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 BV Borussia Dortmund 09 Moderations-Bereich
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BeitragVerfasst: 02.09.2003 11:33 
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Das gerade Kehl sich querstellt kann ich ich nicht nachvollziehen. Kehl hat mit seiner überaus dummen und überflüssigen Aktion gegen den Schiedsrichter und seiner damit verbundenen Strafe im Ligacup, dem Ansehen und der Leistung von Dortmund geschadet. Gerade von Ihm hätte ich eine andere Position erwartet.

Ansonsten kann ich den Vorrednern nur beipflichten. Einen Teil des Gehaltes leistungsbezogen zu stellen ist doch keine neue Erfindung. Man darf aber auch bitte nicht vergessen, dass das Management in Dortmund in den letzten Jahren Fehler gemacht hat. Es ist hier ein Kader zusammengekauft worden, der SAGE UND SCHREIBE 62 Mios im Jahr kostet. Das es hier zu einem Kollaps kommen kann sehen wir jetzt. Nun ist es an dem Verein, hier endlich das nötige Fingerspitzengefühl an den Tag zu legen und sich notfalls auch von einem Querulanten zu verabschieden ( Winterpause ) um das Schiff wieder flott zu bekommen.

Die Spieler aber jetzt in die ecke zu stellen ist falsch, Fehler haben der Vorstand vorher und die Spieler jetzt gemacht.

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Falls Anrufe für mich kommen, ich bin mal eben auf dem 3.Platz!


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 Betreff des Beitrags: Re: Schade Dortmund
BeitragVerfasst: 02.09.2003 13:06 
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flowerman hat geschrieben:
chelsea hat geschrieben:
Es gibt keinen anderen Trainer,der soviel rumlamentiert wie er.

Der Name Neururer ist Dir aber schon ein Begriff, oder? ;)


Jetzt wertest Du den Sprüche-Peter unnötig auf.

Ansonsten denke ich, das es der Dämpfer ist, den Sammer und Co mal brauchten. Ich mag den BVB nicht sonderlich, was an den Unsummen liegt, die sie in den letzten Jahren für Spieler ausgegeben haben. Auch das hier schon oft zitierte Auftreten von Sammer ist ein Grund. Er darf nie vergessen, egal welche Schiris ihn verpfiffen haben, das er 01/02 durch eine Fehlentscheidung (Elfer gegen Pauli) Meister geworden ist! Auch Meier und Niebaum, die die Kommerzialisierung nboch wieter ausweiten wollen, sind mir ein Dorn im Auge. Naja, die erste Quittung für ihren Größenwahn haben sie ja nun, ich hoffe, es folgen noch weitere!

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Dies ist kein Beitrag im herkömmlichen Sinne, sondern ein Teil eines Gesamtkunstwerkes.


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BeitragVerfasst: 02.09.2003 19:41 
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@bemeh

Genauso ist es, wieviele Arbeitnehmer werden wohl dieses Jahr aus wirtschaftlichen Gründen auf Ihr Weihnachtsgeld verzichten müssen ? Nur der Unterschied liegt darin, die werden Ihren Arbeitsvertrag nicht kündigen. Einige Dortmunder Kicker werden wohl gerne gehen wollen und werden im Vergleich zu den einfachen Arbeitnehmern auch dann wieder Arbeit finden.

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BeitragVerfasst: 07.01.2004 01:50 
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Beim BVB geht es wohl langsam rund:

Bild hat geschrieben:
"Wie auf dem Pferdemarkt"

