Der Trainerverpflichtungs-Thread Moderations-Bereich |
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Viktoria
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 12.02.2008 20:38 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 4747
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Herr Roth hat mal wieder stilsicher gehandelt. Man, man...
Aber lest selbst!
_________________ "Sind denn alle dummen Leute Rassisten?" "Nein, aber alle Rassisten sind dumm."
(aus Tahar Ben Jellouns "Papa, was ist ein Fremder?")
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 12.02.2008 21:09 |
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Mein Gott. Die Verantwortlichen beim Club sind eine einzige Peinlichkeit! Bin ich froh über unsere derzeitige Führungsebene...
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andi30
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 12.02.2008 23:13 |
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Registriert: 12.07.2007 23:34 Beiträge: 2229 Wohnort: Hannover ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 4, 12, 38, 54, 92, 96
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Was für eine peinliche Posse.
(Gibt es einen "Professionalitäts-Fred" im Nürnberger Forum? Bei uns hier wäre doch die Hölle los... zurecht, natürlich.)
Zu Thomas von Heesen: Trotz seiner objektiv guten Arbeit in Bielefeld bin ich mir nicht sicher, was als Nürnberger Trainer von ihm zu erwarten ist. Schon den Hype um seinen geplanten Abgang nach Dortmund habe ich damals nicht wirklich verstanden.
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Rotes Tuch
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 13.02.2008 08:28 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 3124
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andi30 hat geschrieben: Was für eine peinliche Posse. (Gibt es einen "Professionalitäts-Fred" im Nürnberger Forum? Bei uns hier wäre doch die Hölle los... zurecht, natürlich.)
Nun, wenn man den Aussagen dieses Artikels glauben darf, hat sich Nürnberg unter anderem Hannover 96 als Vorbild genommen. Das bedeutet, wir sind weiter als Nürnberg. Versetzen wir uns also bei Hannover 96 ein paar Jahre zurück und wir erleben prinzipiell die gleiche Geschichte.
Alles in Allem aber in der Tat hochnotpeinlich!
_________________ In memoriam El Filigrano!
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andi30
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 13.02.2008 08:38 |
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Registriert: 12.07.2007 23:34 Beiträge: 2229 Wohnort: Hannover ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 4, 12, 38, 54, 92, 96
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Ich verstehe den spox-Artikelschreiber nicht:
spox.com hat geschrieben: Bis zuletzt hatte es keine "Meyer-raus-Rufe" oder sonstige Anfeindungen gegeben. Gerade deshalb hatte man beim Club nicht wahr haben wollen, dass Meyer das Ruder nicht mehr herum reißen könnte. Und gerade deshalb verdient die Entscheidung, den Coach nun von seinen Aufgaben zu entbinden durchaus Respekt. Sie dokumentiert die Ambitionen des Vereins, der sich nach den Vorbildern Frankfurt und Hannover mittelfristig in der Bundesliga etablieren will.
Dass Frankfurt und wir uns mittelkfristig in der BL etabliert haben oder dabei sind, das zu tun: okay. Aber ich sehe ehrlich gesagt keine Parallele zu Nürnberg: bei uns hat Dieter Hecking einen langfristigen Vertrag, und Funkel ist in Frankfurt auch schon gefühlt ewig im Amt.
Meyer hat Nürnberg auf einem Abstiegsplatz übernommen, ist 8. und 6. geworden und hat den DFB-Pokal gewonnen. Für mich haben sich die Nürnberger Chancen auf den Klassenerhalt durch diese Trainerposse eher verringert. Zugegeben, mir fehlen Detailkenntnisse. Aber Respekt verdient diese Entscheidung meiner Meinung nach unter keinen Umständen.
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rostomat
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 13.02.2008 09:28 |
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Moderator |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 5391 Wohnort: Buddelkiste
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andi30 hat geschrieben: Ich verstehe den spox-Artikelschreiber nicht...
Ging mir genauso. Offensichtlich versucht dort ein ambitionierter Nachwuchsjournalist ins Geschäft zu kommen und scheut sich (nachvollziehbarerweise?) davor, den weiter handelnden Personen Roth und Bader unangenehme Fragen zu stellen und ist eher dazu geneigt, ihre Argumentationen nachzuvollziehen und abzunicken. Die unterschiedliche Tendenz des Artikels zu dem im Spiegel ist jedenfalls evident.
_________________ "...ein Beruf, der durch eine Vielzahl von Wichtigtuern, Halbgebildeten und Trunkenbolden gestraft ist."
