Trainer der Roten - Ewald Lienen. Moderations-Bereich |
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der rote
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 19.05.2005 17:15 |
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Registriert: 05.10.2003 10:24 Beiträge: 9274 Wohnort: Oststadt
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Picard96 hat geschrieben: Ich habe den Termin im Kalender rot markiert.
Dann mußt Du aber einen sehr großen, roten Kreis gemacht haben. Oder kennst Du den Spielplan und die Termine schon? 
_________________ Konjugation eines unregelmäßigen Verbs
Ich bin fest.
Du bist eigensinnig.
Er ist ein dickköpfiger, unbelehrbarer Hornochse.
(Bertrand Russell)
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Picard96
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 19.05.2005 23:51 |
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Registriert: 07.06.2003 11:44 Beiträge: 11831 Wohnort: Südlich von Hannover
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der rote hat geschrieben: Picard96 hat geschrieben: Ich habe den Termin im Kalender rot markiert. Dann mußt Du aber einen sehr großen, roten Kreis gemacht haben. Oder kennst Du den Spielplan und die Termine schon? 
Du etwa nicht ? 
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menzel96
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 20.05.2005 13:59 |
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Registriert: 08.04.2005 07:09 Beiträge: 5874 Wohnort: Niedersachsen
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Bemeh hat geschrieben: Er hat zwar meistens recht mit dem, was er sagt, aber es kommt nicht immer gut an. Ich persönlich kann ihn dafür nicht verurteilen, denke aber, dass es seinem Bild in der Öffentlichkeit schadet.
Genau so sehe ich das auch,aber ich finde er sollte sich nicht "verbiegen " lassen, nur um einigen "Pressefuzzis" zu gefallen.
Ein Mensch der in der Öffentlichkeit steht,sollte auch das Recht haben seine Meinung zu sagen und ich kann mir nicht vorstellen,das er damit den Verein in Miskredit bringt.
_________________ Ich mag Aktienclubs mit Tradition !!
20 Jahre immer Liga 1 und 2 !!!
Keine Macht den Predigern !!
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Guus
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 20.05.2005 15:30 |
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Registriert: 18.07.2004 20:02 Beiträge: 9890 Wohnort: Wijchen/NL
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menzel96 hat geschrieben: Genau so sehe ich das auch,aber ich finde er sollte sich nicht "verbiegen " lassen, nur um einigen "Pressefuzzis" zu gefallen. Ein Mensch der in der Öffentlichkeit steht,sollte auch das Recht haben seine Meinung zu sagen und ich kann mir nicht vorstellen,das er damit den Verein in Miskredit bringt.
Ich frage mich ob die Sponsoren das auch so sehen...
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96-Ente
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 20.05.2005 16:02 |
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Registriert: 13.08.2003 13:22 Beiträge: 1735 Wohnort: Hannover-Calenberger Neustadt
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das würde in letzter konsequenz bedeuten, daß die sponsoren analog zur börse alle hauptverantwortlichen incl. trainer canceln könnten.
ich glaube indes nicht, daß lienen so viel böses und schlimmes über 96 verbreitet hat.
_________________ beton ist nicht häßlich - es kommt darauf an, was man daraus macht - tribute to ewald lienen.
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menzel96
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 20.05.2005 16:42 |
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Registriert: 08.04.2005 07:09 Beiträge: 5874 Wohnort: Niedersachsen
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Guus hat geschrieben: menzel96 hat geschrieben: Genau so sehe ich das auch,aber ich finde er sollte sich nicht "verbiegen " lassen, nur um einigen "Pressefuzzis" zu gefallen. Ein Mensch der in der Öffentlichkeit steht,sollte auch das Recht haben seine Meinung zu sagen und ich kann mir nicht vorstellen,das er damit den Verein in Miskredit bringt. Ich frage mich ob die Sponsoren das auch so sehen...
Soll sich jetzt ein Trainer von einigen wenigen Pressefuzzis anmachen lassen und sich nicht wehren ,weil vielleicht ein Sponsor sich daran stören könnte ?
Ich glaube das geht ein bisschen zu weit .
_________________ Ich mag Aktienclubs mit Tradition !!
20 Jahre immer Liga 1 und 2 !!!
Keine Macht den Predigern !!
