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 Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Berlin Moderations-Bereich
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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 29.09.2010 23:15 
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96Sachse hat geschrieben:
Man streitet hier um die Fan"kultur", oder?

Ich wollte nur noch mal nachfragen....Ohgottohgottohgott...


Da stellt sich für mich zunächst mal die Frage : WAS ist Fan-Kultur ???

Sind es die Fahnen-Schwenker oder die Schal-Träger ?? Sind es die Schlips-Träger im VIP-Bereich, die ihre Bratwurst mit Messer und Gabel essen und statt "Prost" lieber "Stösschen" sagen ??
Oder sind es Leute, die völlig "normal" angezogen im Stadion sitzen ?

Ich denke, das solch eine Veranstaltung nicht unbedingt sinnlos, aber auch nicht unbedingt nötig ist, weil es sich schon im Vorfeld abzeichnet, das "nur" eine bestimmte Gruppe von Fans daran teilnehmen wird, die sich dann mit Vereinslogos schmückt, lauthals ihren Fan-Gesang ablässt und hofft damit irgendetwas zu bewegen, was sich nicht bewegen lässt...

Jeder nach seinem Gedanken -- vor mehr als 50 Jahren in Hannover geboren, werde ich auch noch, kurz bevor man mir den Zettel an den grossen Zeh bindet, meine Roten im TV gucken und das ohne jemals bei einem Fan-Treffen gewesen zu sein...

Zu welcher Gruppe Fan-Kultur gehöre ich dann eigentlich ???

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"Wer Trinken, Rauchen und Sex aufgibt, lebt auch nicht länger. - Es kommt ihm nur so vor"
(Sigmund Freud)


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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 29.09.2010 23:18 
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Zu den Aficionados :hallo:

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Falls Anrufe für mich kommen, ich bin mal eben auf dem 3.Platz!


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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 30.09.2010 08:37 

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Sich hier in diesem Forum normal über die Belange aktiver Fans zu unterhalten ist einfach nicht möglich. Sehr schade.


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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 30.09.2010 11:28 
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Man muss das Pferd mal von hinten aufzuziehen, also müssen WIR ganz oben anfangen!!!!

Erst kommt die FIFA, dann kommt die UEFA, dann der DFB, dann die DFL und dann, dann kommen WIR Fan´s ....! :fan: Also sind wir quasi das Letzte!! Es müste ein Wunder geschehen wenn man sich gegen die Oberen/ Funktionäre durchsetzen würde....!!!?

Glaube kaum das wir was mit der Demo bewirken werden!! Ich finde es aber trotzdem gut, das welche für Ihre Meinung auf die Straße gehen. :nuke:

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Vielen Dank für EUROPAPOKAL-Vierschanzentournee 2.0 .....!!!


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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 30.09.2010 15:58 

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Ich versuche es nochmal:

Ich verstehe das Problem einiger nicht, wenn sich die aktiven Fanszenen in Deutschland zu einer Demonstration treffen, um für den Erhalt ihrer Fankultur zu demonstrieren. Dass nicht für jeden Fan gesprochen und nicht jede Meinung vertreten werden kann, ist klar. Dazu gibt es einfach zu viele Ansichten vom Fansein, was auch gut so ist.

Aber warum wird dann die Aktion per se schlecht dargestellt? Was ist daran verwerflich, wenn aktive Fans (womit ich nicht sagen will, dass es sich dabei um bessere Fans handelt) um eine Verbesserung ihres Standes bemühen? Wieso kann die Fankultur nicht als eine Art Subkultur akzeptiert werden, die zwar noch relativ neu ist, aber die es in anderer Form früher, zu "euren" Zeiten, auch schon gegeben hat?

Vorweg: Ich bin kein Ultrà und somit auch kein Mitglieder der Ultras Hannover. Man muss diese Ultrà-Bewegung nicht gut finden, man muss das ganze Drumherum nicht gut finden. Man kann es aber, wie bereits erwähnt, akzeptieren.

Zum Thema Pyro: Es ist in den Stadien verboten. Punkt. Einige Hannoveraner werden sich freuen, im nächsten Jahr wiederholt keine Fahnen mit nach Wolfsburg nehmen zu dürfen, weil einige wenige (wieder) gezündelt haben. In meinen Augen war das eine unsinnige Aktion. Von diesen wenigen muss man aber nicht auf die komplette Ultrà-Szene schließen. Picard ging eine Seite zuvor sogar soweit, pauschalisierend die komplette aktive Fanszene damit in Verbindung zu bringen.

Zudem sollte man bei dem Thema Pyro auch mal auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Es ist nicht ungefährlich und daher verboten. Ok. Aber die Leute, die sich nicht daran halten, zwangskriminalisieren ist nichts weiter als Populismus und rückblickend in die Vergangeheit sogar heuchlerisch. Hier herrscht eine hässliche Doppelmoral. Hier mal ein Bild, welches keine 15 Jahre alt ist. Das war zu der Zeit Standard, heute ist es ein Verbrechen? Vor 5-6 Jahren gab es beim Fußball-Manager noch die Option, das Stadion mit Bengalos darstellen zu lassen. Normalerweise hätte das Spiel die rote FSK-Raute tragen müssen, ist ja schließlich gewaltverherrlichend. Den Vogel schoss vor ein paar Jahren eine große deutsche Tageszeitung ab, als sie an einem Montag von "Idioten" und "Chaoten" sprach, weil am Spieltag gezündelt worden ist, aber ein paar Tage später nach dem Spiel Hamburger - Istanbul vom südländischen Temperament sprach, als gleiches geschah.

