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 Taktik/Spielweise/System 2008/2009 Moderations-Bereich
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 Betreff des Beitrags: Die taktischen Rollen im 4-4-2
BeitragVerfasst: 24.08.2008 16:24 
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So, nachdem ich mich durch alle Forumsbeiträge zu den letzten beiden Spielen gekämpft hatte, habe ich mir das Spiel zum zweiten Mal angesehen und dabei besonders auf die Arbeit links und rechts außen geachtet.

Steve hatte ja beim letzten Spiel gegen Cottbus eine herausragende Leistung gezeigt, wobei besonders seine Flankenläufe und Assists beeindruckt hatten.

Im letzten Spiel hat sich die Mannschaft ganz sicher darauf konzentrieren sollen, dass (vor allem für RE) die Null steht. Das hat geklappt. Ein Erfolg in diesem Punkt - immerhin den einen Punkt wert, der nun in der Tabelle funkelt wie ein einsamer Stern.

Balitsch ist es gelungen, nicht nur RV ordentlich zu spielen, sondern auch in vielen Phasen sein gewohntes Offensivspiel zu machen.

Pinto spielte überall ein wenig, ging aber am liebsten in die/der Mitte, auch wenn dort 8-10 Cottbusser Beton anmischten ... Kein Wunder, dass auch gelegentliche offensive Versuche von Lala ebenso in der vielbeinigen Abwehr der Cottbusser landeten - die häufigen Fehlpässe eben!

Links erschien häufig Schulle in der Cottbusser Hälfte aber kaum mal Huzsti. Das hat auch in diesem Spiel wieder den Kommentator von Premiere veranlasst festzustellen "Huszti findet nicht statt". Eine Aussage, die so nicht stimmt, denn Huzsti war in beiden Spielen unermüdlich am Rackern! Allerdings sehr, sehr häufig war er dabei mit Defenisvaufgaben beschäftigt und das nicht nur auf Links, wo man ihn eigentlich gewoht war, sondern überall - viel rechts, oft in der eigenen Hälfte und sogar im eigenen Stafraum!

Schlaudraff hingegen fiel in der ersten halben Stunde kaum in Erscheinung. Er fand phasenweise wirklich nicht statt!

Auffällig finde ich die neue Rolle Husztis. Ob er in dieser für die Mannschaft wertvoller ist als in der bisher gewohnten, ist eine entscheidende Frage, auf die ich mal Euer Augenmerk richten möchte. Ich finde nein. Er war mit seinen Assists und Toren, seiner technisch bedingten Torgefährlichkeit eine Größe im Team, was jetzt sehr zurück gedrängt ist- vermutlich aufgrund einer völlig anderen taktischen Ausrichtung als in den Spielen ohne Schlaudraff im Sturm.

Es sieht für mich danach aus, als solte nun JaS (zur Unterscheidung von JiS) eine Stürmeraufgabe links neben Hanke einnehmen, etwas hängend vielleicht. Damit hätte er die früheren Offensivaufgaben Huzstis zu übernehmen und ab zu decken. Schlecht für Huszti und sein Spiel! Deshalb findet Huszti dort nicht mehr statt wie gewohnt, sondern wird zu einem defensiven LM umgebaut, damit Schulle bei seinen Flankenläufen abgedeckt wird.

Dass Bruggink in der letzten Viertelstunde gegen Steve ausgewechselt wurde, ist eigentlich ganz einfach zu verstehen: Er sollte seine Flankenläufe aus dem RM heraus machen können, ohne mit Defensivaufgaben und den entsprechend langen Wegen belastet zu sein. Denn man sah ja, dass durch die Mitte (Brug/Pinto/Lala) kaum was zumachen war, um den Betonriegel der Cottbusser zu knacken.

In den Drangphasen von 96 spielte ja auch Ismael mit in der Spitze, doch sah man da, dass er eben kein ausgebildeter Stürmer oder gar Knipser ist.

So gesehen, Herr Hecking, haben Sie schon recht, dass wir noch viel Geduld brauchen werden ... . Denn die alten Spieler scheinen ihr neues System entweder noch nicht verstanden und eingespielt zu haben oder sie fühlen sich in den neuen Rollen nicht wohl. Schulle nicht, Huzsti nicht, Schlaudraffs Spiel scheint es auch nicht zu sein, Hanke sieht nicht wie eine gefährliche Sturmspitze aus, Brug hatte schon immer Probleme mit kompakt stehendem Defensivspiel der Gegner und rechts fehlte es auch an Kreativspiel nach vorne, da Balitsch als RV für die Null sorgen sollte, Steves Flankenläufe nicht da waren und Huszti sowie Pinto mit ihren Aufgaben auch nicht so zurecht kam, dass sie es hätten richten können.

Sicher ist das so gesehen kein Hühnerhaufen, wenn die Spieler Ihren neuen Plänen folgen, nur sieht es für den Zuschauer so aus. Und die ganze Offensivarbeit der Mannschaft klappt hinten und vorne nicht!

Die bisherigen Erfahrungen mit dem 4-4-2 sollten Grundlage genug dafür sein, auch mal die Spieler zu befragen wie sie sich in ihren neuen Rollen sehen und fühlen und was sie meinen, wie sie spielen wollen. M van Basten hat auch so einen Spielerrat einberufen und auf dessen Grundlage seine neue Spielweise für die EM entwickelt, Das hat gefallen gefunden und war realtiv erfolgreich!


Zuletzt geändert von Herzbube96 am 25.08.2008 04:11, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 24.08.2008 19:54 
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@herzbube96

Gekonnte Analyse, die ich übrigens in weiten Teilen unterstreiche.
Hier im Forum wird nämlich wirklich die Umstellung auf ein neues System total unterschätzt.

