Also aus meiner Sicht enthält der lange Beitrag von Hirni eine Reihe von Fehlern und Halbwahrheiten, die ich hier mal versuche auseinander zu nehmen.
Hirni96 hat geschrieben:
Das läuft so: MK und Co. geben der KGaA ein Darlehen über 10 Mio. fest verzinst und geht damit nicht in´s Risiko, da ja die KGaA das Darlehen plus Zinsen in Jedem Fall zurück zahlen muss. Geht der Wert des Spielers in den Keller oder der Geschäftsführer (Martin Kind) verkauft die Spieler unter Wert oder schickt sie ohne Ablöse nach sonstwo, dann hat er nicht sein Geld verbrannt, sondern das Geld der H 96 KGaA, die dann pleite ist.
Dann gibt Martin Kind und Co. wieder ein Darlehen und so weiter und so weiter.
Hier sind gleich zwei Fehler drin:
1. Wenn die KGaA pleite gehen würde, wäre auch Kinds Darlehen gefährdet. Pleite bedeutet ja, dass kein Geld mehr da ist. Wie soll ein Darlehen zurückgezahlt werden, wenn kein Geld mehr da ist?
2. Die Vermengung von Finanzierung (Passivseite) und Spielerwerten (Aktivseite). Es ist natürlich richtig, dass wenn ein Spieler wertlos wird, dass die KGaA trifft. Dann muss dieser "abgeschrieben" werden. Das Risiko, dass ein Spieler wertlos wird hat jeder Verein. Das ist aber völlig unabhängig von der Finanzierung. Der wird auch wertlos, wenn der über Eigenkapital finanziert worden wäre.
Momentan hat die S&S ca. 12 Mio. an die KgaA geliehen. Sprich da ist dein Darlehen von 10 Mio. drin. Das wird wahrscheinlich bei auslaufen verlängert. Das hat aber nichts damit zu tun, dass da ein Spieler wertlos geworden ist. Das müsste es auch, wenn der Spieler im Wert stabil geblieben wäre.
Auf die 12 Mio. Darlehen erhält die S&S ca. jährlich 240.000 an Zinsen von der KGaA. Das entspricht ca. 2% Zinsen. Das muss man nicht schön finden. Bei einer Bank (als alternative Finanzierungsvariante) müsste die KGaA aber garantiert mehr Zinsen bezahlen. Und leider muss eine Bepreisung zwischen Gesellschaften "marktüblich" sein. Sprich die Zinsen müssen sich hier am Markt orientieren. Da sind die 2% denke ich sogar eher wenig, da Unternehmen oft deutlich mehr zahlen.
Hirni96 hat geschrieben:
Die S&S wird weiter mit Zinsen angefüttert und die Darlehen kommen auch wieder zurück, aber die Profi H 96 KGaA kommt auf keinen grünen Zweig und bleibt ewig verschuldet.
Also von 240.000 EUR wird denke ich nichts wirklich angefüttert. Das sind auch nur deutlich weniger als 10% der Erträge der S&S. Der Hauptteil ist da der Anteil am Ticketverkauf (was ich persönlich viel schlimmer finde, aber davon wird z.B. auch der Geschäftsführer (u.a. auch Martin Bader) und ca. 90 andere Angestellte von 96 über die S&S bezahlt. Das Konstrukt ist echt nicht einfach und aus meiner Sicht teilweise unnötig. Das Konstrukt ist halt klar darauf ausgelegt die Macht von Kind zu sichern.)
Hirni96 hat geschrieben:
Die KGaA hat in den letzten Jahren 17 Mio. miese gemacht, laut Kind, davon hat sich die S&S mit Herrn Kind aber ca. 10 Mio. an Zinsen auszahlen lassen, von denen Herr Wilkening mit seinen ca. 11% jetzt 1 Mio. bekommt.
Also hat Herr Kind mit ca. 53 % einen Zinsanteil von ca. 5 Mio., die er der KGaA wieder als Darlehen geben kann.
Aus Verlusten hat sich Kind etwas auszahlen lassen? Sorry, aber das ist einfach kompletter Unsinn. Aus Gewinnen kann man sich etwas auszahlen lassen, aber sicher nicht aus dem Gegenteil. Denn auch hier vermengt Hirni wieder Äpfel und Birnen. Ich hätte an dieser Stelle bitte mal einen Nachweis von dir (Hirni), das sich Kind Geld hat auszahlen lassen. Dazu finde ich in den Geschäftsberichten keinen Hinweis. Das die 1 Mio ausgezahlt werden mussten, ist ja durch die Presse gegangen. Das sich die anderen Gesellschafter (auch Kind) etwas auszahlen lassen haben, gilt es zu Beweisen.
