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 Unser Trainer ... Ewald Lienen ! Moderations-Bereich
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BeitragVerfasst: 06.10.2004 11:46 
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Warum wird hier eigentlich immer so sehr polarisiert nach dem Motto "Ewald ist der Beste" oder auf der Gegenseite "Lienen raus" ? Ist es der Sache nicht wesentlich dienlicher, die verschiedenen Bereiche, in denen ein Bundesliga-Trainer für den Verein aktiv ist, getrennt zu betrachten? Gerade dann, wenn sich Stärken und Schwächen dort offensichtlich deutlich unterscheiden.

Zunächst zum wichtigsten, dem sportlichen Bereich. Hier sind für mich Aspekte wie Fitness, Spielsystem, aber auch Mannschaftsgeist und letztlich Attraktivität des Fußballs entscheidend für die Beurteilung.

Man kann sicherlich behaupten, dass die Mannschaft konditionell auf der Höhe ist, ja dass sogar Sorgenkinder wie Stajner und Krupi plötzlich vor Fitness strotzen. Soweit: gute Arbeit geleistet.

Weiterhin ist es EL gelungen, die Abwehr (im wesentlichen mit den vorhandenen Spielern, Enke als Verstärkung ist ihm direkt zuzuschreiben) zu stabilisieren. Das ganze geht jedoch aus meiner Sicht einher mit einer im wsentlichen zu stark angezogenen Handbremse, die sowohl im BI-Spiel, aber auch in DO und gegen Bremen deutlich zu erkennen war. Von meinem Platz auf Höhe der Mittellinie kann ich sehr gut sehen, wie die beiden Viererketten sich fast auf den Hacken stehen (Gegen FR, BI und auch in DO, in HB nicht dabei gewesen). Meine Einschätzung ist, dass er mit etwas mehr Mut den ein oder anderen zusätzlichen Punkt ergattert hätte. Diesen Mut hatte er offensichtlich zwangsläufig in Rostock, als ihm das Wasser bis zum Hals stand. Für mich ist das das Ermutigendste am 96-Spiel der letzten Wochen. Und nur deshalb hoffe ich, dass es in etwa so weiter geht. Aber die Hoffnung ist noch dünn.

Mannschaftsgeist kann sehr viel bewirken, wie man z.B. an der grandiosen Aufstiegssaison (auch da war das ein Grund für den Erfolg) oder aktuell an Mainz sehen kann. Dazu gehört zwar einerseits der gerechte Umgang mit den Spielern (wer gut trainiert, bekommt eine Chance), aber auch Vertrauen für sensible Spieler, individuelle Behandlung (im Hintergrund) für neue, noch nicht integrierte Spieler mit großem Potential (Sousa), den Mannschaftsgeist fördernde Aktionen etc. Meine momentan nicht so zahlreichen Trainingsbesuche lassen mich im Vergleich zu früher (RR-Zeit, letztes Halbjahr) eher darauf schliessen, dass wir es im Augenblick mit einer Zweckgemeinschaft zu tun haben. Mir fehlt eindeutig die Lockerheit früherer Tage. Vielleicht kommt sie nach dem Rostock-Spiel zurück. Hier sehe ich deutliches Verbesserungspotential.

Das Besondere an der Ära RR (man verzeihe mir den Vergleich hier) war unter anderem die Attraktivität des Spiels. Damit wurden neue Zuschauer gewonnen, damit stieg die Stimmung im Stadion, was in einigen Fällen eine positive Rückkopplung auf die Mannschaft gab, damit gab es letztlich mehr Geld in die Kasse. Für mich könnte das Spiel im Moment noch deutlich attraktiver werden, ohne die Defensive im wesentlichen aufzugeben. Hier sehe ich auch den Grund für die deutlichen Pfiffe gegen BI (ich habe nur in meinen Gedanken (erstmalig übrigens) mitgepfiffen. Ansonsten unterstütze ich die Mannschaft und den Trainer). Auch hier habe ich seit Rostock wieder Hoffnung. Abwarten heißt da die Devise.

