30 Kilometer bis zum Bundesliga-Schlager
FUSSBALL: In Walldorf sieht Dietmar Hopp einen idealen Standort für das neue Stadion
Wenn es nach dem Willen von Dietmar Hopp geht, dann wird sich die Mannheimer Fußball-Welt bald grundlegend verändert haben. Die Fans werden nicht mehr nach in die Quadratestadt strömen, sondern hinaus nach Walldorf, um einen hochkarätigen Kick zu erleben. Nur rund 30 Kilometer entfernt vor den Toren der Stadt steht ab Mitte 2008 ein neuer Sporttempel für rund 30 000 Besucher. Direkt an der Autobahn A 5, nahe der Ausfahrt Walldorf/Wiesloch, soll nach dem Willen des SAP-Mitgründers die künftige Fusions-Elf aus TSG Hoffenheim, SV Sandhausen und FCA Walldorf erst einmal die zweite Bundesliga erobern, dann ins Oberhaus aufsteigen. Weil der Stadionausbau in Hoffenheim selbst nicht zu realisieren war, wählte Hopp als neuen Standort seinen Geburtsort Walldorf.
Nachdem der bisherige Hauptsponsor MVV der TSG Hoffenheim angekündigt hatte, seinen bis 2007 laufenden Vertrag nicht mehr zu verlängern und danach avisierte, den Konkurrenten SV Waldhof in die Bundesliga bringen zu wollen, ergriff Hopp mit immensem Tempo die Initiative. Seit Mittwoch liegen die Stadionpläne auf dem Tisch: 30 000 überdachte Sitzplätze, Baukosten bis zu 40 Millionen Euro, Baubeginn noch 2006, das Genehmigungsverfahren ist offenbar bereits eingeleitet worden.
"Solch ein Stadion bringt einen Imagegewinn. Wir werden uns sehr bemühen, damit das Projekt zustande kommt", erklärte Walldorfs Bürgermeister Heinz Merklinger. Baupartner von Hopp wird in Walldorf die renommierte Firma HBM sein, die bereits die Mannheimer SAP Arena, die Arena Auf Schalke, die AWD Arena in Hannover sowie das Philips-Stadion in Eindhoven und das Feyenoord Stadion in Rotterdam realisierte.
Skeptiker bezweifeln allerdings die Wirtschaftlichkeit des Großprojekts und die Anbindung an die Großstädte Mannheim und Ludwigshafen. Auch fehlt nach Ansicht von Experten noch die breite Anbindung an die Infrastruktur, wie sie bei der SAP Arena oder dem Mannheimer Carl-Benz-Stadion bereits vorhanden ist. Einwände, die Dietmar Hopp wahrscheinlich mit rasantem Tempo entkräften wird - das haben seine bisherigen Projekte bewiesen. sko
© Mannheimer Morgen - 21.10.2005
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: Bundesliga-Projekt ohne den SV Waldhof / "Es wird darauf ankommen, welches Konzept tragfähiger ist"
Von unserem Redaktionsmitglied Stefan Skolik
Mit der Ankündigung von Dietmar Hopp, in Walldorf ein neues Fußball-Stadion zu bauen und dort nach einer Kooperation von TSG Hoffenheim, SV Sandhausen und FCA Walldorf mittelfristig einen Bundesliga-Klub zu etablieren, hat die ähnlichen Bundesliga-Pläne der MVV Energie AG und der Sportregion Rhein-Neckar gehörig durcheinander gewirbelt. Statt eines gemeinsamen Großprojekts für den Erstliga-Kick hat nun Milliardär Hopp mit seinem Fusions- und Stadionkonzept einen Blitzstart hingelegt und die Konkurrenz blass aussehen lassen. Der 65 Jahre alte Mitgründer des Software-Riesen SAP nutzte eine Pause bei Geschäften in Frankreich, um im Interview mit unserer Zeitung über sein Solo-Projekt zu sprechen.
Herr Hopp, was waren Ihre Motivation und die Gründe für ausgerechnet diese Dreier-Konstellation mit der TSG Hoffenheim, SV Sandhausen und FCA Walldorf, und warum haben Sie sich für den Stadion-Standort Walldorf entschieden? In Mannheim hätten Sie ein bundesligataugliches Stadion zur Verfügung gehabt.
DIETMAR HOPP: In Hoffenheim wird seit Jahren hochklassiger Regionalliga-Fußball geboten, der Verein will ernsthaft in die zweite Bundesliga aufsteigen. Es gab auch Ausbaupläne für das Stadion dort, doch vor kurzem hat der DFB entschieden, dass dort nicht dauerhaft Zweitliga-Fußball gespielt werden darf. Da stellte sich für mich die Frage, ob ich 15 Jahre Aufbauarbeit in Hoffenheim - mit hochklassigem Jugend-Fußball und den weit darüber hinaus gehenden Projekten -, einfach so dahindümpeln lassen und nicht weiter ausbauen soll. Eine wirklich erstklassige erste Mannschaft, die nicht aufsteigen darf, weil das Stadion nicht zweitligatauglich ist, würde keine Vorbildfunktion für die Jugend ausüben. Also standen wir vor der Frage, was machen wir weiter? Es blieb nur die Antwort, ein Stadion zu bauen, irgendwo dort, wo es nicht wehtut. Im Elsenztal gab es aus Naturschutzgründen keine Chance - es ist alles Wasserschutzgebiet. Auch in Sinsheim oder Hoffenheim kann man nicht bauen. Also habe ich mich umgeschaut und bin zu dem Schluss gekommen, dass die Walldorfer Umgebung nicht schlecht wäre.