Mir ist natürlich bewusst, dass die damaligen Bengalos mit dem Rauchpulver, welches heute gezündet wird, nicht viel gemein haben. Aber ich behaupte mal, dass viele, die sich darüber aufregen, den Unterschied gar nicht kennen.

Um nochmal auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen: Was ist daran so schlimm, wenn aktive Fans auf die Straße gehen? Wieso wird in so eine Diskussion überhaupt der Begriff "Kindergarten" in die Runde geworfen? Gut, viele Ultras sind jung, hauptsächlich ist es auch eine Jugendkultur. Und? Wo ist das Problem? Wo ist das Problem, wenn diese jungen Leute dafür demonstrieren, dass die Anstoßzeiten so festgelegt werden, dass es ein Schüler schafft, für seinen Verein zu einem Auswärtsspiel zu fahren und auch wieder zurückzukehren, ohne dass die Schule darunter leidet?

Klar gibt es auch andersdenkende Fans, die mit den Zielen, die erreicht werden sollen, nicht einverstanden sind. Aber warum tun sich diese Fans nicht auch einfach zusammen, gründen Bündnisse und demonstrieren? Warum immer alles hinnehmen, was die DFL vorgibt? Auf der Westtribüne sitzen und in Ruhe Fußball gucken - ok. Mit dem Anfeueren der Mannschaft nichts zu tun haben wollen - ok. Nicht zu den Auswärtsspielen zu fahren, weil man keine Lust darauf hat - ok.

Aber hört bitte auf, den Leuten, denen nicht nur der Fußball, sondern auch das Fansein wichtig sind, ihr Anliegen madig zu machen. Für viele ist es eine Kultur, sich Fahnen in den Vereinsfarben zu malen, diese in den Stadien zu präsentieren, ihre Meinung auf Spruchbändern kund zu tun, ihre Liebe zum Verein in kreativem Liedgut zum Ausdruck zu bringen. Was ist daran verkehrt?

Und tut bitte nicht so, als wenn früher alles besser war. Waren die Zeiten wirklich besser, als sich nichtmal 10.000 Menschen im Niedersachsenstadion einfanden, um ihre Mannschaft zu sehen? War es besser, als zum Niedersachsenlied die rechten Arme hochgingen? War es besser, als sich noch auf den Rängen und nicht wie heute auf dem Weg ins Stadion die Zähne eingeschlagen wurden?

Wenn die Fankultur früher im alten H31 so viel besser war, wieso hat sie dann nicht überdauert? Wieso habt ihr, die ja damals dazugehörten, nicht dafür gesorgt, dass der Gedanke weiter gelebt wird? Wieso kann man es nicht einfach akzeptieren, dass heute eine andere junge Kultur das Zepter in den Kurven übernommen hat, genau wie das früher auch der Fall war?

Wieso werden alte Fans nicht selber wieder aktiv, wenn ihnen das nicht passt, was sie in den Kurven sehen? Die Rote Kurve beispielweise ist zu allen Seiten hin offen. Es hindert einem niemand daran, sich dort aktiv in seinem Sinne zu engagieren. Es hindert einem auch niemand daran, einen eigenen Verband zu gründen und dort die gute Alte Zeit wieder aufleben zu lassen. Niemand wird daran gehindert, sich in einer Gruppe auf die Westtribüne zu setzen und alte Anfeuerungsversuche zu starten.

Ich behaupte sogar mal, jeder, der in der Nordkurve steht, sei es Ultrà, Kutte oder Normalo, würde sich freuen, wenn sich so eine Gruppe auf der West bildet. Wenn dort mal irgendwas angestimmt wird. Die Nord würde begeistert mitsingen.

Denn jeder Aktivität von den Fans, egal welcher Einstellung und Tribüne, ist besser als gar keine. Im Internet motzen kann jeder - selber mal aktiv werden und das Maul aufkriegen - dazu gehört Courage.

@Picard: Wenn du deinen Beitrag gestern ernst meinst, dann würde ich mich morgen gerne mit dir Treffen und das von Angesicht zu Angesicht diskutieren. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass du auch ernsthaft bereit bist zu diskutieren. Ich will dich nicht von meiner Meinung überzeugen, ich habe aber auch keine Lust, von dir als Kindergartenkind bezeichnet zu werden, nur weil du (zumindest scheinbar) nicht in der Lage bist, zu differenzieren.

