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 Neue Ausgabe der Notbremse Moderations-Bereich
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BeitragVerfasst: 15.08.2009 10:15 

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Noch einmal zur Erinnerung. Heute gibt es ab 13:30h die neue Notbremse zu kaufen. EInfach mal auf dem Stadionvorplatz im Norden umschauen. Dort stehen die Verkäufer.


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BeitragVerfasst: 18.08.2009 15:36 

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So, seit gestern habe ich das Heft durch, darum gibt es an dieser Stelle mal ein wenig Fietbeck.

Das Cover ist euch diesmal echt gelungen. Zuerst dachte ich Notbremse goes Men's Health, allerdings relativierte sich dieser Eindruck im Verlaufe des Lesens leider etwas.

Ganz groß das Interview von Hanno Balitsch. Kein Geheuchle von ihm, sondern einfach die Dinge so auf den Punkt gebracht, wie sie nun einmal sind. Bestätigt den positiven Eindruck, den ich bisher von ihm hatte und macht ihn mir sogar eine Spur sympathisch. Hoffentlich bereue ich das nicht irgendwann mal.

Über den Artikel von Joschi kann man geteilter Meinung sein. Der Gedanke, der dahinter steckt, ist prinzipiell gut, nur die Art und Weise der Umsetzung könnte mit ein wenig mehr Fingerspitzengefühl angegangen werden. Wenn man mit aller Gewalt versucht, den generischen Maskulinum aus der Schriftsprache zu verdrängen, wird es irgendwann lästig zu lesen und der Inhalt wird irgendwann nicht mehr ernst genommen.

Auch der erneute Stimmungsbericht wusste sehr zu gefallen, da in ihm viel Wahres steckt. Den sollten sich nicht nur Verantwortliche, sondern auch viele Fans mal unters Kopfkissen lagen. Inhaltlich werde ich darauf aber an dieser Stelle nicht eingehen, da das den Rahmen des Threads sprengen würde (und irgendwie sowieso nichts bringen würde).

Am Ende habe ich noch mal eine kleine Frage: Wenn ich irgendwann mal auf den Bolzen kommen sollte, zu einem Thema mit 96-Bezug 1-2 Seiten zu schreiben, wäret ihr interessiert, es euch zumindest einmal durchzulesen oder steht ihr eher weniger auf Gastartikel?

_________________
VORWÄRTS NACH WEIT


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BeitragVerfasst: 18.08.2009 21:35 

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Danke erstmal für dein Feedback. Vielleicht werden auch auch andere noch zu der Ausgabe äußern.

Wir freuen uns im Übrigen immer über Gastartikel. Auch in dieser Ausgabe waren ja einige vertreten. Klar können wir nicht jeden Scheiß in die Ausgabe packen, aber qualitativ mache ich mir da bei dir keine Gedanken.
Wenn du weißt worüber du dich mal auslassen willst, dann quatsch einfach einen von uns im Stadion an (Ich glaube du kennst so einige Nasen - zumindest kenne ich dich, ich hoffe das schreckt nicht ab). ODer schreib eine mail an uns. Die Adresse steht im Heft. Allerdings ist die persönliche Variante ja doch ein bisschen schöner...


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BeitragVerfasst: 14.12.2009 14:39 

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Am kommenden Samstag ist es soweit: Eine neue Ausgabe der Notbremse, Europas bestes Fanzine weltweit, erblickt die Welt und will unbedingt von euch gekauft und gelesen werden.

Folgende Inhalte haben wir für euch zusammengestellt und wünschen euch dabei viel Spaß beim Lesen:

Das große Andreas-Bergmann-Interview - hier bleiben keine Antworten offen

Die kritische Abrechnung mit dem Profisport in der Gesellschaft und in den Medien, kurzum: der verstimmte Sport

Die sexuelle Revolution beim Tor: Jubel, Trubel, Heiterkeit

Kinderhörspiel meets Fußball: Verbale Entgleisungen im Kinderzimmer, Folge 1

Alle Spielberichte aus Sicht der Redakteure - exklusiv!

Mann & Alter, das beliebte NOTBREMSE-Comic

Ein Fortsetzungsroman von Ömmes: Air Heeg und der Cup der guten Hoffnung, Teil 1

und natürlich noch vieles mehr!

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BeitragVerfasst: 07.04.2010 18:54 

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Notbremse-Alarm am Samstag!


Lange musstet ihr auf eine neue Ausgabe von "Europas bestem Fanzine weltweit" warten......am Samstag ab 13:13 MEZ bekommt ihr das gute Stück vor den Toren des Niedersachsenstadions!


