Darauf können wir uns definitiv einigen.



Emotional mag das ja nachvollziehbar sein, aber dem Verein in dieser Situation weiteren Schaden zuzufügen, macht die Sache nicht besser. Eher im Gegenteil. Man kann ja von Martin Kind halten, was man will - eine Entschuldigung für die BS-Geschichte halte ich z.B. immer noch für absolut notwendig - aber die Fangruppen im Stadion weiter zu spalten, nützt nur den Gegnern von Hannover 96.

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Konjugation eines unregelmäßigen Verbs

Ich bin fest.
Du bist eigensinnig.
Er ist ein dickköpfiger, unbelehrbarer Hornochse.
(Bertrand Russell)

"Kind mus weg" rufen = Schaden dem Verein zufügen?

Den Dreh bekomme ich noch nicht so richtig. Kannst du das nochmal erläutern, bitte.

Mir scheint es, als wolle man (u.a. hier und in der Presse) eine ungeliebte Meinungsäusserung, die nur deshalb wahrnehmbar ist, weil eben sonst nix wahrnehmbar ist, unter allen Umständen diskreditieren. Ebenso wie vorher Tod und Hass dem BTSV-Rufer, Haarmannfahnenschwenker und andere diskreditiert werden sollten, wenn es darum ging, andere Probleme (Stille, Verlust des Erlebnis Stadionbesuch, Pfiffe und Häme gegen einen einzelnen Spieler, sportliche Krise) in den Hintergrund zu rücken. Irgendwas muss immer gefunden werden, vielleicht gibt's ja bald schon Hausverbote für "die nervigen KMW-Rufe von Idioten".

Wenn dann die Stille und allgemein schlechte Stimmung weiter Einzug ins Niedersachsenstadion hält, wird sicherlich auch bald die Frage aufkommen, warum man überhaupt noch preislich gesehen subventionierte Stehplätze anbieten muss, wenn von dort eh keine Unterstützungsleistung vernehmbar ist. Sitzplätze ließen sich da sicher besser vermarkten.

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Karsten Surmann:
"Der Verein bekommt den Vorstand, den er verdient."
Lang lebe der Hannoversche Sportverein von 1896 e.V. Danke Basti & Co.!

@der rote

Der größte Fan der Rufe bin ich auch nicht. Zumindest nicht in dem inflationären Maß. Dem Verein schadet es aber deswegen noch nicht.
Erschwert sicherlich die Einigung in der Fanszene, aber auch nicht entscheidend.

Irgendwann würden die gegenteiligen Meinungen das sowieso verhindern.

KMW schadet nicht dem Verein sondern dem Zusamenhalt unter den Fans. War schon bei Pyro so. Und ist wohl auch egal.

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„Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“

Eigentlich legt es bestehende Wunden nur offen. Die Ursachen für die gespaltene Fanszene liegen nicht in solch harmlosen Rufen, weil sie nervig sind und/oder irgendwem vom ruhigen Fußballgucken abhalten, sondern die Aktionen und Reaktionen schildern nur den inhaltlichen Konflikt, hoffe ich jedenfalls.

Ansonsten sollte man in Choleriker-Hannover mal statt Werbeflyer ein paar dicke Felle verteilen.

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Du hoffst falsch, denke ich. Dass die Ursache der Spaltung in den KMW-Rufen liegt, habe ich nie behauptet, sondern gesagt, dass die Rufe die Szene "weiter" spalten. Der Unterschied ist klar, oder?

Meine These bezieht sich darauf, dass durch die Rufe die Stimmung auf den Rängen verschlechtert wird. Und dies hat natürlich auch Auswirkungen auf Mannschaft und Verein, zumindest ein wenig.

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Konjugation eines unregelmäßigen Verbs

Ich bin fest.
Du bist eigensinnig.
Er ist ein dickköpfiger, unbelehrbarer Hornochse.
(Bertrand Russell)

Der Unterschied ist klar. Das trifft aber nur auf die Leute zu, die nach dem Schema denken "erst haben sie nur eine andere Meinung und jetzt nerven sie auch noch". Da bestand die Differenz aber inhaltlich wohl eher schon vorher, sonst hakts an irgendeinem Punkt mit der Glaubwürdigkeit.

