Das Argument von Carpaccio spricht mir wesentlich mehr aus der Seele .

Aaaaber: Ich fürchte die Belastung für die Profis. Solange nationale und internationale Terminkalender nicht mit einander in Übereinstimmung sind, kann das so nicht weiter gehen in meinen Augen. Das auf Kosten der Profis die kommerzielle Interessen immer wichtiger werden kotzt mich an.

Ich habe eine Weile überlegt: Eigentlich finde ich die 18er-Liga in Ordnung wie sie ist.
Andererseits nervt die Winterpause, die in ihrer jetztigen Form ein Relikt ist aus den Zeiten, als es noch richtige Winter gab und keine vernünftigen Rasenheizungen.

Bisher war ich unentschieden. Habe nun aber gerade an der kicker-Leserumfrage teilgenommen und mich genau zu diesen beiden Punkten entscheiden müssen. Die Entscheidung ist nach reiflicher Überlegung gefallen
1. für 20 Teams , und
2. gegen die Winterpause.

Die für mich entscheidenden Argumente:

1)a) Dass die Qualität sinkt ist nicht gesagt, es spielen dann ja auch mehr Teams länger in der Liga und profitieren vielleicht dauerhafter von den höheren TV-, Zuschauer- und Merchandisingeinnahmen eines Bundesligaclubs gegenüber einem Zweitligisten. Vielleicht steigt die Qualität dadurch sogar. Vielleicht ist es aber in der Spitze (die für die Attraktivität/Qualität der Liga vermutlich am wichtigsten ist?) auch egal, ob 18 oder 20 Mannschaften.
1)b) Noch mehr Spiele Cottbus gegen Mainz sind mir persönlich egal, aber es gibt dadurch je zwei weitere Spiele 96 gegen... und ...gegen 96.
1)c) Zur Belastung: England hat nicht nur 92 Profivereine, sondern auch zwei nationale Pokalwettbewerbe. Vier zusätzliche Spiele in der Liga müssen die Spieler nicht zwangsläufig überlasten: Vielleicht haben die Vereine dann im Schnitt einen weiteren Spieler im Kader und es wird mehr rotiert? Ich glaube schon, dass das gehen kann. Plus: Man könnte bei diesem Problem auch am internationalen Terminkalender ansetzen, immerhin ist der das Grundproblem (die überlasteten Stars bei EM und WM spielen ja nun wirklich nicht alle in der Bundesliga ).

2)a) Gegen die Winterpause in der bisherigen Form heißt für mich nicht unbedingt, dass ohne Pause gespielt werden muss: Warum nicht ohne lange Winterpause trotzdem zwei Wochen über Weihnachten keine Spiele austragen? Spiele wie in England am 26.12. will ich natürlich nicht.
2)b) Siehe oben: der Winter findet nicht mehr in der Winterpause statt, und...
2)c) ...moderne Rasenheizungen ermöglichen Spiele auch wenn es ein bißchen schneit, vorausgesetzt, man heizt nicht nur den Mittelkreis.

Ein Kombiargument zu 1) und 2): Ohne Winterpause entfallen nervige und sportlich bedeutungslose Einladungsspiele (treffendes weil leider sehr unschönes Beispiel: die aktuelle Rostock-Odyssee). Das spart Kraft für die vier zusätzlichen Ligaspiele bei 20 Teams. 20 Teams und keine Winterpause ist vielleicht doch nicht nur ein kommerzielles Ding: Es erhöht auch die Anzahl der sportlich relevanten Spiele bei gleichzeitiger Verringerung der bedeutungslosen Testspiele.

Trotzdem eine wie ich finde ziemlich schwierige Entscheidung.

@andi30
Deine Überlegungen gefallen mir. - Mehr Spiele bedeuten auch mehr Wettkampfhärte...

Die Ligen mit 20 Mannschaften dürfte keine Probleme bereiten. Die Saison könnte gleich am ersten Augustwochenende beginnen, dann könnte auch über Weihnachten gespielt werden wie woanders in Europa auch (warum darf zu Ostern, jedoch nicht zu Weihnachten gespielt werden?), die Rückserie könnte im Laufe des Februar starten (Pause höchstens drei Wochen!) und bis Ende Mai gehen.

