Verstehe ich nicht. Jetzt muss Papa Kind wieder sagen wie es laufen soll? Hat Kaenzig gleich nein gesagt ohne zu prüfen ob Mittel zur Verfügung stünden, also Machtspielereien gegenüber Lienen?

Lienen in der Klemme

VON UWE VON HOLT
Bei aller Leidenschaft, die Götz von Fromberg gewiss zeigen wird als neuer 96-Chef, Ewald Lienen dürfte er nicht mehr zufrieden stellen können bis zum kommenden Mittwoch. Am 31. August, 24 Uhr, schließt die Transferliste, und danach muss der Trainer bis zum Winter warten, bis er frisches Personal in seine Mannschaft einbauen könnte.
Lienen hat sich zuletzt mehrmals gemeldet mit der Bitte um einen neuen Spieler in der Not, er ist unsanft und auch ein wenig unfair gebremst worden vom 96-Manager. Ilja Kaenzig hat Lienen zurechtgewiesen, weil überhaupt kein Geld mehr da sei, was durchaus den Tatsachen entspricht. Doch die Art der internen Kommunikation war nicht in Ordnung – Lienen hatte doch nur seinen Job gemacht und zu recht auf einen dramatische Misere hingewiesen.

Alles in Ordnung bei dir?

Leverkusen soll schon wieder an unserem Ilja K. dran sein,
ich hoffe nur, dass 96 ihm ein vernünftiges Angebot macht und er hier bleibt

Und wer hat das behauptet?

Hat er doch damals selbst gesagt, dass er einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben hat, oder täusche ich mich?

Kaenzig, dessen Vertrag 2006 ausläuft, gilt Insidern längst als Manager auf Abruf. Seit der einst hochgelobte Zögling des ehemaligen Leverkusener Paten Reiner Calmund den Gesellschaftern und Geldgebern um Kind und Carsten Maschmeyer, Chef des einflussreichen Sponsors AWD, vollmundig versprach, er werde die Profis Christiansen und Sousa für drei Millionen Euro veräußern, um Spielraum für Investitionen in neues Personal zu schaffen, ist er bei den wichtigen Herren unten durch. 96 legte zwar fast fünf Millionen Euro für vermeintliche Verstärkungen an (darunter der von Kaenzig gegen Lienens Willen durchgesetzte Null-Tore-Stürmer Vahid Hashemian), doch Sousa und Christiansen stehen weiter auf der Gehaltsliste. Wer zahlt schon Millionen für marode Kicker?

Die Dramaturgie eines unwürdigen Abschieds

Über die Zeit zwischen Dienstagabend um 22.50 Uhr und gestern Früh um 9 Uhr hat sich Ewald Lienen gestern viele Gedanken gemacht. Am Dienstagabend hatte er das Hotel „Radisson SAS“ nach einem Gespräch mit den 96-Geschäftsführern Karl-Heinz Vehling und Ilja Kaenzig sowie Carsten Linke in der Gewissheit verlassen, weiter als Trainer der „Roten“ arbeiten zu können – so hatte es auch die HAZ in einem Teil ihrer Ausgabe berichtet. „Eine Entlassung war in diesem Gespräch kein Thema“, sagte Lienen, „wir haben uns getrennt mit der Verabredung, am nächsten Morgen eine Pressekonferenz zu geben, in der wir unsere gemeinsame Linie verkünden.“
Auch Klubchef Götz von Fromberg bestätigte Lienens Sicht der Dinge: „Der Eindruck von allen Betroffenen war wohl, dass es so weitergeht wie bisher“, sagte von Fromberg. In dem Glauben, weiter 96-Trainer zu sein, fuhr Lienen dann am Morgen darauf „völlig naiv“ in die AWD-Arena: „Michael Frontzeck und ich haben uns noch fürs Training umgezogen, dann hat man uns die Entlassung mitgeteilt.“ Mit ein bisschen Abstand machte sich der 51-Jährige gestern seinen Reim auf den Krisengipfel, und er nahm dabei kein Blatt vor den Mund: „Das Gespräch war im Nachhinein eine Farce, das war wirklich dreist. Es war eine Veranstaltung zum Verarschen.“
Lienen selbst war zum Anfang des Gesprächs am Dienstagabend „überrascht“, dass ihm nicht die Entlassung mitgeteilt wurde. „Damit hatte ich ehrlich gerechnet, und ich hätte das zumindest nachvollziehen können.“ Im Laufe des Gesprächs, sagte Lienen, habe er aber den Eindruck gewonnen, dass alle Beteiligten „konstruktiv nach Lösungsmöglichkeiten suchen und diese auch gefunden haben“. Ein großer Irrtum, wie er später feststellen musste; nach Informationen der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung soll Peter Neururer Hannover 96 in der Nacht um 4 Uhr die Zusage gegeben haben. Der Verein und Neururer dementierten das, eine Erklärung für die überraschende Wende bei der 96-Klubführung zwischen 22.50 Uhr abends und 9 Uhr morgens wäre es aber durchaus.
Lienen verabschiedete sich gestern von der Mannschaft, räumte sein Büro in der AWD-Arena aus und nahm sich Zeit für ein Gespräch mit Karl-Heinz Vehling, den er von seiner Kritik an „der Farce“ ausdrücklich ausnahm. Die Verantwortung für das unwürdige Schauspiel gibt Lienen Manager Ilja Kaenzig, von dem er sich nie richtig unterstützt gefühlt hat. Durch die Art und Weise der Entlassung, so Lienen, habe sich Kaenzig „abqualifiziert“.

Dagegen ist der Top-Torhüter Robert Enke ganz sicher nicht auf Betreiben von Herrn Kaenzig nach Hannover gekommen.

PP

... Herr Känzig, für Sie allerdings wäre es an der Zeit Ihren Hut zu nehmen, denn aus meinem Lieblingsverein wieder eine Bühne der Eitelkeiten zu machen ist das allerletzte.

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