Peter Scholl-Latour über Journalismus
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Guus
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 13.02.2008 10:00 |
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Registriert: 18.07.2004 20:02 Beiträge: 9890 Wohnort: Wijchen/NL
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Picard96 hat geschrieben: Discostu hat geschrieben: @derroterächer: Platz 6. in der Abschlusstabelle und DFB-Pokalsieger. Alles nur Glück?  Mag sein, dass sie nicht die Konstanz haben, dieses Niveau zu halten, aber das war gewiss nicht nur Glück! Und der jetzige Tabellenplatz spricht auch seine Sprache und der war gewss nicht nur Pech. Aber eins hat er gemeinsam mit Peter N., den Haussender DSF.
Ich denke, die Wahrheit liegt eher in der Mitte, auch vom Tabellenstand her.
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Discostu
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 13.02.2008 11:01 |
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Moderator |
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Registriert: 16.01.2003 21:01 Beiträge: 19845 Wohnort: Regionär Hannovers
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spox.com hat geschrieben: Und gerade deshalb verdient die Entscheidung, den Coach nun von seinen Aufgaben zu entbinden durchaus Respekt. Sie dokumentiert die Ambitionen des Vereins, der sich nach den Vorbildern Frankfurt und Hannover mittelfristig in der Bundesliga etablieren will.
Oh ja. Sie sind aktueller DFB-Pokalsieger und spielen international. Da ist es rein logisch, dass sie uns zum Vorbild haben. 
_________________ „Kriminelle haben im Fußball nichts zu suchen!" ― Uli Hoeneß
Zuletzt geändert von Discostu am 13.02.2008 20:53, insgesamt 1-mal geändert.
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chelsea
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 13.02.2008 12:26 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 8150
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Vielleicht hat Hans Meyer diesen "Nachwuchsjournalisten" ja auch nur in seiner üblichen Art und Weise "behandelt"... Dann muss man sich auch nicht wundern.
_________________ You can change your partner,
you can change your religion,
but you can never change your team
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marVin
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 13.02.2008 12:54 |
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Registriert: 28.08.2003 15:33 Beiträge: 5173
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Spox ist auch ein großartiges Sportportal. So schön bunt und mit großen Bildern bzw. Filmchen.
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Picard96
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 13.02.2008 14:26 |
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Registriert: 07.06.2003 11:44 Beiträge: 11831 Wohnort: Südlich von Hannover
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Guus hat geschrieben: Ich denke, die Wahrheit liegt eher in der Mitte, auch vom Tabellenstand her.
Die Wahrheit liegt auf dem Platz 
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Discostu
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 13.02.2008 15:57 |
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Moderator |
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Registriert: 16.01.2003 21:01 Beiträge: 19845 Wohnort: Regionär Hannovers
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chelsea hat geschrieben: Vielleicht hat Hans Meyer diesen "Nachwuchsjournalisten" ja auch nur in seiner üblichen Art und Weise "behandelt"... Dann muss man sich auch nicht wundern.
Ach ja? Schon mal gemerkt, wie die Journalisten ihn schon behandelt haben? Remember Gladbach... Wie wäre es denn mal mit Differenzieren anstatt mal wieder den polemischen Holzhammer rauszuholen. Ich finde es gut, dass es Leute gibt, die sich von der selbstherrlichen Presse nicht verbiegen lassen.
_________________ „Kriminelle haben im Fußball nichts zu suchen!" ― Uli Hoeneß
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Jake
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 13.02.2008 16:54 |
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Registriert: 12.11.2003 13:07 Beiträge: 1563
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Discostu hat geschrieben: ... Ich finde es gut, dass es Leute gibt, die sich von der selbstherrlichen Presse nicht verbiegen lassen. ...
Diese Aussage kann ich nur vorbehaltlos unterstützen!
Wenn man bedenkt, welche Sympathiewerte der Meyer für den Club gesammelt hat, kann der Roth doch froh sein, daß Meyer für ihn gearbeitet hat.
Die meisten Presse-Futzis waren wahrscheinlich gar nicht in der Lage, intellektuell dem Meyer zu folgen, also geht man auf ganz stupide Form gegen ihn vor. Bitter ist das schon.
Hier wurde es auch schon angesprochen: Nicht auszudenken, der Meyer wäre bei uns tätig gewesen (den ich gern hier gesehen hätte), und wir hätten unter ihm auch einen Pokalerfolg mit anschließenden europäischen Auftritten gehabt - und unsere sehr lokalkoloriertorientierte Boulevardpresse hätte das verkraften müssen - uiii, nicht auszudenken, was hier los wäre!