Hat der Vorstoß der MVV Energie AG in Sachen SV Waldhof und Bundesliga-Rückkehr dabei auch eine Rolle gespielt?
HOPP: Das passierte fast zeitgleich mit der Absage des DFB. Diese Initiative von Vorstandschef Dr. Schulten, der mit der MVV noch bis 2007 Sponsor in Hoffenheim ist, hatte als Ziel "Bundesliga-Fußball in der Region". Zu meiner Verwunderung habe ich dann gelesen, dass Hoffenheim ausscheidet, weil es Randgebiet ist. Dass Sandhausen ausscheidet, weil es was-weiß-ich-was ist! Dann kam eben die Überlegung, das Ganze auf breitere Beine zu stellen. Die Gespräche mit Sandhausen und Walldorf waren sehr fruchtbar - und das ist die Story. Es ist nicht die Story, dass da jemand beleidigt in der Ecke steht. Sondern es ist die Geschichte von einem, der es gut meint mit der Fußballjugend und der seit 15 Jahren viel Geld investiert hat - den darf man jetzt nicht als Daumenlutscher in die Ecke stellen!
Wie kann es denn jetzt weitergehen?
HOPP: Es wird darauf ankommen, welches Konzept tragfähiger ist. Ich sage, dass Walldorf kein "Randgebiet" ist in dieser Metropolregion - wie ich es in dieser Zeitung lesen musste -, sondern Walldorf ist mittendrin. Ich denke auch nicht, dass die SAP sich außerhalb der Metropolregion aufhält. Also das ist alles - so glaube ich - nicht stimmig . . .
. . . wobei sich die Aussage "Peripherie" eher auf die Infrastruktur bezog . . .
HOPP: Ja muss denn alles mitten in der Stadt sein, die eh schon im Verkehr erstickt?
Vordergründig geht es auch nicht um die Stadionfrage. Viele Menschen hatten sich erhofft, dass Sie als ein Partner mit ins Bundesliga-Projekt einsteigen würden.
HOPP: Wer, - ich als Privatmann Hopp? Dann hätte man mich fragen sollen. Ich bin nicht gefragt worden - bis heute noch nicht! Ich weiß, dass Herr Dr. Schulten am Freitag kommen will, um beim Heimspiel der TSG Hoffenheim gegen Augsburg mit mir zu sprechen. Mehr weiß ich nicht. Aber man kann doch auch nicht einfach einen Regionalliga-Verein wie die TSG, der ambitioniert ist aufzusteigen, ignorieren. Aber es ist nicht meine Sache, das zu kritisieren. Ich wundere mich nur darüber und beklage mich nicht. Ich wundere mich nur, was man sich dabei gedacht hat. Mit unserem Konzept wären wir vielleicht erst in vier Wochen an die Öffentlichkeit gegangen - nach diesem Vorstoß von Dr. Schulten mussten wir aber raus. Schließlich zielen wir ja auf die gleichen Sponsoren. Bei unserem Konzept, das muss ich klar sagen, entsteht aber etwas - und das hat einen klaren Vorsprung gegenüber dem, was bislang in Mannheim vor sich gegangen ist.
Wie sieht der Zeitplan beim Stadionbau aus, wie lauten Ihre Vorstellungen?
HOPP: Ich gehe davon aus, dass wir ein Jahr brauchen, die Genehmigung zu bekommen, dann brauchen wir weitere eineinhalb Jahre und sind Mitte 2008 fertig. Zur Saison 2008/09 kann dort Fußball gespielt werden.
Wie schaut die sportliche Planung aus, wie schnell soll es für die neue SG nach oben gehen?
HOPP: Dieses Jahr reicht es für die TSG wahrscheinlich noch nicht für den Aufstieg. Aber zur nächsten Saison soll diese Spielgemeinschaft stehen, dann werden sich auch - wie ich hoffe - die Sponsoren erklärt haben, die das ja wollen. Sie wollen Bundesliga-Fußball in der Region. Dann können wir eine schlagkräftige Mannschaft aufstellen: Plan sollte dann schon sein, in der kommenden Saison in die zweite Bundesliga aufzusteigen.
Ist denn die Tür für weitere Vereine, wie etwa den SV Waldhof, und darüber hinaus für die Sportregion Rhein-Neckar oder die MVV schon geschlossen? Oder kann daraus doch noch ein zielgerichtetes gemeinsames Projekt entstehen?
