Martin Kind - was nun....? Moderations-Bereich |
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Das Gewissen
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.04.2007 16:35 |
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Registriert: 21.12.2005 13:30 Beiträge: 719
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Die Bemerkung "Fan's oder Kunden" würde ich in der Tat nie machen. Das "Fans oder Kunden"-Banner ist Teil meiner Signatur und erscheint damit unter jedem meiner Beiträge. Die konkreten Details meines Postings überfordern dich und dürften diverse andere User dieses Forums (oder doch lieber "Forum's"?) durchaus erheitern...
_________________ Scheiß andere Vereine!
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penola1896
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.04.2007 16:41 |
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Registriert: 13.03.2007 14:11 Beiträge: 1976 Wohnort: südlich
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Dachte ich mir schon - Niveau hat Du also auch nicht !
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Nr.96
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.04.2007 17:51 |
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Registriert: 01.12.2006 19:34 Beiträge: 370 Wohnort: Hannover
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He ganz ruhig. Jeder hat hier eine eigene Meinnug und wenn wir dann zu jedem sagen würden er ist niveaulos dann würde das Forum ganz anders und mit furchtbaren Umgangston geführt werden. Hört bitte auf.
_________________ Haltet eure Träume fest
Lernt sie zu leben
Gegen zuviel Sicherheit
gegen Ausweglosigkeit
Haltet eure Träume Fest
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marVin
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.04.2007 20:18 |
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Registriert: 28.08.2003 15:33 Beiträge: 5173
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penola1896 hat geschrieben: Da liegst Du leider etwas falsch ! Der dicke Utz wollte nämlich fast alle noch vorhandenen guten Spieler verkaufen um den Verein finanziell zu "sanieren",auch auf die Gefahr hin noch weiter abzusteigen ! Die (wir) Fan's waren froh,daß dies damals nicht geschehen ist und der gute Utz vom Hof gejagt wurde und M.Kind durch seine Aktivitäten (mit dem Zuspruch der Fans ) das Schiff -96- von nun an auf einen Kurs gebracht hat, der mit Herrn Claasen nie erreicht worden wäre !!! Gott sei Dank hat M.K. uns damals von dem Übel -Utz- erlöst.
Na ja, alle guten Spieler verkaufen entspricht nicht den Tatsachen. Personalabbau in der Geschäftsstelle hast du übrigens vergessen.
Und das Fass zum überlaufen hat wohl eher die überraschende Kündigung von Gerber (incl. Hausverbot) gebracht, der seine Sanierungspolitik kritisierte. Darauf folgten die heftigen Proteste seitens der Fans und der Mannschaft und die Auseinandersetzung vor Gericht.
Claassen trat zurück, ein neuer Aufsichtsrat wurde gewählt, der Kind zum Klubchef ernannte und Gerber wurde wieder Manager der es vor Beginn der Saison 97/98 bereits schaffte die jungen 96-Talente im Kader zu halten, trotz Angeboten aus Liga 1. und 2.
Ich bin immer noch der Meinung, es handelt sich um eine Legende, letzendlich hätte Kind den Verein aus der Regionalliga geführt.
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menzel96
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 02.04.2007 08:32 |
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Registriert: 08.04.2005 07:09 Beiträge: 5874 Wohnort: Niedersachsen
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marVin hat geschrieben: penola1896 hat geschrieben: Da liegst Du leider etwas falsch ! Der dicke Utz wollte nämlich fast alle noch vorhandenen guten Spieler verkaufen um den Verein finanziell zu "sanieren",auch auf die Gefahr hin noch weiter abzusteigen ! Die (wir) Fan's waren froh,daß dies damals nicht geschehen ist und der gute Utz vom Hof gejagt wurde und M.Kind durch seine Aktivitäten (mit dem Zuspruch der Fans ) das Schiff -96- von nun an auf einen Kurs gebracht hat, der mit Herrn Claasen nie erreicht worden wäre !!! Gott sei Dank hat M.K. uns damals von dem Übel -Utz- erlöst. Na ja, alle guten Spieler verkaufen entspricht nicht den Tatsachen. Personalabbau in der Geschäftsstelle hast du übrigens vergessen.  Und das Fass zum überlaufen hat wohl eher die überraschende Kündigung von Gerber (incl. Hausverbot) gebracht, der seine Sanierungspolitik kritisierte. Darauf folgten die heftigen Proteste seitens der Fans und der Mannschaft und die Auseinandersetzung vor Gericht. Claassen trat zurück, ein neuer Aufsichtsrat wurde gewählt, der Kind zum Klubchef ernannte und Gerber wurde wieder Manager der es vor Beginn der Saison 97/98 bereits schaffte die jungen 96-Talente im Kader zu halten, trotz Angeboten aus Liga 1. und 2. Ich bin immer noch der Meinung, es handelt sich um eine Legende, letzendlich hätte Kind den Verein aus der Regionalliga geführt.
