Andreas Bergmann Moderations-Bereich |
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Alter96er
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.12.2009 17:32 |
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Registriert: 11.02.2005 11:55 Beiträge: 2489 Wohnort: Hannover
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„Neu justieren“ – der Begriff gefällt mir auch besonders gut. Dabei fallen mir Biathleten ein. Wenn die in der Loipe toll gekämpft haben und dann am Schießstand alles versemmeln, tauschen die auch nicht einfach die Gewehre aus, sondern justieren zumeist neu.
Neu justieren tun sich jetzt auch unsere Verantwortlichen. Martin Kind ist mit der erreichten Punktzahl zu Recht unzufrieden. Räumt aber gleichzeitig ein, dass er mit 20 erreichten Punkten gelassener in die kurze Winterpause gegangen wäre. Andreas Bergmann hält das Team für stark genug, mindestens drei Mannschaften hinter sich lassen zu können.
Neu justiert ist das das Vokabular eines Aufsteigers, der nur die Klasse halten will. Und immerhin – selbst hier im Forum nehme ich erleichtert zur Kenntnis, dass sich die Stimmen mehren, nach denen in der Hauptsache der Klassenerhalt ersehnt wird.
Wenn Verein und Fans mit dieser neu justierten Erwartungshaltung in die Rückrunde gehen, und nicht weiter von „Stillstand ist Rückschritt“ und „keine Weiterentwicklung“ reden, geht vielleicht vieles etwas entspannter. Auch hier im Forum. Fußballerische Ästhetik und taktische Feinheiten sind mir persönlich in diesem Seuchenjahr nicht so wichtig.
Ich bin gespannt, wie das Team Schmadtke/Bergmann jetzt in der Halbzeit neu justiert und das in die Köpfe des kickenden Personals rein justiert. Oder so.
_________________ Half of the people can be part right all of the time. Some people can be all right part of the time. But all the people can´t be all right all of the time.
I think Lincoln said that.
I let you be in my dreams if I can be in yours.
I said that. (Dylan)
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malu57
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.12.2009 19:04 |
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Registriert: 18.11.2008 10:09 Beiträge: 4113 Wohnort: weserbergland/ geboren in h-linden
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wie ich gestern bereits geschrieben habe: wir sind gefährlich nahe am abgrund, so dicht wie seit jahren nichtmehr. die mannschaft hat nur eine woche pause, viel zu wenig, um den kopf wieder hinzubiegen. und robert spukt immer noch überall herum und belastet mit seinem freitod weiterhin das team, wie bergmann im interview sagt. aus meiner sicht wäre es deshalb sinnvoll und nur folgerichtig, frische kräfte von außen zu verpflichten, die unbelastet sind und sich 100% auf den profifußball konzentrieren können. das mag vlt. sehr hart klingen, aber es geht hier um den verein hannover 96 und darum, auch in zukunft erstligafußball in dieser unserer stadt bieten zu können. ich bin mir ganz sicher, das keiner unserer spieler absteigen will und auch alles gibt, aber diese mentalblockade kann die letzten jahre arbeit dieses vereins grundlegend zerstören. ich hoffe inständig, das die sportliche leitung den turnaround mit dem team schafft.
_________________ Spieler vertragen kein Lob. Sie müssen täglich die Peitsche im Nacken fühlen. Max Merkel
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Pralino
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.12.2009 19:19 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 6704
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@ malu, ich finde, Du siehst hier zu schwarz.
Wir haben einen Kader, der das Ziel erreichen sollte, gottlob kommen einige Akteure wieder dazu.
Andreasen und auch Lala.
Hanke, Schlaudraff werden mit Spielpraxis zulegen - vielleicht macht uns auch Forssell noch Freude.
Ich bin durchaus zuversichtlich, das unsere sportliche Abteilung:
Bergmann plus Gehilfen und ein ernsthaft motivierter Kader - das Minimalziel - Klassenerhalt schafft.
Sollte Schmadtke noch einen weiteren Unenddeckten, wie Ya Konan, aus dem Kreuz leiern, bin ich der Erste, der ihm dann zum wiederholten Male gratuliert.
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RoterKlaus
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.12.2009 21:07 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 27054 Wohnort: Mönchengladbach
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Ich möchte nochmal einen anderen Aspekt einbringen. Mag ja vielleicht Blödsinn sein, ist mir aber manchmal während der Spiele so im Stadion durch den Kopf gegangen.
Die Mannschaft hat ja in einigen Spielen, in denen sie ohnehin unterlegen war, mit extremen Einsatz gekämpft und auch Punkte geholt (BvB, VfB, hsv). Es war oft aufgrund unserer Fehlpassquote (einfache Ballverluste) ein enormer Aufwand wieder in Ballbesitz zu kommen.. Dazu waren einige Spieler auch nicht immer 100%ig fit (Schulz, Jürgen, Pinto, um mal 3 zu nennen). Andere sind gerade erst zurückgekommen, da braucht es auch seine Zeit. Alternativen gab es ja nicht.
Zudem wurde da 90 Minuten voll durchgezogen und nicht wie vorher vielleicht 60 oder max. 75.