Experten bezweifeln Wirtschaftskompetenz der Führung von Borussia Dortmund


Dortmund – Während Borussia Dortmunds Präsident Gerd Niebaum zum Trainingsauftakt am Montag versicherte, dass alle Gehaltszahlungen sicher seien und der Klub in besten Verhältnissen sei, klagt der SC Preußen Münster über die Zahlungsmoral des BVB. Bereits seit einem halben Jahr steht dem Regionalligisten eine vergleichsweise geringfügige Zahlung von 10 500 Euro als Ausbildungsentschädigung für Malte Metzelder zu, den jüngeren Bruder von Nationalspieler Christoph Metzelder. BVB-Manager Michael Meier hatte auf Fragen nach der angeblich angespannten Liquidität des Bundesliga-Sechsten zum Wochenbeginn zwar behauptet, wenn Borussia Dortmund Rechnungen zu begleichen habe, „dann nehmen wir das Geld vom Konto“. Nur hat Preußen Münster Meiers Klub während der letzten Monate bereits fünfmal an die Zahlung erinnert beziehungsweise gemahnt – ohne Erfolg. Meier hatte allerdings die in der SZ und im kicker Sportmagazin aufgelisteten Ausfälle an flüssigen Geldmitteln im Hörfunk des WDR bestätigt: „Meine Berechnungen entsprechen den Zahlen, die dort genannt werden.“ Der BVB-Manager bleibt jedoch dabei, dass dem Verein ausreichend Liquidität zur Verfügung stehe.

Unterdessen stufte als erstes großes Bankhaus die HypoVereinsbank die BVB-Aktie auf die Kategorie „underperform“ herunter und reagierte damit auf die Meldungen zu den kolossalen Einnahmeausfällen und den Äußerungen von Vereins-Insidern über die finanzielle Situation des Klubs. Bereits zum Jahreswechsel hatte ein Mitarbeiter der Deutschen Bank, die eine der Konsortialbanken beim Dortmunder Börsengang war, die mangelnde Transparenz der Borussia Dortmund Kommanditgesellschaft auf Aktien moniert. Es gehe beim BVB eher „wie auf dem Pferdemarkt“ zu. Vor allem war dabei angeprangert worden, dass die Gehälter der beiden Geschäftsführer Niebaum und Meier nicht publiziert würden. Aus anderen Bankenkreisen wird erneut kritisch hinterfragt, in welchem Umfang Aufträge vom BVB an die Anwaltskanzlei von Präsident Niebaum gehen würden.

In die Kritik ist inzwischen auch die Konstruktion des Leasing-Fonds für das Westfalenstadion geraten. Günter Vornholz, Volkswirt der Norddeutschen Landesbank, hat als der führende Experte für Stadionfinanzierungen das Dortmunder Modell seit drei Jahren beobachtet. Vornholz kritisiert vor allem den stark schwankenden Wert, der für das Westfalenstadion ausgewiesen werde. Je nachdem, wie es für die Bilanz „gestalterisch gerade günstig“ (Vornholz) war, wurde das Westfalenstadion innerhalb von nur drei Jahren mal mit 32, mal mit 130 und dann wieder mit 79 Millionen Euro taxiert. Auch die Komplexität der Fonds-Konstruktion nimmt Vornholz als ein Anzeichen mangelnder Nachvollziehbarkeit des Verkaufs des Westfalenstadions. „Prinzipiell muss man davon ausgehen, dass das Stadion am Ende mehr als die bereits aufgerechneten 255 Millionen Euro kosten wird, denn den Zinsverzicht müsste man oben noch drauf schlagen“, sagt der Nord LB-Volkswirtschaftler. Als sehr ungewöhnlich bezeichnet Vornholz auch, dass von den mindestens 14,6 Millionen Euro, die Borussia an die Stadiongesellschaft jährlich zahlt, nur etwa 7,3 Millionen bei den Investoren des Fonds landen, der Rest dagegen auf verschlungenen Wegen in nicht näher ausgewiesener Größenordnung in andere Töpfe gespeist wird. „Wenn man etwas nicht nachvollziehbar machen will“, sagt Vornholz, „dann macht man es wohl so.“ Vornholz fragt vor allem nach, in welcher Bilanzposition der häufig genannte „Treuhandtopf“, der zum späteren Rückkauf des Stadions in Höhe von angeblich 48,5 Millionen Euro angelegt ist, eigentlich auftaucht.