Bei aller Antipathie gegen die Person von Martin Kind, oder seinem Auftreten in der Öffentlichkeit, oder seinen Sprüchen die er so von sich gibt, die bei viel guten Willen einfach nur Unverständnis hervor rufen, sollte man seine Verdienste um den Verein Hannover 96 nicht in Abrede stellen.
Wo gab es in der Geschichte von Hannover 96, einen Präsi der so viel eigene Mittel in den Verein gesteckt hat, oder der es geschafft hat das der Verein finanziell so gut dasteht wie es im Moment der Fall ist.
_________________ Ich mag Aktienclubs mit Tradition !!
20 Jahre immer Liga 1 und 2 !!!
Keine Macht den Predigern !!
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Gunther
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 02.04.2007 16:31 |
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Registriert: 03.08.2003 20:48 Beiträge: 9690 Wohnort: Hannover
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menzel96 hat geschrieben: Wo gab es in der Geschichte von Hannover 96, einen Präsi der so viel eigene Mittel in den Verein gesteckt hat, oder der es geschafft hat das der Verein finanziell so gut dasteht wie es im Moment der Fall ist.
in der wirtschaft nennt man das "feindliche übernahme".
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Nr.96
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 03.04.2007 13:48 |
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Registriert: 01.12.2006 19:34 Beiträge: 370 Wohnort: Hannover
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feindliche Übernahme die uns nach oben geführt hat
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Guus
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 03.04.2007 14:28 |
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Registriert: 18.07.2004 20:02 Beiträge: 9890 Wohnort: Wijchen/NL
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Nr.96 hat geschrieben: feindliche Übernahme die uns nach oben geführt hat
Er hat aus Erbarmen eine Menge Geld im Verein gesteckt, meinst du  ?
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einwerfer
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 03.04.2007 15:34 |
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Registriert: 07.10.2006 16:06 Beiträge: 11993
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m.k. ist kein roter
er ist chef bei den roten...........mehr nicht 
_________________ Da hab ich gedacht, ich tu ihn ihm rein in ihn ihm sein Tor. Horst Hrubesch 
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Alter96er
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 03.04.2007 16:22 |
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Registriert: 11.02.2005 11:55 Beiträge: 2489 Wohnort: Hannover
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Sorry, einwerfer, aber diese Schwarz-Weiß-Feindbild-an-die-Wand-Pinnerei finde ich eher unnütz.
Man kann sich ja über den Erfolg oder Misserfolg der Arbeit von Kind bei unseren Roten in vielen Punkten streiten, aber wer oder was ist in Deinen Augen eigentlich ein „Roter“?
Einer vielleicht, der insgeheim, klammheimlich davon träumt, wie in alten Zeiten wieder in die Arenen von Herzlake oder Hamburg-Altona zu pilgern oder gar heiße Schlachten gegen die Kicker vom Messe-Parkplatz-Ost auszufechten? 
_________________ Half of the people can be part right all of the time. Some people can be all right part of the time. But all the people can´t be all right all of the time.
I think Lincoln said that.
I let you be in my dreams if I can be in yours.