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Folgende Inhalte haben wir für euch zusammengestellt und wünschen euch dabei viel Spaß beim Lesen:

- Das größte Arnold-Bruggink-Interview
- 96 - Alte Liebe. Wie alles begann...
- Kinderhörspiel meets Fußball: Verbale Entgleisungen im Kinderzimmer, Folge 2
- DER Mittelteil
- Alle Spielberichte aus Sicht der Redakteure - exklusiv!
- Mann & Alter, das beliebte NOTBREMSE-Comic
- Ein Fortsetzungsroman von Ömmes: Air Heeg und der Cup der guten Hoffnung, Teil 2
- Pro Stadionverbote?!
- Exklusiv-Spielbericht aus Myanmar
- und natürlich noch vieles vieles mehr .....



Eure Notbremse-Redaktion


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BeitragVerfasst: 07.04.2010 19:18 

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Ist davon auszugehen, dass sich in dem Heft zumindest ein klitzekleiner Seitenhieb auf deine heißgeliebten Schalker von dir zu finden sein wird?


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BeitragVerfasst: 07.04.2010 20:42 

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Mit Gegnern beschäftigen wir uns ja grundsätzlich nicht. Die können ja auch nix, außer Punkte abliefern. Die Pöbeleien habe ich mir für direkte Kontakte auf.


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BeitragVerfasst: 09.04.2010 08:16 

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Wegen Verzögerungen im Druck geht die Notbremse "the sexiest fanzine alive" erst heute in den Versand. Für die Abonnenten kann es da zu kleineren Verzögerungen kommen.


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BeitragVerfasst: 11.04.2010 09:39 

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Was für eine großartige supertolle schöne Story von Michael.

Später dazu mehr, jetzt startet erstmal der Familienausflug.


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BeitragVerfasst: 11.04.2010 11:47 

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Ich würde ja jetzt fragen, ob du mit Bemeh in den Zoo fährst, dann wird mir aber wieder elitärer Chat vorgeworfen.

Bisher habe ich erst einmal durchgeblättert, ein Feedback kommt dann im Laufe der Woche.


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BeitragVerfasst: 11.04.2010 20:29 

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So, der Familienausflug ist erfolgreich beendet. Ich war nicht mit Bemeh im Zoo, sondern in einer Stadt (verkaufsoffener Sonntag), deren Aufstiegseuphorie ich nicht annährend so gut wie RedWilly beschreiben könnte.

Wenn die von Durchmarsch sprechen, weiß er natürlich was da eigentlich gemeint ist: „Tja, ihr Bratwürste, Durchmarsch ist meist das, was hinten raus geht und da siedele ich euch tatsächlich an.“

Nachdem ich irgendwie um 5:00 Uhr aufstehen wollte, weil ich nicht mehr schlafen konnte, entpuppte sich diese Maßnahme als grandioser Start in den Sonntag.

Ich hatte ein bisschen im Forum gestöbert und mir, dank RedWilly, einen ordentlichen Schluck Kaffee wegen eines furchtbaren Lachanfalls in den Schalfanzug gehustet, dann griff ich zur Notbremse, die ich mir am Samstag im Stadion gekauft hatte.

Mit den Anfangssätzen unter dem Titel 96 – Alte Liebe (Erinnerungen an den 21. August 1965) zog ich mir sofort einen Gänseparker sondergleichen an. Es folgten 6 Seiten wunderschön bildlich geschriebene verpackte Erinnerungen eines Fußballbekloppten aus Klein Freden an sein erstes Spiel im Niedersachsenstadion.

Diese kleine Zeitreise packte mich am Kragen und Bilder des kleinen Michaels kreisten vor meinem geistigen Auge. Man war sofort mittendrin in dieser wunderschönen Geschichte. Ich hatte ja einen Teil der beteiligen Personen erst wenige Stunden vorher im bzw. vor dem Stadion gesehen und mit ihnen Bier getrunken. Ich glaube, da war sogar einer von der Brücke dabei. Einer der aus Groß Freden kommen musste. Einer der die „spiegelverkehrte Anfeuerung“ aus dem Effeff beherrschte.

Danke Michael, das du deine Erinnerungen mit der werten Leserschaft der Notbremse geteilt hast, vielen Dank!

Das Interview mit Bruggink fand ich toll. Für mich, man möge es mir nachsehen, bestätigt „Brug“ meinen Eindruck des biederen Fußballers. Trotzdem habe ich ihn natürlich lieb.

Die Spielberichte könnten ein bisschen mehr ehrliche Gefühlslage gebrauchen. Die runter geratterten schlimmen Niederlagen werden mir zu gleichgültig widergespiegelt.

Den Rest lese ich morgen, ich freue mich schon. Vielleicht komme ich darauf noch mal zurück.

Es ist immer ein Höhepunkt an Heimspieltagen, wenn man die Notbremse in die Finger bekommt und zuhause darin lesen kann. Vielen Dank!


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BeitragVerfasst: 11.04.2010 20:40 

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marVin hat geschrieben:
Ich hatte ein bisschen im Forum gestöbert und mir, dank RedWilly, einen ordentlichen Schluck Kaffee wegen eines furchtbaren Lachanfalls in den Schalfanzug gehustet...