Zu deinem zweiten Punkt möchte ich widerlegen, dass ein offener Konflikt (Stimmung im Sinne von einer Emotion, nicht als Definition von Lautstärke/Support) nicht unbedingt schlechter sein muss, als ein still unter der Oberfläche brodelnder, der so lange anschwillt, bis er richtig explodiert und irgendwann nonverbal eskaliert. Ich denke, das will wohl keiner, daher bin ich relativ froh, dass sich zumindest eine Seite im Stadion in ihrem Anliegen mit einer eher harmlosen Redewendung artikuliert. Solange das so ist, sollte man sich dann doch mal ernsthaft über Toleranz Gedanken machen.

In diesem Sinne ist ein Kind muss weg-Ruf letztlich nichts anderes als das Schwenken einer Haarmannfahne, nachdem die Bild das entsprechende Fass aufgemacht hat und sich urplötzlich Menschen davon provoziert fühlen. Dabei gilt es zu bedenken, dass ein "Weg-Ruf" wohl noch bedeutend harmloser ist als das Konterfei eines 20er Jahre Mörders. Mich lässt daraus schließen, dass die Toleranzgrenze für Provokationen noch ein ganzes Stück tiefer liegt mittlerweile, was nichts gutes für die Zukunft erwarten lässt. Was kommt also als nächstes? Der penetrante Stehenbleiber? Es muss sich wohl nur ein Redakteur finden lassen, der das als nervig deklariert und dann Feuer frei für die nächste Stufe.

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Karsten Surmann:
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In wievielen Stadien wird immer mal wieder der Rauswurf des Trainers oder des Präsidenten oder eines Spielers gefordert?

Aber in Hannover macht irgendein Schmierenblatt über irgendetwas ein Fass auf, die KGaA springt drauf wie der Bär auf den Honig und alle anderen rennen dann hinterher.

Fragt doch mal den bielefelder Supertorschützen, wie der die regelmässige Anfeuerung im NDS für sich so fand - ach ja, hat er ja nach seinem Tor deutlich gezeigt und auch deutlich gesagt. Aber da hat kein Journalist nach gekräht... und kein Trainer und Präsident seine Betroffenheit für den armen S. zum Ausdruck gebracht, dessen Spitzname nun auch nicht besonders dolle und aufbauend war - und das ist nur ein Beispiel.

KMW bedeutet, dass das "System Kind" weg soll - und was das ist, ist doch nun lang und breit diskutiert worden.

Allerdings würde wohl den meisten Fans reichen, wenn die Zeit so etwa 3-4- Jahre zurückgedreht wird, als eine Art Burgfrieden zwischen den heute verfeindeten Seiten vorlag. Aber selbst das dürfte Utopie sein. Letztendlich wird es MK durchziehen bis zum bitteren Ende - mal sehen, für wen.

http://m.youtube.com/results?q=Hannover%2096%20pyro&sm=3

Sowas werden wir wohl nichtmehr erleben

Natürlich liegt die Toleranzgrenze in so einer angespannten Situation niedriger, das ist ja keine Überraschung. Die meisten Leute im Stadion dürften den Konflikt einfach leid sein. Mir ist es prinzipiell auch total wurscht, wenn jemand den Präsidenten nicht mag. Aber in der aktuellen Situation nervt das Geschrei halt besonders, was man ja an den Reaktionen vieler Menschen sehen kann. Nur wird das halt niemanden dazu bringen, sich auf die Seite der Kind-Kritiker zu schlagen, im Gegenteil. Dabei wäre es deutlich sinnvoller, zu versuchen, die Fans im Stadion zu vereinen, denn dann würde Kind zum Einlenken gezwungen sein. So entsteht der Eindruck, man nervt irgendwie, um den anderen Fans im Stadion den Spaß zu verderben. Nimmt man mir das Spielzeug weg, mache ich wenigstens Deins kaputt.



Das würde schön in Deine Argumentation passen, aber ganz so doof sind die Menschen dann doch nicht. Ich behaupte mal, dass die große Mehrheit im Stadion schon abschätzen kann, wann den Ultras Unrecht getan wird, und wann sie selbst Schuld sind. Ich habe es ja schon oft gesagt, am Anfang standen - meinem Eindruck nach - deutlich mehr Leute auf der Seite der Ultras. Erst als sich der Eindruck verfestigte, dort sei man in erster Linie auf Selbstdarstellung aus, bröckelte diese Unterstützung und viele im Stadion wandten sich ab.

Wie gesagt, das ist nur mein Eindruck. Wie siehst Du das, gab es früher mehr Unterstützung für die organsierten Fans als heute? Und um das auch gleich klarzustellen: das ist keine Trickfrage oder argumentativer Kniff, sondern vollkommen ernst gemeint, es interessiert mich einfach.