Kurz: Kann es nicht sein, dass die Mannschaft einfach fertig war und sich dadurch viele der Merkwürdigkeiten der letzten Spiele erklären lassen?
_________________ "Das freie Wort schlägt unter uns Brücken von Mensch zu Mensch." (Heinrich Lübke, Sauerland) Mr. RedKlaus is dressed by Donatella Versace. Hair and makeup for Mr. RedKlaus by Maria Verel
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tauri
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.12.2009 21:33 |
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Registriert: 10.11.2005 01:19 Beiträge: 5178
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RoterKlaus hat geschrieben: Kurz: Kann es nicht sein, dass die Mannschaft einfach fertig war und sich dadurch viele der Merkwürdigkeiten der letzten Spiele erklären lassen?
Von der Kondition her sahen die meisten Spiele unter Bergmann doch sehr gut aus. Es gab zumindest in den ersten 10 Spielen unter Bergmann kaum konditionelle Einbrüche in den letzten 20 Minuten.
Das mit den Fehlpässen im Offensivspiel stimmt allerdings, Bergmann hatte das auch im Interview mehrfach angesprochen ("wir müssen mehr Ballsicherheit erlangen").
Mich stört bei der ansonsten sehr erfreulichen Diskussion in den letzten Beiträgen hier immer noch, daß die ersten 10 Bergmann-Spiele zu sehr mit den letzten 5 in einen Topf geworfen werden. Fachwerk hat das zurecht angemerkt. In den ersten 10 Spielen hat doch einiges sehr gut funktioniert: die Außenpositionen waren da fester als vorher und jeweils doppelt gestaffelt. Erst in den letzten 5 Spielen ist dieses System wieder zusammengebrochen, weil insgesamt zu wenig Ordnung im Spiel war.
Und welcher Spieler hat in den letzten 5 Spielen wirklich noch in Bestform gespielt? Keiner. Alle Formkurven haben nach unten gezeigt, besonders drastisch z.B. bei Haggui, bei Djakpa, aber auch bei Stajner oder Schulz. Im Moment sind einfach keine Wunderdinge zu erwarten, sondern Aufbauarbeit, Stabilisierung, ein paar Punkte sammeln, um nicht ganz unten reinzurutschen. Das Bergmann-Interview (siehe Presse-Thread) macht hier noch Hoffnung, wenn hier wieder mehr Straffheit angekündigt wird.
Eule hat aber ein Argument genannt, welches wohl besonders schwer wiegt, nämlich ob die taktische Rafinesse bei Bergmann reichen wird. Mit Bremser hat er außerdem auch noch einen gelernten "Heckinger" neben sich sitzen. Ich fürchte, da wird Eule recht haben. Es gab auch in der U23 unter Bergmann kein Taktik-Feuerwerk, das stimmt schon. Es war immer wieder dasselbe Grundgerüst des Spielaufbaus im 4 - 4 - 2 mit dem Versuch, selber das Spiel zu machen. Eine richtig ausgeprägte Defensivtaktiv habe ich bei Bergmann eigentlich nie bei der U23 gesehen, auch da, wo es sich einmal angeboten hätte, z.B. bei einem Spiel gegen Holstein Kiel, damals Tabellenführer. Bergmann hat die Mannschaft wohl instruiert, trotzdem ihr eigenes Spiel zu suchen, was dann aber ziemlich sang- und klanglos mißlungen ist.
Falls Bremser jetzt Hecking nach Nürnberg nachfolgen SOLLTE (bisher ist da wohl noch nichts fix), wäre das aus meiner Sicht auch eine Chance. Bei aller Wertschätzung, die Eule unserem Co-Trainer entgegengebracht hat, wäre es vielleicht von Vorteil, hier würde Bergmann durch einen wirklichen Taktik-Fuchs unterstützt, der auch bei Einwechslungen noch mehr Impulse setzt. Hier sehe ich Bergmann leider oft in der Tradition Heckings: späte Einwechslungen, die das Spiel nicht nennenswert beeinflussen.
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fachwerk
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 23.12.2009 10:32 |
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Registriert: 21.02.2008 01:32 Beiträge: 5758 Wohnort: hann.münden/linden
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RoterKlaus - natürlich spielt unser ausgebrannter kader eine nicht unwesentliche rolle!
ich kopier hier mal ein paar worte von tuchel rein. seine interwievs/ ansichten lese ich immer sehr interessiert, und ich weiss nicht wo es besser hinpasst:
Zitat: kicker: Vom A-Juniorencoach zum Chef eines Erstligateams. Was macht den großen Unterschied?
Tuchel: Das Handwerkszeug, wie ich mit einer Mannschaft umgehe, habe ich in meinen neun Jahren Arbeit im Nachwuchsbereich gelernt. Der wesentliche Unterschied liegt in der Altersstruktur. Jetzt kommt es mehr auf die Coachingrolle an, als auf die klassische Trainerrolle.
kicker: Das bedeutet?
