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 Leverkusen, Calli und das Geld Moderations-Bereich
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 Betreff des Beitrags: Leverkusen, Calli und das Geld
BeitragVerfasst: 25.03.2006 20:19 
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Da bahnt sich ´was an, da ist ´was faul. Zutrauen würde ich es Rainer C.


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BeitragVerfasst: 25.03.2006 21:27 
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Das wäre natürlich der Hammer, wenn an der Sache was dran ist. Der Verdacht wurde in diesem Fall ja von der Staatsanwaltschaft bestätigt. Das ist auf jeden Fall glaubwürdiger als käme die Info von der TZ. :wink:

Wer ist in der Saison eigentlich abgestiegen?


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BeitragVerfasst: 25.03.2006 21:41 
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El Filigrano hat geschrieben:
Allmählich wird es eng. Aus der Süddeutschen Zeitung (25. März):


Ermittlungen

Verdacht gegen Bayer Leverkusen

Im Abstiegskampf von 2003 könnten drei Bundesligaspiele manipuliert gewesen sein. Die Kölner Staatsanwaltschaft prüft Hinweise „mit Substanz“.
Von Hans Leyendecker und Johannes Nitschmann


Die Staatsanwaltschaft Köln hat offenbar Anhaltspunkte dafür, dass im Mai 2003 drei Bundesligaspiele mit Beteiligung von Bayer 04 Leverkusen manipuliert worden sein könnten. Es handelt sich um die Heimspiele der Bayer-Mannschaft gegen Arminia Bielefeld (3:1), 1860 München (3:0) und das Auswärtsspiel der Leverkusener beim 1. FC Nürnberg (1:0).

Den Leverkusenern drohte damals der Abstieg in die zweite Bundesliga. Der Sprecher der Behörde, Oberstaatsanwalt Günther Feld, erklärte auf SZ-Anfrage, dass derzeit weiterhin nur wegen Verdachts der Untreue gegen den ehemaligen Bayer-Geschäftsführer Reiner Calmund und den Spielerberater Volker Graul ermittelt werde. Dabei geht es um den Verbleib von 580.000 Euro aus der Bayer-Klubkasse, die Calmund an Graul für so genannte Kaufoptionen auf ausländische Jung-Nationalspieler bezahlt haben will.

Calmund soll zu diesem Vorwurf in der kommenden Woche von der Staatsanwaltschaft vernommen werden. Die Ermittlungen laufen aber inzwischen, so Feld, „in alle denkbaren Richtungen“. Feld bestätigte, dass es in den Ermittlungsakten Hinweise „mit Substanz“ auf mögliche Spielmanipulationen gebe: „Wir haben bei unseren Ermittlungen keine Scheuklappen auf. Es wäre unsinnig, eine Möglichkeit wie Manipulationen auszuschließen“, sagte der Strafverfolger.

Calmund bestreitet vehement

Jüngst hatte es Spekulationen gegeben, dass der damalige Bielefelder Profi Ansgar Brinkmann in eine Manipulation des Spiels seiner Elf am 4. Mai 2003 in Leverkusen verstrickt sein könnte. Leverkusen stand damals auf Rang 16, einem Abstiegsplatz. Brinkmann verwandelte zunächst für seine Mannschaft einen Foulelfmeter und handelte sich dann leichtfertig einen Platzverweis ein. Sowohl die Bielefelder Kriminalpolizei als auch die Kölner Staatsanwaltschaft schließen – derzeit zumindest – aus, dass Brinkmann in eine angebliche Manipulation verwickelt sein könnte.

Calmunds Kölner Anwalt Stefan Seitz bezeichnet die Vorwürfe, angeblich seien Spiele manipuliert worden, als „absolut haltlos“. Calmund solle offenkundig in Misskredit gebracht werden, „nachdem abzusehen ist, dass die Untreuevorwürfe nicht aufrechterhalten werden können“. Auch Calmund bestreitet vehement, Spiele gekauft zu haben.

Sollten sich Indizien bestätigen, dass in der Saison 2002/2003 Bayer 04 im Abstiegskampf Spiele gekauft hat, würde dies dem deutschen Profifußball eine Krise vor der Fußball-Weltmeisterschaft bescheren. Dem Verein würden schwerste Sanktionen drohen. Die Hinweise, dass möglicherweise Spiele gekauft wurden, sind nicht durch Dokumente belegt.

