Robert Enke (†) Moderations-Bereich |
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carpaccio
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 12.11.2009 22:05 |
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Registriert: 13.03.2005 13:24 Beiträge: 6404 Wohnort: Solothurn (CH)
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Katinka96 hat geschrieben: ... Ich weiß nicht wie es euch geht...aba bei mir ist es so das es Leute in meiner Umgebung gibt, die meine Trauer nicht akzeptieren können...
Da musst du über den Dingen stehen.
Ich habe in meiner Firma viel Anteilnahme, Trost und Verständnis für meine Trauer erfahren. Und das in Schwaben. Das hat mir sehr gut getan.
Bis auf eine Situation heute auf dem Firmenparkplatz. Da kamen zwei Typen und belächelten meinen Trauerflor am Wagen mit der Bemerkung: Bescheuert. Als sie mich dann gesehen haben mit demselben Trauerflor am Handgelenk, war ihnen die Sache wohl doch unangenehm und sie sind schnell verschwunden.
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Peter Später
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 12.11.2009 22:05 |
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Registriert: 23.01.2003 18:02 Beiträge: 5220 Wohnort: Bern (CH)
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Freunde!
Ich bin immer noch unfassbar traurig.
Was für ein furchtbares Unglück, daß niemand ihm helfen konnte, daß wir alle nicht wußten, wie verzweifelt er war.
Ich empfinde Mitgefühl und allergrößten Respekt für die tapfere Teresa Enke. Hoffentlich hat sie jetzt Menschen, die ihr helfen und ihr nahe sind.
Wir haben einen außergewöhnlichen Sportler und einen außergewöhnlichen Menschen verloren. Einen, den wir zu Recht sehr bewundert haben.
Wir müssen dankbar sein dafür, daß wir ihn bei uns haben durften!
Aber auch das kann unseren Schmerz und unsere Trauer nicht lindern.
_________________ "Häufig frage ich mich, ob mein Leben anders verlaufen wäre, wenn das Schicksal mich an eine andere Mannschaft gebunden hätte." (Wiebke Poromka)
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Vol(l)96
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 12.11.2009 22:12 |
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Registriert: 06.04.2008 12:33 Beiträge: 1494
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Katinka96 hat geschrieben: ... Ich weiß nicht wie es euch geht...aba bei mir ist es so das es Leute in meiner Umgebung gibt, die meine Trauer nicht akzeptieren können...
Wie carpaccio schon gesagt hat: einfach nicht davon ärgern lassen.
Bei mir war es gestern so, dass viele Mitschüler, auh welche, die ich nur vom Sehen kenne, auf mich zu kamen, und mir ihr Beileid ausgesprochen haben. Das hat mich sehr gefreut.
Einige haben sich allerdings auch über Enke und Hannover lustig gemacht.
Das sind Idioten. Ich könnte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, über Tote Schlechtes zu sagen, insbesonder über so einen tollen Mann.
Aber wenn die meinen, sie könnten es, dann lass sie ihre dummen Sprüche aufsagen und verschwinden. Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort, große etwas später...
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Katinka96
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 12.11.2009 22:15 |
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Registriert: 11.01.2008 14:16 Beiträge: 1434
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carpaccio hat geschrieben: Katinka96 hat geschrieben: ... Ich weiß nicht wie es euch geht...aba bei mir ist es so das es Leute in meiner Umgebung gibt, die meine Trauer nicht akzeptieren können... Da musst du über den Dingen stehen.
Kp...ich meine..ich war mal gerade einigermaßen normal...und dann kommt ne ''freundin'' und erzählt mir erstmal das die in deutsch heute eine geschichte gelesen haben in der jemande depressiv war und sie hat dann den Lehrer gefragt warum der kein Selbstmord begeht..was antwortet der Lehrer?? Es ist halt grad kein Zug gekommen...
ich hab gedacht ihr höre nicht richtig.
Ne aber sonsten haben mich vorallem in der Schule auch viele versucht zu trösten und so.
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Rotes Tuch
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 12.11.2009 22:19 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 3124
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Vol(l)96 hat geschrieben: Einige haben sich allerdings auch über Enke und Hannover lustig gemacht.
Mein Vater sagte immer "Man kann auf einen Schweineschwanz keine Krawatte binden!"
