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 Geplante Vereinsübernahme Hannover 96 durch Investoren 2018 Moderations-Bereich
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 Betreff des Beitrags: Re: Geplante Vereinsübernahme Hannover 96 durch Investoren 2
BeitragVerfasst: 17.07.2014 12:19 

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@Cherek
Ich will ja überhaupt niemanden in einem Fußballforum meine Meinung zu Rating Agenturen, einer privaten "federal reserve", Genpatenten und Zugriff auf Trinkwasserressourcen zumuten.

Aber der Hinweis darauf das Anteile irgendwann alle verkauft sind und Investoren letztendlich Renditen erzielen wollen, die künftigen Bilanzen fehlen werden, müsste doch in diesem Zusammenhang themenbezogen und somit erlaubt sein, oder? :wink:

Wie gesagt, ich erwarte ja gar nicht, dass man meine Postionen zwingend teilt. Ich würde mich einfach freuen wenn ein paar darüber nachdenken, bevor sie wohlwollend den momentanen Weg, den 96 grade geht, begleiten.

@fosorom
Dann bin ich ja beruhigt. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass es mir grad jetzt um die Vereinsübernahme geht. Meine Meinung, über mögliche Formen mit seinem kritischen Standpunkt umzugehen, habe ich ja auch an anderer Stelle auch kund getan. Ich würde diese Themen aber ungern vermischen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geplante Vereinsübernahme Hannover 96 durch Investoren 2
BeitragVerfasst: 17.07.2014 13:22 
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Gegenwind hat geschrieben:
@Cherek
Ich will ja überhaupt niemanden in einem Fußballforum meine Meinung zu Rating Agenturen, einer privaten "federal reserve", Genpatenten und Zugriff auf Trinkwasserressourcen zumuten.



Würde mich in der Laberecke aber durchaus interessieren ;)

Gegenwind hat geschrieben:
Aber der Hinweis darauf das Anteile irgendwann alle verkauft sind und Investoren letztendlich Renditen erzielen wollen, die künftigen Bilanzen fehlen werden, müsste doch in diesem Zusammenhang themenbezogen und somit erlaubt sein, oder? :wink:


Verbieten kann und will ich gar nichts ;)
Aber ich teile Deine Meinung nicht. Nimm Bitcoins. Bitcoins sind endliche Ressourcen, weil es nur einen bestimmten Nummernbereich gibt, sodass sie "endlich" sind. Als das System eingeführt wurde, hatten sie anfangs keinen in anderen Währungen bezifferbaren Wert. 2010 wurden die ersten Wechselkurse durch Personen in den Bitcointalk-Foren ausgehandelt. Der Wechselkurs von US-Dollar nach Bitcoins bewegte sich bis Ende 2011 nur im einstelligen Bereich, d. h. man erhielt für unter 10 US-Dollar einen Bitcoin. Mittlerweile bekommt man 450 Dollar für einen Bitcoin (zwischenzeitlich 1200). Gleiche bei Aktien. Man kann nur 100% eines Unternehmens halten, nicht mehr. ABER: Wenn das Unternehmen wächst, die Arbeit also gut gemacht wird - im Profifußball also die Einnahmen immer weiter steigen - dann gibt es sehr wohl interessenten, die immer noch mehr Geld ausgeben wollen, um gleiche Renditen zu haben, oder diese zu erhöhen.
Ergo: Selbst wenn alle Anteile verkauft sind, gibt es Investoren, die Teile von der guten Arbeit ab haben möchten. Und diese schützen ihr neu investiertes Kapital (welches an den ausbezahlten Investor ausgeschüttet wurde), indem sie in die "Fußballmarke" wieder frisches Geld schießen. Nicht umsonst ist es eine KGaA.
[/quote]

Gegenwind hat geschrieben:
Wie gesagt, ich erwarte ja gar nicht, dass man meine Postionen zwingend teilt. Ich würde mich einfach freuen wenn ein paar darüber nachdenken, bevor sie wohlwollend den momentanen Weg, den 96 grade geht, begleiten.


Das kann ich gut verstehen. ABER ich würde mir wünschen, dass du eben differenzierst. Ich UNTERSTELLE, dass Martin Kind so handelt, wie er handelt, um Hannover einen konkurrenzfähiges Fußballteam in der Bundesliga zu ermöglichen. Vielleicht nicht als Primärziel, wohl aber als "Abfallprodukt". Und unter den momentanen Rahmenbedingungen, macht er meiner Ansicht nach einen guten Job. Wie gesagt - dass ich mir wünschen würde, dass jemand die Rahmenbedingungen anpasst, steht auf einem anderem Blatt. Aber das ist meine "Fußballromatik".


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 Betreff des Beitrags: Re: Geplante Vereinsübernahme Hannover 96 durch Investoren 2
BeitragVerfasst: 17.07.2014 15:39 

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Klar gibt es Beispiele in denen Investitionen so gezielt eingesetzt werden, dass der Folgegewinn die Renditebedürfnisse abdeckt und dem Investitionsnehmer darüber hinaus Zuwachs beschert, den er ohne die Investion nicht gehabt hätte. zu dem Bitcoinbeispiel kann ich ehrlicherweise nix sagen, weil ich mich mit dem Thema überhaupt nicht beschäftigt habe.
Allerdings weiß ich wie sich das Investitionsklima verändert hat. Nachhaltigkeit für die Investitionsnehmer ist zur absoluten Ausnahme geworden. Dort wird in immer kürzeren Zyklen gedacht, in denen erfolgsbeteiligte Mitarbeiter zeitnah maximale Renditen für den Investitionsgeber erzielen sollen.
Mein Berufsleben hat mich bisher zu zwei Arbeitgebern geführt, deren Investoren innerhalb kürzester Zeit wirtschaftlich gesunde Standorte abgewickelt haben und vom Investitionsnehmer nichts mehr übrig geblieben ist.
Die ersten 10 Jahre habe ich gehofft und auch geglaubt, MK sei ein nachhaltiger Investor alter Schule. Vielleicht war er das sogar auch. Nach seinen Angriff auf 50+1 habe ich dann mal ein bisschen genauer hingeschaut und mir sind Dinge aufgefallen die meine Zweifel nähren.
Selbst wenn ich mich irre wäre es dennoch in meine Augen ein fataler Fehler die letzten Schutzmechanismen im Vertrauen auf seine Redseligkeit Preis zu geben. Bei allen Respekt, was glaubt ihr denn wie viele Jahre er noch aktiv sein wird? Im Vertrauen auf seine Person alle Zügel aus der Hand zu geben (und zwar für immer) ist doch Wahnsinn.

