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 Fanszene Hannover Moderations-Bereich
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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 06.02.2015 12:23 
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Discostu hat geschrieben:
Nein, das sind keine normalen Auswirkungen der Zeit. Das ist eine spezielle Problematik. Man zwingt mir auf zum Kunden zu werden. Dann darf man sich auch nicht wundern, wenn ich das auch irgendwann sein werde, und ich mich frage, ob das noch "mein Verein" oder schon "(m)eine Marke" ist.


Ok, dann habe ich Deine Gedanken wirklich teilweise falsch interpretiert.

Alle Beispiele, die Du anführst, sehe ich genauso. Das alles hätte in dieser Form niemals passieren dürfen, auch wenn ich Verständnis für die Situation des Vereins habe.

Nur haben die Verwendung der Begriffe "Kunde" und "Marke" ja nicht ursächlich damit zu tun, sondern stammen bereits aus einer früheren Zeit, in der es nicht um das unsägliche Verhalten des Vereins gegenüber den Fans, sondern "nur" um die Kommerzialisierung ging. Auch wenn manche hier ja einen Zusammenhang sehen wollen, halte ich dies weiterhin für unlogisch.

El Filigrano hat geschrieben:
Zur Information, der rote: Ende 2009 habe die Vereine der ersten und zweiten Liga über 50+1 abgestimmt. 32 Stimmen pro 50+1, drei Enthaltungen, eine Gegenstimme.


Ok, das hatte ich anders in Erinnerung, danke für die Richtigstellung.

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Zuletzt geändert von der rote am 06.02.2015 12:27, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 06.02.2015 12:27 
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chelsea hat geschrieben:
Oder kannst Du Dir vorstellen, das Dufner es in der nächsten Transferperiode schafft, Spieler zu verpflichten die uns weiterbringen ????
Da hätte er eine gaaaanze Menge zu tun !
Zwischen 5 und 8 dieser Sorte wären das nämlich......


Lieber Chelsea, doch, das hat enorm viel mit der Situation zu tun. Selbst wenn wir davon ausgehen, dass Fußballer in ihren Entscheidungen mehr, als vielleicht gut für sie ist, durch ihre Berater gesteuert werden und es in erster Linie ums Finanzielle geht - glaubst Du im Ernst, dass noch jemand freiwilig nach Hannover kommen und sich vor einer stummen und mit sich selbst beschäftigten Zuschauerschaft präsentieren will? Wo keine Fahnen mehr wehen, wo das Klatschen vor einer Ecke vom Band eingespielt wird und wo eine alte Liebe langsam zu Grabe getragen wird?

Dass Didi Ya Konan bei der Auswahl seines letzten Clubs nicht genauer hingeschaut hat, hat er ja zwischen den Zeilen zugegeben. Aber dass er sich auf die tolle Stimmung in Hannover freut, zeigt, dass er aus diesem Fehler nicht viel gelernt hat.

Zu schreibst von einer "blutleeren" Truppe. Ich gehe einen Schritt weiter und sage, dass die Truppe nicht mehr Herzblut in sich haben kann, als der Verein, für den sie spielt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 06.02.2015 12:39 

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Die beiden Vorschreiber Disco und Fili sind Foristen der 1.Stunde und Ihr habt
meinen Respekt es hier solange ausgehalten zu haben. Bin gerade aus Zufall
auf den 1. Stimmungsthread von 2003 gestoßen und schon die ersten Seiten
weisen ähnliche Schwierigkeiten auf, die auch heute bemängelt werden. Interessant.
Auch der Wortlaut gegeneinander war schon ähnlich.
Wie hält man das nur solange durch ?
Da gibts nur eins: endlos rot verliebt ? (gewesen?)
Erstaunlich fand ich, daß auch da der Nord Oberrang schon 25.- gekostet hat und
ich die Stimmung damals als gegeben hingenommen habe und auch nicht so extrem empfunden habe. Also aus meiner Sicht damals wie heute alles etwas überhöht,
weil nach dem Tief kam ja ein extremes Hoch und nach dem tiefsten Tiefpunkt aller
Zeiten jetzt kann es ja nur noch bergauf gehen, irgendwann, hoffe ich zumindest.
:flag962:

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96 ist nur noch eine 69....
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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 06.02.2015 12:45 
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der rote hat geschrieben:
Nur haben die Verwendung der Begriffe "Kunde" und "Marke" ja nicht ursächlich damit zu tun, sondern stammen bereits aus einer früheren Zeit, in der es nicht um das unsägliche Verhalten des Vereins gegenüber den Fans, sondern "nur" um die Kommerzialisierung ging. Auch wenn manche hier ja einen Zusammenhang sehen wollen, halte ich dies weiterhin für unlogisch.


Im Grunde hat mich das auch nie gestört. Herr Kind hat nunmal den Managersprech verinnerlicht.
Aber je mehr sich man vom Verein entfremdet fühlt, um so mehr stören mich diese Begriffe, da sie damit an Symbolik zunehmen.

Ich hoffe ja, dass mein gefühltes Unwohlsein sich mit der Zeit ändert. Und ich bin Idealist genug, zu glauben, dass es noch einen Weg zurück geben kann. So wie es derzeit ist, darf es m. E. nicht bleiben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 06.02.2015 12:51 

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B'Elanna hat geschrieben:
chelsea hat geschrieben:
Oder kannst Du Dir vorstellen, das Dufner es in der nächsten Transferperiode schafft, Spieler zu verpflichten die uns weiterbringen ????
Da hätte er eine gaaaanze Menge zu tun !
Zwischen 5 und 8 dieser Sorte wären das nämlich......


Lieber Chelsea, doch, das hat enorm viel mit der Situation zu tun. Selbst wenn wir davon ausgehen, dass Fußballer in ihren Entscheidungen mehr, als vielleicht gut für sie ist, durch ihre Berater gesteuert werden und es in erster Linie ums Finanzielle geht - glaubst Du im Ernst, dass noch jemand freiwilig nach Hannover kommen und sich vor einer stummen und mit sich selbst beschäftigten Zuschauerschaft präsentieren will? Wo keine Fahnen mehr wehen, wo das Klatschen vor einer Ecke vom Band eingespielt wird und wo eine alte Liebe langsam zu Grabe getragen wird?

Dass Didi Ya Konan bei der Auswahl seines letzten Clubs nicht genauer hingeschaut hat, hat er ja zwischen den Zeilen zugegeben. Aber dass er sich auf die tolle Stimmung in Hannover freut, zeigt, dass er aus diesem Fehler nicht viel gelernt hat.

Zu schreibst von einer "blutleeren" Truppe. Ich gehe einen Schritt weiter und sage, dass die Truppe nicht mehr Herzblut in sich haben kann, als der Verein, für den sie spielt.


Warum wechseln dann noch Spieler nach WOB, Hoffenheim oder LEV ? Nicht wg der ach so tollen Stimmung in den Stadien dort. Sondern wg. der Kohle ! Die ist ja hier, lt. eines peinlichen Herren, massig zu verdienen ! Nur schafft dieser es nicht, trotz der angeblich vielen Kohle, jemanden hierher zu holen ! Ya Konan ist nur hierher gekommen, weil er sonst nirgends einen Vertrag erhalten hätte. Welcher Verein holt sich einen verletzungsanfälligen Kicker um die 30, der seit 8 Monaten keine Spielpraxis hat ?

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 06.02.2015 12:56 
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(Der musste sein.)

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 06.02.2015 12:59 
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Discostu hat geschrieben:
Ich hoffe ja, dass mein gefühltes Unwohlsein sich mit der Zeit ändert. Und ich bin Idealist genug, zu glauben, dass es noch einen Weg zurück geben kann. So wie es derzeit ist, darf es m. E. nicht bleiben.