I said that. (Dylan)
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der rote
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 03.04.2007 16:25 |
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Registriert: 05.10.2003 10:24 Beiträge: 9274 Wohnort: Oststadt
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marVin hat geschrieben: Es ist also eine Legende, Kind hätte uns aus der Regionalliga geholt. Oder habe ich etwas nicht beachtet und liege falsch?
Wäre die Insolvenz denn ohne Kinds Millionen auch verhindert worden? Und hätte ein insolventer Verein aufsteigen dürfen? Wäre später die Stadiongesellschaft ohne sein Geld flüssig gewesen?
Martin Kind ist kein Heiliger, das ist ganz klar. Aber der Verein hat ihm viel zu verdanken, und damit auch wir Fans. Wie lange hatten wir von der Bundesliga geträumt? Unter Kind wurde dieser Traum wahr, auch wenn NATÜRLICH auch noch andere Leute daran beteiligt waren.
Wie gesagt, Kind ist kein Heiliger, aber auch kein Teufel. Dieses revisionistische Gerede, Kind hätte letztendlich nichts für Hannover 96 geleistet, finde ich unnötig respektlos.
_________________ Konjugation eines unregelmäßigen Verbs
Ich bin fest.
Du bist eigensinnig.
Er ist ein dickköpfiger, unbelehrbarer Hornochse.
(Bertrand Russell)
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einwerfer
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 03.04.2007 19:39 |
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Registriert: 07.10.2006 16:06 Beiträge: 11993
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Alter96er hat geschrieben: Sorry, einwerfer, aber diese Schwarz-Weiß-Feindbild-an-die-Wand-Pinnerei finde ich eher unnütz. Man kann sich ja über den Erfolg oder Misserfolg der Arbeit von Kind bei unseren Roten in vielen Punkten streiten, aber wer oder was ist in Deinen Augen eigentlich ein „Roter“? Einer vielleicht, der insgeheim, klammheimlich davon träumt, wie in alten Zeiten wieder in die Arenen von Herzlake oder Hamburg-Altona zu pilgern oder gar heiße Schlachten gegen die Kicker vom Messe-Parkplatz-Ost auszufechten? 
ach alter96er......"feinbild" ist wirklich nicht passend....da gibt es ganz andere.....wie du weißt....
ein roter (fan) fährt auch nach herzlake....
der chef nur wenn`s ihm nützt
spiele gegen den kl. hsv oder bremen müssen nicht zwingend spannender, besser oder qualitativer sein als spiele von damals gegen arminia hannover, braunschweig oder pauli
außerdem konnte ich damals noch hungrig und durstig zum spiel gehen  und anschließend hatte ich immer noch ein paar mark für ein, zwei bierchen in der kneipe um die ecke... 
_________________ Da hab ich gedacht, ich tu ihn ihm rein in ihn ihm sein Tor. Horst Hrubesch 
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marVin
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 03.04.2007 21:24 |
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Registriert: 28.08.2003 15:33 Beiträge: 5173
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der rote hat geschrieben: marVin hat geschrieben: Es ist also eine Legende, Kind hätte uns aus der Regionalliga geholt. Oder habe ich etwas nicht beachtet und liege falsch? Wäre die Insolvenz denn ohne Kinds Millionen auch verhindert worden? Und hätte ein insolventer Verein aufsteigen dürfen? Wäre später die Stadiongesellschaft ohne sein Geld flüssig gewesen? Martin Kind ist kein Heiliger, das ist ganz klar. Aber der Verein hat ihm viel zu verdanken, und damit auch wir Fans. Wie lange hatten wir von der Bundesliga geträumt? Unter Kind wurde dieser Traum wahr, auch wenn NATÜRLICH auch noch andere Leute daran beteiligt waren. Wie gesagt, Kind ist kein Heiliger, aber auch kein Teufel. Dieses revisionistische Gerede, Kind hätte letztendlich nichts für Hannover 96 geleistet, finde ich unnötig respektlos.
Offensichtlich hast du dich mit meinem Einwand bzgl. des Aufstiegs aus der Regionalliga in Liga 2., den man gern Kind auf die Fahne schreibt, nicht wirklich auseinandergesetzt. Ist aber nicht so schlimm, weil dein Vorwurf nichts damit zu tun hat, was ich eigentlich nur, wie soll ich sagen, relativieren oder gerade rücken will.