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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 30.09.2010 17:06 
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bierfahrer96 hat geschrieben:
Den Vogel schoss vor ein paar Jahren eine große deutsche Tageszeitung ab, als sie an einem Montag von "Idioten" und "Chaoten" sprach, weil am Spieltag gezündelt worden ist, aber ein paar Tage später nach dem Spiel Hamburger - Istanbul vom südländischen Temperament sprach, als gleiches geschah.
wahrscheinlich, weil sie angst hatten daß das dann als rassismus ausgelegt werden würde. :roll:

bierfahrer96 hat geschrieben:
War es besser, als zum Niedersachsenlied die rechten Arme hochgingen?
ich habe früher (70er + 80er) nicht alle, aber viele spiele gesehen. aber das noch nie. :shock:

bierfahrer96 hat geschrieben:
War es besser, als sich noch auf den Rängen und nicht wie heute auf dem Weg ins Stadion die Zähne eingeschlagen wurden?
also das gab es leider damals auch....wie mein zahnarzt bestätigen kann. Bild

bierfahrer96 hat geschrieben:
Wenn die Fankultur früher im alten H31 so viel besser war, wieso hat sie dann nicht überdauert?
weil das stadion umgebaut wurde? :noidea:

aber ansonsten, bierfahrer, kann / muß ich dir im großen u. ganzen recht geben. jemandem eine demonstration madig zu machen nur weil er seine eigenen interessen nicht vertreten sieht, ist auch mir unverständlich.

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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 30.09.2010 17:13 
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bierfahrer96 hat geschrieben:
Ich versuche es nochmal:

Ich verstehe das Problem einiger nicht, wenn sich die aktiven Fanszenen in Deutschland zu einer Demonstration treffen, um für den Erhalt ihrer Fankultur zu demonstrieren. Dass nicht für jeden Fan gesprochen und nicht jede Meinung vertreten werden kann, ist klar. Dazu gibt es einfach zu viele Ansichten vom Fansein, was auch gut so ist.

Aber warum wird dann die Aktion per se schlecht dargestellt? Was ist daran verwerflich, wenn aktive Fans (womit ich nicht sagen will, dass es sich dabei um bessere Fans handelt) um eine Verbesserung ihres Standes bemühen? Wieso kann die Fankultur nicht als eine Art Subkultur akzeptiert werden, die zwar noch relativ neu ist, aber die es in anderer Form früher, zu "euren" Zeiten, auch schon gegeben hat?

Vorweg: Ich bin kein Ultrà und somit auch kein Mitglieder der Ultras Hannover. Man muss diese Ultrà-Bewegung nicht gut finden, man muss das ganze Drumherum nicht gut finden. Man kann es aber, wie bereits erwähnt, akzeptieren.

Zum Thema Pyro: Es ist in den Stadien verboten. Punkt. Einige Hannoveraner werden sich freuen, im nächsten Jahr wiederholt keine Fahnen mit nach Wolfsburg nehmen zu dürfen, weil einige wenige (wieder) gezündelt haben. In meinen Augen war das eine unsinnige Aktion. Von diesen wenigen muss man aber nicht auf die komplette Ultrà-Szene schließen. Picard ging eine Seite zuvor sogar soweit, pauschalisierend die komplette aktive Fanszene damit in Verbindung zu bringen.

Zudem sollte man bei dem Thema Pyro auch mal auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Es ist nicht ungefährlich und daher verboten. Ok. Aber die Leute, die sich nicht daran halten, zwangskriminalisieren ist nichts weiter als Populismus und rückblickend in die Vergangeheit sogar heuchlerisch. Hier herrscht eine hässliche Doppelmoral. Hier mal ein Bild, welches keine 15 Jahre alt ist. Das war zu der Zeit Standard, heute ist es ein Verbrechen? Vor 5-6 Jahren gab es beim Fußball-Manager noch die Option, das Stadion mit Bengalos darstellen zu lassen. Normalerweise hätte das Spiel die rote FSK-Raute tragen müssen, ist ja schließlich gewaltverherrlichend. Den Vogel schoss vor ein paar Jahren eine große deutsche Tageszeitung ab, als sie an einem Montag von "Idioten" und "Chaoten" sprach, weil am Spieltag gezündelt worden ist, aber ein paar Tage später nach dem Spiel Hamburger - Istanbul vom südländischen Temperament sprach, als gleiches geschah.

Mir ist natürlich bewusst, dass die damaligen Bengalos mit dem Rauchpulver, welches heute gezündet wird, nicht viel gemein haben. Aber ich behaupte mal, dass viele, die sich darüber aufregen, den Unterschied gar nicht kennen.

Um nochmal auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen: Was ist daran so schlimm, wenn aktive Fans auf die Straße gehen? Wieso wird in so eine Diskussion überhaupt der Begriff "Kindergarten" in die Runde geworfen? Gut, viele Ultras sind jung, hauptsächlich ist es auch eine Jugendkultur. Und? Wo ist das Problem? Wo ist das Problem, wenn diese jungen Leute dafür demonstrieren, dass die Anstoßzeiten so festgelegt werden, dass es ein Schüler schafft, für seinen Verein zu einem Auswärtsspiel zu fahren und auch wieder zurückzukehren, ohne dass die Schule darunter leidet?