Natürlich ist der Umgang mit den Medien für einen Trainer eine wichtige Sache, wenn auch nicht die wichtigste. Ich habe Lienen mehrfach live erlebt, und muß sagen, dass er einfach ungeschickt darin ist. Die Retourkutsche trifft ihn selbst, indem er z.B. in seiner Autorität untergraben wird, indem ein schlechtes Licht auf 96 fällt (schon wieder Zoff in dem Chaos-Verein), indem er in einzelnen Personalien (Sousa) den Spieler verletzt.
Nach seiner Rede bei der letzten PK vor dem Rostock-Spiel glaubte ich an die Wende, wurde jedoch am Sonntag Abend auf den Boden zurückgeholt. Er scheint es einfach nicht zu kapieren. Ist halt ein westfälischer Dickschädel. Ich weiß, wovon ich da rede, stamme ich doch aus einer Nachbargemeinde ( :oops: )

Mein Fazit:

Nur wenn Ewald Lienen es schafft, den in Rostock eingeschlagenen Kurs konsequent einzuhalten, und sich gegenüber den Medien endlich diplomatischer zeigt, hat er auf Dauer eine Chance bei 96. Und 96 durch den Trainer EL. Ansonsten ist es leider für den Trainer EL nur ein Job wie jeder andere, den er so lange wie möglich behalten will, in den er aber nicht das Herzblut eines wahren Roten legt.

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BeitragVerfasst: 06.10.2004 11:54 
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Steilpass hat geschrieben:
Besonders die medienkritische Analyse von @erwin unter Berücksichtigung der Etymologie des Begriffs "Presse" hätte heutzutage - um eine Winzigkeit ausführlicher formuliert - Chancen auf professorale Lobpreisungen in einem linguistisch-medienwissenschaftlichen Proseminar der Universität Bremen.


Ich habe mich bewußt um Einfachheit bemüht, um auch den eher handfest-bodenständigen Freunden der schlichten Botschaft das Verständnis zu ermöglichen.

Hat ja auch geklappt.

Noch Fragen offen, Steilpass? Ach so, der Leuchtturm als Sig:

1. Weist den Weg und hat daher hohen ideellen und praktischen Wert.
2. Finde ich auch ästhetisch.


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BeitragVerfasst: 06.10.2004 12:02 
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Ich stimme mit Bemeh in nahezu allen Punkten überein. Insbesondere ist der Punkt "Mannschaftsgeist" sehr gut getroffen. Lienen hat für einen Außenstehenden alles getan, um das Entstehen eines solchen zu verhindern (Sousa, Kruppi, Stajner, Christiansen, Barnetta, Vinicius usw.).

Und um das mal ganz klar zu sagen: wenn Lienen dauerhaft einen anderen Fußball spielen lässt als in 90 % seiner bisherigen Spiele, kann er gerne Trainer bleiben: Nur: das halte ich für nahezu ausgeschlossen.

Auch muss die Frage erlaubt sein, was wohl die Sponsoren von seinem Kleinkrieg mit "den Medien" halten. Ich fürchte: nicht viel.


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BeitragVerfasst: 06.10.2004 12:06 
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Ich glaube nicht das es darum geht, "Ewald ist der Beste " das hat glaube ich kaum einer behauptet.
Für mich geht es nur darum,gebt Lienen eine faire Chance,denn wer kann nach 6 Spieltagen wissen,das Lienen uns nicht weiterbringt.
Was einige Medienheinis von sich geben, hat mich persönlich noch nie interessiert,ich versuche mir selbst eine Meinung über einen Menschen zubilden und da kommt Ewald Lienen bei mir gar nicht so schlecht weg ! :!:

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Menzel hat geschrieben:
Für mich geht es nur darum,gebt Lienen eine faire Chance,denn wer kann nach 6 Spieltagen wissen,das Lienen uns nicht weiterbringt.