HOPP: Wir können nicht mehr als drei Vereine aufnehmen, das war von vornherein klar. Die MVV ist natürlich herzlich willkommen, bei uns als Sponsor weiterzumachen. Aber mehr Klubs können wir nicht einbeziehen. Das ist ausgeschlossen.
Wie sehen Sie dann die künftige Rolle des SV Waldhof?
HOPP: Ich bin in der Vergangenheit nicht gefragt worden, wie ich die Rolle Waldhofs sehe, da will ich das jetzt auch nicht. Ich wünsche dem Waldhof alles Gute, ich wünsche ihm, dass er sich besser entwickelt, als in der Vergangenheit.
© Mannheimer Morgen - 21.10.2005
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Der kurpfälzische Abramowitsch heißt Hopp
Stadionpläne sind bereits fertig - Fusion von drei Klubs angestrebt
Mannheim - Die Geschichte ist nicht neu: Ein Milliardär pumpt Geld in einen Fußball-Klub, um mit seinem neuen Spielzeug große Erfolge zu feiern. Roman Abramowitsch machte den FC Chelsea durch die Investition von mehreren hundert Millionen Euro zum englischen Meister. Jetzt will SAP-Mitbegründer Dietmar Hopp in den kommenden drei Jahren im Rhein-Neckar-Raum einen Bundesligisten mit allem Drum und Dran aus dem Boden stampfen.
Nachdem Hopp in der vergangenen Woche seinen Plan der Fusion dreier regionaler Klubs und des Baus einer 30.000 Zuschauer fassenden Arena vorgestellt hat, schlagen die Wellen rund um Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen hoch. Die Verantwortlichen aus Politik, Wirtschaft und Sport wurden von dem ehrgeizigen Vorhaben des 65-Jährigen derart überrascht, dass kein Tag ohne neue Wasserstandsmeldungen vergeht.
Doch von den Spekulationen über den Stadion-Standort, mögliche Geldgeber und eine eventuelle Einbindung von Traditionsklubs wie dem SV Waldhof lässt sich Hopp, der laut dem Magazin "Forbes" über ein Privatvermögen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro verfügt, nicht aus der Ruhe bringen. Der Großaktionär des Sofware-Unternehmens will seiner Heimatregion, die mit über einer Million Einwohner über das nötige Zuschauer-Potenzial für einen Erstligisten verfügt, mit allen Mitteln einen Bundesligisten bescheren.
"Die Menschen in der Westpfalz, an der Bergstraße, im Odenwald und im Kraichgau sowie in den Metropolen Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen sehnen sich nach hochklassigem Fußball. Diese ehrgeizigen Pläne sind nur dann erreichbar, wenn ein hochmodernes Stadion zur Verfügung steht und wenn die Unternehmen der Region, die bislang großes Interesse an dem Projekt hatten, tatkräftig mitziehen", sagte Hopp zuletzt.
Auf den Weg zur Umsetzung seines Vorhabens wurde der Mäzen des Regionalligisten TSG Hoffenheim erst durch die Deutsche Fußball Liga (DFL) gebracht. "Nachdem uns die DFL darüber informiert hatte, dass in Hoffenheim auf Dauer kein Bundesliga-Spielbetrieb zugelassen wird, ging es für mich darum, einen Weg zu finden, wie meine 15 Jahre Aufbauarbeit in Hoffenheim fortgesetzt werden kann", erklärte Hopp.
Außerdem machte der TSG die Ankündigung des Mannheimer Energie-Unternehmens MVV zu schaffen. MVV-Chef Rudolf Schulten hatte erklärt, dass sich seine Firma als Sponsor der Hoffenheimer zurückziehen will und sich verstärkt auf den SV Waldhof konzentrieren wird, um den Klub mittelfristig wieder in die erste Liga zu bringen.
Um diesen Widrigkeiten zu trotzen, machte Hopp, der den regionalen Erstligisten im Handball und im Eishockey mit dem Bau einer Multifunktionsarena bereits gewaltig auf die Sprünge geholfen hat, Nägel mit Köpfen und präsentierte seine Idee. Demnach soll Hoffenheim mit dem Oberligisten SV Sandhausen und dem Verbandsligisten Astoria Walldorf fusionieren, um so den Kern des kommenden Bundesligisten zu bilden. Die Pläne für das 50 Millionen Euro teure Stadion vor den Toren Mannheims, in dem schon 2008 gespielt werden soll, liegen bereits fertig in der Schublade.
Von der Ankündigung Hopps überrascht, vollzog die MVV eine Rolle rückwärts. "Mit der beispiellosen Initiative von Herrn Hopp, mit der vor zwei Wochen noch niemand gerechnet hat, hat die Region nun eine einmalige Gelegenheit. Es wäre töricht, die Chance nicht zu nutzen", meinte Schulten. Die neue Entwicklung stieß beim SV Waldhof natürlich auf wenig Gegenliebe, doch Schulten will auch den Traditionsklub mit ins Boot holen: "Denn mittel- und langfristig können sich auch weitere Vereine, wie der SV Waldhof, an dem Projekt Bundesliga beteiligen."
sid
28.10.2005 - aktualisiert: 28.10.2005, 11:50 Uhr
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Dietmar Hopp (65) ist phantastisch reich und hat einen realen Plan: Er will in der Region Rhein-Neckar einen Bundesligisten aus dem Boden stampfen. Dabei will er sich eher an Freiburg als an Madrid orientieren.