Klar gibt es auch andersdenkende Fans, die mit den Zielen, die erreicht werden sollen, nicht einverstanden sind. Aber warum tun sich diese Fans nicht auch einfach zusammen, gründen Bündnisse und demonstrieren? Warum immer alles hinnehmen, was die DFL vorgibt? Auf der Westtribüne sitzen und in Ruhe Fußball gucken - ok. Mit dem Anfeueren der Mannschaft nichts zu tun haben wollen - ok. Nicht zu den Auswärtsspielen zu fahren, weil man keine Lust darauf hat - ok.

Aber hört bitte auf, den Leuten, denen nicht nur der Fußball, sondern auch das Fansein wichtig sind, ihr Anliegen madig zu machen. Für viele ist es eine Kultur, sich Fahnen in den Vereinsfarben zu malen, diese in den Stadien zu präsentieren, ihre Meinung auf Spruchbändern kund zu tun, ihre Liebe zum Verein in kreativem Liedgut zum Ausdruck zu bringen. Was ist daran verkehrt?

Und tut bitte nicht so, als wenn früher alles besser war. Waren die Zeiten wirklich besser, als sich nichtmal 10.000 Menschen im Niedersachsenstadion einfanden, um ihre Mannschaft zu sehen? War es besser, als zum Niedersachsenlied die rechten Arme hochgingen? War es besser, als sich noch auf den Rängen und nicht wie heute auf dem Weg ins Stadion die Zähne eingeschlagen wurden?

Wenn die Fankultur früher im alten H31 so viel besser war, wieso hat sie dann nicht überdauert? Wieso habt ihr, die ja damals dazugehörten, nicht dafür gesorgt, dass der Gedanke weiter gelebt wird? Wieso kann man es nicht einfach akzeptieren, dass heute eine andere junge Kultur das Zepter in den Kurven übernommen hat, genau wie das früher auch der Fall war?

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@Picard: Wenn du deinen Beitrag gestern ernst meinst, dann würde ich mich morgen gerne mit dir Treffen und das von Angesicht zu Angesicht diskutieren. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass du auch ernsthaft bereit bist zu diskutieren. Ich will dich nicht von meiner Meinung überzeugen, ich habe aber auch keine Lust, von dir als Kindergartenkind bezeichnet zu werden, nur weil du (zumindest scheinbar) nicht in der Lage bist, zu differenzieren.




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Sage deine Wahrheit immer ruhig und klar
und höre die anderen auch an, selbst die Unwissenden, Dummen - sie haben auch ihre Geschichte.

Danke Flo

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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 30.09.2010 17:55 
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Ein ganz toller Beitrag, bierfahrer96. Danke dafür. Hat mich in mehrfacher Hinsicht nachdenklich gemacht.

Aber noch mal zum Thema Pyro, auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: du sagst es ja selbst: „ist verboten. Punkt.“

Jawohl. Das Zeug fällt unter das Sprengstoffgesetz und ist somit tatsächlich in der Nutzung, wie sie von Fanseite in Stadien immer wieder gewünscht wird, verboten. Die Hausordnungen der Vereine sind letztlich nur eine Umsetzung dieser gesetzlichen Vorgabe, weil sich sonst die Vereine u.U. selbst strafbar machen würden.

Und Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz sind eine Straftat. Auch Punkt. So steht´s im Gesetz. Was heißt hier „kriminalisieren“? Wenn ich mit 180 km/h durch eine Baustelle brettere, in der 80 km/h erlaubt sind, kann ich auch nicht damit kommen, dass es doch mitten in der Nacht und alles frei war, nichts passiert ist und jammern, dass man mein Verhalten jetzt kriminalisiert. Das ist ein Straftatbestand, und ich unterliege der Strafverfolgung. Natürlich werde ich dann „kriminalisiert“. Wenn ich das Rechtssystem nach eigenem Gutdünken achten oder missachten will, muss ich wissen, dass ich Konsequenzen zu erwarten habe. Ja, auch als Jugendlicher oder junger Erwachsener muss ich das wissen.

Wenn da Sprüche gemacht werden, „Pyro ist kein Verbrechen“, wird das übrigens an wichtiger Stelle möglicherweise schon mal nicht ernst genommen. Natürlich ist Pyro kein „Verbrechen“. Weil Verbrechen ein Rechtsbegriff ist, und zwar für eine Straftat, die zwingend und immer mit Freiheitsstrafe zu bestrafen ist. Rechtlich haben wir es mit Vergehen zu tun, aber strafbar bleibt es trotzdem. Wer hier mit Begriffen um sich wirft, die ihre konkrete Rechtsbedeutung haben, ruft ins Leere, wird einfach nicht beachtet.

Also Pyro sollte bei einer Demo eher nicht thematisiert werden. Andere Ansatzpunkte gibt es aber in der Tat zuhauf.