Ich finde es berechtigt, die 12(?) Spieltage der letzten Saison mit einzubeziehen.
Zwar ging es in der letzten Saison hauptsächlich darum, die Klasse zu halten, egal wie, aber um die Handschrift eines Trainers zu beurteilen, taugt diese Zeit sehr wohl.
Und leider hat sich bisher nicht sehr viel geändert gegenüber 2003/2004.


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BeitragVerfasst: 06.10.2004 12:17 

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Wenn Lienen jetzt die Rostock-Taktik beibehält und etwas mutiger spielen läßt, ist das seine einzige Chance, um noch etwas bleiben zu dürfen.
Ich glaube aber fast, das er nicht über seinen Schatten springen kann.
Dann wird kommen, was kommen muß :roll:

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BeitragVerfasst: 06.10.2004 12:45 
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kai1896 hat geschrieben:
Discostu hat geschrieben:
Ganz einfach, weil diejenigen, die keine Engel sind, sich nicht so anstellen sollten, als wenn Lienen eine Revolution anzettelt, weil er es wagt, sich nicht alles bieten zu lassen, was die Schmierfinken so alles verzapfen.

Alleine schon die Arbeit der Sportbild-Redaktion Hannovers als "gut" zu bezeichnen ist schon ein Kracher!

Aber als Zeitungsorgan eine Niederlage zu fordern ist für mich eine Frechheit³.

Da verstehe ich den Kommentar anders. Kernaussage ist: wenn Lienen es geschafft hätte, seiner Mannschaft so etwas wie ein taktisches Konzept zu verleihen und guten Fußball zu spielen, hätte die Presse überhaupt keinen Anlass dazu, Kritik zu üben. Lienen verkennt ebenso wie viele im Forum Ursache und Wirkung. Der schlechte Fußball war vor der Kritik da.

Im Übrigen sollte man sich nichts vormachen: wenn in Cottbus in der 90. Minute der Pfosten nicht gerettet hätte und gegen Schlake nicht zweimal die Latte im Weg gestanden hätte, könnten wir schon längst auf bessere zeiten hoffen.


Danke, so siehts aus !!

In 18 EL Pflichtspielen gabs mal gerade 2 relativ gute Spiele, aber beide gegen sehr schwache Mannschaften !

Und nochmals, ich lasse mich da nicht von der Presse beeinflussen und so gehts mind. auch 85 % von den anderen Fans, die keinen EL - Fussball mehr sehen wollen !


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BeitragVerfasst: 06.10.2004 12:57 
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kai1896 hat geschrieben:
Im Übrigen sollte man sich nichts vormachen: wenn in Cottbus in der 90. Minute der Pfosten nicht gerettet hätte und gegen Schlake nicht zweimal die Latte im Weg gestanden hätte, könnten wir schon längst auf bessere zeiten hoffen.


Genauso könnte man aber argumentieren, dass wir auch in Leverkusen hätten punkten können, oder gegen Bielefeld.

Wir hätten viel besser aber auch viel schlechter abschneiden können, und das bei völlig gleichen Leistungen. Was sagt uns das? Nichts.

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BeitragVerfasst: 06.10.2004 13:07 
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der rote hat geschrieben:
kai1896 hat geschrieben:
Im Übrigen sollte man sich nichts vormachen: wenn in Cottbus in der 90. Minute der Pfosten nicht gerettet hätte und gegen Schlake nicht zweimal die Latte im Weg gestanden hätte, könnten wir schon längst auf bessere zeiten hoffen.


Genauso könnte man aber argumentieren, dass wir auch in Leverkusen hätten punkten können, oder gegen Bielefeld.

Wir hätten viel besser aber auch viel schlechter abschneiden können, und das bei völlig gleichen Leistungen. Was sagt uns das? Nichts.


Da sollte man jetzt nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, sondern den eigentlichen Sinn der Aussage würdigen.

