Das stimmt, aber bei langen Bällen ist gerade das verschieben kaum mehr möglich.

Klar, wie willst Du denn sonst eine Überzahl am Ball herstellen, wenn die Verteidiger zu spät eingreifen?

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„Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft.“

Jean Paul Sartre

Fünf (okay, vielleicht auch nur zwei oder drei) Abwehrspieler hinten rundum der einzige Stürmer vom Gegner? Das ist doch kein verschieben?

Wie willst du verschieben wenn der Ball vom Gegner nach vorne gehämmert wird? Vielleicht habe ich keine Ahnung von verschieben, aber das erschließt sich mich nicht.

Gegen hohes Pressing gibt’s eigentlich immer nur zwei Strategien.
Angriffspressing setzt auf die Verknappung der Zeit für den Gegner, darauf zu reagieren ist ja nur beschränkt möglich (man kann sich von der Hirnleistung her ja nicht so plötzlich steigern). Deshalb muss man eben auf die zweite relevante Dimension setzen und das ist der Raum. Wenn man den Raum maximiert, kann man zumindest darauf hoffen, dass man sich mehr Zeit erkauft. Also im Idealfall in alle vier Richtungen das Spielfeld strecken und Anspielstationen schaffen, nach hinten den Torwart anspielen können, zu den Seiten möglichst breit stehen und zur Not eben auch nach vorne so weit aufrücken wie es geht und hin und wieder mal ausspielen (mit langen Bällen, damit man nachrücken kann). In der 2. Liga wird das aber natürlich schwierig, weil der Spieler im Tor in der Regel nicht der beste Fußballer der Mannschaft ist und auch die Abwehrspieler etwas beschränkter sind. Da bringt dann Breite im Spiel vielleicht nicht so viel, wenn der Gegner weiterhin gut presst.

Die für Zweitligaspieler bessere Alternative wäre dann wohl der Versuch, sich mehr Zeit zu verschaffen, indem man dem Gegner seine Überzahl nimmt. Wenn der Gegner im 4-4-2 presst (ist dann ja meistens ein 4-2-4) müsste man versuchen, irgendeinen Mittelfeldspieler immer noch zusätzlich zurück in die Abwehrreihe im Spielaufbau zu kriegen. Meistens sind Zweitliga-Mannschaften ja ziemlich mannorientiert, wenn man da einen Sechser noch weit zurückfallen lässt schafft man sich vielleicht eine Überzahl im Spielaufbau und kann dann zumindest gelegentlich flach ausspielen.

Aber wie gesagt, in der Zweitenliga ist beides nicht so wahnsinnig einfach umzusetzen. Pressen kann mehr oder weniger jeder, Fußball spielen dann eher nicht. Und deshalb bleibt dann eben doch nur der lange Ball. Selbst für technisch gute Mannschaften sind hin und wieder mal eingestreute lange Bälle gegen hohes Pressing eine Option, die man nicht ausschließen sollte.

Ansonsten gilt was hier geschrieben worden ist:
http://www.niemalsallein.de/2016/05/schroedingers-stendel
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Selbst das taktische Prunkstück unter Stendels Regie kann einen Erfolg in der zweiten Liga nicht garantieren: Das aggressive, mutige Angriffspressing war vor allem gegen spielerisch ambitionierte Gegner ein sehr wirksames Mittel, um den Spielfluss zu unterbinden und den Rhythmus auch ohne den Ball zu diktieren. 96 störte schon wenige Tage nach Stendels Amtsübernahme den Gegner an seinem eigenen Strafraum, ließ ihn nicht in Ruhe das Spiel eröffnen und zwang ihn zu langen Bällen. Dass Hannover auch beim deutschen Rekordmeister nicht von dieser Linie abwich, nötigte Bayerns Trainer Pep Guardiola Respekt ab und verleitete ihn zu der Prognose, mit diesem Spielstil könne Stendel seinen Verein sofort wieder in die erste Liga führen.