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menzel96
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 03.04.2007 21:42 |
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Registriert: 08.04.2005 07:09 Beiträge: 5874 Wohnort: Niedersachsen
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So sieht man Martin Kind bei Wikipedia
Martin Kind (* 28. April 1944) ist seit Juli 2006 zum zweiten Mal Präsident des Sportvereins Hannover 96. Er ist Hörgeräte-Unternehmer und Hotelier.
Am 26. September 1997 übernahm Martin Kind erstmals das Präsidentenamt bei Hannover 96. Der Verein stand nach vereinsinternen Querelen um seinen Vorgänger Utz Claassen sowie dem Abstieg in die Regionalliga sportlich und finanziell schlecht da. Unter ihm gelang der Neuaufbau: Kind führte den Verein mit striktem Führungsstil und großer finanzieller Unterstützung von der Regionalliga bis in die Bundesliga und etablierte den Verein dort.
Parallel entwickelte Martin Kind das Projekt eines Stadionumbaus zur Verbesserung der infrastrukturellen Voraussetzungen von Hannover 96 sowie im Hinblick auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Er leitete den Umbau des Niedersachsenstadion zur modernen AWD-Arena und schuf damit erstklassige Voraussetzungen für Bundesliga- und Fußball-WM-Spiele in Hannover.
Zu Saisonbeginn 2005/2006 trat Kind mit der Begründung, die Weichen für eine erfolgversprechende Zukunft gestellt zu haben, überraschend zurück und übergab die Aufgaben der Vereinsführung an verschiedene Personen, darunter Karl Heinz Vehling und Götz von Fromberg. Diese legten allerdings nach etwa einem Jahr ihre Ämter im Juli 2006 nieder, da es interne Unstimmigkeiten zwischen der Vereinsführung und den Geldgebern über den Kurs des Vereins und die Transferpolitik gab. Der Aufsichtsrat sowie der Großteil der Fans forderten eine Rückkehr Kinds, der auch nach seinem Rücktritt weiterhin zu den wichtigsten Geldgebern des Vereins gehört hatte. Er nahm noch am Tag von Vehlings Rücktritt die Fäden wieder in die Hand.
_________________ Ich mag Aktienclubs mit Tradition !!
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marVin
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 03.04.2007 22:11 |
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Registriert: 28.08.2003 15:33 Beiträge: 5173
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Danke für das Beispiel menzel96.
Richtig müsste es heißen: „Kind führte den Verein mit striktem Führungsstil und großer finanzieller Unterstützung von der Bundesliga 2. bis in die Bundesliga 1. und etablierte den Verein dort.“
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Bemeh
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 03.04.2007 22:22 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 13964 Wohnort: Hemmingen
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Ich versuche es einmal als neutrale Instanz.
Marvin wollte sagen, dass das Besondere am Aufstieg der Roten aus dem totalen Tief nach dem Abstieg 1996 in der sofortigen Zusammenstellung einer sehr schlagkräftigen, entwicklungsfähigen und überlegenen Mannschaft bestand. Leute wie Kehl (via Fanz), Addo, Rasijewski, Milo holt man nicht mal eben so zusammen, wenn man lediglich kaufmännisch denkender Präsi ist.
Nein, hier wurde ein Grundstein gelegt, der die Fans in kurzer Zeit wieder begeisterte, und zusammen mit den Eigengewächsen Asamoah, Ernst und Co. die Basis für den Aufstieg bildete.
Da Gerber und Wöbse sich finanziell etwas verhoben, kam der lediglich aufräumende Kind gerade recht. Aber es war nicht genial, hob sich zunächst sicherlich nicht von anderen gut geführten Clubs ab. Es war einfach wirtschaftllich eine Zäsur im chaotischen Roten Laden.
Darum behaupte ich: Ohne die Impulse von Wöbse, Fanz und Gerber, später RR, wäre 96 heute noch unterklassig (wo genau möchte ich mir nicht vorstellen), ohne Kind wären wir möglicherweise nicht über die zweite Liga hinausgekommen und hätten bestimmt kein WM-Stadion.
