@Hannover_Made:
danke für die ausführliche Auseinandersetzung mit meinem Beitrag.
Kurze Anmerkungen:
Hannover_Made hat geschrieben:
st2 hat geschrieben:
H96 hat letzte Woche einen HHSV aufgebaut, der während der gesamten 90 min am Boden lag. Wie man daher 70% Ballbesitz gegen diesen schwachen Gegener als Ausdruck eines gestiegenen sportlichen Niveaus anführen kann, ist mir ein Rätsel.
Wer tut denn das?
In mehreren Beiträgen, die das positive am HHSV Spiel betonen, wurde dieses Argument für das gute Spiel der 96er angeführt.
Hannover_Made hat geschrieben:
Um es mal deutlich zu sagen: Wir sind nicht Bayern!
Sehe ich auch so. Jedoch klang es in den oben bereits genannten Beiträgen so, als hätte 96 wie die Bayern gespielt ... deshald habe ich meine andere Sicht des Spiels gegenüber gestellt.
Hannover_Made hat geschrieben:
Und um es nochmal deutlich anzumerken: Hamburg war damals schon extrem schwach!
Auch das sehe ich so (bzw. sah ich damals den HHSV sogar stärker als heute, was sich damls auch in der 2. HZ ausdrückte). Aber Korkut hat das (so zumindest damals die Aussage) ausgenutzt. Und es richtig gemacht, weil wir gewonnen haben. Dieses Malhat er die Taktig geändert, dieses Mal haben wir verloren ... trotzdem alles richtig gemacht? Hmmmm....
Hannover_Made hat geschrieben:
Wo war denn 4-5-1 bei 21:6 (!) Torschüssen defensiv? Wo ist denn dieses System generell defensiver? Nur, weil man nicht unmotivert einen weiteren Spieler 15 Meter nach vorne beordert? Das ist doch kompletter Mist,...
Ich weiß nicht, ob die Welt so "schwarz/weiß" ist, wie Du es darstellst.
1. Torschuss-Statistik: bringt Dir genausoviel wie die Ballbesitzstatistik
2. Du scheinst davon auszugehen, daß das gesamte Defensivverhalten automatisch zusammenbricht, wenn Korkut mit 2 Stürmern beginnt.
Da scheint unser Dissenz zu liegen, da ich durchaus davon ausgehe, daß die Mannschaft auch dieses System spielen kann, ohne automatisch Gegentore zu kassieren. So, wie es dann auch ab der 65. Minute der Fall war ...
3. daß H96 eine offensive Grundausrichtung hatte, hatte ich geschrieben > hoch gestanden
4. aber dann ließ eben Korkut die notwendige Konsequenz vermissen: trotz der offensiven Grundausrichtung hat er eben nicht zur Pause reagiert und an der entscheidenden Stellschraube gedreht: die Chance zu erhöhen, daß aus dem Übergewicht auch Tore werden.
> hinterher ist man immer schlauer ... aber das schöne an einem Fußballspiel (zumindest für mich) ist auch die Tatsache, daß ein Trainer im Laufe von 90 min auch Taktiken verändern kann. Das macht Korkut auch regelmäßig ... jedoch oft (zu) spät. Dafür wird er seine Gründe haben. Diese seien ihm auch gegönnt. Jedoch ist er damit zumindest seit längerer Zeit nicht mehr erfolgreich, was zumindest ein Hinweis darauf sein könnte, dies zu hinterfragen.
Hannover_Made hat geschrieben:
Sobiech nicht gebracht zu haben ist doch keine Erklärung für den Gegentreffer in der 50. Minute... Schmiedebach wird im Zentrum gefoult - so einfach ist die Nummer. Irgendetwas anderes abzuleiten misst einer nicht gezogenen Umstellung in diesem Rahmen Auswirkungen bei, die sie überhaupt nicht leisten kann
Habe ich auch nicht geschrieben, da es nur eine Realität gibt. In der hat Korkut nichts geändert, dann fiel das 0:2 ... Korkus Prinzip "Hoffung" hat also nicht geklappt. Nicht mehr, nicht weniger. Einfach Realität. Und der Verlauf der Saison zeigt eben, daß dieses Prinzip "Hoffnung" oder "Linie durchziehen, egal wie das Spiel läuft" oft nicht zum gewünschten Ergebnis führt.
Am Rande: Du beschreibst selber auch eine typische H96 Situation: Abspielfehler im Spielaufbau, die zu Gegentoren führen. Diese Situationen sind aus meiner Sicht unabhängig vom 4-5-1 oder 4-4-2 ... und wir diese Gegentore auch nicht einfach abstellen können. Ebenso kann man nicht verhindern, daß der Gegner auch mal den Torabschlus sucht. Aber ich glaube daran, daß bei manchen Spielen wie gegen den HHSV ein 4-4-2 die Wahrscheinlichkeit erhöht, selber Chancen und Tore zu kreieren.
Hannover_Made hat geschrieben:
Weshalb ein normal denkender Trainer bei 0:1 und der eigentlich reiferen Spielanlage des eigenen Teams nicht direkt "alles nach vorne schmeißt" sollte doch auch klar sein. Mal grob ohne Taktikausflüge zusammengefasst: Man unterliegt eine komplette Halbzeit lang der Gefahr fehlender Absicherungsmöglichkeiten. Was tut man beim erzielten Ausgleich? Weiter nach vorne bei großem eigenen Risiko? Bei dann möglicher Führung? Was, sollte der Gegner wieder aufgrund der eigenen offensiven Ausrichtung in Führung gehen oder den Ausgleich erzielen? Sollte man vorher wieder "defensiver" wechseln? Und wenn man dann wieder unbedingt einen Treffer erzielen müsste?
Hier hast Du meinen Beitrag wohl nicht mehr richtig gelesen. Ich gehe durchaus in meinen Betrachtungen auch die wunderbaren Unwägbarkeiten des Fußballspiels ein. Eher habe ich den Eindruck, daß Du davon ausgehst, ein Spiel mit 2 Stürmern würde zwangsläufig Automatismen auslösen. Dies sehe ich nicht so, was ich aber an dieser Stelle auch nicht zum xten Mal wiederholen möchte.
Hannover_Made hat geschrieben:
Wie gut, dass ja scheinbar jeder Forist in diesem Land sowieso immer der bessere Trainer wäre... Finde ich schon sehr anmaßend so etwas zu schreiben.
Der Rest des Beitrags ist mir jetzt eigentlich schon egal. Über Entwicklung, Stabilität, soliden Spielaufbau, besserer Struktur auch im Spiel gegen den Ball etc. wurde jetzt schon genug geschrieben. Vor allem auch ausführlich genug. Es ist halt auch irgendwann ermüdend, wenn das komplette Thema so simplifiziert wird - man greift sich mal einen Aspekt heraus, der einem gerade in den Kram pass und ignoriert dafür 20 andere. So macht es dann halt auch wenig Sinn.
Hmm, ja. Lasse ich mal unkommentiert mit dem Hinweis: bevor Du so etwas nochmal in Bezug auf mich wiederholst, lies Dir mal meine Beiträge genauer durch. Bitte.