Tuchel: Im Nachwuchsbereich ist es mehr ein Trainerspiel, musst du Dinge vorgeben, die man auch entwickelt. Als Bundesligatrainer ist es eher meine Aufgabe die Spieler zu unterstützen, indem man gemeinsam versucht, auch die Erfahrung der Spieler zu nutzen, um sie so auf ein höheres Level zu heben. Ihnen Vertrauen schenkt, Verantwortung gibt. Auf dieser Ebene ist es eher ein Players Game, das ich versuche zu steuern und zu coachen.
http://www.kicker.de/news/fussball/bund ... neide.html
warum ich das einstelle? - ich weiss es nicht genau.
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AndréMeistro
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 23.12.2009 15:06 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 10235
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Grüß Gott, nun will ich auch mal.
Dieter Hecking hat Andreas Bergmann als Motivationstrainer beschrieben, dem ich absolut nicht beipflichten kann. Gleich vorneweg, meine Kritik an Bergmann wird hart aber fair ausfallen, ohne zu vergessen, was er hier bereits geleistet hat. Auf das Potential unserer Mannschaft möchte ich auch nicht näher eingehen, ich denke, darüber wurde schon genug philosophiert. Hier herrscht, so denke ich, auch weitestgehend Einigung. Mich beschäftigen derzeit andere Dinge viel mehr.
Was ich bei Andreas Bergmann besonders vermisst habe, ist eben die Motivation, was ich ausführlich begründen möchte. Gute Spiele waren dabei, die Mannschaft hat die Tugenden abgerufen, aber mitreißende Spiele habe ich nicht gesehen. Man braucht in der Breite keine individuell starken Spieler, um ein mitreißendes Spiel zu erleben. Hamburg hat technisch starke Spieler, aber im Vergleich zu den europäischen Spitzenmannschaften fehlt ihnen in der Beziehung noch einiges. Es ist eine Mannschaft, die besonders von der mentalen Physis lebt, zudem spielen sie mit sehr viel Herz und Leidenschaft. Mitreißende Spiele gab es in Hülle und Fülle, besonders gegen Teams auf Augenhöhe. Warum schaffen wir das nicht? Hamburg hat einen ruhigen und gelassenen Motivationstrainer.
Bergmann ist sympathisch und bodenständig, er scheint ein feiner Kerl zu sein. Bergmann wirkt auf mich wie ein guter Freund, mit dem man durch dick und dünn gehen kann. Dass Andreas Bergmann ein völlig zerbeuteltes Team wieder aufgerichtet hat, verdient absoluten Respekt. In sehr kurzer Zeit hat man gesehen, dass die Mannschaft wieder lebt. Allerdings vermisse ich die Tugenden im Abstiegskampf, wo ich wieder bei der Motivation angelangt bin. Als Spieler konnte ich immer mit den Trainern am besten umgehen, die motivieren konnten. Lauter Ton, aber nicht streng sondern motivierend. Das Trainingsspielchen gewann an Tempo, was besonders denen zugute kam, die in Sachen Laufwegen Nachholbedarf hatten. Durch das hohe Tempo fixierten sie den Ballführenden Mann, was den Vorteil hatte, dass sie automatisch in die freien Zonen liefen, weil ihr Puls auf 180 war. Nur so können mitreißende Spiele zusammenkommen, da ist die ganze Mannschaft gefragt. Eine gute Physis hat viel mit Konzentration zu tun, siehe Tuchel in Mainz. Ein Trainer muss ein kleiner Motivationskünstler sein, das ist für mich ein unabdingbares Kriterium. Und ein Motivationstrainer hält Distanz zu seinen Spielern, weil der Respekt überaus groß ist. So muss das sein, um auf Dauer Erfolg zu haben.
AB muss den Hebel umlegen, weil wir uns akut im Abstiegskampf befinden. Das geht aber nicht von heute auf morgen. Die Spieler mögen ihn, doch wenn es sportlich so weitergeht, tanzen sie ihn bald auf der Nase herum.
Nun ist Schmadtke gefragt. JS muss AB schonend beibringen, dass nun andere Werte gefragt sind. M. E. brauchen wir einen Spielertypen, der Andreas Bergmann und die Mannschaft in dieser Hinsicht entlastet. Wir brauchen keinen brasilianischen Traumtänzer, sondern einen Chef, der die Mannschaft mitreißt. Der genau weiß, welches Tempo man einschlagen muss, um gegen stärkere Teams bestehen zu können. Es ist die einzige Möglichkeit, die fehlende Physis wettzumachen, die wir im Abstiegskampf dringend benötigen. Gott sei Dank haben wir Vollstrecker im Team, das ist ein klarer Vorteil.
Nun kann und muss er Jörg Schmadtke beweisen, ob er ein Feeling für Spieler hat. Wenn er den Hebel nicht umlegen kann und kein Feeling für Spieler hat, muss JS bis zum Sommer alleine arbeiten. Nun steht AB vor seiner wirklichen Bewährungsprobe.
_________________ Paso del Sapo (Krötenpass)...
Zuletzt geändert von AndréMeistro am 23.12.2009 15:46, insgesamt 1-mal geändert.
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chefkoch96
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 23.12.2009 15:41 |
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Schön geschrieben, AndreMeistro.