Und da war es wirklich Glück, dass wir von einer überlegenen Cottbus-Elf nicht besiegt wurden, noch zumal wir nach einem Gegentor in Minute 90 nicht mehr hätten reagieren können.

Und gegen Schalke war uns der Gegner doch wohl auch überlegen in der zweiten Halbzeit und ein Tor wäre konsequent gewesen, oder?

Gegen BI hatten wir zugegebenermaßen die besseren Chancen, haben doch aber verdient verloren, weil BI die bessere Spielanlage hatte, oder?

Einzig in LEV haben wir unglücklich einen Punkt verloren.

Andererseits trauere ich persönlich auch mindestens 6 Punkten (LEV, Freiburg, BI) hinterher, aber nicht wegen Pech, sondern zu wenig Mut nach vorn.

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BeitragVerfasst: 06.10.2004 13:15 

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Für hätte, wenn und aber, können wir uns nichts kaufen.
Gegen 3.klassige Rostocker haben wir (nur) ein 3:1 geholt.
:?: Ist die Sache nun entschärft, lässt E.L. nun einen offensiveren Ball spielen :?:
:idea: Zeigt WOB unserem E.L. nun was sein System Wert ist

Wir wollen uns doch wenigstens erstmal im Niemandsland der Tabelle, mit Tendenz UI-Cup etablieren - geht das so.
E.L. sagt selbst, das wir besseren Fußball spielen müssen, - dass die Mannschaft das kann, hat sie ja hin und wieder gezeigt.
Wenn E.L. das aber nicht öfters erreichen kann, werden wir immer am Abgrund stehen und dann kommt irgendwann der Fehltritt.
Immer diese Angst haben zu müssen, macht richtig wütend.
Ewald Fußball ist ein Spiel und wer nicht wagt, der auch nicht gewinnt.

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BeitragVerfasst: 06.10.2004 15:38 
Bemeh hat geschrieben:
Warum wird hier eigentlich immer so sehr polarisiert nach dem Motto "Ewald ist der Beste" oder auf der Gegenseite "Lienen raus" ? Ist es der Sache nicht wesentlich dienlicher, die verschiedenen Bereiche, in denen ein Bundesliga-Trainer für den Verein aktiv ist, getrennt zu betrachten? Gerade dann, wenn sich Stärken und Schwächen dort offensichtlich deutlich unterscheiden.

Zunächst zum wichtigsten, dem sportlichen Bereich. Hier sind für mich Aspekte wie Fitness, Spielsystem, aber auch Mannschaftsgeist und letztlich Attraktivität des Fußballs entscheidend für die Beurteilung.

Man kann sicherlich behaupten, dass die Mannschaft konditionell auf der Höhe ist, ja dass sogar Sorgenkinder wie Stajner und Krupi plötzlich vor Fitness strotzen. Soweit: gute Arbeit geleistet.

Weiterhin ist es EL gelungen, die Abwehr (im wesentlichen mit den vorhandenen Spielern, Enke als Verstärkung ist ihm direkt zuzuschreiben) zu stabilisieren. Das ganze geht jedoch aus meiner Sicht einher mit einer im wsentlichen zu stark angezogenen Handbremse, die sowohl im BI-Spiel, aber auch in DO und gegen Bremen deutlich zu erkennen war. Von meinem Platz auf Höhe der Mittellinie kann ich sehr gut sehen, wie die beiden Viererketten sich fast auf den Hacken stehen (Gegen FR, BI und auch in DO, in HB nicht dabei gewesen). Meine Einschätzung ist, dass er mit etwas mehr Mut den ein oder anderen zusätzlichen Punkt ergattert hätte. Diesen Mut hatte er offensichtlich zwangsläufig in Rostock, als ihm das Wasser bis zum Hals stand. Für mich ist das das Ermutigendste am 96-Spiel der letzten Wochen. Und nur deshalb hoffe ich, dass es in etwa so weiter geht. Aber die Hoffnung ist noch dünn.