Ich möchte dem nur einige Punkte hinzufügen und würde mich freuen, wenn Du das kommentieren würdest:
Diese Mannschaft hat noch keine Hackordnung gefunden. In den Spielen hatte man das Gefühl, als würde sich Ismael als Antreiber und Chef fühlen. Allerdings schien ihm niemand wirklich zu folgen.
Es fehlt der "Gigant" im MF. Obwohl Buggingk das Heft in die Hand nahm und auch mal auf das Tor schoss, war seine Körperhaltung nicht die eines Effenbergs.
Volle Verunsicherung: Hanke wird schlechtgeredet, obwohl er unendlich viel kämpft. Eggimann wechselt, aber sitzt auf der Bank. Fahrenhorst ist ein EX-Nationalspieler und läuft unter "Ergänzungsspieler", Forssell kommt als "Torssell" und wird nur eingewechselt, Ismael kommt von den Bayern, aber bringt nicht wirklich diese Leistung, Pinto ist unser "Roter Star" (was die Karten angeht), Balitsch wollte eigentlich nach England, Huzti spielte 2 tolle Saisons, aber der Druck wird sehr groß, Enke kämpft darum, dass auch der letzte in Deutschland akzeptiert, dass ein TW mit 56 Gegentoren ein National-TW sein darf, Vinicius gilt als 2. Wahl, Cherundolo wird ständig kritisiert und Rosi als ewiges Talent behandelt.
Von Zizzo und G. Krebs gar nicht zu sprechen.

Wenn ich mir das anschaue, steckt diese Mannschaft voller persönlicher Probleme.
Und genau da kommt die mentale Ebene ins Spiel:
Könnten diese Spieler frei aufspielen, dann hätten wir ein sehr erfolgreiches 96.

Deshalb denke ich, dass die Truppe erst nach einigen Spieltagen so richtig zur Form findet.

8)

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"Warum sich schon heute aufhängen, wenn es nächstes Jahr viel bessere Gründe gibt."
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BeitragVerfasst: 24.08.2008 20:42 
@Pagelsdorf
Sehr anschaulich und ich hoffe, Du hast Recht mit Deinem Schluß. Für mich wäre es der Anfang der Hoffnung, wenn wir wenigstens mal sehen könnten, warum Rausch für die Stammformation nicht taugt und ob Schulle das nicht sowohl defensiv als auch offensiv ausgleichen kann. Soll heißen: Für mich wäre es Anfang, wenn Rausch eine Chance bekäme, Schulle ins DM links rückt und Hanno auf Altins Position.


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BeitragVerfasst: 24.08.2008 23:53 

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@Pagelsdorf Ich kann es mir nicht vorstellen, dass hier ein kollektiver mentaler GAU vorliegt. Dafür ist der Charakter der genannten Spieler viel zu unterschiedlich.

Welche Möglichkeit hat ein Spieler, der durch die sicher nicht unbedeutende Systemumstellung oder die neue Konkurrenzsituation Probleme hat.

1. Eine leistungssteigernde positive Trotzreaktion, ich finde schön zu beobachten gewesen bei Stajner am Beginn der Rückrunde

2. Der Spieler spielt weiter wie soll ich sagen seinen Stiefel runter, unauffällig, ohne positiv oder negativ aufzufallen. So kommt mir im Moment Huszti vor

3. Diese Möglichkeit ist das Schlimmste, was passieren kann. Passiert auch nur wenn zu viel Harmonie in der Truppe ist. Die Mannschaft macht komplett "Dienst nach Vorschrift" und spielt gegen den Trainer. Die letzten drei Spiele unter Neururer hatte ich in manchen Situationen diesen Eindruck.

Richtig ist es sicherlich, das noch keine interne Ordnung gefunden wurde. Die haben sich alle viel zu lieb. Ein Balitsch ist merkwürdig still geworden. Enke wirkt auf mich manchmal resigniert, wenn er mit müden Armbewegungen versucht, seine Vorderleute wachzuküssen. Bei Ismail ist zu sehen, das es es zumindest versucht, sich mal aufzuregen. Lala hat viel zu viele Probleme mit den eigenen Beinen, um dicke Backen zu machen. Einen Schulz kann man es ansehen, das er von der jetzigen Position weg will. Ein Brugging kann eine Mannschaft 15 Minuten pro Spiel führen.

Gemeinsam haben sie eins. Jeder ruft einen Bruchteil seines Leistungsvermögens ab. Hier müssen sich alle Spieler mal selbst hinterfragen. Wir haben dies früher ohne Trainer bei einem Eimer Bier gemacht und dann wurde intern Klartext geredet, denn die meisten von uns hatten im Jahr nun doch einen geldwerten Vorteil im fünfstelligen DM-Bereich, auf den keiner verzichten wollte

Gut tun würde dieser Mannschaft wahrscheinlich ein Leitwolf, im Kader traue ich dies nur Ismael und dem verletzten Tarnat zu. Jemand, der auch mal die "dumme Sau" sein kann und die Worte findet, die ein Fussballer auch ohne Berater versteht


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BeitragVerfasst: 25.08.2008 10:19 
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"Dumme Sau" kann man aber nur sein, wenn man entsprechend Leistung abruft, bzw. im Kader ist.
Also scheiden Ismael und Tarnat aus.
Da ist im Moment niemand, der einen Leader abgeben könnte. Punkt.