Was Bergmann meiner Meinung nach fehlt ist sein Sprachrohr auf dem Feld. Der Antreiber, der auch mal zusammen staucht, der das Team auf dem Feld führt. Das Team sagt, Bruggink ist wichtig, dies ist für mich als Außen stehender nicht erkennbar bzw. zu beurteilen. Balitsch habe ich in dem Punkt aufgegeben, ich hatte die Hoffnung nach Heckings Abgang das er sich in die Richtung entwickeln kann.
Die o.g. Spielerpersönlichkeit ist für mich dringlichster Transfer in der Winterpause, obgleich ich bei der aktuellen Marktlage natürlich auch gestehen muss, woher soll er kommen. Das wird nun, hoffe ich, Jörg Schmadke für uns richten.
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H96er
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 23.12.2009 16:03 |
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Registriert: 20.01.2007 14:01 Beiträge: 308 Wohnort: Hannover
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chefkoch96 hat geschrieben: Schön geschrieben, AndreMeistro. Was Bergmann meiner Meinung nach fehlt ist sein Sprachrohr auf dem Feld. Der Antreiber, der auch mal zusammen staucht, der das Team auf dem Feld führt. Das Team sagt, Bruggink ist wichtig, dies ist für mich als Außen stehender nicht erkennbar bzw. zu beurteilen. Balitsch habe ich in dem Punkt aufgegeben, ich hatte die Hoffnung nach Heckings Abgang das er sich in die Richtung entwickeln kann. Die o.g. Spielerpersönlichkeit ist für mich dringlichster Transfer in der Winterpause, obgleich ich bei der aktuellen Marktlage natürlich auch gestehen muss, woher soll er kommen. Das wird nun, hoffe ich, Jörg Schmadke für uns richten.
Absolut richtig. Das ist für mich einer der schwerwiegendsten Gründe für unsere aktuelle Lage, und das hat auch rein gar nichts mit Bergmann zu tun. Er kann das Team zwar motivieren, nicht aber wenn das Spiel angefangen hat. Während der 90 Minuten müssen das andere machen.
Nun sind uns auch innerhalb von 6 Monaten zwei wichtige Säulen weggebrochen: Tarnat und Enke waren beides Spieler an denen sich die jüngeren orientieren konnten. Die fehlen nun, Enke natürlich stärker als Tarnat.
Im Moment sehe ich da keinen der in diese Rolle hineinschlüpfen könnte, gerade diese ist aber wichtig in Spielen gegen Hertha, Nürnberg, usw.
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Eule
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 23.12.2009 16:14 |
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Registriert: 01.02.2006 18:55 Beiträge: 4445 Wohnort: Schwäbisch Gmünd
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@ElFi, die Frage nach dem Unterschied stellt sich nicht.
Ich sehe uns in der Angelegenheit "gegen den Ball" auf einer Wellenlänge.
Du wirst sehen. Der FCN wird unter Hecking nicht mehr mit 3 oder 4 Toren Unterschied auf die Verliererstraße geschickt. In seinem 1. Jahr bei den "Roten" hat er noch tief stehen lassen, danach zusätzlich angefangen anzuordnen, weiter vom Tor weg zu verschieben.
Bergmann dagegen spielt, etwas übertrieben ausgedrückt, gegen jeden Gegner fast den gleichen "Stiefel" herunter. Mag sein, dass er gegen Bayern München und Bayer Leverkusen Vorsichtsmaßnahmen einbaut, eine taktische Änderung gegenüber den anderen Begegnungen aber konnte ich nicht erkennen.
Was hat er gemacht, Gammeleck-Dieter? Er hat primär zugebaut und kompaktes Verhalten gepredigt. Weil er dazu keine filigranen Techniker vedammen konnte, hat er es immer wieder mit seiner Rumpelabteilung versucht. Selbst die Einkaufspolitik wurde entsprechend ausgelegt. Wie sonst ist zu verstehen, dass ein Andreasen-Transfer zum vorläufigen finalen Höhepunkt seiner Transferbemühungen werden konnte.
Erinnere mich gerade an die Zeit, als ich mal eine Werkself zusammenbauen musste. Verfügbar waren Spieler aus der Oberliga, Bezirksoberliga, Bezirksligs, Kreisklasse - aber auch nur Freizeitkicker. Was macht man mit den Freizeitkickern, wenn man sie zur Komplettierung braucht? Stellt sie irgendwo hin, wo sie dem Gegner etwas Platz wegnehmen, für verengte Verhältnisse sorgen und als störendes Element den sofortigen Durchbruch des Gegners verhindern helfen.
Diese an sich einfach zu organisierende Arbeit gegen den Ball (da braucht es kein Talent) kann man mit jedem Spieler machen. Perfekt wird es natürlich nur dann, wenn aus dem Spiel gegen den Ball auch blitzschnell ein Spiel mit Ball gemacht werden kann. Daran, sage ich, ist Hecking hier gescheitert.
