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Weltrangliste
Bundesliga nur Letzter der "Top 7"
Italiens Serie A stärkste Liga der Welt
Frankfurt/Main - Der Leistungsabfall der Bundesliga im internationalen Vergleich bleibt dramatisch. In der aktuellen Rangliste der Internationalen Föderation für Fußball-Geschichte und -Statistik (IFFHS) ist die deutsche Eliteklasse mit 783 Punkten nur Letzter der sogenannten "Top 7".
Der fußballerische Rückstand zur sechstplatzierten französischen Premiere Division (817) ist nach Auskunft der Statistiker dabei größer als die bloßen Zahlen ausdrücken: Im direkten Vergleich waren die französischen Teams in allen Belangen besser, außerdem hat die Bundesliga den vergleichsweise höchsten prozentualen Anteil von ausländischen Profis.
Erstmals seit drei Jahren Unterbrechung ist die italienische Serie A mit 1180 Punkten wieder die stärkte Liga der Welt. Dass die spanische Primera Division (1107) ihre Führung verlor, lag in erster Linie an dem international schwachen Abschneiden des FC Barcelona.
Die englische Premier League (1092) kämpfte sich von Platz 5 auf Platz 3 vor. Brasilien (1052) ist Vierter vor Argentinien (882) und Frankreich. Unübersehbar aufgeholt haben die Profiligen aus den Niederlanden auf Rang 8 (741), Portugal auf Rang 9 (709) und Schottland auf Rang 10 (688). Unter den "Top 50" befinden sich in der Rangliste 2003 sieben neue National-Ligen.
sid
Quelle:
http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/582811?_kapitelid=24926Wo liegen die Gründe dafür, daß die Anfang der 90er mit-stärkste Liga der Welt so den Bach runtergeht?
Ich stelle mal fünf Behauptungen auf (die Position sagt nichts über die Wertigkeit aus):
1. Bosman-Urteil
Meines Erachtens ist man gerade in Deutschland den Weg gegangen, fertige, aber durchnittliche Fußballer aus dem Ausland zu holen anstatt auf junge, dafür aber entwicklungsfähige inländische (unabhängig von ihrer Herkunft) Spieler zu setzen. Kurzfristige Überlegungen standen im Vordergrund.
2. Überbezahlung der Durchnittsspieler
Wozu müssen Bankdrücker oder Reservespieler Millionenengehälter kassieren? Die Gehälter stehen in keinem Verhältnis zu den erbrachten Leistungen. Dieses Geld fehlt für die Talentförderung ebenso wie für teure Führungsspieler, wo hohe Einkommen berechtigt sind.
3. Presse, insbesondere das Fernsehen
Die Bundesliga wurde über Jahre insbesondere vom Fernsehen (ran) viel zu positiv dargestellt. Alles und jeder wurde hochgejubelt und alle haben sich blenden lassen von der schönen Fußballwelt. Über Nacht wurden Stars geboren, die ebenso schnell in der Nationalmannschaft waren. Der Abstieg dieser Spieler ging ebenso schnell.
4. Ausländerbeschränkungen
Die Qualität leidet massiv unter der hohen Ausländerquote. Das Problem mit den "teuren" inländischen Nachwuchsspielern ist hausgemacht und durch die Klubs selbst verschuldet, da sie für die geringe Zahl an Nachwuchs verantwortlich sind. Die Vereine gelangen nur zu einem Umdenken, wenn sie entweder total überschuldet sind (Stuttgart) oder der DFB bzw. die DFL konsequent über einen kontinuierlichen Prozeß die Ausländerbeschränkungen verschärft, wie es beispielsweise in Italien seit Jahren praktiziert wird.
5. Talentförderung
Dazu muß man eigentlich nichts mehr sagen. Die Probleme sind bekannt und werden langsam auch angegangen. Allerdings geschieht das in meinen Augen noch zu halbherzig. Vielleicht sollte man das Gehalt eines oder zweier Durchschnittsspieler einsparen und konsequent in die Jugendarbeit und das Scouting stecken. Der langfristige Erfolg würde diese Umverteilung rechtfertigen. Ich bin der festen Überzeugung, daß es nicht an zu wenigen talentierten Jugendfußballern liegt. Das Problem sind die Vereine. Es spricht für sich, daß es kaum noch deutsche Spieler gibt, die für europäische Topklubs in Frage kommen.
