96: Bombenverdacht in der Arena

Angesichts des Krieges im Irak verbietet sich ja ohnehin die sonst von vielen Reportern gern genommene kriegerische Sportsprache, die zum Beispiel die Bombenstimmung in den Stadien lobt. In der AWD-Arena gilt diese Zurückhaltung aber noch aus einem anderen Grund – unter dem Rasen liegen wahrscheinlich Bomben.

„Es gibt zwei Verdachtsstellen”, erläutert Franjo Kos, Leiter des Umbaus in der AWD-Arena. „Auf Luftaufnahmen sind die Bombentrichter zu sehen”, erklärt Kos. Der Kampfmittel-Beseitigungsdienst hat die Bilder ausgewertet und wird „nächste Woche Erkundungen vornehmen”, weiß der Bauleiter von Wayss & Freytag. Es werden „Probebohrungen gemacht”. Dies sei sinnvoll, „bevor man tief in die Erde reingeht”.

Kos bemüht sich, Fans und Spielern die Angst zu nehmen. „Das ist alles Routine und kommt bei jedem Bauwerk vor.” Zudem liegen sie dort seit mehr als 50 Jahren. Das Niedersachsen-Stadion wurde auf Trümmerschutt errichtet.

Die Anordnung, dass in der Arena eben wegen der vermuteten Bomben zurzeit nicht tiefer als 1,50 Meter gegraben werden darf, dementiert Kos. Nicht ganz ungefährlich scheint der Verdacht aber trotzdem, denn in der Nordkurve haben die Bagger bereits alles aufgewühlt.

Kos vermutet die Bomben „maximal fünf Meter tief”. Da der Rasen jetzt nicht aufgerissen werden kann, werden die Bomben „in der Sommerpause geräumt”, berichtet Kos. Dann wird ohnehin die Spielfläche verschoben – näher an die Westtribüne heran.

Diese Schiebung war für die vergangene Winterpause geplant, wurde dann aber aus Kostengründen abgesagt. „Wir wollen den Rasen neu machen, aber nur einmal”, sagt Kos. Und dann will man bei 96 auch sicher sein, dass das Gras nicht über Bomben wächst.

Herrje! Wie in dem Artikel schon geschrieben wurde: Die Bomben liegen dort nicht erst seit gestern. Deshalb jetzt in Panik zu verfallen, halte ich für mehr als übertrieben.