Da sind wir uns völlig einig. Ich glaube auch, dass es sich ändern wird, wenn auch natürlich nicht heute oder morgen. Aber wenn man sich die Gesellschafter der Roten mal anschaut, ich denke da besonders an Rossmann und Meyer, kann ich mir nicht vorstellen, dass die den Verein einfach nur ausschlachten wollen. Gerade der Meyer ist, wie mir persönlich zugetragen wurde, glühender Roter, der will Hannover 96 erfolgreich sehen, da bin ich mir 100% sicher. Und er besitzt nach Kind die meisten Anteile.

Ich befürchte, nur der Abschied von Kind wird dazu führen können, dass beide Seiten wieder aufeinanderzugehen, denn der Verein braucht ja die Fans wie die Fans den Verein. Ich hatte gehofft, dass die Vernunft auf beiden Seiten irgendwann zum Tragen kommt, aber diese Hoffnung schwindet immer mehr. Richten wir uns also stimmungsmäßig auf fünf magere Jahre ein. Der Verein wirds überleben, er hat schon viel schlimmeres durchgemacht.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 06.02.2015 13:02 
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Weltraumsportler, das kommt, weil ich eine Macke habe. Discostu hat auch eine.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 06.02.2015 13:27 
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chelsea, genau das ist der Punkt. Wenn nur die Kohle lockt, ist es völlig wumpe, welcher Trikotsponsor auf dem Trikot steht - oder welche Farbe es hat.
Aber ich bilde mir ein, dass man so genannte Perspektivspieler oder solche, die aus anderen Ligen in die Bundesliga holen möchte, durchaus mit einem "gesunden" Umfeld und einer guten Stimmung motivieren kann, auch, wenn man nicht so viel zahlen will oder kann. Wie sonst schaffen es Teams wie Paderborn oder Köln, neue Spieler zu finden, die sofort einschlagen? Ich denke, ohne davon viel Ahnung zu haben, dass ein gutes Umfeld durchaus den Unterschied machen kann, wenn man zwei gleichwertige Angebote vorliegen hat.

In unserer besten Saison nach dem Aufstieg, der nach Roberts Tod, 2010/2011, die uns am Ende nach Europa geführt hat, war es so, dass Mannschaft, Fans und Verein gemeinsam eine schlimme Zeit durchgemacht hatten, aus der sich am Ende eine Einheit formte, die Hannover 96 zu einem attraktiven Verein machte - für die Zuschauer wie für die Spieler und das Management.Alles gemeinsam traten mit einer Begeisterung auf, mit der wir uns europaweit Achtung erspielt haben. Leider ist davon nicht mehr viel übrig. Die Einheit Mannschaft -Fans-Management ist aus dem Gleichgewicht geraten und seitdem läuft es nicht mehr rund.

Edith in Form des Alten96ers wirft ein, dass diese ganze Diskussion zu theoretisch ist und weder chelsea noch ich fußballerisch wie ein Spieler ticken würden. Was mich angeht, hat er damit recht. Ich beende deshalb meinen theoretischen Teil, packe das Trikot ein und mache auf auf den Weg nach Hamburg für den praktischen Teil des Fanseins.

Elfi: Die Macke unterschreibe ich. Wir sprachen am Dienstag darüber, dass sie für die Teilnahme an einem Internetforum unerläßliche Grundvoraussetzung ist. Wenn sie dann noch - wie bei Dir und Disco - durch jahrzehntelange Begeisterung für Hannover potenziert wird, gilt mackenmäßig "The Sky is the limit"