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"Die fußballerische Intelligenz ist die Grundlage, um einen sportartspezifischen Intellekt aufzubauen."
(Peter Grötaz Neururer)


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BeitragVerfasst: 25.08.2008 10:58 

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Die Aufstellung für das Stuttgartspiel:

Enke
Cherundolo,Eggimann,Ismael,Vinicius(Rausch)
Ballitsch,Schulz
Rosenthal,Schlaudraff,Huszti
Forsell


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 Betreff des Beitrags: "Die mentale Ebene" I. Allgemeine Verunsicherung
BeitragVerfasst: 26.08.2008 18:42 
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Danke, @Pagelsdorf. Naja, Fähigkeiten eines Kloppo oder so gehen mir ab. Ich habe halt nur verschiedene Hinweise von DH, aus dem Forum und des Premiere-Kommentators aufgegriffen und mir das Spiel noch mal angeschaut und einfach nur beobachtet, um vielleicht Hinweise darauf zu bekommen, was DH seiner Truppe so an taktischer Marschroute mitgegeben haben mag. Es ärgert mich einfach, was unsere 96er für einen miesen Start hatten /haben! Deshalb will ich verschiedenen Fragen nachgehen, die bisher aufgeworfen wurden, um besser erkennen zu können, was los war und ist. Das war und ist mir einfach ein Bedürfnis.

Du hattest mich gebeten, deine hinzu gefügten Punkte zu kommentieren:

Ich gebe dir völlig recht, dass derzeit Hauptprobleme auf der mentalen Ebene zu suchen sind. Allerdings zeigt mE deine Liste an möglichen Einflüssen wie komplex die Faktoren sind, von denen das Spiel einer Mannschaft beeinflusst werden kann. Zu der von dir vermissten Hackordnung kann ich wenig sagen, außer, dass sich auch aus meiner Sicht keine einzelne Führungspersönlichkeit abgezeichnet hat. Aber ich denke auch nicht, dass es daran liegt.
Die Mannschaft kam in jedem der beiden bisher gezeigten Spiele hoch motiviert auf den Platz und hat es nicht an Einsatz und Kampfeswiilen vermissen lassen. Aber, ABER: vor allem die beiden ersten Tore auf Schalke waren wohl schockierend und haben alle guten Absichten und Pläne bislang nachhaltig zunichte gemacht. Diese Tore fielen nicht nur sehr früh, sondern kamen auch so überraschend, bildeten schon nach 8 Minuten einen Ergebnisstand, mit dem man selbst am Ende der Partie nicht vom Platz gehen wollte und das unter den Augen der (auch prominenten DFB-) Öffentlichkeit. Das wirkte nicht nur peinlich, sondern stark verunsichernd.

Robert stand schon auf Schalke so unter Druck und breiter Beobachtung, dass ihn wohl diese zugespitzte Situation schon im Nacken saß ...
Dann fehlte wohl ein Konzept, wie man sich hinten nicht noch einen fangen sollte aber doch druckvoll nach vorne zu spielen und das gegen eine wirklich überlegene Defensive der Schalker. Jeder hatte da schon die Angst, einen entscheidenden Fehler zu machen aber kein Mittel gegen diese Angst.

Im Cottbus-Spiel, das ich mir nun zum dritten Mal, diesmal mit Strichliste, angeschaut habe, findet man durchweg deutliche Hinweise darauf und zwar im ängstlichen Verhalten unserer Spieler:

RE weiß, was er kann. Die ihm gestellten Aufgaben löste er größtenteils souverän und zeigte nur 2x kleine "Wackler"Aber so ganz der Robert Riese, wie er hier gefeiert wird, war er noch nicht wieder.

Kaum Risikobereitschaft fiel vor allem bei Vini auf, der meist nur versuchte, sich durch kurzes Querpasspiel der bedrohlichen Kugel zu entledigen. (Wie auch in Kuhburgers köstlicher Glosse an anderer Stelle verarbeitet!) Nach vorne schaltete er sich höchst selten ein, eigentlich nur in der letzten halben Stunde bei Standards und das auch eher zurückhaltend vorsichtig.

Ismael erscheint nicht top fit zu sein. Er kompensierte das mit schlechter Laune und Meckern gegenüber seinen Mitspielern. Siegeswille und kampfbereitschaft sind ihm allerdings nicht ab zu sprechen.

Balitsch leistete sich pro HZ nur je einen Fehlpass, lief und rackerte und kämpfte, eroberte Bälle vom Gegner zurück, schlug 5 Torflanken und versuchte selbst 3 Mal, die Kugel im Tor unter zu bringen. Hier fiel mir besonders seine beste Szene auf, als er aus ca. 6 m zum Kopfball kam, den Tremmel aber gut parierte, weil der Ball nicht wie von Kuraniy und Bordon in die äußerste obere Ecke des Tors kam, sondern in eine bequeme Mittelposition. Da frage ich, ob das Ausdruck eines Qualitätsunterschiedes im Köpfen ist oder auch Sicherheitsdenken, da er ja unbedingt ins Tor und nicht daneben köpfen will.
Für mich war er "Man of the Match", da kampfstark, effektiv in dem, was er tat, unermüdlich und vorbildhaft. Seinen sichtbaren Ehrgeiz wußte er am besten in positive Spielelemente um zu setzen.

Ebenso einsatzfreudig war Schulle links. Doch wirkte er oft zu übereifrig, überhastet, ohne Geduld. Er leistete sich in jeder HZ 5 Ballverluste, eroberte 3 Mal den Ball vom Gegner zurück, kam aber nur 3 Mal erfolgreich zum Flanken! Direkt aufs Tor konnte er gar nichts bringen.

Lala hatte sich wohl von Vini anstecken lassen, denn außer 6 Ballverlusten war nichts bemerkenswert.

Pinto erscheint recht beweglich, hatte pro HZ nur je 2 Ballverluste, dagegen insgesamt 3 eroberte Bälle aber keine Flanke erreichte ihr Ziel und ein Torschussversuch (Freistoß) klatschte von der Mauer ab.