Er hat also seine Verdienste um 96, aber ist nicht für alles Gute verantwortlich.
_________________  Seit Jahren in einer Scheinwelt lebender und krachend gescheiterter Moderator
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menzel96
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 03.04.2007 22:53 |
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Registriert: 08.04.2005 07:09 Beiträge: 5874 Wohnort: Niedersachsen
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Genau so unterschiedlich wie hier im Forum die Meinungen über Martin Kind auseinander gehen, ist es auch in den Medien, ich habe einen Artikel in der taz gefunden.
Der St. Martin von Hannover
Der neue alte Alleinherrscher: Martin Kind, Vorstandsvorsitzender des Bundesligisten Hannover 96 wird Geschäftsführer des Clubs. Vom Fußballspiel versteht er wenig. Sein Thema ist das "Produkt Fußball". Kind kann Bilanzen lesen und im Fußball "ist die Bilanz eben die Tabelle mit Punkten und Toren"
VON MICHAEL QUASTHOFF
Einer der schönsten Tage im Leben des Fußballpräsidenten Martin Kind war der 20. September 2003. Hannovers 96 triumphierte mit 2:0 über die Borussia ausGladbach. Den Lohn, Platz 6 in der Tabelle, genoss Kind in der VIP- Lounge der vereinseigenen Baustelle namens AWD-Arena, umgeben von Spezis, Claqueuren und lokalen Wirtschaftsbossen, die sich an den Visionen des Hörgerätefabrikanten berauschten. Die "strategische Ausrichtung" des Hannoverschen Sportvereins von 1896 e.V. hatte Kind eine Woche zuvor in der Berliner Morgenpost wie folgt umrissen. "Ein neues Stadion", "eine wettbewerbsfähige Mannschaft", Stars "wie den brasilianischen Weltmeister Kleber" und "in naher Zukunft UEFA-Cup".
Drei Jahre und drei Trainer später ist von der schönen neuen Welt lediglich die schmucke AWD-Arena zu besichtigen. Die Roten stehen im Tabellenkeller. Auch auf der Führungsetage wird Traditionpflege wieder großgeschrieben, es herrscht die "Chaos-Politik aus vergangenen Zeiten" (Stern). Dieses Szenario trieb Kind, der 2005 alle Ämter niedergelegt hatte, zurück aufs Spielfeld, um "die Marke 96 vor schwerem Schaden" zu bewahren. So lautet zumindest die allgemeinverbindliche von Vereinsseite und ortsansässigen Medien ausgepinselte Version. Es gibt im Club aber auch Leute, die meinen, St. Martins Reinkarnierung hieße den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben.
Das würden sie aber nie laut sagen. Ihr weiteres Wirken wäre auf die gesetzliche Kündigungsfrist beschränkt. Denn seit dem Comeback wütet der neue alte starke Mann im Personalbestand wie Hagen unter Etzels Hunnen. Erst kaufte er seinen einzigen Rivalen, den AWD-Finanzdienstleister und Großsponsor Carsten Maschmeyer aus dem Club, dann zwang er Präsident Götz Fromberg zur Demission, ebenso den Geschäftsführer der "Hannover 96 Sales & Service GmbH & Co KG", Karl-Heinz Vehling. Nächstens säuberte Kind den Aufsichtsrat und ließ sich nach Absage des designierten Geschäftsführers Rene Jäggi zum Nachfolger des Führungsduos wählen. Kaum inthronisiert, legte er Trainer Neururer mit 500.000 Euro-Wegzehrung den Abgang nahe. Davon konnte Jörg Heynlein nur träumen. Dem Chefredakteur des frisch konzipierten und hochgelobten Stadionmagazins "Stammplatz" kündigte Kind per SMS (siehe Seite 26) am letzten Tag der Probezeit; kurz darauf setzte er die Marketingfirma Sports First vor die Tür und schubste Manager Ilja Kaenzig vom Chefsessel der Profiabteilung.