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D@ve
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 20.05.2005 18:39 |
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Registriert: 18.05.2003 02:20 Beiträge: 671
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menzel96 hat geschrieben: Guus hat geschrieben: menzel96 hat geschrieben: Genau so sehe ich das auch,aber ich finde er sollte sich nicht "verbiegen " lassen, nur um einigen "Pressefuzzis" zu gefallen. Ein Mensch der in der Öffentlichkeit steht,sollte auch das Recht haben seine Meinung zu sagen und ich kann mir nicht vorstellen,das er damit den Verein in Miskredit bringt. Ich frage mich ob die Sponsoren das auch so sehen... Soll sich jetzt ein Trainer von einigen wenigen Pressefuzzis anmachen lassen und sich nicht wehren ,weil vielleicht ein Sponsor sich daran stören könnte ? Ich glaube das geht ein bisschen zu weit .
Ich denke schon, dass die Verantwortung dem Verein und den Sponsoren gegenüber weit wichtiger ist, als die Berechtigung seine persönliche Meinung kundzutun. Erstens interessiert das die wenigsten, wenn es nicht um Hannover 96 geht. Zweitens richet er durch seine ungeschickte Art mehr Schaden an, als das er dadurch irgendetwas klarstellt bzw. korrigiert. Und das Ansehen des Trainers in der Öffentlichkeit reflektiert immer auch auf den Verein.
Also: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste 
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Guus
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 20.05.2005 19:56 |
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Registriert: 18.07.2004 20:02 Beiträge: 9890 Wohnort: Wijchen/NL
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menzel96 hat geschrieben: Guus hat geschrieben: Ich frage mich ob die Sponsoren das auch so sehen...
Soll sich jetzt ein Trainer von einigen wenigen Pressefuzzis anmachen lassen und sich nicht wehren ,weil vielleicht ein Sponsor sich daran stören könnte ? Ich glaube das geht ein bisschen zu weit .
Aus Erfahrung in der niederländischen Liga (und das wird in der deutschen Liga wohl nicht anders sein), habe ich bemerkt, dass die Sponsoren sehr interessiert sind an einem Trainer die ihnen passt. Ich weiß, dass Sponsoren am Liebsten haben, dass der Verein positiv die Schlagzeilen beherrst. Dazu passt keine Uneinigkeit zwischen Manager und Trainer, dazu passt auch nicht, dass der Trainer es sich (ständig) mit der Presse anlegt.
Das soll nicht heißen, dass Lienen immer die Klappe halten muss. Nur soll er sich mal überlegen, ob es vielleicht vernünftiger wäre, einem Reporter nicht während der Pressekonferenz seinen Unmut zu äußeren, sondern nach der Pressekonferenz unter vier Augen zu sagen, was er von einem gewissen Artikel oder Reportage hält.
Das heißt auch nicht, dass die Sponsoren bei jedem schlechten Artikel das Haupt des Trainers fordern, sonst hätten wir schon längst kein Trainer mehr.
Übrigens bin ich der Meinung, dass der Schade den Lienen dem Verein zugebracht hat, sich in Grenzen hält. Da ist in der Vergangenheit wohl schlimmeres passiert. Ich habe auch mal geschmunzelt, als ich gelesen habe wie Lienen der Presse die Leviten las. Nur, das Ego von bestimmten Reportern ist so groß...
Edit: Ich habe übrigens gerade ein Interview mit ihm in der HAZ gelesen(siehe Pressespiegel), dass der Verein nicht schadet.
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NurBiskup
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 20.05.2005 21:35 |
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Registriert: 24.01.2003 22:52 Beiträge: 1403 Wohnort: weit draußen
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D@ve hat geschrieben: ........ Zweitens richet er durch seine ungeschickte Art mehr Schaden an, als das er dadurch irgendetwas klarstellt bzw. korrigiert. Und das Ansehen des Trainers in der Öffentlichkeit reflektiert immer auch auf den Verein. ....
Wenn der Trainer denn wirklich einen so extremen "Schaden" anrichtet (im Sponsorenumfeld) wäre es logisch, dass diese verärgert sind und ihn los werden wollen.
Die Wahrheit ist allerdings, dass die bedeutenden Sponsoren über Plan investieren, und so dem Trainer praktisch den Rücken stärken, da seine personellen Alternativen sich verbessern.
Wenn so eine "Negativreaktion" der Sponsoren aussieht, immer weiter so EL, und dass ohne sich bei Stubmann und Willeke anzubiedern.....