Huszti, den man eigentlich links erwartete, spielte die ganze 1. HZ konsequent rechts. In HZ 1 leistete er sich 2, in Hz 2. 3 Fehlpässe. 2x konnte er den CB die Kugel abjagen. Außer einer Flanke in Hz 1, fand er offensiv nicht statt. Ob er von seinen Wechselabsichten so abgelenkt wird oder eine neue taktische Aufgabe hat, die ihm nicht so schmeckt oder ob er alles gut und richtig gemacht hat wie eine mögliche Traineranweisung es von ihm verlangte, sei dahin gestellt. Der uns bekannte Flügelflitzer auf links war er jedenfalls nur in vereinzelten Ansätzen.

Bruggink blieb weitgehend farblos. Außer einem Ballverlust, einer Flanke und einem verunglückten Torschußversuch fiel er kaum in Erscheinung. Die kompakte Abwehr und Enge in der Mitte hat ihm wohl sein Spiel vermasselt.

Schlaudraff kam erst spät ins Spiel. 1 Ballverlust, 2 Vorlagen und 3 Torschußversuche waren zählbar, wobei er gelegentlich seine Ballsicherheit und gute Technik aufblitzen ließ. Das Offensivproblem konnte er aber auch nicht durch einen Treffer oder ein Assist krönen.

Hanke wirkte emsig und arbeitete auch deutlich besser und öfter gegen den Ball als sein Sturmpartner. 2 Ballverluste in der 1., 4 in der 2. HZ belegen dies ebenso wie 3 Vorlagen und 4 Versuche, das Runde ins Eckige zu bringen. Von Verunsicherung zeugt auch dies allemal. Immerhin steht bei unserem Sturm nun die Null, die man Robert wünscht(e)!

B. Schulz spielte die letzte halbe Stunde solide und ohne bemerkenswerte Auffälligkeiten.

Forssell hatte in dieser Zeit 4 Ballverluste und offenbar noch kein Mittel, seine Schnelligkeit in Torgefährlichkeit um zu münzen. Er leidet wohl nicht nur unter seiner Sommerpausengestaltung, sondern auch unter dem Druck, sich einfügen und beweisen zu wollen (müssen). Da hat er sicher noch ein Stück Arbeit zu leisten bis der Knoten platzt.

Steve wirbelte dann in den letzten 20 Minuten im gegnerischen Mittelfeld bis vors Tor, fand aber auch nicht den Traumpass, den einer seiner Mitspieler hätte verwerten können.

Fazit: Die Defensive hatte Bestand, was jedoch stark zu Lasten der Offensivarbeit ging. Die allgemeine Verunsicherung. die ich den Schalke-Toren zuschiebe, kam besonders in Vinis, Ismaels, Schulles, Lalas und vielleicht auch Husztis Verhalten zum Ausdruck. Die anderen Offensivkräfte wirkten allesamt recht verkrampft wie auf der Suche nach einer Brechstange, die es auf dem Spielfeld jedoch nicht gab.

Insofern unterstütze ich deine These:

"Und genau da kommt die mentale Ebene ins Spiel:
Könnten diese Spieler frei aufspielen, dann hätten wir ein sehr erfolgreiches 96.

Deshalb denke ich, dass die Truppe erst nach einigen Spieltagen so richtig zur Form findet."

Kuhburger: "Für mich wäre es der Anfang der Hoffnung, wenn wir wenigstens mal sehen könnten, warum Rausch für die Stammformation nicht taugt und ob Schulle das nicht sowohl defensiv als auch offensiv ausgleichen kann. Soll heißen: Für mich wäre es Anfang, wenn Rausch eine Chance bekäme, Schulle ins DM links rückt und Hanno auf Altins Position."

DH kann K. Rausch doch sicherlich beurteilen und weiß um sein Talent und seinen derzeitigen Leistungsstand. Ich kann das leider nicht.
Dass DH ihn nicht in der Startelf hatte, zeigt wohl Heckings Sicherheitsdenken, ohne Frage ein starkes Element seines Verantwortungsbewußtseins. Ich könnte mir vorstellen, dass er Kocka bringen würde, wenn sein Team einen komfortablen Vorsprung hat, so ab der 60. Minute irgendwann. Mehr Mut wird da nicht gewagt, denn wer will sich vorwerfen lassen, Chancen aus Wagemut und nicht aus Not verspielt zu haben? ;-) Du bist aber sicher in guter Gesellschaft, Kuhburger, dass man diese Lösung auch zu gerne mal geprüft haben möchte. Nur ob es jetzt, in dieser Situation das Richtige gewesen wäre oder ist, vermag ich nicht zu beurteilen. "Nummer sicher" wäre es jedenfalls nicht, nur ein Wagnis, das bei positivem Ausgang sehr nützlich und erfreulich wäre. Bei negativem Ausgang würde es zu Vorwürfen gegen DH führen und bei Kocka seine negativen mentalen Spuren hinterlassen. SO ein junger Spieler sollte erstmal Erfolgserlebnisse ernten können und sich nicht als der Schuldige für Versagen. In Hänigsen wäre doch für das Experiment mal eine super Gelegenheit! ;-) *duck*

