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 Pyrotechnik Moderations-Bereich
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 Betreff des Beitrags: Re: Pyrotechnik
BeitragVerfasst: 09.01.2011 13:09 

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Herr Rossi hat geschrieben:
In deutschen Fußballstadien ist das Pyrotechnik-Verbot in der jeweiligen Stadionordnung geregelt. Beim Skispringen in Bischofshofen gilt das österreichische Pyrotechnik-Gesetz. Danach ist Pyrotechnik bei Sportveranstaltungen grundsätzlich verboten, aber es können Ausnahmegenehmigungen erteilt werden.


Danke Herr Rossi dafür. Aber was soll uns das sagen?! Die Rechtmäßigkeit ist definitiv nicht gegeben. Das sagt uns das.
Stichwort "Doppelmoral". Du wirfst hier mit deinen irgendwo rauskopierten Artikeln, Gesetzen und was nicht noch alles herum aber merkst selber gar nicht das das von dir zitierte keine Aussage hat.

Zitat:
Die Fankultur und die Rechtslage in der Türkei sind Themen für sich.


Alles klar, und die Fankultur in Österreich, Schweiz, Frankreich, Spanien, Italien und dem Balkan nehme ich an auch. Nicht zu vergessen ist Schweden wo auch immer öfters mal gezündet wird.

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Man wehrt sich gegen die Vorstellung einer Welt, in der man nicht das Gefühl haben kann, irgendwie "gemeint" zu sein. Der Mensch, der erkennt, möchte erkannt sein, nicht nur vom anderen Menschen, sondern von einem sinngesättigten Kosmos


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 Betreff des Beitrags: Re: Pyrotechnik
BeitragVerfasst: 09.01.2011 13:56 

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mit Proviantkoffer hat geschrieben:
Herr Rossi hat geschrieben:
In deutschen Fußballstadien ist das Pyrotechnik-Verbot in der jeweiligen Stadionordnung geregelt. Beim Skispringen in Bischofshofen gilt das österreichische Pyrotechnik-Gesetz. Danach ist Pyrotechnik bei Sportveranstaltungen grundsätzlich verboten, aber es können Ausnahmegenehmigungen erteilt werden. Die Fankultur und die Rechtslage in der Türkei sind Themen für sich.



Kann nicht sein, dass der geehrte bierfahrer, eine "leicht" undifferenzierte Aussage von sich gegeben hat. Kann ich nicht glauben :wink:

bierfahrer, bitte bewahre deine letzte Post auf, und du wirst verstehen- sagen wir mal in gut 20 Jahren- warum die Diskussion nicht zu deiner Zufriedenheit verlaufen ist.
Nix für ungut! Gruß


Ist schon richtig, meine Beiträge triefen nur so von Undifferenziertheit. Ich sollte mir mal ein Beispiel an Leuchten wie euch nehmen, dann wird das auch was mit der Nachbarin.

Schonmal auf den Bolzen gekommen, dass ich mit meinem obigen Beitrag provozieren wollte und mir das auch ganz gut gelungen ist? Eigentlich noch besser, als ich selbst erwartet habe. Herr Rossi hat sich just seine Meinung zusammen gegoogelt und heraus kam die von mir gestern schon erwähnte Doppelmoral. In Österreich ist es in Ausnahmesituationen erlaubt, von daher ist es auch legitim. Wieso dann nicht darüber diskutieren, ob es in Deutschland nicht auch in Ausnahmefällen erlaubt werden könnte? Als Referenz könnte man sogar die Vierschanzentournee heranziehen, mit dem Argument, dass das Abbrennen von Pyrotechnik in einer großen, dichten Menschenmenge problemlos funktioniert und für Stimmung sorgt, da es eben nicht verboten auf dem Boden gezündet wird, sondern offen nach oben.

Die Fankultur in der Türkei ist ein Thema für sich. Soso. Inwiefern denn? Was ist mit den von Hypnos aufgezählten anderen Ländern? Vielleicht ist die deutsche Fankultur ja auch eine Thematik für sich, wo Pyrotechnik mit dazu gehört und vielleicht einfach akzeptiert werden muss? Aber so tiefgreifend soll das ganze jetzt nicht werden, ich finde es schön vom Herrn Rossi, dass er überhaupt eine Fankultur als solche anerkennt und deren Begleiterscheinungen hin nimmt.

Das war wohl nichts, mit Proviantkoffer. Schönen Gruß zurück und: nichts für ungut.

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 Betreff des Beitrags: Re: Pyrotechnik
BeitragVerfasst: 09.01.2011 16:07 
Hallo bierfahrer,

ich habe- vielleicht ist es ein kleiner Trost - für dich und deine Kumpels schon Verständnis.

Das ganze Thema und das Fan-sein in der Form wie ihr es praktizieren wollt, ist eurer Leben, das darf ich nicht ausblenden und tue es auch nicht.

Jedoch sind eure Wünsche oder der Lebensstil nicht der Maßstab für richtig oder falsch.
Die Reglementierung und die Umsetzung übernehmen andere Istanzen.