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(Bertrand Russell)

Warum sprichst du plötzlich von Ultras?

Ich halte es für kein unrealistisches Szenario. Schon heute gehen sich Leute fast an die Gurgel, wenn einer mal zu lang im Blickfeld steht. Ich glaube es ist eins der nächsten Bad Things.

Meine Einschätzung ist die, dass es früher definitiv eine positivere Einstellung zur aktiven Fanszene gab. Es ist jedoch auffällig, dass es genau immer in den Punkten Differenzen gibt, die zuvor von Madsack und Bildmedien als solche auserkoren wurden. Wer störte sich vorher schon lautstark und teils nonverbal an all den popularisierten Auseinandersetzungspunkten, bevor (!) sie jeweils zur spaltenden Schlagzeile gemacht wurden? Im großen und im kleinen, es wird immer etwas gefunden, was thematisiert und emotionalisiert wetden kann.

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Karsten Surmann:
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Früher gab es seitens der Fanszene kaum Thematiken, wo man die breite Schnittmenge berührte. Somit war eine Solidität auch nicht notwendig.
Selbst das Thema MK(50+1) hat man in Hannover wesentlich entspannter begleitet, als in andere deutschen Fanszenen ( Dortmund bspw. ). Da war MK schon wesentlich eher ein Feindbild.

Eine weitere Spaltung ist eh kaum möglich. Das hat schon einen speziellen Status erreicht.
Man wird wohl auch kaum andere Leute auf die eigene Seite ziehen können. Dafür ist die Thematik schon zu lange präsent und der Großteil seine Meinungsbildung bereits abgeschlossen.

Und es findet in den Medien aber auch aus dem Verein heraus keinerlei vernünftige Deeskalation statt. Es wird laufen gelassen, teils noch zusätzlich angeheizt. MMn spielen gerade die Medien auch eine tragende Mitschuld an der Eskalation.

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Karsten Surmann:
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Und was trägt die "aktive Fanszene" zur Deeskalation bei?

Die Frage ich übrigens ernst gemeint.

Sie geht nicht hin.

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Karsten Surmann:
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Es gibt die "aktive Fanszene" nicht mehr. Jedenfalls im NDS.

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„Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“

Ich wollte nicht aber jetzt geht es nicht mehr: Geht es euch noch gut?




Also sind alle Stadionbesucher jetzt keine aktiven Fans?
Was muss man tun um aktiver Fan zu sein?
Reicht Stadionbesuch nicht mehr aus?
Wo kann ich mich um die Aufnahme in den CdaF bewerben? (Club der aktiven Fans)

Bleibt einfach bei der Bezeichnung "organisierte Fans", aber hört auf alle anderen in die Sch..sse zu ziehen. (Ich brauche einen K.tzsmilie)

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Im Internet zu diskutieren ist wie an den Paralympics teilnehmen,
selbst wenn du gewinnst bist du immer noch behindert.
Oscar Pistorius

Eine Antwort darauf, was die Ultras zur Verbesserung des Konflikts tun, fällt mir allerdings auch nicht ein.

Es gab da zwar mal Ansätze, z.B. bessere Information (Flyer) oder Diskussionsrunden. Aber zur Zeit scheint man sich doch eher zurück gezogen zu haben (wobei zum Spiel gegen Lüneburg auch "nur" noch ca. 250 Ultras gefahren sind - warum eigentlich, man rechnete doch mit 1000 Gästefans aus Hannover?).

Es tut sich was in Sachen besserer Stimmung:

http://www.neuepresse.de/Hannover-96/Ak ... -in-Bremen

Eine Gruppe von ca. 40 Leuten initiieren gerade u. a. über Facebook die Aktion "Pro Stimmung im Stadion". Die Gruppe will in Bremen u. a. mit einen Megafon und einer kleinen Choreo wieder für eine bessere Stimmung sorgen. Man hat auch schon Kontakt zu 96 aufgenommen, um organisatorische Dinge zu klären.

Ich finde den Vorstoss gut und denke, dass diese Aktion Unterstützung verdient hat.

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Schwarz-Weiß-Grün ein Leben lang...

Es hätte mich auch gewundert, wenn da gar nichts mehr käme. Der Wille zum Aufbruch ist ja da, man kann aber nicht ernsthaft erwarten, dass diejenigen, die etwas ändern/bewegen wollen, sofort was "liefern". "Gut Ding braucht Weile", bin gespannt.

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ich hab Bock auf 96