50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Moderations-Bereich |
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 25.01.2008 18:05 |
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Daniel . hat geschrieben: Klar. Nur wer garantiert mir, dass das Team dann auch in Hannover bleibt und der Investor nicht auf einmal in, sagen wir: Braunschweig spielen möchte? Continental Braunschweig 96...
Bei den Kind'schen Zitaten, die Elfi nennt, finde ich das zweite auch ziemlich "lustig", denn es war die Antwort auf die Frage, ob der Investor nicht dann auch die Transferpolitik beeinflussen wollen könnte. Interessante Vorstellung, dass zum Beispiel ein Manfred Wennemer auf einmal Trainer und Manager vorschreibt, welche Spieler zu kaufen sind.
Wirklich erschreckend dagegen finde ich Kinds Frage, warum denn russisches Geld schlechter sein soll als anderes.
Hallo Daniel. Vorab: MKs Aussagen in den letzten Interview haben mich nicht überzeugt. Wie der Schutz gegen Investoren geht, die den Verein mißbrauchen, verkaufen oder sonst was wollen, steht bereits in der DFL-Satzung, hier der Auszug:
§ 8 Erwerb und Ende der Mitgliedschaft (im Ligaverband)
2. ... Über Ausnahmen vom Erfordernis einer mehrheitlichen Beteiligung des Muttervereins nur in Fällen, in denen ein Wirtschaftsunternehmen seit mehr als 20 Jahren vor dem 1.1.1999 den Fußballsport des Muttervereins ununterbrochen und erheblich gefördert hat, entscheidet der Vorstand des Ligaverbandes. Dies setzt voraus, dass das Wirtschaftsunternehmen in Zukunft den Amateurfußballsport in bisherigem Ausmaß weiter fördert sowie die Anteile an der Kapitalgesellschaft nicht weiterveräußert bzw. nur an den Mutterverein kostenlos rückübereignet. Im Falle einer Weiterveräußerung entgegen dem satzungsrechtlichen Verbot bzw. der Weigerung zur kostenlosen Rückübereignung hat dies Lizenzentzug für die Kapitalgesellschaft zur Folge. Mutterverein und Kapitalgesellschaft können nicht gleichzeitig eine Lizenz besitzen.
Diese Bestimmung ist für Bayer und VW eingefügt worden. Sie müßte in ähnlicher Form für neue Investoren in gleicher Weise wirken. - Dann wären Deine Sorgen in dieser Hinsicht unbegründet.
Die unkritische Betrachtung von Abramowitsch, das Übergehen der Manu-Sache und die Rechtfertigung monströs hoher Eintrittspreise gefällt mir bei Kinds Aussagen überhaupt nicht. Gegen diese Entwicklung kann ich nur ganz klar Stellung beziehen: So gehen mir Kinds Pläne zu weit. Ich bin dagegen.
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runner
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 30.01.2008 12:54 |
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Registriert: 21.04.2006 16:14 Beiträge: 1284
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Mir sind aus diesen ganzen Erörterungen hier zwei Punkte haften geblieben, die ich meinen verehrten Forumskollegen hierdurch kurz mitteilen möchte. Wer lesen mag, der lies. Wer nicht lesen kann, der erst recht.
Zum einen fällt mir auf, daß hier niemand auf Kinds Argument des deutschen Sonderwegs eingegangen ist. Denn wenn es stimmt, daß die 50 plus 1 Regel allein und ausschließlich eine deutsche Angelegenheit ist, dann wird man natürlich zunächst fragen müssen, woher das eigentlich kommt und ob hier nicht noch die romantische Tradition des deutschen Vereinswesens durchschimmert, die im übrigen auch nicht nur Gutes bewirkt hat. Zudem würde sich für diesen Fall die Sache ohnehin neu darstellen, denn dann wäre die deutsche Regelung auf Dauer nicht haltbar. EU-Recht würde sie platt machen. Und wer einerseits immer nach Europa schreit und Europa so doll findet, der kann dann eben andererseits nicht in Deutschland eine heile Fußballwelt konservieren wollen. Es sei denn, wir wählen regionalistisch.