Euren Weg geht ihr schon, bekannterweise. Das Ergebnis der Gespräche in punkto "Pyrotechnik..." zwischen den Fan Gruppen- Vertetern und des DFB steht noch an, bin gespannt ob eure Wünsche in Erfüllung gehen.

Die größte Hürde für uns beide um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, besteht darin,
dass deine/ eure Wünsche und deren Umsetzung, zu sehr mit meinem Realitätssinn und der Sorge, wie soll zB. so ein Pyro-Spektakel im Ernstfall aussehen, wenn die Gemüter erhitzt, der Aggressionspegel am ausschlagen ist, die Leute unter Alkohol-Einfluss nicht mehr Herr ihre Sinne sind, und alle Beteurerungen, Versprechungen und Schwüre dem DFB, dem Verrein und sonst wem gegenüber, für die Katz sind..., kollidieren?

Für solche Ausnahmefälle werden diese Sicherheitsvorkehrungen erstellt.

Im übrigen ist doch nicht schlimm, wenn du auf der anderen Seite stehst, ist wenigstens ehrlich. Aber dieses :"Ich weiß zwar was Sache ist, und möchte aber dennoch meinen Kopf durch setzen" ist der Grund für meine spitzfindigen Äußerungen in deine Richtung. Somit trotzdem ein Sorry von mir!


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 Betreff des Beitrags: Re: Pyrotechnik
BeitragVerfasst: 10.01.2011 15:21 

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Auch wenn marVin wieder sagen würde "bierfahrer, du lernst es nicht":

Es ist bei solcher Art von Diskussion völlig normal, wenn beide Seite auf ihrer Meinung beharren. Die einen sind dafür, die anderen dagegen. Ich würde mir nur manchmal ein wenig mehr Argumente und vor allem eine etwas (obacht!) differenzierte Sichtweise wünschen.

Du wirfst mir Undifferenziertheit vor. Ich denke mal, dass ich, sei es in diesem oder im Demo-Fadenv genug differenziert habe und immer versucht habe, beide Seiten mit einzubeziehen. Desweiteren habe ich mich oft genug in meinem Forumsdasein kritisch gegenüber Fans aus den eigenen Reihen, insbesondere der Ultras, geäußert. Man kann mir ja sonstwas vorwerfen, aber ganz sicherlich kein undiffereziertes Argumentieren.

Dass mir die Fankultur besonders am Herzen liegt, zeigt nicht zuletzt die Gewichtung meiner Beiträge, die größtenteils diesem Thema gewidmet sind. Dass das nicht immer auf Gegenliebe stößt und den Leuten teilweise komplett egal ist, ist mir bewusst und damit komme ich auch klar. Worauf ich nicht klar komme sind die teils pauschalisierenden und argumentationslosen Reaktionen von einigen Usern zu diesen Themen.

Du bist einer dieser User. Ein weiterer ist Picard, von dem ich noch nicht einen einzigen vernünftigen Beitrag dazu gelesen habe. Stattdessen wird stump drauf los gepöbelt und von saufenden Kindern gesprochen. Sehr sachlich und vor allem differenziert. Solche Art von Beiträgen trägt sicherlich ungemein zur Schlichtung der Fan-Kunde-"Diskussion" bei. Statt diesen "Kindern" ein Vorbild zu sein und sein und es mit Sachlichkeit zu versuchen, wird indirekt noch Öl ins Feuer gegossen.

Dann ist da noch Herr Rossi, dessen Reaktion auf meine bewusste Provokation mehr als nur vorhersehbar war. Dies führe ich gerne ein wenig genauer aus.

Man muss beim Thema Pyrotechnik zwischen Legalität und Legitimität unterscheiden. Aus seinem Post geht hervor, dass es in Deutschland nicht legitim ist, weil es illegal ist. In Österreich ist es in Ausnahmefällen legal, also ist es auch legitim. Ergo wäre es auch in Deutschland legitim, wenn man es legalisieren würde, oder verstehe ich da etwas falsch? Warum dann nicht über die Legalität diskutieren und versuchen, einen Konsens mit dem Verband zu finden, um auch hier pyrotechnische Materialien zum Einsatz zu bringen? Letztendlich scheint ja der moralische Aspekt lediglich von der jeweiligen Gesetzeslage (oder den jeweiligen Google-Ergebnissen, wer weiß) abzuhängen.

Noch witziger finde ich den Satz, mit der Fankultur in der Türkei. Dazu wurde ja schon etwas geschrieben. Mich wundert es mittlerweile schon gar nicht mehr, mit welcher Doppelmoral hier argumentiert wird. Mich hätte spaßeshalber trotzdem mal interessiert, wenn die bengalischen Feuer beim Testspiel nicht von türkischen Anhängern, sondern von mitgereisten 96ern gezündet worden wären. Dann wäre wieder High Life angesagt und von besoffenen Pyromanen die Rede gewesen, die Schule schwänzend der Mannschaft quer durch Europa hinterher reisen, nur um außer Landes den Ruf der braven deutschen Fans zu runieren. Doppelmoral eben.

