Dieter Hecking Moderations-Bereich |
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Guus
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 09.04.2008 14:31 |
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Registriert: 18.07.2004 20:02 Beiträge: 9890 Wohnort: Wijchen/NL
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Eule hat geschrieben: PS: Absätze so i. O.?
Ein Genuß zum lesen jetzt, Eule. Ein Frage hätte ich noch, zwar offtopic und reine Neugier ohne den Dieter ersetzen zu wollen: Was hältst von Jos Luhukay?
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Eule
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 09.04.2008 14:36 |
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Registriert: 01.02.2006 18:55 Beiträge: 4445 Wohnort: Schwäbisch Gmünd
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Taktik-Genie mit Sinn für die weniger lauten Töne. Wenn er mal fest im Sattel sitzt, wird er immer besser. Wenn ein Neururer sich bereits auf Höhenflug begibt, ist Luhukay noch dabei, die restlichen Unwägbarkeiten abzustellen. Ein Perfektionist! Würde auch zu den "Roten" passen.
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El Filigrano
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 09.04.2008 14:57 |
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✝ Unvergessen |
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Registriert: 02.02.2003 11:22 Beiträge: 11154 Wohnort: Southside
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Wenn ich ehrlich bin – und ganz tief in meinem Herzen bin das ja immer -, dann muss ich sagen, Soccerfriend, dass ich eigentlich gar keinen großen Bock mehr auf eine Neururer-Diskussion (mit Kaenzig-Aspekten  ) habe. Aber Du forderst Belege ein, das ist okay. Die will ich Dir liefern, aber aus Gründen der Zeitersparnis schreibe ich nichts Neu-Altes mehr, sondern zitiere einen Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 28. August 2006 von Jörg Marwedel, seinerzeit hier reingeflankt von rostomat:
Vertrauensbeweis ohne Vertrauen
Nach dem 0:3 gegen Aachen darf Trainer Neururer seinen Job behalten - für wie lange, ist ungewiss
Hannover - Die Zusammensetzung der Runde am Sonntag verhieß nichts Gutes für Peter Neururer. Außer dem Trainer von Hannover 96 und Manager Ilja Kaenzig hatte Klubchef Martin Kind auch einen Anwalt hinzugebeten. Womöglich gab es also mehr zu besprechen als ein paar "konkrete Fragen" an die sportliche Leitung zur aktuellen Misere, die sich nach dem 0:3 gegen Aufsteiger Alemannia Aachen in einem niederschmetternden Zahlenwerk widerspiegelt: drei Spiele, 2:11 Tore, null Punkte, Tabellenplatz 18. Die erwarteten Konsequenzen aber blieben fürs Erste aus: Der Bundesligist hält vorerst an Peter Neururer fest, mit diesem Ergebnis ging die Runde nach über einer Stunde auseinander. "Es wäre fatal, wenn man beim ersten Gegenwind schon aufgibt. Der Trainer hat nichts zu befürchten", sagte Manager Kaenzig.
Für wie lange dieser Vertrauensbeweis allerdings gilt, ist äußerst ungewiss. Denn Äußerungen aus Kinds Umfeld legen nahe, dass der zurückgekehrte Patron dennoch den großen Befreiungsschlag plant: Außer Neururer soll auch Kaenzig seinen Job verlieren. Der Vorwurf: Eklatante Fehleinschätzungen in der Personalpolitik, zu der Kind nun offenbar auch die Verpflichtung Neururers im November vergangenen Jahres zählt.
Es ist nicht allein der fehlende sportliche Ertrag, der Kind um die Zukunft seines zweiten Lebenswerkes neben seiner Hörgerätefirma bangen lässt. Es ist die Art und Weise, wie die Mannschaft in der Ära Neururer/Kaenzig heruntergewirtschaftet wurde. Oder besser: Es ist derzeit gar keine Mannschaft mehr, sondern nur noch ein Torso aus verunsicherten Einzelspielern, die nicht wissen, was der Nebenmann tut. Der als Regisseur geholte Holländer Arnold Bruggink: tempomäßig ein Fall für die Altherrenliga. Der WM-Teilnehmer Steve Cherundolo: ein Schatten seiner selbst. Der WM-Teilnehmer Vahid Hashemian: die Karikatur eines Stürmers. Der Mertesacker-Nachfolger Frank Fahrenhorst: ein Mann, der nachwies, dass er in der Tat besser nach Hannover passt als zum Titelkandidaten Bremen. Undsoweiterundsoweiter.