Bergmann seine Art konnte man im Spiel gegen Freiburg auch gut erkennen. Dieser Sieg wurde hier im Forum hochgejubelt, obwohl in diesem Spiel gegen den Ball so viele Fehler zu sehen waren, wie bei Hecking über eine ganze Halbserie nicht zusammengekommen ist. Nach jedem erzielten Treffer wurde das Spiel gegen den Ball sorgloser betrieben. Bemeh wird sich erinnern, was sein Sitznachbar damals so alles von sich gelassen hat. Mir war es richtig peinlich, als im weiten Umfeld nur Euphorie zu merken war und ich mich eher dazu aufgerufen fühlte, mit saurer Miene das Stadion zu verlassen.
Einem guten Ergebnis ist nicht immer auch ein gutes Spiel vorausgegangen.
Mein Hinweis, dass eine gute Organisation auch gute Leute braucht, war in diesem Zusammenhang nicht glücklich plaziert. Wollte damit zum Ausdruck bringen, dass es gut und wichtig ist, wenn man darauf zurück kommen kann, weil die Kugel irgendwann erorbert ist und die Umkehrung dessen das ist, was man hinterher an der Theke noch in Erinnerung hat bzw. haben will.
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fachwerk
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 28.12.2009 22:55 |
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Registriert: 21.02.2008 01:32 Beiträge: 5758 Wohnort: hann.münden/linden
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was ist los kev,
ist es nicht total kacka, dass bergmann den urbaub der spieler zusammengestrichen hat?
(da muß mehr kommen!)
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Roter_Sauerländer
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 29.12.2009 02:40 |
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Registriert: 15.05.2009 17:19 Beiträge: 1959 Wohnort: Brilon
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fachwerk hat geschrieben: was ist los kev, ist es nicht total kacka, dass bergmann den urbaub der spieler zusammengestrichen hat?
(da muß mehr kommen!)
Die Maßnahme hat er sich von DH abgeguckt 
_________________ Out of order...
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tauri
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 29.12.2009 03:04 |
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Registriert: 10.11.2005 01:19 Beiträge: 5178
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@ Eule: ich lerne mit jedem Deiner Sätze.  Vor allem wird mir immer klarer, wie unwichtig diese ganzen Systemfragen sind, wenn die Mannschaft insgesamt das Spiel gegen den Ball oder das Umschalten auf Offensivspiel nicht gut beherrscht.
Hier macht sich natürlich auch der Laie dadurch kenntlich, daß er fasziniert auf die möglichen Spielformen 4 - 4 - 2, 4 - 2 - 3 - 1 o.ä. schaut, während jemand mit etwas Erfahrung erst mal das Spiel gegen den Ball an sich beobachtet, um eine Mannschaft überhaupt so einzustellen, daß sie keinen Tasmania-Rekord bricht.
Ich sehe auch deutlich, daß Hecking im ersten Jahr die Mannschaft weiter zurückgezogen hat spielen lassen. Es gibt Interviews, wo er vor der 2. Saison sagte, er wolle das gesamte Spiel nun weiter nach vorne verlagern, um 15 bis 20 m!
Die zweite Saison unter Hecking war aber schon eine, in der wir sehr viele Gegentore bekommen haben. Hecking vor der 3. Saison im Kicker Sonderheft: "kicker: Welche Defizite sind noch vorhanden?"
Hecking: "56 Gegentore waren eindeutig zu viel. Diese Anzahl zu verringern, würde bedeuten, das wird den einen oder anderen Punkt mehr holen."
Hecking hat dies nicht verwirklichen können: In der 3. Saison gab es sogar noch mehr Gegentore. Spricht also einiges für die These, daß Hecking mit einer weit hinten stehenden Mannschaft wie im 1. Jahr bei 96 gut klar kommt, mit einer weiter aufrückenden Mannschaft aber Probleme in der Defensive nicht genug in den Griff bekommt. (spricht also auch dafür, daß er mit Nürnberg im ersten Jahr gute Erfolge haben könnte).
Das Problem des Umschaltens war Hecking sicher durchaus bewußt, siehe Kicker Sonderheft vor der 2. Saison: kicker: "Welche Defizite sind noch vorhanden?"
Hecking: "Im Umkehrspiel von Defensive auf Offensive können wir unser Potenzial noch mehr ausschöpfen." (oder hat ihm das damals Eule eingeflüstert?  )
Bei Bergmann sehe ich immer klarer einiges Grundsätzliches: er möchte das Spiel mit seiner Mannschaft mitgestalten, hat aber selbst gegen die stärksten Teams der Regionalliga keine Lust gehabt, auf weit zurückgezogene Defensive umzustellen. Das Höchste der Gefühle war, daß er den 10er vorne öfter mal aus der Raute zurück in die Mitte hat pendeln lassen. Nur mit einem Stürmer habe ich ihn überhaupt nie spielen sehen.
Ich glaube schon, daß er das Umschalten von Defensive/Offensive sehr genau beobachtet, das scheint auch bei der Trainer-Ausbildung ein Kernpunkt zu sein. Auch Hecking hatte daran insbesondere in den Testspielen vor seiner 2. Saison sehr viel gearbeitet (wenn ich mich noch richtig an Barsinghausen oder Ilten die Testspiele erinnere).