Auch würde mich mal interessieren, was für ein Bild ihr von den Menschen habt, die bei der Vierschanzentournee Fackeln abgebrannt haben. Auch Ultras? Young Boys Bischofshofen und Garmisch-Partenkirchen Riot Crew? Oder doch ganz normale erwachsene Zuschauer, die sich nichts böses dabei gedacht haben und lediglich für ein bisschen Stimmung gesorgt haben? Fakt ist, dass es darüber keine 78-teilige Bildstrecke bei der B*** gibt mit Bildunterschriften wie "Chaoten ziehen den Ruf des Skispringens in den Dreckt" oder "Schwere Ausschreitungen beim Wintersport". Irgendwie auch klar, mit solcher Art von Schlagzeilen lässt sich schließlich die Auflage kaum steigern. Dann lieber wieder warten, bis die Bundesliga los geht und es die ersten Bilder von Rauch aus deutschen Stadien und schwarz gekleideten Menschen auf Zäunen gibt. Der Konsumentenkreis solcher "Nachrichten" scheint immens groß zu sein.

Sport Frei!

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 Betreff des Beitrags: Re: Pyrotechnik
BeitragVerfasst: 10.01.2011 15:55 

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bierfahrer96 hat geschrieben:
Auch wenn marVin wieder sagen würde "bierfahrer, du lernst es nicht":

Es ist bei solcher Art von Diskussion völlig normal, wenn beide Seite auf ihrer Meinung beharren. Die einen sind dafür, die anderen dagegen. Ich würde mir nur manchmal ein wenig mehr Argumente und vor allem eine etwas (obacht!) differenzierte Sichtweise wünschen.

Du wirfst mir Undifferenziertheit vor. Ich denke mal, dass ich, sei es in diesem oder im Demo-Fadenv genug differenziert habe und immer versucht habe, beide Seiten mit einzubeziehen. Desweiteren habe ich mich oft genug in meinem Forumsdasein kritisch gegenüber Fans aus den eigenen Reihen, insbesondere der Ultras, geäußert. Man kann mir ja sonstwas vorwerfen, aber ganz sicherlich kein undiffereziertes Argumentieren.

Dass mir die Fankultur besonders am Herzen liegt, zeigt nicht zuletzt die Gewichtung meiner Beiträge, die größtenteils diesem Thema gewidmet sind. Dass das nicht immer auf Gegenliebe stößt und den Leuten teilweise komplett egal ist, ist mir bewusst und damit komme ich auch klar. Worauf ich nicht klar komme sind die teils pauschalisierenden und argumentationslosen Reaktionen von einigen Usern zu diesen Themen.

Du bist einer dieser User. Ein weiterer ist Picard, von dem ich noch nicht einen einzigen vernünftigen Beitrag dazu gelesen habe. Stattdessen wird stump drauf los gepöbelt und von saufenden Kindern gesprochen. Sehr sachlich und vor allem differenziert. Solche Art von Beiträgen trägt sicherlich ungemein zur Schlichtung der Fan-Kunde-"Diskussion" bei. Statt diesen "Kindern" ein Vorbild zu sein und sein und es mit Sachlichkeit zu versuchen, wird indirekt noch Öl ins Feuer gegossen.

Dann ist da noch Herr Rossi, dessen Reaktion auf meine bewusste Provokation mehr als nur vorhersehbar war. Dies führe ich gerne ein wenig genauer aus.

Man muss beim Thema Pyrotechnik zwischen Legalität und Legitimität unterscheiden. Aus seinem Post geht hervor, dass es in Deutschland nicht legitim ist, weil es illegal ist. In Österreich ist es in Ausnahmefällen legal, also ist es auch legitim. Ergo wäre es auch in Deutschland legitim, wenn man es legalisieren würde, oder verstehe ich da etwas falsch? Warum dann nicht über die Legalität diskutieren und versuchen, einen Konsens mit dem Verband zu finden, um auch hier pyrotechnische Materialien zum Einsatz zu bringen? Letztendlich scheint ja der moralische Aspekt lediglich von der jeweiligen Gesetzeslage (oder den jeweiligen Google-Ergebnissen, wer weiß) abzuhängen.

Noch witziger finde ich den Satz, mit der Fankultur in der Türkei. Dazu wurde ja schon etwas geschrieben. Mich wundert es mittlerweile schon gar nicht mehr, mit welcher Doppelmoral hier argumentiert wird. Mich hätte spaßeshalber trotzdem mal interessiert, wenn die bengalischen Feuer beim Testspiel nicht von türkischen Anhängern, sondern von mitgereisten 96ern gezündet worden wären. Dann wäre wieder High Life angesagt und von besoffenen Pyromanen die Rede gewesen, die Schule schwänzend der Mannschaft quer durch Europa hinterher reisen, nur um außer Landes den Ruf der braven deutschen Fans zu runieren. Doppelmoral eben.

