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 BV Borussia Dortmund 09 Moderations-Bereich
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BeitragVerfasst: 14.01.2005 11:02 
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Jetzt fallen wahrscheinlich noch Rosicky und Ewerton aus...

Die Lage wird nicht besser beim BvB!

Aber die haben ja noch die Hoffnung auf van Bommel! :mrgreen:

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BeitragVerfasst: 14.01.2005 11:19 
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Takahara hat geschrieben:
Jetzt fallen wahrscheinlich noch Rosicky und Ewerton aus...

Die Lage wird nicht besser beim BvB!

Aber die haben ja noch die Hoffnung auf van Bommel! :mrgreen:


Bezweifle ob der jetzt weggehen möchte bei PSV um zu einem deutschen Absteiger zu wechseln.


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BeitragVerfasst: 14.01.2005 11:27 
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Guus hat geschrieben:
Takahara hat geschrieben:
Jetzt fallen wahrscheinlich noch Rosicky und Ewerton aus...

Die Lage wird nicht besser beim BvB!

Aber die haben ja noch die Hoffnung auf van Bommel! :mrgreen:


Bezweifle ob der jetzt weggehen möchte bei PSV um zu einem deutschen Absteiger zu wechseln.


Ich auch! Zudem sitzt sein Schwiegervater ja auch nicht mehr fest im Sattel! :wink:

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BeitragVerfasst: 14.01.2005 12:19 

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Was wäre das doch für eine lustige Geschichte,wenn die größten Kapitalverbrenner in der Geschichte des Fussballs nächste Saison zweite Liga spielen müßten :)))))
Ganz große Nummer ! Montags abends nach Burghausen oder Aue !!!
Ein schöner Gedanke...
Vielleicht fallen einigen Leuten dann endlich ihre Heiligenscheine ab


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BeitragVerfasst: 14.01.2005 12:33 
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Genau so traurig ist es,das die Verantwortlichen beim BVB, den Verein über Jahre an die Wand gefahren haben und kein Aufsichtsrat hat dagegen etwas unternommen.
Ich glaube einige Herrn haben sich auf Kosten des Vereins ,die eigenen Taschen vollgestopft,aber was soll es,unsere Politiker machen es ja vor.

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BeitragVerfasst: 14.01.2005 13:02 

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chelsea hat geschrieben:
Was wäre das doch für eine lustige Geschichte,wenn die größten Kapitalverbrenner in der Geschichte des Fussballs nächste Saison zweite Liga spielen müßten :)))))
Ganz große Nummer ! Montags abends nach Burghausen oder Aue !!!
Ein schöner Gedanke...
Vielleicht fallen einigen Leuten dann endlich ihre Heiligenscheine ab


Das wird in der Form aber nie passieren, da sie die Lizenz für die 2. Liga auf garkeinen Fall bekommen würden. Sollten sie absteigen, egal ob sportlich oder rechtlich darf man sich wohl auf 30.000 in der Regionalliga freuen. :?


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BeitragVerfasst: 14.01.2005 13:14 
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Takahara hat geschrieben:
Guus hat geschrieben:
Takahara hat geschrieben:
Jetzt fallen wahrscheinlich noch Rosicky und Ewerton aus...

Die Lage wird nicht besser beim BvB!

Aber die haben ja noch die Hoffnung auf van Bommel! :mrgreen:


Bezweifle ob der jetzt weggehen möchte bei PSV um zu einem deutschen Absteiger zu wechseln.


Ich auch! Zudem sitzt sein Schwiegervater ja auch nicht mehr fest im Sattel! :wink:


...und kann im insider-Informationen geben, wie es da wirklich abläuft und sowie ich es verstanden habe, ist Van Marwijk nicht so glücklich damit.