Einer von Kinds Kernsätze lautet: "Im Fußball regieren die Marktgesetze". Wer dem Herrn über 1.600 Angestellte in seinem Büro in Großburgwedel vor den Toren Hannovers gegenübersitzt, merkt schnell, mit Kind redet man nicht über Sportsgeist oder das Fußballspiel an sich. Von letzterem, bekennt der Präsident freimütig, verstehe er eher wenig. Sein Thema ist das "Produkt Fußball". Da sei er Experte. Schließlich kann Kind Bilanzen lesen und im Fußball "ist die Bilanz eben die Tabelle mit Punkten und Toren", da sehe man gleich, ob jemand "erfolgreich gearbeitet hat". Er selber arbeite "stets erfolgsorientiert". Was man angesichts dieser Maßstäbe von Hannovers Interimspräsidium dann ja wohl nicht sagen könne. "Nun, es war nicht gerade zielführend", seufzt der drahtige Mann und sieht tatsächlich etwas mitgenommen aus.
Warum tut ein 62 Jahre alter, erfolgreicher Unternehmer sich und anderen das alles an? Noch dazu, wenn er weder zum Fußball, noch zu Hannover 96 "eine emotionale Bindung" besitzt und seine knappe Freizeit genauso gut zwei Galoppern oder seinem neusten Steckenpferd, der Hotelerie, widmen könnte. Die Antwort lehrt eine Menge über Epiphanie und Hybris des deutschen Mittelstandes. Sie heißt "aus Loyalität". Dieses hohe Gut bezieht sich allerdings weniger auf das einfache Club-Mitglied. Kind meint seine "Mitgesellschafter" und Sponsoren. Immerhin räumt Kind ein, er habe sich 1997 "etwas blauäugig" auf das Engagement bei 96 eingelassen. Dann aber packte ihn "der Ehrgeiz zu beweisen", dass man auch "in diesem speziellen Markt Strukturen entwickeln und dadurch die Probleme lösen kann". Kind implantierte die betriebswirtschaftlichen Einheiten "96 KGaA" und "Hannover Sales & Service GmbH", optimierte das Marketing und schaffte es, Unternehmen wie TUI, Continental, den lokalen Pressemonopolisten Madsack oder die Gilde-Brauerei an den Verein zu binden. Sein größter Coup war die kommunalrechtlich hochbedenkliche Millionenbürgschaft für den Umbau des Stadions, die er dem Stadtkämmerer aus der Tasche leierte.
Der gemeine Fan hatte darob manches zu ertragen. Als die Roten 2001 endlich wieder erstklassig waren, stolperte er über Schutthalden und lose Bohlen, atmete pfundweise Feinstaub und stand sich für Bier und Bratwurst eine Halbzeit lang die Beine in den Bauch, weil das vom Verein verordnete neue Zahlungsmittel - eine Chipkarte - nicht funktionierte. Derweil posaunte der Stadionmuezzin Vokabeln wie "Zukunft 2006" und "Weltniveau" in die Runde. Wie zum Hohn ließ der Präsident auch noch jede Ecke, jeden Einwurf und jeden Freistoß von Gebrauchtwagendealern und Möbelfritzen präsentieren. Man nahm es hin, Hannover war wieder mal im Fußballrausch.