_________________ Wer hat ein noch gut erhaltenes "HANOMAG"-Trikot der Roten oder kennt eine entsprechende Bezugsquelle ?
Bitte PN an mich!
Zahle (fast) jeden Preis
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Der Rote Prinz
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 20.05.2005 21:58 |
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Registriert: 14.02.2005 14:17 Beiträge: 857 Wohnort: Seelze
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NurBiskup hat geschrieben: D@ve hat geschrieben: ........ Zweitens richet er durch seine ungeschickte Art mehr Schaden an, als das er dadurch irgendetwas klarstellt bzw. korrigiert. Und das Ansehen des Trainers in der Öffentlichkeit reflektiert immer auch auf den Verein. ....
Wenn der Trainer denn wirklich einen so extremen "Schaden" anrichtet (im Sponsorenumfeld) wäre es logisch, dass diese verärgert sind und ihn los werden wollen. Die Wahrheit ist allerdings, dass die bedeutenden Sponsoren über Plan investieren, und so dem Trainer praktisch den Rücken stärken, da seine personellen Alternativen sich verbessern.
Da hast du absolut recht. Bei uns ist sämtlicher Etat so weit wie möglich zusammengestrichen worden, weil alles in den Fußball investiert werden soll. Das meisste ist natürlich für die WM eingeplant, aber ein guter Anteil davon geht an die Roten. 
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der rote
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 21.05.2005 09:53 |
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Registriert: 05.10.2003 10:24 Beiträge: 9274 Wohnort: Oststadt
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Auszug aus dem von Guus bereits angesprochenen Interview:
Zitat: (HAZ) Womit wir bei einem in Hannover sehr heiklen Thema sind …
(Lienen)... das von außen anders beurteilt wird. Mich haben viele Leute angesprochen: Warum spielt 96 denn nicht attraktiver, warum lassen sie nicht offensiver spielen. Ich weiß, dass wir uns auf einem schmalen Grat bewegen. Wir wollen die Fans überzeugen und guten Fußball bieten. Am Ende des Tages ist die Bundesliga auch Showgeschäft, die Fans haben ein Recht darauf, unterhalten zu werden. Aber diesen Anspruch im dritten Bundesligajahr so hochzuhängen, dafür habe ich kein Verständnis. Wir wollen in Hannover etwas aufbauen: Wir wollen die Ligazugehörigkeit klar halten und guten Fußball bieten. Das unter einen Hut zu kriegen, geht nicht von heute auf morgen.
_________________ Konjugation eines unregelmäßigen Verbs
Ich bin fest.
Du bist eigensinnig.
Er ist ein dickköpfiger, unbelehrbarer Hornochse.
(Bertrand Russell)
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Argey
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 21.05.2005 14:41 |
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Registriert: 03.07.2003 13:54 Beiträge: 118 Wohnort: Hannover
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Ich finde dass Interview in der Haz ist sehr gut...
besonders zum Ende hin gefällt es mir sehr gut...
Da wird ihm auch mal die Chance gegeben, einiges klarzustellen...
Wer jetzt wieder ein Problem damit hat, dürfte unschwer zu erraten sein...

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rote socke
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 21.05.2005 23:24 |
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Registriert: 02.03.2004 21:22 Beiträge: 297
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Mit der Analyse Lienens im HAZ-Interview bin ich nicht einverstanden.
Lienen meint, die defensive Einstellung sei alternativlos gewesen. Mit einer offensiven Einstellung hätten wir deutlich schlechter abgeschnitten. Er verweist darauf, dass wir in dieser Saison so gut wie nie seit dem Aufstieg abgeschnitten haben und nichts mit dem Abstiegskampf zu tun hatten. Auf den Punkt gebracht: Offensiv spielen sieht schöner aus, defensiv spielen ist erfolgreicher.
Um Lienens These zu prüfen, empfiehlt sich ein Vergleich mit der Saison nach dem Aufstieg 2002. Wir waren damals mit Stuttgart die offensivste Mannschaft der BL. Es ist interessant, die Erträge von offensiver und defensiver Spielweise zu vergleichen.
Zwar ist es richtig, dass wir 2002/03 bis zum vorletzten Spieltag gegen den Abstieg spielten. Das lag aber daran, dass damals, spiegelverkehrt zu heute, die Hinrunde schwach war (wir starteten mit vier Niederlagen), die Rückrunde stark (27 Punkte, einer weniger als dieses Jahr die Hinrunde).