Auch von anderer Seite wird mehr und mehr die Wirtschaftskompetenz der langjährigen BVB-Führungscrew in Zweifel gezogen. So hat etwa das mit großem Aufwand und einem 20-Millionen-Euro-Darlehen vom Gerling-Konzern gestartete Tochterunternehmen goool.de als „Ausrüster auf dem umkämpften Sportartikelmarkt nie eine Chance gehabt“, wie Professor Georg Stadtmann von der angesehenen privaten Elite-Universität WHU in Koblenz sagt. Goool.de hat nominell zwar im vergangenen Geschäftsjahr einen Gewinn von sage und schreibe gut 4000 Euro gemacht – aber spätestens mit dem neuen Ausrüstervertrag des BVB mit Nike wird Goool.de in die Verlustzone sinken und nach Prognosen von Stadtmann „dicht gemacht“ werden. Auch die übrigen Nebengeschäfte, die der Klub in den vergangenen Jahren eröffnet hat, Internet- und Webdesign-Anbieter, ein Reisebüro und ein Hotel haben keine Gewinne oder zum Teil herbe Verluste eingefahren – das ist allerdings nicht im Vergleich zu der seit Jahren unterfinanzierten Mannschaft, für deren Unterhalt immer wieder neue Geldquellen und Darlehen eröffnet werden müssen.

Freddie Röckenhaus



Auch wenn Herr Meier darauf beharrt, hier laufe "nur" eine Verleumdungskampgne gegen Niebaum, als Aktionär würde mir schon ganz anders werden...!

Ich erinnere nur an die 90er-Jahre, als in England die AGs wie Pilze aus dem Boden schossen...und wo sind sie jetzt?! Außer ManU sind alle (meines Wissens) abgewickelt oder unter Ausgabekurs gesunken - nur was für Liebhaber und Tapezierer, wenn ihr mich fragt... :(

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BeitragVerfasst: 07.01.2004 09:45 
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Eigentlich kann Fredi Bobic 96 noch einmal dankbar sein, dass er im Zuge seines Transfers zu den Roten die BVB-Aktien verscherbeln mußte. :wink:

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BeitragVerfasst: 07.01.2004 14:08 
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Wenn ich es wirklich ein Verein gönne so an seinen Schulden zu ersticken, dann sind es die Lüdenscheider. Es ist halt nicht einfach sich mit dem FC Bayern messen zu wollen!! Egal welcher Transfer auch immer, wo beide Teams mitgeboten haben, ist der BVB immer als Sieger hervor gegangen, den Preis sieht man heute, völlig überzogene Gehälter .....

Und der Uli H. aus M. hat jetzt Dortmund da, wo er sie haben wollte ... am Abgrund


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BeitragVerfasst: 07.01.2004 14:36 

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kaum zu glauben, dass ein club mit diesen super zahlreichen treuen fans überhaupt in schwierigkeiten kommen kann.
ich prophezeie (auch wenn es hier nicht hingehört), das in der zukunft SO4
der finanziell härteste rivale für die bayern werden wird (eigenes stadion, gelände, rehazentrum, events etc.).


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BeitragVerfasst: 07.01.2004 15:37 

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Schadenfreude habe ich da weniger, denn es wäre fatal für die Bundesliga, wenn nur der FC Bayern wirtschaftlich in der Lage wäre, eine Mannschaft mit internationalen Topstars zusammenzustellen. Ob Stuttgart oder Werder die momentanen Erfolge nutzen können, um den Bayern dauerhaft Paroli zu bieten, erscheint mir zumindest fraglich. Bei Werder ist doch alles angefangen vom Stadion ein oder zwei Nummern kleiner. Bei Stuttgart ist sicher noch mehr Potential da, die neue Führung scheint auch wirtschaftlich kompetent zu sein, doch müssen noch die finanziellen Altlasten aus der Ära MV beseitigt werden und braucht es sicher mehrere Jahre in der CL, um die Mannschaft gezielt weiterzuentwickeln.