Man muß weder den Verein noch den Spieler mögen (auch wenn man sich über die Personen oft kein echtes Urteil erlauben können dürfte), aber es gebietet in jeder Hinsicht der Anstand, einen gewissen Respekt zu zollen. Das verdient der Mensch an sich. Schade, dass es immer wieder welche gibt, denen es sogar daran mangelt.
_________________ In memoriam El Filigrano!
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Vol(l)96
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 12.11.2009 22:26 |
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Registriert: 06.04.2008 12:33 Beiträge: 1494
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Auf ebay habe ich gerade das Robert-Enke-Gedenk-T-Shirt gesehen.
Das sind doch nur Trittbrettfahrer und nicht die Rechteinhaber, oder?
Ist das überhaupt legal?
Edit: Und eine Gedenk-Kaffeetasse auch noch.
Zuletzt geändert von Vol(l)96 am 12.11.2009 22:27, insgesamt 1-mal geändert.
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wotan96
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 12.11.2009 22:26 |
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Registriert: 15.08.2009 10:50 Beiträge: 17 Wohnort: Bogota
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Ich kann und will es immer noch nicht wahr haben.
Lieber Robert, Du wirst für immer in unseren Herzen weiterleben.
Du hast soviel geleistet.
Und das meine ich nicht nur in sportlicher Hinsicht.
Du warst einer der größten Fußballer.
Aber auch menschlich bist Du einer der größten gewesen.
Dein Einsatzwille.
Deine Leidenschaft.
Einfach unbeschreiblich...
Wie sehr du dich für Aspekte wie Tierschutz und für Kinder eingestezt hast, verdient allerhöchste Anerkennung.
Ich wünschte mir, man hätte Dir dies schon vor deinem Tod öfter gesagt.
Lieber Robert, ich hoffe, es geht Dir jetzt besser.
Es ist sehr schade, dass wir alle Dir nicht helfen konnten.
Mein aufrichteiges Beileid, meine besten Wünsche für dir Zukunft gelten seinen Angehörigen, insbesondere seiner Frau Teresa.
Unglaublich wie das alles schafft.
Lieber Robert Enke:
Ruhe in Frieden.
Du warst ein außergewöhlich positiver, liebenswerter Mensch.
In Hochachtung,
ein Fan von Dir.
_________________ Klassenerhalt 2010 klingt komisch, ist aber so...
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Hennes-Nachbar
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 12.11.2009 22:31 |
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Registriert: 12.11.2009 22:28 Beiträge: 1
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Auch als Anhänger des 1FC Köln ist es mir ein tiefes Bedürfnis meine Trauer auszusprechen.
Robert Enke war für mich einer der feinsten Fußballer, den wir je hatten.
In Gedanken bei der Familie und auch bei den Fans von H96.
In solchen Situationen stehe ich zu 100% bei Euch
Hennes-Nachbar
Zuletzt geändert von Hennes-Nachbar am 12.11.2009 22:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Herr Rossi
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 12.11.2009 22:32 |
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Registriert: 31.08.2008 19:56 Beiträge: 30629 Wohnort: Hannover
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MagicMave hat geschrieben: Warum nur hat er die medizinische Hilfe nicht richtig in Anspruch genommen? Es ist schwer für mich mir vorzustellen, das Robert solche Probleme jahrelang mit sich rumgetragen hat. Ich meine er war ein Ausnahmesportler der immer solide und bodenständig da stand. Nie ein böses Wort über die Lippen brachte. Ich hoffe das seine Teresa und Leila die nötige Unterstützung bekommen. Besonders von uns Fans. http://www.robertenkesong.de/
Auf dieser Seite ist ein Interview zum Thema Depression in dem ein Psychologe erklärt, was wohl in Robert Enke in den Freitod getrieben hat und warum er sich nicht helfen lassen wollte:
http://bundesliga.t-online.de/robert-en ... 4716/index
Auch ich hoffe, dass Teresa Enke und Leila die nötige Unterstützung erhalten.