Das ganze ist unabhängig davon, dass ich seine Bilanzen in Sachen wirtschaftlicher und sportlicher Entwicklung und diverse Personalentscheidungen jetzt nicht herrausragend abgehoben finde mit dem was die vergleichbare Konkurrenz so abliefert. Es gibt welche die habens schlechter gemacht als er, aber auch einige die es besser gemacht haben. Und denen wird nicht nachgesagt, dass der Erfolg nur ihrer Person zu verdanken ist. Wenn 96 nur durch Kind geschafft hat sich in der Bundesliga zu etablieren, wie ist es denn Mainz ohne ihm gelungen? Haben die auch nen GröPaZ?
Vor allem sein Verständnis von Fußballklubs als Premiummarke lassen mich inzwischen zu einen erklärten Gegner seiner Person machen. Aus dieser Position fällt es mir schwer unkommentiert zu lassen, wenn andere von ihm reden als ob er über Wasser laufen könnte.
Ich versuche zumindest immer meinen Widerspruch mit Argumenten zu hinterlegen. Die muss man ja nicht teilen, aber soviel Meinungspluralismus sollte die Diskussion aushalten. Wenn nicht, ist das meist ein guter Indikator dafür, dass etwas faul ist.

Zum Thema Laberecke, ich finde doch so schon kaum noch Diskussionspartner, die mit mir Argumente austauschen wollen. :wink2:
Wenn ich jetzt auch noch zu fußballfremden Themen äußere, verlieren ich die auch noch, und habe hier nur noch Leute die mich auf den Scheiterhaufen wünschen, den Nachweis erbringen mochten, dass ich ein verkappter Pyroultra bin, oder statt auf das was ich geschrieben haben zu reagieren, lieber versuchen mit ein paar Unterstellungen meine ach so unlauteren Motive aufzudecken :noidea2:
Da lass ich lieber die Finger von sowas.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geplante Vereinsübernahme Hannover 96 durch Investoren 2
BeitragVerfasst: 17.07.2014 16:40 
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Gegenwind hat geschrieben:
Aber der Hinweis darauf das Anteile irgendwann alle verkauft sind und Investoren letztendlich Renditen erzielen wollen, die künftigen Bilanzen fehlen werden, müsste doch in diesem Zusammenhang themenbezogen und somit erlaubt sein, oder? :wink:


Prinzipiell hast Du völlig recht. Angel Investments hin oder her, ein Investor erwartet normalerweise eine Rendite, im - für ihn - Idealfall finanziert sich so eine Übernahme damit selbst. Die Eigentümer von ManU ziehen Jahr für Jahr Geld aus dem Verein ab, um ihr Geld zurückzuerhalten und vermutlich sogar zu vermehren. Auch ein Investment aus Eitelkeit kann zu ganz großen Problemen führen, siehe 1860.

Dennoch denke ich, dass diese beiden Fälle anders liegen als Hannover 96. Geld ist hier wohl kaum zu verdienen und lokale Investoren können durchaus in erster Linie am sportlichen Erfolg interessiert sein, Rossmann und Meyer z.B. scheinen ja echte und lebenslange Rote zu sein.

Natürlich kann es sein, dass ich daneben liege, aber ich sehe die Zukunft nicht so schwarz, wie Du, Gegenwind. Allerdings kann ich als studierter Politologe vollkommen nachvollziehen, worum es Dir geht und teile Deine Einschätzungen zu den von Dir genannten Themen.

Gegenwind hat geschrieben:
Wenn 96 nur durch Kind geschafft hat sich in der Bundesliga zu etablieren, wie ist es denn Mainz ohne ihm gelungen? Haben die auch nen GröPaZ?


Nein. Die haben eine fast unschlagbare Personalpolitik und -kontinuität gepaart mit großem fußballerischen Sachverstand und sicher auch einer Prise Glück. Aber das ist auch das Königsbeispiel, es gibt viel, viel mehr Vereine, denen es deutlich schlechter ergangen ist als Hannover 96 und die froh wären, mit uns tauschen zu können.

_________________
Konjugation eines unregelmäßigen Verbs

Ich bin fest.
Du bist eigensinnig.
Er ist ein dickköpfiger, unbelehrbarer Hornochse.
(Bertrand Russell)


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 Betreff des Beitrags: Re: Geplante Vereinsübernahme Hannover 96 durch Investoren 2
BeitragVerfasst: 17.07.2014 17:07 
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Gegenwind, ich bin tatsächlich ein wenig naiv. Ich glaube nämlich weiterhin, dass solche Szenarien, wie du sie beschreibst, bei Investitionen eher die Ausnahme sind, und sich dies rächen wird.

Im Moment befinden sich die Zinsen in einem historischen Tief. Leute mit Geld können dies kaum noch gut vermehren, es sei denn mit "Risikooptionen". Da gibt es natürlich unterschiedliche Risikoklassen, sodass man einen schnellen und hohen Gewinn oder eben das Gegenteil einstreichen kann.

Die Gewinnerwartung eines Investors bei einer Unternehmung sollte ungefähr 7% + marktüblicher Zins sein. Wurde mir mal beigebracht. Darunter würde es sich nicht rechnen. Keine Ahnung, ob das stimmt, aber ich vertraue meinem "Lehrer" da mal. Also ist ein Unternehmen eher ein "überschaubares Risiko" - natürlich differenziert nach Markt, in welchem es sich bewegt. So ist der Profisport eben doch eher als Risikohöher zu betrachten, als andere Unternehmungen.

Wenn solide wirtschaftende Investoren (und damit meine ich nicht nur Kind, sondern im Moment die "Investorengruppe") die Marke 96 führen - denn es ist ja streng genommen kein Verein mehr, das betont Kind sehr wohl richtig - kann ich in dem momentanen Profisport nichts dagegen sagen.

Du hast absolut berechtigterweise Zweifel, dass es immer solch solide Investoren geben wird. Vielleicht kommt eines Tages der Tag, an welchem Leute auf schnellen Profit aus sind. Aber das ist der Preis, um momentan Bundesliga zu spielen.

