Ich zitiere zwei Textpassagen:
Borussia Dortmund:
Der BVB begründet diese als Preisanpassung firmierende Preissteigerung mit höheren Betriebskosten und der erhöhten Abgabe für die Beförderung mit öffentlichen Verkehrmitteln des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VVR).
Quelle: Roter Sauerländer
Hat Watzke hier von Kind abgeschrieben? Sollte man jetzt nicht das Kartellamt informieren? Illegale Preisabsprachen sind doch verboten.
Hertha BSC:
Die wirtschaftlichen Zwängen für Hertha sind groß. So sind die Schulden des Berliner Bundesligisten trotz eines deutlichen Zuschauerzuwachses von 29 Millionen Euro (Stand: 30. Juni 2008) auf nun 33,5 Millionen Euro angewachsen. Herthas Bosse erklären dies gern als Folge der aktuellen, weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise. (Quelle:Tagesspiegel)
Erhöhung der Energiekosten und der Beförderungspreise, Weltwirtschaftskrise, alles Argumente unfähiger Führungskräfte. Schaun wir mal wann andere Vereine Ihre Unfähigkeit beweisen?
Indian96 hat geschrieben:
Wo ist eigentlich das Problem mit den Ticketpreisen?
Das ist die die einzig richtige Frage. Denn es gibt kein Problem mit den Ticketpreisen. Das Problem sind die Kicker und deren Leistung. Nur sind die, die die Kohle schubkarrenweise nach Hause fahren, anscheinend gar nicht verantwortlich. Wenn ich mir die brutalst mögliche Kritik an Hecking anschaue und die niedliche Beschreibung der Spielerleistungen lese, lässt das kaum eine andere Deutung zu.
Wie im Forum zu lesen war, werden die Zeiten Rangnicks glorifiziert. Zu recht, was das Erlebnis Fußball betrifft. Denn genau das wollen die Zuschauer sehen. Offensiven Fußball, spannende Strafraumszenen und Tore. Da werden selbst schlechte Kicks, wie das 4:4 gegen Dortmund zum Event. Wenn ein Verein schlechten Fußball spielt, dann wird folgerichtig an den Ticketpreisen rumgenörgelt. Spielt der Verein guten und erfolgreichen Fußball oder werden Events erwartet, geraten die Ticketpreise in den Hintergrund.
Ich habe Euch mal eine Tabelle mitgebracht, die interessante Einsichten bietet: Quelle: Morgenpost
Ein HSV-Heimtor kostet 22 Euro
»Wölfe« stehen ganz oben
Die Festung stand wie eine Eins. Der HSV ließ in der Nordbank Arena selten etwas anbrennen, schickte seine Fans meist fröhlich nach Hause. Platz zwei der Heimtabelle. 13 Siege, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen stehen nach der Saison zu Buche. Nur mit den Toren geizten die Stars. Jeder Treffer kostete die Anhänger satte 22,04 Euro - nur Ligaplatz 15.
In der Wertung wird der Preis der an den Spieltagen erhältlichen Einzeltickets mit den zu Hause erzielten Toren verrechnet. Der Durchschnittspreis beim HSV lag demnach bei 35 Euro. 27 Tore erzielten Olic und Co. in den 17 Heimspielen, alle 57 Minuten eines.
Die Spitzenposition der Wertung belegt Meister Wolfsburg - hier zahlten die Fans lediglich sieben Euro pro Tor. Dzeko und Grafite sei Dank. Letzter ist der 1. FC Köln. Kostenpunkt pro Treffer: 36,92 Euro. Ein teurer Spaß am Rhein.
Info:
Einzeltickets
Platz, Verein ,Durchschnittspreis Einzelticket Anzahl Heimspiele Tore gesamt Alle xx Minuten ein Heimspieltor Platz/ Tor
1. VfL Wolfsburg 21, 17, 51, 30, 7,00 Euro
2. SV Werder Bremen 23, 17, 43, 36, 9,09 Euro
3. TSG Hoffenheim 20, 17, 30, 51, 11,33 Euro
4. FC Bayern München 31, 17, 45, 34, 11,71 Euro
5. FC Energie Cottbus 14, 17, 19, 81, 12,53 Euro
6. Borussia Dortmund 26, 17, 34, 45, 13 Euro
7. VfL Bochum 18, 17, 23, 67, 13,30 Euro
8. Hannover 96 25, 17, 31, 49, 13,71 Euro
9. Hertha BSC Berlin 30, 17, 29, 53, 14,66 Euro
10. VfB Stuttgart 28, 17, 34, 45, 15 Euro
11. Bayer Leverkusen 23 , 17, 31, 49, 15,35 Euro
12. Bor. Mönchengladbach 28, 17, 23, 67, 17,00 Euro
13. Eintracht Frankfurt 32, 17, 26, 59, 18,31 Euro
14. FC Schalke 04 35, 17, 26, 59, 20,92 Euro
15. Hamburger SV 25, 17, 27, 57, 22,04 Euro
16. Karlsruher SC 23, 17, 18, 85, 23,61 Euro
17. Arminia Bielefeld 30, 17, 16, 96, 24,44 Euro
18. 1. FC Köln, 17, 14, 111, 36,92 Euro
Ende des Artikels.
Wie zu sehen ist, stehen zwei Traditionsvereine und 2 Geldsackteams an der Spitze der Tabelle. Alle 4 Teams spielen offensiven und erfolgreichen Fußball und füllen damit nicht nur ihr eigenes Stadion. Sie bieten den Zuschauern den höchsten Eventcharakter und das im Gegensatz zu anderen Vereinen zu einem günstigen Tarif.
3 der 4 Vereine haben richtig viel Geld in Hand genommen, um den Zuschauern diesen attraktiven Fußball bieten zu können. Dabei wurde der Erfolg durch sehr unterschiedliche Weise erzielt: In München durch Stars in WOB und HH mit ein paar Sternchen, die richtige Stars werden können und jungen richtig guten Kickern. Lediglich Bremen hat es in den letzten Jahren geschafft mit weniger Geld, dafür aber mit Geschick und Augenmaß erfolgreichen Fußball incl. CL zu spielen. Ob Werder das aufgrund des finanziellen Drucks in den nächsten Jahren weiter schafft, bleibt abzuwarten.
Gerade WOB und Hoffenheim zeigen, was man mit der Abschaffung der 50+1-Regel erreichen kann. Ich vertete nicht die These, dass die Abschaffung der Regel nur Nachteile bringt. Ganz im Gegenteil. Ein geordneter Einstieg von Investoren würde die Bundesliga erheblich attraktiver machen und das Spielerlebnis gerade in Hannover um ein Vielfaches steigern.
Ärgerlich ist nur, dass die Geldsackvereine, wie hier vorausgesagt, englische Verhältnisse geschaffen und die Preise exorbitant erhöht haben. Aus gut unterrichteten Kreisen habe ich gehört, dass Winterkorn den Verein demnächst an einen Scheich aus Abu Dabi verkaufen will.
Nur noch mal die Ticketpreise zum Vergleich:
Eintrittpreise Kurve Sitzplatz (Vollzahler) 2007/2008
96: 27,00 €
HH: 25,00 €
WOB: 19,00 €
Sollte der Blick auf die Preise leichte Schmerzen verursachen, ist das durchaus gewollt.