Bleiben also vor allem Dortmund und Schalke, die von Fanbindung, Umfeld, Stadion, etc. eigentlich das größte Potential als Bayern-Konkurrenten hätten. Die Dortmunder Führung scheint es aber für selbstverständlich gehalten zu haben, dass eine Mannschaft aus Top-Stars auch jede Saison mindestens Platz drei schafft und die CL in der Quali erreicht. Das Verhältnis zwischen Investitionen und Ertrag stimmt allerdings nicht. Das Gehaltsniveau ist wohl das höchste der Liga und wo die Bayern sich jede Saison gezielt verstärken (die besten Bundesligaspieler, wenn sie auf dem Markt sind wie Ballack und Ze Roberto ablösefrei) und ein internationaler Top-Transfer wie Makaay die Mannschaft einen entscheidenden Schritt weiterbringt, da haben die Dortmunder einige Zeit alles geholt, was zu kaufen war, auch für einen Amoroso viel Geld trotz bekannter Knieprobleme ausgegeben. Eine Saison ging das gut mit der Meisterschaft, danach nicht mehr. Die Mischung stimmt einfach nicht zwischen brasilianischen Individualisten in der Offensive und deutschen Arbeitern in der Defensive. Rosicky scheint mir als Schaltzentrale überfordert, seine Entwicklung stagniert auch in den letzten Jahren, ähnlich wie die von Ewerthon. Reuter als früherer Führungsspieler bringt altersmäßig nicht mehr die Leistung und eigentlich hätte Frings diese Rolle übernehmen sollen, doch jetzt scheint die Mannschaft in Grüppchen zerfallen, dazu noch die Verletzungsausfälle.

Da wird wohl nur ein echter Schnitt helfen, die Top-Verdiener müssen (zumindest einige) von der Gehaltsliste, um Stützen wie Wörns, Dede, Frings und Koller sollte ein Team aufgebaut werden. Dabei könnten die Dortmunder auf eine Nachwuchsarbeit und talentierte Spieler aus dem Jugendbereich bauen wie sonst wohl nur Stuttgart und mit Abstrichen Bayern


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Picard - wir sind zwar selten einer Meinung,hier aber schon. Da ist wohl einigen Leuten der Börsengang zu Kopf gestiegen. Sie haben für einen Haufen Geld einen Haufen mittelmäßiger Spieler geholt und meist für wenig Geld wieder ziehen lassen, weil er nix gebracht hat oder zu schwierig war,sie haben den mit Abstand unsympathischsten Trainer,der die Schuld immer woanders sucht und sie haben eine Führung,die meint,sie hat einen eingebauten Heiligenschein. Nur leider sind sie eher scheinheilig und haben richtig viel Kohle verbrannt !!


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96-Ente hat geschrieben:
kaum zu glauben, dass ein club mit diesen super zahlreichen treuen fans überhaupt in schwierigkeiten kommen kann.


Es gab schon genug "gesunde Unternehmen" die den Bach herunter gegangen sind. Normalerweise sollte es mit den Zuschauerzahlen und sicherlich auch guten Sponsorzahlungen nicht schlecht stehen, nur hat man sich doch wohl mit zu hohen Ansprüchen mächtig verkalkuliert.

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96-Ente hat geschrieben:
kaum zu glauben, dass ein club mit diesen super zahlreichen treuen fans überhaupt in schwierigkeiten kommen kann.
ich prophezeie (auch wenn es hier nicht hingehört), das in der zukunft SO4
der finanziell härteste rivale für die bayern werden wird (eigenes stadion, gelände, rehazentrum, events etc.).



schalke hat sich auch schon verkauft, das wird nur was, wenn der Assauer die Arena an möglichst viele Events außerhalb des Fussballs "vermieten" kann...