Die Hinweise stammen seltsamerweise, ausweislich der Akten der Staatsanwaltschaft, entweder von Verantwortlichen des Vereins oder von Journalisten, die dann über den Verdacht berichteten.

Am 16.Februar 2006 führten der Bielefelder Kriminalhauptkommissar Karl-Heinz Wallmeier und ein anderer Beamter wegen Vorermittlungen im angeblichen Bayer-Fall ein „informelles Gespräch“ mit dem Chefsyndikus des Bayer-Konzerns, Roland Hartwig, dem Fußball-Geschäftsführer, Wolfgang Holzhäuser, und einem Strafverteidiger. Dabei ging es um den Verbleib von 580000 Euro, die Calmund und ein Bayer-Buchhalter mit drei Barschecks im Juni 2003 bei der Sparkasse Leverkusen eingelöst hatten.

Nach dem Gespräch mit den Bayer-Leuten fertigte Wallmeier einen Vermerk über den angeblichen Weg der 580000 Euro. Danach habe ein damaliger Bundesliga-Manager, den Calmund lange kannte, angeblich nach dem Sieg von Leverkusen in Nürnberg 350000 Euro erhalten und an einen Nürnberger Spieler weitergereicht. Weitere 80000 Euro habe ein Spielerberater erhalten. Der Verbleib von 150000 Euro sei nicht zu klären.

Aus den Akten geht hervor, dass die angebliche Manipulation des Spiels in Nürnberg Thema bei Bayer 04 war. Calmund wurde damals vor den Gesellschafter-Ausschuss geladen. Der Fußball-Manager soll die Bayer-Leute mit dem kleinen Einmaleins der etwas schmutzigen Fußball-Welt vertraut gemacht haben. Auf die Frage, wer von einer solchen Manipulation wissen könne, soll Calmund, wie er gegenüber Vertrauten sagte, erklärt haben: „Wenn ich so was mache, mache ich es alleine“. Er habe aber nicht manipuliert.

In der Strafanzeige, die Wallmeier am 6.März 2006 fertigte, taucht das Nürnberger Spiel nicht auf. Der Vermerk über das Gespräch mit den Bayer-Leuten aus dem Februar wurde allerdings als Anlage den Unterlagen beigeheftet, die der Kölner Staatsanwaltschaft geschickt wurden.

Gerede oder Skandal?

Am 10. März 2006 wurde Holzhäuser dann von der Staatsanwaltschaft Köln als Zeuge gehört. Am Ende der Vernehmung machte ein Ermittler einen „Vorhalt“ und wollte von dem Bayer-Manager erfahren, was dieser über mögliche Manipulationen von Bundesligaspielen wisse. Holzhäuser antwortete, es entspreche „dem Naturell von Calmund“, dass dieser immer wieder mal „Andeutungen“ über Spielmanipulationen in größerer Runde gemacht habe.

Ohrenzeugen seien etwa der Vorsitzende des Gesellschafterausschusses, Kurt Beck, und der Sportbeauftragte der Bayer AG, Meinolf Sprink, gewesen. Bei den Calmund-Äußerungen handele es sich nach seiner Einschätzung „lediglich um Schutzbehauptungen, die anderes Fehlverhalten verdecken“ sollten, erklärte Holzhäuser. Dieses Fehlverhalten sehe er im „geschäftlichen Bereich. Ich denke aber nicht, dass sich Calmund persönlich bereichert“ hat. Er könne „nicht glauben, dass für 580000 Euro drei Bundesligaspiele gekauft wurden“. Das „sei schon von der Größenordnung sehr unwahrscheinlich“.

Gerede oder Skandal? Calmund, der sich selbst als „Drecksau“ oder „Schlitzohr" bezeichnet, liebte es, in Andeutungen zu sprechen und wichtig zu tun. In einem der fraglichen Spiele, bei denen es einen noch vagen Manipulationsverdacht gibt, sprach Calmund auf der Tribüne mit Verantwortlichen des Vereins über den Torwart der gegnerischen Mannschaft, der einen leichten Ball hatte passieren lassen: „Meint ihr, der hält immer so schlecht?“ Daraus wurde bei Bayer ein Vorgang.