Zum anderen muß man bei all dem bedenken, daß Kind einen bestimmten Typus des Unternehmers vertritt. Er kommt aus einem Familienunternehmen, und er verkörpert noch (darf man das noch sagen, was ich jetzt sage?) die alten, ich nenne es: preußischen Tugenden des Unternehmertums. Aus diesem Grund fällt seine Analyse der Sache leider allerdings auch zu kurz aus, weil er das Kapital in einer Verantwortung sieht, in diesem Fall zwar keiner sozialen, wohl aber einer Ethik sauberen Wettbewerbs verpflichtet. Daß Dinge, auch Wirtschaft, auch nach anderen Prinzipien funktionieren (Stichworte: feindliche Übernahme, Abschreibungsprojekt, Korruption, Mafiastrukturen, undsoweiter), blendet er aus. Er glaubt zu sehr an das Gute im Aktionär.
Unser Gladiator, um nicht mißinterpretiert zu werden, bleibt er natürlich dennoch!
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 30.01.2008 15:45 |
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runner hat geschrieben: Zum anderen muß man bei all dem bedenken, daß Kind einen bestimmten Typus des Unternehmers vertritt. Er kommt aus einem Familienunternehmen, und er verkörpert noch (darf man das noch sagen, was ich jetzt sage?) die alten, ich nenne es: preußischen Tugenden des Unternehmertums. Aus diesem Grund fällt seine Analyse der Sache leider allerdings auch zu kurz aus, weil er das Kapital in einer Verantwortung sieht, in diesem Fall zwar keiner sozialen, wohl aber einer Ethik sauberen Wettbewerbs verpflichtet. Daß Dinge, auch Wirtschaft, auch nach anderen Prinzipien funktionieren (Stichworte: feindliche Übernahme, Abschreibungsprojekt, Korruption, Mafiastrukturen, undsoweiter), blendet er aus. Er glaubt zu sehr an das Gute im Aktionär.
Unser Gladiator, um nicht mißinterpretiert zu werden, bleibt er natürlich dennoch!
Hallo runner, ich möchte hier nicht schulmeistern, aber der Begriff "preußische Tugenden" gehört eher in den Bereich von Verwaltung und Verfassung eines Staatswesens. Für Unternehmer ist dies eher unangebracht.
Hinsichtlich der zweiten, markierten Textpassage würde ich sagen, niemand von uns weiß, in welcher Verantwortung MK das "Kapital" sieht. Ganz allgemein darf man aber sagen, dass Kapital zuallererst sich zu eigenem Nutzen verpflichtet sieht. Leider sind die Zeiten der grossen Industriebarone, die Häuser, Krankenhäuser, Kindergärten und Schulen für ihre Mitarbeiter bauten (übrigens aus Gründen der Profitmaximierung und -stabilisierung), leider vorbei. Nicht vorbei ist jedoch die Zeit unserer Verfassung, in der es heißt "... Eigentum verpflichtet...". Dies ist jedoch bestimmt kein Leitmotiv von MK. Für mich ist MKs (Haupt-) Leitmotiv, seiner bisherigen Erfolgsgeschichte als Unternehmer eine weitere hinzu zu fügen, gewürzt mit einigen sentimentalen Bröckchen in Sachen 96 ...
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El Filigrano
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.02.2008 11:03 |
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✝ Unvergessen |
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Registriert: 02.02.2003 11:22 Beiträge: 11154 Wohnort: Southside
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Zum Rückrundenstart haben HAZ und NP heute eine Verlagsbeilage („Anpfiff“) herausgegeben. Darin enthalten ist ein Interview mit Präsident Kind. Auszug:
„Sie brauchen also zusätzlich etwa 25 Millionen Euro. Wo sollen die herkommen?
Kind: Es gibt verschiedene Einnahmemöglichkeiten. Einmal das Stadion, wenn wir das regelmäßig füllen könnten, würden wir etliche Millionen mehr einnehmen pro Saison. Zweitens die sportliche Entwicklung. Über die Platzierungsprämien können leistungsbezogen mehrere Millionen erzielt werden. Drittens wollen wir im Sponsorenbereich deutlich mehr Erlöse erzielen. Viertens wollen wir irgendwann mal international spielen und dort deutlich mehr Erlöse erzielen.“
Zuschauer – sportliche Entwicklung/Prämien – Sponsoren – Europa. Keine Rede mehr von 50+1. Dabei war doch 50+1 über Wochen der zentrale Punkt in der präsidialen Argumentation. Und auf einmal – nichts mehr? Wie das? Hat Präsident Kind da gerade mal nicht dran gedacht? Zufall? Hat der Pressesprecher beim Autorisieren etwas übersehen? Oder ist das Thema doch nicht so wichtig? Wird der Rückzug vorbereitet?