Selbst Neururers Bestandsaufnahme nach dem Spiel umfasste Worte wie "Zusammenbruch" und "desolat" und schloss mit dem Fazit: "Das hatte nichts mit dem Anspruch von Hannover 96 zu tun." Das hätte man auch nicht gedacht, dass man sich in Hannover einmal nach Neururers Vorgänger Ewald Lienen zurücksehnen würde. Der als "Zettel-Ewald" verunglimpfte Trainer ließ zwar einen unansehnlichen Beton-Fußball spielen, aber es stimmte wenigstens die Ordnung. Jetzt spielt das Team unansehnlich und ohne Ordnung.
Selten jedenfalls würde es so nachvollziehbare Gründe für eine Trainerentlassung geben wie in diesem Fall. Denn unter Neururer hat nicht nur die Spielkultur gelitten. Auch das Verhältnis zu den Wortführern im Team hat der Coach offenbar zerstört. Als sich Torwart Robert Enke vergangene Woche nach dem 0:4 in Berlin öffentlich Gedanken über die Stabilisierung der Defensive machte und Kollegen für die Rückkehr des von Neururer degradierten Kapitäns Altin Lala als "zweiten Sechser" vor der Abwehr plädierten, kanzelte Neururer dies via Bild-Zeitung als "dummes Geschwätz" ab -, um dann aber gegen Aachen genau so spielen zu lassen. Und als der Trainer am Wochenende Thomas Brdaric "aus Leistungsgründen" aus dem Kader strich, obwohl dieser nach dem Eindruck von Beobachtern auffällig gut trainiert hatte, stellten sogar seine alten Freunde vom Boulevard die Frage, ob er den ungeliebten Profi "wegmobben" wolle, um Platz zu schaffen für seinen Wunschspieler Peter Madsen, der für den Zweitligisten 1. FC Köln nicht mehr gut genug ist. Brdaric saß gegen Aachen lächelnd mit seinem Sohn auf der Tribüne, während es sich Enke nach dem Spiel verkniff, für seinen Vorgesetzten in die Bütt springen. "Ich muss zur Dopingprobe", teilte er mit und ward verschwunden.
Zwar dementierte Lala das Gerücht, die Profis hätten sich in einer Abstimmung gegen den Coach ausgesprochen; wie sehr dessen fachliche Autorität aber zuletzt gelitten hat, ließ schon zu Saisonbeginn der kaum verborgene Ärger einiger Spieler über vermutete taktische Fehler und falsche Auswechslungen ahnen. Den Rückhalt auf anderen Ebenen hatte sich Neururer schon länger verscherzt - nicht nur bei dem seinerseits zur Disposition stehenden Manager Kaenzig. Dem zum Sportmanager beförderten Carsten Linke sprach Neururer das Misstrauen aus, indem er ihm ebenso den Zutritt zur Kabine verwehrte wie dem bisherigen Co-Trainer Michael Schjoenberg. Der erfuhr über die Zeitungen von seiner Degradierung zum Scout. Jörg Marwedel
Soweit Marwedel. Falls Du Dir das wirklich antun möchtest, Soccerfriend, dann blättere mal ein wenig in „Der neue Neururer-Thread“. Selten war das Forum so einig wie in der der Personalie Neururer.
Jedenfalls bleibe ich in diesem Fall ganz stur und bei meiner Einschätzung "desorientierter Trümmerhaufen". Damit soll es aber auch gut sein.
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 09.04.2008 15:00 |
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Eule hat geschrieben: Kuhburger, deine Trainingsbeobachtungen hätte ich gerne noch etwas hinterfragt. Stammtisch im Ro'Bru-Land? ...
Da ich den Eindruck gewonnen habe, dass Ro'Bru und Du Anhänger gepflegter Braukunst seid, sag' ich dazu unbedingt ja.