Schlafanzug. :lol:

Sah bestimmt schlimm aus mit Kaffeeflecken...
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BeitragVerfasst: 11.04.2010 20:50 

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Ich habe wesentlich mehr Brustbehaarung und von Silber bekomme ich Pickel. Ich trage um den Hals ausschließlich Gold (Gliederstärke 10 mm aufwärts).

Gehen die Kaffeeflecken nicht raus, bekommt RedWilly die Reinigungsrechnung. Das war mein Lieblingsschlafanzug.


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BeitragVerfasst: 22.04.2010 21:05 

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So, wenn auch dank des Lernstresses leicht verspätet, hier nun mein Feedback zur aktuellen Ausgabe von Europas bestem Fanzine weltweit (für die, die auf dem Schlauch stehen: gemeint ist die "Notbremse").

Beginnen wir mit dem Bruggink-Interview: Top. Ich freue mich immer, Interviews mit unseren Spielern abseits großer Zeitungen und den immer gleichen Fragen lesen zu dürfen. Arnold kommt locker und natürlich rüber und untermauert den sympathischen Eindruck, den ich von ihm habe. Zudem sagt er klipp und klar, was Sache ist: "Wenn ich schneller wäre, hätte ich gar nicht hier gespielt". Wohl wahr.

Bei den Spielberichten habt ihr mir leid getan. Mehr kann ich dazu auch nicht sagen. Hat auf jeden Fall weh getan, sich das alles nochmal in Erinnerung zu rufen.

Die spannenden Abenteuer um den Superweltretter Air Heeg haben mich mal wieder total gefesselt. Wie mutig er versucht, sich dem mexikanischen Gangster Claudio da Silva Mettwursto entgegen zu stellen... Wahnsinn. Ich bin gespannt, wie es weiter geht.

Ebenso zu gefallen wusste der Hopper-Bericht von Delta United gegen Magway FC. Wohl poentiert wird dem Leser hier die Fankultur aus Myanmar näher gebracht. Immer wieder sehr interessant, Berichte aus dem Ausland zu lesen.

Das dickste Lob hebe ich mir für den Schluss auf: Der von marVin schon angesprochene Artikel "96 - Alte Liebe" eines geschätzten Forumskollegen. Man, was habe ich Tränen gelacht. Und wirklich wunderschön geschrieben, man glaubt tatsächlich bei Michaels erstem Besuch im Niedersachsenstadion dabei gewesen zu sein. Ich erlaube mir mal, zwei Textstellen zu zitieren:
Zitat:
Wir wollen einen Beschwerdebrief schreiben, das Projekt scheiterte aber daran, dass wir seine Adresse nicht rauskriegen. Außerdem hätte so ein Schreiben nach Eckis Auffassung sowieso keinen Zweck, weil Huberty sich damit höchstens den Ar.sch abwischen würde.

Zitat:
In unserer Klasse sind 37 Schüler, unser Lehrer heißt Herr Pfennig. [...] Der Spitzname von Herrn Pfennig lautet Opa Groschen. Jeden Montag beginnt der Unterricht mit einer Erzählstunde. Drei oder vier Schüler müssen dann nach vorne und den anderen berichten, was sie am Wochenende gemacht und erlebt haben. [...] An diesem Montag aber trumpfe ich mit 96 ganz groß auf. Hydraulikbremsen, faule Socken, Geheimparkplatz, Wimpelbude, Rezepte, alles kommt vor, nichts wird ausgelassen.
Opa Groschen unterbricht mich nur ein einziges Mal. Er glaubt mir zwar, dass Jürgen Bandura seinen Ar.sch in der zweiten Halbzeit besonders schnell bewegt und eine Traumbude gemacht habe, das könne man im Stadion auch ruhig so sagen, im Klassenzimmer aber nicht.

Ich wüsste nicht, wann ich mich beim Lesen einer Notbremse mal so weg geschmissen habe vor lachen. Herrlich.

Wen ich jetzt neugierig gemacht habe: Ich erzähle glaube ich nichts falsches, wenn ich sage, dass es noch Exemplare dieser sehr gelungenen Ausgabe im Fanladen und beim nächsten Heimspiel im Rote Kurve-Container im Zwingerclub geben wird. Ich kann es wärmstens empfehlen.


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BeitragVerfasst: 23.04.2010 18:24 
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Der Artikel "96 - Alte Liebe" war grandios!!

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Fußball is Punkrock!


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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Ausgabe der Notbremse
BeitragVerfasst: 29.09.2010 20:43 

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Und bitte!

Die neue Ausgabe der Notbremse kommt gegen St.Pauli. Zu erwerben für die üblichen 96Cent bei den flotten Verkäufern rund ums Stadion, oder bei unseren Supportern.

