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 Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Berlin Moderations-Bereich
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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 14.10.2010 18:20 
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Bierfahrer, ist Dir diese Berichterstattung genehm?:
Zitat:
»Kein Dialog auf Augenhöhe«

Heute endete in Berlin die dritte klubübergreifende Demonstration zum Erhalt der Fankultur statt. Wir sprachen mit Philipp Markhardt von »Pro Fans« über den ernüchternden Dialog mit der DFL und das Ende der Fahnenstange.

http://www.11freunde.de/bundesligen/133161

"Es geht um uns alle"

Rund 160 Fangruppen aus 50 Vereinen haben sich angekündigt. Fansprecher Christian Bieberstein spricht im Interview über die Demonstration "Zum Erhalt der Fankultur" am Samstag in Berlin.

http://www.tagesspiegel.de/sport/es-geht-um-uns-alle/1950844.html

Fandemo „Zum Erhalt der Fankultur“ in Berlin

„Kinderfasching“ und „Karneval der Ultrakulturen“ oder ernst zu nehmender Versuch mehrerer tausend Fußballfans für ihre Interessen auf die Straße zu gehen?

Trotz kritischer Stellungnahmen im Vorfeld und Absagen einiger Fanszenen waren es am
Ende deutlich mehr Teilnehmer_innen als erwartet, die dem Aufruf der Fanorganisationen ProFans, BAFF und Unsere Kurve folgten und am Sonnabend in Berlin für den Erhalt ihrer Fankultur und Fanrechte demonstrierten.

http://www.aktive-fans.de/News/Fandemo-in-Berlin---Nachbetrachtung-von-BAFF_50?SID=8fb289d33d0d96d0f902c819c324811b15e990d5

Zur Realität gehört aber auch das: http://www.ultras-frankfurt.de/index.php Die wussten schon, warum sie teilgenommen haben. In Kaiserlautern wird Alarmstufe 1 herrschen! :shock:

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„Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft.“

Jean Paul Sartre


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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 14.10.2010 18:28 
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Zitat:
Zur Realität gehört aber auch das: http://www.ultras-frankfurt.de/index.php Die wussten schon, warum sie teilgenommen haben. In Kaiserlautern wird Alarmstufe 1 herrschen!


na ich hoffe doch mal das , das nicht so ist...
scheiß frankfurter, loß lautern , zeigts dennen...

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Sage deine Wahrheit immer ruhig und klar
und höre die anderen auch an, selbst die Unwissenden, Dummen - sie haben auch ihre Geschichte.

Danke Flo

http://www.96chat.de.vu


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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 14.10.2010 20:53 
Zitat aus dem Text zu "Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Berlin"

"Oft genug haben die Radikalen schon obsiegt. Jupp Heynckes trat vor ein paar Jahren in Mönchengladbach wegen Morddrohungen zurück. Und Markus Babbel nahm vorige Saison in Stuttgart seinen Hut, nachdem seiner Mannschaft aus hunderten Kehlen entgegen schlug, was inzwischen leider schon fast ein Klassiker in den Kurven ist: "Wenn ihr absteigt, schlagen wir euch alle tot."

bierfahrer meint
"Diese Aktionen lassen sich nicht von der Hand weisen und die verurteile ich ganz klar. Das hat weder etwas mit Fankultur, noch mit Fußball zu tun. Dabei sollte man allerdings nicht den Fehler begehen, von einigen Anhänger weniger Vereine auf die komplette Fankultur in Deutschland zu schließen."



Das oben aufgeführte Zitat aus dem Text "Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Berlin" wurde von mir mit der Absicht ausgewählt, um zu zeigen, was mich im besonderem an der Fankultur stört. Wenn die restlichen Zeilen aus dem Kommentar des Herrn Giovanni auf Abneigung stoßen, so ist es nicht mein Problem.
Dem von dir verfassten, unter dem "Demonstration.." Zitat stehenden Text möchte ich nur so viel hinzufügen:

Die Fangemeinde, die übrigens durch ihr Engagament "..gegen Rassismus" und vielen anderen Aktionen schon von mir positiv wahr genommen wird, hat leider mit einer Chaoten- nicht kleinen -Minderheit zu kämpfen, die sie andauernd in Verruf bringt. Macht also "klar Schiff", und ihr werdet die Anerkennung bekommen die euch zusteht. Mikroskopisch-genaue Abrechnung mit euren Kritikern raubt nur Zeit und Nerven. Was wollt ihr denn ihnen überhaupt übel nehmen?? Die oberfächliche Aussenwirkung zum Beispiel einer Ausschreitung zwar ausserhalb des Stadions, aber in unmittelbarer Nähe, sorgt dafür, daß alle normal-Supporter und Randalierer zusammen in einen Topf geworfen und verurteilt werden. Und jedes Mal wird eurer Kartenhaus= die Fankultur weggepustet!
Guten Abend


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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 15.10.2010 18:08 

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mit Provoantkoffer, du erkennst in deinem Post durchaus positive Aktionen der Fanszenen an, sei es das Engagement gegen Rassismus, wiederholt Spendenaktionen für kranke Kinder und ähnlichem. Es freut mich wirklich, wenn dir das positiv im Hinterkopf geblieben ist.