Denn im Ernst: Derjenige, der bezahlt, bestimmt. Zumindest wenn derjenige, der bezahlt wird, das Geld annimmt. Jeder der Geld bekommt, fühlt sich dem Geldgeber verpflichtet. Zumindest wenn er nicht glaubt, dass ihm das "sowieso zusteht." Und damit ist im Profisport nicht zu rechnen.

Aber ich glaube, deine Angst ist, dass wir mal keine Lieblingsmarke mehr haben, weil sie abgewickelt wird. Weil Heuschreckenunternehmer sich schnelles Geld versprechen. Und das kann passieren. Wenn man einen gewissen Kaderwert hat, dass alles "verkauft" wird, Transfereinnahmen generiert, von denen die Investoren dann einen Teil abbekommen. Das kann ich nicht leugnen.

Aber das ist der Preis der Professionalisierung. Vielleicht kommt auch einmal der Tag, an dem Red Bull einen Verein kauft, und seine Spieler dann zu Rasenball transferiert. Dann hat man mindestens einen Konkurrenten weniger in der Liga.

Je mehr ich drüber nachdenke, desto schlimmer finde ich es Fan zu sein - und nicht entscheider ;)


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 Betreff des Beitrags: Re: Geplante Vereinsübernahme Hannover 96 durch Investoren 2
BeitragVerfasst: 17.07.2014 19:38 

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der rote hat geschrieben:
Dennoch denke ich, dass diese beiden Fälle anders liegen als Hannover 96. Geld ist hier wohl kaum zu verdienen und lokale Investoren können durchaus in erster Linie am sportlichen Erfolg interessiert sein, Rossmann und Meyer z.B. scheinen ja echte und lebenslange Rote zu sein.

Hattest du bei Maschmeyer ein ähnlich gutes Gefühl?

der rote hat geschrieben:
Nein. Die haben eine fast unschlagbare Personalpolitik und -kontinuität gepaart mit großem fußballerischen Sachverstand und sicher auch einer Prise Glück. Aber das ist auch das Königsbeispiel, es gibt viel, viel mehr Vereine, denen es deutlich schlechter ergangen ist als Hannover 96 und die froh wären, mit uns tauschen zu können.

Sehe ich auch so, dass die gute Leute haben. Ich bin auch überzeugt davon, dass es noch mehr Leute gibt, die den Job gut machen oder machen würden. Deswegen kann ich mit solchen Aussagen wie, ohne Kind wären wir abgestiegen nichts anfangen.
Das ist aber oft die einzige Antwort die ich erhalte, wenn ich an den unterschiedlichsten Punkten, meiner Ansicht nach berechtigte, Fragen zum jeweiligen Sachverhalt stelle, wenn jemand die Leistungen von MK in den Himmel lobt.
Manchmal wird dann noch die wirtschaftliche Stabilität ins Feld geführt. Aber auch da muss ich für mich festhalten, auch das kriegen in den letzten Jahren alle Mitglieder der BuLi ganz gut hin. Ist wohl in den Boomzeiten wohl auch nicht so eine Raketenwissenschaft für seriöse Geschäftsleute das zu schaffen. Die Vereine, die in den letzten Jahren in gefährliche Schieflagen geraten sind, sind eher die, die jetzt schon mit den Teufeln tanzen (Dortmund, Schalke, Hamburg) und weniger die Klubs unser Kragenweite.

Ich werde halt immer skeptisch, wenn konkrete Fragen zu Sachverhalten gestellt werden, auf die ich zumindest keine Antwort habe, und dann nur mit solchen unüberprüfbaren Zuschreibungen argumentiert werden kann.

Cherek hat geschrieben:
Gegenwind, ich bin tatsächlich ein wenig naiv. Ich glaube nämlich weiterhin, dass solche Szenarien, wie du sie beschreibst, bei Investitionen eher die Ausnahme sind, und sich dies rächen wird.

Cherek, ich bin gar nicht so selbstherrlich, dass ich behaupte MK´s Absichten durchschaut zu haben und mir sicher bin auf jeden Fall sicher bin richtig zu liegen. Ich vermute gar nicht sowas wie den von dir beschriebenen GAU. Aber auch Vorstufen davon lassen mich erschauern. Deswegen suche ich nach Antworten die mir meine Zweifel nehmen oder bestätigen. Bevor ich solche erhalte, beteiligen sich dann oft Leute in der Diskussion, die eher von einem volkstümlichen Urvertrauen beseelt sind, und die beiden oben von mir angesprochenen "Verdienste" in den unterschiedlichsten Variationen ins Feld führen anstatt auf den konkreten Sachverhalt einzugehen. Grade bezüglich der Einschätzung von MK´s Handlungen habe ich alles andere als eine abgeschlossene Meinung. Will heißen, wenn es einen Prokindianer gäbe, der überzeugende Argumente ins Feld führen kann, wäre ich an dieser Stelle gut belehrbar.

Wo ich relativ eingefahren bin, wenn mir jemand erzählt die geplanten Schritte sind notwendig um Konkurrenzfähig zu bleiben. In Hamburg sind sich ja auch (fast) alle sicher nun das große Los gezogen zu haben. Wenn man die Diskussionen verfolgt stellt man sehr schnell fest, dass einige von den glühenden 100+ern völlig unterschiedlicher Meinung sind, was sie da denn nun beschlossen haben. Zumindest ein Teil von ihnen muss also etwas zugestimmt haben, was sie nicht im geringsten durchdrungen haben. Einig sind sich alle nur, dass nun alles viel besser wird. Das wäre zugegebener Maßen bei den Fehlern der letzten Führungen dort auch wahrlich kein Kunststück, aber Erfolg dadurch automatisch voraus zu setzen, dass man Mitbestimmung aufgibt finde ich abenteuerlich. Warum haben die bitte nicht ihre 86% benutzt um genau die Leute, die sie für so viel fähiger halten in die entsprechenden Gremien zu wählen?