Im Zuge dessen übersah man gern ein paar Details, die das System Kind von Beginn an ins autokratisch Bizarre lappen ließen. Dass die Club-Manager nicht von der Geschäftsstelle aus agierten, sondern im Keller seines Großburgwedeler Unternehmens hockten, dass der Präsident mit Trainern und Angestellten immer öfter über eine wachsende Flut von Aktennotizen und Abmahnungen kommunizierte, sich im Wortsinn verzettelte, weil er alles von der Spielerauswechlung bis zum besetzten Presseparkplatz zur Chefsache machte. Wer das kritisierte, bekam schon mal zu hören: "Sie haben zu spuren, Sie kriegen mein Geld". Der "Teamarbeiter Martin Kind" (Firmenwebsite), sagen ehemalige 96-Angestellte, neige im Verein zu chronischem Misstrauen und umgebe sich zudem mit Ballflüsterern, über deren Kompetenz man trefflich streiten könne. Die heißen u.a. Dieter Schatzschneider oder gehören zur schreibenden Zunft. Schatzschneider, ein mittlerweile kloßrunder Ex-96-Stürmer, der nach dem Karriereende Topclubs wie Emden und Ricklingen trainierte, offeriert Kind seine Weisheiten nicht nur persönlich, sondern auch via TV. Als er bei DSF verkündete "Wir müssen uns von Rangnick trennen", war klar, dessen Tage sind gezählt. Ewald Lienen, den nächsten Übungsleiter, schossen die Spezis aus dem Madsack-Pressehaus mürbe, weil ihnen der spröde Mann zu langweilig war. Kind entließ Lienen, obwohl er "diese Entwicklung zutiefst bedauerte". Heute noch rühmt er Lienens "solide Arbeit" und seinen "Realismus", was die Fähigkeiten des kickenden Personals angeht.
Tugenden, die Peter Neururer und, wie Kind fand, zunehmend auch Manager Kaenzig abgingen. Aber da war es schon zu spät. Kind war abgetreten. Warum, ist nicht genau auszumachen. Kind selber sagt, damals waren "die Weichen für eine erfolgversprechende Zukunft gestellt, deshalb habe ich mich rausgezogen". Andererseits kursieren Gerüchte, es hätte Streit mit Maschmeyer gegeben, weil der seit dem Aufstieg mit rund 13 Millionen Euro verstärkte Kader die überspannten Erwartungen nie einlösen konnte. Sei's drum Jetzt ist Kind zurück und schon wieder ganz der Alte. "Wir haben den Turnaround geschafft", frohlockte der Präsident nach dem ersten Saisonsieg und hofft, im Verein herrscht endlich einmal Ruhe, "damit Trainer Hecking kontinuierlich arbeiten kann".
taz Nord vom 7.10.2006, S. 27, 255 Z. (TAZ-Bericht), MICHAEL QUASTHOFF
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derdavenstedter
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 05.04.2007 08:34 |
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Registriert: 26.04.2005 09:07 Beiträge: 1639
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so kurz vor dem boykott und einer schlaflosen nacht (aber bestimmt nicht wg. 96), ging mir der martin gestern nacht nicht mehr so recht aus dem kopf.
der gute sieht die nummer doch nur als einen weiteren machtkampf, von denen er, in seiner zweifellos beispielhaften karriere, sowieso die meisten für sich entschieden hat.
aber ich wette mit euch: der ist auch nur ein mensch!
man sollte mal die emotionen bei ihm wecken.
martin, warst du eher kunde bei den beatles, oder bei den stones?
bist du kunde von mozart oder wagner?
_________________ "Die fußballerische Intelligenz ist die Grundlage, um einen sportartspezifischen Intellekt aufzubauen." (Peter Grötaz Neururer)
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Golf61
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 05.04.2007 14:34 |
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Registriert: 02.05.2006 22:38 Beiträge: 194 Wohnort: Wedemark
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Das Gewissen hat geschrieben: penola1896 hat geschrieben: (...) Fan's (...) *lol*
"Das Gewissen" hat keines und auch keinen Respekt vor der Leistung von MK.
Der Schlauberger  braucht nur 1 % des Erfolges MK´s vorweisen um mitzureden. Aber den hat er nicht, wg. schwerer Kindheit, keine Freunde, sportlich ist er nur vorm FS oder im Stadion............
Hinweis 96:FCB 1:1
Golf61 
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Das Gewissen
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 05.04.2007 19:38 |
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Registriert: 21.12.2005 13:30 Beiträge: 719
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Ah, ich darf nur mitreden, wenn ich 1% des Erfolges von Kind aufweisen kann? Darfst du dann mitreden, wenn's um die Fähigkeiten der Spieler geht? Oder um irgendwas auf diesen Planeten?
Die Erfolge von MK sind unumstritten. Und? Sind sie deshalb ein Persil-Schein auf immer und ewig?
_________________ Scheiß andere Vereine!
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