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BeitragVerfasst: 14.01.2005 22:29 

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Beim BVB sieht man, das auch im Fussball Geld nicht alles ist, vor allem dann, wenn man es anderen schuldet. :mrgreen:
Was man aber neidlos anerkennen muss, das die trotzdem noch einen Zuschauerschnitt von fast 80.000 haben. Womit ich keinesfalls mit BXB sympatisieren will. :roll: :wink:


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BeitragVerfasst: 18.01.2005 10:36 
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...und wenn sie nicht so einen Zuschauerschnitt hätten, würde die finanzielle Lage noch viel schlechter aussehen! :wink:

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BeitragVerfasst: 18.01.2005 23:51 

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Ja, aber gerade daran kann man doch sehen, was das für eine gigantische Fehlentwicklung ist (die der BVB auch nicht einmal alleine zu verantworten hat): Früher waren die Klubs chronisch in Finanznot, die zuwenig Zuschauer hatten (außer Wattenscheid und Fortuna Köln mit ihren Mäzenen), vielleicht auch ein zu kleines Stadion. Also etwa TB Berlin (im Schatten von Hertha), RW Essen (zwischen Dortmund und Schalke), Kickers Offenbach (wg. Frankfurt). Heute, bei bedeutend höheren Eintrittspreisen, spielt das plötzlich kaum noch eine Rolle, und Dortmund kann trotz anderthalb Millionen Zuschauern pro Saison (hatten wir zwischen 1976 und 1985 in neun Jahren vielleicht insgesamt) vor dem Ruin stehen. Wie kann man so planen?!?
Und warum - wenn doch aus jeder Liga pro Saison drei oder vier Klubs absteigen müssen - hört man bei so vielen Klubs von Bundes- bis Regionalliga, daß ein Abstieg finanziell kaum zu bewältigen sein soll.

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BeitragVerfasst: 19.01.2005 09:28 
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Also wenn der BvB kurz vorm Abstiegsplatz steht, wird der DFB bestimmt die Liga auf 20 Vereine aufstocken! :wink:

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BeitragVerfasst: 19.01.2005 16:42 
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sid hat geschrieben:
Dortmund (sid) -- Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund hat bis zum Saisonende den Polen Ebi Smolarek, 24, von Feyenoord Rotterdam ausgeliehen. Der Sohn von Wlodzimierz Smolarek, ehemals Bundesliga-Profi bei Eintracht Frankfurt, soll den verletzten brasilianischen Torjäger Ewerthon ersetzen, der wegen einer Fußverletzung vermutlich zwei Monate pausieren muss. Feyenoord stimmte dem Leihgeschäft zu, da der Angreifer auf hohem Niveau Spielpraxis erhalten solle. Eine Kaufoption für Smolarek hat die Borussia nicht. Smolarek erzielte in der vorigen Saison unter dem jetzigen BVB-Coach Bert van Marwijk in 21 Spielen sieben Tore. In der Hinrunde der niederländischen Ehrendivision war er wegen Verletzungsproblemen nur sechsmal zum Einsatz gekommen (ein Tor).


Leihvertrag ohne Kaufoption, noch dazu für einen - mit Verlaub gesagt - solchen Niemand!? Waren nicht kürzlich noch so klangvolle Namen wie van Bommel im Gespräch? :wink:

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BeitragVerfasst: 19.01.2005 16:51 
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Takahara hat geschrieben:
Also wenn der BvB kurz vorm Abstiegsplatz steht, wird der DFB bestimmt die Liga auf 20 Vereine aufstocken! :wink:

:lol: :lol: :lol:

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BeitragVerfasst: 08.02.2005 18:25 
Zitat:
Dortmunds Rettung
110 Mio von der Landesbank


Borussia durch das 3:1 in Hannover sportlich im Aufwind. Und wahrscheinlich auch bald wieder finanziell!

BILD erfuhr: Nach der Absage des Londoner Investmentbankers Stephen Schechter hat der mit 98 Mio Euro verschuldete Traditionsklub einen neuen „Nothelfer“ gefunden: Es ist die Westdeutsche Landesbank (WestLB) – die Hausbank der NRW-Landesregierung.


Aus deren Kreisen heißt es allerdings, daß die Hilfen an knallharte Bedingungen gekoppelt sind. Die wichtigste: Die Bank sei nur bereit, als „Retter“ einzuspringen, wenn die Schulden-Bosse Dr. Gerd Niebaum und Michael Meier fliegen!


