und wovon träumst du nachts?

Unter dem Strich sind wir bisher mit dem „deutschen Modell“ ganz gut gefahren.

Ich sehe kein (auch mittelfristig noch ziehendes) Argument, warum unser Fußball completto irgendwelchen Milliardären oder anonymen Fonds oder anderen „Investoren“ ausgeliefert werden sollte.

Natürlich müssen (sollten!) immer schwarze Zahlen geschrieben werden. Die beiden Fragen lauten allerdings:
Wird künftig in erster Linie Fußball gespielt, um Gewinne zu machen? – Dann würde sehr bald Schluss sein mit der Fußball-Kultur, wie wir sie in Europa seit Jahrzehnten kennen.

Oder steht weiter dieses wunderbare Theater, das wir alle so lieben, im Vordergrund: Auf- und Abstiege, Pokale und Schüsseln, Siege und Niederlagen, Herz, Schmerz und dies und das.

Also: Event oder Sport? Eiskalt kalkulierte Emotionen oder Leidenschaft?

Für mich ist die Sache klar. Und deshalb wünsche ich in diesem Fall Martin Kind vollen Misserfolg.

Mir ist auch nicht ganz klar, wo da der Wettbewerbsvorteil liegen soll. Wenn sich bei uns ein Investor einkauft, kauft sich bei Eintracht Frankfurt auch ein Investor ein. Dann konkurrieren wir immer noch um dieselben Spieler, nur mit mehr Geld. Die einzigen, die hierbei gewinnen würden, wären die Spieler.

Man sitzt am Wasser, Sonnenuntergang, laues Lüftchen, im Hintergrund wird Eichendorff deklamiert.
Und dann schwirren die Heuschrecken.
Kein schönes Bild für Romantiker und andere Gestrige.

Kinds Vorschlag ist wie immer visionär, zukunftsweisend, einfach großartig.
Mir stinkt allein, daß nur regionale Heuschrecken ins Boot sollen. Etwa das Bratwurst-Glöckle.
Ich will Chinesen. Aus Shanghai. Milliardäre.
Ich sagte es schon.

Man kann die Engländer ja mal Fragen was sie von Abramovitsch halten. Inwiefern der Investor sich dann wirklich für den Verein interessiert, können wir spätestens beim Misserfolg sehen. Warum hat überhaupt ein Investor Interesse daran "einen Verein zu führen"? Die Leute neben Notiz von ihm, was für seine Geschäfte außerhalb des Platzes nur förderlich sein kann. Die erste Sorge gilt meinen heißgeliebten Verein, da ist gefühlsmäßig kein Platz mehr für einen Investor, der eigentlich andere Interessen verfolgt und zu gegebener Zeit von Bord springt.

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Paso del Sapo (Krötenpass)...

kind hat doch gesagt, nur regionale investoren. aber maschmeyer angeblich nicht. somit ist für mich klar, daß er sich selbst damit meint. wer mal so eben nebenbei nen hotel kauft, bei pferderennen mitmischt...der gibt sich nicht damit zufrieden "nur" vereinsboß von 96 zu sein...er will es auch besitzen! 1. FC Hörgeräte-Kind
denn ansonsten würde kein "normaler" vereinsboß deswegen vors gericht ziehen wollen. das sind handfeste private interessen des kindes.

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http://www.96statistik.de.tf

Wir kommen an der Erkenntnis nicht vorbei, dass die BuLi im internationalen Maßstab immer mehr an Boden (sprich: Bedeutung) verliert. Wenn ich mich nicht irre, sind wir bereits auf Platz 6 (hinter Rumänien!) abgerutscht. Es wird nicht viel anderes übrig bleiben, als Geld in die Hand zu nehmen ....

Aus dir wird kein Bundestrainer, der Herr Löw sieht das nämlich anders.

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Paso del Sapo (Krötenpass)...

Herr Löw macht derzeit aus wenig relativ viel... Gut so... Die Statistiken der UEFA aber einen anderen Inhalt. Z.B. wieviel Plätze wir in CL und UEFA-Cup beanspruchen können. Also ist der Vereinsfussball doch der wichtigere, finde ich...

Kuhburger sagt, die Liga verliere an Boden. Okay, in dieser Saison sieht es in der Tat reichlich bescheiden aus. Mal abwarten, ob sich diese Tendenz verstetigt.

Allerdings (und jetzt zitiere ich mich mal selbst) - bis auf die großartigen 70er Jahre haben deutsche Klubs in Europa nie die erste Geige gespielt. Christoph Biermann hat sich die Mühe gemacht und die Gewinner der zwischen 1955 und 2005 ausgespielten Europa-Pokalwettbewerbe (CL, Uefa Cup, bis 2002 Pokalsieger) aufgemetert:
1. England, Italien je 27 Pokale
2. Spanien 26 Pokale
3. Deutschland 15 Pokale
4. Holland 11 Pokale
5. Schottland, UdSSR je 3 Pokale

Ein klarer vierer Platz mit viel Luft nach oben. Aber die Sache mit Rumänien lässt mich auch sorgenvoll mit der Birne wackeln, das kann ich nicht bestreiten.