Aber Bergmann läßt die Mannschaft schon ganz gerne etwas weiter vorne stehen, also Hecking war im 1. Jahr wohl vergleichsweise defensiver als Bergmann jetzt. Die Entwicklung, die Hecking im 2.ten und 3.ten Jahr versucht hat (mehr Offensive), versucht Bergmann jetzt schon im Schnellverfahren. Hierin liegt auch eine Gefahr in der jetzigen Situation. Ich denke, wenn die Kiste mit Bergmann nicht klappen sollte in der 1. Liga, wird es nicht zu 100% an der mentalen Verfassung der Spieler nach Enkes Verlust liegen. Sondern auch an der fehlenden taktischen Rafinesse unter Bergmann, sofern er uns jetzt nicht überrascht.
Zuletzt geändert von tauri am 29.12.2009 03:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Roter_Sauerländer
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 29.12.2009 03:07 |
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Registriert: 15.05.2009 17:19 Beiträge: 1959 Wohnort: Brilon
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Ich bin gespannt was Schmadtke macht. In der derzeitigen Verfassung halte ich die Roten für nicht bundesligatauglich. Fromlowitz macht seine Fehler ( die man ihm auch zugestehen muss), Schulle sucht eine Form, Haggui fällt als Stabilisator wegen des Afrika-Cups erstmal aus, über die RV-Position müssen wir nicht reden, da sind wir von allen Bundesligisten mit Abstand am miesesten besetzt, Rausch wird als LV auch permanent schwindelig gespielt, im Mittelfeld fehlt das kreative Moment und mit Ausnahme von Balitsch´s Qualitäten als Grätscher, kann man sich im Mittelfeld auf nichts verlassen. Vorne verbleiben einzig Schlaudraff als Hoffnungsträger und die Hoffnung, dass Ya Konan effektiver wird. In meinen Augen ganz schön mager.
Ich habe die dumme Befürchtung, dass man aufgrund von Enkes Tod zulange die Abstiegsangst ausgeblendet hat. Die Aussagen von Kind und Schmadtke sind relativ heftig und ein sehr deutliches Signal an die Mannschaft. Nicht auszuschließen, dass der Verein noch ein Zeichen setzt und einen Etablierten an die Luft setzt. Sollte es wirklich eine reelle Chance geben an Baumjohann zu kommen, wird die Luft für Bruggink sehr sehr dünn. Die Rückkehr von Andreasen eröffnet zusätzliche Optionen im DM und in der IV. Bergmann könnte den Konkurrenzdruck erzeugen, den die Mannschaft unter Hecking gefürchtet hat, ich erinnere da nur an die Aussage von Cherundolo.
Die letzten Aussagen von Kind und Schmadtke sind eine deutliche Ansage an Bergmann den Konkurrenzdruck zu schüren und den Spielern Dampf zu machen. Ich persönlich habe starke Bedenken, dass der Kader damit umgehen kann. Von der individuellen Klasse der Spieler mögen wir Berlin, Nürnberg, Bochum und Freiburg überlegen sein, ob wir es in Sachen Einstellung, Psyche und Taktik sind, wird sich zeigen.
Persönlich glaube ich, dass wir Nürnberg nicht fürchten müssen. Die Spieler werden alles daran setzen, Hecking in Liga 2 zu schießen. Um die mache ich mir am wenigsten Sorgen. Sorgen macht mir eher, dass wir außer Nürnberg noch wenigstens eine Mannschaft hinter uns lassen müssen...
_________________ Out of order...
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tauri
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 29.12.2009 03:31 |
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Registriert: 10.11.2005 01:19 Beiträge: 5178
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@ Roter Sauerländer: lege das, was Du schreibst, auch noch mal auf die grundsätzliche Spielauffassung von Bergmann um. Ich folgere aus der obigen Diskussion, daß Bergmann zur Zeit weit offensiver mit der Mannschaft agiert, als Hecking dies im ganzen ersten Jahr getan hat. Darin liegt natürlich bei dieser Mannschaft auch ein großer Gefahrenpunkt.
Bergmann scheint es nicht zu mögen, wenn die Mannschaft zu tief steht, und schmeißt auch gegen gute Mannschaften zwei Stürmer vorne rein und läßt angreifen. Darum ergeben sich auch viele torreiche, etwas "vogelwilde" Spiele, bei denen insgesamt viel Platz auf dem Spielfeld entsteht. Aber es ist kein typisches Konterspiel.
Konterspiel stand damals viel mehr für den neuen Hecking, als er von Aachen nach Hannover kam. Sehr schnell vorgetragene Konter aus einer defensiv stehenden Mannschaft heraus, mit zwei 6ern im Mittelfeld, dafür stand Hecking doch damals. Bergmann bevorzugt hier ja nur einen zentralen 6er und einen vorgezogenen 10er, dazu einen zentralen Stürmere und einen hängenden Stürmer. Mein lieber Mann, es wird schwer, damit die Mannschaft zu stabilisieren! Vor allem, wenn wir vorne keinen Knipser haben und die rausgespielten Chancen zu oft versemmeln (was aber leider im Moment vorprogrammiert ist durch den hektischen und eigensinnigen Ya Konan, durch den sehr verunsicherten Hanke.