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 06.02.2015 13:49 
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Die derzeitige Fanszene-Situation schadet dem Verein und der Mannschaft, davon bin ich fest überzeugt. Wirtschaftlich, sportlich und mental/kulturell. So wie ich es einschätze, versteht Martin Kind auf dem wirtschaftlichen Ohr besser. Sollten die Botschaften dort ankommen - und das werden sie meiner Meinung nach früher oder später zwangsläufig - wird er mehr daran setzen, Veränderungen herbei zu führen. Dies wird aber nicht auf der persönlichen Ebene stattfinden, wie es sich viele erhoffen bzw. herbeiwünschen - nämlich mit einer offenkundigen Entschuldigung oder einem Eingeständnis, Fehler gemacht zu haben. So funktioniert es eben nicht auf dieser Ebene. Das funktioniert nur in stabilen Beziehungssystemen, wie z.B. Freundschaften oder Partnerschaften. Diese Situation ist öffentlichkeitswirksam - und zwar in einem höchsten Maße. Martin Kind in seiner Rolle und Funktion darf und kann sich nicht erlauben - selbst wenn er es persönlich so wollte - sein Gesicht zu verlieren. Und das würde er in dieser undifferenzierten Breitendiskussion, die über Fanszenen geführt wird. Solange Gesprächspartner dieses erhoffen, werden sie enttäuscht werden. Aber man kann auf dieser Ebene anders kommunizieren und trotzdem das gleiche meinen (Stichwort Diplomatie). Und man muss diese Zeichen auch richtig deuten können, was widerum nicht so einfach ist. Wenn Martin Kind sagt, dass er gesprächsbereit ist, klingt das erst einmal sehr distanziert und emotionslos. Kann auch genauso gemeint sein, muss aber nicht. Es könnte hypothetisch auch informell bedeuten, dass er damit eigentlich sagen will: "Mir ist es sehr wichtig, dass wir unsere Fehler der Vergangenheit beideitig ausräumen und schauen, wie wir gemeinsam die Zukunft gestalten wollen". Sehr emotionale Themen in Sachsprache zu besprechen und zu verarbeiten, ist ein Widerspruch in sich. Und das ist die große Herausforderung - zumindest in der gemeinsamen Sprache nach Außen.

Ich möchte damit nichts unterstellen oder wilde Spekulationen verbreiten, sondern nur mal laut darüber nachdenken. Ich habe Kontakt zu einigen wenigen Personen aus den Ultrakreisen, die sicherlich und auf keinen Fall stellvertretend und übertragbar für ganze Gruppen sind. Es sind eben Einzelmeinungen, die ich auch als solche sehe. Zumindest diese wenigen Personen wünschen sich, dass Martin Kind in vollster Reue und Selbstkritik alles zugesteht, was er in den letzten Jahren an Fehler begangen hat. Am besten vor vielen laufenden Kameras - erst dann würden sie über eine Rückkehr ins Stadion nachdenken. Das Dilemma: Ich kann das menschlich und emotional total nachvollziehen. Schließlich sind hier viele Menschen in ihrer tiefen Liebe und Zuneigung zu ihrem Verein sehr verletzt und fortlaufend vor den Kopf gestoßen worden. Aber es wird so nicht funktionieren, weil Kommunikation und Konfliktlösung auf so einer Ebene anders laufen. Ich hoffe immer noch sehr, dass beide Seiten - sollte es diese auf Fanseite überhaupt noch so in verantwortlichen Positionen geben - an den Verhandlungstisch zurückkehren und über ihren "Schatten" springen. Das gilt natürlich exakt auch so für Martin Kind. Aber er wird in Zukunft aus wirtschaftlichen Gründen handeln müssen, da bin ich mir sicher. Und dass eröffnet Möglichkeiten - nur keine offiziellen Entschuldigungsreden.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 06.02.2015 14:03 
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Sehr gut und nachvollziehbar geschrieben, 96HD. Ich halte dies für eine sehr treffende Analyse der Lage.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 06.02.2015 14:37 

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B'Elanna - in den von Dir genannten Vereinen sitzen Leute mit einer gewissen Fachkompetenz ! Wo siehst Du die in unserem Verein ???

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 06.02.2015 15:31 

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@ 96HD - Du hast die Situation und die Möglichkeiten sehr treffend zusammengefasst... :nuke:

Nur:

Die Vorstellung, dass Herr Kind sich milder, gesprächsbereit und interessiert an der aktiven Szene zeigt, weil seine "Marke" Schaden nimmt, bewirkt bei dieser eher als Gegenteil. Das lasse ich jetzt erst mal so stehen.