Und die Waggons der Eisenbahnen sollten während Hin- und Rückfahrt auch heile bleiben. Hilft vielleicht dabei, mit den Anliegen ernst genommen zu werden.
:wink:

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Half of the people can be part right all of the time. Some people can be all right part of the time. But all the people can´t be all right all of the time.
I think Lincoln said that.
I let you be in my dreams if I can be in yours.
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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 30.09.2010 18:01 
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Alter96er hat geschrieben:
Und die Waggons der Eisenbahnen sollten während Hin- und Rückfahrt auch heile bleiben.

eisenbahnwaggons können die eisenbahner bzw. hersteller eh selber am besten kaputt machen. wozu ihnen dabei helfen? :mrgreen:

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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 30.09.2010 20:58 
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Bierfahrer, aus der Tatsache, dass früher im 96-Fanblock Feuerwerkskörper gezündet wurden darfst Du nicht schließen, dass dies legal war! Auch Zähne ausschlagen war damals wie heute eine Straftat. Und ich kann mich an Spiele erinnern, bei denen man um sein Leben rennen musste wenn man einer gewalttätigen Menge von "Fans" begegnete und dabei hoffte, nicht versehentlich in eine Sackgasse zu laufen!

Aber die Zahl der Gewalttätigen war früher geringer und die Umstehenden solidarisierten sich nicht sofort mit den Gewalttätern wenn die Ordnungskräfte eingriffen. Somit war es friedlicher und weniger Ordnungskräfte waren notwendig.

Die Fans kamen in das Stadion um gemeinsam ein Fußballspiel zu sehen und ihr Team zu unterstützen auch wenn weniger als 10.000 Zuschauer zum Spiel kamen. Man freute und trauerte gemeinsam. Es gab keinen nervenden Dauer-Singsang und kein Hopsen.

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„Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft.“

Jean Paul Sartre


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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 30.09.2010 22:47 

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Gunther hat geschrieben:
bierfahrer96 hat geschrieben:
War es besser, als zum Niedersachsenlied die rechten Arme hochgingen?
ich habe früher (70er + 80er) nicht alle, aber viele spiele gesehen. aber das noch nie. :shock:

Waren zwar nicht viele in der Zahl, prozentual aber deutlich mehr als die heutigen Zündler. Wenn ich mich recht erinnere, war das auch einer der Gründe, weshalb es irgendwann vor Anpfiff nicht mehr gespielt wurde.

Herr Rossi hat geschrieben:
Bierfahrer, aus der Tatsache, dass früher im 96-Fanblock Feuerwerkskörper gezündet wurden darfst Du nicht schließen, dass dies legal war! Auch Zähne ausschlagen war damals wie heute eine Straftat.

Zumindest wurden Bengalos geduldet und waren eine optische Bereicherung einer jeden Kurve, über die sich alle gefreut haben.

Die Sache mit der Gewalt will ich keineswegs verherrlichen. Nur finde ich nicht, dass es heute schlimmer geworden ist. Du schriebst selber, dass du früher rennen musstest. Sowas wird dir in der heutigen Bundesliga kaum passieren. Zumal das auch nichts mit den aktiven Fans zu tun hat, sondern mit Randgruppen, die zwar nicht unter den Teppich gekehrt, aber bitte auch nicht mit den Aktiven in einen Topf geworfen werden sollten.

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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 01.10.2010 00:01 
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bierfahrer96 hat geschrieben:
Herr Rossi hat geschrieben:
Bierfahrer, aus der Tatsache, dass früher im 96-Fanblock Feuerwerkskörper gezündet wurden darfst Du nicht schließen, dass dies legal war! Auch Zähne ausschlagen war damals wie heute eine Straftat.

Zumindest wurden Bengalos geduldet und waren eine optische Bereicherung einer jeden Kurve, über die sich alle gefreut haben.

Die Sache mit der Gewalt will ich keineswegs verherrlichen. Nur finde ich nicht, dass es heute schlimmer geworden ist. Du schriebst selber, dass du früher rennen musstest. Sowas wird dir in der heutigen Bundesliga kaum passieren. Zumal das auch nichts mit den aktiven Fans zu tun hat, sondern mit Randgruppen, die zwar nicht unter den Teppich gekehrt, aber bitte auch nicht mit den Aktiven in einen Topf geworfen werden sollten.

Diejenigen, die den Rauch schlucken mussten waren da aber ganz anderer Ansicht.

Abhauen musste man zum Glück nur vor wenigen Krawallmachern (z. B. aus der ungeliebten blau/gelben Nachbarschaft) wenn man ihnen unvorhergesehen zahlenmäßig unterlegen begegnete.

Heute ist m. E. das Risiko, ohne eigenes Zutun in Gefahr zu geraten, höher als früher. Als ich in Golfsburg aus dem Zug stieg (es war nicht der Entlaster!) wurden von unseren "Fans" Knallkörper auf dem voll besetzten Bahnsteig gezündet, worauf die Polizei die Ausgänge sperrte, um alle 96er zu durchzusuchen. Auf dem Weg ins Stadion wurde man auf jedem Schritt von der Polizei beobachtet und gefilmt. Nach der Niederlage gab es wohl (den üblichen) Zoff am Bahnhof. Zum Glück hat mich sArnie im Auto mit nach Hannover genommen.

Besonders peinlich war mich der Auftritt unserer Ultras nach dem ersten Spiel nach Robert Enkes Tod (Auswärts bei S04). Auf dem Bahnsteig in Hannover randalierten 150 Ultras und bewarfen Polizisten mit Flaschen. Die Polizei Griff daraufhin ein. Dabei wurden auch unbeteiligte Fahrgäste des Entlasters verletzt.