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BeitragVerfasst: 25.03.2006 21:55 
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Sein Ausscheiden aus Leverkusen kam wohl für alle sehr überraschend, und Interviews gab es diesbezüglich auch nicht. Warum sollte sich Bayer Leverkusen so eine Geschichte ausdenken? Es sieht nicht gut aus für Dagobert Calmund, und jetzt noch die Manipulationsvorwürfe.

15. Leverkusen
16. Bielefeld
17. Nürnberg
18. Cottbus

Ein Schelm wer böses dabei denkt.

Zitat:
Manipulation mehr als Geschwätz

Der Kölner Staatsanwalt Feld hat Medienberichte bestätigt, wonach seine Behörde dem Verdacht nachgeht, dass drei Bundesliga-Spiele 2002/03 mit Beteiligung von Bayer Leverkusen manipuliert worden sind.

"Es ist mehr als dummes Geschwätz", so Feld. Man verfüge über Hinweise mit Substanz, denen man nachgehen müsse. So meldet der "Spiegel", Ex-Manager Calmund habe gegenüber dem Bayer-Chefsyndikus angedeutet, beim Spiel Bayer-1860 München "sei etwas gelaufen."

quelle - WDR Videotext, Seite 211.

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BeitragVerfasst: 25.03.2006 22:21 
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Am 30. Spieltag lag Leverkusen mit 31 Punkten noch auf Abstiegsplatz 16. In den letzten vier Spielen neun Punkte zu holen – das ist schon eine starke Leistung.

Andererseits waren ein Heimsieg gegen den Mitabstiegskonkurrenten Bielefeld und ein Auswärtserfolg gegen die bereits abgestiegenen Nürnberger nun auch nicht gerade die Vorschlaghammerüberraschungen. Für München 60 ging es um gar nichts mehr.

Hmm.

Ich bin gespannt auf die substantiellen Hinweise der Staatsanwaltschaft.


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BeitragVerfasst: 25.03.2006 22:23 

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Da Geschäfte dieser Art ja ohne Schriftverkehr und auf Bargeldbasis abgewickelt werden, wird es schwer sein, Calli was nachzuweisen.

Falls man ihm doch kurzfristig etwas nachweisen kann, dürfte sich der 16. der diesjährigen Bundesligasaison freuen.

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BeitragVerfasst: 26.03.2006 14:05 
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Als ich heute vormittag zum Tanken fahren wollte,sprach mich mein Nachbar an,ein "Heimspielbesucher" von BS und Wolfsburg,nach einigen netten Lästereien über meine Fahrt nach Bremen,meinte er noch," hast du das vom Calmund gelesen,der soll Spiele gekauft haben,war da nicht euer Kaenzig auch noch in Leverkusen"?
Bei so einem Blödsinn fehlen mir einfach die Worte,da steht etwas in der Zeitung,es liegen auch noch keine Beweise vor,auch in der Zeitung stehen nur Vermutungen,aber bei den Lesern wird schon etwas hängenbleiben,dann kommen solche Vorverurteilungen zustande,wie von meinem Nachbarn.

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BeitragVerfasst: 26.03.2006 17:38 
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Die „Hinweise mit Substanz“ werden konkretisiert:



SPIEGEL ONLINE - 26. März 2006, 13:57
(Auszüge)

Manipulationsverdacht

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Calmund

75 Tage vor dem WM droht der Fußball-Bundesliga ein Manipulationsskandal. Im Zentrum: Reiner Calmund. Die Staatsanwaltschaft Köln hat gegen den Ex-Manager von Bayer Leverkusen Ermittlungen wegen des Verdachts schwerer Untreue eingeleitet.

Köln - "Wir haben ernstzunehmende Hinweise erhalten, wonach die 580.000 Euro nicht wie von Herrn Calmund angegeben als Option auf künftige Spielereinkäufe eingesetzt wurden, sondern um Fußballspieler zu schmieren", sagte der Kölner Oberstaatsanwalt Günther Feld heute auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters.

Mit dem Schmiergeld sollten laut Feld nach bisherigem Ermittlungsstand Fußballspieler eines Bundesligaclubs manipuliert werden. Calmund werde in Kürze erstmals als Beschuldigter vernommen, so Feld. Nach Angaben des Oberstaatsanwalts wird außer gegen Calmund auch gegen einen Spielerberater ermittelt. Zu weiteren Einzelheiten nahm er zunächst nicht Stellung.