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Djelmas
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 12.11.2009 22:47 |
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Registriert: 01.09.2007 12:09 Beiträge: 1300 Wohnort: Hamburg/Hannover
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Herr Rossi hat geschrieben: MagicMave hat geschrieben: Warum nur hat er die medizinische Hilfe nicht richtig in Anspruch genommen? Es ist schwer für mich mir vorzustellen, das Robert solche Probleme jahrelang mit sich rumgetragen hat. Ich meine er war ein Ausnahmesportler der immer solide und bodenständig da stand. Nie ein böses Wort über die Lippen brachte. Ich hoffe das seine Teresa und Leila die nötige Unterstützung bekommen. Besonders von uns Fans. http://www.robertenkesong.de/Auf dieser Seite ist ein Interview zum Thema Depression in dem ein Psychologe erklärt, was wohl in Robert Enke in den Freitod getrieben hat und warum er sich nicht helfen lassen wollte: http://bundesliga.t-online.de/robert-en ... 4716/indexAuch ich hoffe, dass Teresa Enke und Leila die nötige Unterstützung erhalten.
danke
sehr aufschlusreich
_________________ 
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Killah-1896
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 12.11.2009 23:30 |
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Registriert: 22.03.2008 03:58 Beiträge: 44
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Tja, eine Ära Robert Enke ist zu Ende... Moment, sie lebt, in jedem 96-Fan in jedem Spieler lebt unser Robert weiter. Ich bin mir sicher, unser Tor wird er immer hüten!
Ich kann nur sagen, DANKE ROBERT FÜR DIESE GEILE ZEIT, tolle Paraden und einfach schönen Momenten. Auch, wenn es nicht immer Rund lief und auch danke, dass Du Dich bei vielen Organisationen eingesetzt hast. Einfach nur Vorbildlich.
Mir gehen so viele Gedanken und Bilder von unserer Nummer 1 durch den Kopf, dass ich hier nicht alles reinschreiben werde und auch gar nicht alles erwähnen kann. Es ist wirklich so viel, dass ich vieles auch schon wieder vergesse zu erwähnen.
Ich will einach nur noch sagen, dass es mir für die Familienangehörigen Leid tut und auch für die Fans tut es mir Leid. Ich weiß genau, wir, die Fans, haben ihn geliebt! Um so trauriger, dass er nicht in die Öffentlichkeit treten konnte.
Er ist eine echte Kultfigur für Hannover, eine Kultfigur, die wir auf dem Spielfeld nicht mehr sehen können.  Wie gesagt, ich bin mir aber sicher, dass er weiterhin unser Tor hütet und in uns lebt er sowieso weiter... DANKE Robert, für die viele Freude, die Du uns bereitet hast. Ruhe in Frieden.
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deBris
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 12.11.2009 23:56 |
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Registriert: 12.02.2009 12:48 Beiträge: 691
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Mit Robert Enke geht ein Ausnahmesportler. Er war für mich in Sachen Sportsgeist, Fairness, aber auch an Autorität ein Vorbild für jeden Sportler und jeden Menschen. Ich war nach der Nachricht tief erschüttert und habe seither nach Antworten gesucht. Nachdem ich den therapheutischen Bericht gelesen habe, verdichtet sich bei mir die Annahme, das er es seit langem geplant hat. Robert Enke sah in H96 sein Lebenselexier und es wurde Ihm von allen Fans und dem Verein gedankt. Es ist schon erschreckend, das die Nummer 1 von 96 ausgerechnet nach seinem 196. Bundesligaspiel den Freitod gewählt hat. Es macht nachdenklich und unendlich traurig. mein tiefstes Beileid gilt Teresa und der Leila. Es ist phänomenal wie stark diese Frau ist....
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Soccerfriend
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 13.11.2009 00:15 |
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Registriert: 05.04.2006 11:23 Beiträge: 2253
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Die Legendenbildung hat begonnen, wie stets, wenn ein besonderer und sensibler Mensch jung und grausam stirbt. Aber wir sollten nicht vergessen, dass Enke sein Leben beendet hat, weil er nicht mehr der Held sein konnte, den wir alle in ihm sehen wollten. Wir müssen uns jetzt eingestehen, dass wir nicht um einen unanfechtbaren Helden, sondern um einen tragisch gescheiterten Menschen trauern, der eben nicht nur stark, verantwortungsbewußt und fair war. Er war tief in seinem Inneren verletzlich und ein Sinnsuchender, er ging nicht verantwortungsbewußt mit sich und seiner Gesundheit um. Er war nicht "fair" zu seiner Frau und den Lokführern, denn er konnte es nicht mehr sein.
