Orange hat geschrieben:
Tut mir leid, aber die Chronologie der Vorgänge, die zu Untergang der Ultras geführt haben, stehen nun mal fest. Die von mir aufgeführten Nachweise sind schlüssig formuliert und bedürfen keinesfalls einer Korrektur in Form von irreführenden und hahnebüchenen Thesen.
Leider bedürfen sie sehr wohl an entscheidende Stellen Korrekturen, allerdings nicht mit irreführenden und hahnebüchenen Thesen, da sind wahrlich genug von drin. Richtig unsachlich wird es allerdings erst durch die Sachen die du weg lässt.
Orange hat geschrieben:
Was ist daran falsch?
1- Ultras zünden jahrelang Pyros____________es passiert nichts.
2- DFB wollen "Pyroshows" unterbinden und verschärfen die Richtlinien_______das Verhalten der Ultras ändert sich weiterhin nicht.
3- Durch das weitere abbrennen von Pyrozeugs durch die Ultras, werden Verbandsstrafen an Hannover96 verhängt_____________das Verhalten der Ultras ändert sich weiterhin nicht. Hannover 96 zahlt und bittet die Ultras um Sinneswandel. Vergebens...
4- Der Kampf beginnt, Martin Kind ist gezwungen die Ultras nochmals um Vernunft zu bitten. Vergebens....
5- Jetzt sind wir schon im Jahr Juni 2014, der Kampf, was übrigens von beiden Seiten nun geführt wird, artet aus. M. Kind handelt konsequent und versucht die uneinsichtigen Ultras aus dem Stadion zu verbannen, lässt ihnen jedoch die Tür leicht auf. Die Ultras lehnen es ab und verziehen sich.
6- ?
Zu 2.) Der DFB will die Richtlinien verschärfen. Ein Teil der Fanszene gründet die Propyrokampagne und legt den Verantwortlichen ein Konzept vor, um die nicht zu leugnenden Gefahren von unkontrollierten Abbrennen zu minimieren. Nach einem Personalwechsel und dem Beginn des Wahlkampfs zum Bundestag, erklären die Verantwortlichen des DFB über die Medien die Gespräche mit der Kampagne für beendet. Das unkontrollierte Abbrennen von Pyrotechnik in der Bundesliga nimmt zu. Hannover 96 wird wie alle Clubs zu Strafzahlungen verurteilt.
Zu 3.) DFB und DFL erarbeiten ein Sicherheitskonzept ohne Fanvertreter in diesen Prozess einzubeziehen. Die 12:12 Kampagne wird gegründet. Der einzigartige Protest erweckt weltweit aufsehen, und bringt die Verantwortlichen dazu, dem politischen Druck nicht vollständig nachzugeben. Es wird lediglich eine wesentlich abgespecktes Sicherheitskonzept verabschiedet. Als einziger Profiklub verweigert der FC Union Berlin bis heute seine Unterschrift, da die Vereinsführung eine solche Entscheidung nicht ohne die Einbeziehung der Fans treffen will. Der Einsatz von Pyrotechnik bleibt auf hohen Niveau, im Fall Hannover 96 entstehen erste Risse in der bis dato recht harmonischen Fanszene, da ein Großteil des Publikums die Unterstützung des Teams im Kampf um die Euroleague als wichtiger empfindet als den Protest gegen das Sicherheitspapier. Hannover 96 wird wie alle Clubs zu Strafzahlungen verurteilt.
Zu 4.) Die Vereinsführung von Hannover 96 wechselt ihren Kurs. MK spricht nicht mehr davon, dass er mit den Ultras in einem guten Dialog ist. Aussagen gegenüber der Öffentlichkeit, dass lediglich im Punkt Pyrotechnik keine Lösung in Sicht ist, aber man ansonsten mit dem absolut Überwiegende Teil der 96 Fans und auch Ultras keine Probleme habe, gehören der Vergangenheit an. Schmähgesänge gegen einen ehemaligen 96 Spieler veranlassen MK einen Teil der 96 Fans als Arschlöcher zu bezeichnen. Weitere unglückliche Aussagen (vor mir war 96 ein Scheißverein) und ein medial inszenierter Konflikt um eine provokante Fahne reißt immer tiefere Gräben zwischen die Fronten. Die Vereinsführung geht massiv und pauschal auf Unterschiedliche Weise gegen die Fanszene vor. Langjährige Institutionen wie Fanladen und Rote Kurve müssen als Faustpfand in dem ausartenden Konflikt herhalten und geben auf. Die Spaltung geht quer durch die Fanfamilie von Hannover 96. Der Einsatz von Pyrotechnik nimmt ein wenig ab, aber Hannover 96 wird wie alle Clubs zu Strafzahlungen verurteilt.
Zu 5.) Wir schreiben die Saison 2013/14 und die Situation eskaliert. Das nach langen Jahren erstmalig wieder stattfindende Derby rückt in den Fokus der Öffentlichkeit. Krawallmacher auch ganz Deutschland und Europa reisen zum Riskospiel Nr 1 an. Trotz riesigen Polizeiaufgebot kommt es zu Zwischenfällen rund ums Stadion, allerdings bleiben schwerere Zusammenstöße aus, und die Polizeiführung wertet den Einsatz als Erfolg. Im Stadion selbst versagt die Fanszene in Sachen Support voll umfänglich. Der Dauereinsatz von Pyrotechnik verärgert große Teile der Stadionbesucher derart, das zu keinem Zeitpunkt die Magie vergangener Derbys erreicht wird. Das Spiel des Jahres wird durch einen blutleeren Auftritt auf dem Rasen und den Rängen zu einem großen Ärgernis für alle Beteiligten.