Für mich ist Meyer ein erstklassiger Trainer, manche mögen das anders sehen, sollten aber bedenken: nicht viele deutsche Trainer sind so erfolgreich gewesen wie Meyer!
Ich würde mich freuen, ihn nochmals als Trainer wiederzusehen.
Immerhin beherrscht er die deutsche Sprache besser als manch einer, der damit täglich beruflich umgeht.
_________________ Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es !
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Jake
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 13.02.2008 17:02 |
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Registriert: 12.11.2003 13:07 Beiträge: 1563
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runner hat geschrieben: ... Im Grunde ist Meyer Hans von der Qualität her deshalb ein Trainer wie unser Vollfrisör. Nur die Verlaufskurve ist länger, oder anders gesagt: Das Verfalldatum des Vollfrisörs ist kürzer, das des Meyer Hans länger. ...
Diese Einschätzung, gerade von Dir, enttäuscht mich dann doch ein wenig.
Diese Aussage ist eigentlich passend für unsere hier recht zahlreich vertretene Schüler-Fraktion (denen man ja einiges nachsieht!), die gerade dem Sandkasten entflohen sind...
...hast Du dich denn so überhaupt nicht mit der Arbeit des Meyer beschäftigt, weißt Du nicht, unter welchen schwierigen Bedingungen er teilweise arbeiten mußte und dennoch erfolgreich war?
_________________ Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es !
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andi30
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 13.02.2008 18:14 |
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Registriert: 12.07.2007 23:34 Beiträge: 2229 Wohnort: Hannover ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 4, 12, 38, 54, 92, 96
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hmmm, da ist beim Zitieren was durcheinandergeraten...
Discostu hat geschrieben: andi30 hat geschrieben: Und gerade deshalb verdient die Entscheidung, den Coach nun von seinen Aufgaben zu entbinden durchaus Respekt. Sie dokumentiert die Ambitionen des Vereins, der sich nach den Vorbildern Frankfurt und Hannover mittelfristig in der Bundesliga etablieren will. Oh ja. Sie sind aktueller DFB-Pokalsieger und spielen international. Da ist es rein logisch, dass sie uns zum Vorbild haben.  Das Zitat ist nicht von mir, sondern von spox.com. Der Vergleich des spox-Nachwuchsredakteurs ist wie schon gesagt an den Haaren herbeigezogen.
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Discostu
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 13.02.2008 20:52 |
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Moderator |
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Registriert: 16.01.2003 21:01 Beiträge: 19845 Wohnort: Regionär Hannovers
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Oh Pardon! Spox hatte ich auch gemeint! 
_________________ „Kriminelle haben im Fußball nichts zu suchen!" ― Uli Hoeneß
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baddelz..
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 13.02.2008 21:30 |
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Registriert: 16.01.2007 14:50 Beiträge: 185 Wohnort: DD / SFA
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Wenn es nur nach den erspielten Torchancen gehen würde, stünde Nürnberg auf einem UEFA-Cup-Platz.
Wie kann man dann sagen, dass ihr (ehemaliger) Trainer ein schlechter sei ?
Zumal sie verletzungstechnisch auch ziemlich stark betroffen waren/sind...
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El Filigrano
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 15.02.2008 14:09 |
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✝ Unvergessen |
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Registriert: 02.02.2003 11:22 Beiträge: 11154 Wohnort: Southside
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Hier ein älteres Interview (16.12.2004) Hans Meyers mit dem Berliner „Tagesspiegel“. Schwerpunkt: Meyer und „Bild“.
Herr Meyer, sind Sie geldgierig?
Wer sagt das?
In „Bild“ stand das Gerücht: Sie seien nicht zur Berliner Sportlerwahl im November gekommen, weil Sie nicht nur die Anreise aus Ihrem Wohnort Bad Hersfeld bezahlt haben wollten, sondern auch eine Extra-Gage.
Gerücht, sagen Sie? Ein Gerücht, das keiner je erwähnt hat? Das ist kein Gerücht. Das ist eine totale Erfindung.
Wie war es wirklich?