Inhalt der Ausgabe #54:
- Ein ausführliches Interview mit Emanuel Pogatetz
- ein weiterer Gastartikel des geschätzen Kollegen Michael
- extrem unobjektive Spielberichte
- Schiri-Kritik (zumindest ein bisschen objektiv)
...und vieles mehr!


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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Ausgabe der Notbremse
BeitragVerfasst: 26.10.2010 10:27 
✝ Unvergessen
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Jaja, iss ja jut. Wie beim letzten Mal haben mich wieder ein paar Leute aus dem Forum sozusagen mit vorgehaltener Pistole aufgefordert, meinen Beitrag aus der Notbremse (54/2010) hier reinzustellen. Jagut. Aber umso dringlicher meine Bitte: Kauft Euch das Heft, es lohnt sich wirklich, da stehen eine Menge schöner Sachen drin. www.notbremse.de/
So, nach den 1960ern jetzt mal etwas aus den frühen 70ern.



„Und mit der ölf: Bändura“

Vor 50 Jahren übernimmt Werner Seide das Mikrofon im Regieturm des Niedersachsenstadions. Zum Jubiläum vier Spielszenen plus Nachspielzeit.


Grand-Funk-Geschrammel oder
Keine Chance gegen Cordalis

Aus dem Nichts hasten ein Hütchen und eine riesengroße Hornbrille an Ecki und mir vorbei. Kopfbedeckung und Sehhilfe gehören zu einem drahtig-schmächtigen Mann mittleren Alters. Krawatte sitzt perfekt, Hosenfalte frisch gebügelt, Schuhe gewienert.

Hut, Brille und Mann nehmen Kurs auf das Niedersachsenstadion – kein Zweifel, companero, das muss er sein. Werner Seide. Der Werner Seide. Von Anbeginn der Zeit Herrscher im Regieturm und Meister des Mikrophons. Wie oft schon haben wir glückselig oder verzweifelt seiner Stimme gelauscht, wenn er Aufstellungen, Auswechslungen, Tore und Gegentore ansagt. Wobei Werner Seide nichts ansagt oder durchsagt, Werner Seide verkündet. Sein Wort ist Gesetz, wie im Block so auf den Rängen.

Wie Herr Seide sind auch wir vorschriftsmäßig gekleidet. Fransenstiefel, knallenge schwarze Cordjeans, Holzfällerhemd, Parka mit Ché-Guevara-Sticker. Und dazu eine Matte bis zu den Schulterblättern.

Die Haare wachsen auch auf dem Platz. In Hannover schlägt der von Tschik Čajkovski als „neues Beckenbauer“ identifizierte Peter Anders erste Breschen in die Pomadefront. Jünter Netzer betreibt in Gladbach eine Disco, Jungstar Paul Breitner spielt wie George Best mit hängenden Stutzen.

Willy Brandt verspricht mehr Demokratie. Über Vietnam regnen Napalmbomben, sowjetische Panzer rasseln durch Prag. Die PLO knallt in München israelische Sportler ab, in Chiles Estadio Nacional wüten Pinochets Folterknechte. Nelson Mandela sitzt schon seit über einem Jahrzehnt im Knast.

In der Bundesliga dominieren Korruption und Manipulation, die Spiele werden reihenweise verschoben und mitten im Sumpf blüht die Nationalmannschaft in nie gesehener Farbenpracht. Gerd Schröder ist Vorsitzender des Juso-Bezirks Hannover, systemüberwindende Reformen sind angesagt. Theoretisch. Herbert Schmalstieg bereitet seine Wahl zum weltweit jüngsten Oberbürgermeister aller Zeiten vor und behält infolgedessen mehr das Praktische im Auge.

Die WM-Modernisierungsarbeiten im Niedersachsenstadion laufen auf vollen Touren, aber unser Lieblingsverein befindet sich auf einem absteigenden Ast. Ein Wunder rettet 96, doch Wunder passieren entgegen der Auffassung von Lena-Vorgängerin Katja Ebstein nicht immer wieder und schon gar nicht jede Saison. Wir ahnen: Uns steht ein einziges Gekrökel und Gewürge bevor, das kann nicht gut ausgehen.

In unseren Köpfen herrscht ein Riesendurcheinander, auf The Who jedoch ist Verlass. Kein Konzert, bei dem die Gitarren nicht verschrottet werden. So ganz genau wissen die Jungs aus London allerdings auch nicht, wo es langgehen soll. Roger Daltrey singt:

I asked Bobby Dylan
I asked the Beatles
I asked Timothy Leary
But he couldn’t help me either
They call me the seeker

Trotz vieler Unwägbarkeiten lässt sich der Fortschritt nicht aufhalten. So wird nach hoch emotionalisierten Auseinandersetzungen auf dem Schulhof der Alfelder Penne eine Raucherecke eingerichtet. Eine schwere Niederlage des Establishments, ein großer Erfolg der unabhängigen Schülerbewegung.