Die Vereinsführung sieht sich bemüssigt den Unmut zum Rückspiel zu steigern. Mit Hilfe der Polizei wird ein Konzept erarbeitet was später die Gerichte bemüht. Der Streit um die Maßnahmen entzweit die hannoversche Fanfamilie endgültig. Nachdem es der Mannschaft gelang ihre Hinspielleistung von blutleer zu katastrophal zu ändern brachen alle Dämme. Randale bei der Teamrückkehr und Supportboykott waren die Folgen. Mitten im Abstiegskampf zerbrach die 96 Familie endgültig. Die vernünftigen beider Lager wurde niedergepöbelt und am letzten Spieltag kam es zu gewalttätigen Übergriffen zwischen einzelnen Fangruppen und der Polizei. Die Dauerkartenverlängerung in den rote Kurve Blöcken ist bis heute ausgesetzt und die Verhandlungen gerieten zur letzten Posse zwischen Verein und organisierten Fans. Viele weichen dem unsäglichen Druck in Öffentlichkeit und Fanforen und schließen mit ihrem bisherigen Lebensinhalt, der Unterstützung der Bundesligamannschaft von Hannover 96 auf unterschiedliche Weise ab.
6.) Die Probleme werden bei 96 und einigen anderen Vereinen in die unteren Ligen verschoben. Das zu erwartende Vakuum wird die Gräben weiter vertiefen und das Image von Hannover 96 wird in einem unerträglichen Maß geschädigt.
Die Idee mit dem Spiel war gut und ich werde sie später aufgreifen, die Umsetzung allerdings nichts weiter als inkonsistente Polemik frei von sachlicher Richtigkeit.
Ich kann ja mal einwerfen ob ich meine Frage beantwortet finde.
Ein klares: Nein
Nicht weil ich glaube, dass Orange und der Rote bewusst mich im Trüben lassen wollen, sondern weil das Eingehen auf meinen Denkansatz irgendwann dazu führt, dass die Ursache <-> Folge Kausalität, die sie bisher inne haben, nicht mehr haltbar ist.
Beide werfen mir vor in meinen um die 200 Beiträgen zu dem Thema keine Lösungsansätze zu liefern. Der rote, indem er allgemein behauptet die Fanszeneverteidiger würden das nicht tun, Orange hat mir das schon mehrfach direkt angekreidet.
Ich sehe das naturgemäß anders, allerdings sind die meisten meiner Vorschläge von den Geschehnisse sozusagen überrollt worden. Die jetzt Situation ist nur noch durch nicht von uns beeinflussbare Faktoren unauflösbar in den Sand gesetzt. Als ich vor ca. 2 Jahren in die Diskussion eingestiegen bin, war dies nicht der Fall.
Ich bin es gewohnt beim Betrachten solcher Phänomene wissenschaftliche Methoden anzuwenden. Dazu gehört zuerst eine möglichst emotionsfreie Analyse der Ursachen. Solange aber schon in diesem Punkt die Diskussionsteilnehmer nicht bereit / in der Lage sind nach Schnittmengen ihrer Ergebnisse zu suchen, und Unterschiede in Gegenüberstellung auf Richtigkeit überprüfen, fehlt schlicht und ergreifend die Basis tragfähige Ideen zu formulieren, bzw. diese als solche zu erkennen.
In Ermangelung dieser Basis ist es schlicht und ergreifend nicht möglich Lösungsansätze zu suchen. Deswegen reden hier so viele, denen ich unumwunden den Wunsch nach konkreten Ansätzen zugestehe seit Jahren höchst emotional aneinander vorbei. Ich glaube das Bemeh diesen Misstand aufzeigen wollte, als er mehrfach darum bat Aussagen über die Zitatfunktion nicht als Antworten auf eine konkrete Frage zu suggerieren, wenn dies in der Aussage nicht geschieht. Es mag euch an dieser Stelle pingelig vorkommen, aber er hat in sofern recht, dass dieses Verhalten einen weiteren Diskussionsverlauf erschwert / unmöglich macht.
Ich möchte jetzt nochmal in den Analyseprozess einsteigen und versuchen ob wir beim Zusammentragen Fakten von Meinungen trennen können, um so eine möglichst große Schnittmenge bei der Ursachenforschung zu finden und darauf vielleicht ein gemeinsame Lösungssuche entwickeln können. Dies soll in einem Planspiel nach festen Regeln geschehen und möglichst bei null beginnen. Daher möchte ich dafür einen neuen Faden öffnen.
Dann kann hier weiter ungestört diffamiert, verlinkt, provoziert, zugestimmt und an einander vorbei geredet werden. Der neue Faden soll dann bitte nur nach den vorgegebenen Regeln benutzt werden und hat das Ziel möglichst viele Punkte zu entwickeln in denen sich Befürworter und Gegner von was auch immer einig sind, um zu schauen ob sich daraus (Teil)Lösungen entwickeln lassen, die von beiden Seiten gleichermaßen getragen werden. Wem das zu konstruktiv ist, der braucht nicht mitspielen.
Der Faden wird "Projekt Kokenhof" heißen und an dieser Stelle verlinkt, sobald ich die Regeln erstellt habe.