Der Pressesprecher von Hertha BSC hat mir zum ersten Mal drei Tage vor der Sportlerwahl von dieser Veranstaltung erzählt. Aber da hatte ich meiner Schwester schon versprochen, dass ich zu ihrem Geburtstag komme. Deshalb habe ich abgesagt. Ich muss mich immer wieder wundern über diese Berichterstattung. Nicht dass Sie mich falsch verstehen: Ob nun 300 Leute zusätzlich denken, der Meyer sei geldgierig, ist mir egal. Dabei geht es nur um Fußball. Aber ich gehe davon aus, dass bei viel, viel wichtigeren Themen genauso gearbeitet wird. „Bild“ manipuliert das Publikum. Das ist das Gefährliche.
Viele sagen: Das Blatt ist furchtbar, aber wir müssen mit ihm zusammenarbeiten.
Das spricht nicht für unsere Gesellschaft. „Bild“ schafft es, dass von 15 Menschen, die im Fußball arbeiten, 14 Angst haben, negativ erwähnt zu werden.
Bei Borussia Mönchengladbach haben Ihnen die Angriffe allerdings nicht geschadet. Die Fans haben im Stadion sogar Anti- „Bild“-Transparente aufgehängt.
Ja, aber die Leserzahl in der Region hat es nicht verringert. Es würde „Bild“ vielleicht drücken, wenn die Fans eine Woche lang ihre Zeitung nicht kaufen. Alles andere drückt sie nicht.
Wie viele Leute kennen Sie, die sich gegen die Zeitung auflehnen?
Ich glaube nicht, dass ein junger Trainer diese Möglichkeit hat. Ich war bei Mönchengladbach in einer günstigen Situation: Ich habe eine Mannschaft übernommen, die Letzter der Zweiten Liga war. Da konnte ich die Erwartungen in etwa erfüllen. Und ich wusste, dass Gladbach meine letzte Trainerstation werden sollte. Aber ein Trainer mit 35 kann doch nicht sagen: „Bild“? Die können mich mal …
Kann ein Bundesliga-Trainer seine Probleme mit „Bild“ ausleben?
Wenn es nur um meinen Ruf ginge – ja. Aber das, was man als Trainer sagt, hat eben eine besondere Bedeutung. Ein Reporter einer kleinen belgischen Zeitung hat mal zu mir gesagt: Herr Meyer, Sie trainieren mit Benjamin Auer das größte Sturmtalent seit Uwe Seeler. Darauf sagte ich: Benjamin Auer ist ein großes Talent, aber nur falsche Freunde vergleichen ihn mit Uwe Seeler. Der Reporter hat das wahrheitsgemäß aufgeschrieben. Zwei Tage später stand in „Bild“: Meyer mobbt Auer. Dass ich nicht gesagt habe: Jawoll, er ist ein Talent wie Uwe Seeler – das war mobben. Daraufhin müsste ich eigentlich dem 19 Jahre alten Auer erklären: Hör mal, das kommt nicht von mir. Eigentlich müsste man jeden zweiten Tag mit Spielern reden und sagen, dass etwas nicht so gemeint ist oder aus dem Zusammenhang gerissen oder gelogen.
Welche Konsequenzen haben Sie gezogen?
Ich habe mit dem Reporter der „Bild“, der offensichtlich kein Interesse an einer sachlichen Zusammenarbeit hatte, zweieinhalb Jahre nicht gesprochen. Kein Wort.
Haben Sie eine Aussprache gesucht?
Nein, aber „Bild“ hat zwei, drei Versuche gestartet. Etwas rausgekommen ist dabei nicht. Ich habe auch nie gesagt, dass ich generell nicht mit „Bild“ spreche. Ich weiß, dass der Reporter immer Teil eines Systems ist. Aber ich bin der Meinung, dass dieser Teil des Systems auch noch persönliche Aversionen einbringen kann. Und das war bei dem Reporter in Mönchengladbach der Fall. Auch bei seinem Vorgesetzten.
Dieser Vorgesetzte hat der „Süddeutschen Zeitung“ gesagt: „Ich kann den Meyer einfach nicht leiden, und wenn das dem Kollegen ähnlich gegangen ist, dann habe ich vollstes Verständnis.“
Bitte schön. Das kann doch keine Basis für Journalismus sein. Die Journalisten fühlen sich mit ihrem Blatt im Rücken in einer unglaublichen Stärkeposition. Und sie glauben, dass sie Trainer und Spieler gottgleich abstrafen könnten. Aber das Traurigste für mich ist, dass auch seriöse Blätter, solide und gute Journalisten, sogar Nachrichtenagenturen das abschreiben, was „Bild“ vorgibt – ohne noch einmal nachzufragen.
Was ist das Faszinierende an „Bild“?