Unser Zug erreicht wie immer kurz vor 14 Uhr den Hauptbahnhof, die Typen aus Hildesheim, Celle und Nienburg sind schon da oder trudeln gerade ein. Traditionell machen wir auf dem Weg zum Stadion an einem Flipper Station und demonstrieren, dass die wahren Pinball Wizards im Leinebergland zu Hause sind. Klappt auch meistens.

Ecki und ich hängen irgendwo in Stadionnähe rum. Mal hier, mal da. Wir hängen rum und gucken, ob irgendwo ein paar Mädels rumhängen, die nach Jungs gucken, die rumhängen.
Diese Rumhängguckerei ist völliger Quatsch und wir wissen das auch. Denn es ist so wie in all den Jahren zuvor, auch 73/74 hängen kaum Susis, Daggis oder Monis vorm Stadion rum.

Trotzdem kommt es hin und wieder zu bedeutenden Begegnungen. Wie heute zum Beispiel.
Ecki fängt sich als Erster, sagt geistesgegenwärtig nicht „Ey, Alter“, sondern wünscht Herrn Seide einen guten Tag. Eine phänomenale Eröffnung. Herr Seide stutzt. Nein, er verlangsamt seine Schritte nicht, er stutzt schnellen Schrittes.

„Was ist los, was wollt ihr?“ Irre. Wahnsinn. Waaahnsinn. Werner Seide beachtet uns, mehr noch, hat uns gar eine Frage gestellt. Jetzt sind wir gefordert. Gut, erstmal schnell die Kippen wegfeuern, das bringt mindestens noch eine Zehntelsekunde.

Wir haben unterdessen den Seide-Schritt aufgenommen, aber eingefallen ist uns immer noch nichts. Herrn Seides Gesichtsausdruck beginnt allmählich ins Ungehaltene zu changieren. „Na?“ Da küsst mich endlich die Muse, hat ja lange genug gedauert.
„Herr Seide, es ist wegen der Musik.“ „Was ist mit der Musik?“ „Na ja, Hannover ist doch eine weltoffene Stadt, Messe und so. Könnten Sie da nicht mal was aus Amerika spielen?“ Immerhin seien die Amis ja auch unsere wichtigsten Verbündeten.

Herr Seide guckt wie eine Makramee-Eule. In diesem Moment ist klar zu erkennen, dass unser Stadionsprecher nicht einmal ahnt, wie sehr er die Kurve jeden Heimspielsonnabend peinigt. Die schöne Maid feiert ständig eine Fiesta Mexicana, weitere Party-Stammgäste: Jürgen Markus, Chris Roberts, Costa Cordalis und der gegenwärtige König von Mallorca. Es ist nicht zum Aushalten und alles andere als ein Zufall, dass montags in den HNO-Praxen jede Menge Hörstürze zu behandeln sind.

Einige von uns vertreten gar die Auffassung, dass Herr Seide das Musikprogramm unter sadistischen Gesichtspunkten zusammenstellt. Doch diese Theorie wurde soeben mit einem einzigen Blick in den Grundmauern erschüttert. Nix Sadismus. Er weiß es einfach nicht besser, das ist die schlichte Wahrheit.

Diese Erkenntnis wird akustisch gleich noch einmal bestätigt. Werner Seide hält nämlich nun doch für einen kurzen Moment inne, schüttelt den Kopf und sagt: „Elvis Presley wird im Niedersachsenstadion nicht gespielt.“

Eine hammerharte Ansage. Nein, Verkündigung. Rrrumms.
Okay, aber Aufgeben gibt es nicht. Mühsam rappele ich mich wieder hoch und leite einen Konter ein. Von Elvis sei doch gar nicht die Rede gewesen, den wolle sowieso keiner mehr hören, der sei schon seit mindestens zehn Jahren quasi tot. Aber da gebe es zum Beispiel Grand Funk Railroad, die haben gerade eine Langspielplatte mit dem Titel „Survival“ herausgebracht. Das sei ein programmatisches Motto, gültig in gewisser Weise doch auch für 96.

Nichts zu machen. Absolut nichts. Der Stadionsprecher lässt mich ins Leere laufen und ich stehe doof da.

Ecki haut sich rein und erläutert die Vorzüge einer aufstrebenden englischen Musikantengruppe namens Pink Floyd. Die kennt Herr Seide aber auch nicht und mit Dark Side Of The Moon kann er rein gar nichts anfangen.

Jetzt spielt Ecki sein Trumpf-As aus, Pink Floyd habe in „Fearless“ die Hymne „You’ll never walk alone“ eingebaut und so dem Kop ein Denkmal gebaut. Da sei doch ein klarer Fußballbezug erkennbar und mindestens dieses Stück würde doch ganz wunderbar auch ins Niedersachsenstadion passen.

Doch den Schlussteil von Eckis Kurzreferat hat Herr Seide wohl schon gar nicht mehr zur Kenntnis genommen, er wünscht uns nun seinerseits einen guten Tag und verschwindet im Regieturm.