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Dietmar Hopp zählt zu den reichsten Deutschen.
kicker: Herr Hopp, kennen Sie Gregory Olsen?
kicker: Ein amerikanischer Unternehmer, der 17 Millionen Euro gezahlt hat, um mit einem russischen Raumschiff ins Weltall zu fliegen. Ihr Plan, aus dem Regionalligisten Hoffenheim, dem Oberligisten Sandhausen und dem Verbandsligisten Walldorf einen Bundesligisten zu formen, erscheint ähnlich abenteuerlich. Und er wird wesentlich teurer werden.
Hopp: Wir haben seit drei Jahren in Hoffenheim das erklärte Ziel, aufzusteigen. Der DFB hat uns zunächst Hoffnungen gemacht, dass wir in unserem Stadion Zweite Liga spielen können. Jetzt hieß es zu meiner Überraschung, dass es nicht geht. Wir hätten achteinhalb Millionen Euro investieren müssen und doch nur eine Ausnahmegenehmigung bekommen. Da habe ich mich für die Vorwärtsstrategie entschieden.
kicker: Wie sieht diese aus?
Hopp: Wir sind dabei, eine Finanzierung für ein 40-Millionen-Stadion zu erstellen. Es gibt einen möglichen Standort mit geeigneter Infrastruktur für eine Arena, die 30 000 Zuschauer fasst. Wenn allerdings dort einer sein Grundstück vergolden will, mache ich das nicht mit. Wenn aber alles glatt läuft, wollen wir spätestens zur Saison 2008/2009 dort in der Zweiten Liga spielen.
kicker: Wenn Sie sich in der Bundesliga etablieren wollen, brauchen Sie einen Jahresetat von 40 bis 50 Millionen Euro. Gibt die Region Rhein-Neckar das her?
Hopp: Es gibt hier außergewöhnlich potente Firmen. BASF hat sich noch nicht hervorgetan im Profisport, vielleicht steigen sie überregional ein. Es gibt andere, die interessiert sind. Wenn sie es ernst meinen, werden sie mich unterstützen.
kicker: Sie haben SAP zu einer Weltfirma gemacht, auf Ihrem Golfplatz spielt Tiger Woods, die Verhältnisse beim von Ihnen geförderten Eishockey-Klub Adler Mannheim sind NHL-würdig. Der Schluss liegt nahe, dass Sie auch im Fußball an die Spitze wollen.
Hopp: Die Frage ist: Wie lange geht es mit den jetzigen Gehältern für Spieler noch gut? Die Erste Liga hat einen Gesamtschuldenstand von rund 600 Millionen Euro. Es wird einem schlecht, wenn man das hört. Ich mache keinen Teufelsritt. Es wird weiterhin meine Linie bleiben, die Jugend zu fördern. Die Hoffenheimer A-Jugend spielt Bundesliga, die B-Jugend ebenfalls in der höchsten Liga, in der ersten Mannschaft stehen fast nur Deutsche. Das ist mein Anliegen. Aber natürlich, wenn man erst einmal in der Zweiten Liga ist, dann will man auch mehr.
kicker: Vereine wie Bayer Leverkusen oder VfL Wolfsburg, mit potenten Geldgebern, aber ohne Historie, haben oder hatten Probleme mit der öffentlichen Anerkennung. Fürchten Sie das auch?
Hopp: Leverkusen hat sich gemausert und Wolfsburg wird sich bald mausern. Herzaubern kann man Sympathie nicht, aber ich will nicht immer auf ausgetretenen Pfaden gehen. Natürlich brauchen wir sportlichen Erfolg, und möglichst viele Spieler von uns sollen aus der Region kommen.-
kicker: Wie soll der künftige Bundesligist heißen?
Hopp: Das ist noch nicht geklärt. Der Name der Stadt Heidelberg sollte vorkommen.
kicker: Bei der TSG wurde die Philosophie, nur mit Talenten aus der Region aufzusteigen, relativiert. Holen Sie auch fertige Spieler?
Hopp: Die brauchen wir auf jeden Fall. Aber wir machen nicht alles mit. Uns ist jetzt als Verstärkung zur Winterpause ein Spieler aus der Zweiten Liga angeboten worden. Der ist von seinem Trainer aussortiert, verdient aber 30 000 Euro im Monat. Diesem Wahnsinn muss Einhalt geboten werden. Wenn sich an diesen Gehältern nichts ändert, werden wir keinen Erfolg haben.
kicker: Der beste Fußball wird auf Dauer gesehen dort gespielt, wo das meiste Geld gezahlt wird. Würden Sie, siehe VfB Stuttgart, auch eine junge, erfolgreiche Mannschaft auseinander brechen lassen?
