Fanszene Hannover Moderations-Bereich |
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Kuba libre
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 15.06.2014 10:25 |
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Registriert: 16.06.2012 14:02 Beiträge: 8786 Wohnort: Hannover, gebürtiger Dortmunder
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Sehr guter langer Beitrag, Gegenwind!  Vor allem die sachliche Darstellung des zeitlichen Ablaufes ist Dir gut gelungen, soweit ich das überhaupt beurteilen kann. Hier lohnt sich das Lesen, wenn man abseits der persönlichen Haltung verstehen möchte, warum sich die Situation so entwickelt hat, wie sie jetzt ist.
_________________ BVB - Malaga am 09.04.2013: Kronen-Zeitung: „Ein Spiel für die Ewigkeit" Corriere della Sera: „Borussia mit dem letzten Atemzug" Daily Mirror: „Der BVB ist wiederauferstanden von den Toten“ Kuba libre: Was? Was war das denn?
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genius4u
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 15.06.2014 11:11 |
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Registriert: 23.09.2007 19:00 Beiträge: 6719 Wohnort: Isernhagen
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Ich hab mir jetzt die Zeit genommen und in Ruhe die Beiträge der letzten Seiten zu lesen. Hut ab, wie viel so mancher User hier in diese Thematik investiert hat. Es wurden Meinungen, Emotionen und Tatsachen wieder gegeben. Handlungsoptionen aufgezeigt und ein korrekter Umgang angemahnt. Dabei frage ich mich jetzt "was hat mir das gebracht"? Irgendwie sind wir alle nicht ein Stück weiter gekommen. Der Hamster dreht sich unaufhörlich weiter in seinem Rad. Vielleicht ist aber auch meine Erwartungshaltung zu hoch. Privat wie beruflich agiere ich lösungsorientiert und wünsche, dass jede beteiligte Partei einen akzeptablen Mehrwert für sich aushandelt. Grundvoraussetzung dazu sind Kompromissbereitschaft und Sachlichkeit ebenso notwendig wie eine gemeinsame Zieldefinition sowie Spielregeln. Ich erlebe real die Beteiligten höchst emotional und permanent die Schuldfrage klären zu wollen. Darum geht es m.M.n. nach überhaupt nicht mehr. Jede der sich gegenüber stehenden Gruppen hat ihren Teil dazu beigetragen, dass es so ist wie es jetzt ist. Von daher erübrigt sich m.E. die Schuldfrage. Persönlich fänd ich es sehr schade, wenn Erwachsene sich nicht zusammenraufen können um eine tragfähige Lösung für Hannover 96 zu suchen und einen Commitment einzugehen. 
_________________ Es ist kein Anzeichen von seelischer Gesundheit sich an eine zutiefst gestörte Gesellschaft anpassen zu können.
Jiddu Krishnamurti
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 15.06.2014 11:12 |
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Registriert: 02.07.2010 20:46 Beiträge: 15319 Wohnort: Quedlinburg
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 Auch von mir zu den Beiträgen von Gegenwind und ElFi. Hinzufügen möchte ich noch Folgendes: Bevor die Gespräche seitens DFL/DFB mit der Pro-Pyro-Kampagne endgültig abgebrochen wurden, hat man von dieser Seite auf Zeit gespielt, indem auf ein Gutachten zum Pyroeinsatz verwiesen wurde, dass man dazu in Auftrag gegeben hätte. Als das Gutachten dann vorlag, hieß es kategorisch das Ergebnis des Gutachtens wäre: Pyroeinsatz im Stadion nach derzeitigen gesetzlichen Bestimmungen sei unmöglich. Das war schlicht und einfach eine dreiste Lüge! Tatsächlich hat das sogenannte Gutachten sehr wohl Wege zum Pyro-Einsatz aufgezeigt. Nun möge sich doch bitte hier niemand wundern, dass angesichts dieser Sachlage Gespräche schwierig sind. Auf Seiten der DFL/DFB hat man es somit offensichtlich mit gewohnheitsmäßigen Lügnern zu tun, die allerdings enorme mediale Unterstützung erfahren. Wie will man ernsthaft mit diesen in Verhandlungen treten? Erschwerend kommt hinzu, dass auf Fanseite keine klaren Strukturen herrschen. Wer hier den strikten law an order-Standpunkt vertritt sollte also wissen, dass er sich gemein mit Lügnern und Wortbrechern macht. Ich persönlich wäre da aus moralischen Gründen etwas vorsichtiger. Ach so: Mich hat Pyro immer genervt. Ich finde es nicht schön sondern einfach nur Scheisse. Dennoch finde ich die Handhabung des Themas seitens DFL/DFB zum kotzen.