Doch sein Videostudium als Vorbereitung auf ein Testspiel gegen den VfL Bochum hat Guardiola wohl einen falschen Eindruck von der zweiten Liga vermittelt. Denn im Gegensatz zum Ruhrpott-Verein legen nur die wenigsten Zweitligisten Wert auf einen flachen Spielaufbau. Der lange Ball ist im Fußball-Unterhaus das Mittel der Wahl. Insofern würde die Umsetzung des bisherigen Pressings einen geringeren Nutzen nach sich ziehen. Da 96 sehr enge Manndeckungen im Pressing eingeht, werden viele Gegner nicht einmal mehr versuchen, mit flachen Pässen nach vorne zu kommen. Ohne flache Pässe des Gegners gibt es für 96 aber keine Möglichkeit für Balleroberung in der Nähe des Tores. Somit würde das Zustellen und die hohe Verteidigungslinie, wie 96 es bisher praktizierte, nur den ohnehin kaum vorhandenen Spielaufbau des Gegners abwürgen, aber eher nicht für Möglichkeiten zum schnellen Torabschluss sorgen. Nach dem langen Ball in die Spitze wäre 96 im Idealfall einfach nur wieder gegen einen defensiv kompakten Gegner im Ballbesitz und müsste selber kreativ werden.

Sogar der diesjährige Aufsteiger RB Leipzig konnte von seinem im Vergleich mit dem Stendel-96 variantenreicheren und weniger extrem mannorientierten hohen Pressing nicht in dem Ausmaß profitieren, wie es in der ersten Liga zu erwarten ist. Die sehr stark auf das Spiel gegen den Ball ausgerichtete Spielstrategie des Zuckerwasser-Klubs war zwar meistens die Grundlage für eine gewisse Spielkontrolle. Für die Torgefahr musste hingegen oft die sehr hohe individuelle Qualität des Rasenball-Kaders herhalten. Dass 96 an ein solches Ausmaß an spielerischer Klasse herankommen könnte, ist eher unwahrscheinlich. Die Begegnungen in der zweiten Liga würden ohne Anpassungen im Pressing eher den Verlauf aus der Anfangsphase gegen Ingolstadt nehmen, als 96 bis zur roten Karte des Gegners kaum ins Spiel fand. Stendel sollte also taktische Alternativen zum mannorientierten Angriffspressing anzubieten haben, wie es mit dem kollektiven Aufrücken aus einer kompakteren Grundordnung schon ansatzweise gezeigt wurde.
....

Nicht die Abwehr, sondern die ganze Mannschaft verschiebt in >Richtung des bdrohten Flügels. Wenn der Gegner also einen langen Ball auf seinen RA spielt, hat die verteidigende Mannschaft den LM und den LV als Sicherung, der linke IV greift den Gegner an und der rechte UV sichert nach innen.

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Die Herren Taktikblogger von Niemalsallein.de unterhalten sich kurz vor Saisonstart darüber, wie sie die Lage sehen:
http://www.niemalsallein.de/2016/07/vor-dem-saisonstart

Fußballerisch und offensiv spielen wir so gut wie lange nicht. Überraschend nach so kurzer Zeit.
Ich würde mir wünschen das wir nach einer 2 oder 3 Tore Führung mal etwas kompakter stehen und nicht wie wild weiter pressen um hinten dann eins gegen eins zu spielen.
Denke aber das das Trainer Team das noch hinbekommt.

Überraschend sicherlich. Hatte immer gehofft, dass die vorangegangenen Trainer auch ihre Truppe mit simplen Ideen erreichen. Ich finde es geil zu sehen, dass unseren Spielern ein gewisser Instinkt bzw Spielverständnis doch nicht abgeht. Nun noch der Feinschliff....

Aber wenn man wirklich so hoch verteidigen will, sollte man sich unter Umständen mal um einen schnellen IV bemühen.

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Ich denke das 96 mit dieser Spielweise in der 2. Liga Probleme bekommen wird.