Das wollen die meisten Fans schon lange. In Hannover gab es bereits massive Proteste gegen die beiden. Beim Heimspiel Samstag gegen Bochum sollen sie sogar noch verstärkt werden.


Der WestLB-Deal – so wird er laufen: Die Bank will 110 Mio Euro in den BVB pumpen. Damit soll das an die Molsiris AG (eine Tochter der Commerzbank) verhökerte Westfalenstadion zurückgekauft werden. BVB-Boß Dr. Reinhard Rauball betont immer: „Das ist lebensnotwendig, sonst werden wir von der 17-Mio-Euro-Jahresmiete erdrückt...“


Die WestLB will jetzt ganz schnell einen Ausschuß bilden, der Chaos-Borussia bis auf den letzten Cent durchleuchtet.

Laut Gesetz darf die Bank nur „gewinnversprechende Investitionen“ tätigen.


Auf den Bundesligisten kommt jetzt ein noch härteres Sparprogramm zu als bisher. Da drohen weitere Kündigungen in allen Bereichen. Dr. Rauball hatte es angekündigt: „Für Borussia wird es ein knallharter Winter.“

Zum Thema WestLB blockt er total ab: „Kein Kommentar.“


Quelle: Fanmag/BildZeitung
(Klick)


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BeitragVerfasst: 09.02.2005 19:15 
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Niebaum nicht mehr Geschäftsführer

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Dr. Gerd Niebaum wird ab sofort nicht mehr als Geschäftsführer der Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) beim Bundesligisten Borussia Dortmund fungieren.
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Endgültiger Abgang bei der Borussia aus Dortmund: Dr. Gerd Niebaum.Der 57-Jährige hat seinen Rücktritt erklärt, Michael Meier zeichnet sich damit bis auf Weiteres für die Geschäfte des Unternehmens alleine verantwortlich. Der BVB-Manager hatte BVB-Präsident Reinhard Rauball zwar auch seine Demission angeboten, doch Rauball lehnte dies im Namen des Präsidialausschusses der Borussia ab, um eine Kontinuität innerhalb des operativen Geschäfts zu gewährleisten.

"Ich habe mich im Hinblick auf die zurzeit sehr emotional geführte Diskussion zu diesem Schritt entschlossen, um damit einen Beitrag zur Versachlichung der Situation zu leisten", ließ Niebaum in einer Pressemitteilung des Vereins verlauten, und wünschte dem Verein "ein gutes Gelingen der bereits eingeleiteten Schritte zur Lösung der wirtschaftlichen Probleme".

Rauball zollte seinem Vorgänger Respekt: "Die großen Erfolge der 90er Jahre werden auch weiterhin mit seinem Namen verbunden bleiben." Wer den Posten von Niebaum in Zukunft übernehmen wird, soll vom Präsidialausschuss des BVB zeitnah beraten und entscheiden werden. "Ich habe heute Mittag begonnen, erste Gespräche zu führen, weitere werden folgen", erklärte BVB-Boss Rauball auf einer Pressekonferenz in Dortmund.

Niebaum und Meier sahen sich in den vergangenen Wochen heftiger Kritik ausgesetzt. Die hohe Verschuldung des Vereins und zuletzt auch die Nachricht, dass im September 2000 Markenrechte am Vereinsnamen und am Vereinsemblem im Rahmen einer "Sicherheitsübereignung" an den Gerling-Konzern verpfändet wurden, brachten das Fass bei der Borussia zum überlaufen. Am Rande der DFL-Vollversammlung in Düsseldorf zeiget sich Meier vom Rücktritt seines "Weggefährten" überrascht, zeigte sich aber hinsichtlich seiner Person kämpferisch: "Ich werde geben, was ich habe, um Borussia wieder da hinzuführen, wo sie einmal war. Ich spüre keine Verschleißerscheinungen."

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BeitragVerfasst: 10.02.2005 11:53 

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Das wurde aber auch Zeit ! Schade,das der andere mit dem Heiligenschein immer noch im Amt ist. Diese Geldverbrenner müssten eigentlich auf Schadenersatz verklagt werden...