Hopp: Ich finde das Prinzip von Erwin Staudt gut, nicht mehr als die Hälfte des Umsatzes für Spieler auszugeben. Ich bin von Schalker Seite angesprochen worden, ob ich helfe, den Kuranyi-Transfer zu stemmen. In Schalke hat man sich auf einen Drahtseilakt eingelassen, der ganz stark vom Erfolg in der Champions League abhängig ist.
kicker: Sind Sie bereit, Ihren neuen Verein mit Ihrem Privatvermögen zu unterstützen?
Hopp: Die Spieler bekommen durch ihre Gehälter Flausen in den Kopf gesetzt. Ich werde die Spirale nicht weiter antreiben. Außerdem würde ein privates Engagement von mir als Schenkung gelten, es würde also 150 Prozent kosten.
kicker: Wer würde als Trainer besser zu Ihnen passen? José Mourinho oder Jürgen Klopp?
Hopp: Jürgen Klopp mag ich. Es ist hervorragend, was er in Mainz leistet.
kicker: Welcher Verein wäre für Sie Vorbild? Real Madrid oder SC Freiburg?
Hopp: Ganz klar Freiburg. Dort wird seit Jahren eine tolle Jugendarbeit geleistet. Man hält auch in schweren Zeiten zu Volker Finke und wechselt Trainer nicht wie Hemden.
Interview: Thomas Roth
www.kicker.de
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Hopps Bundesliga-Traum wird konkreter
Heidelberg - Die Pläne von Milliardär Dietmar Hopp zur Gründung eines zukünftigen Fußball-Bundesligisten im Rhein-Neckar-Raum nehmen in dieser Woche konkrete Formen an.
Der Mäzen von Süd-Regionalligist TSG Hoffenheim und Gründer des Software-Riesen SAP will am Mittwoch sein Konzept dem Deutschen Fußball-Bund in Frankfurt/Main vorstellen.
Fusion von drei regionalen Klubs
Hopps Planungen sehen die Fusion von drei regionalen Klubs und den Bau einer mindestens 30.000 Zuschauer fassenden Arena für 40 Millionen Euro vor.
Wie die "Rhein-Neckar-Zeitung" berichtet, soll die neu gegründete Mannschaft unter dem Namen HSW Hoffenheim-Heidelberg antreten.
"Bin sehr zuversichtlich"
Das H steht für den Regionalligisten TSG Hoffenheim, das S für den Oberligisten SV Sandhausen und das W für den Verbandsligisten Astoria Walldorf.
"Ich bin sehr zuversichtlich, dass unsere Vorstellungen akzeptiert werden", sagte Hopp.
Spätestens 2008/2009 in der Zweiten Liga
Zu seinen weiteren Zielen hatte er schon kürzlich im "kicker" erklärt: "Wenn alles glatt läuft, wollen wir spätestens zur Saison 2008/2009 dort in der Zweiten Liga spielen."
Nach den Plänen des 65-Jährigen würden die Vereine eigenständig bleiben und weiter in ihren jeweiligen Klassen spielen.
Demnach würde das Bundesliga-Projekt in der kommenden Saison voraussichtlich in der Regionalliga starten, wo der jetzige TSG Hoffenheim als HSW I antreten soll.
"Kurpfalz-Arena" soll in drei Jahren fertig sein
Ab Sommer 2008 soll dann im neuen Stadion, das entweder in Walldorf oder Heidelberg gebaut werden soll, Profi-Fußball gespielt werden. Im Gespräch ist der Name "Kurpfalz-Arena".
Die Idee zu Hopps Bundesliga-Projekt entstand aufgrund einer Absage des DFB. Dieser hatte das 8.000 Zuschauer fassende "Dietmar-Hopp-Stadion", in dem die TSG Hoffenheim derzeit spielt, als nicht zweitliga-tauglich eingestuft.
"Wir haben seit drei Jahren das erklärte Ziel, aufzusteigen", sagte der Unternehmer. "Wir hätten achteinhalb Millionen Euro investieren müssen und doch nur eine Ausnahmegenehmigung bekommen. Da habe ich mich für die Vorwärtsstrategie entschieden."
Hopp setzt auf deutschen Nachwuchs
Dabei will Hopp wehrt sich allerdings gegen den Vergleich mit Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch. Er werde die "Preistreiberei" nicht mitmachen und stattdessen vor allem auf den deutschen Nachwuchs setzen.
"Ich mache keinen Teufelsritt. Es wird weiterhin meine Linie bleiben, die Jugend zu fördern", erklärte er.