Vereine wie Mainz, Gladbach und auch 96 konnten auch mit 50+1 wenn alles gut läuft trotzdem mal die ein oder andere EL League Saison abschnappen. Obwohl schon Konstrukte wie Wolfsburg und Hoffenheim mit in der Verlosung waren. Deutschland ist nach wie vor international konkurrenzfähig zu England.
Die Logik der Leute, die uns erklären wollen, dass die totale Privatisierung unabdingbar ist greift also nicht. Wenn Kind 50+1 für Hannover kippt, hilft uns das nicht gegen die bösen Leverkusener, Leipziger und Co., sondern es öffnet weiteren Konstrukten eine neue Möglichkeit in das gewachsene Gefüge einzudringen.
Ihr beschreibt doch immer recht treffend die provinzielle Dimension um MK und 96. Wie soll uns also die Maßnahme gegen Hausnummern wie VW und Red Bull schützen?

Ich bin einfach nicht bereit mir von einen Investor erzählen zu lassen, der selbst zugibt keine Ahnung von Fußball zu haben, dass der Fussball ab morgen nur noch funktioniert, wenn er völlig unkontrolliert handeln darf.

Und es ist nun mal leider unser Präsi der 50+1 gekippt hat.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geplante Vereinsübernahme Hannover 96 durch Investoren 2
BeitragVerfasst: 18.07.2014 10:22 
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Hmm.. ich kann Deine Argumentation sehr gut nachvollziehen.
Andererseits: Wenn du dem HSV vorwirfst, warum er seine Mehrheit nicht genutzt hat, um im Verein zu bestimmen, könnte ich fragen: Warum hat hier niemand verhindert, dass Martin Kind sich jetzt so benehmen kann, wie er sich hier benimmt? Warum hat hier niemand gegen die KGAA insistiert?

Das hängt meiner Meinung nach eben mit dem Meinungspluralismus zusammen. Spinnen wir mal: Jedes Jahr entscheidet die Mitgliederversammlung darüber, welcher Präsident im Amt ist, und somit, welche handelnden Personen im Amt sind.

Selbst als größter 96 Fan und Wohltäter würde ich doch unter diesen Umständen kein Geld in den Verein stecken. Wenn in drei Monaten jemand anders damit haushaltet. Also - was meinst Du, wo wir wären, wenn der Verein in bestimmten Situationen geldtechnisch nicht Handlungsfähig gewesen wäre? Und das ist unabhägig von MK als Präsident. Denn nirgendwo steht, dass ein Präsident mit seinem Privatvermögen für den Erfolg haftet ;)

Letztendlich geht es für mich wieder zurück auf:
Wer bezahlt, will bestimmen. Und ja, du hast sicherlich recht, dass einiges von dem Kapital, dass Kind und die Investoren gegeben haben dazu gebraucht wurde, um Fehler von Entscheidern wieder auszubügeln.

Und anscheinend hat Mainz bessere Entscheider, sodass nicht so viel externes Kapital notwendig ist.

Mal abgesehen davon, dass in diesem Szenario nur "Jahresverträge" mit den Entscheidern gemacht werden dürften...

Wie auch immer. Martin Kind ist kein heiliger. Er hat interessen. Geld verdienen glaube ich nicht - dass wäre wirklich ein sehr langer Return on invest. Das hätte er schneller und einfacher haben können. Eher Reputationsgewinn.

Aber es ist mit sein Verdienst, dass Hannover in der Bundesliga spielt. Nachweislich. Ob es anderen gelungen wäre, ist rein spekulativ. Das zumindest, musst du zugeben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geplante Vereinsübernahme Hannover 96 durch Investoren 2
BeitragVerfasst: 18.07.2014 13:44 
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Gegenwind, was ich von dir in diesem Faden lese, findet bei mir höchste Zustimmung. Bewundernswert zudem dein Stil dabei, denn du kommst ohne jede überzogene Schärfe und erst recht ohne persönliche Beleidigungen aus. Großes Kino :nuke:

Sehr interessant, wie du herausgearbeitet hast, wie oft auch einfache und weniger einfache Sachverhalte, über die man diskutieren kann und auch sollte, von denen oft reflexartig mit festgemauerten Allgemeinplätzen gekontert werden, deren Meinung es ist, Martin Kind ist nicht ersetzbar. Ohne Kind wären wir nicht Bundesliga und dergleichen mehr.......

Kann sein, muss aber nicht sein.

Genau so gut kann man einfach mal so ohne weitere argumentative Untermauerung in den Raum stellen, ein anderer Präsident als Kind hätte es vielleicht geschafft, noch mehr aus dem Verein zu machen. Standort und wirtschaftliche Voraussetzungen geben es zum Beispiel her, über eine bessere Ausgangslage zu verfügen als es zum Beispiel Mainz 05, der FC Augsburg, und der SC Freiburg vorweisen können. Vom SC Paderborn gar nicht zu reden.

Ausgenommen hiervon natürlich die Zeit, wo Kind ganz einfach den Zug nach unten aufgehalten hat. Da war er vermutlich - zu diesem Zeitpunkt - ohne Alternative und das sollte man in der Rückschau folglich an allerhöchster Stelle wertstellen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geplante Vereinsübernahme Hannover 96 durch Investoren 2
BeitragVerfasst: 18.07.2014 14:25 
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Gegenwind hat geschrieben:
In Hamburg sind sich ja auch (fast) alle sicher nun das große Los gezogen zu haben.


Das dürfte in der Tat ein Fehlschluss sein. Ich halte zwar viel von Beiersdorfer und auch dessen bisherige Entscheidungen wirken klug und durchdacht. Dass aber Kühne Geld nur gegen Anteile rausrücken will und dazu einen Angestellten in der Vereinsführung platziert hat, erscheint mir der Anfang des nächsten Problems zu sein. Ein oder zwei Jahre, dann wird es dort richtig knallen.

Cherek hat geschrieben:
Wie auch immer. Martin Kind ist kein heiliger. Er hat interessen. Geld verdienen glaube ich nicht - dass wäre wirklich ein sehr langer Return on invest. Das hätte er schneller und einfacher haben können. Eher Reputationsgewinn.


Das sehe ich auch so. Martin Kind hat bereits so viel Zeit und Geld in den Verein gesteckt, dass er das nicht einmal wiedersehen würde, wenn er den Verein an einen Scheich verscherbeln könnte - Hannover 96 ist kein ManU.

Ein ehemaliger Kollege kennt Martin Kind persönlich und sagt, der Mann wäre ausgesprochen eitel. Da dürfte die Motivation zu suchen sein: er will auf Teufel komm raus allen zeigen, dass er es schafft, mit diesem Verein Erfolg zu haben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Geplante Vereinsübernahme Hannover 96 durch Investoren 2
BeitragVerfasst: 18.07.2014 14:30 
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Gegenwind hat geschrieben:
Wo ich relativ eingefahren bin, wenn mir jemand erzählt die geplanten Schritte sind notwendig um Konkurrenzfähig zu bleiben.

