Von Fabian Jonas
Freitag den 11.04.2008 00:22
Last Exit: Ehrenrunde

Mirko Slomka ist nicht zu beneiden: Keine Lobby bei Schalke, negative Presse, motzende Hinterbänkler, Autoritätsverlust. Wir haben einen Vorschlag für seine vielleicht letzte eigenmächtige Tat: Machen Sie den Rangnick, Herr Slomka!

Über Mirko Slomka ist schon vieles geschrieben worden, und fast alles gereichte ihm irgendwann auf irgendeine Art und Weise zum Nachteil. Er ist zur Zeit wohl der Mann mit der schlechtesten Presse im ganzen Land. Seit dem Ausscheiden des FC Schalke gegen Barcelona wird nun über seinen Abschied aus Gelsenkirchen diskutiert. Wohlgemerkt nicht ob dieser bevorsteht, sondern nur wann.

So ein bisschen wundern darf man sich da schon, steht Schalke in der Bundesliga doch auf Platz zwei und hat es in der Champions League bis ins Viertelfinale geschafft. Hallo? War Schalke in den letzten fünf Jahrzehnten erfolgreicher? Jedenfalls länger als vier Minuten?

Es ist ja richtig, dass der Fußball der Schalker nicht der allerbeste ist, aber daran ist Slomka nur bedingt schuld. Aus dem vorhandenen Personal holt er doch einiges heraus, allerdings fehlt seit Lincoln eben ein zentraler Mann im Mittelfeld, der Kuranyi auch mal so mit Bällen versorgen kann, dass dieser sich nicht selbst zeitgleich als Stürmer und Spielmacher aufreiben muss, wie es zu Beginn der Saison der Fall war. Deswegen stimmte Slomka dem Abgang von Özil auch erst zu, als Manager Andreas Müller die Tür bereits zugeknallt hatte. Und bei Rakitic dürfte es eben noch ein paar Jährchen dauern, bis er konstant gute Leistungen bringt.

Schicksalsgemeinschaft Slomka/Müller

Diese Zeit dürfte Slomka nicht mehr haben, hat er doch mit Müller gerade noch eine Person im Verein, die ihm zumindest halbwegs den Rücken stärkt, was auch zum Teil daran liegen dürfte, dass die beiden eine Art Schicksalsgemeinschaft bilden. Alle anderen Verantwortlichen lassen Slomka nur zu gerne im Regen stehen und geben sich abstrusen Großmachtsphantasien von Trainern mit »internationalem Standing« hin, allen voran Präsident Schnusenberg.

Inzwischen ist es sogar soweit gekommen, dass sich der nach Bochum ausgeliehene Mimoun Azaouagh vor die Presse stellen und lauthals verkünden kann, er werde solange nicht nach Schalke zurückkehren, solange Slomka dort Trainer sei. Und keiner der Schalker befindet es für nötig, dem vorlauten Schreihals, der in der laufenden Saison gerade einmal zwei Spiele durchgespielt hat, mitzuteilen, dass ihm derlei Äußerungen nicht zustehen.

Mirko Slomka macht zu all dem bösen Spiel stets gute Miene, inzwischen so verbissen freundlich und automatisiert, dass man sich von Herzen mit ihm freuen würde, wenn er endlich herausschreien würde, was er wirklich von dem Treiben um ihn herum hält.

Vielleicht sollte er sich dabei auch an seinen früheren Mentor Ralf Rangnick erinnern, den er zu dessen nicht unbedingt freudiger Überraschung einst beerbt hat. Der entschied irgendwann selber, dass es ihm reicht und beendete seine Zeit bei Schalke mit einer Ehrenrunde im wahrsten Sinne des Wortes im Handumdrehen.

Es wäre auch eine Möglichkeit für Slomka. Vielleicht die letzte, noch selber zu entscheiden.

Sowas lächerliches... nun feuern die noch den Trainer der an wenigsten dafür kann...

Büskens & Mulder. Das klingt wie ein neues Comedy-Duo.

... und Schwups hat Hamburg nen Kandidaten.

Ich hoffe die rutschen so weit ab, das die nicht mal mehr den UI-Cup schaffen...

Wir können dazu beitragen!

Dennoch bleibt für mich stehen, dass der Verein Schalke 04 sich in der Trainerfrage nicht mit Ruhm bekleckert hat, und das schon seit Monaten nicht.