Unterm STrich gesehen, ist der Unterschied in der Punkteausbeute zwischen beiden Spielzeiten nur gering - 2 Punkte. Es war das 2:1 gegen den kleinen HSV kurz vor Schluss, wodurch dieser knappe Vorsprung zustande kam. Das Ergebnis ist so eng, dass man es kaum als Beleg für die Überlegenheit der defensiven Spielweise anführen kann.
Zudem hatten wir vor zwei Spieljahren zwei Nachteile, die man in Rechnung stellen muss. Die Mannschaft, die begann, hatte kaum Spieler mit Bundesligaerfahrung. In der Innenverteidigung spielten wir nicht mit Mertesacker, sondern zunächst mit Linke und Diouf. Erst als Konstantinidis und Vinicius (zur Rückrunde) kamen, stabilisierte sich die Abwehr. Wir hatten in dieser Saison eine ganze Menge Lehrgeld bezahlt.
Der zweite Nachteil war die Besetzung der Torwartposition. Zwar hatte uns Sievers einige Punkte gerettet (in Rostock und bei Bayern), aber gegen Ende der Vorrunde unterliefen ihm schwere Fehler. Das setzte sich bei Tremmel munter fort (z.B. gegen Bayer, Kaiserslauten, Mönchengladbach). Enke hat dagegen fehlerlos gespielt. Hätten wir damals mit Enke gespielt anstatt Tremmel, wir wären erfolgreicher gewesen als diese Saison. Mit Enke wären wir weder in der ersten noch in der zweiten Saison in Abstiegsgefahr geraten.
Auch zu berücksichtigen ist: Wir hatten 2002/03 viel Pech, 22 Pfostenschüsse und 4 verschossene Elfmeter. Das waren also, neben 47 erzielten Toren, noch 26 Fast-Tore. Von einem vergleichbaren Ungemach blieben wir diese Saison verschont.
Zwar sind wir mit Lienen zu einer der abwehrstärksten Mannschaften der Liga geworden, aber auch eine der sturmschwächsten. In der Saison 2002/03 war es umgekehrt. Die Punkteausbeute blieb unter dem Strich etwa gleich. Was wir an Abwehrstärke gewannen, verloren wir an Offensivstärke. Die Spiele sind im Vergleich zu 2002/03 deutlich langweiliger, unspektakulärer unansehnlicher geworden.
Interessant ist ein Vergleich der Verlaufskurven. Unter Lienen gab es einen spektakulären Ausreißer nach oben, den "goldenen Oktober". Nimmt man die sieben Spiele von Rostock bis Mainz heraus, dann ergibt sich eine relativ gleichmäßige Tendenz mit einem Durchschnittwert von gut 1 Punkt pro Spiel.
Unter Rangnick wurden wir nach sehr schwachem Beginn (vier Niederlagen) immer stärker, schafften in der zweiten Saisonhälfte 27 Punkte und hatten einen ganz starken Saisonstart 2003/04. Nach dem Abgang von Simak, verbunden mit zahlreichen Verletzungen und Sperren sackten wir rapide ab, mit weniger als einem Punkt pro Spiel.
Die defensive Einstellung hat uns keine Vorteile gebracht. Was wir an Defensivkraft gewonnen haben, haben wir an Offensivkraft eingebüßt. Zweierlei hat sich unter Lienen verbessert: die Besetzung der Torwartposition und die neugewonnene Fairness. Sie hebt sich wohltuend und sicher auch punktemäßig wirksam von der Vorrunde 2003/04 ab. Wenn wir über die Fairness-Wertung in den UEFA-Cup kommen, ist es ein wesentliches Verdienst von Lienen, aber auch der defensiven Spielweise, weil man in 1:1-Situationen eher foult als in 2:1 -Situationen.
Ein Vergleich zur Saison 2002/03 kann also die Lienen-These nicht bestätigen. Gegen sie spricht auch, dass die Neulinge Bielefeld mit offensiver Spíelweise 43 bzw. 40 Punkte einfuhren und somit trotz weitaus schlechterer personeller Voraussetzungen nicht weit hinter uns zurück blieben.
Vielleicht sollten wir es in der nächsten Saison mal wieder offensiver probieren. Nur dann kann sich wieder eine vernünftige Spielkultur entwickeln. Und nur Mannschaften mit guter Spielkultur kommen auf die Dauer voran.