Weitere Beispiele dieser "Fankultur" findest Du hier: http://forum.hannover96.de/viewtopic.php?p=4207702#p4207702 :!: :roll:

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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 01.10.2010 09:13 

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Auch wenn ich dir im ersten Punkt zustimmen kann, aber zwei Sachen werden auch mit der Zeit nicht wahrer:

Das, was nach Ankunft vom Gladbach-Auswärtsspiel am Bahnhof passiert ist, war nicht das erste Spiel nach der Enke-Tragödie (das war Schalke), zweitens ging es klar von der Polizei aus, die in großer Anzahl vermummt, behelmt und filmend schon im Zug vertreten war, bei den kleinsten Ungehormsamkeiten während der Fahrt einzelne brutal aus dem Waggon zerrte und vor der Bahnsteigtreppe in massiver Anzahl auftrat und ausschließlich auf pauschalisierende Gesänge, die auf diesen Vorfällen mündeten rabiat ein die Menge prügelte, worauf hin genau eine Flasche flog, die am Tag darauf in den Medien thematisiert wurde. Dass das Thema danach ganz schnell verschwand lag unter anderem daran, dass die Polizei an der Eskalation nicht ganz unschuldig war, unter anderem ein Punkt um den es auf der Demo mit Sicherheit auch geht. Was die Hardlinertaktik "Eskalation herbeiführen, um einen Verteidigungsgrund zu haben, die Demonstraten/Fußballfans sind ja selbst Schuld wenn sie drauf eingehen" für Folgen hat, konnte man ja gestern ganz fußballunabhängig, bei ganz "normalen" Bürgern in Stuttgart sehen. Also, ich bitte um etwas Vorsicht, bevor man hier krüde Vorwürfe in den Raum wirft!

PS: Und die Knallkörper in Wolfsburg stammten sicher nicht von den von dir soviel kritisierten Ultras, sondern von irgendwelchen Asi-Fans, die wie ich im zweiten Regionalzug waren (Währenddessen standen die Ultras schon ca. eine Stunde vor dem Wolfsburger Bahnhof und haben auf den 2. Zug gewartet).
Die Ultras, so hab ichs vor dem Spiel im I-Block gelesen, haben ziemlich deutlich davon geschrieben, dass sie Böller nicht dulden, sehr vernünftig wie ich finde, aber solche "positiven" Bekenntnisse werden von so Generalkritikern wie Euch ja nie erwähnt!

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"Der Verein bekommt den Vorstand, den er verdient."
Lang lebe der Hannoversche Sportverein von 1896 e.V. Danke Basti & Co.!


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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 01.10.2010 09:27 
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Nachdem "Marvin" mich gestern in einem anderen Thread blöde angemacht hat, habe ich hier nochmal nachgelesen.
Jetzt weiß ich jede Menge über Böller und Bengalos, Ultras und "rechte-Hand-hoch-Reisser" und sogar über die Methoden der Polizei bei Auswärtsspielen -- trotzdem ist meine Frage immer noch :"Was ist nun Fan-Kultur" ??? Und wer definiert Das für sich oder auf Andere ???

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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 01.10.2010 11:26 

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Für mich ist Fankultur in Kurzfassung (wenn du schon irgendeine Definition haben willst, die es pauschal übergreifend einfach nicht geben wird und geben kann), die Erweiterung des Vereinslebens auf der Ebene der aktiven Unterstützung einer Mannschaft. Dabei ist dieses Vereinsleben ganz unterschiedlich ausgeprägt. Als offizielle Vereinsabteilung (bspw. HSV Supporters), als (teils halb-)unabhängige Interessenvertreung (bspw. Rote Kurve), als Reisegemeinschaft (bspw. auswärtige Fanclubs), als Jugendbewegung (Ultra-Szenen) und unzählige andere Interpretationen wie der einfache Kneipentreff mit den immergleichen Menschen vor dem Heimspiel.
Alle Ausprägungen zusammen ergeben eine Fankultur, die Gefahr läuft auszusterben, da in sämtlichen Teilbereichen die betreffenden Voraussetzungen immer weiter beschnitten werden, da Fankultur per se dem Kunden/Marketinggeschäfts des Sports gegenübersteht.

Beispiel, ganz unabhängig von Ultra- oder besser/schlechter Fan-Diskussionen.
Die Vereine (oder Vereinsgesellschaften) haben Geschäftspartner, z.B. Caterer wie HCC, die natürlich aus wirtschaftlichen Gründen Exklusivität verlangen und möglichst alleine im und um das Stadion herum das Sagen haben wollen. Private Kneipen, Verkäufer oder Bier- und Bratwurststände sind da ein Dorn im Auge und Treffpunkte, die seit Jahrzehnten Ritual für Fans sind, werden ausgelöscht. So weit ist es mit den Kneipen noch nicht gekommen, aber bereits bei der WM 2006 gab es weitläufige Exklusivitätsringe um die Stadien, die beispielsweise verhindert haben, dass die Nordkurve bspw. kein Gilde ausschenken durfte! So geht das in jedem Bereich der Fankultur (wie oben beschrieben, ALLE Ausprägungen des Fußballfanseins beinhalten) und schleichend wird alles irgendwie beschnitten, manchmal offensichtlich, oft aber einfach nur hintenrum, bis nur noch Eventpublikum ohne wirklichen Bezug zu Spieltagsritualen oder regionalen Besonderheiten pflegen ins Stadion geht und dem Fußball komplett seine Faszination raubt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 01.10.2010 12:32 

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Toller Beitrag Bierfahrer! Macht Spaß soetwas zu lesen!