Tja. Vielleicht hast Du ja Recht damit, dass ich "Training von Spielzügen auf dem grossen Feld" etwas überwerte. *Seufz
Dennoch möchte ich etwas anfügen. Bezüglich Brug. Hast Du den mal im Training bei Sprintübungen antreten sehen?
Kleiner Exkurs:
Und an Alle: Wißt Ihr übrigens wie Sprinttraining aussieht? Eule hat mich mal darauf hingewiesen, dass die Leistungsfähigkeit (es ging um Technik und Körper) durch bestimmte Anlagen begrenzt ist und durch Training nicht sehr stark ausgebaut werden kann - wenn man ansonsten durchaus austrainiert ist. Ich bin da in Hinblick auf die körperliche Leistungsfähigkeit durchaus anderer Ansicht ...
Zurück zu Brug. Brug tritt aus dem Stand mit einer enorm hohen Trittfrequenz an und ist so schnell auf den ersten 5 Metern. Der Nachteil dieser Technik ist, dass man auf längeren Strecken auf eine längere Schrittweite umschalten muss - gewissermassen einen höheren Gang einlegen. In diesem Moment des Umschaltens ist die Maximalkraft in den Beinen und im Oberkörper gefragt. - Warum im Oberkörper? Weil Du nur so schnell Deine Beine bewegen kannst, wie Du gleichzeitig Deine Arme bewegen kannst! Bei kleinen (kurzen) Schritten ist der Armausschlag nicht so weit - der Kraftaufwand gering, aber wenn Du auf weite Schritte umschaltest wird auch der Armschwung erheblich länger mit weitaus höheren Kraftbedarf, um den geschwungenen Arm wieder zurück zu holen. Wenn Dein Oberkörper nicht austrainiert ist, wirst Du also nie Deine maximal mögliche Schrittfrequenz bei großer Schrittweite erreichen. Aus diesem Grund sind Spitzensprinter häufig auch gute Bankdrücker  (konnte ich mir jetzt nicht verkneifen) Meint: Haben sie einen extrem muskulösen Oberkörper.
Das ist genau Brugs Problem: Bei längerer Distanz wirkt er langsam (und ist es objektiv auch) weil er beim Umschalten auf längere Schritte Geschwindigkeit einbüßt oder zumindest im ersten Moment nicht beschleunigt. Aus diesem Grund bleibt er häufig bei kurzen Schritten und damit einhergehend bei einer niedrigeren Geschwindigkeit.
Wenn schon kein individuelles Körpertraining möglich ist, wäre aber genau hier ein häufigeres Training auf dem großen Feld zumindest nicht schädlich. Für Brug bestimmt nicht ausreichend, aber langsamer würde er nicht werden...
Zuletzt geändert von Kuhburger am 09.04.2008 15:05, insgesamt 4-mal geändert.
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Golf61
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 09.04.2008 15:00 |
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Registriert: 02.05.2006 22:38 Beiträge: 194 Wohnort: Wedemark
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Nachdem ich einige Zeit hier nicht dabei war, stellen sich mir ja völlig neue Themen vor. D.H. wird schon infrage gestellt? Ja, muss denn gleich alles falsch sein wenn es mal nicht so toll läuft? DH sollte nur sein Training mehr auf Kondition  ausrichten auch, weil z.B. Felix M. die WOBer damit aus ihren Schlaf gerissen hat und ziemlich erfolgreich war. Wenn das MF, mit hohen Tempo am Strafraum angekommen ist und die Kraft nur zu Alibischüsschen  reicht, liegt es eben nicht am fehlenden Glück oder vorhandenden Pech. Wer genügend Kraft hat ist eben nun mal konzentrierter,hat den Blick für den Mitspieler, der besser steht und kann bei einen Fehlschuss  schnell wieder im MF oder hinten sein. Perfekt vorgeführt von Merte  hier und in HB. Das sieht zwar immer langsam aus aber er ist immer rechtzeitig zurück (naja, fast immer)
_________________ Wer Tippfehler findet darf sie behalten!
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Soccerfriend
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 09.04.2008 15:31 |
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Registriert: 05.04.2006 11:23 Beiträge: 2253
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@ Schwiiiips. Ich unterstelle Ismael doch keine Raffgier  .