Auch würde mich mal interessieren, was für ein Bild ihr von den Menschen habt, die bei der Vierschanzentournee Fackeln abgebrannt haben. Auch Ultras? Young Boys Bischofshofen und Garmisch-Partenkirchen Riot Crew? Oder doch ganz normale erwachsene Zuschauer, die sich nichts böses dabei gedacht haben und lediglich für ein bisschen Stimmung gesorgt haben? Fakt ist, dass es darüber keine 78-teilige Bildstrecke bei der B*** gibt mit Bildunterschriften wie "Chaoten ziehen den Ruf des Skispringens in den Dreckt" oder "Schwere Ausschreitungen beim Wintersport". Irgendwie auch klar, mit solcher Art von Schlagzeilen lässt sich schließlich die Auflage kaum steigern. Dann lieber wieder warten, bis die Bundesliga los geht und es die ersten Bilder von Rauch aus deutschen Stadien und schwarz gekleideten Menschen auf Zäunen gibt. Der Konsumentenkreis solcher "Nachrichten" scheint immens groß zu sein.

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 Betreff des Beitrags: Re: Pyrotechnik
BeitragVerfasst: 10.01.2011 16:04 
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Mit der Fan-Kultur im Skispringen kenne ich mich nicht aus. Aber solange die Gefahr besteht, dass Pyros im (Fan)Block von halbbetrunkenen Minderjährigen gezündet werden, stellt sich für mich die Frage nach erlaubt oder nicht erlaubt gar nicht. Wobei ich noch darauf hinweisen möchte, dass dies natürlich auch für entsprechende volljährige Personen gilt.

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RE1

Opa raus!!!


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 Betreff des Beitrags: Re: Pyrotechnik
BeitragVerfasst: 10.01.2011 17:19 

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wäre es denn nicht ein erstrebenswerter kompromiss, zu sagen:
bengalos ja, ABER von ausgebildeten pyroma... technikern, die der verein einstellt und die in absprache mit den fangruppen irgendwas choreographisches machen.

dann bleiben die idioten beim becher werfen und die, die zivilisiertes abbrennen von feuerwerk wollen, kriegen so auch ihren willen.
zudem ist gleich die frage der rechtlichen verantwortung geklärt.

- alle happy! ?!?

_________________
Wer Großbuchstaben findet, darf sie behalten...


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 Betreff des Beitrags: Re: Pyrotechnik
BeitragVerfasst: 10.01.2011 18:16 
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Zitat:
- alle happy! ?!?


wahrscheinlich alle, bis auf die Vereine die die Schote bezahlen dürfen
und die in die Haftung gezogen werden, falls doch etwas passiert.

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Ich wage mal eine Prognose: Es könnte so oder so ausgehen.


>>Editiert von mir, alle Schweinereien entfernt<<


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 Betreff des Beitrags: Re: Pyrotechnik
BeitragVerfasst: 10.01.2011 18:19 

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...im Prinzip ist das ja die Forderung, welche seitens der Initiatoren gestellt wird.

Soweit sich bierfahrer96 darüber beschwert, dass man teilweise die Ablehnung aus dem Verbot selbst herleitet, so ist dem grundsätzlich zuzustimmen. Natürlich kann man die Normen auch hinterfragen.

Im gegebenen Fall würde es übrigens auch nicht reichen, wenn man Stadienordnungen kippt, da auch die gesetzlichen Regelungen ein unkontrolliertes Abbrennen verbieten. Es müsste bei den Behörden jeweils ein entsprechender Antrag gestellt werden, vom Veranstalter, insofern sind die Regelungen mit denen in Österreich vergleichbar, wenn auch anders ausgestaltet.

Trotzdem müsste man hinterfragen, ob auch mit der begehrten Regelung sämtliche Gefahren beseitigt sind. Zu nennen ist da die Verletzungsgefahr beim Ausführenden und bei Umstehenden. Weiter wäre auf eine eventuelle gesundheitliche Beeinträchtigung durch den Rauch einzugehen. Zuletzt ist da noch, zumindest im Interesse des DFB und des Vereins, eine Beeinträchtigung des Spielablaufs zu betrachten.

Durch die begehrten Zonen, würde zumindest eine Verletzungsgefahr umstehender gemindert werden. Beaufsichtigung und Einweisung der Ausführenden mindert auch deren Verletzungsgefahr. Das mit der Rauchbeeinträchtigung sieht dann schon ein wenig anders aus, da wohl kaum am Maschsee gezündet werden soll.

Desweiteren wäre es für die Umgehung der letztgenannten Gefahr nötig, das Zünden auf vor und nach dem Spiel, sowie die Halbzeitpause zu reduzieren.
Hiergegen spricht ganz klar die Stellungnahme der Ultras, welche diesbezüglich eigenes Ermessen, je nach Spielsituation, fordern.

Bei allen anderen Gründen ala Verletzungsgefahr beim reinschmuggeln etc., sträubt es sich mir, ernsthaft auf solche Argumente einzugehen. Die Regelung damit anzugreifen, auf Risiken der Umgehung hinzuweisen halte ich für ganz schön dreist. Es verbietet sich mir in diesem Kontext auf Analogien zu anderen "Verboten" hinzuweisen, da mir dann wohl wiederum ein Verweis hier angekreidet werden würde.

Nichtsdestotrotz würde ich einen leicht modifizierten Vorschlag der Ultras nicht als unbedingt abzulehnen betrachten.
Wie ich jedoch bereits in einem vorherigen Post geschrieben habe, bezweifel ich stark, dass sich der Großteil der Befürworter mit einer solchen Regelung zufrieden geben würde. Das ganze Pyrogezünde lebt doch gerade davon, dass es in der Emotion spontan ausgeführt wird oder zumindest aus der Mitte der Fans heraus...