_________________ „Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“
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der rote
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 15.06.2014 11:49 |
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Registriert: 05.10.2003 10:24 Beiträge: 9274 Wohnort: Oststadt
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Bemeh hat geschrieben: Sieht man es ganz neutral, dann muss man doch feststellen, dass unter der Annahme der Korrektheit von Gegenwinds Aussage nicht die Besucher der N16/N17 Anlass für die Eskalation gaben, sondern dieser von DFL/Kind kam. Das wollte Gegenwind doch wohl belegt haben. Im Ernst? DAS ist der Punkt, weswegen Du hier so rumkeilst? Es ist doch schon LÄNGST von "beiden Seiten" zugegeben worden, dass sich das Verhalten der Ultras nicht, das des Vereins allerdings schon verändert hat. Nur: daraus lassen sich eben keine einfachen Freund-Feind-Bilder ableiten. Der Verein MUSSTE reagieren und wären die Ultras* schlau gewesen, hätten sie nicht trotzig nach dem Motto "Der Fußball gehört uns, wir machen was wir wollen"** darauf reagiert, sondern einen Weg gefunden, sich mit der neuen Situation - die weder sie noch der Verein wollten! - zu arrangieren. Idealerweise zusammen mit dem Verein, mit dem man ja eigentlich in einer Symbiose lebt. *Sammelbegriff für organisierte Fans ** bewusste Zuspitzung der Realität Gegenwind hat geschrieben: Ich bin es gewohnt beim Betrachten solcher Phänomene wissenschaftliche Methoden anzuwenden. Dazu gehört zuerst eine möglichst emotionsfreie Analyse der Ursachen. Solange aber schon in diesem Punkt die Diskussionsteilnehmer nicht bereit / in der Lage sind nach Schnittmengen ihrer Ergebnisse zu suchen, und Unterschiede in Gegenüberstellung auf Richtigkeit überprüfen, fehlt schlicht und ergreifend die Basis tragfähige Ideen zu formulieren, bzw. diese als solche zu erkennen. Lustig, etwas ganz ähnliches habe ich vor ein paar Tagen auch geschrieben. Offenbar ist die Wahrnehmung, was denn nun "richtig" sei, aber bei verschiedenen Menschen auch sehr unterschiedlich. Oder manchmal denkt man dies auch nur, denn ich kann immer noch keinen wesentlichen Unterschied in der Darstellung der Dinge zwischen Dir und Orange erkennen, wohl aber in der Interpretation dieser Fakten. Gegenwind hat geschrieben: In Ermangelung dieser Basis ist es schlicht und ergreifend nicht möglich Lösungsansätze zu suchen. Es gibt immer Lösungsansätze, auch wenn die Realität sich natürlich herzlich wenig darum schert, ob wir hier irgendwas zu lösen versuchen. Das Problem beim Lösen verfahrener Situationen liegt ja immer darin, dass eigentlich beide Seiten zu 100% sicher sind, recht zu haben, was aber praktisch nie der Fall ist. Aus meiner Sicht sieht das so aus, dass der Verein definitiv Mist gebaut hat, was die Auswärtskarten anging und noch mehr als man dann sogar noch versucht hat, die gerichtliche Klärung zu verzögern bzw. die Entscheidung nicht vollumfänglich umzusetzen. Dafür habe ich immer Konsequenzen gefordert und diese müsste es auch weiterhin geben (eine Entschuldigung ist hier das Minimum!), denn dort sind die Fans eindeutig im Recht gewesen. Also spiele ich den Ball zu Dir rüber, Gegenwind, was haben die Fans falsch gemacht, wovon müssten sie abrücken, um dem Verein entgegenzukommen?
_________________ Konjugation eines unregelmäßigen Verbs
Ich bin fest.
Du bist eigensinnig.
Er ist ein dickköpfiger, unbelehrbarer Hornochse.
(Bertrand Russell)
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der rote
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 15.06.2014 11:58 |
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Registriert: 05.10.2003 10:24 Beiträge: 9274 Wohnort: Oststadt
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El Filigrano hat geschrieben: 3. Der Vorstand eines Dachverbands kann allein schon aus juristischen Gründen keine Aufgaben der Polizei oder des Ordnungsdienstes übernehmen. Genau das hat aber Kind ultimativ verlangt, damit war der Weg in die erzwungene Auflösung vorgezeichnet.
Auch hier bringt es doch aber wenig, MK für diesen - selbstverständlich unsinnigen - Vorschlag zu verteufeln, sondern man sollte überlegen, welches Problem er mit so einem Vorschlag versucht hat, zu lösen. Ich vermute, das sah in etwa so aus: In dem entsprechenden Block wurde wiederholt Pyro abgebrannt, die Strafzahlungen wurden immer höher. Der Versuch, sich das Geld bei den Verursachern wiederzuholen, bzw. diese Vorgänge durch Zivilprozesse zu Stoppen, ist gescheitert. Ein Grund für dieses Scheitern liegt in der Tatsache, dass auch viele Leute, die keine Pyros abgebrannt haben, mit diesen Leuten sympathisieren und die Strafverfolgung aktiv oder passiv be- bzw. verhindern. Und dann stellt sich mir wieder die Frage: was hätte Kind tun sollen? Dass sein Lösungsansatz Quatsch war, steht fest. Aber genauso muss doch feststehen, dass er etwas tun musste. Auch hier wäre es von Seiten der organisierten Fans aus schlauer gewesen, Kind dabei zu helfen, sein Gesicht zu wahren, denn das hätte die Eskalation verhindern können. Stattdessen ließ man den Karren gegen die (vorhersehbare) Wand fahren. Nun dafür Kind die alleinige Schuld zuzuschieben trägt nichts zur Lösungsfindung bei, denn nur unter der Voraussetzung, dass beide Seiten ihre Fehler eingestehen, kann es eine solche geben.
_________________ Konjugation eines unregelmäßigen Verbs
Ich bin fest.
Du bist eigensinnig.
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(Bertrand Russell)
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Herr Rossi
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 15.06.2014 12:30 |
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Registriert: 31.08.2008 19:56 Beiträge: 30629 Wohnort: Hannover
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Ja, da hat Kind bei den "Selbstreinigungskräften der Kurve" etwas falsch verstanden.