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BeitragVerfasst: 19.01.2004 07:45 
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Hmmmm, wirklich nur ´ne Verleumdungskampagne (Meier) :

Bild hat geschrieben:
Sanierungsfall Borussia Dortmund

Leere Kassen und eine risikofreudige Führung bringen die Banken auf immer größere Distanz zum Traditionsverein


Dortmund – Der Bombenalarm vergangene Woche an Dortmunds Strobelallee, im Schatten des Westfalenstadions, passte zur Stimmung. Borussia Dortmunds Führungsduo Gerd Niebaum und Michael Meier ist bislang offenbar wenig erfolgreich bei der Suche nach neuen kurzfristigen Finanzquellen. Eine regelrechte Tour zu einer ganzen Reihe von Bankhäusern soll in den letzten Wochen ergebnislos geblieben sein. Stattdessen gehen inzwischen offenbar sogar dem BVB besonders verbundene Geldinstitute auf Distanz zum Dortmunder Management. Der bekannte Analyst der Düsseldorfer WGZ-Bank, Ingo Süßmilch, wird in der neuen Ausgabe des Magazins GQ zitiert: „Seit Jahren arbeitet Dortmund an der Liquiditätsgrenze. Dortmund finanziert seine Gegenwart mit den erwarteten Einnahmen der Zukunft.“

Süßmilch hatte in den letzten Jahren stets ein Loblied auf die BVB-Aktie gesungen – schließlich war die WGZ-Bank, neben der Deutschen Bank, federführend beim Dortmunder Börsengang im Herbst 2000. Finanzkreise in Frankfurt sollen Borussia Dortmund inzwischen sogar zum „Sanierungsfall“ erklärt haben. In einer Studie der Hypovereinsbank, die in der letzten Woche veröffentlicht wurde, wird von 44,8 Millionen Euro Verlust und einem Umsatzrückgang von 31 Prozent für das derzeit laufenden BVB-Geschäftsjahr ausgegangen.

Die größten Hoffnungen setzen die BVB-Geschäftsführer Niebaum und Meier derzeit auf den raschen Verkauf des tschechischen Starspielers Tomas Rosicky. Für den 23-jährigen Rastelli soll sich angeblich der FC Chelsea London interessieren, der vom russischen Öl-Milliardär Abramowitsch mit schier unerschöpflichen Finanzmitteln ausgestattet wird. Von einer Ablösesumme im Bereich von 25 Millionen Euro ist die Rede.

Dortmund dementiert allerdings eine Anfrage aus London. Die BVB-Führung müht sich seit Jahresbeginn, so diskret wie möglich ein tatsächliches oder vermeintliches Interesse anderer Klubs an seinen zu teuer gewordenen Stars zu lancieren. Sportdirektor Michael Zorc etwa spricht von einer „werthaltigen Mannschaft“. Offenkundig will man in Dortmund die dramatische Notlage so gut es geht verschleiern, um seine Stars nicht zu Schnäppchenpreisen auf dem Markt anbieten zu müssen. De facto gibt es am europäischen Markt aber so gut wie keinen Klub, der als Käufer für die Dortmunder Gehaltsmillionäre in Frage käme. So wird die bevorstehende Ausleihe des Argentiniers Juan Fernandez an River Plate Buenos Aires bereits als kleiner Erfolg verzeichnet.