Ecki behauptet sofort und noch Jahre später, ich hätte die ganze Situation versemmelt mit meinem blöden Gequatsche über dieses Grand-Funk-Geschrammel. DAS wolle wirklich keiner hören, da könne er Werner Seide gut verstehen. Mit Pink Floyd habe er dann ja gar keine echte Chance mehr gehabt. Scheiße, ey. Ecki hat echt keine Ahnung von guter Stadionmucke.

Na schön, wir rauchen erst mal eine, hängen noch ein wenig rum und bereiten uns auf Costa Cordalis vor.


Kaan Döllmer

Reinhard Hesse wird 1956 in Hannover geboren, 2004 gibt er viel zu früh den Löffel ab. Der Redenschreiber und Berater von Bundeskanzler Gerhard Schröder treibt sich überall in der Republik und auf dem Globus rum, jenem „haarsträubenden Phänomen namens Hannover 96“ jedoch ist er stets und überall treu ergeben. „Mag die Karriere im Exil rasanter vorangehen, das Liebesleben mehr Abwechslung bieten – die Bindung an seinen Fußballverein wird der Auswanderer nicht los. (…) Der Exilierte vergisst die einstigen Nachbarn und Freunde, die Topographie der Heimatstadt verblasst, doch nie wird ihm sein Klub gleichgültig werden.“

Reinhard Hesse schreibt einige sehr lesenswerte 96-Texte, in seinem Langzeitgedächtnis hat Werner Seide einen Stammplatz: „In jenen Jahren, da unsere Begeisterung entflammte, hielt sich 96 im Bundesliga-Mittelfeld, lieferte den Großen der Liga große Spiele, vor allem daheim im Niedersachsenstadion, wo Stadionsprecher Werner Seide die Mannschaftsaufstellungen unverwechselbar ‚Hannöversch’ intonierte: ‚Staahnwedel, Bohnsäck, Nix und mit der Nummer ölf: Bändura!’“

So ist das, Werner Seide spricht raanstes Hannöversch.

Allerdings drängt sich eine Frage auf bzw. gibt es ein Problem zu lösen: Wieso glaubt eigentlich der Rest der Republik, in Hannover werde das reinste Hochdeutsch überhaupt gesprochen? Wo doch Millionen und Abermillionen Gästefans aus der Palz, Minga, Nemberch, Kölle und den Wojewodschaften des Ruhrgebiets unseren Werner laut und kläör vernommen haben?

Keine Ahnung. Das Rätsel muss einstweilen ungelöst bleiben, zumal die Dinge noch komplizierter liegen. Denn Werner Seide ist nämlich gar kein Sohn Hannovers und stammt auch nicht aus dem Umland. Unser Stadionsprecher ist gebürtiger Brandenburger, in Schlesien aufgewachsen und kommt erst 1949 äönne Laane.

Als Preuße, so ist zu vermuten, setzt Werner Seide sich zackzack mit dem Idiom seiner neuen Heimat auseinander – und lernt blitzschnell, er ist ja schließlich kaan Döllmer. Am Ende des Intensivkurses in Linden kann Lehrer Seide den Merksatz „Mit baad’n Baan’n innen Hillshaama Wäössaaama“ unfallfrei aufsagen.

Ja gut, das ist jetzt nur ne Hypothese, sach ich ma. Aber eine brauchbare. Jedenfalls ist damit der Weg frei zum Regieturm, der bald zu Werner ihn sein Regieturm werden sollte.


Die Revue ist vorbei

4:2 – aus, aus, aus. Doch es geht noch weiter. Teile des Publikums sind wegen verschiedener Fouls und Fehlentscheidungen auch nach dem Schlusspfiff noch etwas ungehalten. In den Katakomben geht es ebenfalls hoch her, da kloppen sich die Spieler. Vorneweg Major Puskas. Der Wunderspieler prüft, ob denn der Schädel von Pinheiro härter ist als eine Flasche.

Der Stadionsprecher – in der Schweiz auch Speaker genannt – reagiert prompt: „Polizei und Heerespolizei sofort in die Umkleideräume!“ Diese gut gemeinte Ansage wird jedoch auf den Rängen missverstanden oder jedenfalls nicht angemessen gewürdigt. Die Leute beruhigen sich nicht, sondern verlassen ihre Plätze, um den Platz zu stürmen.