Der SPIEGEL hatte berichtet, Calmund habe in Gegenwart hochrangiger Werksvertreter von Bayer mehrfach von Spielmanipulationen gesprochen. Dies dokumentiere eine zwölfseitige Stellungnahme, die Bayer-Anwalt Werner Graf am 9. März der Kölner Staatsanwaltschaft zugestellt habe. Die dortigen Strafverfolgungsbehörden würden seit Anfang März gegen Calmund wegen des Verdachts der Untreue ermitteln. Im Mai 2004 habe der Ex-Manager demnach davon gesprochen, im Bundesligaspiel der Leverkusener gegen 1860 München in der Saison 2002/2003 sei "etwas gelaufen".

In der Stellungnahme der Bayer Leverkusen Fußball GmbH ist laut SPIEGEL davon die Rede, dass Calmund von Spielerberater Volker Graul "Hilfe" bei dieser für das abstiegsgefährdete Bayer extrem wichtigen Partie angeboten bekommen habe - für 580.000 Euro. 500.000 davon sollten, so wird Calmund im Schriftstück zitiert, von Graul an drei Münchner Spieler ausgezahlt, den Rest habe der Spielerberater behalten wollen.

Nachdem Bayer das für den Bundesliga-Verbleib des Teams wichtige Spiel am 33. Spieltag der Saison 2002/03 gegen 1860 dann tatsächlich gewonnen habe, wolle Calmund die Auszahlung an den Spielerberater veranlasst haben. Calmunds Anwalt Seitz bestritt diesen Zusammenhang. "Die 580.000 Euro haben definitiv nichts mit Spielmanipulation zu tun." Sein Mandant hatte bisher immer darauf bestanden, dieses Geld für Spieleroptionen verwendet zu haben. Ob es sich bei dem von Oberstaatsanwalt Feld neben Calmund nicht genannten Beschuldigten um Graul handelt, steht aber noch nicht fest.

(...)
goe/Reuters/ap


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BeitragVerfasst: 26.03.2006 19:40 
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Als Keanzig nach Hannover gekommen ist,war in einigen Beiträge zulesen,das muß doch ein guter Manager sein,er hat bei Calmund gelernt,da galt das noch als Auszeichnung,wie sich doch die Zeiten ändern.

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BeitragVerfasst: 27.03.2006 08:28 

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Immer schön mit Dreck schmeissen.Irgendwas bleibt schon hängen...
Ohne Worte das ganze. Warum kommt diese Sache eigentlich erst jetzt hoch ? Calmund ist doch schon länger weg, allerdings steht Bayer dieses Jahr gar nicht so gut da und der "nette" Herr Holzhäuser ist nicht sehr erfolgreich... :roll:
Will da einer vielleicht nur ablenken ???


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BeitragVerfasst: 27.03.2006 10:34 
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In der Tat, im Augenblick ist es völlig unangebracht Kaenzig in den Fokus rücken zu wollen. Dunkle Andeutungen sind alles andere als hilfreich – entsprechend habe ich das auch schon mit Pumuckel im Kaenzig-Thread diskutiert.

Erforderlich ist dagegen Aufklärung. Mal sehen, was die Staatsanwaltschaft so auf der Pfanne hat.


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BeitragVerfasst: 27.03.2006 10:51 
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El Filigrano hat geschrieben:
In der Tat, im Augenblick ist es völlig unangebracht Kaenzig in den Fokus rücken zu wollen. Dunkle Andeutungen sind alles andere als hilfreich – entsprechend habe ich das auch schon mit Pumuckel im Kaenzig-Thread diskutiert.

Erforderlich ist dagegen Aufklärung. Mal sehen, was die Staatsanwaltschaft so auf der Pfanne hat.


Ich möchte betonen, dass bislang den Namen von Kaenzig nicht in dieser Zusammenhang aufgetaucht ist. Warten wir erst einmal ab wie sich das Ganze weiterentwickelt.