Mit Büchler und Lindner werden wir da auch nicht viel reißen, wobei ich hier noch eine Prognose am Rand abgebe: Büchler wird seine Karriere machen, wenn nicht bei 96, dann woanders. Aber soviel Luxus, ihn nun langsam weiter aufzubauen, wird nicht zur Verfügung stehen. Kaum auszudenken, welcher Meinungsorkan schon nach dem Hertha-Spiel losbrechen könnte, wenn es unglücklich läuft.
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Gunther
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 29.12.2009 04:09 |
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Registriert: 03.08.2003 20:48 Beiträge: 9690 Wohnort: Hannover
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ihr mögt ja wirklich mehr über taktik usw. wissen als beispielsweise ich. denn ich bin nur zuschauer (und das ist manchmal schon anstrengend genug  ).
aber was, bitte schön, spielt es für eine rolle ob nun mit einem oder zwei stürmer? (ich habe immer für 2 plädiert, weil sich die chancen "verdoppeln") ob nun weiter vorne spielen oder weiter hinten stehen?
wenn "hinten" das wichtigere ist, dann sollte man ewald zurückholen.
aber vergeßt nicht, auch zu ewalds zeiten waren wir ne schießbude.
das einzig wirklich wichtige, meiner meinung nach, ist: ballbehauptung, ankommende (und annehmbare  ) pässe, und nutzen von großchancen.
wenn das nicht funktioniert, nützt weder die betontaktik noch eine andere.
dann doch lieber "vorne" die bälle verdaddeln als in der eigenen hälfte.
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fachwerk
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 29.12.2009 04:58 |
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Registriert: 21.02.2008 01:32 Beiträge: 5758 Wohnort: hann.münden/linden
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tauri hat depries - doch das ist nicht schlimm, da 96 schon immer nährstoff für solch neigungen bot.
heute verhalten sich die verantwortlichen noch "der enke situation angemessen" - morgen sind sie dann nur noch "weltfremde delitanten" ( kann übrigens stündlich wechseln).
die gesamtsituation bleibt dabei leider all zu oft auf der strecke. gerne liefere ich dazu fakten der fitness des kaders nach - aber auch so müßte selbst dem sehr oberflächlichem betrachter aufgefallen sein, dass bergmann keinen wunschkader auf das jeweilige spiel einüben konnte.
diese tatsache sollte aber nicht in vergessenheit geraten, wenn der traurige blick auf die tabelle fällt - 17 punkte - genau wie vor einem jahr unter dem zahnlosen general. also nicht weniger, obwohl die situation dies jahr bestimmt nicht einfacher war!
mühsam die punkte sammeln - drin bleiben - neue saison/ neues glück! - wer mehr als forderung aufstellt weiss mehr.
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96schweiz
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 29.12.2009 10:35 |
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Registriert: 24.09.2006 09:25 Beiträge: 10518
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tauri hat geschrieben: RoterKlaus hat geschrieben: Kurz: Kann es nicht sein, dass die Mannschaft einfach fertig war und sich dadurch viele der Merkwürdigkeiten der letzten Spiele erklären lassen? Von der Kondition her sahen die meisten Spiele unter Bergmann doch sehr gut aus. Es gab zumindest in den ersten 10 Spielen unter Bergmann kaum konditionelle Einbrüche in den letzten 20 Minuten. Das mit den Fehlpässen im Offensivspiel stimmt allerdings, Bergmann hatte das auch im Interview mehrfach angesprochen ("wir müssen mehr Ballsicherheit erlangen"). Mich stört bei der ansonsten sehr erfreulichen Diskussion in den letzten Beiträgen hier immer noch, daß die ersten 10 Bergmann-Spiele zu sehr mit den letzten 5 in einen Topf geworfen werden. Fachwerk hat das zurecht angemerkt. In den ersten 10 Spielen hat doch einiges sehr gut funktioniert: die Außenpositionen waren da fester als vorher und jeweils doppelt gestaffelt. Erst in den letzten 5 Spielen ist dieses System wieder zusammengebrochen, weil insgesamt zu wenig Ordnung im Spiel war. Und welcher Spieler hat in den letzten 5 Spielen wirklich noch in Bestform gespielt? Keiner. Alle Formkurven haben nach unten gezeigt, besonders drastisch z.B. bei Haggui, bei Djakpa, aber auch bei Stajner oder Schulz. Im Moment sind einfach keine Wunderdinge zu erwarten, sondern Aufbauarbeit, Stabilisierung, ein paar Punkte sammeln, um nicht ganz unten reinzurutschen. Das Bergmann-Interview (siehe Presse-Thread) macht hier noch Hoffnung, wenn hier wieder mehr Straffheit angekündigt wird. Eule hat aber ein Argument genannt, welches wohl besonders schwer wiegt, nämlich ob die taktische Rafinesse bei Bergmann reichen wird. Mit Bremser hat er außerdem auch noch einen gelernten "Heckinger" neben sich sitzen. Ich fürchte, da wird Eule recht haben. Es gab auch in der U23 unter Bergmann kein Taktik-Feuerwerk, das stimmt schon. Es war immer wieder dasselbe Grundgerüst des Spielaufbaus im 4 - 4 - 2 mit dem Versuch, selber das Spiel zu machen. Eine richtig ausgeprägte Defensivtaktiv habe ich bei Bergmann eigentlich nie bei der U23 gesehen, auch da, wo es sich einmal angeboten hätte, z.B. bei einem Spiel gegen Holstein Kiel, damals Tabellenführer. Bergmann hat die Mannschaft wohl instruiert, trotzdem ihr eigenes Spiel zu suchen, was dann aber ziemlich sang- und klanglos mißlungen ist. Falls Bremser jetzt Hecking nach Nürnberg nachfolgen SOLLTE (bisher ist da wohl noch nichts fix), wäre das aus meiner Sicht auch eine Chance. Bei aller Wertschätzung, die Eule unserem Co-Trainer entgegengebracht hat, wäre es vielleicht von Vorteil, hier würde Bergmann durch einen wirklichen Taktik-Fuchs unterstützt, der auch bei Einwechslungen noch mehr Impulse setzt. Hier sehe ich Bergmann leider oft in der Tradition Heckings: späte Einwechslungen, die das Spiel nicht nennenswert beeinflussen.