Dementsprechend sind auch die Beobachtungen des DFB..äh...Manns in geposteten Interview auf der letzten Seite zu betrachten.

Was mich aber am meisten an der ganzen Diskussion stört ist, dass das interesse des Vereins, also denjenigen, welchen der ganze Zauber zugute kommen soll, offensichtlich den Beteiligten vollkommen Wumpe ist. Stattdessen wird plump gefordert, dass der Verein das zu akzeptieren hätte und dementsprechend seine Stadionordnung ändern muss.
Im Endeffekt heißt das, dass die Ultras eine Form ihres Supports festlegen wollen, selbst wenn die Supporteten das gar nicht wollen.

Fazit: Irgendwie alles blöd. :wink:

@ Linden :nuke:


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 Betreff des Beitrags: Re: Pyrotechnik
BeitragVerfasst: 10.01.2011 21:01 

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Ersteinmal ein Danke von mir für diesen verhältnissmäßig Kompromissbereiten Beitrag von Gothia
Gothia hat geschrieben:
Trotzdem müsste man hinterfragen, ob auch mit der begehrten Regelung sämtliche Gefahren beseitigt sind. Zu nennen ist da die Verletzungsgefahr beim Ausführenden und bei Umstehenden. Weiter wäre auf eine eventuelle gesundheitliche Beeinträchtigung durch den Rauch einzugehen. Zuletzt ist da noch, zumindest im Interesse des DFB und des Vereins, eine Beeinträchtigung des Spielablaufs zu betrachten.


Auf den Rauch bezogen habe ich bei dem vom Fanprojekt veranstaltaten Strafraumdialog eine kleine Kopie aus dem Verlauf der Diskussionsrunde, wo Bundespolizei und Fanvertreter anwesend waren, zitiert:

StraufRaumDialog hat geschrieben:
Herr Kuhnt führte als Moderator in die Veranstaltung ein. Danach haben die Entschärfer der Bundespolizei, wie vorher abgesprochen war, über die Gefahren von Pyrotechnik, vor allem über die von nicht zugelassener Pyrotechnik berichtet. Bei allen Gefahren kam aber auch heraus, dass es auch Pyrotechnik der Klasse 1 gibt, die man gefahrlos als Stilmittel einer Ultrachoreographie verwenden könnte.


Wenn letzlich sogar die mitverantwortliche Bundespolizei mit einstimmt dann dürfte die Gefahr eines Bengalos der Pyro Klasse 1 wohl wirklich nicht so krass sein wie sie womöglich von einem "aussenstehenden" angesehen wird.

Zitat:
Bei allen anderen Gründen ala Verletzungsgefahr beim reinschmuggeln etc., sträubt es sich mir, ernsthaft auf solche Argumente einzugehen. Die Regelung damit anzugreifen, auf Risiken der Umgehung hinzuweisen halte ich für ganz schön dreist.


Ich glaube das verstehst du ein Wenig falsch. Es geht dabei glaube ich viel mehr um unkontrollierbare Trittbrettfahrer welche womöglich tatsächlich immer öfters im Kindesalter solche Pyrotechnischen Mittel, leichtfertig und evtl. sogar nicht im vollen Bewusstsein der Verantwortung welche das Zünden mit sich zieht, verwenden. Genau dem soll ja durch die eventuelle Legalisierung vorgebeugt werden.

Zitat:
Was mich aber am meisten an der ganzen Diskussion stört ist, dass das interesse des Vereins, also denjenigen, welchen der ganze Zauber zugute kommen soll, offensichtlich den Beteiligten vollkommen Wumpe ist


Ich habe auf der Seite der österreichischen Pyro-Kampagne eine Stellungnahme des österreichischen Rapid Wien gefunden die deine These widerlegt. Desweiteren deute ich auf die Vereine Chemnitzer FC als auch Dynamo Dresden hin die sich offiziell pro Pyro aussprachen.

http://www.pyrotechnik-ist-kein-verbrec ... apid-wien/

Ich hoffe ich konnte damit ein wenig zur Aufklärung von ein paar wesentlichen Irrtümern in der Pyrotechnik Kampagne beitragen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Pyrotechnik
BeitragVerfasst: 10.01.2011 23:13 

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Zitat:
Wenn letzlich sogar die mitverantwortliche Bundespolizei mit einstimmt dann dürfte die Gefahr eines Bengalos der Pyro Klasse 1 wohl wirklich nicht so krass sein wie sie womöglich von einem "aussenstehenden" angesehen wird.



Das ist richtig. Pyros der Klasse 1 sind nun wirklich kein Teufelswerk. Nur wage ich zu bezweifeln, dass sich da die Definition von "für Choreos geeignet" zwischen BP und Ultras doch recht deutlich unterscheiden dürfte.