Problematisch ist und bleibt jedoch das unberechenbare Wetter, auch wenn ab der kommenden Spielzeit meines Wissens alle Vereine in Liga I-III eine Rasenheizung besitzen müssen. Bei Winterwetter gibt es allerhand Probleme neben dem Platz, ich möchte an eine Erstligabegegnung vor einigen Spielzeiten erinnern da traf an einem Sonntag im Winter der HSV Hasmburg auf Kaiserslautern. Die Dachkonstruktion der damaligen AOL-Bank-Arena lag völlig unter schweren Schneemassen, Schiri Wack wollte erst anpfeifen, wenn der Schnee weggeräumt ist, um keine Menschenleben zu gefähren. Das Spiel fing knapp eine Stunde später an, darauf reagierte der damalige Trainer der Teufel Wolfgang Wolf äußerst zerknirscht, es brachte alle Rückreisepläne durcheinander. Fazit: Trotz Rasenheizung gibt es immer wieder erhebliche winterwetterbedingte Probleme bei der Austragung eines Spieles.

Am Besten der Winter wird abgeschafft, dazu noch unnütze Feiertage, der Morgen könnte auch abgeschafft werden, den Montag könnte man auch ganz streichen usw.

Was den nicht mehr vorhandenen bzw. milderen Winter betrifft, möchte ich einwenden, dass dies keinesfalls auf ganz Deutschland gleichermaßen zutrifft.

Ich war über Weihnachten in Oberfranken und dort gab es bittere Minusgrade inklusive Schnee, der sich tagelang hielt. Meine Eltern berichteten zur gleichen Zeit von deutlichen Plusgraden zu Heiligabend in Hannover.

Im Gegensatz zu den Ländern mit bestehenden 20er-Ligen (England, Spanien, Italien) hat Deutschland eine große Fläche, in der Kontinentalklima (vereinfacht: höhere Plusgrade im Sommer - tiefere Minusgrade im Winter) vorherrscht.

Auch wenn das im Wesentlichen unbedeutende Vereine wie Chosebuz, Hertha oder Bayern betrifft, sollte das bei der Diskussion zur Abschaffung der Winterpause und dem Fingerzeig auf andere Länder nicht außer Acht gelassen werden.

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"...ein Beruf, der durch eine Vielzahl von Wichtigtuern, Halbgebildeten und Trunkenbolden gestraft ist."

Peter Scholl-Latour über Journalismus

Dann bin ich nach dem sachkundigen Posting von 1893 über Körperbelastigung der Profis überzeugt, dass das kein Problem ist. Bleibt "nur" noch das Wetter. Wei wäre is damit zwischen November und Februar die Liga nach Tenerifa zu verlagern?

na und? was ist mit schweden, norwegen u. finnland?....dann dürften die das ganze jahr über nicht spielen.

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http://www.96statistik.de.tf

Haben die keine Winterpause? Kenne mich da oben nicht so aus.

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"...ein Beruf, der durch eine Vielzahl von Wichtigtuern, Halbgebildeten und Trunkenbolden gestraft ist."

Peter Scholl-Latour über Journalismus

Ich glaube die haben sogar eine ziemlich (unheimlich) lange Winterpause...

was ich sagen wollte:
wenn man die deutsche weinerlichkeit (neue wortschöpfung ) zu grunde legt, müßte in skandinavien 360 tage winterpause sein.

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Worüber unterhaltet ihr euch hier?!

Wir leben im Zeitalter der globalen Erderwärmung!
Winterpause ist doof. Alles andere ist Schnee von gestern!

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Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Weitergeben des Feuers.

Jedenfalls ist die Saison hier in Norwegen an das Kalenderjahr gekoppelt. Sprich: Beginn im März, Schluss im Oktober (bei 16 Teams). Wo vorhin die europäischen Spielpläne angesprochen wurden: diese Vereine haben einen Nachteil im Frühjahr, weil sie keine Spiele seit Oktober ausgetragen haben und einen Vorteil im Sommer z.B. für die CL-Quali, da die Saison bei denen auf Hochtouren läuft. Ich denke, dass da von Seiten der UEFA auch mal über eine Angleichung der europäischen Spielpläne nachgedacht werden sollte.

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Wenn dir deine Träume keine Angst machen, dann sind sie nicht groß genug.

kicker-Leserumfrage Teil 1 ist online:

18 Teams wollen allerdings 48,54%.
http://www.kicker.de/news/fussball/bund ... kel/374147

Also für mich steht fest: Mehr Spiele würden letztlich dazu führen, dass mehr Spieler aus den einzelnen Kadern zum Einsatz kämen - mit der möglichen Folge (je nach Philosophie von Verein und Trainer), dass mehr junge Spieler an die Liga herangeführt werden könnten.