Und die Ultras, die ich kenne, sind sooooo weit weg und diskutieren kaum noch über das Zerwürfnis. Sie gehen zu den Amateuren und zum Eishockey und feiern dort laut und heftig und sind trotzdem teilweise im Stadion - da eben leise und, wie gewünscht, auf ihren Plätzen sitzend und schweigend das Spiel verfolgend.


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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 06.02.2015 16:15 
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Ladykay: Zum Eishockey? Aber hoffentlich nicht zu den Scorpions? Der Schwarze Block bei der Pleite gegen die Indians war nämlich höchst peinlich.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 06.02.2015 16:43 

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96HD hat geschrieben:
Zumindest diese wenigen Personen wünschen sich, dass Martin Kind in vollster Reue und Selbstkritik alles zugesteht, was er in den letzten Jahren an Fehler begangen hat. Am besten vor vielen laufenden Kameras - erst dann würden sie über eine Rückkehr ins Stadion nachdenken. Das Dilemma: Ich kann das menschlich und emotional total nachvollziehen. Schließlich sind hier viele Menschen in ihrer tiefen Liebe und Zuneigung zu ihrem Verein sehr verletzt und fortlaufend vor den Kopf gestoßen worden. Aber es wird so nicht funktionieren, weil Kommunikation und Konfliktlösung auf so einer Ebene anders laufen. Ich hoffe immer noch sehr, dass beide Seiten - sollte es diese auf Fanseite überhaupt noch so in verantwortlichen Positionen geben - an den Verhandlungstisch zurückkehren und über ihren "Schatten" springen. Das gilt natürlich exakt auch so für Martin Kind. Aber er wird in Zukunft aus wirtschaftlichen Gründen handeln müssen, da bin ich mir sicher. Und dass eröffnet Möglichkeiten - nur keine offiziellen Entschuldigungsreden.


Das ist genau das Kernproblem bei der Zukunftsfrage. Es beschreibt ganz gut warum es MIT Martin Kind aussichtslos ist das sich beide Seiten arrangieren.

Ich finde hier passt wieder das Beispiel mit dem übergelaufenen Fass. Kind ist derjenige der mit einem Feuerwehrschlauch auf dieses Fass hielt bis es übergelaufen ist. Damit die Fanszene zurückkommt, müsste man nicht über die Menge reden die übergelaufen ist. Das wäre sicherlich noch möglich. Sogar ohne öffentliche Entschuldigung. Man müsste nichtmal über die ganze Menge im Fass reden, sprich über alles was vorgefallen ist. Macht man halt einen Neuanfang. Das wäre auch noch ein mehr oder weniger realistischer Kompromiss.

Woran es allerdings scheitert ist der Wasserschlauch. Sprich die Konfliktpunkte in der Zukunft. Die es 100%ig geben wird, das weiß jeder. Entscheidend für eine Rückkehr ist also der Umgang Kinds mit diesen Konfliktpunkten. Man müsste sich sicher sein das Kind das Fass nicht wieder neu füllt. Und diesmal ist die Schwelle bis es überläuft extrem gering, selbst wenn man alles was vorgefallen ist vergisst, sprich mit einem Leeren Fass anfängt. Das ist ja das maximale was man von der Fanszene verlangen kann.

Und da kommt der entscheidende Punkt: Wie soll man sich sicher sein das Kind das Fass nicht neu füllt? Dieses draufhalten mit dem Schlauch ist eine Einstellungssache. Man weiß noch nicht was für Konflikte entstehen würden, aber man weiß wie Kind mit seiner Einstellung, mit seinem Charakter reagiert. Er müsste also eindeutig zu erkennen geben das er in Zukunft anders handelt. Nur wie soll das aussehen? Das geht nur in dem er in der Öffentlichkeit sagt das er bis jetzt falsch gehandelt und und in Zukunft anders handelt. Sprich, sich für alles vorgefallene Entschuldigt. Macht er es nicht in der Öffentlichkeit, aber vermittelt es glaubwürdig, sieht man es dann in den jeweiligen Situation anhand seiner Handlung. Was wiederum aufs gleiche rauskommt. Schliesslich müsste er die Fanszene dann ja irgendwie in Schutz nehmen, sonst ist sie dem Rest des Publikums ausgeliefert, der ja Fan der bisherigen Art von Kind ist.