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Watcher
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.05.2005 04:04 |
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Registriert: 15.02.2004 16:41 Beiträge: 417 Wohnort: Leipzig
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Interessante Aufarbeitung @ rote Socke, aber du vergisst meiner Meinung nach etwas Entscheidendes. Außerdem zeigt dir eine Statistik immer nur Ergebnisse, beantwortet aber niemals das "warum". Diese Analyse muss noch geliefert werden. Dieter Poschmann hat dazu in seinem Kommentar zum UEFA-Cup-Endspiel etwas Kluges gesagt: "Die Portugiesen haben in der ersten Halbzeit 65 Prozent Ballbesitz. Ein ominöser statistischer Wert, denn der muss nicht zwangsläufig Überlegenheit ausdrücken. Der kann auch Hilflosigkeit ausdrücken." Am Ende hat der Skeptiker Poschmann Recht gehabt - den 65 Prozent standen drei Gegentore gegenüber.
Das Entscheidende was mir an Analyse fehlt ist: In den beiden "offensiven" Spielzeiten hatten wir mit Bobic und Brdaric jeweils einen Top-Stürmer. Den hatten wir in dieser Saison nicht, auch in der Hinrunde gingen die Tore aufs Konto aller Mannschaftsteile. Nein, falsch: Hat ein Mittelfeldspieler ein Tor geschossen?
Wenn du nun die vergebenen Torchancen statistisch zählst und sie Spielern zuordnest, wirst du auch schwarz auf weiß ganz klar sehen: Unsere Stürmer haben unterm Strich keinen besonders guten Job gemacht. Hätten sie das, wären wir jetzt auf Platz 5, denn in der Defensive haben wir absolute Bundesliga-Spitzenqualität bewiesen.
Allerdings verfälscht das nun auch wieder das Gesehene: Unser Mittelfeld hat auch nicht den allerbesten Job gemacht, denn das muss die Stürmer bedienen. Und da schaue ich ebenfalls auf den Platz und verlasse mich nicht auf Statistik: Wenn ein Spieler einen Pass nicht ordentlich spielt, kann das System auch "totale Offensive" heißen - es nützt rein gar nichts. Dieses Verdaddeln von guten Passgelegenheiten war für mich der Aufreger schlechthin.
Ich stimme Lienens Analyse insgesamt zu. Ich meine nämlich auch, dass es zu einer defensiveren Einstellung keine Alternative gegeben hat. Für mich war das klar in den Rückrundenspielen gegen Leverkusen, Dortmund und Werder zu sehen. Da hat die Mannschaft angegriffen und nicht gut verteidigt.
Widerlegt wird das alles erst, wenn die Top-Spieler für Sturm und Mittelfeld, die wir bekommen, ebenfalls nicht treffen. Dann ist auch für mich ganz klar die Systemfrage zu stellen.
Im übrigen: Ob es 2 oder 3 Punkte mehr waren als in den letzten Saisons, ist vollkommen Wurst. Man kann 96 nicht losgelöst von der Gesamtsaison aller Vereine sehen. Und an deren Ende steht der beste Platz seit Wideraufstieg: Platz 10.
Reden wir diese Leistung doch bitte nicht schlecht und schauen erstmal, was da nächste Saison wie passiert.
_________________ Irgendwann kommst du morgens aus dem Haus und der Nachbar pfeift dich aus (Otto Rehagel)
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der rote
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.05.2005 12:56 |
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Registriert: 05.10.2003 10:24 Beiträge: 9274 Wohnort: Oststadt
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Watcher hat geschrieben: Das Entscheidende was mir an Analyse fehlt ist: In den beiden "offensiven" Spielzeiten hatten wir mit Bobic und Brdaric jeweils einen Top-Stürmer. Den hatten wir in dieser Saison nicht, auch in der Hinrunde gingen die Tore aufs Konto aller Mannschaftsteile. Nein, falsch: Hat ein Mittelfeldspieler ein Tor geschossen?
Und in der ersten Saison hatten wir auch noch einen Idrissou in guter Form, der auch noch 9 Tore (oder?) beigesteuert hat.
Im übrigen hat Lienen doch auch nicht gesagt (wenn ich mich recht erinnere), dass eine defensive Einstellung prinzipiell besser ist, sondern diese eher an unseren personellen Möglichkeiten festgemacht, oder? Und dazu noch gesagt, dass wir in Zukunft offensiver spielen wollen. Also sehe ich keinen Grund, sich nicht über die alles in allem erfolgreiche Saison zu freuen und mit positiven Erwartungen in die nächste zu gehen. 