_________________ „Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft.“
Jean Paul Sartre
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Orange
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 15.06.2014 14:18 |
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Registriert: 16.01.2013 14:59 Beiträge: 6114
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Die Kurve hat aus guten Grund den "Selbstreinigungsvorschlag" abgelehnt, das hätte ich persönnlich auch, und das hätte M. Kind- ob nun zähneknirschend oder nicht- zu Kenntnis genommen, ja sogar müssen. Es klappt ja bekanntlich selten was, gleich beim ersten Anlauf. Er hat von seinen "Verhandlungspartnern" aber ein ernsthaftes Interesse vorausgesetzt und weitere Lösungsansätze erwartet. Da wurde er aber enttäuscht und im Stich gelassen, nehme ich an. M. Kinds Verhandlungspartner wussten was für Kind diskutabel war und was nicht, deshalb mühte man sich mit der Sache nicht weiter ab. Und hier ignorierte man einfach die Tatsache, dass M. Kind selbst gewisse Spielregeln von Seiten des DFB aufgezwungen worden sind, und er sie an seine Verhandlungspartner nun weiterleiten musste.
_________________ ich hab Bock auf 96
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 15.06.2014 14:30 |
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Registriert: 02.07.2010 20:46 Beiträge: 15319 Wohnort: Quedlinburg
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Die "Selbstregulierung" haben damals die Pyro-Befürworter in die Diskussion eingeführt. Habe ich damals schon für unglaubwürdig und noch dazu für ein strategisch falsches Argument gehalten...
_________________ „Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“
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Alter96er
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 15.06.2014 15:33 |
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Registriert: 11.02.2005 11:55 Beiträge: 2489 Wohnort: Hannover
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Ich habe diese Begebenheit in persönlichen Gesprächen schon mehrfach erwähnt und kaue das hier auch nochmal wieder durch: vor einigen Jahren haben wir tief im Osten mal eine längere Fahrradreise unternommen und mussten zum Ausgangsort mit Nahverkehrszügen anreisen. Ein Waggon des gut gefüllten Zuges DB war allerdings unbenutzbar. Das Personal weigerte sich aus nachvollziehbaren Gründen, den Waggon überhaupt zu betreten.
Soviel ekelerregende Hinterlassenschaften und Verwüstungen habe ich im Leben noch nie gesehen. Auf Nachfrage erfuhr ich, dass da vorher Fans von Hansa Rostock drin „gereist“ sind. Und auch für ausgeglichene und selbstbewusste Leute ist es nicht immer ganz einfach, in Öffis mit bestimmten Fan-Typen gleich welcher Farbe gleichzeitig unterwegs zu sein.
Ich will jetzt hier nicht mit Verallgemeinerungen loslegen, aber man muss wohl auch – wie Orange das angedeutet hat- über den Vereins- und Kind'schen Tellerrand rausschauen. Denn diese Zustände rufen die im Neusprech so genannten "Wutbürger" auf den Plan. Solche, die nicht bereit sind, über solche Dinge als jugendlichen Übermut hinwegzusehen, den man in Kauf zu nehmen habe. Die das über ihre Fahrpreise nicht mitbezahlen wollen, und dann auch schon mal die Steuerkeule schwingen, wenn es um die Kosten von Polizeieinsätzen rund um Fußballspiele geht. Leute, die an "Fuppes" manchmal sogar nur nur soweit interessiert sind, als sie sich alle zwei Jahre irgendwas mit Schwarz-Rot-Gold an die Autos und Balkone zu Hause pappen.
Aber die rufen als Law- und Order-Bürger ihrerseits wieder die Politiker auf den Plan, hier speziell die Innenministerien des Bundes und der Länder. Die setzen wiederum mit unterschiedlich harter Hand, je nach eigener Partei-Couleur, die DFL unter Druck. Die wiederum die Kapitalgesellschaften, die ihr Premiumprodukt Fußball unterhalten und vermarkten.
Kind steht da doch nur am Ende einer Kette, geölt durch Drohungen von oben, die alle sein Hauptinteresse berühren dürften, nämlich die 96 als überregional und möglichst international positiv wahrgenommene Marke mit möglichst hohen Umsätzen für alle Beteiligten auf und neben dem Platz attraktiv zu machen.
Vor dem Hintergrund kann ich ein Stückweit sogar nachvollziehen, dass ihm die - nur von absoluten Insidern einigermaßen durchschaubaren - Fan-Strukturen in der Nord unbekannt bis gleichgültig waren.
Ich bin erstmal dankbar dafür, 1896er, dass du in gebotener Kürze versucht hat zu skizzieren, welche Gruppierungen da auf der Nord im Wesentlichen mitmischen. Einiges davon war mir als „Wessie“ auch nicht so geläufig. Die RK war für mich in dieser wilden Buntheit als Dachverband immer eine unverzichtbare Gruppierung, die durch kluge Köpfe als Ansprechpartner und bis zu einem Kind leider unbekannten Grad als Repräsentant der Nord den Vereinsverantwortlichen zur Verfügung stand.
Ausgerechnet diesen e.V. in die Auflösung zu zwingen, weil er keine Ahnung von den tatsächlichen Strukturen in der Nord hatte, nehme ich Kind persönlich übel. Ein unverzeihlicher Fehler neben seiner Kuschelpraxis mit der Presse zur Unzeit und mit unwahren Aussagen.
Wenn man also Lösungen suchen und finden will, dann nur mit klugen Köpfen und Gespächspartnern auf beiden Seiten, die bereit sind, sich in die Befindlichkeiten und Strukturen der jeweils anderen Seite hineinzudenken, deren Mittel und Wege und auch Zwänge zu verstehen. Kleinster gemeinsamer Nenner muss aber meines Erachtens sein, dass man die wenigen Figuren, die vielleicht auch noch nicht einmal einer der festen (Ultra-)Gruppierungen angehören, aber die im Stadion und außerhalb einfach nur alles kaputt machen wollen, aus der Kurve rauszuhalten. Ohne diesen kleinsten gemeinsamen Nenner wird es m.E. keinerlei Chancen auf irgendeine Lösung geben.