"Die Hoffenheimer A-Jugend spielt Bundesliga, die B-Jugend ebenfalls in der höchsten Liga, in der ersten Mannschaft stehen fast nur Deutsche. Das ist mein Anliegen. Aber natürlich, wenn man erst einmal in der Zweiten Liga ist, dann will man auch mehr."
www.sport1.de
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„Das wäre eine absolut runde Sache – nicht nur, weil der Ball rund ist“
Was Heidelberger Politik und Wirtschaft vom möglichen Kirchheimer Bundesligastadion halten
Von Micha Hörnle
Die Heidelberger haben sich offenbar von der ersten Euphorie in Sachen „Hopp-Stadion“ anstecken lassen. Die RNZ hörte sich gestern um und traf fast ausschließlich auf positive Stimmen. Kaum jemand äußerte sich skeptisch, auch wenn es einige Bedenken gibt.
Die vielleicht erstaunlichste Stellungnahme kam von der grünen Stadträtin Judith Marggraf, denn die Heidelberger Grünen hätte man am wenigsten im Fanlager des Stadions vermutet: „Ich finde die Idee eine ganz spannende Sache.“ Sie selbst sei als Kirchheimerin „eher dafür“, das Stadion sei „eine Chance für Heidelberg“. Allerdings riet sie, die Bedenken und möglichen Widerstände ernst zu nehmen. Und da wäre man inhaltlich auch schon beim SPD-Fraktionsvorsitzenden Werner Brants: „Ich halte nichts davon“, sagt der Kirchheimer und zählt fünf Argumente auf, die seiner Ansicht nach gegen das Hopp-Projekt sprechen: Erstens sei gerade ein neues Stadion in Mannheim gebaut worden. Zweitens koste ein Bundesligaverein die Stadt immer Geld – und da würde das „bisher immer so ausgewogene Heidelberger Sportförderprogramm“ bald kippen. Drittens solle Heidelberg lieber „in seinem Milieu bleiben und sich auf seine eigenen Sportarten konzentrieren“. Viertens sei „die Verkehrsanbindung nicht so ideal“. Denn auch mit der neuen Straßenbahn nach Kirchheim könnten die Fußballfans nicht direkt vom Hauptbahnhof in die Tram einsteigen, weil die ja über die Ringstraße (und nicht am Bahnhof vorbei) fährt. Und fünftens: „Ich glaube nicht, dass es den Kirchheimern so lieb ist, wenn die Fans durch den Stadtteil ziehen.“
Was die Kirchheimer tatsächlich denken, hat die RNZ gestern versucht, in Erfahrung zu bringen: Und offenbar gibt es eine klare Tendenz für das Stadion. Auch Stadtteilvereinsvorsitzender Dieter Berberich hält die Idee „für interessant“, legt aber sofort nach, dass dies seine Privatmeinung sei. Prinzipiell spricht für das Stadion, dass die S-Bahn, die Straßenbahn und die Speyerer Straße nah seien – kurzum: „Wenn es überhaupt Heidelberg sein soll, dann bietet sich Kirchheim an. Und Kirchheim wäre dann in aller Munde.“ Außerdem könnte sich auch noch der örtliche Einzelhandel beleben, und an der Peripherie entstünde dann noch „vielleicht das eine oder andere Hotel“.
Ins gleiche Horn stößt auch Berberichs Parteifreund, der CDU-Fraktionsvorsitzende Jan Gradel: „Das ist super, wir sind klar dafür.“ Für ihn das große Plus: „Es werden keine Anwohner belastet.“ Auch die Freien Wähler finden den Kirchheimer „Hoppegarten“ gut, bestehen aber darauf: „Wir sollten erst einmal wissen, in welcher Form sich die Stadt beteiligen müsste – wenn überhaupt“, so Fraktionsvorsitzende Ursula Lorenz.
So einig wie sich die Politik ist – vielleicht von Teilen der SPD abgesehen –, so einig ist sich auch die Wirtschaft: „Das wäre eine absolut runde Sache, nicht nur, weil der Ball rund ist“, freut sich Klaus Plate von der Heidelberger Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft. Er sieht die Chance vor allem darin, „eine neue Stärke und ein neues Profil zu schaffen“ – und so werde Heidelberg nicht nur als schöne Stadt der Wissenschaften wahrgenommen, sondern auch als Sportstadt – was die Stadt in Randsportarten ja bereits auch ist: „Insofern ist das auch nichts Aufgesetztes.“
Die Einzelhändler und Gastronomen denken an etwas Konkreteres: „Das ist positiv, was sollten wir dagegen haben?“, fragt rhetorisch Bernd Fellmer vom Hotel- und Gaststättenverband. Er hofft auch auf einen Imagegewinn „und damit auf einen Gewinn für Hoteliers und Gastronomen“. Allerdings rechnet Fellmer nicht damit, dass die Stadionbesucher viel Geld in der Stadt lassen: „Das sind ja in erster Linie Tagesbesucher.“
Das findet auch Swen Rubel vom Einzelhandelsverband Nordbaden, der „natürlich auch für das Stadion“ ist, aber weniger auf die Tagesgäste setzt, die in den Läden einkaufen. Aber er hofft auf Übernachtungsgäste: „Je mehr Übernachtungen es gibt, umso mehr Geld wird in der Stadt ausgegeben.“ Genauso sieht das auch Nils Kroesen von der Heidelberger Kongress- und Tourismus-GmbH. Aber: „Die Wirkung hängt aber auch davon ab, in welcher Liga man spielt.“ Und so könnten die bisherigen Stärken Heidelbergs plus große Sportarena „ein ganz wichtiges Marketing-Element“ sein, um Leute für länger in die Stadt zu locken – nach dem Motto: Gelsenkirchen will sich trotz Bundesligamannschaft keiner anschauen, Heidelberg aber wohl. Kroesen mahnt aber, wegen der Stadiondebatte nicht das geplante Kongresszentrum aus den Augen zu verlieren – für Tourismus und Einzelhandel wäre das womöglich entscheidender.