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BeitragVerfasst: 27.03.2006 11:05 
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"Es ist mehr als ein Gerücht und mehr als Gerede"

Staatsanwaltschaft Köln verfolgt den Anfangsverdacht auf Spielmanipulation gegen Reiner Calmund und Bayer Leverkusen, dem sich der Klub selbst ausgesetzt hat


Köln - Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen hat sich bei der Staatsanwaltschaft selbst in den Verdacht gebracht, Meisterschaftsspiele manipuliert zu haben. Aus einem der Süddeutschen Zeitung bekannt gewordenen Schreiben eines Bayer-Anwalts vom 9. März dieses Jahres an die Kölner Ermittlungsbehörde geht hervor, dass sich der Fußballklub bereits 2004 juristisch intensiv mit "Manipulationsbehauptungen" seines damaligen Managers Reiner Calmund beschäftigt hat. Aus "äußerster Vorsorge" will Bayer Leverkusen seinen Sponsoren ab April 2004 sogar "Sonderkündigungsrechte" eingeräumt haben, falls der Klub zukünftig öffentlich mit gekauften Spielen in Verbindung gebracht werde.

Dem zwölfseitigen Anwaltsschreiben zufolge soll Calmund gegenüber Bayer-Verantwortlichen angedeutet haben, dass am 33. Spieltag der Bundesliga-Saison 2002/2003 bei dem Spiel Bayer 04 Leverkusen gegen 1860 München "etwas gelaufen" sei. Die abstiegsbedrohten Leverkusener hatten dieses Spiel 3:0 gewonnen und sich so die Chance eröffnet, den Klassenerhalt am letzten Spieltag in der Auswärtspartie beim 1. FC Nürnberg aus eigener Kraft schaffen zu können.

Calmund, so schreibt der von Bayer beauftragte Strafrechtler Günther Graf an die Staatsanwaltschaft Köln, habe am 26. Mai 2004 bei einer förmlichen Befragung durch Juristen des Chemie-Konzerns eingeräumt, drei Münchner Spieler seien über den Berater Volker Graul mit insgesamt 500 000 Euro aus der Bayer-Kasse geschmiert worden. Graul, der sich angeboten hätte, bei dem Schicksalsspiel für Leverkusen "etwas machen zu können", habe für seine Dienste als Geldbriefträger 80 000 Euro Provision erhalten. Die Namen der angeblich gekauften 1860-Spieler nennt Bayer gegenüber der Staatsanwaltschaft nicht.

Der Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft, Günther Feld, sagte am Sonntag zur SZ, das Schreiben von Bayer-Anwalt Günther Graf begründe für seine Behörde "den Anfangsverdacht" wegen möglicher Spielmanipulationen in der Fußball-Bundesliga. "Es ist mehr als Gerücht und mehr als Gerede. Das hat Substanz", sagte Feld zu den Vorwürfen. Bereits am 8. März dieses Jahres hatte die Staatsanwaltschaft Köln Strafermittlungen gegen Calmund und den Spielerberater Graul wegen des Verdachts der Untreue "in einem besonders schweren Fall" eingeleitet.

Der ehemalige Leverkusener Fußball-Manager hatte im Juni 2003 insgesamt 580 000 Euro aus der Bayer-Vereinskasse in bar an den Spielerberater Graul gezahlt. Dafür soll dieser angeblich Kaufoptionen auf fünf serbische und kroatische Jung-Nationalspieler erworben haben. Doch bislang haben Calmund und Graul dafür keine Belege vorlegen können. Der unklare Verbleib der 580 000 Euro hatte im Juni 2004 laut Bayer zu einem Aufhebungsvertrag mit Calmund geführt, der von dem Konzern eine Direktorenpension bezieht.

Bereits seit Anfang 2006 gibt es Spekulationen, dass die 580 000 Euro seinerzeit von Calmund ausgegeben wurden, um im Schlussspurt der Saison 2002/2003 für die abstiegsbedrohten Leverkusener Spiele zu kaufen. Dabei gerieten drei Spiele ins Visier der Ermittler. Am 4. Januar 2006 hatte ein Spiegel-Journalist dem Bielefelder Kriminalhauptkommissar Karl-Heinz Wallmeier den Hinweis gegeben, er habe - offenbar aus dem Umfeld von Bayer - zuverlässige Informationen erhalten, dass das Spiel Leverkusen gegen Arminia Bielefeld (3:1) am 32. Spieltag der Saison 2002/2003 verschoben worden sei. Hauptindiz seien die von Calmund an Graul gezahlten 580 000 Euro. Diese seien an einen Bielefelder Spieler, einen Spielerberater aus Süddeutschland sowie Graul geflossen.