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Ich bin fest.
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Er ist ein dickköpfiger, unbelehrbarer Hornochse.
(Bertrand Russell)
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D@ve
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.05.2005 14:03 |
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Registriert: 18.05.2003 02:20 Beiträge: 671
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NurBiskup hat geschrieben: D@ve hat geschrieben: ........ Zweitens richet er durch seine ungeschickte Art mehr Schaden an, als das er dadurch irgendetwas klarstellt bzw. korrigiert. Und das Ansehen des Trainers in der Öffentlichkeit reflektiert immer auch auf den Verein. ....
Wenn der Trainer denn wirklich einen so extremen "Schaden" anrichtet (im Sponsorenumfeld) wäre es logisch, dass diese verärgert sind und ihn los werden wollen. Die Wahrheit ist allerdings, dass die bedeutenden Sponsoren über Plan investieren, und so dem Trainer praktisch den Rücken stärken, da seine personellen Alternativen sich verbessern. Wenn so eine "Negativreaktion" der Sponsoren aussieht, immer weiter so EL, und dass ohne sich bei Stubmann und Willeke anzubiedern.....
Hat wohl eher mit der WM und Hannover 96 im ´Gesamtpaket zu tun, oder? Nur wegen eines durchschnittlichen Trainers (im Vergleich zu Daum, etc.) werden wohl keine Sponsoren ihren Etat erhöhen bzw. bei 96 einsteigen. Im Umkehrschluss wird bei Misserfolg und dämlichen Äußerungen vielleicht mal etwas Druck ausgeübt. So ist das Geschäft nun mal. Aber keine Angst, im Regelfall ist auch der Einfluss der Sponsoren auf den sportlichen Bereich beschränkt (unrühmliche Ausnahme: Karlsruhe). Mir ging es eher um die moralische Verpflichtung dem Arbeitgeber gegebüber. Aber in der antikapitalistischen Sozialhochburg Deutschland versteht das ohnehin keiner....
Ich will diese ganze Diskussion aber nicht noch mal aufwärmen, da Lienens sich in seinem Umgang mit der Presse seit Amtsantritt gebessert hat. Damit dürftest du nun auch zufrieden sein.
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kai1896
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.05.2005 19:57 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 1887 Wohnort: Hamburg
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der rote hat geschrieben: Watcher hat geschrieben: Das Entscheidende was mir an Analyse fehlt ist: In den beiden "offensiven" Spielzeiten hatten wir mit Bobic und Brdaric jeweils einen Top-Stürmer. Den hatten wir in dieser Saison nicht, auch in der Hinrunde gingen die Tore aufs Konto aller Mannschaftsteile. Nein, falsch: Hat ein Mittelfeldspieler ein Tor geschossen? Und in der ersten Saison hatten wir auch noch einen Idrissou in guter Form, der auch noch 9 Tore (oder?) beigesteuert hat. Bobic hätte unter Lienen mit Sicherheit keine 14 (?) Tore geschossen. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass Lienen ihn (wie Konstantinidis, Kruppi am Anfang, Mathis u.a.) ziemlich schnell abgesägt hätte. Denn Bobic kann nur in einem System erfolgreich spielen, dass das Gegenteil des unsrigen ist. Ich stimme zu, dass der Verlust von Brdaric uns enorm getroffen hat. Das hätte ich vorher nicht gedacht. Trotz allem: Wir hatten auch dieses Jahr mit Christiansen einen Stürmer, der im Vorjahr trotz permanenter Verletzungsprobleme noch 10 (oder 9?) Tore geschossen hat. Das kann der ja nicht alles verlernt haben. Die schlimme Offensivleistung ist meiner Meinung nach nur zu einem geringen Teil auf die fehlende Qualität zurückzuführen. Vielmehr liegt es wohl hauptsächlich daran, dass bei keiner anderen Bundesligamannschaft die Stürmer so viel nach hinten arbeiten müssen. Man wird sehen, ob das in der nächsten Saison auch noch so extrem ist. der rote hat geschrieben: Im übrigen hat Lienen doch auch nicht gesagt (wenn ich mich recht erinnere), dass eine defensive Einstellung prinzipiell besser ist, sondern diese eher an unseren personellen Möglichkeiten festgemacht, oder? Und dazu noch gesagt, dass wir in Zukunft offensiver spielen wollen. Also sehe ich keinen Grund, sich nicht über die alles in allem erfolgreiche Saison zu freuen und mit positiven Erwartungen in die nächste zu gehen.  Ewald Lienen hat geschrieben: Am Ende des Tages ist die Bundesliga auch Showgeschäft, die Fans haben ein Recht darauf, unterhalten zu werden. Aber diesen Anspruch im dritten Bundesligajahr so hochzuhängen, dafür habe ich kein Verständnis.