Ich teile die meisten Deiner Aussagen. Nur zu dem oben zitierten Punkt bin ich geteilter Meinung.

Sicherlich ist es so, dass Kapital nichts wert ist, wenn es nicht von wissenden Köpfen verwaltet und eingesetzt wird. Auf der anderen Seite können wissende Köpfe ohne größeres Kapital bestimmte Ziele nicht erreichen. Im Hinblick auf den viel genannten Verein FSV Mainz 05 mag es stimmen, dass dort durch professionelle Strukturen mit wenig finanziellen Mitteln seit vielen Jahren etwas geschaffen und aufrecht erhalten wird, das höchste Anerkennung und Respekt verdient. Die Kehrseite der Medaille ist, dass trotz dieser hervorragenden Arbeit der Club niemals Ziele in Kontinuität anstreben kann, die nach Oben hin betrachtet abseits von punktuellen EL-Teilnahmen liegen. Man stelle sich mal vor, eben diese Strukturen würden nun mit zusätzlichem Kapital getränkt werden.
Die essentielle Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt, ist ja die, ob solche Strukturen (wie die in Mainz) überhaupt noch weiter existieren könnten, sollte die 50+1 Regel vollständig kippen, da hier Kapital- und Anteilseigner zunächst rein formal ein Machtvakuum erhielten. Ich bin fest davon überzeugt, dass die „Zugabe“ von Geld in ein System das System nicht zwangsläufig besser macht - sprich in seiner Funktionalität und Produktivität per se positiv beeinflusst - ohne dass darüber strukturell nachgedacht wird. An dieser Stelle kommt der VFL Wolfsburg der letzten Jahre ins Spiel, bei dem viel Kapital recht sorglos vernichtet worden ist.
Sollte jedoch darüber nachgedacht werden - da bin ich jetzt beispielsweise beim FC Bayern München - kann etwas Größeres entstehen, als es zuvor war. Die Frage des Standpunkts, Anspruchs und der Vision ist maßgeblich für die Haltung in einem und für so einen Prozess. Wenn Kind sagt, dass er Hannover 96 auf Jahrzehnte wettbewerbsfähig halten will und kann, in dem er ein Investorenmodell etabliert, gehe ich persönlich mit der Aussage nicht mit. Wenn er aber sagt, dass er die langfristige Zielerreichung nach Oben korrigieren möchte, dann stimme ich mit Blick aus seiner Brille zu. Denn Kind wird nicht davon ausgehen, dass er unwissende Köpfe für diese Aufgabe auswählt. Als Fan sehe ich jedoch auch, dass wir viel zu verlieren haben.

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André Gide


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 Betreff des Beitrags: Re: Geplante Vereinsübernahme Hannover 96 durch Investoren 2
BeitragVerfasst: 18.07.2014 14:32 
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Er hat doch Erfolg mit dem Verein. Nur Titel hat er noch nicht gewonnen. Martin winkend auf dem Rathaus-Balkon werden wir leider nicht erleben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Geplante Vereinsübernahme Hannover 96 durch Investoren 2
BeitragVerfasst: 18.07.2014 14:40 
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nocci96 hat geschrieben:
Er hat doch Erfolg mit dem Verein.

Das sehe ich auch so. Die Frage ist ja, was er als Erfolg betrachtet.

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André Gide


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 Betreff des Beitrags: Re: Geplante Vereinsübernahme Hannover 96 durch Investoren 2
BeitragVerfasst: 18.07.2014 17:32 

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Cherek hat geschrieben:
Wenn du dem HSV vorwirfst, warum er seine Mehrheit nicht genutzt hat, um im Verein zu bestimmen, könnte ich fragen: Warum hat hier niemand verhindert, dass Martin Kind sich jetzt so benehmen kann, wie er sich hier benimmt? Warum hat hier niemand gegen die KGAA insistiert?

In diesem Prozess bin ich einer von den Außenstehenden (kein Vereinsmitglied), die im Nachhinein eh immer alles besser wissen :oldman: .
Als dass alles seinen Anfang nahm, war (zumindest mir) weder die Tragweite bewusst, noch habe ich mich zu dem Zeitpunkt derart mit unser Vereinspolitik beschäftigt. Schrieb ich ja an anderer Stelle schon, dass ich als Fan mit der ersten Hälfte von Kinds Amtszeit mit seinem Schaffen eigentlich recht zufrieden war. Erst nachdem sein Vorhaben bezüglich 50+1 öffentlich wurde, fing ich an genauer hin zu schauen.
Ich habe in Hannover schlichtweg die Phase verpasst, die ich in Hamburg grade als Außenstehender beobachten kann. Und da gibt es auf jeden Fall Dinge zu sehen, die mich nachdenklich stimmen. Gernot & co haben es dort geschafft mit ein paar griffigen Parolen der überwältigenden Mehrheit der Abstimmenden den Glaube an 100+ einzuimpfen. In Zeiten größter Not ist der Acker für Propheten und Messiasse immer fruchtbar.
Ich kann überhaupt nicht einschätzen ob er vielleicht sogar Recht hat. Das Schlimme ist nur, die glühenden Verfechter von 100+ dort können es auch nicht. Diskutiere mit 10 von ihnen, und du hast nach 30 Minuten 12 verschiedenen Auffassungen was jetzt wie anders ist.

Ähnlich ist es mit dem Firmengeflecht mit dem MK versucht Linzenzen für den Spielbetrieb zu erlangen. Ausgebildete Juristen sind sich nach inzwischen jahrelangen Diskussionen nach wie vor uneins ob dieses Konstrukt was wir heute haben überhaupt 50+1 noch erfüllt oder ob bei der nächsten Lizenzvergabe mal das böse Erwachen kommen kann.

Versucht man sich ein klares Bild zu verschaffen merkt man sehr schnell, dass die Verantwortliche erhebliche Mühe aufwenden Aufklärung in diesem Bereich eher zu verhindern, als sie voran zu treiben.

Und genau das macht mich richtig stutzig. Denn, das habe ich gelernt, ist immer ein sicheres Zeichen dafür, dass grad nichts gutes passiert.