Auch einen Fernandez, mit vergleichsweise bescheidenem geschätzten Jahressalär von 1,5 Millionen Euro, gilt es von der Gehaltsliste zu bekommen. Denn im Gegensatz zu den bisherigen Dementis der Klubführung kommt der BVB seinen Zahlungsverpflichtungen offenbar nicht mehr in allen Fällen nach. So warten die Stadtwerke Dortmund und der Nah-Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) seit einem halben Jahr auf einen Großteil der annähernd einer Million Euro, die Borussia Dortmund von seinen nahezu 55 000 Dauerkartenkunden für ein im Ticketpreis inbegriffenes Bus-und-Bahn-Abo kassiert hat. Dieses Geld zieht der BVB lediglich im Auftrag des VRR ein und muss es unverzüglich weiterleiten. Analyst Peter-Thilo Hasler von der Münchner Hypovereinsbank hat letzte Woche eine rund 20 Seiten starke Bestandsaufnahme der dramatischen Dortmunder Situation vorgelegt. Hasler geht nach den vorliegenden Geschäftszahlen davon aus, dass der BVB bereits vor dem Börsengang vor gut drei Jahren auf einem Schuldenstand von rund 72 Millionen Euro angekommen war. Wie aus Vereinsquellen inzwischen verlautet, soll der Börsengang im Oktober 2000 eher „eine Art Flucht vor einem damals drohenden Zusammenbruch“ gewesen sein.

Langjähriges Geldverbrennen

Während die Öffentlichkeit lange Zeit dachte, dass Dortmund ein Gutteil der märchenhaften rund 130 Millionen Euro aus dem Börsengang als Konten-Reserven festgelegt hätte und Präsident Niebaum den BVB gerne als einen der „finanzstärksten Klubs Europas“ rühmte, wurden in Wahrheit in atemberaubender Geschwindigkeit die Millionen verheizt. Manager Michael Meier gab am Samstag in einem Interview mit der Westfalenpost erstmals auch öffentlich zu, der BVB habe seit den neunziger Jahren stets „im Vorgriff auf zu erwartende Einnahmen“ seine waghalsigen Einkaufstouren gemacht. Neben üppigen Darlehen (derzeitiger Stand: über 70 Millionen Euro) verkauften Niebaum und Meier unter anderem 20 Prozent der Sponsoring-Einnahmen an die Vermarkter-Firma Sportfive (ehemals Ufa), dann die Namensrechte an dem vereinseigenen Sportausstatter goool.de an den Gerling-Konzern (gegen eine jährliche Rückzahlungspflicht von mindestens 1,5 Millionen Euro) sowie die 75-prozentige Eigentümerschaft am Westfalenstadion an eine Fonds-Gesellschaft der Commerzbank. Jeweils, um auf Kosten langfristiger Verschuldung kurzfristig eine pro Jahr um 20 bis 30 Millionen Euro zu teure Mannschaft weiter finanzieren zu können.

Vor allem der Verkauf des Stadions hat die Banken zu einem Umdenken bewogen. Mit den immer neuen außerordentlichen Geldquellen leistete sich Dortmunds Führungs-Duo Niebaum/Meier jahrelang Ablösesummen und Gehälter, die bei weitem die normalen Einnahmen des durchaus ertragsstarken Klubs überstiegen. Das langjährige Geldverbrennen war nach der Studie des Hypovereins-Bankers Hasler schon zu Beginn der jetzt laufenden Saison an einem Knackpunkt angelangt: „Der Bestand an flüssigen Mitteln war zu Saisonbeginn bei gut 70 Millionen Euro - davon entfielen allerdings allein 48,5 Millionen auf den Topf, aus dem einst der Abschlusszahlbetrag für den Rückkauf des Westfalenstadions bestritten werden soll. Dieses Geld steht also nicht zur Verfügung.“

Comeback von Amoroso

Die restlichen rund 22 Millionen des Kassenbestands stammten großteils aus den schon zum 30. Juni auf den BVB-Konten eingegangenen Dauerkarten-Käufen. Ein Vorgriff also auf die derzeit laufende Saison. Die Barmittel des BVB wurden in den ersten Januarwochen aufgefrischt. Die VIP-Logen („Hospitality“) werden in Dortmund halbjährlich bezahlt. Das spülte vier Millionen in die leeren Kassen. Außerdem kamen Vorverkaufsgelder aus den bevorstehenden attraktiven Spielen gegen Schalke, Stuttgart und Bayern herein (zusammen bis zu 1,9 Millionen Euro). Doch das sind nur Tropfen auf den heißen Stein, angesichts von 4,5 Millionen Euro, die Dortmund Monat für Monat allein für die Spielergehälter braucht. Zurück auf die Gehaltsliste meldet sich überdies schon im kommenden Monat Marcio Amoroso. Dessen Knieoperation entpuppte sich als relativ harmlose Meniskus-Korrektur. Amoroso wird bald wieder spielen können – aber dann auch wieder vom Verein sein Gehalt bekommen.