Es ist zwar schön zu sehen das 96 stets und ständig bemüht ist nach vorne zu spielen, keine Frage.
Aber zu oft geht es dabei leider "vogelwild" zu.

Obwohl man 3:0/3:1 führt sieht es so aus, als wenn man hintenliegen würde und nur noch 5 Minuten zu spielen ist und man würde "alles oder nichts" spielen.
Es ist völlig überflüssig nach ner (deutlichen) Führung so dermaßen hoch zu verteidigen das man u.a. an der Mittellinie (!) auf Abseits spielen will.
Stendel/96 hat hoffentlich noch nen Plan B in der Tasche. Einen wo es auch mal hinten herum geht, stabiler stehend, "klüger" verteidigt und ökonomischer spielt.

Dagegen wirkte das Rangnicksche Offensivspiel ja wie Lienenscher Defensivball.

Zudem brauchst du für diesen, in meinen Augen, "Harakiri-Fußball" eine absolut eingespielte und intakte Viererkette und sehr Zweikampstarke 6er die schon im Mittelfeld die Bälle gewinnen.
Nur, da haben wir enorme Defizite. Schmiedebach ist alles andere als ein "Zweikampfkönig", und ist sehr häufig (wie auch schon in der BL) nur "begleitend" dabei.
In der IV haben wir nur die Grünschnäbel Anton/Hübers und nen Hübner der noch nicht richtig in Hannover angekommen ist.
Dazu einen Oliver Sorg, der gefühlt seine Qualitäten komplett im Breisgau vergessen und liegengelassen hat.

Außerdem benötigen wir einen "mitspielenden" Torwart, gerade bei dieser komplett vogelwild/offensiven Spielweise. Also sozusagen "Manuel Neuer light"..!

Verwunderlich das Stendel jetzt ausgerechnet Tschauner zur Nr. 1 macht. Der, milde formuliert, eher der "Handwerker" ist, als ein mitspielender und fußballerisch guter Torwart..!

Wir können nicht in jedem Spiel 3-4 Tore schiessen um es zu gewinnen. 96/Stendel muß da noch gewaltig am "Feinschliff" arbeiten. SO ist das zu sehr Fußball Marke "Schrotflinte"...

Moin,

da hilft kein "Feinschliff", sondern ein Überdenken der Taktik.

Mit dieser Chaosabwehr kann man nicht so einen hohen Offensiv-Fussi spielen.
Jedenfalls nicht über gesamte Dauer des Spiels.

Das kann man nur, wenn man eine Abwehr wie Bayern hat (gemessen an der 2.Liga), sonst geht das Ding über die Saison nach hinten los.

Stendel und seine jungen Wilden in allen Ehren, aber so könnte das am Ende sein Genickbruch sein.

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Ich bin fussballfern und stehe dazu

Sicher, ich denke man sollte in der Lage sein umzuschalten. Also beim Stand von 3:0 darf man ruhig mal defensiv stehen. Aber so schlau wird Stendel wohl auch sein. Das Testspiel dient ja schließlich dem Testen.

Und die Fehler dienen ja auch der Analyse. Würde mich wundern wenn sie in der Liga durchweg so spielen.

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Tja, schon merkwürdig, wie manche es offenbar gar nicht abwarten können, dass Stendel und die Roten scheitern.
Frontzecks Defensivtaktik wurde zu recht bemängelt, aber auch die erkennbare Offensiv-Taktik wird kritisiert.
Ich denke schon, dass an der Defensive noch gefeilt wird. Im Übrigen soll Fußball ja unterhaltsam sein und vor dem Hintergrund ist mir ein 3 : 3 weitaus lieber als ein 0 : 0.
Für mich sind jedenfalls die Roten zusammen mit den Stuttgartern nach wie vor ein Aufstiegsfavorit.
Auch Mannschaften wie Union Berlin und 1860 München werden sicherlich eine gute Rolle spielen.
Kann mich natürlich auch täuschen.