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BeitragVerfasst: 10.02.2005 13:24 
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chelsea hat geschrieben:
Das wurde aber auch Zeit ! Schade,das der andere mit dem Heiligenschein immer noch im Amt ist. Diese Geldverbrenner müssten eigentlich auf Schadenersatz verklagt werden...


Der wollte auch, aber Rauball hat ihn nicht gelassen.


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BeitragVerfasst: 10.02.2005 14:04 
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Lt. SZ läuft der Vertrag mit Meier 2005 aus, vielleicht will man einfach die Abfindung (vertraglich vereinbart?) sparen. Allerdings sehen die Fans das scheinbar etwas kritischer und dringlicher und planen Samstag ´ne dezente 10.000-Mann-Demo. ;)

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BeitragVerfasst: 12.02.2005 15:41 
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"Kleiner" geschichtlicher Abriss der dortmunder Erfolgsgeschichte:

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Zitat:
Borussia Dortmunds Aufstieg und Fall: eine Geschichte wie aus der New Economy

Niebaums leiser Abgang


Von Thomas Knüwer, Handelsblatt

Gerd Niebaum ist kein Meister der Körpersprache. Wird über ein Thema diskutiert, das ihm nicht lieb ist, plinkert schon mal ein Augenlid unkontrolliert. Oder unter dem Tisch erklingt ein leises Tapp-tapp-tapp, wenn der Absatz seines linken Schuhs im muskelzuckenden Stakkato auf das Parkett des Konferenzraums in der Zentrale von Borussia Dortmund niederfährt.

HB DORTMUND. Seit einem Jahr berichten Gesprächspartner immer häufiger von solchen Körperreaktionen. Fast, als wollten Informationen, die der Geschäftsführer der Borussia Dortmund KGaA nicht Preis geben will, mit aller Macht hinaus aus seinem Körper.

Ob es auch am Mittwoch zuckte, weiß niemand. Niebaum, der sich im Erfolg so gern in den Mittelpunkt stellte, trat zurück – ohne ein persönliches Wort, ohne einen Auftritt. Einen „Beitrag zur Versachlichung der Situation“ will er leisten.

Gab es einen konkreten Grund? Darüber rätselt ganz Fußball-Deutschland. Denn Niebaum trat noch nie einfach so den Rückzug an, ganz ohne Auslöser. Einer seiner Freunde, der Ex-Staatssekretär Friedhelm Ost, glaubt, die angedrohte Protestdemonstration der Fans könnte ein Grund sein: „Die Polizei hat ihm sogar geraten, nicht ins Stadion zu gehen.“

Großaktionär Florian Homm, dem rund ein Viertel der BVB-Anteile gehören, gibt zu: „Wir haben Impulse gegeben“ – dies aber vor längerer Zeit.Und: „Ich bin zuversichtlich, dass die Refinanzierung noch im Februar oder März kommen wird.“ Für Niebaums Nachfolge gebe es „eine Liste mit drei bis sechs erstklassigen Kandidaten.“

So optimistisch sind nur wenige. Es bleibt die Angst, dass es einen konkreten Grund gibt, der – wie so oft in der Geschichte des BVB – verschwiegen wird. Die Börse reagierte gestern mit einem Minus von 15 Prozent auf 2,35 Euro.

Sicher ist: Der Rücktritt Niebaums ist eine Zäsur in der Geschichte des einzigen börsennotierten Fußballclubs in Deutschland – und des wohl beliebtesten Start-ups der Welt. Denn wem es zu trocken ist, die Geschichte der New Economy mit Internetfirmen zu erzählen, der kann dies auch mit dem Werdegang von Borussia Dortmund unter Gerd Niebaum tun.

Als 1984 der BVB kurz vor der Pleite steht, fällt zum ersten Mal der Name Niebaum. Ein aufstrebender, junger Anwalt und Notar, inklusive „Summa cum laude“-Promotion . Im Notvorstand hilft er einem anderen Juristen, die Wende einzuleiten. Der heißt Reinhard Rauball, beide gelten als befreundet. 1986 übernimmt Niebaum den Präsidentenposten, kontinuierlich klettert das gelb-schwarze Team nach oben. 1989 der erste Titel nach Jahrzehnten: DFB-Pokalsieger.