Das mit dem Taktik-Fuchs ist eine gute Idee.Muss Bergmann dann aber auch zulassen.
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Cherek
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 29.12.2009 11:09 |
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Registriert: 31.05.2005 13:48 Beiträge: 2287
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Ich finde, dass Teams im "grauen Mittelfeld" der Liga es immer am schwersten haben.
Jeder erwartet, dass diese Teams sich gegen die kleinen behaupten, indem sie das Spiel machen und einen schönen Angriffsfußball spielen. Gegen "große" Gegner muss aber erstmal "sicher gestanden" werden.
Ich finde diese Erwartungshaltung schwierig.
Menier Meinung nach muss der Verein ein Konzept haben, dem er geschlossen folgen möchte. Danach sollte sich der Verein auch entsprechend ausrichten.
Aber gerade diese konzeptionelle Arbeit konnte bisher nur von dem Team Hochstätter/Hecking geleistet werden. Leider ging ihr Konzept nicht auf. Alle anderen Trainer und Manager waren doch immer sehr Situationsgetrieben.
Sicherlich ist z.B. ein Ewald Lienen als Defensiv-Taktiker verrufen. Aber ich erinnere mich auch noch an ein Zitat von ihm aus dem "goldenen Oktober", wo er ganz klar gesagt hat, dass er eigentlich keinen defensiv-Fußball spielen lassen möchte - aber dass das im Moment die einzige erfolgsversprechende Möglichkeit sei.
Nachdem Heckings/Hochstätters Konzept nicht funktioniert hat, muss nun eine Konsolidierung betrieben werden. Konsolidierung bedeutet, dass man ein neues Konzept entwickelt, und die Lücken zwischen dem alten und dem neuen schließt.
Ich glaube, dass Bergmann ein Konzept hat, wie er sich Fußball vorstellt. Er möchte eben nicht den zuerst beschriebenen Spagat vollführen, sondern IMMER das Spiel machen. Auch wenn in einem Spiel gegen einen "großen" dann das Ergebnis nicht stimmt. Trotzdem werden es (der Theorie nach) dann schöne und offene Spiele. Dies ist meiner Meinung nach auch grundsätzlich ein guter Ansatz, denn so wird überregionales Interesse geweckt. Dieses bildet die Grundlage für Wachstum.
Allerdings fehlt für mich eben die "Konsolidierungsphase". Das "schließen der Lücken" muss eben zwingend erfolgen. Dies kann nur über Transfers funktionieren. Und über der Vermittlung von anderen Spielansätzen im Gesamtverbund. Aber wenn mir die Spieler für ein Konzept fehlen, sollte ich nicht trotzdem das Konzept umsetzen wollen. Genau darin liegt im Moment meiner Meinung nach das Problem. Wir haben eine tolle Idee, die bloß keiner verwirklichen kann. Mangels finanzieller Mittel können wir uns leider auch keinen leisten, der das könnte.
Ich finde, Herr Bergmann ist der richtige Trainer zur falschen Zeit. Lustig, weil ich das eigentlich bei all unseren Trainern so empfinde (wenn auch aus unterschiedlichen Gründen). Naja - mit Ausnahme von Peter Neuruhrer. Der war der richtige Trainer zur richtigen Zeit. Für die Konsolidierungsarbeit.
Ich hoffe Herr Bergmann belehrt mich eines Besseren (oder aber Herr Kind und Herr Schmadtke erkennen, dass man die Zeit "richtig" machen muss, und setzen Mittel dafür ein, das Konzept früher greifen zu lassen).
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Kev188
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 29.12.2009 11:20 |
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Registriert: 04.05.2007 19:56 Beiträge: 3664 Wohnort: Hameln
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tauri hat geschrieben: Kaum auszudenken, welcher Meinungsorkan schon nach dem Hertha-Spiel losbrechen könnte, wenn es unglücklich läuft.
Wäre das etwa zu unrecht? 
_________________ "Liberal sein heißt nicht nur die Freiheit für uns selber und zu unserem Vorteil verlangen, sondern auch anderen gegen uns zu unserem Nachteil einräumen."
- Franz von Holtzendorff
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