Gibt es gar ein neues 4-Punkte-Konzept? Das wäre ja ganz wunderbar.
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nickelchen
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.02.2008 12:05 |
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Registriert: 10.02.2007 13:46 Beiträge: 201
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vielleicht hat kind ja jemanden gefunden, der dem verein geld zusteckt ohne, dass dafür die 50+1 regel gekippt werden muss, weil der sponsor versteckt bleiben will. damit wären auch die millionen für özil erklärbar.
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.02.2008 12:49 |
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El Filigrano hat geschrieben: Zum Rückrundenstart haben HAZ und NP heute eine Verlagsbeilage („Anpfiff“) herausgegeben. Darin enthalten ist ein Interview mit Präsident Kind. Auszug:
„Sie brauchen also zusätzlich etwa 25 Millionen Euro. Wo sollen die herkommen?
Kind: Es gibt verschiedene Einnahmemöglichkeiten. Einmal das Stadion, wenn wir das regelmäßig füllen könnten, würden wir etliche Millionen mehr einnehmen pro Saison. Zweitens die sportliche Entwicklung. Über die Platzierungsprämien können leistungsbezogen mehrere Millionen erzielt werden. Drittens wollen wir im Sponsorenbereich deutlich mehr Erlöse erzielen. Viertens wollen wir irgendwann mal international spielen und dort deutlich mehr Erlöse erzielen.“
Zuschauer – sportliche Entwicklung/Prämien – Sponsoren – Europa. Keine Rede mehr von 50+1. Dabei war doch 50+1 über Wochen der zentrale Punkt in der präsidialen Argumentation. Und auf einmal – nichts mehr? Wie das? Hat Präsident Kind da gerade mal nicht dran gedacht? Zufall? Hat der Pressesprecher beim Autorisieren etwas übersehen? Oder ist das Thema doch nicht so wichtig? Wird der Rückzug vorbereitet?
Gibt es gar ein neues 4-Punkte-Konzept? Das wäre ja ganz wunderbar.
Genau das ist mir beim lesen des Interviews auch aufgefallen. Da stellt sich wirklich die Frage: War der Hype um die 50+1-Regel nur ein Public Relation Gag, um in aller Munde zu sein? Oder hält er hier den Ball flach, weil er im Stillen - zusammen mit anderen - in Ruhe weiterbasteln will?
Für mich beruhigend ist allerdings der Tenor des Interviews, dass die Umsatzsteigerung auf 70 Millionen (ist übrigens das erste mal, dass ich von ihm "Umsatz" statt "Etat" höre) durch ruhige Fortentwicklung auch möglich ist. Bemerkenswert sein Schlußwort, international so schnell wie möglich... da sprach wieder der Kaufmann.
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Alter96er
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.02.2008 17:04 |
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Registriert: 11.02.2005 11:55 Beiträge: 2489 Wohnort: Hannover
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Spiegel-Online-Rubrik Kurzpässe vom 01.02.08 hat geschrieben: Ölmagnat Franco Sensi muss den italienischen Erstligisten AS Rom wahrscheinlich verkaufen. Der Mehrheitsaktionär des römischen Clubs, Sensis Firma Italpetroli, hat sich in Höhe von 343 Millionen Euro verschuldet. Der Verkauf des Vereins gilt als mögliche Lösung, um einen Ausweg aus der Krise zu finden. An der Übernahme ist ein US-Fonds interessiert, der schon in den nächsten Wochen ein Angebot einreichen könnte. Schon in den vergangenen Monaten war öfter von einem Verkauf der Roma die Rede. Russische Ölmagnate hatten Interesse signalisiert, zu einem Kauf war es jedoch nicht gekommen.