Da ist es doch paradox, dass das mit der Defensive so kritisch gesehen wird. Die Defensive gewinnt Meisterschaften. Als Trainer muss ich eine Entscheidung treffen: Wie schätze ich meine Mannschaft ein? Habe ich eine Elf, die zwar 40 Tore kassiert, dafür aber auch 60 schießt? Diese Qualität habe ich bei uns nicht gesehen, und deshalb glaube ich, dass es die richtige Entscheidung war, erst einmal Wert auf die Defensive zu legen.
Aus diesen Worten lese ich etwas anderes heraus. Aber da heißt es einfach, den Beginn der nächsten Saison abzuwarten.
Sehr interessant an der hervorragenden Analyse von rote socke war die Anzahl der Punkte, die wir außerhalb des "roten Oktobers" geholt haben. Ein Schnitt von gut einem Punkt pro Spiel ist der Schnitt eines Absteigers. Angesichts der Tatsache, dass unsere sehr gute Platzierung nur und ausschließlich auf 6 Wochen im Herbst beruht, fällt es mir sehr schwer, von einer "klasse" Saison zu sprechen.
Ich sehe wirklich nicht, inwiefern diese Saison wesentlich erfolgreicher war als die erste Bundesligasaison. In diesem jahr haben wir ungleich viel mehr Glück gehabt als seinerzeit (rote socke erwähnte, dass wir mit Abstand die meisten Aluminiumtreffer hatten). Deswegen stimmt für mich auch die Lienensche Formel "defensiver Fußball = Erfolg; offensiver Fußball = Abstieg" nicht.
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der rote
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.05.2005 20:40 |
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Registriert: 05.10.2003 10:24 Beiträge: 9274 Wohnort: Oststadt
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kai1896 hat geschrieben: der rote hat geschrieben: Im übrigen hat Lienen doch auch nicht gesagt (wenn ich mich recht erinnere), dass eine defensive Einstellung prinzipiell besser ist, sondern diese eher an unseren personellen Möglichkeiten festgemacht, oder? Ewald Lienen hat geschrieben: Am Ende des Tages ist die Bundesliga auch Showgeschäft, die Fans haben ein Recht darauf, unterhalten zu werden. Aber diesen Anspruch im dritten Bundesligajahr so hochzuhängen, dafür habe ich kein Verständnis.
Da ist es doch paradox, dass das mit der Defensive so kritisch gesehen wird. Die Defensive gewinnt Meisterschaften. Als Trainer muss ich eine Entscheidung treffen: Wie schätze ich meine Mannschaft ein? Habe ich eine Elf, die zwar 40 Tore kassiert, dafür aber auch 60 schießt? Diese Qualität habe ich bei uns nicht gesehen, und deshalb glaube ich, dass es die richtige Entscheidung war, erst einmal Wert auf die Defensive zu legen. Aus diesen Worten lese ich etwas anderes heraus. Aber da heißt es einfach, den Beginn der nächsten Saison abzuwarten. Da liest Du etwas anderes raus? Das wundert mich dann doch. kai1896 hat geschrieben: Ich sehe wirklich nicht, inwiefern diese Saison wesentlich erfolgreicher war als die erste Bundesligasaison. Wir haben den Klassenerhalt deutlich eher geschafft und den UI-Cup nur knapp verpasst. Und es sagt ja keiner, dass wir "wesentlich" erfolgreicher gewesen sind. Aber unterm Strich war es die erfolgreichste der drei bisherigen Bundesliga-Spielzeiten. Oder etwa nicht? kai1896 hat geschrieben: In diesem jahr haben wir ungleich viel mehr Glück gehabt als seinerzeit (rote socke erwähnte, dass wir mit Abstand die meisten Aluminiumtreffer hatten). Deswegen stimmt für mich auch die Lienensche Formel "defensiver Fußball = Erfolg; offensiver Fußball = Abstieg" nicht.