Er ist in die tiefe, versteinerte Leere der schweren Depression gefallen, in der er nichts mehr fühlte. Vielleicht ist die grausame Art seiner Selbsttötung auch der Versuch, wenigstens den Tod "zu fühlen" und mit Gewalt die von uns allen oktroyierte Rolle abzustreifen, der er sich nicht mehr gewachsen fühlte. Robert Enke sagte einige Zeit vor seinem Tod: "Ich weiß nicht, ob es jemand gibt, der das Leben lenkt, aber ich weiß, dass ich es nicht ändern kann. Ich glaube, alles hat einen Sinn" .
Wenn sein Tod einen Sinn haben soll, dann vielleicht den, dass ein Umdenken stattfinden muss in unserer gnadenlosen Leistunsgesellschaft - für die der Profifußball exemplarisch steht.
Auch wenn viele jetzt behaupten, wenn Robert Enke nur offen gewesen sei, dann hätte man ihm helfen können, so bin ich sicher, dass niemand ihm hätte helfen wollen! Wenn schon eine vermeintliche Bakterieninfektion dazu geführt hat, dass er nicht für die nächsten Spiele der Nationalmannschaft nominiert wurde, dann hätte die Diagnose Depression wohl das endgültige Aus im Nationaltor bedeutet - mit der Begründung, es ginge schließlich um Deutschland und nicht um eine einzelne Person. Und dass eine solche Diagnose ohne Auswirkung auf seinen neuen Vertrag geblieben wäre- egal bei welchem Verein - das ist eine naive Vorstellung in unserer schönen, neuen Fußballwelt, in der man auch schon mal vom "Spielermaterial" spricht.
Auch die Fälle der an Depression erkrankten Ausnahmesportler Sebastian Deisler und Sven Hannawald beweisen ganz klar, dass das öffentliche Eingeständnis an Depressionen zu leiden, das Ende der Karriere bedeuet und von Medien und vielen sportlichen Konkurrenten mit Häme begleitet wird. Einem intelligenten Menschen wie Robert Enke war das ganz klar! Ihm war sein Sport aber zum Lebensinhalt geworden, wie seine Frau auf der Pressekonferenz sagte. Er brauchte den Sport offensichtlich auch als Ausgleich, um die tiefe Trauer zu überwinden, die sich nach dem Tod seiner Tochter wohl wie ein Nebel über seine Seele gelegt hat. Die lange Zwangspause ohne diesen Sport hat vielleicht dazu beigetragen, dass seine Depressionen sich so extrem verstärkten, dass er nur noch einen vermeintlichen Ausweg sah.
Hier noch ein wirklich sehr lesenswerter Artikel zu Enkes Tod von jemandem, der diese Krankheit selbst durchlitten hat:
http://www.monsieurfischer.ch/2009/11/w ... -enke.html
Zuletzt geändert von Soccerfriend am 13.11.2009 00:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Player-96
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 13.11.2009 00:18 |
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Registriert: 01.08.2006 23:36 Beiträge: 803
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Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich bin gefühlstot...
Bin hundemüde und kann doch nicht schlafen.
Falls jemand ICQ hat, möge er mich bitte adden. Ich brauche "ernste" Gesprächspartner. Ich habe heute zwei Mal dumme Sprüche gehört. Ich kann und will sie nicht zitieren... Ich suche Halt. Nur wo?
In solchen Momenten verneige ich mich vor waren "fans" und einer Gemeinschaft...
_________________ [img]http://i608.photobucket.com/albums/tt164/Marv1896/enkesig.jpg[/img] http://www.seit-seid.de/
Zuletzt geändert von Player-96 am 13.11.2009 00:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Waltrud
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Betreff des Beitrags: angemessene Trauer Verfasst: 13.11.2009 00:23 |
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Registriert: 12.09.2004 20:37 Beiträge: 447
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Ich trauere um Robert Enke. Als Mensch und als Sportler. Er ist gestorben an einer wahrscheinlich unheilbaren Krankheit. Vermutlich kann man Menschen dazu bringen, mit der Karnkheit umzugehen, heilen wird man sie wohl nicht können.
Robert Enke und sein Umfeld haben offenbar geglaubt, die Kranbkheit in den Griff zu bekommen. Sie haben sich leider geirrt, hatten aber wohl auch keine Chance.
Robert Enke war und ist wichtig für jeden einzelnen, den Verein, die Stadt, die Fußballszene in ganz Deutschland und Europa, die Reaktionen zeigen dies. Dies zu Recht, denn er war ein außergewöhnlicher Sportler und - soweit für außen Stehende erkennbar - Mensch.