Das Problem ist das wir jetzt scheinbar von einem Extrem ins nächste fallen.

Unter Frontzeck war das gefühlt Catenaccio pur. Sowohl von der Aufstellung wie auch der Einstellung.
Bei diesem Trainer hatte man immer das Gefühl das der immer in das Spiel hineingeht um es ja nur nicht hoch zu verlieren. Freude pur, wenn man "nur" 0:1 verloren hat..

Stendel genau das andere Extrem. Bei ihm beschleicht einem das Gefühl es gibt Sonderprämien/Bonuspunkte von der DFL wenn man die Spiele mit 4-5 Toren Differenz gewinnt.
Es geht fast immer nur nach vorne, auch wenn man 3:0/3:1 führt.

Sicherlich, wenn man nur zwischen diesen beiden Spielweisen wählen könnte würde ich auch die Stendel Variante bevorzugen.
Aber er muß der Truppe zügig auf dem Platz einen Plan B an die Hand geben. Selbst in der Formel 1 geht es nicht ein komplettes Rennen mit 100% Gas bis zum Anschlag.

Er muß es hinkriegen das die Truppe auch mal den Fuß vom Gaspedal nimmt, klüger spielt und verteidigt. Wobei das Wort "verteidigen" in der Stendelschen Trainersprache wohl eher eine untergeordnete Rolle spielt...

Und um mal beim Beispiel Formel 1 zu bleiben.

Es bringt nichts wenn du den Motor auf 980 PS hochzüchtest ( ungefähr 900 Ps sind Standard), vergleichbar mit unserer Offensive (Harnik, Füllkrug, Sobiech etc.) aber dann der Meinung bist, das es dir langt hinten Fahrradbremsen ( Sorg, Anton, Hübner etc.) einzubauen.

Also bei dieser vogelwilden Harakiri Taktik wäre eine Viererkette mit Lahm-Boateng-Hummels-Alaba sicherlich nicht verkehrt...

Vielleicht liegt hier der Denkfehler der Beobachter, denn da es nicht um ein Punkte- Spiel ging, müsste das Ergebniss auch keineswegs verteidigt werden, Stendel wollte höchstwahrscheinlich nur Spielzüge und Varianten bis zum Schluß üben/spielen lassen, ich meine, wann, wenn nicht in einem Testspiel??

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ich hab Bock auf 96

Ganz genauso sehe ich das auch und ich empfinde es auch als sinnvoll in einem Testspiel unabhängig vom Ergebnis die Sachen zu üben, die man meint noch verbessern zu müssen und das ist eben bei hochstehender Viererkette die Konter zu verteidigen. Wenn ich mich hinten reinstelle geht das nicht mehr.

Stendel hat doch in der Buli gegen BMG und TSG gezeigt, dass er Spiele zu 0 spielen und Führungen auch verwalten kann.

Ja, natürlich.

Das muß man doch berücksichtigen.

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Ich bin fussballfern und stehe dazu

Ich glaube auch, dass wir in der 2. Liga im Punktspiel nach dem 2:0 defensiver aufgetreten wären. Defensive fängt bei der Offensive an.
Wenn hier die Abstimmung nicht passt, dann kann auch die beste Abwehrkette nichts machen.

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Neuaufbau einer echten Mannschaft!

Die Spieler die trotz anderer Angebote sich klar zu 96 bekannt haben, haben allesamt eine tragende Rolle im Spiel gehabt. Schmiedebach, Albornorz, Sobiech sind eindeutig die Leistungsträger. Wenn Sane jetzt noch ein klares Bekenntnis zu 96 ausspricht, kann er sich noch in die Riege der Führungsspieler einreihen.
Hab ich wen vergessen?

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Wir müssen aufhören weniger zu trinken!

Prib, Benschop, Klaus, Sorg. Hab ich noch jemanden vergessen?

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ich hab Bock auf 96

Stimmt Klaus hätte ich noch erwähnen müssen. Klare Steigerung gegenüber der letzten Saison.

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