Mannschaftsgeist kann sehr viel bewirken, wie man z.B. an der grandiosen Aufstiegssaison (auch da war das ein Grund für den Erfolg) oder aktuell an Mainz sehen kann. Dazu gehört zwar einerseits der gerechte Umgang mit den Spielern (wer gut trainiert, bekommt eine Chance), aber auch Vertrauen für sensible Spieler, individuelle Behandlung (im Hintergrund) für neue, noch nicht integrierte Spieler mit großem Potential (Sousa), den Mannschaftsgeist fördernde Aktionen etc. Meine momentan nicht so zahlreichen Trainingsbesuche lassen mich im Vergleich zu früher (RR-Zeit, letztes Halbjahr) eher darauf schliessen, dass wir es im Augenblick mit einer Zweckgemeinschaft zu tun haben. Mir fehlt eindeutig die Lockerheit früherer Tage. Vielleicht kommt sie nach dem Rostock-Spiel zurück. Hier sehe ich deutliches Verbesserungspotential.

Das Besondere an der Ära RR (man verzeihe mir den Vergleich hier) war unter anderem die Attraktivität des Spiels. Damit wurden neue Zuschauer gewonnen, damit stieg die Stimmung im Stadion, was in einigen Fällen eine positive Rückkopplung auf die Mannschaft gab, damit gab es letztlich mehr Geld in die Kasse. Für mich könnte das Spiel im Moment noch deutlich attraktiver werden, ohne die Defensive im wesentlichen aufzugeben. Hier sehe ich auch den Grund für die deutlichen Pfiffe gegen BI (ich habe nur in meinen Gedanken (erstmalig übrigens) mitgepfiffen. Ansonsten unterstütze ich die Mannschaft und den Trainer). Auch hier habe ich seit Rostock wieder Hoffnung. Abwarten heißt da die Devise.

Natürlich ist der Umgang mit den Medien für einen Trainer eine wichtige Sache, wenn auch nicht die wichtigste. Ich habe Lienen mehrfach live erlebt, und muß sagen, dass er einfach ungeschickt darin ist. Die Retourkutsche trifft ihn selbst, indem er z.B. in seiner Autorität untergraben wird, indem ein schlechtes Licht auf 96 fällt (schon wieder Zoff in dem Chaos-Verein), indem er in einzelnen Personalien (Sousa) den Spieler verletzt.
Nach seiner Rede bei der letzten PK vor dem Rostock-Spiel glaubte ich an die Wende, wurde jedoch am Sonntag Abend auf den Boden zurückgeholt. Er scheint es einfach nicht zu kapieren. Ist halt ein westfälischer Dickschädel. Ich weiß, wovon ich da rede, stamme ich doch aus einer Nachbargemeinde ( :oops: )

Mein Fazit:

Nur wenn Ewald Lienen es schafft, den in Rostock eingeschlagenen Kurs konsequent einzuhalten, und sich gegenüber den Medien endlich diplomatischer zeigt, hat er auf Dauer eine Chance bei 96. Und 96 durch den Trainer EL. Ansonsten ist es leider für den Trainer EL nur ein Job wie jeder andere, den er so lange wie möglich behalten will, in den er aber nicht das Herzblut eines wahren Roten legt.


Anstatt den "Stellungskampf" immer weiter fortzuführen und über die nächsten 50 Seiten kompromisslos seinen Standpunkt zu verteidigen, könnte man doch mal dieses sehr sachliche und ausgewogene Posting von Bemeh als Grundlage für die weitere Diskussion nehmen.

Ich finde, er hat die Mitte schon ganz gut getroffen und bekanntermaßen sind dort oftmals einige Wahrheiten zu finden.

In diesem Forum bekommt man sonst wirklich immer mehr das Gefühl, man befände sich in einem bestimmten des Londoner Hyde-Parks, anstatt an einem großen runden Tisch, an dem sich Fans der Roten unabhängig von ihren Meinungen respektieren und austauschen.


