Was wurde aus…?

Hannover 96 geht es in diesen Tagen so wie dem FC Bayern. Auch für die Münchener geht in der Tabelle nach oben nichts mehr, und nach unten muss man sich keine Sorgen machen. Doch während die Bayern noch das Uefa-Cup-Aus vor sich haben, kann sich Hannover 96 schon ganz auf den Sportlerhandel konzentrieren.

Auch dieses Jahr wird beim 96-Team-Tuning wieder kräftig geschraubt. Ausgeschraubt hat Vahid Hashemian, er geht nach Bochum und hat sich von seinen 96-Kollegen mit einem Essen bedankt. Eigentlich wollte Hashi lecker persisch kochen, von Ash-e Jou (Graupeneintopf) und Ash-e Alu (dicke Suppe mit Pflaumen) war die Rede. Da Mike Hanke aber partout kein Alu essen wollte und ganze Mannschaftsteile mit kurzfristiger Appetitlosigkeit drohten, einigte man sich auf Pommes für alle..

Zu erwarten ist, dass Hashemians Karriere in Bochum wieder mal eine Wende nimmt. Wie bei jedem, der in Hannover gespielt hat. Unklar ist nur, in welche Richtung.

Ein Überblick:

Gunnar Heidar Thorvaldsson: ausgeliehen an Valerenga, Norwegen. Genießt das volle Vertrauen des Trainers, wurde letzte Woche noch vor Spielschluss eingewechselt.

Gerhard Tremmel: Zaungast in der Cottbuser Fankurve, wortgewaltiger Ostbeleidiger: „Schei.ß Berlin“, „Schei.ß Dresden“, „Schei.ß Rostock“. Das abschließende „Schei.ß Cottbus“ ging im Jubel unter. Schade.

Roman Wallner: Immer in Bewegung, ein ständiger Unruheherd auf dem Transfermarkt. Lebt seit seinem Abgang bei 96 vor drei Jahren aus dem Koffer. Spielte allein in dieser Saison für die schottischen Vereine FC Falkirk und Hamilton Academical, wechselte dann zu Apollon Kalamaris, was laut FiFA verboten ist. Sein einziges Spiel für die Tintenfischer wurde annulliert. Will noch zur EM. Er ist Österreicher. Gute Chancen.

Ricardo Sousa: Wollte zur WM in Deutschland, landete bei Kickers Offenbach. Kluger Stratege. Unvergessen sein Torjubel nach dem 4:3 gegen St. Pauli. Sousa riss sich das Trikot vom Leib, kassierte dafür Rot, weil er schon Gelb hatte. Applaus!

Stanko Svitlica: Kam über die Stationen Hannover, Ahlen und Krakau zum FK Cukaricki Stankom, seiner 16. Profi--Station. Im Winter 2008 verliert sich seine Spur. Svitlica wird gebeten, sich beim Platzwart zu melden.

Clint Mathis: Spielt in der unteren grieichischen Tabellenhälfte, wo er bei Lyttos Ergotelis zwischen Dimitrios Grammozis, Georgios Vakouftsis und Manolis Kastrinos nachnamentlich kaum auffällt. Genau so abstiegsgefährdet wie Roman Wallner, aber noch spielberechtigt.

Spanier und Portugiesen: alle Spanier und Portugiesen, die bei Hannover 96 spielten, beendeten mehr oder weniger direkt, nachdem sie bei Hannover 96 spielten, vorzeitig ihre Karriere. Zwei Ausnahmen: Sergio Pinto beendete nur vorzeitig die Saison. Jose Manuel („Das Phantom“) sitzt heute mit einer viel zu großen Perücke unter dem Namen Nelson Valdez in Dortmund auf der Bank.

Der Platzwart

Schweiz bangt um Top-Torjäger
Gastgeber Schweiz bangt um die EM-Teilnahme von Torjäger Blaise Nkufo.

Nein. In der Winterpause wurde ein besserer Verpflichtet.

die Winterpause 07/08 gehört bekanntermaßen zu DIESER Saison....gehört dieser geradezu mittig an....

Haas verletzte sich am letzten Spieltag der Hinrunde.
Daraufhin hat Hoppheim im Januar 08 Özcan ausgeliehen, der dann den Stammplatz halten konnte, als Haas wieder fit war.

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Schröters Absturz
Vor vier Jahren galt er als kommender Nationalspieler. Jetzt ist er arbeitslos
Von LARS BEIKE
Die Fans feiern unsere Nationalmannschaft bei der EM. Jubel-Partys im ganzen Land um Ballack, Schweini, Poldi & Co.

Silvio Schröter (28 ) packt in Hannover Kisten. Der ehemalige 96-Star galt vor vier Jahren als kommender Nationalspieler. Jetzt ist er arbeitslos, humpelt nach einer Knie-Operation letzte Woche – und löst gerade seine Wohnung auf.

„Ich habe schon ein paar Rückschläge erlebt“, sagt Silvio. „Aber ich kann damit umgehen. Es bringt ja auch nichts, zu verzweifeln.“ Überzeugend klingt er nicht.

Wie auch. Schröter erlebt gerade den Tiefpunkt seiner Profi-Karriere. Dabei ist der Höhepunkt noch gar nicht so lange her...

Herbst 2004. Unter Trainer Ewald Lienen erlebten die Roten einen „goldenen Oktober“ Fünf Siege in Serie in der Bundesliga. Dazu Anfang November Dortmund aus dem Pokal gekickt. Und Schröter war der rote Held. Stammplatz, starke Spiele – und Tore. Doppelpack im Derby gegen Wolfsburg (3:0), sein 1:0 gegen Dortmund brachte 96 ins Pokal-Viertelfinale. Plötzlich war er sogar ein Kandidat für die Nationalelf.

Davon ist Schröter jetzt weiter weg als Hannover von Österreich und der Schweiz...

Gestern hielt der Umzugswagen vor seiner Wohnung. Eine neue hat er nicht. „Die Sachen werden vorerst eingelagert“, sagt er. Bis er weiß, wo seine Zukunft liegt. Vorübergehend nimmt er sich ein möbliertes Appartment.

Sein 6-Monats-Vertrag in Duisburg läuft in ein paar Tagen aus. Dann ist er arbeitslos. Schröter: „Ich melde mich aber nicht beim Arbeitsamt.“ Weil er offiziell krank geschrieben ist, Geld von der BG und seiner privaten Krankenversicherung bezieht. Wenigstens finanzielle Sorgen hat er nicht.

„Letzte Woche wurde ich in Augsburg an der Patella-Sehne operiert. In zwei Monaten beginne ich die Reha in Donaustauf“, sagt Silvio. Es war bereits seine dritte Operation seit 2003, dazu ein Wadenbeinbruch – und viele andere Verletzungen. Er muss zugeben: „Das war schon eine gewisse Häufung von Verletzungen.“

Und die Aussichten? „Natürlich spiele ich weiter Fußball. Wenn die Reha optimal verläuft, finde ich auch einen neuen Verein.“ Vielleicht aus der 2. oder 3. Liga. „Ich weiß, dass ich nicht fünf Bundesliga-Angebote bekomme.“

Schröters Absturz. Aus dem Dunstkreis der Nationalmannschaft in die Arbeitslosigkeit. Silvio erlebt gerade die Schattenseiten der Glitzerwelt Profifußball...