Mal ein Paar beispiele dieser Klasse:
http://www.pyroland.de/feuerwerk_shop.php/bengalfackeln-20cm-klasse-p-226
http://www.schottleitner.com/shop/product_info.php/products_id/140/cPath/6/jugendfeuerwerke/feuerling,-klasse-1.html/XTCsid/090c80d3bf49e403863888d3e6acb237
http://pyrotechnik.sekanina.biz/kl1.htm

Sollten wirklich Knallteufel die Lösung des Problems sein, dann bin ich bereits die ersten zehn Packungen zu sponsern. :wink:

Spaß beiseite. Das, was wir so kennen aus dem Stadion gehört der Klasse T1 an. Hier gilt über 18 und nur für einen technischen Verwendungszweck mit Anmeldung bei einer entsprechenden Behörde oder genauer:

Zitat:
Die Zulassung nach T1 bezieht sich auf einen bestimmten Personenkreis und auf eine bestimmungsgemäße Verwendung. Für Stadionbesucher oder Besucher öffentlicher Veranstaltungen bedeutet dies, dass er solche Gegenstände zu diesem Zweck nicht erwerben, nicht mit sich führen oder gar abbrennen darf. Auch hier ist die Zulassung verknüpft mit dem technischen Verwendungszweck. Geht der Stadionbesucher mit solchen Gegenständen um, ist zweifelsfrei von einem Vergnügungszeck auszugehen. Somit liegt für den entsprechenden Gegenstand keine Zulassung vor, die befreienden Vorschriften nach der 1.SprengV sind nicht anzuwenden und das SprengG findet im vollen Umfang Anwendung.



Wie sagte doch einst ein Weiser Mensch:
Zitat:
Irgendwie alles blöd.


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 Betreff des Beitrags: Re: Pyrotechnik
BeitragVerfasst: 11.01.2011 10:10 

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Korrekt. Daher ist die Bezeichnung "Bengalo" in meinem Beitrag auch falsch.
Aber auch die Pyrotechnik Klasse 1 ist in Stadien verboten. Wunderkerzen beispielsweise. Im Block N1 wurden beim Spiel gegen Stuttgart einige gezündet, aber diese Wunderkerzen sind trotzdem grundsätzlich nicht ins Stadion mitzuführen. Es wäre doch schon mal etwas das zu "legalisieren" bzw. in dem Fall eher zu erlauben.
Ein erster Schritt, damit man sieht das das alles vielleicht doch gar nicht so blöd ist.

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 Betreff des Beitrags: Re: Pyrotechnik
BeitragVerfasst: 12.01.2011 19:17 

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Der DFB lässt zumindest mit sich reden und die DFL sieht neben den Contras auch Pros und gibt sie sogar zu damit, was durchaus schonmal als kleiner Erfolg der Kampagne gewertet werden kann.

http://www.zeit.de/sport-newsticker/2011/1/12/263290xml

_________________
Karsten Surmann:
"Der Verein bekommt den Vorstand, den er verdient."
Lang lebe der Hannoversche Sportverein von 1896 e.V. Danke Basti & Co.!


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 Betreff des Beitrags: Re: Pyrotechnik
BeitragVerfasst: 14.01.2011 13:41 

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http://www.fr-online.de/sport/ein-brenn ... index.html

Der Deutsche Fußball-Bund denkt über eine Initiative von 55 Ultra-Fangruppen nach, die in Fußballstadien ganz legal zündeln wollen. Nach Ansicht von Sicherheitsexperten ist die Pyro-Prohibition ohnehin gescheitert.


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 Betreff des Beitrags: Re: Pyrotechnik
BeitragVerfasst: 22.03.2011 16:32 
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Habe diesen Fred mal hochgeholt. In wie vielen Fäden soll das Thema eigentlich noch diskutiert werden?

Das ist schon so derart unübersichtlich, dass selbst die „Modulatoren“ (©RoterKlaus) Schwierigkeiten haben dürften, alle z.T. ausgesprochen kompetenten Beiträge (Gothia) mal zu finden und zu bündeln.

Aber vielleicht bin ich auch nur nicht mehr so Multi-Tasking-fähig.

_________________
Half of the people can be part right all of the time. Some people can be all right part of the time. But all the people can´t be all right all of the time.
I think Lincoln said that.
I let you be in my dreams if I can be in yours.
I said that. (Dylan)


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 Betreff des Beitrags: Re: Pyrotechnik
BeitragVerfasst: 23.03.2011 10:06 
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Alter96er hat geschrieben:
Aber vielleicht bin ich auch nur nicht mehr so Multi-Tasking-fähig.

wieso, hast du dich zum mann umoperieren lassen? :P

_________________
http://www.96statistik.de.tf
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 Betreff des Beitrags: Re: Pyrotechnik
BeitragVerfasst: 23.03.2011 16:12 

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Hole das mal aus dem Nachbarforum hier rüber:

Ich habe mir mal ein paar konkretere Gedanken zu dem Thema gemacht und mal durchgesponnen, wie es meiner persönlichen Meinung nach funktionieren könnte.

Was bei einer Aufhebung des Pyroverbotes oberste Priorität haben muss ist die Sicherheit. Es muss gewährleistet werden, dass absolut niemand bei einem kontrollierten Abbrennen von pyrotechnischen Material gefährdet wird, weder direkt noch indirekt.