Manager Meier hat inzwischen der Westfalenpost gegenüber eingestanden, dass der BVB sich auch selbst an den Londoner Finanzmakler Stephen Schechter gewandt hat, um eine hohe Anleihe nach dem Vorbild von Schalke 04 aufzunehmen. Meier hatte bisher stets behauptet, Schechter habe umgekehrt den Dortmundern seine Dienste angeboten. Offenbar sind die Verhandlungen mit Schechter um eine Anleihe zwischen 50 und 100 Millionen Euro nicht nur aus diesem Grund ins Stocken geraten. Dortmund braucht das Geld lebensnotwendig – Schechters Investoren brauchen Sicherheiten.

Freddie Röckenhaus

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Kommentar aus dem heutigen Bild

Zitat:
Wenn nur noch die Abwehr steht

Friedhard Teuffel erklärt, warum Borussia Dortmund kein Spitzenklub ist


Ein Fußball-Spitzenklub ist leicht zu bestimmen. Er greift immer an. Ein Spitzenklub entwirft kühne Pläne, erzählt von Visionen und wirbt um die begabtesten Spieler Europas. Borussia Dortmund dagegen wehrt nur noch ab. Angebote von anderen Vereinen zum Beispiel, die jetzt Dortmunds beste Spieler haben wollen, sogar den besten, Tomas Rosicky. Oder Analysen von leitenden Bankangestellten, die den Dortmundern eine ärmliche Zahl nach der anderen an den Kopf knallen. 72 Millionen Euro beispielsweise, die der Klub schon vor dem Börsengang als Schulden angehäuft haben soll. Oder 44,8 Millionen Euro Verlust, mit denen die Borussia dieses Geschäftsjahr abschließen könnte.

Noch schwerer wird es, all die Anekdoten zu widerlegen, die über die Vereinsführung erzählt werden. Etwa diese: Fredi Bobic soll 1999 vom VfB Stuttgart nach Dortmund wechseln. Er will zusammen mit seinem Berater in den Verhandlungen zwei Millionen Mark herausholen. Doch Borussias Manager Michael Meier bietet gleich 2,5 Millionen. Darauf entgegnet Bobic: „Da ist doch nach oben sicher noch Luft.“ Meier legt noch einmal drauf und es kommt zustande, was Bobic den „Vertrag meines Lebens“ nennt.

Offenbar wollte Borussia Dortmund seine Profis richtig glücklich machen. Ein Spitzenklub sorgt sich zwar um das Wohl seiner Mitarbeiter, ein Meister des Realismus muss er aber auch sein. Und es gibt noch einen wichtigen Grund, warum Dortmund kein Spitzenklub mehr ist. Trainer Peter Neururer hat angekündigt, mit seinem VfL Bochum die Nummer eins im Ruhrgebiet zu werden. Was soll bloß aus der Borussia werden, wenn selbst der viel belächelte Neururer sie nicht mehr ernst nimmt?


:lol: :lol: :lol:

Der BVB verkommt langsam zur Lachnummer der Fußballnation. Wenn sie sich nicht wie durch ein Wunder noch für die CL qualifizieren wird es dort in den kommenden Jahren wohl nur noch Bratwürstchen auf Pappe geben, in klein gebackene Brötchen passen die Standardwürste herrkömmlicher Buli-Güte nämlich nur schwerlich rein. :wink:

Bedauerlich wie ein mir ehemals grundsympathischer Club durch seine scheinbare Großmannssucht langsam die Ansehensleiter nach unten klettert. :?