Desweiteren hast du recht, dass es keine kleine Minderheit ist, die den Ruf der Fanszenen immer wieder in Verruf bringen. Es ist aber eine Minderheit, und es ist schlicht und ergreifend unfair, wenn dadurch alle an den Pranger gestellt wirst. Du gibst ja selbst zu, dass du weißt, dass es sich um Minderheiten handelt. Aber statt zu differenzieren scherst du alle über einen Kamm. Das finde ich nicht in Ordnung.

Du sprichst desweiteren von "klar Schiff machen". Wie stellst du dir das vor? Es ist ja nicht so, dass solche Aktionen von der Mehrheit der Fans gutgeheißen werden. Viele distanzieren sich deutlich davon. Aber würde man beispielsweise alle Ultras aus den Fandachverbänden ausschließen, würde man genauso pauschalisierend handeln, wie die Öffentlichkeit.

Ich verstehe auch nicht ganz, wieso "wir" dafür verantwortlich sind, klar Schiff zu machen. Nur weil ich als Aktiver in der Kurve stehe, bin ich kein bisschen mehr oder weniger verantwortlich für das Verhalten einiger Unverbesserlicher, wie jeder andere Stadiongänger auch. Darf ich meine Fankultur nicht mehr friedlich ausleben, nur weil in meinem Block Leute stehen, die die ganze Kurve in Verruf bringen? Das ist mir zu einfach.

@Herr Rossi

Der Unterton in deinem ersten Satz ist unangemessen. Mir ist jede Berichterstattung genehm, solange sie objektiv und sachlich ist.

Der Link in deinem letzten Absatz ist natürlich unter aller Sau. Das hat mit Fußball nicht mehr das geringste zu tun. Klar, solche Aktionen bringen wieder mal alle Szenen in Deutschland in Verruf, obwohl bisher noch gar nichts passiert ist, da das Spiel erst am kommenden Wochenende statt findet.

Aber auch hier gilt: Was haben beispielsweise wir in Hannover mit der UF zu tun?

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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 15.10.2010 19:10 
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Scheinbar lässt Du nur Deine Maßstäbe für objektive und sachliche Berichterstattung gelten. Bedenke bitte, dass die bei Fußballspielen eingesetzten Polizisten am Wochenende eigentlich besseres zu tun hätten, als auf ca. 10 % der Fans zu achten, die über die Stränge schlagen. Diese fühlen sich durch die Anwesenheit und die Arbeit von Beamten in "Kampfanzügen" provoziert, die bei Vergehen gegen die Sicherheit und Ordnung einschreiten. Dabei wird gern vergessen, dass die Beamten die "Kampfanzüge" wegen möglicher Ausschreitungen gerade dieser "Fans" tragen und sich keine Auszeit nehmen können, um diese Ausrüstung anzulegen.

Mit der UF haben wir natürlich wenig zu tun. Aber unsere Fans haben sich nach dem Tod von Robert Enke einiges geleistet, erst marschieren die Ultras beim Trauermarsch vorneweg, dann wird wenige Wochen später am Hauptbahnhof randaliert (natürlich wurden sie von der Polizei "provoziert" :roll:). Andere Fans bewarfen S04-Fans mit Bechern oder hingen "fußballspezifische Metaphern" (Tod und Hass...) in unserer Fan-Kurve aus.

Aber nicht nur unsere Fans müssen in Sachen Fan-Kultur mal vor der Haustür kehren. Z. B. sind die von Dir gelobten Schwatz-Gelben durch hässliche Anti-Hopp Gesänge und -plakate aufgefallen. Die von Dir oben zitierte Fan-Gruppe "Schickeria" ist vom FCB von der Liste der FCB-Fanclubs gestrichen worden, nachdem aus deren Mitte Morddrohungen gegen den Fan-Beauftragten des FCB laut geworden sind. Eine Busladung ihrer Mitglieder ist mit Stadionverbot belegt worden, weil sie auf einer Auswärtsfahrt randaliert und eine Gruppen Glubberer verprügelt haben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 15.10.2010 19:30 

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bierfahrer96, der Ober-Ultra. Irgendwie wird hier aneinander vorbei geredet.

Ich glaube bierfahrer96 muss hier keine Aktionen der Ultras rechtfertigen. Es gibt ja auch tatsächlich Menschen die im Stimmungsblock stehen, einer Fankultur aber keiner Ultra-Gruppierung angehören.

Mich würde noch interessieren wie es praktisch in der Heimkurve und bei Auswärtsfahrten aussehen könnte, klar Schiff zu machen, mit Proviantkoffer.

Google-News ist übrigens nicht der einzige Weg um verschiedene Blickwinkel zu bekommen, Herr Rossi.