Die direkte Gefahr liegt auf der Hand: Die Verbrennungsgefahr. Vorgesehen sind ja laut Kampagne Bengalische Fackeln, die in den Händen nach oben gehalten werden können. Diese müssen also so beschaffen sein, dass keine unmittelbare Verbrennungsgefahr von ihnen ausgeht. Das kann man in erster Linie damit verhindern, dass man die Dinger nicht durch die Gegend wirft, sondern bis zum Erlöschen in der Hand hält. Nicht schlecht wäre es, wenn immer ein Löschbehälter mit Sand in der Nähe stünde, falls sie, aus welchen Gründen auch immer, mal vorzeitig gelöscht werden müssen.

Desweiteren darf keine Gefahr durch etwaigen Funkenflug bestehen. Sie dürfen also lediglich leuchten, was ja auch der Haupteffekt sein soll, und ein bisschen qualmen. Dazu später mehr. Desweiteren muss auch verhindert werden, dass durch sie "kleinere" Schäden wie Brandschäden an Kleidung von umstehenden Personen entstehen.

Die indirekten Gefahren sehe ich in erster Linie bei der Rauchentwicklung und der damit verbundenen Gesundheitsgefährdung durch das Einatmen des Qualms. Argumente wie "Muss man sich eben woanders hinstellen" oder "Das bisschen wird schon nicht schaden" helfen sicherlich kaum weiter, wenn es darum geht, Skeptiker zu überzeugen. Es muss also sichergestellt werden, dass der Rauch nicht nur so schnell wie möglich abziehen kann, sondern dass der Rauch, der unweigerlich in der Luft "stehen" bleibt, nicht zur Gefahr für die umstehenden Zuschauer wird.

Zum einen geht es dabei um die Langzeitschädigungen durch eventuelle Gifte, zum anderen aber auch um die unmittelbare Gefahr für Asthmatiker oder Menschen mit anderen bronchialen Erkrankungen. Hierauf muss auf jeden Fall Rücksicht genommen werden. Es darf nicht passieren, dass einem Asthmatiker gesagt wird, es sei gefährlich für ihn im Gästeblock zu stehen, er möge sich doch eine teure Sitzplatzkarte kaufen. Denkbar wäre ein deutlicher und für jedermann sichtbarer Hinweis am Eingang zu den entsprechenden Blöcken, dass Menschen mit bronchialen Erkrankungen beispielsweise die ersten acht Reihen im Stehblock meiden sollten, da es dort infolge von pyrotechnischem Abbrennen zu einer Rauchentwicklung kommen kann.

Dann stellt sich die Frage, wo genau gezündelt werden darf. Mitten im Block, vorne im Block, vorm Block im Innenraum? Sichtbehinderungen sind immer ein heikles Thema, aber ich denke, dass dies eine hinzunehmende Begleiterscheinung eines Fanblocks ist, soweit sie nicht Überhand nehmen. Die Frage ist nur, wo fängt "Überhand" an? Meine Sicht kann durch andauerndes Fahnenschwenken in N4 genauso behindert werden wie ein ständig durch die Reihe zum Bierstand laufender Mittvierziger in W17. Hier sollte man Rücksicht auf die anderen Stadionbesucher nehmen und die Bengalos nicht unbedingt beim Elfmeter zünden, wobei mir schon klar ist, dass die "beliebtesten" Zeitpunkte eher direkt nach Toren oder zum Einlauf der Mannschaften sind.

Es muss also ein Platz im Stadion gefunden werden, von wo aus der Rauch gut abzieht, wo so wenig andere Stadionbesucher wie möglich in ihrer Sicht behindert werden und vor allem, von wo aus das ganze auch überschaubar für das Sicherheitspersonal iat (was man von letzterem hält muss jeder für sich entscheiden, aber ohne wird es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nie genehmigt).

Um das für beide Seiten zufriedenstellend und auch fair feststellen zu können, müssten unabhängige Gutachter her, die genau prüfen, ob und, wenn ja, wo ein gefahrenloser Einsatz von Pyrotechnik möglich und verantwortbar wäre.

Sind die entsprechenden Gutachten fertig und fallen aus Sicht der Fans positiv aus, kommt nun die Frage ins Spiel, wer dazu berechtigt ist, Bengalos zu zünden und hochzuhalten. Jeder? Ausgewählte? Nur Vereinsangestellte? Ich finde da den Vergleich mit den Fahnenpässen ganz sinnvoll. Es müssten Personen sein, die ihre Personalien hinterlegen und dafür unterschreiben, dass sie, um es mal salopp zu sagen, mit den Dingern keinen Scheiß machen, sprich nicht werfen und nicht auf andere Personen halten.

Weiter müsste man überlegen, welche Anforderungen diese Personen erfüllen müssen. Denkbar wäre ein gewisses Mindestalter, eine Teilnahme an einem Seminar, ein Erste-Hilfe-Schein (falls denn mal etwas passieren sollte), eventuelle Eintragungen im Polizeiregister könnten herangezogen werden. Sollte eine Person allen Anforderungen entsprechen, so kann sie sich auf eine Art Pyro-Pass, ähnlich dem Fahnenpass, bewerben. Pro Verein gibt es eben so viele Pässe, wie es der Pyro-Bereich räumlich zulässt. Auch in den Gästeblöcken könnte es ähnlich gehandhabt werden wie mit den Fahnen, dass nur eine bestimmte Anzahl an Bengalos gezündet werden dürfen.