Ich glaube ehrlich gesagt, dass du da zu idealistisch denkst. Dass Ismael auf Teile seines Gehaltes verzichtet, das ihm vertragsgemäß in München zustand, finde ich äußerst unwahrscheinlich. Es könnte aber sein, dass die Bayern noch einen Teil seines derzeitigen Gehaltes zahlen, so dass die Belastung für 96 nicht so hoch ist. Ähnlich soll es ja mit Fahrenhorst gelaufen sein als er von Bremen hierher wechselte. Nicht umsonst drang ja nichts über die Höhe von Ismaels Gehalt an die Öffentlichkeit.
Das hat nichts mit Raffgier zu tun. Ein Fußballspieler muss in der relativ kurzen Zeit seines profidaseins eben so viel verdienen, damit er auch danach ein Auskommen hat. Die meisten fangen ja so jung an, dass sie keine andere Ausbildung haben.
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chelsea
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 09.04.2008 15:42 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 8150
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Oder besser: Es ist derzeit gar keine Mannschaft mehr, sondern nur noch ein Torso aus verunsicherten Einzelspielern, die nicht wissen, was der Nebenmann tut. Der als Regisseur geholte Holländer Arnold Bruggink: tempomäßig ein Fall für die Altherrenliga. Der WM-Teilnehmer Steve Cherundolo: ein Schatten seiner selbst. Der WM-Teilnehmer Vahid Hashemian: die Karikatur eines Stürmers. Der Mertesacker-Nachfolger Frank Fahrenhorst: ein Mann, der nachwies, dass er in der Tat besser nach Hannover passt als zum Titelkandidaten Bremen. Undsoweiterundsoweiter.
Diese Aufzählung von Herrn Marwedel ist leider wieder aktuell... So viel hat sich gar nicht geändert 
_________________ You can change your partner,
you can change your religion,
but you can never change your team
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Gunther
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 09.04.2008 15:54 |
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Registriert: 03.08.2003 20:48 Beiträge: 9690 Wohnort: Hannover
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El Filigrano hat geschrieben: Jedenfalls bleibe ich in diesem Fall ganz stur und bei meiner Einschätzung "desorientierter Trümmerhaufen". Damit soll es aber auch gut sein.
da machste es dir aber wirklich sehr einfach.
nur mal zur erinnerung:
im ersten spiel ohne PN (unter schönberg) im pokal gegen dresden 3:2 gewonnen.
daraufhin unter hecking die nächsten 3 buli-spiele gegen leverkusen, dortmund u. frankfurt unentschieden gespielt.
"desorientierter Trümmerhaufen"
das glaubste ja wohl selber nicht. oder haben schönberg u. hecking nur die hand aufgelegt und alles war gut?
sorry, das alte faß wollte ich auch nicht wieder auf machen. aber das konnte ich von dir nicht unkommentiert lassen. 
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 09.04.2008 15:57 |
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chelsea hat geschrieben: Oder besser: Es ist derzeit gar keine Mannschaft mehr, sondern nur noch ein Torso aus verunsicherten Einzelspielern, die nicht wissen, was der Nebenmann tut. Der als Regisseur geholte Holländer Arnold Bruggink: tempomäßig ein Fall für die Altherrenliga. Der WM-Teilnehmer Steve Cherundolo: ein Schatten seiner selbst. Der WM-Teilnehmer Vahid Hashemian: die Karikatur eines Stürmers. Der Mertesacker-Nachfolger Frank Fahrenhorst: ein Mann, der nachwies, dass er in der Tat besser nach Hannover passt als zum Titelkandidaten Bremen. Undsoweiterundsoweiter. Diese Aufzählung von Herrn Marwedel ist leider wieder aktuell... So viel hat sich gar nicht geändert 
siehe oben 
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Roter Bruder
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 09.04.2008 15:59 |
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Registriert: 14.11.2004 12:28 Beiträge: 8465 Wohnort: Hannover
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Schwiiiips hat geschrieben: Und schon sind wir wieder bei der Systemdiskussion... 
Darauf wird es immer wieder hinauslaufen. Besonders, wenn der Blick auf die Tabelle keinen Spaß mehr macht. Das zumindest war ja nach der Hinrunde noch anders.