Am 16. Februar führte Kripomann Wallmeier "ein informelles Gespräch" mit Bayer-Fußball-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser. Dieser war juristisch flankiert von Bayer-Chefsyndikus Roland Hartwig und dem Strafverteidiger Graf. Dem Gesprächsvermerk von Wallmeier zufolge, der sich in den Kölner Ermittlungsakten befindet, lenkten die Bayer-Verantwortlichen den Manipulationsverdacht auf die Partie Nürnberg - Leverkusen (0:1) am letzten Bundesligaspieltag der Saison 2002/2003. Demnach habe ein ehemaliger Bundesliga-Manager, der Calmund seit langem verbunden war, für den Leverkusener Sieg 350 000 Euro erhalten und diese an einen Nürnberger Spieler weitergereicht.

Erst mit seinem zwölfseitigen Schreiben vom 9. März 2006 an die Staatsanwaltschaft nährt Bayer-Jurist Graf einen Manipulationsverdacht bei dem Spiel Leverkusen gegen München. Der beschuldigte Calmund bestreitet entschieden, gegenüber Bayer-Verantwortlichen jemals "ernsthaft" die Manipulation eines Bundesligaspiels eingeräumt zu haben. "Totaler Blödsinn, ich habe nie in meinem Leben ein Spiel gekauft." Schon das Konstrukt, er habe für die Bestechung von drei Münchner Spielern angeblich den Mittelsmann Graul eingeschaltet, "beleidigt mich", sagte Calmund am Wochenende der SZ: "Wenn ich da was hätte drehen wollen, hätte ich gleich den Falko Götz ansprechen können." Götz war damals Trainer bei 1860 und spielte nach seiner Flucht aus der DDR lange unter dem Manager Calmund in Leverkusen.

Bereits im Jahre 2003 war die Innenrevision des Bayer-Konzerns offenbar auf fragwürdige Transfergeschäfte von Calmund in Brasilien gestoßen. Dem Vernehmen nach ging es um undurchsichtige Barzahlungen bei der Verpflichtung von Robson Ponte und Silveira dos Santos Juan. Beide Spieler wurden von dem Berater Juan Figer vermittelt. Calmund wird ein enges Verhältnis zu Figer nachgesagt, der eine Art Monopol bei Auslands-Transfers von Brasilien-Kickern hat.

Im November 2004 schickte die Bayer-Führung sogar einen Münchner Wirtschaftsanwalt nach Florida. Der Anwalt sollte mögliche Schmiergeldzahlungen (Kickback) an Figer überprüfen und Erkundigungen über angebliche Schwarzgeldkonten von Calmund in den USA einholen. Für solche Informationen hatte der Anwalt - ausweislich eines Vermerks - potenziellen Informanten "eine hohe Geldsumme" geboten.

Am 26. Mai, einige Wochen vor seinem Ausscheiden als Fußball-Manager, war Calmund von Bayer-Chefsyndikus Hartwig in dessen Büro zu einer Befragung einbestellt worden. Zugleich waren der Leiter der Bayer-Revision, Rainer Meyer, und der Vorsitzende des Gesellschafterausschusses der Fußball AG, Klaus Beck, anwesend. Es ging um den Verbleib der Barentnahme in Höhe von 580 000 Euro im Juni 2003. Vor diesem Gespräch soll Calmund von Bayer-Sportchef Meinolf Sprink alarmiert worden sein: "Calli, pass auf, die wollen Dir einen beipuhlen."

Doch Calmund hatte den Ernst der Lage offenbar nicht erkannt. Selbst als ihm die Bayer-Juristen aufgrund seiner früheren Äußerungen angebliche Spielmanipulationen vorhielten und nach möglichen Mitwissern fragten, will Calmund geflachst haben: "Wenn ich so was mache, mache ich es alleine." Dieses Gespräch sei für ihn "eine Muppet-Show" gewesen, sagte er zu einem Vertrauten, "ich habe die ordentlich gefoppt". Die Bayer-Juristen verstanden aber keinen Spaß. Detailliert nahmen sie die "ungeheuerlichen Manipulationsbehauptungen des Herrn Calmund" zu Protokoll, wenngleich sie diese schon damals als "höchst zweifelhaft" einstuften. "Für Bayer ist es sehr schwer vorstellbar, dass ein Bundesligaspiel für 500 000 Euro - zuzüglich 80 000 Euro an einen Vermittler - tatsächlich manipuliert werden könnte."