Angemessenen Trauer ist wichtig und richtig. Wichtig und richtig ist, diese Trauer zu zeigen und zu verarbeiten.
Die Art und Weise, dies zu tun, entzieht sich eigentlich jeder Diskussion.
Ich persönlich halte es für richtig und angemessen, in der AWD-Arena eine Trauerfeier zu veranstalten. Ich halte es jedoch für falsch, seinen Sarg dort aufzubahren, dies sollte doch eher seiem privatem Umfeld vorbehalten sein. Ich persönlich hoffe sehr, man möge eine andere Art der Trauerbewältigung wählen.
Dies ist meine private Meinung, und ich hätte Verständnis für andere Meinungen.
Robert Enke wird für immer im Herzen aller 96er sein!
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vonderleine
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 13.11.2009 00:48 |
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Registriert: 17.09.2009 23:39 Beiträge: 70 Wohnort: anderleine
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Danke an Familie Enke das wir UNS alle am Sonntag von Robert verabschieden können, ich werde mit meiner kleinen Familie kommen und hoffen auch ins Stadion zu kommen.
Seit 24h warte ich darauf das Kapitel zu schliessen. Heute Nacht war ich so durch, das war Grenzwertig. Der Sonntag ist mein Ziel.
Ich Bitte weiterhin alle User in verschiedenen Foren die DFL, den DFB und auch 96 zu mailen um eine Stiftung für Menschen mit Depressionen zu gründen.
Leider hat sich bis jetzt nur 96 gemeldet mit dem Hinweiss, "heute kümmert sich keiner darum", was ich aber auch verstehe.
Ich möchte nicht in nächster Zeit wieder so eine Nachricht bekommen, deshalb sollten eben auch Profi-Sportlern geholfen werden.
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tauri
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 13.11.2009 00:54 |
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Registriert: 10.11.2005 01:19 Beiträge: 5178
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Habe gestern Nacht auch nur wenig geschlafen. Der Kopf ist zu klein, um das alles zu begreifen, so kommt es mir vor.
Es ist auch gefühlt eines der widersprüchlichsten Ereignisse, an das ich mich in meinem ganzen Leben erinnern kann. Auf der einen Seite habe ich so viele Situationen in Erinnerung, wo Robert Enke aus meiner Sicht wegweisend gehandelt hat, wo er reflektierter reagiert hat als andere, oder wo er sehr viel Verantwortungsbewußtsein gezeigt hat:
z.B. als Kapitän als erster in die Kurve gerannt kam, um Fan-Randale zu verhindern (ich glaube, z.B. damals im Pokalspiel in Jena?). Oder wo er sehr gute Interviews gegeben hat, wo er Lösungen für den Umgang mit Schicksalsschlägen gefunden hat. Oder sich bei Verletzungen wieder zurückgekämpft hat, dazu das soziale Engament, die Treue, die er die letzten Jahre dem Verein gezeigt hat usw. usf..
Auf der anderen Seite nun diese völlig unbegreifliche Handlung, offenbar mit einem maximalen Maß an Verzweiflung und auch Selbstzerstörung durchgeführt. Offenbar noch nicht einmal eine reine Kurzschlußhandlung, sondern ein bereits länger geplantes Geschehen, wobei auch noch die Lokführer, Zuginsassen, Anlieger, Rettungsdienste usw. belastet wurden und die ihm nahestehenden Menschen keine Chance mehr hatten, einzugreifen.
Dies will so überhaupt nicht zu Enkes vorheriger Charakteristik passen. Es kommt einem fast vor, als ob der eine Robert Enke von einem Moment zum anderen verschwunden ist und sich in einen anderen Menschen verwandelt hat, der dann so vollständig ohne Umsicht und Rücksicht gehandelt hat.
Das hinterläßt dermaßen viele Fragen und rüttelt auch so am Vertrauen, daß ich die beiden verschiedenen Seiten überhaupt nicht zusammen bringe. Das hinterläßt auch so einen riesigen Kummer, weil man sich diese Wendung eigentlich nur dann ahnungsweise vorstellen kann, wenn man davon ausgeht, daß Enke selber erdrückend stark voller innerem Schmerz gelebt hat und dies aber über so lange Zeit nicht gezeigt hat. Diesen Schritt, den Robert Enke gegangen ist, kann doch nur ein Mensch gehen, der abgrundtief verzweifelt ist. Das macht es alles so schwer zu fassen, denn man hätte gerade ihm alles Gute gewünscht und sieht nun von einem Moment zum anderen alles kaputt, die ganze Tragik der Geschehnisse.
