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Ende, Aus, Micky Maus - so einfach ist das":
https://www.youtube.com/watch?v=B_Z1q_qvPPY#t=7m45Da sagt Frontzeck das, was einige Unentwegte immer noch nicht begriffen haben und daher weiterhin ihre Vorbehalte und ihre Person/Denke/Befindlichkeiten nicht für die Sache zurückstellen wollen oder können.
So liebe Moderatoren, nun könnt Ihr bitte endlich wie von mir erbeten meinen Account löschen.Nachtrag:
Im Prinzip nix Neues.
Helmer & Strunz & Anderbrügge gestern über Korkuts Scheitern und taktische Fehler:
http://tinyurl.com/96analyse11 Freunde:
http://www.11freunde.de/artikel/wieder-stimmung-hannoverSüddeutsche heute:
H A N N O V E R UND DIE FANS
Der doppelte Königvon Thomas Hahn
Hannover 96 ist nicht das größte Theaterhaus des Fußballbetriebs.
Umso beachtlicher ist es, was der Klub jetzt zur Aufführung
gebracht hat: zwei grundverschiedene
Sportdramen mit Nachrichtenwert an
einem Montag. Eine Trennungsgeschich-
te um den glücklosen Coach Tayfun Kor-
kut. Und eine Versöhnungsgeschichte
nach ausführlichen Verhandlungen mit
den eigenen Ultras, um sie in Zeiten des
Abstiegskampfs wieder zurück ins Boot
zu holen. Was man daraus lernt? Einen
Trainer kann man entlassen, Fans dage-
gen nicht. Die Stimme des Publikums
hat Kraft, der Coach hingegen bleibt der
dienstbare Geist, den man je nach Punk-
tekontostand feiert oder feuert.
Vielleicht ist das sogar ein Symptom
des modernen Kommerzfußballs, dass
der Fan Gehör findet bei den Marketen-
dern der großen Klubs. Der Fan ist
schließlich nicht nur Kunde, er prägt das
Produkt mit seiner Hingabe, seinen Ge-
sängen, seinen Farben und Choreogra-
fien. Wer einträgliche Fußballpolitik ma-
chen will, kann sie nicht am Fan vorbei
durchdrücken, denn der Fan ist in dop-
pelter Hinsicht König, Ticketkäufer und
Herr über die Atmosphäre im Stadion.
Der Rückhalt der Fans ist ein Faktor im
Sportgeschäft. So abgezockt ist kein Pro-
fi, als dass er ausblenden könnte, wenn
ihn bei den Heimspielen keiner mehr an-
feuert. Die Fans investieren die Gefühle,
die ein Klub in einem hochemotionalen
Gewerbe braucht. Dass Hannover 96 so
weit unten in der Tabelle steht, hat auch
damit zu tun, dass auf den Rängen zu-
letzt keine Leidenschaft mehr lebte, die
die Spieler hätte anstecken können.
Hannovers Streit mit den Ultras ist
ein Lehrstück für jeden Liga-Klub und ei-
ne Mahnung für Fußball-Geschäfts-
leute. 96-Präsident Martin Kind hat ver-
sucht, ein paar Auswüchse des Fan-
Kults zu zähmen, manche Entscheidung
ist aus der Distanz durchaus nachvoll-
ziehbar gewesen. Allerdings hat er sie so
sehr von oben herab verfügt, dass sich
die zahlenden Helfer übergangen fühl-
ten. Die Rache der Ultras mag überzogen
gewesen sein, aber sie zeigte Wirkung,
und am Schluss hat der machtbewusste
Kind einlenken müssen.
Der größte Verlierer bei der Geschich-
te ist allerdings der entlassene Korkut.
Er hatte ein Team anzuleiten, das ohne
seine lautesten Fans auskommen muss-
te. Kein Trainer der Welt kann einen
solchen Ausfall auf Dauer wettmachen.
Fan-Frieden
Hannover 96 und seine Ultras versuchen einen NeuanfangDie Themenlage war eindeu-
tig am Montag bei Hannover 96. Die Entlas-
sung von Trainer Tayfun Korkut beherrsch-
te die Gespräche beim Fußball-Bundes-
ligisten, da ging es fast unter, dass am
Nachmittag eine weitere neue Entwick-
lung mit Nachrichtenwert bekannt wurde.
Verein und Vertreter der aktiven Fanszene
gaben bekannt, dass sie wieder zusammen-
gefunden haben, nach einem monatelan-
gen Fan-Boykott der 96-Heimspiele. „In
vertrauensvollen Gesprächen haben Ver-
treter von Hannover 96 und Vertreter der
aktiven Fanszene die Geschehnisse aufge-
arbeitet und wagen nun einen Neubeginn“,
teilte Hannover 96 in einer Erklärung mit.
Wenig später bestätigten drei Fan-Organi-
sationen den neuen Frieden. Die Ultras
meldeten: „Da unsere Forderungen erfüllt
wurden und wir vor allem den Eindruck ge-
winnen konnten, dass sich die Wahr-
nehmung von Fans grundlegend geändert
hat, kehren wir zum kommenden Heim-
spiel ins
Niedersachsenstadion zurück.“
Damit ist ein Konflikt beendet, der in
der deutschen Fußballszene einzigartig
war. Derart kompromisslos hat sich wohl
noch keine Fan-Gruppierung gegen die
Profiabteilung des eigenen Klubs ge-
wandt. Die Politik von 96-Präsident Mar-
tin Kind kam derart schlecht an, dass die
Ultras seit Saisonbeginn die Spiele der Erst-
liga-Mannschaft nur noch sehr spärlich
besuchten, stattdessen Stimmung gegen
Kind machten und sich dem Regionalliga-
Team zuwandten. Die Atmosphäre bei den
Bundesliga-Heimspielen war entspre-
chend mau. Spieler beschwerten sich, aber
die Fronten wirkten lange verhärtet.
Der Konflikt war vielschichtig, er eska-
lierte nach dem Hinspiel gegen Eintracht
Braunschweig in der vergangenen Saison,
als Ultras den Gebrauch von Feuerwerks-
körpern übertrieben und Hannover 96 auf
Empfehlung von Landesregierung und Po-
lizei mit Sanktionen reagierte: Der Verein
wollte die Auswärtsfahrten der Fans exklu-
siv organisieren. Es folgten Rechtsstreitig-
keiten mit Dauerkartenbesitzern, der Klub
lenkte nicht ein. Das Verhältnis war vergif-
tet. Bis die sportliche Lage derart schlecht
wurde, dass Kind auf die Fans zuging.
In den Statements zum neuen nieder-
sächsischen Frieden zeigten sich beide Sei-
ten einsichtig. Jeder habe Fehler gemacht.
Hannover 96 gelobte, den Dialog mit den
Fans aufrecht zu erhalten. Die Ultras wie-
derum lobten, dass der Verein sich bei
ihnen öffentlich entschuldigt habe und
auch sonst Zugeständnisse gemacht habe:
freie Platzwahl im Fanblock, fanfreundli-
chere Konfliktbewältigung und keine Zen-
sur von Spruchbändern oder Flyern. tho