Nur gut, dass so was nur in Italien passieren kann. Und mit Geldgebern hier aus der Region schon mal gar nicht.
Kind tut angesichts solcher Horrorszenarien momentan gut daran, den Ball erstmal ins Aus zu spielen.
_________________ Half of the people can be part right all of the time. Some people can be all right part of the time. But all the people can´t be all right all of the time.
I think Lincoln said that.
I let you be in my dreams if I can be in yours.
I said that. (Dylan)
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aeorope
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.02.2008 17:21 |
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Registriert: 14.12.2007 23:47 Beiträge: 2356
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Alter96er hat geschrieben: Kind tut angesichts solcher Horrorszenarien momentan gut daran, den Ball erstmal ins Aus zu spielen.
PRO Thread "Die schönsten Fußball-Metaphern" 
_________________ all my life I've been searching for something something never comes never leads to nothing nothing satisfies but I'm getting close closer to the prize at the end of the rope
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.02.2008 17:46 |
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Hoffentlich gibts keinen "falschen Einwurf"...
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Alter96er
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.02.2008 22:29 |
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Registriert: 11.02.2005 11:55 Beiträge: 2489 Wohnort: Hannover
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Franco Sensi, der Name ist Programm... 
_________________ Half of the people can be part right all of the time. Some people can be all right part of the time. But all the people can´t be all right all of the time.
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andi30
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 05.03.2008 23:00 |
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Registriert: 12.07.2007 23:34 Beiträge: 2229 Wohnort: Hannover ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 4, 12, 38, 54, 92, 96
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http://www.kicker.de/news/fussball/bund ... el/375897/
kicker hat geschrieben: DFL: Erstes Treffen ohne Ergebnis Zukunft der 50+1-Regel offen
Eine Entscheidung über die so genannte 50+1-Regel, die einen Einstieg finanzkräftiger Investoren bei den 36 Bundesligaklubs verhindert, wird erst gegen Ende dieses Jahres fallen. Am Mittwoch konnte die Deutsche Fußball Liga (DFL) nach einer mehr als vierstündigen Informationsveranstaltung keine Empfehlung an die Erst- und Zweitligisten aussprechen. Die Diskussionen wurden von Martin Kind, dem Präsidenten von Hannover 96 angestoßen, der eine Abschaffung der Regel befürwortet.
"Wir wollten bei so einer strategisch wichtigen Entscheidung zunächst zu einer Meinungsbildung in der Bundesliga beitragen. Es ist ein Thema, das zur Chefsache gemacht werden muss und nicht im Alltagsgeschäft verschwinden darf. Eine mögliche Abschaffung der 50+1-Regel würde das Bild der Bundesliga nachhaltig und unumkehrbar verändern. Unser Ziel war es, den Bauch in den Hintergrund und den Kopf, die rationalen Aspekte, in den Vordergrund zu drängen", sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert, der bei der ersten Informationsveranstaltung absichtlich noch keine Abstimmung durchführen ließ: "Es geht erst mal um eine Versachlichung der Diskussion. Das Ergebnis ist weiter offen."
Bei dem Meeting in Frankfurt/Main wurden den Vertretern der 36 Bundesliga-Klubs von vier Referenten die Vor- und Nachteile einer möglichen Öffnung für Investoren dargestellt.
Die bisherige 50+1-Regelung besagt, dass der Verein in einer Aktien- oder Kapitalgesellschaft immer 50 Prozent plus eine Stimme halten muss, um Herr im eigenen Hause zu bleiben. Durch diese Regelung wurden im deutschen Profi-Fußball Übernahmen von Klubs durch ausländische Investoren bisher verhindert. In den anderen Top-Ligen ist dies dagegen längst an der Tagesordnung. Allein in der englischen Premier League übernahmen in den vergangenen zwei Jahren acht neue Mehrheitseigner einen Verein. Der Bekannteste ist der russische Öl-Milliardär Roman Abramovich, dank dessen Finanzspritzen der FC Chelsea an die europäische Spitze vordrang.
"Wenn es nur darum ginge, schnelles Kapital in die Liga zu pumpen, würden wir die Regel sofort aufheben. Aber die monetären Interessen stehen nicht immer im Vordergrund. Ich hoffe, alle bringen Weisheit mit und gehen in die kontrollierte Offensive. Es sollte keine emotionale Entscheidung getroffen werden", sagte Seifert.