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BeitragVerfasst: 06.10.2004 15:47 
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olli1953 hat geschrieben:
Für hätte, wenn und aber, können wir uns nichts kaufen.
Gegen 3.klassige Rostocker haben wir (nur) ein 3:1 geholt.


Stimmt. War echt ein großer Mist das Spiel. Jede aber auch jede andere Mansnchaft hätte Rostock zweistellig abgeschossen. Nur unsere dumme Mauertruppe kriegt nicht auf die Reihe. 3:1 ist wie eine Niederlage! Lienen raus!

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BeitragVerfasst: 06.10.2004 15:49 
Svennypenny hat geschrieben:
Anstatt den "Stellungskampf" immer weiter fortzuführen und über die nächsten 50 Seiten kompromisslos seinen Standpunkt zu verteidigen, könnte man doch mal ...


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BeitragVerfasst: 06.10.2004 15:55 
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@bemeh

Saubere Analyse. Ich würde zwar manches schärfer akzentuieren – aber das ist nebensächlich. Die Tendenz ist klar und eindeutig.

Die Hoffnung ist in der Tat "sehr dünn".

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BeitragVerfasst: 06.10.2004 16:05 

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olli1953 hat geschrieben:
Für hätte, wenn und aber, können wir uns nichts kaufen.
Gegen 3.klassige Rostocker haben wir (nur) ein 3:1 geholt.
:?: Ist die Sache nun entschärft, lässt E.L. nun einen offensiveren Ball spielen :?:
:idea: Zeigt WOB unserem E.L. nun was sein System Wert ist

Wir wollen uns doch wenigstens erstmal im Niemandsland der Tabelle, mit Tendenz UI-Cup etablieren - geht das so.
E.L. sagt selbst, das wir besseren Fußball spielen müssen, - dass die Mannschaft das kann, hat sie ja hin und wieder gezeigt.
Wenn E.L. das aber nicht öfters erreichen kann, werden wir immer am Abgrund stehen und dann kommt irgendwann der Fehltritt.
Immer diese Angst haben zu müssen, macht richtig wütend.
Ewald Fußball ist ein Spiel und wer nicht wagt, der auch nicht gewinnt.



@ollie1953

Genau der letzte Satz ist das Problem.
Wer viel wagt, der kann gewinnen, klar. Der kann aber auch verlieren. Das hat die Aufstiegsmannschaft in ihrer ersten BuLi-Saison "vortrefflich" demonstriert. Lässt Lienen offensiv spielen und 96 läuft ins offene Messer, wird hier genauso rumgemeckert, nur mit anderen Vorzeichen.
Ich denke, der Trainer hat offenbar eine gute Mixtur aus Defensive und Offensive gefunden. Die Abwehr steht und lässt nur wenige gegnerische Chancen zu. Mittelfeld und Angriff werden beweglicher, sind gut aufeinander abgestimmt und somit ergeben sich zwangsläufig eigene Tormöglichkeiten. Ich behaupte auch, wie ein 96er im Spiel-Thread, dass Rostock so spielen musste, weil die Roten nichts anderes zugelassen haben.
Und genau das stimmt mich sehr zuversichtlich für das Duell gegen Landpommeranzen :wink:.

ROTE

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Nur 96, denn.......sind wir nicht alle ein bisschen Hannover?