Cherek hat geschrieben:
Das hängt meiner Meinung nach eben mit dem Meinungspluralismus zusammen. Spinnen wir mal: Jedes Jahr entscheidet die Mitgliederversammlung darüber, welcher Präsident im Amt ist, und somit, welche handelnden Personen im Amt sind.

Selbst als größter 96 Fan und Wohltäter würde ich doch unter diesen Umständen kein Geld in den Verein stecken. Wenn in drei Monaten jemand anders damit haushaltet.

Nun ja, ist für mich eher ein Argument gegen Investoren. Mir persönlich gibt es immer ein gutes Gefühl, wenn die Leistungen von Entscheidern überprüfbar sind und es Optionen des Eingreifens gibt.
Und da sind wir genau an den Punkt den ich exponieren mag. Investoreninteressen sind andere als die von Fans und Mitgliedern.

Cherek hat geschrieben:
Also - was meinst Du, wo wir wären, wenn der Verein in bestimmten Situationen geldtechnisch nicht Handlungsfähig gewesen wäre? Und das ist unabhägig von MK als Präsident. Denn nirgendwo steht, dass ein Präsident mit seinem Privatvermögen für den Erfolg haftet ;)

Letztendlich geht es für mich wieder zurück auf:
Wer bezahlt, will bestimmen.

Ich kann mich an dunkel an zwei Lizenzvergaben erinnern die schwierig waren. In einem Jahr wurden in den Medien ein Minus von 6 Millionen kolportiert (schönen Gruß an die: "wir sind seit 17 Jahren wirtschaftlich stabil Fraktion"). Damals hieß es MK sei mit Privatvermögen eingesprungen. Wie genau diese Einspringen allerdings aussah konnte ich zumindest nicht recherchieren. Kapitalerhöhung, Anteilkauf, Darlehen oder Schenkung? Wenn da jemand ne belastbaren Info zu hätte, wäre ich dankbar. Bisher ist es immer nur ein diffuses MK hat so unendlich viel Geld in den Verein gesteckt. Mich würde interessieren auf welche Art und Weise dies passiert ist.

Cherek hat geschrieben:
Aber es ist mit sein Verdienst, dass Hannover in der Bundesliga spielt. Nachweislich. Ob es anderen gelungen wäre, ist rein spekulativ. Das zumindest, musst du zugeben.

Diese Leistung muss ich ihm anerkennen. Also nicht die mit dem Aufstieg, sondern die, dass dieser ihm zugeschrieben wird. Das verblüfft mich jedes mal. Seit unserm Aufstieg sind um die 30 weitere Clubs aufgestiegen. Kennt ihr irgend ein anderes Beispiele als MK, wo es ein Präsident geschafft hat, dass ein so großer Teil der Anhängerschaft diesen Erfolg auf die Fahne des Präsidenten schreibt? Also hier in Berlin glaubt niemand das Hertha wegen Gebauer aufgestiegen ist. Und dem seine Rolle im Verein ist mit Kinds sehr vergleichbar.

Ich halte es da eher wie die Fans anderer Aufsteiger und schreibe diese Leistung eher Ralf Rangnik zu und der damaligen Truppe um einem noch nicht versauten Jan Simak, die einen Fußball gespielt hat, der für mich der beste war, der je in Hannover bewundert werden durfte.

Eule hat geschrieben:
Bewundernswert zudem dein Stil dabei, denn du kommst ohne jede überzogene Schärfe und erst recht ohne persönliche Beleidigungen aus.

Erstmal danke für die Blumen, allerdings mag ich den Strauss an meine Gesprächspartner weiter geben. Selten in diesem Forum auf so eine respektvolle Weise UNTERSCHIEDLICHE Meinungen ausgetauscht. Chapeau und danke dafür.

96HD hat geschrieben:
Sicherlich ist es so, dass Kapital nichts wert ist, wenn es nicht von wissenden Köpfen verwaltet und eingesetzt wird. Auf der anderen Seite können wissende Köpfe ohne größeres Kapital bestimmte Ziele nicht erreichen.

Das möchte ich auch überhaupt nicht bestreiten. Es gibt Investitionen die so sinnvoll/notwendig sind, dass sie ein Geschäftsergebnis derart signifikant verbessern, dass sowie Inverstorenrendite, Rückzahlung und Wertschöpfung durch den Inverstitionsnehmer gleicher Maßen bedient werden können.
Im Fußball könnte dass der Fall sein, wenn ein Verein eine der Schwellen überqueren lässt, die sein Einnahmevolumen nachhaltig verbessert. Zum Beispiel ein Aufstieg mit Klassenerhalt. Da das in Hannover nicht mehr passieren kann, bliebe da nur noch dauerhafte Teilnahmen im europäischen Geschäft. Da sich EL erst recht spät und vergleichsweise gering rechnet, eigentlich Championsleague. Diesen Weg mit diesem Ziel sind ja damals Dortmund und Schalke gegangen als sie fast kollabierten. Der HHSV sieht sich für eine solche Position auch auserkoren, hat aber so derart schlechte Arbeit bei den Versuchen abgeliefert, dass sein durchaus vorhandenes Umfeld dafür, nicht wert schöpfend genutzt werden konnte.
Die Frage ist nun, kann 96 durch den Wegfall von 50+1 diese nächste Schwelle überschreiten? Ich behaupte nein. Auch der Verkauf der letzten Anteile an Geschäftsfreunde von Kind wird nicht reichen um uns strukturell besser aufzustellen als Schalke oder Dortmund.
Auf der anderen Seite gefragt, besteht die Gefahr das andere Vereinen den Wegfall von 50+1 ausnutzen könnten um ihre Position gegenüber 96 zu verbessern? Das würde ich wiederum mit einem klaren Ja beantworten.
Das wir uns mit Klubs wie Gladbach, Mainz und Stuttgart ab und zu über nen EL Platz freuen dürfen ist in meinen Augen das Maximum was unsere Struktur hergibt, und übrigens mehr, als ich mir 80% meines Fanleben als Roter je zu träumen gewagt habe.
Unser Interesse als 96er sollte also eher sein dafür mit zu sorgen, dass nicht weitere SAP´S und RED BULLS in dieses Gefüge einbrechen, anstatt den Türöffner zu spielen.
Ob Kind diesen Prozess aus niederen Motiven zur persönlichen Bereicherung oder aus Eitelkeit vorantreibt ist mir dabei total egal. Mir geht es um 96.
Das Geld was jetzt vorhanden ist soll bitte nicht in den Angriff auf Platz 6 gesteckt werden, sondern endlich das NLZ gebaut werden, damit wir in diesem Punkt der Konkurrenz nach ziehen. Danach nen fähigen Geschäftsführer und guten Sportchef finden und einstellen, ein Konzept entwickeln und verfolgen und versuchen aus den vorhandenen Einnahmen das beste machen.
Worauf ich hinaus will ist, dass das was jetzt und in jüngster Vergangenheit passiert ist sehr wohl Profisport ist, sowie die BuLi, als auch 96 Konkurrenzfähig ist, hier auch mit mitbestimmten Vereinen ne Menge Geld bewegt wird, und alle die uns heute einreden wollen, dass das morgen nicht mehr geht, genau diejenigen sind, die von möglichen Veränderungen profitieren wollen. Und das ist nicht der Fußball.