Erschwerend kommt hinzu, dass der Rechtsanwalt Andres Schollmeier in seinem Vortrag ausführte, dass die Beibehaltung der 50+1-Regel vor dem europäischen Recht aller Voraussicht nach keinen Bestand haben würde. Eine Neuregelung würde dann sogar notwendig werden. Allerdings müssen Satzungsänderungen von einer Zwei-Drittel-Mehrheit der Mitgliederversammlung des Ligaverbandes und des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) abgesegnet werden.
"Wir haben die feste Absicht, bis Ende 2008 eine endgültige Entscheidung zu treffen. Wir haben aber erkennen müssen, dass es nicht einfach ist, eine Lösung zu stricken, die rechtlich einwandfrei ist", umschrieb DFL-Präsident Dr. Reinhard Rauball das Problem.
Derzeit spricht allerdings einiges dagegen, dass die erforderlichen 25 der 36 Profiklubs für eine Abschaffung der 50+1-Regel stimmen würden. Zu unterschiedlich ist noch die Haltung der Verantwortlichen.
So hat sich neben Kind auch noch Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser als Befürworter der Abschaffung der 50+1-Regel etabliert. Dagegen positionierten sich Bayern-Manager Uli Hoeneß und Frankfurts Vorstandsboss Heribert Bruchhagen als Gegner eines "Oligarchentums" in der Bundesliga. Auch Gerhard Mayer-Vorfelder sprach sich zuletzt als Vize-Präsident der Europäischen Fußball-Union (UEFA) gegen den Einstieg von ausländischen Investoren in der Bundesliga aus. "In Deutschland darf kein Geldgeber die Mehrheit eines Klubs übernehmen. Das verhindert, dass Einzelpersonen den Fußball wie ein Spielzeug behandeln und wegwerfen, wenn sie ihren Spaß verloren haben. Ich möchte mal sehen, was mit Chelsea passiert, wenn Abramovich den Hahn zudreht", sagte der ehemalige DFB-Präsident.
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 05.03.2008 23:49 |
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Es bleibt schwierig. Aber eine Veränderung wird kommen.
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hannoi1896
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 08.03.2008 12:35 |
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Registriert: 21.06.2007 08:56 Beiträge: 768
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Ich hoffe es bleibt so nicht das Hannover wie Golfsburg wird.
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 09.03.2008 00:08 |
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Nichts bleibt, wie es ist. War schon immer so.
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Nathalie
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 17.03.2008 22:13 |
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Registriert: 10.11.2005 00:57 Beiträge: 80
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Ich würde gerne etwas zum Thema "finanzielle Situation" von "Hannover 96" schreiben, aber dann würde ich mich nur dem "Blabla" der mir vorangegangenen Blinden, die in diesem konkreten Falle von der Farbe reden, anschließen. Oder hat jemand mehr Informationen, als das was "man" verbal oder über die Presse lanciert?!?
Ich liebe Fakten. Fakten, die mir nicht einfach so zugerufen werden und ich sie erst einmal unreflektiert nachblabbere, sondern Fakten, die rechtlich nachgewiesen sind. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten der Beschaffung....
1. Fakt ist - so nachzulesen im Handelsregister - dass die Hannover 96 KGaA einen Gewinnabführungsgvertrag mit der Hannover 96 Sales & Services GmbH & Co. KG hat.
2, Fakt ist, dass die Gesellschafter der Hannover 96 Sales & Services GmbH & Co. KG - allen voran Herr Kind - aus dem Hannoverschen Umfeld stammen und übrigens auch unsere hiesige Presse stellen! (das nur zum Thema Möglichkeiten der Manipulation... ob sie genutzt wird, kann ich nur vermuten, also kein Fakt!)
3. Fakt ist, das es in Deutschland für alle Kapitalgesellschaften i.S. des 3. Buchs des HGB Pflicht ist, Ihre Jahresabschlüsse im Unternehmensregister zu veröffentlichen. NICHT EINE GESELLSCHAFT DES HANNOVER 96-UMFELDS IST DIESER PFLICHT BISHER NACHGEKOMMEN!!!!! Dies kann jeder im Unternehmensregister selbst online nachvollziehen.