Hirni96 hat geschrieben:
So läuft also der Kreislauf mit Zins und Zinseszins, ohne dass Herr Kind mit Eigenkapital eine Kapitalerhöhung vornehmen muss.
Das Geld bleibt immer im Kreislauf ohne Risiko für die Investoren und deshalb sind auch alle Aussagen, dass Herr Kind oder Herr Rossmann reinbuttern und helfen müssen irgendwie nicht ganz wahr bzw. Augenwischerei in den Medien.
Man muss Kind & Co ja nun wirklich nicht mögen, aber das ist aus meiner Sicht (bis ich den entsprechenden Beweis oben von dir bekomme) eine Legende. Kind & Co betreiben 96 aus meiner Sicht nicht zur Gewinnmaximierung oder wie du das hier nennen möchtest. Sondern er möchte sich mit möglichst wenig Kapitaleinsatz die Macht bei 96 sichern. Deshalb stimme ich mit deinem nächsten Teil endlich auch mal überein:
Hirni96 hat geschrieben:
Deshalb konnte die DFL auch keine erhebliche Förderung über 20 Jahre feststellen. denn es war nur eine einmalige Kapitaleinlage der Investoren, die sich zwischendurch mal durch andere Partner etwas geändert hat, aber im Prinzip war und ist es nur eine Geldverschieberei in den Gesellschaften des selben Geldes.
Aber schon beim nächsten werden wieder zwei Dinge miteinander vermischt:
Hirni96 hat geschrieben:
Wenn die KGaA durch Darlehen und Zinsen Schulden/Verbindlichkeiten vor Steuern verbuchen muss, dann macht die S&S Gewinn.
Gibt die S&S der KGaA Darlehen, dann sind die bei der S&S vor Steuern weg und die Zinsen auch, so dass das ein lukratives Gewinnmodell der Investoren ist.
Wird einer mal ausgezahlt, dann muss er natürlich Steuern zahlen, es sei denn es gibt was anderes zum Abschreiben bei dem.
Hier vermengst du die Steuern des Unternehmens (S&S) und von Privatleuten (Gesellschafter wie Kind). Es stimmt einfach nicht, dass die S&S keine (Unternehmens-)Steuern auf die Zinsen zahlen muss. Denn natürlich gehen die Zinsen in die GuV der S&S ein und darauf muss letztens auch Steuern gezahlt werden.
Was hier wahr ist, dass Gesellschafter (auch z.B. einer GmbH) i.d.R. erst Steuern auf ihren Privatgewinn zahlen müssen, wenn sie diesen realisieren (das Geld aus der Gesellschaft herausziehen). Das gilt aber generell und hat nichts mit den Darlehen zu tun.
Und um Geld aus der S&S zu ziehen, müsste die S&S große Gewinne machen. Das sehe ich momentan nicht. Und auch die Darlehen tragen da wie gesagt schon weniger als 10% der Erträge zu bei. Das ist da garantiert nicht der entscheidende Faktor.
Im Rest des Textes wiederholen sich dann die Fehler wieder.
Zusammenfassend:
Die Wahrheit liegt aus meiner Sicht irgendwo in der Mitte. Kind ist kein großer Gönner, sondern ein relativ knausriger Kerl, der für wenig Geldeinsatz möglichst viel Macht haben will. Das hat die DFL aus meiner Sicht völlig zurecht abgelehnt. Denn wirklich viel Eigenkapital hat er und die anderen Gesellschafter nicht in 96 gesteckt. Aber Kind & Co sind auch nicht die bösen gierigen Heuschrecken, zu denen sie Leute wie Hirni gerne machen würden. Ich habe bisher nicht einen Nachweis finden können, wo Kind Geld entzieht.
Ich gebe gerne zu, dass Kind bei mir extrem viele Sympathien verspielt hat. Er hat 96 vor zig Jahren vor der Pleite bewahrt und dann gut aufgebaut. Seit einigen Jahren geht es aber eher abwärts und Geld tut er auch nicht bei 96 rein. Ich hoffe nur, dass falls Kind nächstes Jahr entmachtet wird, da ein paar Leute mit mehr Kompetenz rankommen als Hirni.