_________________ Half of the people can be part right all of the time. Some people can be all right part of the time. But all the people can´t be all right all of the time.
I think Lincoln said that.
I let you be in my dreams if I can be in yours.
I said that. (Dylan)
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der rote
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 15.06.2014 15:42 |
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Registriert: 05.10.2003 10:24 Beiträge: 9274 Wohnort: Oststadt
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Daumen hoch, Alter96er! 
_________________ Konjugation eines unregelmäßigen Verbs
Ich bin fest.
Du bist eigensinnig.
Er ist ein dickköpfiger, unbelehrbarer Hornochse.
(Bertrand Russell)
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 15.06.2014 17:48 |
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Registriert: 02.07.2010 20:46 Beiträge: 15319 Wohnort: Quedlinburg
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 Auch von mir.
_________________ „Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“
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Herr Rossi
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 15.06.2014 18:48 |
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Registriert: 31.08.2008 19:56 Beiträge: 30629 Wohnort: Hannover
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Alter96er, und ich habe Dir bestätigt, dass die Roten Rüpel in dieser Disziplin erstklassig sind. Die Deutsche Bahn muss jährlich über 2 Mio. € für die Beseitigung von Schäden durch Vandalismus und die Prävention dagegen durch Sicherheitsdienste aufwenden. Auf Metronom-Strecken gibt es deswegen keine Fanzüge. Bei von der Roten Kurve organisierten Busreisen müssen mittlerweile die Mitreisenden eine Kaution hinterlegen, die nach Heimkehr ohne Beschädigungen/Verschmutzungen am Bus durch "Fans" wieder zurückgezahlt wird.
_________________ „Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft.“
Jean Paul Sartre
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1896er
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 15.06.2014 20:27 |
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Registriert: 23.10.2007 14:42 Beiträge: 2429
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Und die verursacher dieser zug und busschäden sind jetzt tatsächlich mal nicht die, die in Zukunft halbfreiwillig fern bleiben. Wer mal mit einem der Uh organisierten oder begleiteten sonder- oder Entlastungszüge gefahren ist und als vergleich eine Reise ohne die 'szene' mitgemacht hat, weiß was ich meine.
_________________ Karsten Surmann: "Der Verein bekommt den Vorstand, den er verdient." Lang lebe der Hannoversche Sportverein von 1896 e.V. Danke Basti & Co.!
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der rote
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 15.06.2014 20:38 |
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Registriert: 05.10.2003 10:24 Beiträge: 9274 Wohnort: Oststadt
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1896er, das mag ja alles sein und ich kann auch gut verstehen, warum sich die friedlichen Fans ärgern, mit den Idioten in einen Topf geworfen zu werden. Es stellt sich mir nur immer wieder die Frage nach der Alternative: soll der Verein nicht reagieren, aus Angst, die falschen zu treffen? Klar, die Polizei verhaftet auch nicht wahllos irgendwen, wenn sie den wahren Täter nicht ermitteln kann, aber ich befürchte, dass in der heutigen Presselandschaft irgendein Ergebnis besser ist als kein Ergebnis.
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Gegenwind
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 15.06.2014 21:12 |
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Registriert: 22.10.2012 01:15 Beiträge: 1012
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der rote hat geschrieben: Der Verein MUSSTE reagieren der rote hat geschrieben: denn ich kann immer noch keinen wesentlichen Unterschied in der Darstellung der Dinge zwischen Dir und Orange erkennen, Das ist zum Beispiel einer der Punkte, den auch Orange bemüht. Sachlich seid ihr beide an dieser Stelle im Unrecht. Der FC Union Berlin MUSSTE ja auch nicht und existiert nach wie vor. Das einzige was Hannover 96 zur Zeit MUSS ist die Strafzahlungen für sogenannte Fanvergehen bezahlen. Auch diese Praxis ist extrem umstritten. Der Widerstand innerhalb der DFL stellt sich zur Zeit auf, und ein Kippen der gängige Praxis gilt als nicht unwahrscheinlich. Gegenwind hat geschrieben: In Ermangelung dieser Basis ist es schlicht und ergreifend nicht möglich Lösungsansätze zu suchen. der rote hat geschrieben: Es gibt immer Lösungsansätze, auch wenn die Realität sich natürlich herzlich wenig darum schert, ob wir hier irgendwas zu lösen versuchen. Das Problem beim Lösen verfahrener Situationen liegt ja immer darin, dass eigentlich beide Seiten zu 100% sicher sind, recht zu haben, was aber praktisch nie der Fall ist. Alter96er hat geschrieben: Wenn man also Lösungen suchen und finden will, dann nur mit klugen Köpfen und Gespächspartnern auf beiden Seiten, die bereit sind, sich in die Befindlichkeiten und Strukturen der jeweils anderen Seite hineinzudenken, deren Mittel und Wege und auch Zwänge zu verstehen. Diese 3 Beiträge beschreiben in der Summe ganz gut, warum die Diskussion hier oft wenig zielführend ist. Alter96er hat geschrieben: Ich habe diese Begebenheit in persönlichen Gesprächen schon mehrfach erwähnt und kaue das hier auch nochmal wieder durch: vor einigen Jahren haben wir tief im Osten mal eine längere Fahrradreise unternommen und mussten zum Ausgangsort mit Nahverkehrszügen anreisen. Ein Waggon des gut gefüllten Zuges DB war allerdings unbenutzbar. Das Personal weigerte sich aus nachvollziehbaren Gründen, den Waggon überhaupt zu betreten.