Stimmt, wir hatten in der ersten Saison sehr viel Pech, ich glaube es waren fast 20 Aluminiumtreffer. Aber Lienen sagt ja nicht, dass offensiver Fußball immer automatisch den Abstieg bedeutet. Er sagt, dass es mit dieser Mannschaft nicht gutgegangen wäre. Das ist ein deutlicher Unterschied.
EDIT: vielleicht sollte ich noch einmal einen wichtigen Baustein meiner Argumentation deutlich machen: ich sehe die derzeitige Situation der Roten nicht als Ende der Entwicklung. Wir sind vor drei Jahren aufgestiegen und haben eine klasse erste Saison gespielt. Sicher mussten wir lernen, dass wir alle die Mannschaft stärker eingeschätzt hatten, als sie war, aber unterm Strich blieb eine spannende und tolle Saison.
Im zweiten Jahr hatten wir mit einigen Personalien etwas Pech, aber auch die "üblichen" Probleme, die viele Vereine im "verflixten" zweiten Jahr eben so haben. Die Spieler sind bekannt geworden, die anderen Vereine können einen besser einschätzen, wichtige Spieler sind weg, etc. Ein Einbruch ist im zweiten Jahr nicht ungewöhnlich und nachdem bei vielen das Vertrauen in den Trainer weg war, mußte der gehen. Der neue Trainer hat den Abstieg verhinden können.
Im dritten Jahr gab es eine Art Konsolidierung. Der Verein wurde ernster genommen, die sportlichen Ziele trotz einiger schwierigen Personalien frühzeitig erreicht. Die ersten Transfers für die kommende Saison sind vielversprechend. Dazu kündigen Management und Trainer mehr oder weniger offen eine leichte Änderung des Spielsystems an.
Das alles wirkt für mich wie ein relativ gradliniger Weg zu Etablierung der Roten in der Bundesliga. Sicher gab es Rückschläge und die werden auch weiterhin kommen. Aber der Weg an sich geht in die richtige Richtung. Deshalb bin ich auch weit weniger besorgt, als andere hier. Ist das so unverständlich?
_________________ Konjugation eines unregelmäßigen Verbs
Ich bin fest.
Du bist eigensinnig.
Er ist ein dickköpfiger, unbelehrbarer Hornochse.
(Bertrand Russell)
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rote socke
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.05.2005 22:24 |
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Registriert: 02.03.2004 21:22 Beiträge: 297
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Mein letzter Beitrag in diesem Thread bezog sich auf Lienens These, dass defensiver Fußball erfolgreicher ist als offensiver. Diese wurde allgemein geäußert ("Defensive gewinnt Meisterschaften") und speziell für unseren Verein, in dem Sinne, dass die Qualität unserer Spieler für eine offensive Einstellung nicht ausgereicht habe.
Was die allgemeine Variante anbetrifft, so ist sie offenkundig falsch. In der letzten Saison gewann die offensivste Elf die Meisterschaft, und auch in diesem Jahr waren die ersten Drei die am offensivsten eingestellten Mannschaften.
Auch in ihrer speziellen, auf uns bezogenen Variante erscheint mir die These wenig plausibel. Die gleichen Stürmer, die nun angeblich untauglich sein sollen, waren unter Rangnick, d. h. in der offensiven Einstellung, sehr erfolgreich. Der Einwand, wir hätten bessere Stürmer gehabe (Bobic, Brdaric), trifft nicht, denn Christiansen, der Bobic ersetzte, war auch ein exzellenter Stürmer und schlug unter Rangnick, soweit er nicht verletzt war, gut ein. Es ist nicht auszuschließen, dass Leute wie Christiansen oder Stajner deutlich schwächer geworden sind. Plausibler erscheint mir jedoch, dass beide wie unsere anderen Stürmer Probleme mit der defensiven Taktik haben. Stajner z.B. lebt jetzt im ziemlich krassen Gegensatz zu früher wie ein Musterprofi, trotzdem war er in der Saison 2002/03 stärker.
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Bastelll
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.05.2005 22:30 |
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Registriert: 19.01.2005 22:04 Beiträge: 240 Wohnort: Sehnde
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Was natürlich auch zu diessen Diskrepanzen führt:
Wir sind mit dem Trainerwechsel Rangnick/Lienen von einem Extrem ins Andere gewechselt. Unterschiedlicher hätte es kaum sein können.
_________________ Abgerechnet wird zum Schluß.
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