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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 01.10.2010 13:02 
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:oops: Da habe ich das eben mit Gladbach verwechselt. Du schilderst die Wahrnehmung der Ultras, die natürlich von den Wahrnehmungen der Polizei abweicht. Im Zug kam es zu Sachbeschädigungen, die die Bundespolizei zum Handeln zwangen. Auf dem Bahnsteig griff die Polizei nach einem gezielten Flaschenwurf durch (Quelle: http://www.neuepresse.de/Hannover/Uebersicht/96-Fans-randalieren-im-Hauptbahnhof-Hannover bzw. http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Fussballfans-greifen-Polizei-an-Neuer-Hoehepunkt-der-Gewalt). Aber auch bei S04 haben sich unsere "Fans" danebenbenommen, indem sie Heim-Fans bepöbelt und mit Becher beworfen haben.

Ferner habe ich nicht behauptet, dass die Knaller in Wolfsburg von den Ultras gezündet wurden.

Hier noch ein Artikel für den Bierfahrer:
Zitat:
...
Die Polizei beobachtet die Szene der gewaltbereiten Fußballfans in Hannover seit Langem mit großer Sorge: „Seit zwei Jahren nimmt die Aggression vor allem im Lager der Ultra-Gruppen stark zu“, sagt Hubertus Gleitze, einer der szenekundigen Beamten. Gleichzeitig werde die Szene immer verschlossener. „Die Hooligans von früher haben wenigstens noch mit uns geredet. Das gewaltbereite Ultra-Lager lehnt jede Kommunikation mit den Behörden ab“, erklärt der Polizist.
...
http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stad ... n-Hannover

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„Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft.“

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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 01.10.2010 13:12 

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Also ich war letztes Jahr auch auf Schalke und da war ausser gedrückter, trauriger Stimmung und zaghaften Anfeuerungen nichts, schon gar keine Becherwürfe, was soll diese Stimmungsmache von dir also?` :noidea: (Vor ein paar Jahren gab es mal eine Eskalation nach Becherwürfen in deren Verlauf dem damaligen Fanbeauftragten trotz Ausweisung von einem Polizisten die Nase gebrochen wurde, falls du das meinst)

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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 01.10.2010 13:19 
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"Heute ist m. E. das Risiko, ohne eigenes Zutun in Gefahr zu geraten, höher als früher."

Hmm, ich weiß nicht, Herr Rossi. Ich habe eher die Erinnerung, dass früher die Fäuste schneller geflogen sind. (Und zwar nicht nur in blau-gelben Angelegenheiten.)

Zur Demo. Ich finde das völlig in Ordnung, wenn die unterschiedlichen Fan-Verbände und -organsiationen mal gemeinsam ein paar Dinge auf den Punkt bringen. Verglichen mit den Verhältnissen in anderen großen Fußball-Ländern geht es in den Bundesliga-Stadien immer noch sehr bunt zu. Und das soll auch so bleiben. Mir jedenfalls geht diese Über-Eventisierung und -Kommerzialisierung auf den Keks.

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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 01.10.2010 14:09 

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Herr Rossi, bitte nimm es mir nicht übel, aber du scheinst für mich ein Paradebeispiel eines Menschen zu sein, der alles ohne es zu hinterfragen schluckt und pauschalisierend auf die komplette Fanszene ausweitet.

Was willst du mir mit dem Artikel sagen? Dass einer der beiden hannoverschen SKB, der nicht die geringste Ahnung von der Szene hat, den Journalisten in den Block diktiert, was sie hören wollen? Die Aussage machte er unmittelbar nach der Auseinandersetzung am Hauptbahnhof. Ist doch klar, dass in der Zeitung etwas von einer zunehmenden Gewaltbereitschaft zu lesen sein wird. Irgendwie müssen Polizeieinsätze gerechtfertigt werden. Und das tut man nicht, indem man eine Gruppe, seien es Fans oder Demonstranten, verharmlost.

Ich will die Aktion nach dem Gladbach-Spiel nicht verharmlosen, es ist aber von einem (!) Flaschenwurf die Rede. Das nimmst du zum Anlass, die komplette Ultra- und Fanszene damit in Verbindung zu bringen.

Zudem finde ich es immer klasse, wie hier mit irgendwelchen Zeitungsartikeln um sich geworfen wird. Bei so einer Auseinandersetzung gibt es immer zwei Seiten, Polizei und Fans. Die Zeitungen nehmen ihre Informationen aus den Presseveröffentlichungen der Polizei und fragen auch dort nach. Was ich damit sagen will: Es wird immer nur eine Seite beleuchtet, nie (oder ganz selten) die andere.