Dann stellt sich noch die Frage, inwieweit der DFB den Fans entgegen kommen würde. Er wird sicherlich nicht mit einem Mal das Verbot komplett kippen und sagen "Sport Feuer frei!". Ich könnte mir denken, dass es eine Art "Zündeln auf Bewährung" gibt, wo geschaut wird, inwieweit das erlaubte und kontrollierte Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen die Sicherheit in den Blöcken aufgrund ausbleibender verboteneder Zündelei erhöht. Dazu wäre dann wirklich eine Selbstregulierung nötig, nicht nur in den Szenen der einzelnen Städte, sondern im ganzen Bundesgebiet. Und genau das bereitet mir Sorgen.

Dass es hin und wieder Idioten geben wird, die mal einen Böller dazwischen schmeißen oder ein paar hundert Gramm Rauchpulver zünden, wird man wohl nie ganz unterbinden können, genauso wie es immer Idioten geben wird, die mit halbvollen Bierbechern durch die Gegend werfen. Ich befürchte eher, dass nicht ganz (Ultra-)Deutschland an einem Strang ziehen wird und einzelne Szenen den Larry raushängen lassen, schon alleine um gegen das "Zusammenarbeiten" zwischen Fans und Verband zu protestieren. Namen will ich keine nennen, der ein oder andere wird sich denken können, wen ich meine.

Sollten diese Befürchtungen unbegründet bleiben bzw. sich die Verfehlungen auf Einzelfälle reduzieren, denke ich, dass dies ein Konsens sein könnte, von dem langfristig alle profitieren könnten:
- keine Gefahr mehr durch unkontrolliertes Abbrennen
- keine Gefahr mehr durch giftigen Rauch durch selbst zusammen geschüttetes Pulver
- die Einlasskontrollen könnten deutlich lascher angegangen werden, was ein Vorteil für alle Gästefans wäre, da die bisherigen scharfen Kontrollen in erster Linie auf das Schmuggeln von verbotener Pyrotechnik gezielt sind
- keine Gefahr mehr für Spieler/Ordner/Fotografen usw. durch umherfliegende Bengalos und Böller
- keine Strafen mehr für die Vereine
- die Fans haben die farbenfrohe Kurve, die sie wollten

Dies stellt lediglich meine persönliche Meinung dar, wie ich es mir vorstellen könnte. Um Erweiterungen, Verbesserungen und (sachliche) Kritik wird ausdrücklich gebeten.

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 Betreff des Beitrags: Re: Pyrotechnik
BeitragVerfasst: 23.03.2011 16:24 
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@bierfahrer96

Wenns denn so wäre, für mich als Pyroskeptiker keine Einwände.

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 Betreff des Beitrags: Re: Pyrotechnik
BeitragVerfasst: 23.03.2011 17:08 
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bierfahrer96 hat geschrieben:
Denkbar wäre ein deutlicher und für jedermann sichtbarer Hinweis am Eingang zu den entsprechenden Blöcken, dass Menschen mit bronchialen Erkrankungen beispielsweise die ersten acht Reihen im Stehblock meiden sollten, da es dort infolge von pyrotechnischem Abbrennen zu einer Rauchentwicklung kommen kann.

dieses verfahren könnte man schon jetzt mal "testen", um ein paar (hundert) plätze zu raucherzonen zu erklären. Bild

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 Betreff des Beitrags: Re: Pyrotechnik
BeitragVerfasst: 23.03.2011 19:14 
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Das vom bierfahrer zitierte Szenario klingt auf den ersten Blick nicht schlecht. Bei genauerer Betrachtung hat es aber schon einige Schwächen bzw. geht von Voraussetzungen aus, die ich persönlich eher für wenig realistisch halte.

Die Idee mit dem Pyro-Pass hat schon was für sich, keine Frage. Nur kann damit meines Erachtens kaum sichergestellt werden, dass Pyros nur von den Leuten abgebrannt werden, die dafür eine Berechtigung haben. Anders als große Fahnen lassen sich Pyros sehr viel besser (von nicht-autorisierten Leuten) ins Stadion schmuggeln... Was ja in der Vergangenheit auch nicht selten passiert ist. Von daher kämen gelockerte/laschere Eingangskontrollen für mich auch nach Einführung eines solchen Systems keinesfalls in Frage.

Zudem basiert die ganze Nummer ja anscheinend maßgeblich auf den Erkenntnissen der Gutachter. Schließlich sollen die ja mehr oder weniger die Zonen, in den Pyros gefahrlos gezündet werden, festlegen. Meines Erachtens wird sich bei dieser Fragestellung jedoch auch der beste Gutachter gehörig die Zähne ausbeissen.

Selbstverständlich lasse ich mich aber auch gerne vom Gegenteil überzeugen.

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RE1

Opa raus!!!


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