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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 15.10.2010 22:16 
Es stellt sich mir die simple Frage: weshalb kommen Handball-,Volleyball-, Eishockey-,Basketball und, und, und- Fans ohne Gewaltaktionen aus? Die genannten Sportarten sind nicht weniger emotional als Fußball, manche sind sogar viel intensiver und aufregender als der Fußball. Die Fangemeinde schimpft, flucht, heult und was weiß ich nicht alles, aber von Randale...Schlägereien auf hohen Niveau ist nie was zu lesen bzw. zu hören. Möchte damit nur sagen, dass eine größere Gruppierung durchaus in der Lage ist, sich gemeinsam ausnahmslos dem Sport zu widmen und sich beiläufig beim Support nach Herzenslust abzureagieren. Gewaltfrei eben.

Gewaltfrei= "Klar Schiff" ! Was anderes vorzuschlagen liegt mir fern.
Die Mehrheit in der Fangemeinde dürfte wohl ohne weiteres Einfluss auf die gewalttätige Minderheit ausüben können? Eine gewaltfreie Fankultur vorzuleben müsste doch Wirkung zeigen?
Kann man das bzw. will man das? Ist die Umsetzung meiner- vielleicht- naiven Vorstellung gar unmöglich? Vielleicht sollte es doch lieber so bleiben, wie es ist?


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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 18.10.2010 16:35 
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Ein Interview zum Thema bietet die taz.

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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 18.10.2010 17:52 

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mit Proviantkoffer hat geschrieben:
Es stellt sich mir die simple Frage: weshalb kommen Handball-,Volleyball-, Eishockey-,Basketball und, und, und- Fans ohne Gewaltaktionen aus? Die genannten Sportarten sind nicht weniger emotional als Fußball, manche sind sogar viel intensiver und aufregender als der Fußball. Die Fangemeinde schimpft, flucht, heult und was weiß ich nicht alles, aber von Randale...Schlägereien auf hohen Niveau ist nie was zu lesen bzw. zu hören.
Naja. Quervergleiche zu diesen Sportarten dürften wenig hilfreich sein. Ohne den Anhängern oder Aktiven dieser Sportarten zu nahe treten zu wollen, handelt es sich hierbei doch im Vergleich zum Fußball um Randsportarten. Handball, Eishockey, Volleyball und Basketball haben zwar auch ein größeres Publikum. Dieses setzt sich in der Regel anders zusammen. Ich bin kein Soziologe und habe auch keine eigenen Untersuchungen angestellt. Aus eigener Erfahrung bei Besuchen dieser Sportarten (beim Volleyball war ich noch nicht :wink: ) habe ich den Eindruck gewonnen, daß das Publikum wesentlich mehr auf das sportliche Geschehen fixiert ist und in der Regel auch in der Masse fachkundiger ist als beim Fußball.
Fußball ist eine gesellschaftliche Massenbewegung, in der (neben dem Sport an sich) auch andere Dinge eine Rolle spielen, zumindest für Teile der Zuschauer.
Wenn man die Bedeutung der Gewalt beim Fußball analysieren will, ist m.E. ein Blick über die Grenzen hilfreicher als der Vergleich zu anderen Sportarten.
Im europäischen Vergleich dürfte Deutschland hinsichtlich der Gewaltbereitschaft der Fans und der Randale insgesamt mittlerweile recht gut abschneiden.
Selbst die vermeintlich biederen Schweizer (nix für ungut :wink: ) haben ein Hooliganproblem. Von Zuständen wie in Italien oder Osteuropa ganz zu schweigen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 19.10.2010 00:22 

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Herr Rossi hat geschrieben:
Scheinbar lässt Du nur Deine Maßstäbe für objektive und sachliche Berichterstattung gelten.

Mich würde mal interessieren, wie du zu dieser Unterstellung kommst. In diesem Thread habe ich exakt einen Kommentar (!) für seine Unsachlichkeit kritisiert, und das argumentativ und nachvollziehbar. Erkläre mir bitte, wie du daraus deine oben genannte Behauptung ableitest.

Herr Rossi hat geschrieben:
Mit der UF haben wir natürlich wenig zu tun. Aber unsere Fans haben sich nach dem Tod von Robert Enke einiges geleistet, erst marschieren die Ultras beim Trauermarsch vorneweg, dann wird wenige Wochen später am Hauptbahnhof randaliert (natürlich wurden sie von der Polizei "provoziert" :roll:). Andere Fans bewarfen S04-Fans mit Bechern oder hingen "fußballspezifische Metaphern" (Tod und Hass...) in unserer Fan-Kurve aus.

Was am Hauptbahnhof passiert ist, kann ich nicht beurteilen, da ich nicht dabei war. Ich habe aber, ohne das rechtfertigen zu wollen, genug Provokationen seitens der Staatsmacht mit eigenen Augen gesehen, so dass ich bestätigen kann, dass solche Dinge nicht an den Haaren herbeigezogen sind.