Und was meint die Heidelberger Polizei? Eigentlich will man sich nicht äußern, denn man sieht sich als Vollzugs-, nicht als Entscheidungsorgan. Polizeisprecher Harald Kurzer: „Wir nehmen die Dinge so, wie sie kommen – ob in Heidelberg oder Walldorf.“ Und wenn der Entscheidungsprozess so weit sei, dann werde man sich mit Hopp auch über das Sicherheitskonzept reden. Auch wenn es Kurzer so nicht sagt: Vielleicht ist es den Beamten ja auch egal. Denn sie müssten sowieso Dienst tun, ob das Stadion nach Walldorf oder nach Heidelberg käme. Und abgesehen davon sichern sie ja bereits jetzt schon in Hoffenheim Spiele ab, wenn „große“ Vereine dort anmarschieren. Und außerdem: Großes Stadion heißt nicht immer viel Arbeit für die Polizei. Denn bei der Mannheimer SAP-Arena regelt der stadioneigene Sicherheitsdienst die Sachen meist ohne Polizeihilfe.
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Ist aus dem Regionalteil der RNZ
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SG Neureich-Bimbesheim
Milliardär Dietmar Hopp stellt sein Konzept vor, wie er Bundesliga-Fußball in der Rhein-Neckar-Region etablieren will
Tobias Schächter
HOFFENHEIM. Im Mai war René C. Jäggi zu Besuch in St. Leon Rot. Als Bittsteller kam der Vorstandsvorsitzende des klammen Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern. Der Sanierer aus der Schweiz, der jüngst seinen Abschied ankündigte, suchte bis zuletzt vergeblich einen Investor für den Pfälzer Traditionsklub. Als Gast von Dietmar Hopp freute sich Jäggi zwar über ein gutes Essen im edlen Golf-Klub des Milliardärs, doch ein Investment konnte er dem Mäzen des Regionalligisten TSG Hoffenheim nicht schmackhaft machen.
"Einen Klub zu kaufen, oder mein Geld in einen anderen Verein zu investieren wie ein Abramowitsch bei Chelsea, ist für mich keine Überlegung wert", sagt Hopp. Der im Kraichgau verwurzelte SAP-Mitbegründer hat andere Pläne, die er am Mittwoch dem DFB in Frankfurt vorstellt. Bis zum Jahr 2008 soll ein neues Gebilde mit dem Arbeitstitel HSW Hoffenheim-Heidelberg Bundesligafußball in der Rhein-Neckar-Region etablieren.
Arena für 40 Millionen
Ein Zusammenschluss der drei namensstiftenden Vereine TSG Hoffenheim, SV Sandhausen und Astoria Walldorf soll künftig in einem neuen, 30 000 Zuschauer fassenden Stadion den Ball rollen lassen. Vierzig Millionen Euro kostet die Arena, die entweder in Walldorf oder in Heidelberg gebaut werden soll. Die Pläne für die Kurpfalz-Arena liegen längst in der Schublade jener Firma, die bereits die SAP-Arena in Mannheim geplant hat, in der die Erstligisten SG Kronau/Östringen (Handball) und Adler Mannheim (Eishockey) ihre Heimspiele austragen. Dass Hopp seinen Bundesligatraum im Oktober öffentlich machte, war jedoch aus der Not geboren. Zum einen verweigerte der DFB die Zustimmung für den angestrebten Zweitligafußball im zu kleinen Hoffenheimer Dietmar-Hopp-Stadion. Zum anderen schreckte den 65-Jährigen eine Initiative mehrerer Firmen mit dem Titel Sportregion Rhein-Neckar-Dreieck auf. Die Absicht der Initiatoren aus Mannheim: Bundesligafußball für die Region. "Ich habe dann die Vorwärtsstrategie gewählt", erzählt Hopp, der einst selbst für die TSG kickte.