Und trotz allem denke ich, er bleibt als Mensch geliebt, es fällt schwer, auch nur etwas wütend über seine Tat zu sein, es bleibt einfach eine sehr, sehr große Trauer, wie ein so reflektierter und umsichtiger Mensch zu einer solchen Verzweiflungstat kommen mußte. Auch wenn ich nicht so amtskirchlich religiös bin, sollte man vielleicht auch mit Gebet auf die Situation reagieren, denn hier kann eigentlich nur noch eine höhere Macht versöhnen und heilen, was passiert ist. Als Mensch kommt man sich nur machtlos, klein und hilflos vor.
Zuletzt geändert von tauri am 13.11.2009 01:10, insgesamt 3-mal geändert.
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vonderleine
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 13.11.2009 00:55 |
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Registriert: 17.09.2009 23:39 Beiträge: 70 Wohnort: anderleine
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Player-96 hat geschrieben: Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich bin gefühlstot... Bin hundemüde und kann doch nicht schlafen. Falls jemand ICQ hat, möge er mich bitte adden. Ich brauche "ernste" Gesprächspartner. Ich habe heute zwei Mal dumme Sprüche gehört. Ich kann und will sie nicht zitieren... Ich suche Halt. Nur wo? In solchen Momenten verneige ich mich vor waren "fans" und einer Gemeinschaft...
sorry player habe deinen eintrag zu spät gelesen.
durch meinen beruf habe ich viele menschen sterben sehen, das härtet unglaublich ab. da können und das war so, familienangehörige sterben und du spürst nichts.
Aber als ich am dienstag gelesen habe was mit robert passiert ist, junge ich war noch nie so fertig.
Es ist die Situation und der Mensch und das war Robert, ein Mensch, klgjfrdvgjfdspiahbdöjfhbbjjasölfrr
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Kasseler
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 13.11.2009 01:14 |
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Registriert: 02.03.2007 18:28 Beiträge: 5541
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carpaccio hat geschrieben: Katinka96 hat geschrieben: ... Ich weiß nicht wie es euch geht...aba bei mir ist es so das es Leute in meiner Umgebung gibt, die meine Trauer nicht akzeptieren können... Da musst du über den Dingen stehen. Ich habe in meiner Firma viel Anteilnahme, Trost und Verständnis für meine Trauer erfahren. Und das in Schwaben. Das hat mir sehr gut getan. Bis auf eine Situation heute auf dem Firmenparkplatz. Da kamen zwei Typen und belächelten meinen Trauerflor am Wagen mit der Bemerkung: Bescheuert. Als sie mich dann gesehen haben mit demselben Trauerflor am Handgelenk, war ihnen die Sache wohl doch unangenehm und sie sind schnell verschwunden.
Mir gehts ähnlich...
Einen Werder Fan aus der Umgebung ( nahe Kassel ) hat die Sache auch noch erheitert.
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Soccerfriend
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Betreff des Beitrags: Re: angemessene Trauer Verfasst: 13.11.2009 01:44 |
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Registriert: 05.04.2006 11:23 Beiträge: 2253
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Waltrud hat geschrieben: (...) Ich halte es jedoch für falsch, seinen Sarg dort aufzubahren, dies sollte doch eher seiem privatem Umfeld vorbehalten sein. Ich persönlich hoffe sehr, man möge eine andere Art der Trauerbewältigung wählen. Dies ist meine private Meinung, und ich hätte Verständnis für andere Meinungen. Robert Enke wird für immer im Herzen aller 96er sein!
Ich finde es genau die richtige Entscheidung, seinen Sarg dort aufzubahren, wo sich die Trauernden versammeln. Robert Enke ist das Zentrum der geistigen Trauer. Es ist angemessen, den Sarg mit dem Verstorbenen auch gegenständlich in das Zentrum zu rücken. Wir haben es in unserer Gesellschaft viel zu sehr angewöhnt, Krankheit, Alter und Tod "wegzusperren". Man möchte es nicht nah an sich herankommen lassen. Wir haben die Rituale verlernt, die es einem erleichtern, sich mit Sterben und Tod auseinanderzusetzen. Auch für uns sollte gelten, was Menschen schon vor über 2500 Jahren wussten: "Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf dass wir klug werden." (Psalm 90.12)
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