Es waren eine Hand voll Idioten, die in Gelsenkirchen Becher geworfen haben. Willst du von denen auf alle schließen? Mir und vielen anderen in der Kurve ist diese Gruppierung bekannt. Statt im Block einzuschreiten hat die von dir gescholtene UH die Nerven behalten und der Schalker Mannschaft bei ihrer Runde nach dem Spiel applaudiert, da sie unserer Mannschaft gegenüber fair aufgetreten ist. Die besagte Gruppe hat anschließend ein paar deutliche Worte zu hören bekommen, seitdem ist es um sie deutlich ruhiger. Auch das Banner, welches du ansprichst, wurde nicht von der Fanszene, sondern von einigen Unverbesserlichen aufgehangen.

Herr Rossi hat geschrieben:
Aber nicht nur unsere Fans müssen in Sachen Fan-Kultur mal vor der Haustür kehren. Z. B. sind die von Dir gelobten Schwatz-Gelben durch hässliche Anti-Hopp Gesänge und -plakate aufgefallen. Die von Dir oben zitierte Fan-Gruppe "Schickeria" ist vom FCB von der Liste der FCB-Fanclubs gestrichen worden, nachdem aus deren Mitte Morddrohungen gegen den Fan-Beauftragten des FCB laut geworden sind. Eine Busladung ihrer Mitglieder ist mit Stadionverbot belegt worden, weil sie auf einer Auswärtsfahrt randaliert und eine Gruppen Glubberer verprügelt haben.

Zu den Dortmundern: Man gut, dass es vorher noch nie irgendwelche Anti-Gesänge in irgendwelchen deutschen Stadien gegeben hat. Und bevor du mit dem Doppelhalter ankommst: Dies wurde Fanszenen-intern geklärt. Es wurde quasi "klar Schiff" gemacht.
Zur Schickeria: Diese Gruppierung umfasst 65.000 Mitglieder, nämlich diejenigen, die bei dem CL-Spiel die Choreo inszeniert haben. Es gibt keine anderen aktiven Fans in München. Nur die brutale Schickeria.

mit Proviantkoffer hat geschrieben:
Es stellt sich mir die simple Frage: weshalb kommen Handball-,Volleyball-, Eishockey-,Basketball und, und, und- Fans ohne Gewaltaktionen aus? Die genannten Sportarten sind nicht weniger emotional als Fußball, manche sind sogar viel intensiver und aufregender als der Fußball. Die Fangemeinde schimpft, flucht, heult und was weiß ich nicht alles, aber von Randale...Schlägereien auf hohen Niveau ist nie was zu lesen bzw. zu hören.

Nur weil es in den Medien keinen Anklang findet, heißt es nicht, dass dort nichts passiert. Es sind zwar häufig eher kleinere Sachen, das liegt aber auch am geringeren Zuschauerzuspruch. International sieht die Sache ganz anders aus. Ich kann dir Berichte und Videos von Ausschreitungen beim Damen-Volleyball zeigen, vom Basketball und Eishockey ganz zu schweigen. Kann man alles im Internet recherchieren.

Gepöbelt wird da übrigens auch nicht schlecht, um nochmal auf Herr Rossi zurück zu kommen. Ein Besuch am Pferdeturm würde euch wahrscheinlich vor Empörung über einige Gesänge und Schlachtrufe das Blut in den Kopf steigen lassen. Womit ich keineswegs die Fanszene am Pferdeturm verunglimüft haben will.

mit Proviantkoffer hat geschrieben:
Möchte damit nur sagen, dass eine größere Gruppierung durchaus in der Lage ist, sich gemeinsam ausnahmslos dem Sport zu widmen und sich beiläufig beim Support nach Herzenslust abzureagieren. Gewaltfrei eben.

Ich bitte dich. Das liest sich ja so, als wenn es beim Fußball nur noch Mord und Totschlag gäbe. Wann gibt es denn gemessen an der Emotionalität mal richtig große Schlägereien, wo man auch nur ansatzweise davon sprechen könnte, dass auch nur ein geringer Prozentsatz der gesamten Stadionbesucher involviert gewesen wäre? Bei einem Fußballspiel werden prozentual weniger Straftaten begangen als bei einem x-beliebigen Volksfest, sei es das Schützenfest in Hannover oder das Erntefest in Rusbend. Darüber echauffiert sich seltsamerweise kaum jemand.



Im Prinzip hat es marVin bereits geschrieben. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wieso ich mich hier seit einiger Zeit für jeden Mist rechtfertige, der irgendwo im Zusammenhang mit Fußball passiert.

Die Fankultur hat sich in den letzten 20 Jahren deutlich zum Positiven verändert. Nazis sucht man mittlerweile vergebens, Familien können bedenkenlos zu einem Bundesligaspiel gehen. Bundesligafußball ist vermehrt etwas für Jugendliche geworden, weil es für sie sicher ist, im Gegensatz zu früher. Zu verdanken ist das vielen engagierten und oftmals ehrenamtlichen Mitarbeitern in den Fanprojekten und den Fandachorganisationen. Diese Leute haben es nicht verdient, sich ihre Arbeit kaputt reden zu lassen, weil einige nicht in der Lage sind, zu differenzieren.