Es gab aber auch zu der Zeit schon m. E. berechtigte Skepsis, die besagte, dass der Tabellenplatz nicht das Leistungsvermögen der Mannschaft widerspiegelt. Was sich jetzt auch zu bestätigen scheint.
Bleibt dann zu den spielerisch unbefriedigenden Leistungen noch der "punktuelle Erfolg" wie in fast der kompletten Rückrunde aus, schießen sich Kritiker von den Zuschauern und aus den Medien langsam aber sicher ein. Besonders die Zuschauer bei den Heimspielen müssen schon ziemlich leidensfähig sein. Ich wiederhole mich nochmal: mit einer teuren Eintrittskarte kann ich mir keinen Sieg und noch nicht mal ein gutes Spiel erkaufen. Aber erwarten kann ich eine Mannschaft, die mir mit letztem Einsatz zeigt, dass sie ein Spiel gewinnen will. Und zwar von der ersten Minute an. Ich will zuhause kein von Taktik geprägtes Rasenschach sehen, um dann oft genug in den letzten zehn Minuten mit Einsatz der Brechstange noch einen Punkt gerettet zu wissen.
DH sagt ja, dass auch die sportliche Leitung sich ständig selbst hinterfragt. Das ist gut. Zumindest wenn auch mal die richtige Antwort erfolgt. Es wurde hier zu Anfang seiner Tätigkeit attraktiver Offensiv-Fußball versprochen. Wenn ich nach einiger Zeit feststelle, dass dieses Ziel mit dem vorhandenen Kader nicht erreichbar ist (was kein Beinbruch ist, weil man ja mit vorhandenen Spielern auskommen muss und keine gemeinsame Vorbereitung hatte), dann ist eine Korrektur der geplanten Spielweise nicht nur verständlich, sondern sinnvoll. Wobei ich unsere seinerzeit und jetzt vorhandenen Stürmer für längst nicht so schlecht halte, wie sie hier von einigen immer dargestellt werden.
Zwischenzeitlich wurde aber die Mannschaft nach Heckings Vorstellungen ergänzt und auch die Saisonvorbereitung gemeinsam erarbeitet. Die finanziellen Aspekte lasse ich mal völlig außen vor (obwohl das eigentlich gar nicht geht). Was ist seitdem passiert? "Wir sind auf einem guten Weg" reicht mir nicht ganz, obwohl ich heute noch nicht ausschließen will, dass das vielleicht wirklich so ist.
Was ist in der Aera Hecking passiert? In der Breite sind wir definitiv besser besetzt. Ausfälle können besser kompensiert werden als zum Beispiel in längeren Phasen unter Lienen. Es konnten außerdem Spieler verpflichtet werden, die (auch) wegen eines offensichtlich erfolgversprechenden Konzeptes früher wahrscheinlich nicht gekommen wären. Es ist zu einer hier so nicht gekannten Professionalität in Sachen Ablauf von Neu- und Weiterverpflichtungen gekommen. Fraglos eine deutliche Verbesserung, die Mut dafür macht, dass bei entsprechendem finanziellen Einsatz auch noch weitere gute Spieler zu uns kommen werden.
Fakt ist aber auch, dass wir zwar mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben (was ja auch ein Ziel war), aber wir spielerisch und tabellenplatzmäßig auf der Stelle treten. Was natürlich aber auch immer mit der Erwartungshaltung einhergeht. Nach meiner Meinung hätten wir aufgrund der gezeigten Leistungen in der Hinrunde auch nicht höher als Platz zehn stehen dürfen und es wäre jetzt vielleicht etwas ruhiger. Andererseits haben wir mit Hanke, Schulz und Ismael deutlich mehr Qualität als vorher, die sich aber weder in attraktiverem noch erfolgreicherem Spiel auswirkt. Und jetzt spätestens ist der Punkt gekommen, kritisch zu hinterfragen.
Wir haben schon gemeinsam oft festgestellt, dass das System nur funktioniert, wenn mangels eines Kreativlings im Zentrum die Außen funktionieren. Und zwar richtig gut. Ansonsten ist unsere Spielweise von jedem Trainer so leicht ausrechenbar, dass selbst die schwächeren Mannschaften für uns zu einem großen Problem werden. Ein Mike Hanke hätte bei entsprechender Unterstützung vermutlich ca. sechs Tore mehr auf dem Konto.
