Paul Holz
*27.9.1952
Position: Mittelfeld
Auf Schalke: 1.7.1971-30.6.1974
Einsätze: 59 Bundesligaspiele (3 Tore), 4 Pokalspiele (0 Tore), 2 Europapokalspiele (0 Tore)
Stationen: 1971-1974 Schalke 04, 1974-1975 VfL Bochum, 1975-1976 Hannover 96, 1976-1979 VfL Bochum, 1979-1981 Borussia Dortmund, 1981-1989 1. FC Bocholt, 1989-1991 VfL Rehde (Spieler-Trainer)
Insgesamt: 201 Bundesligaspiele (21 Tore)
Zitat:
Paul Holz: Wechsel nach Hannover war ein FehlerPaul Holz spielte als einer der wenigen Fußballer aus dem Ruhrgebiet für den Knappen, den BVB und den VfL - und auch für Hannover 96.
Paul Holz, wie sind Sie zum FC Schalke 04 gekommen?
Ich habe als Jugendlicher bei Rhenania Bottrop gespielt und habe alle Auswahlmannschaften durchlaufen. In der Jugend-Nationalmannschaft spielte ich unter anderem mit Hartmut Huhse zusammen. Hier muss mich wohl Günter Siebert mit seinem Diamanten-Auge entdeckt haben. Auf jeden Fall hat er mich verpflichtet.
In Ihrem ersten Jahr gab es gleich große Erfolge: die Vize-Meisterschaft und den Pokalsieg. Sie kamen auf sieben Einsätze in dieser Saison. Waren Sie zufrieden mit Ihrem ersten Jahr in der Bundesliga?
Am Anfang lief es für mich richtig gut. In den ersten Spielen hatte ich sehr viele Spielanteile, habe beim zweiten Spiel gegen Duisburg durchgespielt. Doch dann verletzte ich mich und musste wegen eines Muskelfaserrisses zwei Monate pausieren. Danach war es unglaublich schwierig, wieder in die Mannschaft zu kommen, denn die spielte hervorragenden Fußball.
Der Bundesligaskandal überschattete aber den Erfolg dieser Mannschaft. Sie sind im Zuge dessen Stammspieler geworden, haben also profitiert...
Diese Zeit hat mir sicherlich in meiner Entwicklung sehr geholfen. Ich habe viele Spiele gemacht und konnte Erfahrung sammeln. Auch im Abstiegskampf 1972/73, den wir mit unserer jungen Truppe erfolgreich gemeistert haben.
Nach drei Jahren endete Ihre Zeit auf Schalke. Warum sind Sie gewechselt?
Damals wurde Hannes Bongartz für das Mittelfeld verpflichtet und ich musste mir meine Gedanken machen. Dann kam das Angebot aus Bochum. Das habe ich dann angenommen.
In Bochum wurden Sie auf Anhieb Stammspieler. Dennoch wechselten Sie nur ein Jahr später zu Hannover 96.
Ich hatte in Bochum Schwierigkeiten mit Heinz Höher. Ich war als Spieler kein Ja-Sager, habe immer meine Meinung gesagt und wollte mich nicht verbiegen lassen. Da der Trainer aber am längeren Hebel saß, bin ich nach Hannover gegangen, obwohl ich in Bochum noch Vertrag hatte und nicht wechseln musste.
Welche Erinnerungen haben Sie an 96?
Ehrlich gesagt, keine guten. Wir sind in der Saison abgestiegen und ich habe mich als Kind aus dem Ruhrgebiet nie richtig wohl gefühlt. Diesen Wechsel hätte ich mir sparen können.
Sie haben für alle drei großen Revier-Clubs gekickt. Brachte das für Sie keine Probleme mit sich?
Nein, überhaupt nicht. Damals wurden Wechsel zwischen den Vereinen nicht so hoch gehangen wie zum Beispiel bei Andreas Möller. Ich komme aus dem Ruhrgebiet und bin auch stolz darauf, bei den Clubs gespielt zu haben. Das war schon etwas Besonderes.
Einen sportlichen Höhepunkt erlebten Sie dann aber auch noch im Dienste des 1.FC Bocholt.
Ich habe zwar auch bei Schalke große Spiele - wie zum Beispiel das 5:5 gegen die Bayern - miterlebt, in Bocholt waren wir aber als Oberligist krasser Außenseiter im DFB-Pokal gegen Bayern München. Wir hatten in den Runden zuvor Eintracht Braunschweig und die Stuttgarter Kickers rausgeworfen und trafen nun im Viertelfinale im Stadion "Am Hünting" auf die Bayern. Wir machten ein großes Spiel, unterlagen am Ende aber 1:2. Im Halbfinale trafen die Bayern dann auf Schalke. Dort ging beim 6:6 Olaf Thons Stern auf.
Was machen Sie heute?
Ich lebe seit 20 Jahren in Bocholt und arbeite bei einem Unternehmen, das Getriebe entwickelt.
http://www.schalke04.de/1531.html