Merkste was? Wir sind hinter Rumänien gerutscht. Das Land der unbegrenzten finanziellen Mittel, der Fußballmilliardäre und der modernsten Stadien der Welt. Allein das sollte doch zeigen, dass der reflexartige Schrei nach mehr Geld wohl irgendwie nicht so ganz der Weisheit letzter Schluss sein kann...

Was wird denn passieren, wenn sich 96 Investoren weiter öffnen darf? Richtig, 96 wird mehr Geld zur Verfügung haben. Und man kann mehr Geld in Spieler investieren. Super! Nur dummerweise werden die anderen Vereine die gleiche Idee haben und ich glaube, dass es da durchaus Clubs gibt, die wir gerade abhängen, die durch diese Öffnung weitaus mehr profitieren würden als die Hannover 96 KGaA. Zumindest aber würden sie mit der Zeit gleichziehen und der status quo wäre wieder hergestellt. Nur halt mit noch mehr Geld für die Spieler, die dadurch letztlich auch nicht besser werden.

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Titel vor Kind: 3
Titel seit Kind: 0
Vielleicht nicht viel geschaffen,
Dennoch viel geschafft!

Also nich das Ihr mich missversteht: Das mit der Giga-Kohle find ich auch nich so prickelnd... Viel Geld heißt nicht gleich viel Erfolg. Schaut Euch allein die Etats in der BuLi an. Da sind ne ganze Menge teuerere Mannschaften hinter den Roten - und vergessen wir mal nicht, wieviel Geld der BVB an der Börse verbrannt hat (wohl dem, der keine BVB-Aktie hat.. ). Tatsache ist aber auch: Die besten Spieler gehen dahin, wo es das meiste Geld zu verdienen gibt. Das ist der Lauf der Welt und das werden wir nicht ändern. Die Frage ist also, ob man mit mehr Geld verantwortungsvoll umgeht und das Geld ins Verdienen bringt. Kind meint mit einem 70 Mio-Etat geht das. Er ist sicher ein guter Kaufmann; also glaub ich ihm das erstmal. Wenn dabei auch eine richtig gute Mannschaft bei rauskommt, dann hat er meinen Segen.
Und zur eigentlichen Frage: Heuschrecken, Fonds und so... Öffnung für Kapitalanleger. - Das kann mich ehrlich gesagt nicht schrecken. Kapital will Geld verdienen. Im Fußball verdient langfristig nur Geld, wer erfolgreich ist. Und davor brauchen wir uns nu wirklich nicht zu fürchten.

Ich fürchte, in 20 Jahren werden wir uns beim Durchstöbern dieser "zeitgemäßen" Themen halbtot lachen...

Als Mast die Trikotwerbung eingeführt hat, folgte ein großer Aufschrei. Heute täte man am liebsten jeden cm Stoff vermarkten. Wie sich die Zeiten doch ändern...

Genau so. Schöner Reisebericht übrigens. Du gehörst bestimmt zu den Harten... . Gruß an Deinen Hund, Dora (richtig?).

also ich weiß ja nicht wie es dir ergeht....aber ich finde die trikotwerbung auch nach 20j. ätzend!....mit ausnahme des tui-smilies

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Dora? Wer soll denn das sein?
Mein Hund heißt per Paß Katinka, ich nenne sie aber Mini oder Chefin, weil sie das Sagen hat !

Übrigens fliege ich im Dezember nach Barcelona, CL-Spiel Barca-VfB, das Thema CL ist für den VfB zwar finito, einen Bericht werde ich aber trotzdem hier reinstellen!!

[quote="1893"] Dora? Wer soll denn das sein?
Mein Hund heißt per Paß Katinka, ich nenne sie aber Mini oder Chefin, weil sie das Sagen hat !


Sorry. Verwechslung...

Macht nix!! Was hast Du denn mit wem verwechselt?

Hier sollte nun weiterdiskutiert werden, ob der Fußball dem Kapitalmarkt ohne Grenzen geöffnet werden sollte oder nicht (Mods liegen wohl alle schon in der Horizontalen...)

Bin also allemal dafür, sonst zieht Jena noch an uns vorbei...
@1893
Hab auch n paar Hunde...

...und ich einen Tipp:

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"...ein Beruf, der durch eine Vielzahl von Wichtigtuern, Halbgebildeten und Trunkenbolden gestraft ist."

Peter Scholl-Latour über Journalismus