Soviel ekelerregende Hinterlassenschaften und Verwüstungen habe ich im Leben noch nie gesehen. Das gesellschaftliche Problem des Vandalismus umfasst längst nicht nur das Verhalten einiger Fussballfans sondern ist auch an anderen Stellen allgegenwärtig. Repressive Fanpolitik löst dieses Problem nicht einmal ansatzweise, sondern verschärft die Situation zusätzlich. Auf die Ursachen von Vandalismus und Verrohung von Teilen unser Gesellschaft würde an dieser Stelle massiv den Rahmen sprengen. Ein Grund warum Fachleute in diesem Themenkomplex scharfe Kritik an der Wahlkampfpolemik der Innenministerien im Zuge der Stadionsicherheitsdebatte hatte. Frei nach dem Motto, die Abschaffung von Stehplätzen soll also die Fehlentwicklung von Erziehungs- und Bildungspolitik, sowie sozialer Integration beheben. Alter96er hat geschrieben: Ich will jetzt hier nicht mit Verallgemeinerungen loslegen, aber man muss wohl auch – wie Orange das angedeutet hat- über den Vereins- und Kind'schen Tellerrand rausschauen. Denn diese Zustände rufen die im Neusprech so genannten "Wutbürger" auf den Plan. Solche, die nicht bereit sind, über solche Dinge als jugendlichen Übermut hinwegzusehen, den man in Kauf zu nehmen habe. Die das über ihre Fahrpreise nicht mitbezahlen wollen, und dann auch schon mal die Steuerkeule schwingen, wenn es um die Kosten von Polizeieinsätzen rund um Fußballspiele geht. Leute, die an "Fuppes" manchmal sogar nur nur soweit interessiert sind, als sie sich alle zwei Jahre irgendwas mit Schwarz-Rot-Gold an die Autos und Balkone zu Hause pappen.
Aber die rufen als Law- und Order-Bürger ihrerseits wieder die Politiker auf den Plan, hier speziell die Innenministerien des Bundes und der Länder. Die setzen wiederum mit unterschiedlich harter Hand, je nach eigener Partei-Couleur, die DFL unter Druck. Die wiederum die Kapitalgesellschaften, die ihr Premiumprodukt Fußball unterhalten und vermarkten.
Kind steht da doch nur am Ende einer Kette, geölt durch Drohungen von oben, die alle sein Hauptinteresse berühren dürften, nämlich die 96 als überregional und möglichst international positiv wahrgenommene Marke mit möglichst hohen Umsätzen für alle Beteiligten auf und neben dem Platz attraktiv zu machen.
Erstmal Allerdings darf eine freiheitlich rechtsstaatliche Gesellschaft sich niemals zum Sklaven einer solchen Dynamik machen. Sonst würden hier täglich vermeintliche Kinderschänder auf der Straße gelyncht werden und wir hätten Krieg mit Griechenland. Das perverse ist aber, dass genau die Verantwortlichen, deren Aufgabe es ist uns vor sowas etwas zu schützen, sehr gerne diese Mechanik zum Stimmenfang in Wahlkampfzeiten nutzen. Herr Rossi hat geschrieben: Alter96er, und ich habe Dir bestätigt, dass die Roten Rüpel in dieser Disziplin erstklassig sind. Die Deutsche Bahn muss jährlich über 2 Mio. € für die Beseitigung von Schäden durch Vandalismus und die Prävention dagegen durch Sicherheitsdienste aufwenden. Auf Metronom-Strecken gibt es deswegen keine Fanzüge. Bei von der Roten Kurve organisierten Busreisen müssen mittlerweile die Mitreisenden eine Kaution hinterlegen, die nach Heimkehr ohne Beschädigungen/Verschmutzungen am Bus durch "Fans" wieder zurückgezahlt wird. Dieser Beitrag ist wieder mal ein Beispiel, wie so etwas funktioniert. Ein paar Halbfakten an der richtigen Stelle platzieren und schon ist wieder ein bisschen Stimmung gemacht. An welchen Tabellenplatz stehen wir denn in der Kostenverursacherliga? Wie üblich sind solche Buskautionen denn bei anderen Vereinen, Schullandheimfahrten und Abiabschlussfahrten? Wie hoch sind die Kosten in Regionen in denen keine Fußballspiele mit hohen Fanaufkommen sind? Ist wie mit der Verletzungsstatistik. Immer ordentlich in die Kurve pfeffern und nachher steigende Verletztenzahlen feststellen. der rote hat geschrieben: Also spiele ich den Ball zu Dir rüber, Gegenwind, was haben die Fans falsch gemacht, wovon müssten sie abrücken, um dem Verein entgegenzukommen? Dazu werde ich ja in regelmäßigen Abständen aufgefordert. Auch wenn ich es für sinnvoller halte diese Punkte mit Betroffenen zu besprechen, hier eine kleine Schwerpunktliste. Was wurde falsch gemacht - Bei dem Selbstverständnis, die