Solange ich mir kein objektives Bild von der tatsächlichen Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage der Hannover 96-Gesellschaften machen kann, solange bleibe ich -mit Verlaub- äußerst skeptisch was die Beweggründe angeht, warum ein Herr Martin Kind die 50+1-Regel kippen möchte!!!!
Wenn die Verbindung zwischen Hannover, dem Hannoverschen Sportverein von 1896 e.V. und dem 1.-Liga-Fussball gekappt ist, wird es keinen Unterschied mehr machen, ob ich mit einem 96-Schal im Stadion die Mannschaft anfeuere oder mit einem "Kaufhof"-Schal die Mitarbeiter der Galeria Kaufhof anbete!!! Doch, einen Unterschied gäbe es da noch..... die Gehälter der Probanten....
Weitere unhaltbare Vermutungen (nur die jetzt mal sogar als solche gekennzeichnet!) wären auch:
Herr Kind muss um die DfB-Statuten zu erfüllen die Vereinspräsidentschaft innehaben, um die entsprechenden Einfluss auf die KGaA ausüben zu können. Kein Gesellschafter, der nicht aus dem hannoverschen Umfeld stammt, würde in eine solche Konstellation investieren, wenn ein Herr Martin Kind nicht weiter seine Stellung behauptet. Mit dem Kippen der 50+1-Regel, müsste sich KEIN Gesellschafter mehr im Verein aktivieren. Der Verkauf von Gesellschaftsanteilen von Hannover 96 GmbH & Co. KG wäre dann ein Gesellschaftsanteilsverkauf, wie er sonst auch üblich ist. Ist ja auch nix dabei....
Das Kapital der Hannover 96 Sales & Services GmbH & Co. KG kann man ohnehin auch OHNE das Kippen der 50+1-Regel durch Hinzunahme neuer Gesellschafter erhöhen! Die Lizenzmannschaft (KGaA) gehört sowieso schon zu über 70% der Hannover 96 Sales & Service GmbH & Co. KG und um die geht es doch!
Herr Kind hatte seine Gesellschaftsanteile an der Hannover 96 Sales & Services GmbH & Co. KG erworben, als Hannover 96 nicht "so gut da stand". Sind die Anteile vielleicht nun mehr wert? Würde ein auswärtiger "Investor" Anteile zu einem höheren Wert kaufen, wenn er den Verein "nicht mehr an der Backe hätte"? Hätte sich die Investition "96" dann gelohnt?
Was würden die Fans/Öffentlichkeit sagen, wenn nach dem Kippen der 50+1 Regel und dem Hinzunehmen eines neuen Gesellschafters ("Investor") Herr Kind seine Anteile (deren %-Satz sich ja durch den neuen Gesellschafter ja verringert hat) an diesen aus gesundheitlichen Gründen verkauft und sich zurückzieht?
Alles kein Problem für den Fan, der wegen 1.-Liga-Fussball ins Stadion geht. Dem ist es egal, wer, warum, für wessen Geld da auf dem Rasen spielt. Hauptsache Fußball.
Problematisch könnte es für den Fan werden, dem es um den Regionalpatriotismus geht. Der sich von Braunschweig, Bremen oder Wolfsburg abgrenzen möchte. Der, der sich mit seiner Stadt über den lokalen Fußball verbunden fühlt.
Ersteren muss man dann die Frage stellen: Warum ist er denn dann nicht Bayern-Fan?
Zweiteren muss man dann die Frage stellen: Wäre es denn dann so schlimm mal ab- und aufzusteigen, wie es gerade die Mannschaft hergibt?
Ich glaube die Entscheidung wird sowieso unabhängig von uns allen getroffen. Hier geht es nur noch darum, es uns so zu verkaufen, dass wir weiter Geld für Fußball ausgeben..... und uns dabei weiter völlig wichtig vorkommen!
Viel Spaß noch am Hin- und Herargumentieren.... aber bitte,.... macht Euch klar, dass "wir Außenstehende" -und haben wir noch so tolle Quellen- ohne offen gelegte rechtlich fundierte Fakten nur Opfer von Manipulationen sein könnten....