Von einer anderen Auswährtsfahrt, nach Berlin, kann ich ähnliches Berichten wie 1896er. Hinfahrt locker flockig, freundliche Polizisten im Entlaster, es wurden Witze gemacht, kein Stress. In Berlin wechselte die Blaue Besatzung und es gab nur noch Stress. Ein Umgangston unter aller Sau, in einer Tour wurden Fans wegen der geringsten Vergehen aus den Abteilen gezogen (!!!). Ich wurde Augenzeuge, wie ein Mädchen, welches sich als einzige nicht ans Hüpfverbot hielt, von zwei Uniformierten von hinten an der Kapuze aus dem Abteil gezogen wurde. Bei der Personalienüberprüfung stellte sich heraus, dass dieses Mädchen 15 war. Dass einem bei soetwas der Ar.sch platzt und die Stimmung aufheizt, sollte klar sein.

Zum Schalke-Spiel: Die Aktion habe ich ebenfalls unmittelbar mit angesehen und stimme dir zu, dass sie sehr beschämend war, gerade im Hinblick, was das für ein Spiel war. ABER: Es handelte sich dabei um eine Hand voll Idioten eines Fanclubs, der in der Kurve alles andere als angesehen ist. Die Ultras, die du damit in Verbindung bringst, haben dies zuerst kopfschüttelnd zur Kenntnis genommen und die Schalker Mannschaft mit Applaus dafür bedacht, dass sie gegen uns angetreten sind und sich äußert fair verhalten haben. Mir wurde berichtet, dass die Leute, die sich daneben benommen haben, hinterher in einer dunkelen Ecke, sagen wir mal, die Meinung gesagt bekommen haben. Man wollte das nicht gleich im Block machen, um die Sache nicht noch schlimmer aussehen zu lassen als so schon.

Den Link zum Faden "Fußball-Idioten", den du mir geschickt hast, verstehe ich in dem Zusammenhang auch nicht so ganz. Das erste, was da zur Sprache kommt, ist das Verhalten Deutscher Fans bei einem Länderspiel. Ich weiß zwar nicht, um was genau für Leute es sich damals gehandelt hat, ich kann dir aber garantieren, dass es sich dabei nicht um Ultras gehandelt hat. Gerade zu auswärtigen Länderspielen fahren sehr viele Leute aus eurer ach so guten alten Zeit.

Dass es, ob hier in Hannover oder anderswo, genug schwarze Schafe gibt, weiß ich selber. Die gibt es aber überall, egal ob auf Fanseite, auf Polizeiseite, auf Volksfesten abseits von Fußball, abends in der Innenstadt, in jeder Gesellschaftsschicht.

Immer wenn etwas im Fußballumfeld passiert, heißt es sofort "die Ultras". Es werden Medienberichten glauben geschenkt, ohne es mal zu hinterfragen. Als es damals in Halle gekracht hat, hieß es sofort "die Hannoveraner sind schuld". Auf den Fernsehbildern ist ganz klar zu sehen, dass kein einziger Hannoveraner den Gästeblock verlassen hat, stattdessen Hallenser richtung Gästeblock stürmen. Es scheint aber niemand, weder die Medienvertreter, noch die Konsumenten, in der Lage sein, dieses Bild zu deuten. Es wird einfach geglaubt, was man vorgesetzt bekommt. Das schlimme ist, dass dies mit anderen Gesellschaftspolitischen Themen genauso funktioniert. Aber das ist ein anderes, viel traurigeres Thema.

Jetzt wird hier über Ultras diskutiert, ob sie gewalttätig sind oder nicht, ob sie Flaschen werfen oder nicht. Die Fankultur ist aber wesentlich größer und weitreichender als nur die Ultras. Von einem auf das andere zu schließen ist sehr kurzsichtig. Dass es hier jemanden gibt, der dafür eine Definition braucht, verstehe ich ebenso wenig. Wenn man sich dieser Kultur nicht zugehörig fühlt, ist es doch in Ordnung. Deswegen muss man es nicht schlecht reden. Was ist eine Skinhead-Kultur? Kann man ebenso wenig in Worte fassen und ist mindestens genauo vielen ungerechtfertigten Vorwürfen und Pauschalisierungen ausgesetzt wie die Fans, weil sich niemand damit beschäftigt und irgendwelche Halb- und Unwahrheiten angenommen werden. Ist auch einfacher, als sich mal selbstständig ein Bild davon zu machen und anschließend sich erst eine Meinung zu bilden. Auch das könnte man wieder auf ganz andere Themen ausweiten. Wenn ich an die Griechenlandhetze der B*** denke, kommt mir heute noch die Galle hoch. Aber solange es Leute gibt, die dieses Drecksblatt lesen, wird sich an der Problematik auch nichts ändern.

Zum Schluss habe auch ich ein paar Links. Einmal eine sehr sehenswerte Dokumentation von ZDF Neo über Fußballfans, einmal einen Artikel aus der Schweiz über die deutschen Medien bezüglich der Politik und einmal eines "Reiseberichts" einer Münchener Fangruppierung. Vielleicht erweitert das ja den ein oder anderen Horizont.

Bauer ermittelt - Fußballrandale
NZZ: Die Lust an der politischen Schweinegrippe
Willkür auf Schweizerisch

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