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BeitragVerfasst: 06.10.2004 16:25 
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2RedCloud96 hat geschrieben:
Genau der letzte Satz ist das Problem.
Wer viel wagt, der kann gewinnen, klar. Der kann aber auch verlieren. Das hat die Aufstiegsmannschaft in ihrer ersten BuLi-Saison "vortrefflich" demonstriert. Lässt Lienen offensiv spielen und 96 läuft ins offene Messer, wird hier genauso rumgemeckert, nur mit anderen Vorzeichen.
Ich denke, der Trainer hat offenbar eine gute Mixtur aus Defensive und Offensive gefunden. Die Abwehr steht und lässt nur wenige gegnerische Chancen zu. Mittelfeld und Angriff werden beweglicher, sind gut aufeinander abgestimmt und somit ergeben sich zwangsläufig eigene Tormöglichkeiten. Ich behaupte auch, wie ein 96er im Spiel-Thread, dass Rostock so spielen musste, weil die Roten nichts anderes zugelassen haben.
Und genau das stimmt mich sehr zuversichtlich für das Duell gegen Landpommeranzen :wink:.

ROTE


Bei dir weiß ich ja, dass du die Spiele auf Premiere siehst, alter Westfale. :lol:

Darum ist dir vielleicht auch entgangen, wie das typische Lienensche Spielsystem - abgesehen mal vom Rostock-Spiel - aussieht: Zwei Viererketten machen hinten dicht, 1 Stürmer versucht sich vorn über außen (Mo, Stajner), in der Mitte ist vielleicht TC, aber nicht immer. Dabro spielt quer, Guzi dreht Pirouetten, kommt er dem Strafraum zu nah, dreht er wieder um. Stevie schlägt seine Flanken - wenn überhaupt - von der Mittellinie aus. Man kann das im Stadion wirklich gut sehen.

Und für mich ist ein solches System eben keine perfekte Abstimmung zwischen Abwehr und Angriff, sondern ein Mittel, um den Gegner in Ruhe zu lassen und das eigene Publikum zu nerven.

Alles gesagte ohne Berücksichtigung von Rostock. :!:

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BeitragVerfasst: 06.10.2004 16:48 
Ich gelange immer mehr zu der Überzeugung, daß es bezgl. aller hoffnungsvollen Erwartungen um die Arbeit von Ewald Lienen bei Hannover 96 schlecht bestellt ist ...

... kurz- bis zumindest mittelfristig und total unabhängig von Ursachen sowie den Verantwortlichkeiten dafür.

So leid es mir tut, ich räume ihm kaum noch Chancen ein ... das allerdings absolut ohne das Ansehen seiner (von mir) unbestrittenen Kompetenzen als Trainer, seinem Charakter als Mensch usw.

Sinnbildlich werden sich die dunklen Wolken in Hannover nie mehr so ganz über seinem Kopf verziehen und stattdessen nur darauf warten, sich abregnen zu lassen ... bis irgendwann dann auch noch Blitz und Donner dazukommen.

Weil spätestens dann aber auch andere Personen aus dem Verein im Regen stehen werden und weil es dann immer so kommt, wie es kommt, werden sich diese über kurz oder lang abwenden und den schützenden Schirm nicht weiter über ihm ausgebreitet lassen.

Das getriebene und derzeit zu beobachtende Spiel von Teilen der Medien ist im Ergebnis somit nicht nur als traurig, sondern als absolut unfair, ekelhaft und niederträchtig zu bewerten ...

... aber aufgrund der Physiognomie von Fussballfans und den Medien in ihrer Gesamtheit sehe ich das Ganze leider bereits als unaufhaltsam an.

Das musste bereits der letzte Trainer erfahren, denn auch wenn die Geschichte hier von den bereits erwähnten Teilen der Medien anders geschrieben und betrieben wurde, ist das Ergebnis im Endeffekt doch genau gleich.

Sorry Ewald ... ich hoffe wirklich inständig, daß ich mich irre.

Ich denke aber, daß nur überwältigender und anhaltender Erfolg dieses Szenario verhindern kann.

Sieht das jemand anders ... oder kann mir jemand diese Sorgen nehmen ?