Schwarz-weiß-grüne Überlegungen von
Nathalie "StaJner"
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El Filigrano
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 17.03.2008 23:03 |
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✝ Unvergessen |
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Registriert: 02.02.2003 11:22 Beiträge: 11154 Wohnort: Southside
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Wow. Das nenne ich mal ein Argumentations-Feuerwerk.
Muss ich erstmal drüber nachdenken.
Vorab zunächst eine simple Info-Frage. Du sagst, dass die 96-Umfeld-Gesellschaften in Sachen Jahresabschluss munter gegen Bestimmungen des HGB verstoßen.
Ja und nun - was passiert? Wird unser lieber Vater Staat in solchen Fällen von sich aus tätig oder nur dann, wenn eine Anzeige vorliegt? Oder wie oder was?
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einwerfer
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 18.03.2008 16:21 |
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Registriert: 07.10.2006 16:06 Beiträge: 11989
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ich bin schockiert  sowie beeindruckt 
_________________ Da hab ich gedacht, ich tu ihn ihm rein in ihn ihm sein Tor. Horst Hrubesch 
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Alter96er
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 18.03.2008 18:50 |
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Registriert: 11.02.2005 11:55 Beiträge: 2489 Wohnort: Hannover
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Ist es tatsächlich so, Nathalie, dass die KGaA keinerlei Zahlen veröffentlicht? Würde mich wundern, denn schon gegenüber der DFL, zwecks Erhalt der Lizenz, muss doch von da aus ständig Rechenschaft abgelegt werden?!
Alle übrigen Firmen, so auch unsere Sales und Service – ja, sogar die von Dir angesprochene „hiesige Presse“ – firmieren ja nicht ganz ohne Hintergedanken als GmbH & Co. KGen. Sie – wie auch Einzelpersonen (Kind) – sind eben nicht Kapitalgesellschaften und fallen daher nicht unter die Veröffentlichungspflichten nach Maßgabe des HGB.
Im Übrigen ist es zwar zugegeben unbequem, aber ich sitze da doch zwischen den von Dir aufgestellten Stühlen, bin so´n Zwitter irgendwo zwischen Fan-Typus 1 und 2. Darf ich?
Ich bin einerseits tatsächlich nicht nur Regional- sondern auch und besonders auch Lokalpatriot und fühle mich tatsächlich – wie Du das so schön formulierst – auch über den Fußball mit meiner Stadt verbunden. Und der Abgrenzungsaspekt zur Konkurrenz (ich will für mich auch ganz besonders Hamburg hier mit einbeziehen) ist auch mir wichtig. Dafür nehme ich mal den BTSV raus, weil das mangels Augenhöhe derzeit unfair wäre.
Jawohl, Nathalie, ich fände es ziemlich schlimm, wenn die Abgrenzung zur genannten Konkurrenz sich darin erschöpfen täte, „mal auf – und abzusteigen“. Den Film habe ich schon viel zu oft gesehen. Muss ich nicht mehr haben. Macht die regionale Konkurrenz nämlich auch nicht.
Und deshalb ist es mir im Grundsatz andererseits auch tatsächlich egal, wer und für wessen Geld die Jungs auf dem Platz sich in meiner Lieblingsmannschaft den Allerwertesten aufreißen – wenn sie es denn tun, und zwar in Liga 1, bitte schön. Halt. So ganz egal ist es nicht. Es ist ja tatsächlich auch mein Geld. Wenn ich da auf West für einen Kick wie gegen Bielefeld 100 Mark in richtigem Geld (soviel Konservativ sei mir gestattet) auf den Tisch des Hauses lege, will ich mein Licht gar nicht unter den Scheffel stellen. Das ist ziemlich viel Geld.
Ich habe nur - zugegeben schwer haltbare - Vermutungen und Ängste bei dem Gedanken, dass das große Geld im Spiel unsere KGaA irgendwann dem freien Spiel der Kapitalmärkte vor die gierigen Rachen werfen könnte. Kinds Interview-Statements zu diesem Thema machen mich auch nicht eben ruhiger. Und eben das diskutieren wir hier. Fakten können hierzulande noch nicht so richtig geliefert werden, aber die aus England und Italien, die weiter oben genannt wurden, sind wohl als solche zu betrachten. „BlaBla“? Ist das Italienisch?