Demnächst fange ich als Fahrrad- und Stadtbahnfahrer an, mich über Autofahrer aufzuregen. Ständig liest man in der Zeitung von schweren Unfällen mit vielen Verletzten oder Toten. Da habe ich als Nicht-Autofahrer kein Verständnis für. Seht ihr Autofahrer mal zu, dass ihr auf der Straße "klar Schiff" macht. Denkt doch mal an die Polizei, die ständig Unfälle aufnehmen und Verkehrskontrollen durchführen muss. Meint ihr, die haben nichts besseres zu tun? Ich weiß zwar, dass es sich nur um eine Minderheit handelt (wirklich nur eine Minderheit?), aber ihr als Autofahrergemeinde solltet in der Lage sein, ohne weiteres Einfluss auf diese Unverbesserlichen zu nehmen. Die Gefahr, unbeteiligt von einem Kfz verletzt zu werden ist höher, als bei einem Stadionbesuch. Tut etwas!

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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 19.10.2010 10:23 

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Dieses Thema könnte man locker ins gesellschaftspolitische abdriften lassen. Warum gibt es denn die Redewendungen, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen, dass nichts so heíß gegessen wird, wie es gekocht wird? Weil es sich verkauft. Eine Zeitung ohne Schlagzeile, nur mit differenzierten Berichten und Ausgewogenheit langweilt die Menschen. Die Deutschen wollen, das etwas passiert und wenn nichts passiert, dann versucht man Dinge so darzustellen, bzw. sie zu dramatisieren. Das ist eine elementare Aufgabe der heutigen Schreiblinge, die doch kaum noch Zeit haben, wirkliche Recherchearbeit zu leisten, bzw. die großen Stories an Land zu bringen! Und mit positiven Berichten langweilt man eben. Wer will schon davon lesen, wieviel Fußballfans orginisatorisch zu leisten im Stande sind, was sie für einen unmessbaren Anteil an dem ganzen Zirkus und damit an dem aufgeblasenen Kommerz im Fußball haben? Viel zu breit gefächert, viel zu viele kleine Bausteine, die man erwähnen müsste. Oder wen interessiert es schon, Berichte über die Einwandererfamilie zu lesen, deren Familienvater monatlich 1000e Euros durch seinen VW-Job in die Staatskasse spült, deren Mutter ehrenamtlich tätig ist und deren Kinder erfolgreich ihr Abitur abschlossen? NIEMAND, die Leute wollen Schlagzeilen lesen, möglichst schockierend, möglichst pauschalisierend, möglichst polarisierend, sonst hätte man ja auch nichts mehr, worüber man sich in der Frühstückspause mit den Kollegen oder auf dem Schünemannplatz mit den Asis streiten könnte. Die Bild wäre pleite und die Ultras hätten wahrscheinlich keinen Zulauf mehr, weil sie dieses Image des leicht mysteriösen Phänomens nicht mehr haben, da die Presse kaum noch über sie berichtet.
Es ist halt auch irgendwie ein Kreislauf den die Gesellschaft braucht, nur wenns zu einseitig wird, dampft der Kessel.

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Karsten Surmann:
"Der Verein bekommt den Vorstand, den er verdient."
Lang lebe der Hannoversche Sportverein von 1896 e.V. Danke Basti & Co.!


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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 20.10.2010 21:41 
Wie gesagt bierfahrer, es ist in Ordnung, wenn sich Menschen gerne in die Gesellschaft einbringen, ihr Engagament Früchte trägt und sie an all dem Freude haben und anderen Freude bereiten.
In deinen Augen bin ich hier dann leider derjenige, der durch geäußerte Kritik dazu beiträgt, Euer schon sowieso ramponiertes Image noch deutlicher ins negative zu forcieren...
Selbst die Fernsehbilder von Ausschreitungen, die sehr gut ohne Kommentare auskommen (2010- Hertha BSC), vor kurzem HSV / St. Pauli (Presseberichte) oder die Kriegserklärung der Frankfurter "Fans" gegenüber den K`lauterern .. (YT), werden als "Beleg" nur äußerst ungerne anerkannt und mit "Gegenargumenten" wie die "Bastel-Aktionen" ( Doppelhalter..) der Fangemeinde, zugeschüttelt.

Dein Satz :" Diese Leute haben es nicht verdient, sich ihre Arbeit kaputt reden zu lassen, weil einige nicht in der Lage sind, zu differenzieren." bestätigt meine Annahme.

Differenzieren, muß ich das wirklich? Schreib ich hier einen Schulaufsatz?
Soll ich mitunter schreiben:" Die Typen vermöbeln grad so einen "Pest-Braunschweiger", jedoch basteln sie recht gerne in ihrer Freizeit an Doppelhaltern, Fahnen etc."?

Schönen Abend bierfahrer, und viel Glück beim Basteln an einer friedlichen Fangemeinde.


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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 20.10.2010 22:56 
✝ Unvergessen
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Das Internet - die ausschließlich schriftlich-virtuelle Kommunikation - hat ihre Tücken. (Ach was. Ja, es ist so.)

mit Proviantkoffer - Du liegst mit Deiner Einschätzung ziemlich danben. Ich sage das, weil ich bierfahrer96 nicht nur virtuell kenne.