Also, selbst wenn man irgendwie die Hoffnung nicht aufgibt das Kind sich ändert, geht es nicht ohne diese öffentliche Entschuldigung bzw. der öffentlichen Erkenntnis das er bislang falsch gehandelt hat.

Eine weitere Alternative wäre noch, das er Macht abgibt und zumindest einsieht das er in Zukunft sich mit diesen Themen nicht beschäftigen sollte, auch wenn er seinen bisherigen Weg weiter für richtig hält. Das ist aber noch unwahrscheinlicher, das wäre ebenso ein "Gesicht verlieren" und dazu auch noch Macht.

Voraussetzen würde das alles aber ja erstmal das Kind es für sich selbst einsieht das er falsch gehandelt hat. Wobei bei jedem Satz von ihm zu dem Thema im letzten halben Jahr eindeutig das Gegenteil klar wird.

Zusammengefasst heißt das, egal wie man es dreht, mit Kind kann es ohne einer öffentlichen 180° Wendung von ihm keine Rückkehr der Fanszene geben. Das ist unmöglich.


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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 06.02.2015 16:54 
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Kürmel: Nett wäre allerdings auch, dass die Ultras anstatt KMW und 1312 zu brüllen, im Gegensatz auch ihren Anteil an der Misere einsehen würden. Es wäre viel geholfen, wenn beide Seiten mal Einsicht zeigen würden anstatt immer nur auf den anderen zu zeigen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 06.02.2015 17:10 

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Nun, was genau ist/war denn ihr Anteil? Gibt es da irgendwelche Konkreten Sachen?

Ein paar von den Dingen die dir dabei einfallen sind garantiert Sachen die die "Schuldigen" als Fehler eingesehen haben. Aber das spielt auch keine große Rolle. Man kann sich sicher sein, dass wenn Kind eine öffentliche 180° Wendung hinlegen würde, die Fanseite absolut kein Problem damit hätte sich ebenso öffentlich zu Entschuldigen. Wie gesagt, mit einem leeren Fass anfragen ist ja die absolute Grundvoraussetzung.

Es gibt aber halt zwei große Unterschiede zu Kinds Rolle:

1) Mehr als sich für ein paar Dinge entschuldigen, eine Entschuldigung annehmen und mit einem leeren Blatt/Fass anfangen kann die Fanszene nicht machen. Mehr geht nicht. Sich komplett ändern und sich so verhalten wie Kind sich das wünscht werden sie nicht, das kann man ausschliessen. Und weitere "Fehler" produzieren werden sie auch, es ist schließlich ein riesiger unhomogener Haufen. Genau das ist ja auch der Streitpunkt, selbst wenn sie wollte könnte die Kurve kein "fehlerloses" Leben führen.

2) Es ist bei ihnen keine Einstellungssache. Ihre "Einstellung" ist in dem Sinne nur: Keine Sippenhaft. Punkt. Absolut keine Einstellung die in irgendeiner Form falsch ist. Die Fanszene muss also nichts ändern, ganz im Gegensatz zu Kind. Er ist derjenige der die Macht hat, der ausführende Gewalt ist und dessen Einstellung entscheidend ist. Die Fanszene kann ja eh nur reaktionär handeln.

Jede zukünftige Aktion mit Konfliktpotential ist absolut individuell. Sowohl was den Zusammenhang, als auch die Leute angeht. Die Kurve ist ja nicht einer, das sind Tausende. Nichts von dem entsteht auf Grund einer bestimmten Einstellung. Kinds Reaktionen darauf sind aber auf eine einzige Person und eine einzige Einstellung zurückzuführen.

