El Filigrano hat geschrieben:
Ach, hätte ich mich doch bloß nicht auf diese Debatte eingelassen.
Also, lieber fachwerk, nach dem Bremen-Spiel folgte eine 4:0-Klatsche in Berlin – desaströs, eins der ganz, ganz wenigen Spiele, die ich vor dem Abpfiff verlassen habe. Und danach gab es eine grandiose Heimpleite gegen Aachen. 0:3 oder so. Die Alemannia feierte den ersten Auswärtssieg nach Christi Geburt oder jedenfalls seit 1970, glaube ich.
Das halbe Jahr davor war schon Spitze, im August aber war der Gipfel erreicht. So, das soll es von mir in Sachen Vergangenheitsbewältigung aber gewesen sein.
Nein, ich kann nicht sehen, dass sich die aktuelle Riege auf dem damaligen Niveau bewegt. Obwohl mir die meisten Auftritte diese Saison gar nicht gefallen haben.
El Filigrano hat geschrieben:
(...)
Außerdem möchte ich nicht den Eindruck erwecken, lieber Soccerfriend, dass ich Deinen denkmalpflegerischen Einsatz nicht zu schätzen wüsste. Also – völlig ironiefrei und ohne Smilie – weiter so. Es ist andererseits aber so, dass mich Sätze wie beispielsweise
„Die drei Niederlagen zu Saisonbeginn 06/07 sind auch nicht geeignet, um daraus einen sicheren Abstieg zu konstruieren.“
in tiefe Selbstzweifel stürzen.
Das mit den Selbstzweifeln will ich doch schwer hoffen.

Aber im Ernst. Fachwerk hat es schon auf den Punkt gebracht. Natürlich gab es auch unter PN in vielen Spielen eine mangelnde Spielkultur. Aber es gab auch eine Reihe sehr schöner Spiele. Auch unter Hecking haben wir schon lange einen Mangel an Spielkultur - selbst in der ergebnistechnisch erfolgreichen Saison 06/07. Ich habe unter PN wie unter Hecking Grottenkicks und tolle Spiele gesehen. Gegenüber Lienen war das Spiel unter PN durch viel mehr erarbeitete Chancen und gut verwertete Standards gekennzeichnet. Der Knackpunkt unter allen drei Trainern war vor allem die Chancenverwertung.
Ich kann nicht ganz glauben, dass du ernsthaft die jetzige Situation weniger Besorgnis erregend findest als die Situation zum Ende der Saison 06/07 und jetzt ein höheres Niveau erkennst.
Ich habe mich bisher nicht an der Trainer-Diskussion beteiligt und wollte die Spiele gegen die vermeintlich "leichteren" Teams bis zum Ende der Hinrunde abwarten, weil ich in der Verletztensituation durchaus mildernde Umstände für Hecking sehe. Nach dem Spiel gegen Köln zweifele ich aber, ob wir das Ruder noch rechtzeitig herumreißen können. Vor allem aus zwei Gründen:
1.)Trotz law- and order-Menthalität des Trainers stimmt die Disziplin in der Mannschaft nicht, was sich an der großen Anzahl gelber und roter Karten zeigt. Besonders erstaunlich, dass ausgerechnet Spieler, die bisher besonders unverdächtig für eine rote Karte erschienen, wie Stajner und Bruggink, solche Frust-fouls begingen. Interessant in diesem Zusammenhang die Aussage des Ex-Bundesliga-Schiedsrichters Merck gestern in der Bild-Zeitung zur Rolle der Trainer:
Zitat:
"Eine Mannschaft trägt immer die Handschrift des Trainers. Ich pfiff schwierige Teams. Nach einem Trainerwechsel waren das alle nette Kerle."
2.) Das mangelnde Selbstvertrauen und der mangelnde Kampfgeist nach einem Rückstand. Das war mal ganz anders. Hecking hat mit der Mannschaft jetzt schon gegen
zwei Aufsteiger eine Führung verspielt. Gegen Hoffenheim kann man noch entschuldigend anführen, dass die zur Zeit in Hochform sind. Gegen Köln aber hätte man diese Führung verteidigen und ausbauen können und müssen.
Du erwähnst in deinem Beitrag etwas abfällig die Alemannia Aachen, gegen die Neururer ja mit der Mannschaft grandios unterging und seinen Abgang als Trainer von 96 bedeutete. Das ist nicht ganz angebracht, weil die Alemannia zwischen 04 und 06 ebenfalls eine sehr starke Phase hatte (Vize-Pokalsieger 04, Erreichen der 3. Runde im UEFA-Cup und damit die beste Platzierung eines Zweitligisten im Europapokal überhaupt, Bundesliga-Aufstieg (unter Hecking). Unter Frontzeck schlug die Alemannia im Achtelfinale 06 des DFB-Pokals Bayern-München grandios mit 4:2. Die Niederlage von 96 gegen Aachen kam daher nicht von ungefähr.
Diese Diskussion, die Du Vergangenheitsbewältigung nennst, sollte in der Tat nicht ausufern. Es kann aber hier und da sehr hilfreich sein, Parallelen und Gegensätze unter verschiedenen Trainern und Managern zu beleuchten, um die Entwicklung besser zu verstehen.
@ Eule. Was ist mit dir denn los? Bei aller Wertschätzung für deinen fußballerischen Sachverstand. In Sachen Beurteilung von Managementleistungen erkenne ich in deinem posting diesen Sachverstand nicht. Deine Antwort auf mein letztes posting bietet keine sachlichen Argumente, sondern eine Aneinanderreihung nicht belegter Behauptungen und spürbarer Animositäten. Wenn wir anfangen, Managerleistungen anhand von Gerüchten über den Charakter zu beurteilen, können wir auch eine spiritistische Sitzung abhalten. Auch deine Bemerkungen zu den "Fähigkeiten" von v. Fromberg und Vehling wirken doch ziemlich anmaßend.
Das entspricht nicht deinem sonstigen Argmuntationsniveau.