Würden die Stadien ausschließlich von Bierfahrern bevölkert, hätte die Polizei Dauerurlaub.

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„Dass wir den Aufstieg nicht schaffen, wird nicht passieren." Martin Kind


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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 20.10.2010 23:25 
Es geht hier lediglich um unterschiedliche Betrachtungsweisen. Ich glaube keineswegs, bierfahrer sei der böse Bube...Vielleicht nur etwas ratlos, aber er wächst ja noch :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 20.10.2010 23:30 
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Ich bereue es jetzt schon, mich hier inhaltlich einzubringen...

mit Proviantkoffer hat geschrieben:
In deinen Augen bin ich hier dann leider derjenige, der durch geäußerte Kritik dazu beiträgt, Euer schon sowieso ramponiertes Image noch deutlicher ins negative zu forcieren...

Ich empfinde es als zutiefst befremdlich, was hier an dieser Stelle geschieht und was hier und in ähnlichen Threads schon öfter geschehen ist: Es wird jemand - in diesem Fall der Bierfahrer - der versucht eine Gruppe von außen zu beschreiben, zum Teil dieser Gruppe gemacht. So etwas macht mich immer wieder wütend, da so immer wieder versucht wird, Personen zu diskreditieren.

Leider all zu oft mit Erfolg.

Im Übrigen können dir hier ausreichend viele Leute aus diesem Forum bestätigen, dass der Bierfahrer nicht zu "den Ultras" gehört. (Ha! El Filigrano hat das sogar schon getan, während ich diesen Beitrag schrub, wie mir diese tolle neue Forum-Funktion gerade mitgeteilt hat. Wunder der Technik!)

Zitat:
Selbst die Fernsehbilder von Ausschreitungen, die sehr gut ohne Kommentare auskommen (2010- Hertha BSC), vor kurzem HSV / St. Pauli (Presseberichte) oder die Kriegserklärung der Frankfurter "Fans" gegenüber den K`lauterern .. (YT), werden als "Beleg" nur äußerst ungerne anerkannt (...)

Da du dich hier gerade so sehr auf den Bierfahrer einschießt: Ich würde mich darüber freuen, wenn du Stellen zeigen könntest, aus denen hervorgeht, dass er diese Tatsachen "nur äußerst ungerne" anerkennt. Mir erscheint es eher so, als sei Gegenteiliges der Fall: Bierfahrer sagt, dass es sehr wohl Probleme in "den" Fanszenen gibt - aber eben nicht nur. Sinngemäß sagt er (bitte korrigiere mich, wenn ich mich irre, bierfahrer): "Einige machen Mist, einige beleben die Kurve. Und Letztere sollte man in der Diskussion von Ersteren trennen können." Er...
... differenziert !
Zitat:
Differenzieren, muß ich das wirklich?

Das kommt drauf an: Möchtest du Stammtischparolen herauskloppen, die dann von Leuten mit der eh schon gleichen Meinung mit Applaus bedacht werden, dann kannst du dir Mühe sparen.

Möchtest du von Diskussionspartnern mit anderen (Teil-)Meinungen nicht nur wahr sondern auch ernst genommen werden...

...dann sollte es auch für dich unabdingbar sein, zu differenzieren. (Gleiches gilt im Übrigen auch für einige andere Leute von der "anderen Seite", die nicht dazu bereit sind, ihre Gruppe differenziert zu betrachten und sich mit pauschale Parolen wie der von den nicht-Verbrecher-seienden-Fußballfans zu schmücken versuchen. Also Vorsicht, bevor mir hier Leute vorschnell zustimmen.)

Zitat:
Soll ich mitunter schreiben:" Die Typen vermöbeln grad so einen "Pest-Braunschweiger", jedoch basteln sie recht gerne in ihrer Freizeit an Doppelhaltern, Fahnen etc."?

Polemik.

Zitat:
Schönen Abend bierfahrer, und viel Glück beim Basteln an einer friedlichen Fangemeinde.

Diesen Satz finde ich spannend. Nicht, weil du hier eigentlich nichts weiter als "Mit Spinnern wie dir rede ich erst gar nicht weiter und deine Argumente sind mir schei.ssegal" in Blümchenschreibweise schreibst.

Sondern weil du damit - ungewollt - gleich einen Lösungsansatz für die Probleme lieferst, die alle (!) Fanszenen, alle (!) Fanschichten und alle (!) Tribünenbereiche (Das Aggresions- und Rassismuspotential auf der Ost-Tribüne muss man einfach mal erlebt haben) haben: Du unterstellst dem Bierfahrer, er würde "an der Fangemeinde basteln".

Mir ist bewusst, dass du das jetzt zwar anders gemeint hast, aber: Ist das nicht wunderbar? Der Bierfahrer bastelt an der Fangemeinde! Er bringt sich ein!