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BeitragVerfasst: 06.10.2004 16:59 
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Ach was,
das Schicksalsspiel wird das Achtelfinale gegen Dortmund werden. Aber da sind wir zu Hause. Wird das gewonnen, dann ...nun gut...dann sehen wir weiter (Speichel tropf)...
Ich glaube jetzt tritt ein Umkehreffekt ein. Den Kritikern wird ihr Verhalten leid tun und sie werden sich auf die Journalisten einschießen.
Nicht mehr die Einstellung: Wie verhalte ich mich möglichst destruktiv im Stadion wird weitergeführt, sondern es kommt der Umschwung.

Weg von der passiven Konsumentenhaltung hin zur Mentalität des Fans als
"12 Mann/Frau/Kind"


Alle können dazulernen. Fast alle Aussortierten haben es wieder rein in die Mannschaft geschafft und jetzt kommt der große Konsens:

Per Mertesacker hat es ja ausgedrückt:
Die Spieler spielen nicht in erster Linie für Ewald Lienen, sondern für Ihre Fans. Die Spieler möchten noch mehr geliebt werden, deshalb werden sie noch besser spielen. (Das ist eine sich selbst erfüllende Prophezeiung)
:D

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-„Wenn man keine Gegentore kriegt, kann man nicht hoch verlieren“ (Ewald Lienen)-
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BeitragVerfasst: 06.10.2004 17:06 
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@ Svennypenny: Ich glaube, es ist ein wenig zu einfach, nur der Presse die Schuld zu geben, wenn Lienen scheitert. Die Medien können nur deshalb so zuschlagen, weil die sportliche Leistung in 90 % der Spiele schlecht war. Weil kein klares sportliches Konzept zu erkennen ist. Das ist doch der Hauptpunkt. Wenn Lienen durchdachten Fußball spielen ließe, der nicht nur auf Zufällen beruht, würde die Presse wohl kaum genügend Munition haben. Da sollte man Ursache und Wirkung schon unterscheiden. Und was man nicht vergessen sollte: bevor Lienen nach dem Bielefeld Spiel von einer Medienkampagne geredet hat, habe ich von einer solche nichts gemerkt. Jetzt sieht das natürlich anders aus. Aber ich bleibe dabei: entscheidend ist das Ergebnis seiner Arbeit. Das ist Woche für Woche in den Pflichtspielen zu beobachten. Ich ziehe für mich aus dem, was ich da bisher gesehen habe, den Schluss, dass Lienen entlassen gehört. Irgendwelche Medienberichte spielen da nur insoweit eine Rolle, als ich mir natürlich ein Bild von der sonstigen Arbeit Lienens machen möchte. Da wird mir insbesondere hinsichtlich der Aufrechterhaltung eines guten Klimas innerhalb der Mannschaft, das für eine Mannschaft unserer Qualität unabdingbar für das Überleben in der ersten Liga ist, Angst und Bange.

Selbstverständlich hast Du aber Recht damit, dass Lienen (kein Trainer) gegen die Presse nicht überleben kann. Das ist aber in jeder Bundesligastadt so. Wenn man - wie Lienen ja gerne sagt - 30 Jahre im Geschäft ist, sollte man das langsam gemerkt haben.


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BeitragVerfasst: 06.10.2004 17:07 
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Svennypenny hat geschrieben:
Das getriebene und derzeit zu beobachtende Spiel von Teilen der Medien ist im Ergebnis somit nicht nur als traurig, sondern als absolut unfair, ekelhaft und niederträchtig zu bewerten ...


Das sehe ich ganz genauso. Aber nicht weniger pervers empfinde ich, dass auch hier Brunnenvergiftung betrieben wird, von denen, die sich gewünscht haben, dass das Spiel in Rostock verlorengeht, nur um die Trainerentlassung zu beschleunigen. Mit Verlaub, das ist doch krank. :shock:

Kein Wunder, wenn die Presse so etwas gern aufgreift und ausweitet.

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"Sind denn alle dummen Leute Rassisten?"
"Nein, aber alle Rassisten sind dumm."

(aus Tahar Ben Jellouns "Papa, was ist ein Fremder?")


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