Aber vielleicht ist es ja wirklich so, dass Mannschaft und Trainer diese Saison brauchen, um sich zu festigen. Auch mit einer bis jetzt schwachen Rückrunde. Die frühzeitigen Vertragsverlängerungen (ich beziehe die letztes Jahr getätigten mit ein) und Bemühungen um weitere Verstärkungen lassen mich hoffen, dass nächste Saison wirklich - im wahrsten Sinne des Wortes - angegriffen wird.
Eine Chance dazu wurde schon in diesem Jahr mit einem völlig falschen Einsatz von Benny Lauth leichtfertig vergeben. Das "Hinkriegen" sah so aus, dass ein Diamant nicht wieder zum Glänzen gebracht, sondern eher noch stumpfer wurde.
Drei Punkte gegen Frankfurt als Auftakt zum Ansturm auf Platz acht und wir haben die Kurve noch einigermaßen bekommen. Mehr wäre erfreulich, aber eher unrealistisch.
Und nächste Saison wird sowieso alles besser  .
_________________ "Da sprach der alte Häuptling der Indianer (respektive der indigenen Volksgruppe): wild ist der Westen, die Roten sind die Besten!" (frei nach Gus Backus, Ehren-Medizinmann vom Stamme der Roten Riesen).
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AndréMeistro
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 09.04.2008 16:24 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 10235
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Auf der einen Seite lässt sich DH von seinem Kurs nicht abbringen, was ein guter Trainer wohl mit sich bringen muss, sofern Potential dahinter steckt. Wenn man aber sieht dass Hanke völlig auf sich alleine gestellt ist, weil aus dem Mittelfeld keine Bälle kommen, sollte die Frage schon erlaubt sein, warum keine grundlegenden Veränderungen stattgefunden haben, obwohl es sich um ein Dauerproblem handelt. Von daher ist mir die Kritik an Hecking zu fade, was ich hier noch einmal deutlicher begründen möchte.
Unsere Fehlpassquote im Mittelfeld ist eklatant, was für viele Mannschaften sehr einladend ist, weil sie blitzschnell auf Angriff umschalten können, worauf sie die ganze Zeit gelauert haben. Das ist einer der wenigen Qualitäten der Bundesliga, die meistens zu Gegentoren führen. Mal abgesehen von den Topteams, ist diese Spielweise in der Bundesliga gang und gebe, woran wir uns wohl zu gewöhnen haben. Normalerweise müssten die meisten Spiele
0-0 ausgehen, weil sich beide Vereine versuchen in ihrer Leistung zu neutralisieren. Dabei muss die Defensive natürlich sicher stehen, was höchste Priorität hat.
Unser Mittelfeld kann solche Fehler nicht ausnutzen, deshalb verstehe ich nicht wie man selbst nach dem 27. Spieltag immer noch so verbissen sein kann an dem System festzuhalten. Wenn ich sehe welche Qualitäten ein Benny Lauth hat und auf welcher Position er spielen muss – wenn überhaupt - frage ich mich allen Ernstes welchen Eindruck Dieter Hecking von Lauth hat. Benny Lauth hat eine gute Technik und ist schnell! Wenn der auf der Position spielen würde wo Hanke derzeit spielt, sehe ich schon in meinem Geiste die Lücken vor mir, die er durch seine Schnelligkeit und Technik gerissen hat. Ein Mike Hanke verliert sein Killerinstinkt nicht, der kann auch zentral hinter Benny Lauth spielen.
Deshalb rege ich mich immer tierisch über die Kritiker von Benny Lauth auf, denen es einfach nur interessiert ob er gut oder schlecht spielt. Seine Fähigkeiten können auf der Position nicht zur Geltung kommen, so ist das nun mal. Und zu guter Letzt bleibt da noch die Frage des Regisseurs, der sich besonders in der Winterpause erfolgreich davor gedrückt hat bei uns zu unterschreiben.
Warum soll man all dies hinter vorgehaltener Hand kritisieren?