Niebaum will abtreten, Fußball und Kanzlei, das sei zu viel. Zur Entlastung genehmigte der Verein ihm einen Manager: Michael Meier. Die beiden bringen den Ruhrpott-Verein auf Touren, selbst Bayern München kann sie nicht mehr austricksen. 1992 wollen die Bayern Dortmunds Libero Thomas Helmer. Der dürfte für drei Millionen Mark wechseln – aber nur ins Ausland. Also wollen die Münchener Helmer in Auxerre zwischenparken. Dortmund durchschaut das Spiel: Bayern muss 7,5 Millionen zahlen.

Das Uefa-Cup-Finale 1993 verliert der BVB zwar, nimmt aber 25 Millionen Mark ein. Der Beginn einer Einkaufstour, wie sie sonst Scheichs auf Europabesuch hinlegen. Der BVB kauft und kauft, auch „im Vorgriff auf zu erwartende Einnahmen“, wie Meier später gestehen wird. 1995 dann endlich die ersehnte deutsche Meisterschaft, 1997 die Krönung: Sieg in der Champions League – Europa trägt Schwarz-Gelb.

Irgendwann in dieser Zeit hat sie sich in den Kopf von Gerd Niebaum verirrt, die Vision von der Börse. Es ist die Zeit, da im Volksmund aus einem Börsengang ein IPO wird. Und der BVB scheint das Material zu sein, aus dem solche IPOs gemacht sind: boomender Markt, steigende Kundenzahl, starke Marke – ein Traum wird geboren, der Traum vom ersten börsennotierten deutschen Fußballclub, der auf einer Höhe spielt mit den Großen im internationalen Fußball.

Niebaum hegt Pläne, die denen der umtriebigen Start-ups zu jener Zeit gleichen: viele Märkte besetzen und dort schnell wachsen. Ein Hotel soll her, ein Reisebüro, ein Reha-Zentrum und – natürlich – ein Internet-Dienstleister.

Die skurrilste Idee entsteht im Jahr 2000. Nike ist damals Ausstatter des BVB, will aber nicht so viel zahlen wie Niebaum und Meier es gerne hätten. Also gründen die beiden einen eigenen Sportartikelhersteller mit dem grotesken Namen Goool. Dass dessen Geschäftsführer mangels Vertrieb mit einer Kleiderstange voller Klamotten von Kaufhaus zu Kaufhaus fährt – egal. Im Geschäftsjahr 03/04 wird Goool bei einem Umsatz von 4,4 Millionen Euro ein Minus von 300 000 Euro einfahren.

Vielleicht ahnt auch Niebaum zu dieser Zeit, dass der BVB nicht so börsenreif ist, wie alle meinen. Doch im Frühjahr 2000 kochen die Börsen ihrem Höhepunkt entgegen, und mit der Deutschen Bank ist bereits ein Konsortialführer bei der Arbeit.

Zu dieser Zeit tätigt der BVB das erste einer Reihe von Geschäften, die, wollte man sie loben, man als kreativ bezeichnen könnte: Am 18. September 2000, sechs Wochen vor dem Börsenstart, unterzeichnet Meier einen Leasingvertrag mit dem Kölner Versicherer Gerling. Der zahlt 20 Millionen Euro für die Markenrechte an Goool. „Das ist eine klassische Anlage wie ein Rentenpapier, überhaupt nicht riskant“ versichert Stefan Volk, damals Finanzvorstand von Gerling.

Es mag verwundern, dass ein honoriges Versicherungsunternehmen so viel Geld für die Lizenz an einem Unternehmen zahlt, dem kaum jemand eine ernsthafte Chance am Markt gibt – auch wenn das Geschäft mit 7,35 Prozent Rendite versüßt wird. Aber man muss wissen, dass zu dieser Zeit eine Großbank bei Gerling das Sagen hatte: die Deutsche Bank, Konsortialführer des BVB.