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rostomat hat geschrieben:
Der BVB verkommt langsam zur Lachnummer der Fußballnation. Wenn sie sich nicht wie durch ein Wunder noch für die CL qualifizieren wird es dort in den kommenden Jahren wohl nur noch Bratwürstchen auf Pappe geben, in klein gebackene Brötchen passen die Standardwürste herrkömmlicher Buli-Güte nämlich nur schwerlich rein. :wink:

Bedauerlich wie ein mir ehemals grundsympathischer Club durch seine scheinbare Großmannssucht langsam die Ansehensleiter nach unten klettert. :?


Das geht mir mit Dortmund genauso. Früher war es neben Gladbach meine Mannschaft (na ja, lange bevor ich Roter wurde :oops: ).

Bei den beiden letzten Spielen hatte ich irgendwie das Gefühl, dass mir auch die Zuschauer arroganter als z.B. die auf Schalke waren.

Bin mal gespannt, wie lange die ihren Tempel noch voll bekommen.

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@bemeh
das dauert nicht mehr lange, die müssen bluten für Missmanagement par Excellance, bedauerlich finde ich,
ich habe den Klub immer als Guten empfunden, schade

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Seit sie den Gang an die Börse gewagt haben,haben sie mit Geld nur noch um sich geschmissen und die generell schon recht teure Mannschaft weiter überteuert. Dazu dieses überhebliche und scheinheilige Getue. Es wird Zeit,das sie auf den Boden der Tatsachen zurückkommen und auch wieder auf die eigene Jugend setzen.Dazu einige erfahrene Spieler und es sollte klappen.In der Hinrunde hat man es gesehen. Dann wäre die Truppe um ein vielfaches billiger und nicht so zum Erfolg verdammt.


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chelsea hat geschrieben:
Seit sie den Gang an die Börse gewagt haben,haben sie mit Geld nur noch um sich geschmissen und die generell schon recht teure Mannschaft weiter überteuert. Dazu dieses überhebliche und scheinheilige Getue. Es wird Zeit,das sie auf den Boden der Tatsachen zurückkommen und auch wieder auf die eigene Jugend setzen.Dazu einige erfahrene Spieler und es sollte klappen.In der Hinrunde hat man es gesehen. Dann wäre die Truppe um ein vielfaches billiger und nicht so zum Erfolg verdammt.


Solange es nicht um unsere roten geht sind wir ja einer Meinung :wink:

Tja, es kann sich halt nicht jeder daher gelaufene Verein mit den Bayern messen !


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Freddie Röckenhaus hat am Sonntag im Doppelpass Herrn Dr. Niebaum ganz schön zugesetzt. Dieser hat das meiste gar nicht dementiert. Anscheinend sieht es in Dortmund noch schlimmer aus.
Wie schade ! :D :D


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chelsea hat geschrieben:
Freddie Röckenhaus hat am Sonntag im Doppelpass Herrn Dr. Niebaum ganz schön zugesetzt. Dieser hat das meiste gar nicht dementiert. Anscheinend sieht es in Dortmund noch schlimmer aus.
Wie schade ! :D :D


Ja fand ich auch ziemlich heftig. Da waren Dr. Niebaum und auch Lattek ganz klein. :D

Sollte mich nicht wundern, wenn die noch irgendwann einen rein bekommen wegen Verstoß gegen die Lizenzauflagen.

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chelsea hat geschrieben:
Freddie Röckenhaus hat am Sonntag im Doppelpass Herrn Dr. Niebaum ganz schön zugesetzt. Dieser hat das meiste gar nicht dementiert. Anscheinend sieht es in Dortmund noch schlimmer aus.
Wie schade ! :D :D


Schade das ich das verpasst habe ....


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