Ob er es wirklich tut, kann und will ich hier gar nicht beurteilen, aber ich möchte diesen Gedanken gerne weiterspinnen:

Ich würde es viel, viel bedeutsamer und fruchtbarer finden, wenn viel mehr Leute mal wirklich an den Fangemeinden bastelten. Wenn sich viel mehr Leute einbrächten. Wenn viel mehr Leute aktiv würden. Wenn viel mehr Leute den Dialog mit "der anderen Seite" suchten. Statt sich nur im Internet oder im Freundeskreis furchtbar zu echauffieren...

... und damit viel Energie zu verschwenden, die viel sinnvoller genutzt werden könnte.

Lieber Proviantkoffer, es tut mir fast schon ein bisschen Leid, dass ich jetzt hier deinen Beitrag seziere und dich exemplarisch herausgreife und anspreche, aber ich bin mir sicher, dein Fell ist dick genug, um das auszuhalten.

Letztendlich möchte ich abschließend hier noch eine Frage in den Raum stellen, die an die potentielle Bastelei Bierfahrers an der Fangemeinde angeknüpft (und die an beide Seiten in dieser Diskussion gerichtet ist):

Was habt ihr aktiv getan, um die Zustände, die ihr anprangert positiv zu verändern?

Antworten auf diese Frage hier im Forum erscheinen mir nicht notwendig zu sein. Viel wichtiger ist, dass man diese Frage für sich selbst beantworten kann.

Edit: Rechtschreibung und so'n Zeug.

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Zuletzt geändert von Das Gewissen am 20.10.2010 23:42, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 20.10.2010 23:35 

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Ratlos? Dass bei Themen wie solchen die Fronten gerne mal verhärtet sind ist normal und auch legitigm. Aber ratlos? Bei all der Mühe und den Argumenten? Naja, dazu morgen mehr, ich muss bald mal in die Heia. Die lineare Algebra wartet morgen um acht Uhr auch mich.

@ElFiligrano: Seit Monaten gebe ich mir Mühe, das Bild des pöbelnden und aggressiven Bierfahrers zu festigen, und nu kommst du an und zeichnest einen Weichspüler dahin. :mrgreen:

Mal über den Vorschlag nachgedacht, den ich dir geschrieben habe?

EDIT: Den Beitrag vom Gewissen lese ich erst nach meinem Post. Ihn beziehe ich morgen auch mit ein.

EDIT II: Auch wenn hier zwei scheinbar verhärtete Fronten aufeinander treffen, möchte ich die doch recht sachliche Diskussion loben (auch wenn ich das in absehbarer Zeit an genau dieser Stelle wohl wieder vollkommen anders sehen werde), die hier momentan stattfindet. Insofern, Gewissen, hoffe ich, dass du es im nachhinein nicht tatsächlich bereust, dich hier mit eingebracht zu haben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 21.10.2010 00:22 
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schöner beitrag Das Gewissen :nuke:

zu deiner fragestellung: ich hab überhaupt keine lust etwas für oder gegen irgendwelche zustände zu tun. ich will doch nur einen schönen nachmittag verbringen, nette leute treffen, gänsehaut, und ein schönes spiel. dabei freut sich wohl jeden, wenn die bösen kurvenkinder richtig laut sind, und stört es jeden, wenn man aggressionen mitbekommt. in hannover ist es zum glück sehr friedlich - was wohl auch am polizeikonzept der hannoveraner liegt. von daher bekomme ich hier in hannover viele der angesprochenen problematiken gar nicht mit, und kann einfach nur geniessen.
da ich höchst seltener auswärtsfahrer bin betreffen mich viele angesprochene problematiken von den fanprojekten nicht. ich kenne zwar auch einige geschichten, wo den fans unrecht getan wird, aber das ist irgendwie nicht meine baustelle, ich bin da aussen vor. mein gutmensch sein beim fussball sind jedes spiel 2 "becher für trinkwasser" zu spenden.

ist zwar 3/4 am thema vorbei, aber ich denke so geht es den meisten im stadion. da gibt es eine jugendbewegung, die manche blöd, oder gar gefährlich ansehen, und viel die denken, lasst den nachwuchs doch machen, so wie auch ich. die gemeinsame friedliche demo war eine gute aktion, an der gibt es nun wirklich nichts zu kritisieren, oder sogar schlecht zu machen. alle fangruppen friedlich beisammen, und ohne ausschreitungen mit der staatsmacht, gemeinsam für die eigenen interessen eintreten - weiter so!


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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 21.10.2010 09:27 
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Mir hat sich schon mal jemand als "Ultra" vorgestellt, dessen oberster Knopf am gebügelten Hemd geschlossen war. Seitdem ist mein Weltbild verrutscht. :roll: :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 9.10.10 in Ber
BeitragVerfasst: 21.10.2010 22:15 
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Soccerfriend, Du hast den Roten Klaus einfach im unpassenden Moment erwischt.

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„Kriminelle haben im Fußball nichts zu suchen!"
― Uli Hoeneß


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BeitragVerfasst: 22.10.2010 12:22 

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Das Gewissen hat geschrieben:
Was habt ihr aktiv getan, um die Zustände, die ihr anprangert positiv zu verändern?