einzig wahren Fans oder zumindest besseren Fans zu sein, haben die Kurven viel potenziellen Rückhalt verspielt. Frei nach dem Motto: "Du stehst uns kritisch gegenüber? Du bist nur nen Eventi". Das hat überflüssigerweise Distanz geschaffen, die später als Bumerang (Bierbecher) zurück flog. Arroganz ist selten angebracht. - Die Außendarstellung: "Keine Zusammenarbeit mit der Lügenpressen." lässt einen zwar unheimlich streight wirken, ist aber wenn man am öffentlichen Meinungsbild teilhaben möchte völliger Nonsens. Man kann auch wohlwollenden Journalismus finden, wenn man ihn sucht. Das definitiv vorhandene soziale Moment und Engagement wäre ein guter Faustpfand gewesen das öffentliche Meinungsbild nicht nur dem Gegner zu überlassen. Man kann sich zwar gerne über die Informationslücken Außenstehender aufregen, aber für das Schließen ist man selbst verantwortlich. Informationen sollten darüber hinaus immer Empfängergerecht gestaltet sein. - Der Studienskandal rund um die Pyrofrage wurde nicht genutzt. Statt die Willkür von DFB/DFL solange öffentlich zu machen, bis der letzte begriffen das sie ein falsches gespielt hat, lieber ätschibätsch weiterzündeln war einfach kurzsichtig. Da hat man sich wohl überschätzt. - Trotzige Kinder kriegen keinen Pudding. 12:12 war eindrucksvoll. Stimmungsboykott nach dem BS Spiel bullshit. IMMER ALLES für den Verein darf keine Worthülse sein. Wenn man schon soviel Drama braucht, muss man es durchziehen. Je schlechter ihr spielt, desto mehr tun wir. Beispiel Bochumfahrt, oder letzte Saison die Werderfans. Ich mag die Niedertracht wirklich nicht, aber wie sich die Blau Gelben in den Untergang gesungen haben war schlicht und ergreifend beeindruckend. You`ll never walk alone beim 1:4 nenne ich wirklich Ultra. - Stevie Abschied. Riesige Chance vertan große Teile der Fanfamilie zurück ins Boot zu holen. Hier wäre es sehr leicht gewesen den schwarzen Peter zu MK zu schieben, und der Käpt´n hätte es einfach verdient gehabt. Was kann man anbieten: Nicht viel. Es ist weder die Aufgaben der Kurvenbesucher gesellschaftliche Probleme zu lösen, noch besitzen sie Mittel und Kompetenz dazu. Das einzige was ich raten kann: Nicht mit falschen Stolz selber bestrafen. Der Verein ist unter Druck. Sollte das Problem nicht bis Saisonauftakt gelöst sein, droht ein riesiger Imageschaden. Das ist schlecht fürs Investorenklima. Diese Sprache versteht MK. Deswegen mitnehmen was man kriegen kann und Stärke zurück erlangen. Wenn die 96 Familie wieder Schulter an Schulter steht Kritik klug und zielorientiert ausüben. Beißreflexe mit dem Rücken zur Wand sind verständlich, nutzen aber gar nichts.
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Orange
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 15.06.2014 22:20 |
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Registriert: 16.01.2013 14:59 Beiträge: 6114
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Gegenwind hat geschrieben: Was kann man anbieten: Nicht viel. Es ist weder die Aufgaben der Kurvenbesucher gesellschaftliche Probleme zu lösen, noch besitzen sie Mittel und Kompetenz dazu. Das einzige was ich raten kann: Nicht mit falschen Stolz selber bestrafen. Der Verein ist unter Druck. Sollte das Problem nicht bis Saisonauftakt gelöst sein, droht ein riesiger Imageschaden. Das ist schlecht fürs Investorenklima. Diese Sprache versteht MK. Deswegen mitnehmen was man kriegen kann und Stärke zurück erlangen. Wenn die 96 Familie wieder Schulter an Schulter steht Kritik klug und zielorientiert ausüben. Beißreflexe mit dem Rücken zur Wand sind verständlich, nutzen aber gar nichts.
Der Verein hat Druck? Der Verein sieht das eher "beamtentechnisch", die Beamten haben ihre Paragraphen und richten sich nach ihnen... Der Verein erwartet von der Kurve in erster Linie Lösungsvorschläge, der Verein will hören, wie die Kurve selbst ihre Zukunft sieht, denke ich. Die Zurückhaltung von Seiten des Verein bei der Umwandlung der DK in N16/17 spricht Bände und stellt eine klare Ansage dar. Für ein friedliches Miteinander wird der Verein gesprächsbereit sein, bei der Fortsetzung der unsäglichen Pyroshow etc., wird der Verein die harte Linie beibehalten, denke ich.