Deren Vertreter verhandelten zu dieser Zeit über den Wortlaut des Börsenprospekts. Bei diesen Verhandlungsrunden werden auch Details des Gerling-Vertrags aus dem Prospekt gestrichen, darunter angeblich die hinterlegte, hoch emotionale Sicherheit: Teile der Markenrechte, Borussen-Name und -Logo.

BVB-Intimus Friedhelm Ost meint: „Es war falsch, an die Börse zu gehen, die Begleitung durch die Deutsche Bank war grottenschlecht.“

Die Börsenkarriere beginnt zum schlechtesten aller möglichen Zeitpunkte: Die Kurse stürzen im Oktober 2000, auch der des BVB.

Und wie auch die Internet-Firmen beweist sich der BVB als Brennofen für bare Mittel. 137 Millionen Euro brachte der Börsengang, nur wenige Monate später verleast der BVB sein Westfalenstadion und kassiert weitere 75 Millionen – dafür muss er jährlich 15 Millionen zurückzahlen, soll aber 2017 ein voll ausgebautes und schuldenfreies Stadion zurückbekommen. Millionen bringen kurzfristig auch kuriose Verträge wie das zeitweilige Verleasen der Rechte am Namen „Westfalenstadion“.

Solche Abkommen, so sie dann später an die Öffentlichkeit dringen, kommentiert das BVB-Management mit immer abstruseren Formulierungen: „Das Geschäft sollte so nie durchgeführt werden“, ist so eine von Niebaum. Immerhin brachte es dem Club aber ein paar Millionen, die er einige Wochen später zurückzahlte.

Ende des Jahres 2003 beginnt der schmutzige Krieg um die Macht. Es bildet sich eine Anti-Niebaum-Fraktion, die vor allem der „Süddeutschen Zeitung“ Insiderinformationen steckt. Gegenpol: die „Sport-Bild“, gefüttert von Niebaum-Anhängern. Die Vorwürfe reichen zwischen den Zeilen von der persönlichen Bereicherung – Niebaums Kanzlei wickelt die Rechtsgeschäfte des BVB ab – bis zur Insolvenzverschleppung.

Fast scheint es, Meier und Niebaum verlieren selbst die Übersicht. Bilanzpressekonferenzen geraten zum Ärgernis, Fragen werden schlicht nicht beantwortet, im Geschäftsbericht 2004 tauchen zwei Cash-Flow-Zahlen auf – ohne Erläuterung. Gelder, die erst in der Zukunft fließen sollen, werden vorgezogen, mit dem Ergebnis, dass neue Löcher absehbar werden. Die Verbindlichkeiten häufen sich auf 118 Millionen an, und als es mit dem Europacup nicht mehr klappt, bricht der Umsatz ein.

Die Niebaum-Gegner, allen voran der Verleger Norman Rentrop, wollen die Macht übernehmen. Der Aufsichtsrat ist bis dahin ein Abnickgremium ohne Einfluss. Doch Rentrops Vorstoß scheitert. Und wieder einmal braucht Dortmund im Herbst 2004 frisches Geld: Eine Kapitalerhöhung wird ausgerufen.

Es ist der Moment, in dem New Economy und BVB zusammentreffen. Auf der verzweifelten Suche nach Kapital kommen Berater ins Spiel, deren Namen bekannt sind aus der Zeit, da Börsengänge von Internet-Winzlingen die Lizenz zum Gelddrucken zu sein schienen. Michael Spreckelmeyer und Michael Radtke zum Beispiel, einst Aufsichtsrat und Vorstand beim Start-up-Finanzierer Gold-Zack. Oder die Münchener Viscardi, gegründet von Klaus Dienst, der mit der Private-Equity-Gesellschaft Wellington ebenfalls die Start-up-Euphorie anfeuerte.

Höhepunkt: Florian Homm, Hedge-Fonds-Manager und Freund der Kursbeeinflussung am Rande des Erlaubten. Er kauft Rentrops Anteile und hat das Druckmittel, um sich Sitze im Aufsichtsrat zu beschaffen: Ohne sein Geld würde die Kapitalerhöhung scheitern – der BVB wäre insolvent gewesen, mutmaßen vereinsnahe Quellen.