P.s.: Warum bin ich mit diesen beiden Beiträgen in den "Taktik-Spielweise-Thread gegangen?
1. Der H96-CB-Spiel-Thread war schon so unübrsichtlich und erschlagend, dass da kaum ein solcher Beitrag sinnvoll einzuordnen gewesen wäre. Da fehlt mir schon ein Filter!
2. Der DH-Thread ist zu stark auf den Trainer fokussiert, wo es doch hier auch um die Spiele und deren Akteure geht.
3. M.E. lag die Misere (um es noch nicht Krise zu nennen, weder am beabsichtigten System, noch an der Aufstellung, sondern daran, dass die 3 Standards auf Schalke einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht haben. Alle guten Vorsätze und vermeintliche Errungenschaften für den Saisonstart wurden da vorübergehend zunichte gemacht. Saisonziele und Erwartungen wurden in Ängste verwandelt, statt als Motivation zu dienen.
Jetzt kommt es vor allem darauf an, jeden einzelnen Akteur mental wieder frei zu schalten für ein unbeschwerteres Aufspielen. In Stuttgart haben wir nichts mehr zu verlieren, denn alles, was besser läuft als in den beiden letzten Partien wäre schon ein Gewinn! Wenn etwas Zählbares dabei heraus käme, wäre es sogar ein riesiger Gewinn. In diesem Sinne: "Auf gehts! Pack mers!"
Fortsetzung folgt.

_________________
Überraschungsteam Hannover 96: "Hinten stabil, vorne agil" SPIEGEL ONLINE - 01.10.2010
Ob man glaubt, etwas zu können 
oder glaubt, etwas nicht zu können,
 man behält immer Recht. ①


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 Betreff des Beitrags: Re: "Die mentale Ebene" I. Allgemeine Verunsicher
BeitragVerfasst: 26.08.2008 19:47 
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Herzbube96 hat geschrieben:
Fortsetzung folgt.


Willst du ein Lehrbuch über Fußball schreiben?

Alle Achtung: da hast du sauber recherchiert, wenn ich es mal so nennen darf. Die meisten Eindrücke decken sich absolut mit meinen - miesen - Erinnerungen an das Spiel.

_________________
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Seit Jahren in einer Scheinwelt lebender und krachend gescheiterter Moderator


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BeitragVerfasst: 26.08.2008 20:02 
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@Herzbube96, sehr gute zusammenfassung. :nuke:

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http://www.96statistik.de.tf
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@Herzbube: Kann ich größtenteils alles unterschreiben. So ähnlich denken auch die meinsten Leute, mit denen ich mich außerhalb dieses Forums unterhalten habe.

Allerdings hier im Forum ist es den meisten zu einfach, dass auf Psychologie zu begrenzen. Da muss schon der Trainer irgendwie seine Finger im Spiel haben. Oder der Manager. Oder Lala. ;-)
Das Pfiffe während des Spiel da auch nicht helfen, verstehen auch die wenigsten, will man meinen...

_________________
Ich bin stolz auf unser Team, aus Hannooooover!


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 26.08.2008 22:57 
Schönes Teil, Herzbube96. :nuke: Unterstellt, Deine Einschätzung zur mentalen Situation der Truppe stimmt, dann hat Hecking mE heute nicht das richtige Training durchgeführt (vergl. Eules Bericht) - jedenfalls oberflächlich betrachtet. Oder unser Trainer teilt Deine Ansicht nicht - und ich glaube das ist der Grund -, ist vielmehr der Meinung, die Spieler seien zu "bequem" geworden. Mir scheint ein physisch besonders hartes Training nicht unbedingt die richtige "Medizin" zu sein, wenn der Kopf "krank" ist, weil in der Einsamkeit der persönlichen (körperlichen) Leistungsgrenze jeder Spieler nur noch auf sich selbst fokussiert ist. Teambildend wirkt das sicher nicht.

Ergo ich schätze Deine Beobachtungen und Bewertungen, bin aber verwirrt hinsichtlich der Reaktion unseres Trainers.
Sind Deine Bewertungen hinsichtlich der mentalen Angeschlagenheit zutreffend, hätte ich eher erwartet, dass Hecking heimlich irgendwo ein Spassbad mietet für die Truppe nebst Anhang. ... Hätte dem Martin Kind sicher auch gut getan. :wink:


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 26.08.2008 22:59 
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Nee, schwimmen ist doch Freizeit, das mag der Maddin nicht... vielleicht wäre er in einem Technikmuseum besser aufgehoben, gleich noch was mitbringen für die Firma...


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 Betreff des Beitrags: Die mentale Ebene" II. Konkurrenzdenken
BeitragVerfasst: 27.08.2008 04:16 
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Mit diesem Beitrag möchte ich nicht nur auf die obigen Beiträge von Pageldorf und Born in Sarstedt City antworten, sondern auf die vielen anderen konstruktiven Meinungen zu Themen aus der Sommerpause wie "Neueinkäufe", "verstärkter Kader", "Saisonziele", "Traumelf" ... Stellung nehmen.
Damit möchte ich auch aktuelle Anlässe wie "96 Fehlstart", "Dieter Hecking", "Eindrücke beim Training" bedienen und Anregungen zur Diskussion: "Wie kann und soll es weiter gehen?" bieten.

Der derzeitige Kader von 96 hatte hohe Erwartungen geweckt. Welche theoretischen Möglichkeiten lässt er für die Aufstellung einer Traumelf zu! "Konkurrenz belebt das Geschäft" meinten die einen, die anderen, dass es Spieler vergrätzen könne, verunsichern oder in Frust und Depression treiben.

Beide Auffassungen haben eins gemeinsam: Einen negativen Denkansatz mit autoritärem Beigeschmack! Beide drehen sich darum, dass es an jedem Traininstag und an jedem Wochenende Gewinner und Verlierer gibt, wenn es darum geht, wer auf der Tribüne, Bank oder Startelf steht oder sitzt.

Warum halte ich dieses Denken für völlig falsch und daneben?