_________________ ich hab Bock auf 96
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der rote
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 15.06.2014 22:37 |
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Registriert: 05.10.2003 10:24 Beiträge: 9274 Wohnort: Oststadt
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Gegenwind hat geschrieben: Der FC Union Berlin MUSSTE ja auch nicht und existiert nach wie vor. Union hat aber auch ein ganz anderes Selbstverständnis und versucht auch nicht, um die Euroleague mitzuspielen. Das ist nicht unwichtig in diesem Zusammenhang. Gegenwind hat geschrieben: Was wurde falsch gemacht - Bei dem Selbstverständnis, die einzig wahren Fans oder zumindest besseren Fans zu sein, haben die Kurven viel potenziellen Rückhalt verspielt. Frei nach dem Motto: "Du stehst uns kritisch gegenüber? Du bist nur nen Eventi". Das hat überflüssigerweise Distanz geschaffen, die später als Bumerang (Bierbecher) zurück flog. Arroganz ist selten angebracht. - Die Außendarstellung: "Keine Zusammenarbeit mit der Lügenpressen." lässt einen zwar unheimlich streight wirken, ist aber wenn man am öffentlichen Meinungsbild teilhaben möchte völliger Nonsens. Man kann auch wohlwollenden Journalismus finden, wenn man ihn sucht. Das definitiv vorhandene soziale Moment und Engagement wäre ein guter Faustpfand gewesen das öffentliche Meinungsbild nicht nur dem Gegner zu überlassen. Man kann sich zwar gerne über die Informationslücken Außenstehender aufregen, aber für das Schließen ist man selbst verantwortlich. Informationen sollten darüber hinaus immer Empfängergerecht gestaltet sein. - Der Studienskandal rund um die Pyrofrage wurde nicht genutzt. Statt die Willkür von DFB/DFL solange öffentlich zu machen, bis der letzte begriffen das sie ein falsches gespielt hat, lieber ätschibätsch weiterzündeln war einfach kurzsichtig. Da hat man sich wohl überschätzt. - Trotzige Kinder kriegen keinen Pudding. 12:12 war eindrucksvoll. Stimmungsboykott nach dem BS Spiel bullshit. IMMER ALLES für den Verein darf keine Worthülse sein. Wenn man schon soviel Drama braucht, muss man es durchziehen. Je schlechter ihr spielt, desto mehr tun wir. Beispiel Bochumfahrt, oder letzte Saison die Werderfans. Ich mag die Niedertracht wirklich nicht, aber wie sich die Blau Gelben in den Untergang gesungen haben war schlicht und ergreifend beeindruckend. You`ll never walk alone beim 1:4 nenne ich wirklich Ultra. - Stevie Abschied. Riesige Chance vertan große Teile der Fanfamilie zurück ins Boot zu holen. Hier wäre es sehr leicht gewesen den schwarzen Peter zu MK zu schieben, und der Käpt´n hätte es einfach verdient gehabt. Hier sind wir 100% einer Meinung. Hätten mehr Leute so reagiert, hätten wir nun kein Problem, da bin ich mir sicher. Gegenwind hat geschrieben: Der Verein ist unter Druck. Sollte das Problem nicht bis Saisonauftakt gelöst sein, droht ein riesiger Imageschaden. Das sehe ich anders. Gerade die Spaltung der Fanszene inkl. Prügelei zwischen "oben" und "unten" hat Martin Kind gezeigt, dass die Mehrheit der Menschen im Stadion sich nicht mit den Anliegen von "oben" identifiziert. Es wird weniger Gesänge geben, aber das Stadion wird nicht weniger voll sein als zuvor. Da kommen Deine Ausführungen von oben ins Spiel: die betroffenen Gruppen haben sich selbst isoliert. Martin Kind hat nun vom Rest des Stadions und von der Öffentlichkeit nichts zu befürchten.
_________________ Konjugation eines unregelmäßigen Verbs
Ich bin fest.
Du bist eigensinnig.
Er ist ein dickköpfiger, unbelehrbarer Hornochse.
(Bertrand Russell)
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Kuba libre
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 15.06.2014 23:23 |
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Registriert: 16.06.2012 14:02 Beiträge: 8786 Wohnort: Hannover, gebürtiger Dortmunder
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der rote hat geschrieben: Da kommen Deine Ausführungen von oben ins Spiel: die betroffenen Gruppen haben sich selbst isoliert. Martin Kind hat nun vom Rest des Stadions und von der Öffentlichkeit nichts zu befürchten. Da würde ich Dir nur teilweise zustimmen. Durch das Vergrätzen vieler Herzblutfans, die erstmal aus der Ferne ihren Club verfolgen, begibt sich Kind in die Gefahr, liefern zu müssen. Denn ohne entsprechenden Fußball und Erfolg werden zusätzlich auch die Leute wegbleiben, die er gern im Stadion hätte, weil sie anstrengungslosen Umsatz versprechen. Die Gefahr, dass sich extremistische oder anderer unerwünschte Gruppierungen im Stadion breitmachen, sehe ich nicht wirklich. Man würde genauso unbarmherzig mit Ihnen umgehen, wie mit den Ultras. Im Interesse seines Premiumprodukts wäre Kind allerdings klug, wieder einen ehrlichen Dialog mit denen zu führen, die zahlreich und zu Unrecht in der Schublade gewaltbereite und pyromanische Störenfriede gesteckt wurden.
_________________ BVB - Malaga am 09.04.2013: Kronen-Zeitung: „Ein Spiel für die Ewigkeit" Corriere della Sera: „Borussia mit dem letzten Atemzug" Daily Mirror: „Der BVB ist wiederauferstanden von den Toten“ Kuba libre: Was? Was war das denn?
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Herr Rossi
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 16.06.2014 00:20 |
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Registriert: 31.08.2008 19:56 Beiträge: 30629 Wohnort: Hannover
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Gegenwind hat geschrieben: Herr Rossi hat geschrieben: Alter96er, und ich habe Dir bestätigt, dass die Roten Rüpel in dieser Disziplin erstklassig sind. Die Deutsche Bahn muss jährlich über 2 Mio. € für die Beseitigung von Schäden durch Vandalismus und die Prävention dagegen durch Sicherheitsdienste aufwenden. Auf Metronom-Strecken gibt es deswegen keine Fanzüge. Bei von der Roten Kurve organisierten Busreisen müssen mittlerweile die Mitreisenden eine Kaution hinterlegen, die nach Heimkehr ohne Beschädigungen/Verschmutzungen am Bus durch "Fans" wieder zurückgezahlt wird. Dieser Beitrag ist wieder mal ein Beispiel, wie so etwas funktioniert. Ein paar Halbfakten an der richtigen Stelle platzieren und schon ist wieder ein bisschen Stimmung gemacht. An welchen Tabellenplatz stehen wir denn in der Kostenverursacherliga? Wie üblich sind solche Buskautionen denn bei anderen Vereinen, Schullandheimfahrten und Abiabschlussfahrten? Wie hoch sind die Kosten in Regionen in denen keine Fußballspiele mit hohen Fanaufkommen sind? Ist wie mit der Verletzungsstatistik. Immer ordentlich in die Kurve pfeffern und nachher steigende Verletztenzahlen feststellen. Aha, Du solltest besser keine hehren Worte wie Beißreflex verwenden, wenn Du selbst ihm nicht widerstehen kannst. Deinen Beitrag halte ich im zitierten Teil für ein Beispiel von Ahnungslosigkeit. Frag doch mal Tante Google oder im Bahn-Tower am Alexanderplatz nach.