So faszinierend finde ich die Zeitung nicht. Aber man muss ihr lassen, dass sie ausgezeichnet informiert ist. Sie haben ein unglaubliches System von Beziehungen und Abhängigkeiten aufgebaut, das natürlich auch einige Spieler für ihre Zwecke nutzen.
Haben Sie manchmal Verständnis für die Reporter?
Ich weiß doch, dass sie gnadenlos Schläge kriegen, wenn sie nichts liefern. Und ich weiß doch, wie langweilig es ist, drei Tage in der Woche bei einem Klub herumzulaufen, in dem nichts passiert. Manche sind trotzdem richtig übel und werfen den Leuten Knüppel zwischen die Beine, mit ihren Halbwahrheiten, ihren Übertreibungen und Verdrehungen.
Was war Ihre erste Erfahrung mit „Bild“?
Bei meiner Vorstellung in Gladbach hat mir der Journalist von „Bild“ die Frage gestellt: Herr Meyer, wieso haben Sie hier zugesagt? Ich habe ihm die Gründe genannt und nebenbei erwähnt: Ihr wisst ja, wo ich herkomme, aus dem Osten, und Kommunisten waren immer arm. Fast alle haben gelacht. Am nächsten Tag stand in „Bild“ „Meyer: Ich bin Kommunist“. Das ist lustig, aber wenn du wie ich in Bad Hersfeld mitten unter CDU-Wählern wohnst, ist es schwierig, sich zum Kommunismus zu bekennen.
Hat sich Ihr Verhältnis zu „Bild“ verändert, als Sie zu Hertha BSC gekommen sind?
Der Berliner Redaktionsleiter hat zu mir gesagt: Herr Meyer, was in Gladbach war, vergessen wir einfach. Einen Tag später wurde ich bei der Pressekonferenz gefragt, ob es denn richtig sei, die Spieler während der Mittagspause nicht mehr nach Hause zu lassen. Ich habe dann vorgerechnet, dass gerade eine halbe Stunde bleibt, wenn die Spieler zwischen zwei Einheiten nach Hause fahren. Vielleicht, so habe ich in der mir eigenen Art gesagt, genügen die Spieler in dieser Zeit noch ihrer ehelichen Pflicht. Von den zwölf anwesenden Journalisten haben zehn gelacht. In „Bild“ hat der Redaktionsleiter dann geschrieben: „Meyer empfiehlt Sex in der Mittagspause.“ Empfiehlt! Das ist doch hirnrissig. Wie will man mit Leuten von diesem Blatt ernsthaft reden? Ich habe da meine Probleme.
Welche Folgen hat diese Berichterstattung für die Wahrnehmung von Fußball?
Sie führt dazu, dass die Leute fußballblöd werden. Das Fachliche spielt überhaupt keine Rolle. Genauso wenig wie das Normale. Sieger werden zu Titanen gemacht, Verlierer zu Versagern, die angeblich nicht kämpfen und nicht wollen. Neulich haben so genannte Fans Vaclav Sverkos von Borussia Mönchengladbach mit Bier begossen und bespuckt. Von da bis zur brutalen Gewalt ist es nur noch ein kleines Stückchen.
Das Gespräch führten Stefan Hermanns und Friedhard Teuffel.
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bierfahrer96
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 15.02.2008 16:54 |
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Registriert: 12.01.2005 18:43 Beiträge: 4874
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Ich kenne dieses Interview und ziehe nach wie vor meinen Hut vor Hans Meyer, dass er sich dermaßen gegen das "Bild"-Boulevardblatt auflehnt. Und er hat recht: Wer weiß, in welchen Bereichen außer dem Sport so gearbeitet wird und gegen bestimmte Personen gezielt Negativstimmung verbreitet wird und was das für Schaden anrichtet.
Normalerweise informiert man sich in unabhängigen Medien über eine Sache und bildet sich daraufhin eine Meinung. "Bild" nimmt den Leuten mit ihrer Art zu schreiben aber das Meinungbilden ab, so dass man im Prinzip nur noch das lauthals im Aufenthaltsraum oder beim Stammtisch parolieren braucht, was in dem Schmierblatt drin steht.
_________________ VORWÄRTS NACH WEIT
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einwerfer
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 26.02.2008 15:16 |
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Registriert: 07.10.2006 16:06 Beiträge: 11989
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slomka droht die"rote karte" auf schalke
wohnt der nicht noch in hannover-linden
war nur ein scherz 
_________________ Da hab ich gedacht, ich tu ihn ihm rein in ihn ihm sein Tor. Horst Hrubesch 
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