Zwischenzeitlich machen sich die Bayer-Verantwortlichen einen eigenen Reim auf Calmunds angebliche Erzählungen über gekaufte Spiele. "Es war auffällig", schreibt Strafrechtler Graf in seinem Vermerk an die Kölner Staatsanwaltschaft, "dass Herr Calmund das Gespenst der Manipulation immer dann erscheinen ließ, wenn er sich durch die Prüfungsfeststellungen der Revision in die Enge getrieben sah." Johannes Nitschmann

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Nun steht auch Herr Holzhäuser unter Beschuss. Was als Schlammschlacht gg. Calli gedacht war,entpuppt sich nun als Bumerang ! Tja,manchmal sollte man sich lieber zurückhalten und nicht alles der Presse stecken... :D


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So, die Ermittlungen sind eingestellt. Calli ist zu 99 Prozenmt unschuldig laut Staatsanwalt. Mal sehen was die, die ihn in so ein licht rücken wollen (u.a. auch dadurch IK Manipulation vorgeworfen haben) dazu zu sagen haben. Ich vermute mal einer hat es schon immer gewusst ....


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Picard96 hat geschrieben:
So, die Ermittlungen sind eingestellt. Calli ist zu 99 Prozenmt unschuldig laut Staatsanwalt. Mal sehen was die, die ihn in so ein licht rücken wollen (u.a. auch dadurch IK Manipulation vorgeworfen haben) dazu zu sagen haben. Ich vermute mal einer hat es schon immer gewusst ....


Der Verdacht wegen Spielmanipulation ist "zu 99% ausgeräumt", wegen Untreue wird weiter ermittelt (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Wenn schon Fakten, dann auch alle.

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rostomat hat geschrieben:
Picard96 hat geschrieben:
So, die Ermittlungen sind eingestellt. Calli ist zu 99 Prozenmt unschuldig laut Staatsanwalt. Mal sehen was die, die ihn in so ein licht rücken wollen (u.a. auch dadurch IK Manipulation vorgeworfen haben) dazu zu sagen haben. Ich vermute mal einer hat es schon immer gewusst ....


Der Verdacht wegen Spielmanipulation ist "zu 99% ausgeräumt", wegen Untreue wird weiter ermittelt (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Wenn schon Fakten, dann auch alle.



Aber die Spielmanipulation war das, womit IK auch in Zusammenhang gebracht wurde, deswegen.


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BeitragVerfasst: 27.04.2006 10:59 
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aetzpostille hat gemeldet: Zitat


Hatte man sich seitens der Bayer-Konzernspitzen noch lange Zeit hinter Calmund gestellt ("Wir gehen davon aus, dass Herr Calmund die fehlenden 580.000,- Euro an der Wurstbude ausgegeben hat"), wurden aus eben diesen höchsten Kreisen nun Gerüchte laut, "Calli" habe sich seinen kumpelhaften rheinischen Dialekt in einem langjährigen Abendstudium angeeignet, um wie "einer von uns" zu klingen. Nahezu unglaublich klingen Vorwürfe, wonach Calmunds Bauch nur eine Attrappe sein solle. Aus nicht genannten Quellen hiess es schliesslich sogar, Calmund würde gar nicht ständig schwitzen, sondern sich vor Fernsehinterviews die Glatze mit einer alten Speckschwarte abreiben, die er extra zu diesem Zweck immer bei sich trage.

Calmund selber äusserte sich nur kurz zu den neuen Vorwürfen: "Kinners, dat stimm doch alles nit, jlaubt dat doch nit, wat die saachen." Auf die Frage nach seiner beruflichen Zukunft gab der Ex-Manager an, sich um den in Kürze freiwerdenden Posten von Schalke-Manager "Stumpen-Rudi" Assauer bewerben zu wollen. "En aufjeblasener Vogel wie isch jehört einfach in einen aufjeblasenen Verein!" Als Referenz für den Posten bei Schalke habe Calmund langjährige Erfahrung im Management eines ewigen Zweiten und Möchtegern-Meisters angeführt.

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:lol: :lol:


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Es gibt wieder was Neues: Bayer hat sich selbst angezeigt, weil fast zehn Millionen EUR gen Südamerika geflossen sind und man sich nicht alle Zahlungen erklären kann. Verdeckte Zahlungen an Spieler?


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