Dies wiederum findet der Speaker überhaupt nicht in Ordnung. Nachdem seine Drohungen nicht gefruchtet haben, setzt er jetzt auf Vernunft und greift zu einer kleinen Notlüge: „Gehen Sie doch nach Hause, die Revue ist vorbei, es gibt nichts mehr zu sehen.“

Ja, das WM-Viertelfinale im Juni 1954 zwischen Ungarn und Brasilien ist schon von hohem Erinnerungswert. Genau dieses Spiel hat vermutlich der Autor des Wikipedia-Artikels „Stadionsprecher“ vor Augen bzw. in den Ohren als er den fulminanten Satz absondert: „Manchmal versucht der Stadionsprecher auch, durch deeskalierende Durchsagen Ausschreitungen zu verhindern.“

Während der Schweizer Kollege in der Disziplin „Deeskalation“ doch einige Defizite offenbart, ist Werner Seide ein ausgezeichneter Deeskalateur. Das zeigt sich zum Beispiel am 22. Dezember 1984 im Pokalachtelfinale gegen Schalke. Dieter Schatzschneider spielt auf der falschen Seite in Blau-Weiß. 13 Minuten vor Schluss macht Fred Schaub trotzdem das 1:0. Da ist Feuer unterm Dach, vor lauter Begeisterung und passend zur Jahreszeit werden Wunderkerzen angezündet.

An sich ein schönes Bild, unser Speaker Werner Seide jedoch erkennt sofort die lauernde Gefahr: „Bitte brennen Sie unser Stadion nicht ab, wir brauchen es noch für die nächste Runde gegen Bayern München.“ Jawoll, so geht das, so wird richtig deeskaliert.
Selbstverständlich kommen wir der Bitte nach und brennen unser Stadion nicht ab.


Ein weites Feld

Mit dem Deeskalieren allein ist es aber nicht getan. Stadionsprecher, das ist ein Multifunktionsjob mit sehr unterschiedlichen, aber stets verantwortungsvollen und klar definierten Aufgabenbereichen. So sieht sich Norbert Dickel von Borussia Dortmund keineswegs als „Bespaßer der Südtribüne“, sondern als „Bindeglied zwischen Verein und Fans“.

Als Bindeglied hat Dickel jede Menge zu tun, unter anderem sind die Werbeblöcke zu moderieren. Und das wiederum kann allerdings schon mal Ärger mit den Fans einbringen. So löst ein Halbzeitpausen-Auftritt von Heidi Klum eher gemischte Reaktionen aus. Später wird Sprecher Dickel zu der misslichen Angelegenheit vom BVB-Fanzine „Die Kirsche“ interviewt:

„Frage: Und die Nummer mit Heidi Klum?
Dickel: Germany’s next Top-Model, Samstagsspiel und drei Tage vorher hör ich: Norbert, Du brauchst Dir um das Halbzeitprogramm überhaupt keine Gedanken zu machen, das ist erledigt. Das macht sportfive. Wir wollen den Namen Signal-Iduna-Park noch weiter penetrieren und der Namensgeber möchte das gern. Jetzt werde ich verantwortlich gemacht und beschimpft, kann aber gar nichts dafür. Meinst Du, das war für mich ein Spaß?“

Bindeglied – Heidi Klum – penetrieren – kein Spaß. Irgendwie läuft hier gerade etwas schwer aus dem Ruder. Aber Norbert Dickel kann ja nichts dafür, deshalb schnell zurück zu Werner Seide.

Der ist schon lange vor Dickel für Werbeblöcke verantwortlich, hat sich darüber aber öffentlich nie beschwert. Nein, seine Kritik kommt ganz leicht daher, man muss schon sehr genau hinhören. So sind ihm Levis Jeans offenbar nicht ganz geheuer, mit „Luis Tschiens“ bringt er eine gewisse Distanz zum Ausdruck – und zwar ohne dabei die Interessen des werbetreibenden Sponsors zu missachten. Und mit den Fans verdirbt er es sich schon mal gar nicht, wir lieben die nonchalant vorgetragenen Produktinformationen. Siehst Du Nobby, so wird das gemacht.

Aber ein Stadionsprecher ist nicht nur Bindeglied und Deeskalateur, er hat noch weitere Tätigkeitsfelder zu beackern. Hier eine kleine Auswahl:

Mother’s Little Helper: Im Laufe seines Sprecherlebens fordert Werner Seide exakt 3.487 werdende Väter auf, sich sofort ins Krankenhaus zu begeben oder wenigstens anzurufen, es sei soweit.

Kindergärtner: Können die Blagen dann endlich laufen, gehen sie im Stadion prompt verloren. Aber keine Bange, alle Bernds, Peters und später Kevins werden gefunden und können am Regieturm von ihren nervös umherstreunenden Papas abgeholt werden.

Parkplatzanweiser: Kein Spieltag, an dem nicht mindestens ein Auto irgendeine wichtige Ein-, Aus- oder Zufahrt blockiert. Es ist am besten, die Karre sofort wegzufahren, sonst wird sie abgeschleppt. Kostenpflichtig, mahnt Werner Seide. Die Marcuse-Fans unter uns sehen darin ein geradezu klassisches Exempel für das Theorem von der repressiven Toleranz. Ja gut.

