge: 891 Wohnort: 60km südlich
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Und solche Leute sollen Vorbilder sein, die sorgen auch noch dafür, mit Ihrem geschreibsel und gequatsche andere anzustacheln mit Ihrer Meinungsmache.
Hatte mit Respekt und Tolleranz andern gegenüber nun gar nichts mehr zu tun. 
_________________ Als Gott sah, dass er die Menscheit nicht mit Seuche, Pest und Sintflut bestrafen konnte, ........ schickte er mich !!!
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Hypnos
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 05.10.2008 15:43 |
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Registriert: 16.06.2008 14:12 Beiträge: 3150
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Tolles Interview, und der gute Herr Reichert ist wohl der selben Meinung wie ich:
Man blicke 10 Jahre zurück. Da war ich sowas um die 16 Jahre alt, und immer im Block H31. Bengalisches Feuer, beleidigende Transparente und Prügeleien, gehörten eigentlich schon fast zum Alltag. Das Bengalische Feuer wurde verboten, Prügeleien kommen nur noch selten vor (Gott sei dank), und jetzt werden teilweise ja sogar normale Fahnen aus dem Stadion verbannt (Siehe CFHH). Es ist richtig so, dass Bengalisches Feuer und Schlägereien vom ehemaligen Fussballalltag entfernt wurden. Nur geht es so langsam in die lächerlichkeit. Das beleidigende Plakate früher schon kritisiert worden, ist klar, aber man hat seit langem eine Grenze überschritten, und zwar nicht die Fans sondern die Feinen Herren da oben. Es kamen Sonntags-Spiele dazu, dann kamen Freitags-Spiele, die Bundesliga Relegation wird eingeführt, es kam die 3.Liga. Alles dreht sich ums Geld. Man sollte sich dran gewöhnen, dass wir den Fussball wie man ihn von früher kannte, nie mehr wieder sehen werden.
Der Deustche Fussball schlägt eine sehr unglückliche Richtung ein. Wenn wir unseren Deutschen Fussball mit dem aus England, Frankreich, Italien, Spanien und sogar Holland vergleichen, sieht man das dieser Fussball fast nur noch Show ist. Ist es nun die von Coca Cola präsentierte Halbzeitshow, oder den TUI Man of the Match, spielt keine Rolle. Unsere Sponsoren können sich in Deutschland den Fussball einrichten wie sie möchten. Haben sie Geld, haben sie Macht. Alles worum es sich bei der DFL dreht ist Kommerz und Geld. Ich will hier nicht daher reden wie ein "Ultra", aber die Tatsachen liegen auf der Hand. Die besten Beispiele sind Wolfsburg, Hoffenheim und Ingoldstadt. Alle samt haben diese Städte was mit reichen Sponsoren zu tun.
Beispiel Wolfsburg: Wolfsburg ist schon ein paar Jährchen in der Bundesliga, und wurde bei ihrem ersten Aufstieg genau so belächelt wie heute Hoffenheim. Nur das es damals nicht ganz so krass auffiel weil damals eine andere Fussballmentalität herrschte.
Beispiel Hoffenheim: Im Grunde nichts anderes als damals Wolfsburg. Reicher Konzern bzw. Besitzer, versucht sich in die Bundesliga zu erkaufen. Einzisgter Unterschied: Er schrängt sogar das Fanwesen ein.
Langsam sollte auch den letzte klar geworden sein, das Fussball eine Show ist. Die WM, die EM, die Championslegaue, den DFB-Pokal, und auch die Bundesliga. Über all spielt Geld mehr als nur eine Rolle. Jahr für Jahr wird es immer schlimmer, irgendwann sind wir soweit das auf unseren Fanschals immer ein kleines TUI-Zeichen mit drauf ist. Das geht schneller als man denkt. Vor 10 Jahren hätte man über einen Blau-Grünen Schal von AWD gelacht, aber heute gibt es wirklich welche die den tragen. Aus diesem Grund hatte ich für kurze Zeit sogar einen Ultra-Drift, aber den habe ich abgelegt, und gehe seit dem einen eigenen Weg ohne Kommerz und ohne Gewalt.
_________________ Man wehrt sich gegen die Vorstellung einer Welt, in der man nicht das Gefühl haben kann, irgendwie "gemeint" zu sein. Der Mensch, der erkennt, möchte erkannt sein, nicht nur vom anderen Menschen, sondern von einem sinngesättigten Kosmos
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