Nun, der Kader ist das wertvolle Inventar, die Quelle der zahlreichen Möglichkeiten, aus der der Trainer schöpfen kann. Alle 27 Vertragsspieler gehören zur Mannschaft und alle sollen und können als Mitglied dieser Mannschaft auch helfen! Jeder an seinem Platz, wo er gerade steht und benötigt wird. Nur das kann der Sinn und Zweck dafür sein, unter Vertrag zu stehen.

Wenn sich jeder Spieler so versteht, dass er sich in optimaler Form zu halten hat, um überhaupt eine Alternative für die Startelf zu sein, dann fördert das die Leistung jedes einzelnen. Das Motto: "Ich muss fit, voll konzentrationsfähig und nicht gesperrt sein für den Fall, dass ich gebraucht werde."

Eine "Traumelf" für die ganze Saison kann es in der Praxis nicht geben. Denn fast immer ist der eine oder andere körperlich nicht einsetzbar oder mit mentalen Problemen behaftet, die ihn nicht frei aufspielen lassen können. Jeder Gegner stellt auch die Aufgabe, sich dessen Taktik und Einstellung, Spielerpersönlichkeiten und deren Fähigkeiten und derzeitige Form vor Augen zu halten, um sich zu fragen, welche taktischen und personellen Mittel man dem entgegen stellt. Erst wenn diese vielfältigen Informationen dem Trainer zur Verfügung stehen, analysiert wurden und ihm die möglichen Varianten des Gegners klar sind, kann er seine Überlegungen anstellen, mit welcher Taktik, mit welchen möglichen Varianten er dagegen halten kann und will, um das beste Ergebnis gegen den nächsten Gegner zu erzielen. Erst dann stellt sich die Frage, welche der voll einsatzbereiten Spieler diese am besten umzusetzen versprechen.

Alle diese Umstände werden naturgemäß dazu führen, dass es immer wieder Wechsel in der Startaufstellung gibt. Objektive Kriterien und die sachkompetente aber subjektive Einschätzung des Trainers entscheiden, wer auf der Bank Platz nehmen darf oder wer für das nächste Spiel ganz außen vor bleibt bzw. bleiben muss. Nur dann, wenn mehr als ein Spieler völlig gleiche Voraussetzungen für die zu erfüllende Rolle aufweist, steht der Trainer wirklich vor der Qual der Wahl. Bliebe diese Situation über einen längeren Zeitraum gültig, könnte er über "Rotation" nachdenken. Es gäbe also auf jeder Position nur selten diesen Idealfall, der es nötig machte, eine Auswahl oder Nichtauswahl zu rechtfertigen. Jede Entscheidungsfindung könnte aber auch wieder genutzt werden, um zu loben oder konstruktiv Kritik zu üben, also dem nicht Berücksichtigten Einsichten zu vermitteln über Defizite, Aufgaben, um sich weiter zu entwickeln und zu verbessern, ihm klar zu machen, wo seine Entwicklungschancen und sein Wert für die Mannschaft liegen bzw liegen könnten. Dann dürfte auch keiner das Gefühl bekommen, auf Bank oder Tribüne zu versauern oder vom Trainer ungerecht behandelt zu werden. Gerade in den begründenden Gesprächen für seine Entscheidung hat ein Trainer die Möglichkeit, mit seiner Fach- und Sachkompetenz und in seiner Qualität in der Menschenführung zu glänzen!

Ein "Mental-Trainer" (ausgebildeter Sportpsychologe) könnte einem Trainer wertvolle Unterstützung leisten, wenn es darum geht, den Spielern zu helfen, die eine psychische Unterstützung brauchen, um ihr Ziel klarer zu erkennen, ihre Defizite zu überwinden, ihre Einstellung zu ändern oder "Schlimmes" zu verarbeiten wie zB eine Verletzung und deren (mögliche) Folgen, an etwas Schuld gewesen zu sein (tödlicher Fehlpass, Situation verschlafen, Mit- oder Gegenspieler verletzt, gelbe oder rote Karte, Streit, schon seit längerem nur auf der Tribüne, persönliche Probleme ...) oder einen oder alle auf große Aufgaben mental einzustellen und vor zu bereiten. Für neue Spieler kann er Integrationsarbeit leisten und für junge Spieler ein zusätzlicher Mentor sein, der sie auf dem Weg zu einer erfolgreichen Karriere begleitet. Bei Konflikten kann er als kompetenter Moderator vermitteln, schlichten, zu beschwichtigenden Einsichten beitragen. Allgemein für Trainerstab und Spieler unterstützender Motivator sein. Bei Vertragsverhandlungen könnte man auch seine Beurteilung und seinen Rat hinzu ziehen. Darüber hinaus könnte er sogar auch mentaler Coach für den Trainer selbst sein, denn der ist ja auch nur Mensch, der ständig mit vielfältigen äußeren Einflüssen, inneren Ängsten, Ehrgeiz und Verantwortlichkeiten zu kämpfen hat und dabei auch noch im Blickpunkt der Öffentlichkeit steht.

So ein Aufgabenbündel, das ich in allen (sicher noch unvollständigen) Aspekten für gut, nützlich und wertvoll halte, könnte sicher (mehr als) einen Fulltime-Job ausfüllen ohne einen Trainerstab in irgend einer Weise in Aufgaben und Verantwortung zu beschränken. Im Gegenteil: es würde die sportliche Mannschaftsführung wesentlich bereichern und dafür sorgen, dass die Trainer sich voll und ganz auf ihre sportlichen und fachlichen Aufgaben konzentrieren könnten, weil sich um die mentalen Problemfälle und Situationen einer mit professionellem Verstand und Handwerkszeug kümmert und nur dazu da ist, jeden einzelnen für das Ganze - die Mannschaft im Erreichen ihrer Ziele - mental zu optimieren.