nocci96 hat geschrieben:
Er hat doch Erfolg mit dem Verein. Nur Titel hat er noch nicht gewonnen. Martin winkend auf dem Rathaus-Balkon werden wir leider nicht erleben.

Als wir noch nen Scheißverein waren, habe ich mal dort den DFB berühren dürfen. Und auch im Atletico Spiel waren wir soooo weit weg von einem Wunder nicht. Und das alles trotz 50+1. In den jetzigen Rahmen ist sowas zwar Träumerei, aber nicht undenkbar. Wie die Landschaft nach Kopie der englischen Verhältnisses aussieht, beeinflussen dann ganz andere Faktoren.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geplante Vereinsübernahme Hannover 96 durch Investoren 2
BeitragVerfasst: 18.07.2014 17:47 
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Gegenwind hat geschrieben:
Die Frage ist nun, kann 96 durch den Wegfall von 50+1 diese nächste Schwelle überschreiten? [...]Auf der anderen Seite gefragt, besteht die Gefahr das andere Vereinen den Wegfall von 50+1 ausnutzen könnten um ihre Position gegenüber 96 zu verbessern?

Ja, das sind auch in meinen Augen die beiden grundlegenden und entscheidenden Fragen vor der Übernahme von Hannover 96 durch Investoren. Ich sehe es ähnlich kritisch wie Du. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir mit regionalen Investoren eine Grundlage für regelmäßige CL-Teilnahmen schaffen können. Vereine wie Bor. M´gladbach, VFB Stuttgart oder mit Abstrichen auch Eintracht Frankfurt könnten bei entsprechender Regelauflösung mit finanziell besser aufgestellten Investoren zumindest vom Eigen- und Risikokapital her an uns vorbeiziehen.

Auf der anderen Seite stünde uns eine gezielte Investition in den Unterbau in der Tat sehr gut zu Gesicht und würde nachhaltiges Wirtschaften ermöglichen - insbesondere im Hinblick auf unsere direkte Konkurrenz.

Sollte die 50+1 - Regel tatsächlich kippen, befürchte ich jedoch, dass das von Kind prognostizierte regionale Investorenmodell nicht von langer Dauer sein wird. Nicht nur für Hannover 96, sondern für jeden anderen Verein der Bundesliga auch. Zu groß wird die Spanne sein, die sich zu anderen Clubs mit internationalen Unternehmen als Partnern aufziehen wird. In disem Zusammenhang gehe ich sogar von einem weitaus größeren Gefälle aus, als es bisher zu beobachten ist.

Anders stellt es sich dar, falls das Konstukt 50+1 bestehen bliebe und das hannoversche IV-Modell tatsächlich durch das angestrebte Schlupfloch hindurch etabliert werden könnte. Hier würde ich strukturell eine große Chance für Hannover 96 sehen, wenn keine Fehler gemacht werden.

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 Betreff des Beitrags: Re: Geplante Vereinsübernahme Hannover 96 durch Investoren 2
BeitragVerfasst: 19.07.2014 08:34 
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Gegenwind hat geschrieben:
Ich kann mich an dunkel an zwei Lizenzvergaben erinnern die schwierig waren. In einem Jahr wurden in den Medien ein Minus von 6 Millionen kolportiert (schönen Gruß an die: "wir sind seit 17 Jahren wirtschaftlich stabil Fraktion"). Damals hieß es MK sei mit Privatvermögen eingesprungen. Wie genau diese Einspringen allerdings aussah konnte ich zumindest nicht recherchieren. Kapitalerhöhung, Anteilkauf, Darlehen oder Schenkung? Wenn da jemand ne belastbaren Info zu hätte, wäre ich dankbar. Bisher ist es immer nur ein diffuses MK hat so unendlich viel Geld in den Verein gesteckt. Mich würde interessieren auf welche Art und Weise dies passiert ist.

Dieser Absatz offenbart die komplettes Wissen über die Thematik bei 96. Und Du ersparst dem Leser auch auch noch wichtige Fakten, wann das war oder ob es sich bei den 6 Mio. um DM oder Euro handelt. Erwartest Du Troll ernsthaft, dass Dich Jemand noch mit Fakten füttert? :roll:

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 Betreff des Beitrags: Re: Geplante Vereinsübernahme Hannover 96 durch Investoren 2
BeitragVerfasst: 19.07.2014 16:28 

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Wenn ich ehrlich bin hätte ich von dir zumindest einen nicht zutreffenden link erwartet. Wieso beteiligst du dich nicht an der Diskussion wie alle anderen auf den letzten Seiten auch, in dem du einfach mit Argumenten und Gegenargumenten deine Position verdeutlichst, oder wenn du das, warum auch immer, nicht kannst oder willst, einfach gar nicht?
Wer jetzt an dieser Stelle trollt überlasse ich einfach mal den Mitlesern.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geplante Vereinsübernahme Hannover 96 durch Investoren 2
BeitragVerfasst: 19.07.2014 17:39 

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96HD hat geschrieben:
Anders stellt es sich dar, falls das Konstukt 50+1 bestehen bliebe und das hannoversche IV-Modell tatsächlich durch das angestrebte Schlupfloch hindurch etabliert werden könnte. Hier würde ich strukturell eine große Chance für Hannover 96 sehen, wenn keine Fehler gemacht werden.