Zuletzt geändert von AndréMeistro am 09.04.2008 21:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Roter Bruder
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 09.04.2008 17:00 |
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Registriert: 14.11.2004 12:28 Beiträge: 8465 Wohnort: Hannover
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AndréMeistro hat geschrieben: Deshalb rege ich mich immer tierisch über die Kritiker von Benny Lauth auf, denen es einfach nur interessiert ob er gut oder schlecht spielt.
So geht es mir auch. Ich konnte mich beim Spiel gegen WOB nicht mehr zurückhalten, als ein Mit-Gucker nach einem Fehlpass sagte: "Ohh, schon wieder der blinde Lauth. Der soll die Pflaume bloß wieder auswechseln." und habe ihn derbe zusammengefaltet. Weil der angesprochene Fehlpass von Pinto kam.
Ist aber einfach bezeichnend dafür, dass manche aus rein persönlicher Antipathie Fehler suchen. Auch wenn die Wahrheit dabei auf der Strecke bleibt.
_________________ "Da sprach der alte Häuptling der Indianer (respektive der indigenen Volksgruppe): wild ist der Westen, die Roten sind die Besten!" (frei nach Gus Backus, Ehren-Medizinmann vom Stamme der Roten Riesen).
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le croix
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 09.04.2008 18:01 |
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Registriert: 19.02.2008 17:27 Beiträge: 105
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Roter Bruder hat geschrieben: Ist aber einfach bezeichnend dafür, dass manche aus rein persönlicher Antipathie Fehler suchen. Auch wenn die Wahrheit dabei auf der Strecke bleibt.
Vielleicht war Dein "Mit-Gucker" auch nur kurzsichtig?
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Roter Bruder
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 09.04.2008 18:18 |
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Registriert: 14.11.2004 12:28 Beiträge: 8465 Wohnort: Hannover
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le croix hat geschrieben: Roter Bruder hat geschrieben: Ist aber einfach bezeichnend dafür, dass manche aus rein persönlicher Antipathie Fehler suchen. Auch wenn die Wahrheit dabei auf der Strecke bleibt. Vielleicht war Dein "Mit-Gucker" auch nur kurzsichtig?
Das offensichtlich auch. Es ging mir aber darum, dass es dem Betreffenden - und anderen eben auch - vordergründig nur darum geht, über ungeliebte Spieler herzuziehen. Dass es in diesem Fall gar nicht Lauth zuzuschreiben war, kommt nur erschwerend hinzu.
_________________ "Da sprach der alte Häuptling der Indianer (respektive der indigenen Volksgruppe): wild ist der Westen, die Roten sind die Besten!" (frei nach Gus Backus, Ehren-Medizinmann vom Stamme der Roten Riesen).
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 09.04.2008 18:28 |
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Das ist genau, was mich auch ärgert. Ständig wird auf einzelnen Spieler rumgehackt, statt sich mal konstruktiv darüber zu äußern, wie der Spieler optimal eingesetzt werden kann, ob das ins Spielsystem passt, wie man einem Spieler helfen könnte, Defizite abzubauen... so was halt. Aber nein, es wird zugeschlagen und leider viel zu oft ohne Sinn und Verstand. Man sollte für solche Kollegen mal probeweise gelbe und rote Karten, nebst Zeitstrafen einführen.
Ich hab' echt den Kragen voll davon, mir ewig diesen emotionalen Mist reinzuziehen. Gibt ja noch nicht mal 'nen Ignore-Button.
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Soccerfriend
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 09.04.2008 18:50 |
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Registriert: 05.04.2006 11:23 Beiträge: 2253
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@ ElFi.
Was soll mir deine Botschaft sagen? Dass man über unbequeme Erkenntnisse lieber nicht diskutieren soll?
Deine Standhaftigkeit in allen Ehren. Sie sei dir gegönnt. Vielleicht gönnst du mir meine auch? Wie sagte schon Lichtenberg so treffend:
"Bei den meisten Menschen gründet sich der Unglaube in einer Sache auf blinden Glauben in einer anderen."