Wo, zum Teufel, ist jetzt wieder mein Blindenhund?
_________________ Half of the people can be part right all of the time. Some people can be all right part of the time. But all the people can´t be all right all of the time.
I think Lincoln said that.
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I said that. (Dylan)
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 18.03.2008 19:10 |
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Nathalie
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 20.03.2008 18:06 |
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Registriert: 10.11.2005 00:57 Beiträge: 80
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Alter96er hat geschrieben: Ist es tatsächlich so, Nathalie, dass die KGaA keinerlei Zahlen veröffentlicht? Würde mich wundern, denn schon gegenüber der DFL, zwecks Erhalt der Lizenz, muss doch von da aus ständig Rechenschaft abgelegt werden?!
Alle übrigen Firmen, so auch unsere Sales und Service – ja, sogar die von Dir angesprochene „hiesige Presse“ – firmieren ja nicht ganz ohne Hintergedanken als GmbH & Co. KGen. Sie – wie auch Einzelpersonen (Kind) – sind eben nicht Kapitalgesellschaften und fallen daher nicht unter die Veröffentlichungspflichten nach Maßgabe des HGB.
Zu der ersten Frage, dass die KGaA "keinerelei" Zahlen veröfffentlicht:
Da mußt Du differenzieren, WO die Zahlen veröffentlicht werden und WEM sie dort zugänglich sind. Klar werden eine bestimmte Gruppe von Interessenten an die Zahlen kommen. Nehmen wir z.B. das Finanzamt. Wenn man da Zahlen nicht angibt, dann wird das teuer!!!! So wird es auch mit der DFL sein. Wobei ich mich da nicht wirklich mit beschäftigt habe, da ich davon ausgehen kann, dass dies kein Informationquell für die Allgemeinheit sein wird. So habe ich nur die Veröffentlichungspflichten nach dem HGB gemeint.
Da sind wir schon bei Deiner zweiten Frage. Kapitalgesellschaften sowie Personenhandelsgesellschaften, bei denen keine natürliche Person unbeschränkt haftet, müssen ihre Jahresabschlüsse veröffentlichen. Hierunter fallen insbesondere die im Mittelstand weit verbreitete GmbH sowie die klassische GmbH & Co. KG.
"Spätestens bis Silvester 2007 mußten Unternehmen ihre Abschlüsse für das Geschäftsjahr 2006 beim Betreiber des elektronischen Handelsregisters einreichen. Wenn diese Frist versäumt wurde, drohen Ordnungsgelder von 2.500 bis 25.000 Euro. Grund ist das am 1. Januar 2007 in Kraft getretene 'Gesetz über elektronische Handelsregister und Genossenschaftsregister sowie das Unternehmensregister'. Dies betrifft insbesondere Kapitalgesellschaften, bestimmte Kapitalgesellschaften und Co, darunter vor allem die meisten GmbH & Co. KGs, sehr große Personenhandelsgesellschaften und sehr große Einzelkaufleute.
Kapitalgesellschaften und GmbH & Co. KGs sind verpflichtet, ihre Jahresabschlüsse beim Registergericht ihres Sitzes einzureichen. Dabei hängt der Umfang der Veröffentlichungspflicht von der Größe des Unternehmens ab. Seit dem 01.01.2007 müssen die Jahresabschlüsse unaufgefordert eingereicht werden, andernfalls droht ein Ordnungsgeld." (Zitat von der IHK, da ich es auch nicht besser hätte formulieren können)
Bis dahin Fakt. Meine darauf aufbauenden und deutlich als nicht bewiesen gekennzeichneten Rückschlüsse dienen nur den in diesem Gebiet nicht ganz so sachverständigen Fans (wer interessiert sich auch schon freiwillig für so etwas....) zur Beibehaltung einer nicht ganz so unkritischen Haltung.
Ich schaue -rein Interesse halber- immer mal wieder ins elektronische Handelsregister.... in der Hoffnung, dass es vielleicht nur organisatorische Verzögerungen gab.....
Nathalie "StaJner"
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