_________________ „Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft.“
Jean Paul Sartre
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Gegenwind
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 16.06.2014 01:51 |
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Registriert: 22.10.2012 01:15 Beiträge: 1012
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Herr Rossi hat geschrieben: Aha, Du solltest besser keine hehren Worte wie Beißreflex verwenden, wenn Du selbst ihm nicht widerstehen kannst. Deinen Beitrag halte ich im zitierten Teil für ein Beispiel von Ahnungslosigkeit. Frag doch mal Tante Google oder im Bahn-Tower am Alexanderplatz nach. Du hast in sofern recht, dass ich mit meiner Wortwahl vielleicht ein bisschen zu scharf war, dass du die Kritik annehmen kannst. Das war contraproduktiv. Ich gebe unumwunden zu, dass mir deine Art der "Informationseinstreuung" den Kamm schwellen lässt. Eigentlich ist mein Anspruch an mich, das nicht in einem Forum spürbar zu machen. Das ist mir hier nicht gelungen. Entschuldigung, dass du das abgekriegt hast. Inhaltlich bleibe ich dabei. Deine Info ist irreführend. Sie suggeriert dem Leser, dass dir bekannt wäre, welchen Anteil der Vandalismusschäden von 96 Fans verursacht werden. Wenn die Bahn wirklich zugängliche Statistiken diesbezüglich führen würde, hättest du sie längst verlinkt Die Gesamtsumme, die die Bahn kolportiert bezüglich ihrer Ausgaben für Vandalismus, brauche ich nicht im DB Tower erfragen. Die Info klebt hier in jedem S-Bahnwagen die ich mehrmals täglich nutze. Falls du übrigens selber mal hin willst, der steht Potsdamer und nicht am Alex. Deine Freundin Tante Google benutze ich übrigens prinzipiell nicht. Wenn du mal ein systematisches Review gemacht hättest, wüsstest du warum Google nicht für wissenschaftliche Arbeiten benutzt werden darf. Diese Suchmaschine ist lediglich dazu geeignet die nächste Bushaltestelle zu finden. Seriöse Recherche ist damit nicht möglich. Wenn du also weiterhin Leute als ahnungslos diskreditieren möchtest, lass lieber die Finger davon. der rote hat geschrieben: Union hat aber auch ein ganz anderes Selbstverständnis und versucht auch nicht, um die Euroleague mitzuspielen. Das ist nicht unwichtig in diesem Zusammenhang.
Da steh ich grade auf dem Schlauch, welchen Zusammenhang hat der Tabellenplatz/Liga mit dem ZWANG das Sicherheitspapier zu zeichnen? der rote hat geschrieben: Das sehe ich anders. Gerade die Spaltung der Fanszene inkl. Prügelei zwischen "oben" und "unten" hat Martin Kind gezeigt, dass die Mehrheit der Menschen im Stadion sich nicht mit den Anliegen von "oben" identifiziert. Es wird weniger Gesänge geben, aber das Stadion wird nicht weniger voll sein als zuvor. Da kommen Deine Ausführungen von oben ins Spiel: die betroffenen Gruppen haben sich selbst isoliert. Martin Kind hat nun vom Rest des Stadions und von der Öffentlichkeit nichts zu befürchten. Orange hat geschrieben: Der Verein hat Druck? Der Verein sieht das eher "beamtentechnisch", die Beamten haben ihre Paragraphen und richten sich nach ihnen... Der Verein erwartet von der Kurve in erster Linie Lösungsvorschläge, der Verein will hören, wie die Kurve selbst ihre Zukunft sieht, denke ich. Die Zurückhaltung von Seiten des Verein bei der Umwandlung der DK in N16/17 spricht Bände und stellt eine klare Ansage dar. Für ein friedliches Miteinander wird der Verein gesprächsbereit sein, bei der Fortsetzung der unsäglichen Pyroshow etc., wird der Verein die harte Linie beibehalten, denke ich. Zum einen kann ich euch als Berlinbewohner, und jemand der sehr viel Kontakt mit Fans anderer Vereine (damit meine ich nicht andere Ultras) hat, die Wahrnehmung von MK außerhalb Hannovers ist eine völlig andere. Zum anderen fürchte ich, dass auch irgendwann ihr merken werdet, dass ihm auch die Meinung der Stadionbesucher außerhalb N16/17 scheißegal ist. Das einzige was ihn interessiert ist das Investorenklima und dass ist sehr vom Image abhängig. Sollte ihm bis Saisonbeginn keine Lösung gelingen, wird dieses Image schweren Schaden nehmen. Ich halte es deswegen für sehr wahrscheinlich, das er über kurz oder lang medienwirksam als der gütige Onkel auftreten wird. Allerdings sind ihm grad die Ansprechpartner ausgegangen. Hier wird es dann sicher von weiten Teilen der User als große Geste gefeiert.
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