Ballspenden-Danksager: Ein Graubereich, hier überlappen sich die Interessen der werbetreibenden Wirtschaft mit denen des Vereins. Überdurchschnittlich häufig spenden ein Opel-Vertragshändler und ein Polsterhaus den Spielball. Auch die Jugendabteilung wird gelegentlich bedacht. Werner Seide würdigt die Unterstützung des Vereins ohne jeden Unterton korrekt und präzise.

Big Spender: Im „Bundesliga Kurier“ sind Losnummern abgedruckt. Die Auslosung erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges in der Halbzeitpause. Unmittelbar danach kann der Gewinn – meistens ein Essengutschein für zwei Personen beim Jugo – abgeholt werden. Wo? Im Regieturm natürlich, wo denn wohl sonst?

Einheizer: Ist Werner Seide nicht. Alles – aber kein Einheizer. Ganz und gar unvorstellbar, dass er beispielsweise Torverkündigungen eventisieren und Raum lassen würde für dieses spielstandsunabhängige hohle Nuuuuulll-Gebölke. Mal für einen kurzen Moment angenommen, Werner Seide agierte heute noch und sähe sich mit den Usancen der Zeit konfrontiert. Er würde die Trefferzahl für Hannover 96 so oft wiederholen, bis die Kurve mit der korrekten Trefferzahl für die Gastmannschaft antwortet. Von wegen Nuuuuulll. Nicht mit ihm. In seinem Regieturm geht es korrekt und fair zu.

Werner Seide versäumt von 1960 bis 1987 kein einziges Spiel. Reichtümer bringt das nicht ein, er ist ehrenamtlich unterwegs. Vielleicht ist es gut, dass irgendwann auch die Zeit der Legenden vorbei ist. Die neue Zeit mit ihren unsäglichen Halbzeitspielen, Karacho-Tachos und dem ewigen Präsentieren von Eckbällen, Ballbesitzquoten und sonstigem Unfug – das gefällt ihm nicht, jede Wette.

Der Abschiedsschmerz wird gedämpft durch den Umstand, dass in einem anderen Turm ein junger Mann die Arbeit aufnimmt und bald von sich reden macht. Frank Scharnberg, der Sülzer vom Pferdeturm, interpretiert den Sprecher-Job auf ganz neue, in Hannover so noch nicht gehörte Weise. Vom Regieturm zum Pferdeturm – Hannovers zwei Türme sind real und zugleich viel phantastischer als Tolkiens Bauwerke.


No Pain No Gain

Wer Werner Seide je gehört hat, weiß: Es bereitete ihm eine geradezu physische Qual, Gegentore verkünden zu müssen. Und er musste im Laufe der Jahrzehnte verdammt viele Gegentore verkünden.

Doch wenn unser Stadionsprecher in unterdrücktem Schmerz und sportlich vorbildlicher Haltung ein 1:2 in der 87. Minute verkündete, so hatte das immer auch etwas Tröstendes. Wir wussten dann, wir sind nicht allein. Da oben im Regieturm, da gibt es einen, der uns genau versteht.

Auch wenn er von Grand Funk und Pink Floyd nichts verstanden hat.



Quellen

Mein Gedächtnis.

Hardy Grüne, Thorsten Schmidt, Frank Willig: Rote Liebe. Die Geschichte von Hannover 96. Göttingen 2009. Verlag Die Werkstatt.

Reinhard Hesse: …bis in die Kreisklasse. Kann man sich seinen Verein aussuchen? Der Fan in der Diaspora.
In: Wolfgang Frank: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Die wunderbare Welt des Fußballs. Reinbek 1996. Rowohlt.

Das Internet. Im Netz steht viel dummes Zeug, Ausnahme ist das offizielle Forum von Hannover 96. Für Hinweise und Anregungen ein schwarz-weiß-grünes sowie rotes Dankeschön an: Alter96er, einwerfer, Herr Rossi, Pessimist, Pralino, RoterKlaus, tauri, Uwe und Wurzel.

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„Dass wir den Aufstieg nicht schaffen, wird nicht passieren." Martin Kind


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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Ausgabe der Notbremse
BeitragVerfasst: 26.10.2010 10:49 

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Wieder mal ein Essay, der auch noch den stumpfsinnigsten Arbeitstag aufzuhellen in der Lage ist. Danke dafür


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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Ausgabe der Notbremse
BeitragVerfasst: 26.10.2010 12:05 
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Bitte, Bitte, nicht..., :shock: die Augen vor Schreck weit aufgerissen..., aber zu spät! :shock: Er hatte die Heino-Platte bereits aufgelegt! :roll: Die Zeit war rauh... :wink2:

Danke für den Beitrag in der Notbremse, ElFi! :D

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„Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft.“

Jean Paul Sartre


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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Ausgabe der Notbremse
BeitragVerfasst: 26.10.2010 12:06 
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Kannst Du, Herr Rossi, mir die neuen Notbremse nach Hoffenheim mitbringen??


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