Konkurrenzdenken innerhalb einer Mannschaft ist etwas Negatives und deshalb schädlich! Ein Miteinander-Füreinander halte ich für die angemessene Denkweise. Konkurrenz sind die Spieler der gegnerischen Mannschaft, die es abzuwehren und zu besiegen gilt.
Innerhalb der Mannschaft hat jeder auf seine mentalen Einflüsse, seine körperliche Fitness, seine technische, spielerische Fortentwicklung, sein Verhalten in Worten und Taten zu achten! Da ist eher Selbstdisziplin, Selbstkritik im Sinne von optimistischem Realismus gefragt als Konkurrenzdenken.
Letzteres führt eher zu Aggressionen innerhalb der Mannschaft, die schlimmstenfalls für die Opfer in Knochenbrüchen, Demütigungen (Mobbing) oder Depressionen enden!

Wenn jeder sich fragt, was ihm persönlich nützt oder schädlich ist und sich dabei als wertvollen Teil einer Mannschaft versteht, hat er die wirklichen "Konkurrenten", sprich: die schädlichen, unproduktiven Einflüsse kritisch im Blick und kann im Allgemeinen selbst dafür sorgen, auf dem richtigen Weg zu bleiben oder auf diesen zu kommen.

Ein Trainer, der alle diese geforderten Fähigkeiten in sich vereint, wäre ein seltener Idealfall - oder ein Über-Mensch!?

Doch keimt auch für diese Position das Prinzip der Arbeitsteilung auf (z.B. Klinsi, RR), damit sich jeder auf seine Stärken konzentrieren kann, um den Erfolg der Mannschaft, von dem schließlich alle abhängig sind, zu optimieren. Damit wäre jeder Beteiligte - ganz nebenbei - zugleich auch sein eigener "Erfolgs- und Finanz-Optimierer". ;-)

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Überraschungsteam Hannover 96: "Hinten stabil, vorne agil" SPIEGEL ONLINE - 01.10.2010
Ob man glaubt, etwas zu können 
oder glaubt, etwas nicht zu können,
 man behält immer Recht. ①


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BeitragVerfasst: 27.08.2008 15:17 

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Wieso stellt der Schefftrainer den Eggimann nicht auf ? Nicht zu verstehen ! Beim KSC hat der doch auch mal Tore reingehauen, wenns beim KSC Sturm geklemmt hat.
Hecking raus ! Eggimann rein !


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BeitragVerfasst: 27.08.2008 16:22 

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@Sepp.N

:dance:

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Man wehrt sich gegen die Vorstellung einer Welt, in der man nicht das Gefühl haben kann, irgendwie "gemeint" zu sein. Der Mensch, der erkennt, möchte erkannt sein, nicht nur vom anderen Menschen, sondern von einem sinngesättigten Kosmos


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BeitragVerfasst: 27.08.2008 18:15 

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Hallo Herzbube 96,

mit Deinem qualifizierten Beitrag sprichst Du die Sinnhaftigkeit eines mentalen (psychischen oder wie auch immer) Trainings und seinen Wert detailliert an. Deine Darlegungen machen deutlich, welch`großes Betätigungsfeld zur Weiterentwicklung leider nicht erschlossen ist.
Es bleibt weitgehend verborgen, inwieweit die Vereinsführung das ebenso sieht. Aber man muss wohl davon ausgehen, dass es allenfalls nur ansatzweise der Fall ist, denn sonst hätte man bereits andere Rahmenbedingungen geschaffen.
Aber leider ist man sich ja nicht nur im Fußball, sondern allgemein immer noch viel zuwenig bewusst , dass Menschen als Leistungsträger Bestmögliches nur erbringen können, wenn sie auch bestmögliche geistige und psychische Betreuung erfahren. Dabei weiß doch wohl Jeder, dass sich sein Leistungsvermögen nur dann abrufen lässt, wenn er auch "gut drauf" ist.
Wenn man die einzelnen Spieler so intensiv beobachtet, wie z. B. die Mitglieder dieses Forums lässt sich im übrigen bei einzelnen klar erkennen, welche mentalen Unausgereiftheiten sie daran hindern, ihre Leistungen und Erfolge positiv weiter zu entwickeln.


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BeitragVerfasst: 28.08.2008 13:47 
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...Dieter Hecking: "...Zumal wir mit Konstantin Rausch links eine weitere Alternative haben, der ich voll vertraue." (Kicker online von heute)

Dann soll er doch den Rausch bitte mal bringen und dafür C. Schulz ins defensive Mittelfeld stellen...

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What do the English do after they won the World Cup? They turn off their Playstation...


Schöner leben ohne Nazis!!!


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BeitragVerfasst: 28.08.2008 15:21 
40 Jahre 96er hat geschrieben:
... Wenn man die einzelnen Spieler so intensiv beobachtet, wie z. B. die Mitglieder dieses Forums lässt sich im übrigen bei einzelnen klar erkennen, welche mentalen Unausgereiftheiten sie daran hindern, ihre Leistungen und Erfolge positiv weiter zu entwickeln.

Darf ich dafür um ein Beispiel bitten?


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BeitragVerfasst: 28.08.2008 16:47 

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@ kuhburger

Gerne.