Nun will Hopp also Bayern München statt Eschborn in Hoffenheim sehen. "Erste Liga kann man nicht planen", sagt Hopp zwar, fordert aber: "Der Aufstieg in die zweite Liga ist im nächsten Jahr ein Muss." Dem langjährigen Trainer Hansi Flick traute er dies wohl nicht zu. Der ehemalige Bayern-Profi musste jüngst gehen. Übergangstrainer Roland Dickgießer ist nur Statthalter für einen erfahrenen Trainer, der spätestens ab Sommer das sportliche Sagen haben soll. Der Etat wird schon in der nächsten Saison von 3,5 auf fünf Millionen Euro aufgestockt. Mehrere Unternehmen aus dem Pool des Vereins Sportregion Rhein-Neckar-Dreieck haben nun bereits Interesse signalisiert, auf den fahrenden Zug aufzuspringen.
Bestrebungen in Mannheim, unter Federführung des in die Viertklassigkeit abgestürzten SV Waldhof ein ähnliches Projekt voranzutreiben, sieht Hopp gelassen. Dass aber zwei Bundesligavereine in der Rhein-Neckar-Region funktionieren würden, glaubt er nicht. Damit sich die Träume des Potentaten erfüllen, sollen in den nächsten Monaten vier bis acht neue Spieler nach Hoffenheim wechseln. Diese versucht ein neu zu installierender Sportdirektor nach Nordbaden zu locken. Hopp favorisiert für den Posten Karl-Heinz Förster. Derzeit fungiert der ehemalige Nationalspieler als Berater in Hoffenheim.
Hopp ist bekannt dafür, das zu verwirklichen, wovon er träumt, weswegen seine Pläne in der Region für Aufregung sorgen. Ein Kommentator der Rheinpfalz sah jüngst dem siechenden 1. FC Kaiserslautern im Abstiegsfall schon die Zuschauer über den Rhein weglaufen. Und beim SV Waldhof haben sie für die Pläne ihres Lieblingsfeindes nur Spott übrig: Über den Vorschlag, das neue Gebilde SG Neureich-Bimbesheim zu taufen, schmunzelte indes auch Dietmar Hopp.
30.11.2005
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DFB genehmigt Hoffenheimer Fußballfusion
Was wie eine verrückte Idee klang, nimmt immer mehr Gestalt an. Der Milliardär und SAP-Gründer Dietmar Hopp will die drittklassige TSG Hoffenheim mit zwei weiteren Provinzclubs verschmelzen und in die Bundesliga führen. Der DFB hat dazu sein Einverständnis gegeben.
Hamburg - Dieses Bundesliga-Vorhaben sei für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) ein deutschlandweites Pilotprojekt und werde vom Verband ausdrücklich begrüßt, sagte der für den Spielbetrieb zuständige DFB-Direktor Willi Hink, laut einer Mitteilung der TSG. "Die weiteren Einzelheiten der Umsetzung werden ebenfalls in Kürze in enger Abstimmung mit den Verbänden geklärt", betonte Hink.
Ab der Saison 2006/2007 kann demnach die TSG Hoffenheim (Regionalliga Süd) mit dem SV Sandhausen (Oberliga Baden-Württemberg) und dem FC Astoria Walldorf (Verbandsliga Nordbaden) fusionieren und unter dem neuen Namen FC Kurpfalz Heidelberg oder HSW Heidelberg 06 antreten. Spätestens im Jahr 2008 soll dann dieser Verein in die erste Bundesliga aufsteigen.
Eine dafür notwendige Spielbetriebsgesellschaft soll am 1. Juni 2006 gegründet werden. Hopp, Mitglied und Mäzen der TSG Hoffenheim, werde an dieser neuen Gesellschaft 49 Prozent der Anteile halten, sagte TSG-Vorsitzender Peter Hofmann. Der Fußball-Abteilung der TSG würden 51 Prozent der Anteile zugeschrieben, erklärte Hofmann weiter. Geplant sei außerdem, dass die Vorsitzenden von Sandhausen und Walldorf dem Wirtschaftsbeirat der Gesellschaft angehören und die Jugendabteilungen der Vereine zusammenarbeiten sollen. Hofmann ist als Präsident des neuen Clubs vorgesehen.
Hopp plant für den neuen Fußballclub auch ein neues Stadion für 30.000 Zuschauer, "Kurpfalz-Arena" genannt, die entweder in Heidelberg oder Walldorf für geschätzte 40 Millionen Euro Baukosten entstehen soll.
Der heute 65 Jahre alte Hopp hatte früher selbst in Hoffenheim Fußball gespielt und den Verein als größter Förderer in wenigen Jahren von der A-Klasse bis in die Regionalliga Süd geführt. Hopps Konzept sah aber vor, mit Spielern der nordbadischen Region bis in die zweite Liga aufzusteigen - doch dieses Ziel wurde stets verfehlt.
Auch in dieser Saison liegt die TSG im Aufstiegsrennen hinter Augsburg und Koblenz zurück, vorige Woche wurde der langjährige Trainer Hansi Flick durch Roland Dickgießer ersetzt. Zudem hatte der DFB das kleine Dietmar-Hopp-Stadion dieser Tage als nicht zweitligatauglich eingestuft. Nach diesem sportlichen Stillstand habe Hopp dann die "Vorwärtsstrategie gewählt", so der Milliardär gegenüber der "Süddeutschen Zeitung".
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