Eine Diskussion über die "Entwicklung" der Mannschaft lässt sich allerdings schwerlich bewerkstelligen, wenn man sie nicht mit dem Situation unter den früheren Trainern vergleicht. Ich fürchte, ElFi, das entzieht sich persönlichen Kategorien wie "keine Lust".
Im übrigen teile ich die Analyse Marwedels in den meisten Punkten, wie man im Neururer-thread nachlesen kann. Ich empfand allerdings damals schon die Vorgänge neben dem Platz unerträglicher als die rein sportliche Bilanz. Diese war nicht befriedigend und gemessen an den Erwartungen enttäuschend, aber die von Kind herbeigeredete Abstiegsgefahr bestand damals ebensowenig wie heute. Das ist schlicht eine Tatsache. Dass Neururer entlassen wurde, finde ich dennoch gut, weil die Außendarstellung mit einem intriganten Schwätzer einfach katastrophal war. An diesem Punkt jedenfalls habe ich an Hecking kaum etwas auszusetzen.
Nur sind jetzt unter Hecking nicht ähnliche Tendenzen im Team zu erkennen, wie die die Marwedel in seinem Artikel für die Neururerära beschreibt ? Wenn du die Bemerkungen von Bruggink, Zuraw, Schröter, Stajner und Hashemian über die Gewährung von "echten" Chancen liest oder die Trainingseindrücke der Kiebitze hier im Forum mit den Startaufstellungen vergleichst, dann fühlt man sich an Brdaric, Thorvaldson, Andersson u.a. erinnert und bekommt einen Eindruck vom Zustand des "Teams". Marwedel schreibt
Zitat: Auch das Verhältnis zu den Wortführern im Team hat der Coach offenbar zerstört. Als sich Torwart Robert Enke vergangene Woche nach dem 0:4 in Berlin öffentlich Gedanken über die Stabilisierung der Defensive machte und Kollegen für die Rückkehr des von Neururer degradierten Kapitäns Altin Lala als "zweiten Sechser" vor der Abwehr plädierten, ...
Da erscheinen die Stellungnahmen Enkes vor der Vertragsverlängerung von Stajner und seine Stellungnahmen zu den Gerüchten über seinen Wechsel nach Bayern und seine Bemerkung nach dem WOB-Spiel, dass Hanke nicht so sehr gefehlt habe, weil Stajner seine Sache gut gemacht habe, nicht weniger deutlich als die von Marwedel zitierten Enke-Aussagen in Richtung Neururer. Ich habe daher den Eindruck, dass es auch jetzt in der Mannschaft rumort.
Das Thema Spielkultur wird ebenfalls schon lange hier im Forum auch in Bezug auf Hecking diskutiert. Jetzt haben wir mal gerade zwei Spiele gesehen, denen man Spielkultur attestieren kann, Davor gab es einige gruselige Spiele. Das gute, aber verlorene Saisonauftaktspiel 2006/07 gegen Bremen hat Neururer jedenfalls nicht mehr den Kopf retten können.
Um das aber noch mal klar zu stellen. Ich plädiere trotz meiner Kritik an Hecking nicht für einen Trainerwechsel zum jetzigen Zeitpunkt, weil er außer Kosten kaum was bringen würde. Allerdings plädiere ich sehr dafür, dass Hochstätter und Kind den Trainer in einigen Bereichen zu einer Änderung seiner Methoden veranlassen. Ich denke, der Trainer hat sehr viel (zu viel?) freie Hand.
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AndréMeistro
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 09.04.2008 19:24 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 10235
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Jetzt wo ich alle Beiträge durch habe, hätte ich mir ja einige Zeilen sparen können. Eule kam mir zuvor. Na gut, vielleicht sucht er ja noch einen Lehrling. 
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 09.04.2008 19:36 |
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Roter Schaumburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 09.04.2008 20:05 |
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Registriert: 22.07.2006 18:29 Beiträge: 411
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@ Roter Bruder. Mir geht es wie dir. Trotz der vielen unterschiedlichen Nutzer kann man viel unterschreiben. Eine sehr interessante Diskussion in einem angenehmen Umgangston. Macht Spaß zu lesen.
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 09.04.2008 20:09 |
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Liegt vielleicht daran, dass wir alle nur das EINE wollen ... 
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