Ein Beispiel ist Jan Rosenthal. Als er den Durchbruch zu den Profis geschafft hatte, war er erkennbar mental frei und in seiner Spielweise hat er sich unbehindert entfaltet. Deswegen weiß man auch, welches Talent in ihm steckt. Seitdem die Erwartungen an ihn gestiegen sind, erwartet er mindestens das gleiche von sich selbst, was ihn erkennbar nicht mehr ausreichend gelassen und frei sein lässt. Das kann man ihm klar ansehen. Er ärgert sich überdurchschnittlich, wenn ihm ein Spielzug nicht gelungen ist. Also es muss da im mentalen Bereich etwas gelöst werden, damit er sich wieder in einer gesunden Gelassenheit entfalten kann. Das lässt sich auch hin und wieder den Äußerungen des Trainers entnehmen. Ob der allerdings mit der Situation in geeigneter Weise umgeht, lässt sich für mich nicht beobachten.

Ein weiteres Beispiel ist Jiri Stajner, ohne auch auf ihn näher einzugehen. Nur kurz: Wenn er nicht gerade Weltklasse, sondern Kreisklasse ist, verdaddelt er Bälle, weil bei seinen Spielzügen im entscheidenden Moment die Konzentration fehlt. Und das ist erkennbar ebenfalls mental bedingt.


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 Betreff des Beitrags: Beispiele für mentale Unausgereiftheiten
BeitragVerfasst: 28.08.2008 17:24 
✝ Unvergessen
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Kuhburger hat geschrieben:
40 Jahre 96er hat geschrieben:
... Wenn man die einzelnen Spieler so intensiv beobachtet, wie z. B. die Mitglieder dieses Forums lässt sich im übrigen bei einzelnen klar erkennen, welche mentalen Unausgereiftheiten sie daran hindern, ihre Leistungen und Erfolge positiv weiter zu entwickeln.

Darf ich dafür um ein Beispiel bitten?


Ohne hier für "40 Jahre 96er" sprechen zu wollen, der hier zitiert wurde,möchte ich auf Deine Frage antworten,Kuhburger:

Beispiele gibt es leider zu viele:

Nehmen wir erstmal die aktuelle Situation, zu der ich gerade das Interview in den "News" gelesen habe. Da spricht ein Ex-96er aus bayrischer Perspektive, der unter anderem auch 96 aktuell und hautnah beobachtet:

" • Wie ist Deine Saison-Prognose für 96?
Thomas Schneider: „In Hannover ist der große öffentliche Erwartungsdruck ein Problem. Ich glaube, dass dieser Druck ein wirklich großer Hindernisfaktor für den sportlichen Erfolg ist. Das gibt es natürlich bei einigen anderen Bundesligavereinen auch, aber in Hannover ist das schon sehr extrem."

Die gehemmten Leistungen, die wir während der letzten beiden Spiele beobachten mussten, zeigen dies ebenso wie 96% der Forumsbeiträge hier als Reaktionen auf diese Spiele.

Man könnte mit den Aufstellungen anfangen, die ja auch von dir, Kuhburger, sowohl sachlich als auch mit Spott und Hohn kommentiert wurden. Dann wären Roberts untypische "Wackler" zu nennen sowie die Unsicherheiten und Verkrampfungen, die zu Fehlpässen, und Nicht-Leistungen führten wie fehlende Flanken, erfolgreiche Dribblings oder Doppelpässe ...

Ich bin der Meinung, dass Letztere nicht auf körperlichen oder technischen Unfähigkeiten beruhen, sondern auf "mentalen Unausgereiftheiten", um dein Zitat zu verwenden. Es geht mE um das Problem dass die Spieler nicht in der Lage waren / sind, mit Enttäuschung, Versagensängsten und psychischen Nackenschlägen so um zu gehen, dass sie sich nach kurzer Besinnung darüber hinwegsetzen könnten.
Auch DH hat da so seine Probleme:
Welche Aufstellung führt erstmal - ohne vorwerfbare Wagnisse und Risiken - zum Erfolg?
Wie reagiere ich a) vor der Öffentlichkeit und b) intern vor der Mannschaft auf diese Negativerlebnisse
Wie soll ich mich selbst und die Mannschaft auf die kommenden Aufgaben einstellen?

Diese und weitere Fragen stehen ganz klar unter dem Erfolgsdruck der Öffentlichkeit und erzeugen Angst, die bis hin zur "Existenzangst" gesteigert werden kann!

Andere Beispiele aus der letzten Saison:
1. Rote Karten
a) warum hat MH den Duisburger Bären von seinem Schuh geschuppst?
- Eine Affekthandlung auf Schmerz und Angst vor Verletzung
b) Sergio, dessen Adrenalinstöße stärker wurden als sein Verstand.

Angst vor Versagen
a) Warum geht DH auf Nummer-Sicher, statt mehr zu riskieren, zu wagen, zB um im BuLi-Auftakt gleich Rausch als LV einzusetzen? (;) @ Kuhburger)
b) wie ist MH damit umgegangen, dass ihm die 3- und vierstelligen Minutenbeträge vorgehalten wurde, in denen er nicht getroffen hatte?
c) warum hat er so lange nicht getroffen?

Angst vor Verletzung
Für jeden Spieler gibt es gleichermaßen die Furcht vor einer Verletzung. Das gehört zum realen Lebensrisiko eines Fußballers. Ein Ismael, zB, hat traumatische Erlebnisse mit Verletzung und deren Folgen als reale Erfahrung. Er ist anders konditioniert als Spieler, die nach ein paar Tagen oder Wochen wieder fit waren.

Benutzen wir die Sprachregelung von Psychologen, die Furcht, als rational-realistisches Erkennen von Gefahr und von Angst, als eingebildete emotionale Belastung unterscheiden, die in entscheidenden Lebenssituationen zur Behinderung werden kann. ...

_________________
Überraschungsteam Hannover 96: "Hinten stabil, vorne agil" SPIEGEL ONLINE - 01.10.2010
Ob man glaubt, etwas zu können 
oder glaubt, etwas nicht zu können,
 man behält immer Recht. ①


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