Homm wird für Niebaum zur unberechenbaren Größe: Im September erklärt er, weder er noch ein Beauftragter wollten in Vorstand oder Aufsichtsrat aktiv werden. Bei der Hauptversammlung im November präsentiert er aber zwei Kandidaten für den Aufsichtsrat. Dort spricht er Meier und Niebaum das Vertrauen aus, will jetzt aber Signale für deren Ablösung gegeben haben.

Der BVB agiert wie gelähmt. Der Rückkauf des Stadions wird zwar bei der Hauptversammlung als dringendste Angelegenheit ausgerufen. Doch weder finden sich Investoren für eine Stadionbetreibergesellschaft, noch materialisiert sich eine Anleihe auf Zuschauereinnahmen oder Werbeverträge.

Niebaum versucht sich mit dem Rücktritt vom Präsidentenamt Luft zu verschaffen, bleibt aber Geschäftsführer der KGaA. Doch er erreicht das Gegenteil. Vereinspräsident wird sein ehemaliger Freund Reinhard Rauball. Dessen Wiederkehr aber spaltet die Belegschaft, sagt einer, der dem BVB nahe steht: „Die Zusammenarbeit der beiden war alles andere als ideal. Ich denke, deshalb ist Niebaum letztendlich auch zurückgetreten.“

Am Vorabend des Rücktritts war Gerd Niebaum bei einer öffentlichen Veranstaltung, bei der auch Kameras zugegen waren. Die Bilder zeigen einen ruhigen Niebaum, entspannt lächelnd, zurückgelehnt in seinem Stuhl. Gezuckt hat nichts.

Schlechter zurück im Spiel

Der Abgang von Gerd Niebaum verschiebt auch die Lage des BVB in Sachen Rückkauf des Westfalenstadions. Wie das Handelsblatt in der vergangenen Woche exklusiv meldete, war der Vertrag des Clubs mit dem Londoner Spezialisten für Fußballanleihen, Stephen Schechter, ausgelaufen. Mit harschen Worten wies Schechter darauf hin, keine Geschäftsbeziehung mit den Dortmundern mehr zu haben.

Nun scheint sich das Blatt zu wenden. So meldet die „Frankfurter Allgemeine“, Vereinspräsident Reinhard Rauball wolle in der kommenden Woche wieder Gespräche mit Schechter aufnehmen. Der wäre nicht abgeneigt: „Wir wären erfreut, mit dem e.V. und Rauball zusammenzuarbeiten“, sagte Schechter gestern dem Handelsblatt: „Wir sind bereit, die Ärmel aufzukrempeln und loszulegen.“

Es stelle sich aber die Frage, wer derzeit im Club das Sagen habe und wer künftig als Geschäftsführer arbeiten soll. „Meine einzige Bedingung ist, das wir vollen Zugang zu allen Dokumenten und ehrliche Aussagen bekommen“, vor allem der ominöse Leasing-Vertrag mit Gerling habe ihm nicht vorgelegen. Damit würde sich der Borussia doch wieder eine Möglichkeit bieten, das Westfalenstadion zurückzukaufen. Dies schien gestern fraglich, nachdem die WestLB entgegen anders lautenden Berichten nicht bereit zu sein scheint, in eine Stadiongesellschaft zu investieren oder einen Kredit einzuräumen.

Mitarbeit: C. Dohmen, D. Hintermeier, K. Korth, M. Maisch, F. Schönauer


HANDELSBLATT, Freitag, 11. Februar 2005

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BeitragVerfasst: 12.02.2005 19:49 
rostomat hat geschrieben:
und planen Samstag ´ne dezente 10.000-Mann-Demo. ;)

Waren dann ja laut Spochtschau (Nabend allerseits!) doch nur 1.500 Dortmunder. Angesichts dessen, dass das vor nem Liga-Spiel war, für die Veranstalter sicher mehr als enttäuschend.


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