Man darf auch nicht vergessen wenn es darum geht einen Kompromiss zu finden: Es ist wie bei einem Tauziehen bei dem die eine Seite solange zieht bis kein Seil mehr da ist. Und nicht wo jeder ein bisschen zieht und es einen ständigen Richtungswechsel gibt. Es ist also kein Kompromiss wenn die "Siegerseite" dem Verlierer wieder ein bisschen Seil zugesteht. Für einen fairen Kompromiss müsste man erstmal wieder in die Mitte kommen. Und dafür kann wiederum NUR die Seite sorgen die die ganze Zeit am Seil gezogen hat!


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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 06.02.2015 18:06 
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Discostu hat geschrieben:
Kürmel: Nett wäre allerdings auch, dass die Ultras anstatt KMW und 1312 zu brüllen, im Gegensatz auch ihren Anteil an der Misere einsehen würden. Es wäre viel geholfen, wenn beide Seiten mal Einsicht zeigen würden anstatt immer nur auf den anderen zu zeigen.


Danke!! Ich liebe es, vernünftige Beiträge zu lesen!!

Kürmel hat geschrieben:
Die Fanszene muss also nichts ändern, ganz im Gegensatz zu Kind.


Und genau so wird es nämlich nicht funktionieren.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 06.02.2015 18:11 

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der rote hat geschrieben:
Kürmel hat geschrieben:
Die Fanszene muss also nichts ändern, ganz im Gegensatz zu Kind.


Und genau so wird es nämlich nicht funktionieren.


Mal abgesehen davon das der Satz ein bisschen aus dem Kontext gerissen wurde, und abgesehen davon das wir einer Meinung sind das es nicht funktionieren wird:

Wie denn? Was genau muss die Fanszene ändern? Was KANN sie überhaupt ändern? Die einzigen Dinge die mir da in der Theorie (in der Praxis sieht das wieder anders aus da "die Fanszene" keine Person ist) einfallen würden sind Dinge die die Fanszene ein bisschen mehr so machen wie Kind sich das wünscht. Das ist aber nicht die Grundlage eines Kompromisses. Siehe das Tauziehen-Beispiel.

Also, mal was konkretes!?


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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 06.02.2015 18:30 
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Kürmel hat geschrieben:
Wie denn? Was genau muss die Fanszene ändern? Was KANN sie überhaupt ändern?


Ich kann hier nicht aus der Sicht von Herrn Kind sprechen, sondern nur aus meiner persönlichen, aber das ist wohl klar. Die Fanszene muss auf die Pyros verzichten, ich glaube, das würde schon genügen. Und dazu gehört dann eben, dass die ca. 95% der Leute, die eh keine Pyros benutzen, den restlichen 5% (wenn es überhaupt so viele sind) klarmachen, dass das in der Fankurve nicht erwünscht ist. Und wenn es sein muss, die Verursacher eben nicht deckt, sondern es den Ordner ermöglicht, sie zu entfernen.

Ich glaube tatsächlich, dass Martin Kind das reichen würde. Mir würde es als Präsident jedenfalls reichen. Laut und kritisch gegenüber Verein und DFB sollen die Jungs ruhig sein, das gehört dazu. Schmährufe gegenüber dem Gegner ebenfalls, wobei die Sache mit Pogatetz wirklich zu weit ging.

Die Vorwürfe, Kind wolle eine glattgebügelte, angepasste Fankurve, halte ich für völligen Quatsch. Das würde keinen Sinn machen, denn sogar er dürfte genau wissen, wie wichtig gute Stimmung für die Außendarstellung ist. Und selbst wenn er nie selbst Fan war, reicht die Zeit, die er bei Hannover 96 verbracht hat, wohl aus, um sich dieses Wissen anzueigenen.

Dass Gewalt im und um das Stadion herum inakzeptabel ist, darüber sind sich wohl eh alle einig. Für mich ist der einzige kritische Verhandlungspunkt der Umgang mit den Pyros.

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