Das Konstrukt 50+1 hat m. E. wenig Einfluss auf den Erfolg von 96, denn andere Vereine können sich ausreichend Kapital über Ausgliederung und Anteilsverkäufe an Partner beschaffen. Es kommt nicht darauf an, wie viel Geld man hat, sondern wie man das Geld einsetzt. Entscheidend ist die sportliche und wirtschaftliche Kompetenz der Vereine. Der HSV ist im Penthouse eingestiegen und im Fahrstuhl in den Keller gefahren, Dortmund ist im Keller eingestiegen und mittlerweile im Penthouse angekommen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Geplante Vereinsübernahme Hannover 96 durch Investoren 2
BeitragVerfasst: 19.07.2014 21:12 
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Gegenwind hat geschrieben:
Wenn ich ehrlich bin hätte ich von dir zumindest einen nicht zutreffenden link erwartet. Wieso beteiligst du dich nicht an der Diskussion wie alle anderen auf den letzten Seiten auch, in dem du einfach mit Argumenten und Gegenargumenten deine Position verdeutlichst, oder wenn du das, warum auch immer, nicht kannst oder willst, einfach gar nicht?
Wer jetzt an dieser Stelle trollt überlasse ich einfach mal den Mitlesern.

"Tue mal Butter bei die Fische" sagt der Volksmund, aber ich sage "Wo bleiben die Fakten"?

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 Betreff des Beitrags: Re: Geplante Vereinsübernahme Hannover 96 durch Investoren 2
BeitragVerfasst: 20.07.2014 02:17 

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Herr Rossi hat geschrieben:
"Tue mal Butter bei die Fische" sagt der Volksmund, aber ich sage "Wo bleiben die Fakten"?

Zu welcher meiner Aussagen hättest du denn gern Fakten? Sofern sie nicht an anderer Stelle schon geliefert sind, hole ich das gerne nach.


Die Stelle, bei der du dich beflissen gefühlt hast einzusteigen, war übrigens eine Frage. Ich möchte einfach verstehen wo MK seinem Nimbus bei den Befürwortern her nimmt.
Gegenwind hat geschrieben:
Ich kann mich an dunkel an zwei Lizenzvergaben erinnern die schwierig waren. In einem Jahr wurden in den Medien ein Minus von 6 Millionen kolportiert (schönen Gruß an die: "wir sind seit 17 Jahren wirtschaftlich stabil Fraktion"). Damals hieß es MK sei mit Privatvermögen eingesprungen. Wie genau diese Einspringen allerdings aussah konnte ich zumindest nicht recherchieren. Kapitalerhöhung, Anteilkauf, Darlehen oder Schenkung? Wenn da jemand ne belastbaren Info zu hätte, wäre ich dankbar. Bisher ist es immer nur ein diffuses MK hat so unendlich viel Geld in den Verein gesteckt. Mich würde interessieren auf welche Art und Weise dies passiert ist.

Unter anderen wird ihm ja zu gute erhalten, dass es mehrere Momente gab, wo er 96 durch Einsatz seines Privatvermögens die Bundesligazugehörigkeit gerettet hat.
Aufgrund dieser Aussage bescheinigst du mir ja Ahnungslosigkeit. Was das nun genau bedeuten soll, erschließt sich mir an der Stelle nicht ganz. Willst du damit sagen, Kind hat niemals Privatvermögen eingesetzt? Oder 96 hatte in den letzten 17 Jahre keine Auflagen bei der Lizenzierung, beziehungsweise negative Bilanzen oder Engpässe bei der Liquidität? Wird aus deinem Vorwurf nicht so ganz klar, worin jetzt meine Ahnungslosigkeit für dich erkennbar ist.

Eigentlich war das nämlich genau die Stelle wo du mit deinem Wissen sehr gut in Opposition hättest gehen können. Einfach ein, zwei seriöse Quellen verlinken, die sich mit den Zuwendungen MK`s in diesen Notsituationen beschäftigen und schwubs hättest du mir unwissenden Kritiker gezeigt, wie wichtig MK in der Vergangenheit für das finanzielle Überleben der Roten war. Und ich könnte die Aussage der Befürworter: "MK hat mehrmals unter Einsatz seines Privatvermögens 96 vor finanziellen Schwierigkeiten bewahrt", endlich mal besser einordnen.

Wenn du dann allerdings nur sowas beizutragen hast
Herr Rossi hat geschrieben:
Erwartest Du Troll ernsthaft, dass Dich Jemand noch mit Fakten füttert? :roll:

hilft dass dabei wenig weiter.

Letztendlich werde ich mir in Bälde eh mal Veröffentlichungen über Lizenzierungsunterlagen anschauen müssen, und Medienarchive nach Artikeln dazu durchforsten. Ich hatte nur die Hoffnung, dass so hervorragend informierte User wie du, mir ein bisschen unter die Arme greifen.

Denn ob du es mir abnimmst oder auch nicht, ich möchte nicht meine bisherigen Vermutungen bestätigen, sondern befinde mich in einem ergebnisoffenen Prozess der Meinungsbildung.

Es gibt zahlreiche Felder, die ich an MK kritisiere, in denen über recht viele Informationen verfüge und dieser Prozess recht weit fortgeschritten ist, aber was die Art und Weise von Kinds tatsächlichen finanziellen Engagement angeht habe ich bisher nicht viel belastbares.

Deswegen komm einfach vom Streitwagen runter und überlasse das Pöbeln gegen mich persönlich anderen, die da schon reichlich Erfahrung haben. Entkräfte mein "Genörgel" lieber durch dein unerschöpfliches Insiderwissen.


Zuletzt geändert von Gegenwind am 20.07.2014 02:28, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Geplante Vereinsübernahme Hannover 96 durch Investoren 2
BeitragVerfasst: 20.07.2014 02:26 

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@ Roter Guenni
So ähnlich sehe ich das auch. Der Wegfall von 50+1 bringt 96 keine Vorteile. Auch mit dem Mehrheitsrecht der Vereine lassen sich Topadressen im Fußball formen, und Vereine die die Regelung jetzt schon umgehen werden nicht automatisch Deutscher Meister.

Deswegen sind mir die unbestrittenen Gefahren viel zu groß, um den Wegfall dieser Regelung wohlwollend begleiten zu können. Nur weil uns Investoren bei Mehrheitsübernahme Erfolge versprechen, bzw. bei Wegfall dieser uns das nicht erreichen prognostizieren.


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