Ich möchte das gerne aufgreifen.

Es geht mir unter anderem um diese Passage von "Das Gewissen": "Sondern weil du damit - ungewollt - gleich einen Lösungsansatz für die Probleme lieferst, die alle (!) Fanszenen, alle (!) Fanschichten und alle (!) Tribünenbereiche (Das Aggresions- und Rassismuspotential auf der Ost-Tribüne muss man einfach mal erlebt haben) haben …"

Auf allen Tribünen ist Rassismuspotential vorhanden. Auch auf der West und im Nord-Unterrang habe ich häufig schlimme Erfahrungen machen müssen. Speziell im Nord-Unterrang ist es teilweise auch noch sehr übel. Auch an der Designmarke für Rechte (Thor Steinar) erkennt man ja schon wie viele Nazis sich dort noch tummeln.

Leider gibt es keine vernünftig geschulten Sicherheitskräfte die diese Leute genauer beobachten bzw. gar erkennen. Oder sie haben dazu einfach überhaupt keine Lust, weil sie in ihrem unterbezahlten Job sich nicht auch noch in Stresssituationen begeben wollen.

Geht man beispielsweise bei einem rassischtischem Gesang oder Ruf auf die Leute zu und fordert diese auf das zu unterlassen tun sie dies zwar, aber lachen sich eins ins Fäustchen, weil ich als Person der das lautstark anprangernd lediglich riskiert dafür einen auf die Fresse zu bekommen. Sie müssen sich meistens keine Sorgen machen, etwa aus dem Stadion zu fliegen.

Holt man Sicherheitskräfte können und werden diese nichts tun. Es sei denn, der oder die Besucher werden auf frischer Tat ertappt.

Aber auch dann wird nichts passieren, weil (wie oben bereits erwähnt) sich kein Ordner den Stress machen wird konsequent vorzugehen.

Es gab mal im Zwinger-Club im Rahmen eines Länderspiels einen sehr interessanten Vortrag zur Kleidung und Symbolen von Nazis. Seitdem fällt mir viel mehr auf, wie viele Besucher aus der rechten Szene ins Niedersachsenstadion gehen.

Auf der Westtribüne habe ich auch schon über zwei Spielzeiten mit einer Dauerkarte gesessen. Auch dort werden munter rassistische Sprüche Richtung Spielfeld gerufen. Ich schreite grundsätzlich ein, wenn so was passiert. Meistens ist das Spiel für einen dann gelaufen, man kann sich eh nicht mehr so sehr auf das Geschehen auf dem Platz konzentrieren. Man wird dann einfach ziemlich plump bedroht und angemacht. Holt man einen Ordner ist meistens Ruhe. Trotzdem bleiben diese Leute im Stadion.

Ich habe es in all den Jahren, die ich bereits ins Stadion gehe auch erlebt, wie sich plötzlich Widerstand regen kann. Zwei Leute, die einen Haufen schlimmer Sprüche Richtung Spielfeld brüllten, wurden mit Hilfe der Polizei aus dem Stadion geschmissen, weil Ordner einschreiten mussten, da sich so viele Besucher einbrachten und die Situation nicht einfach "überhört" wurde.

Was ich damit sagen möchte ist, dass jeder etwas tun kann. Je mehr Besucher sich gegen den alltäglichen Rassismus und die Gewalt im Stadion wehren desto besser und erfolgreicher kann man dagegen vorgehen.

Ehrlich gesagt ärgern mich die Aussagen von "mit Proviantkoffer" hier in diesem Thread sehr. Es geht eben nicht nur darum, sich über den Sinn und Unsinn einer Fandemo und deren Teilnehmer im Internet zu mokieren. Es gibt sehr viele Facetten einer Fankultur. Dazu gehört in meinen Augen auch, aktiv im Stadion gegen Rassismus vorzugehen und nicht wegzusehen. Egal wo man sitzt oder steht.

Das betrifft genauso die Gewalt, die im kleinen Verborgenen stattfindet. Wenn einzelne Personen angegangen werden, sollte man auch immer einschreiten. Dies kann auch passiv geschehen, indem man Ordner oder die Polizei informiert.

Es gibt regelmäßig Veranstaltungen aus den Kreisen der aktiven Fanszene, man kann sich darüber informieren was im Stadion unmittelbar um einen herum passiert und was ich selber tun kann um mir und allen anderen einen schönen Stadionbesuch zu ermöglichen und wie man bei auftretenden Problemen vernünftig handeln kann. Dieser Austausch ist aktiven Fans zu verdanken, die einem die Möglichkeit bieten sich zu informieren. Auch das gehört zur Fankultur.

Ich möchte "Mit Proviantkoffer" nicht unterstellen, dass er auf seinem Platz sitzt und lieber wegsieht wenn zwei Reihen vor ihm jemand angegangen wird, sich aber parallel im Internet aufregt und pauschal einfordert mal "klar Schiff" zu machen.

Es ist aber die Realität dass es sehr wenig couragiertes Handeln im Stadion gibt. Es ist ärgerlich, wenn der Hauptteil der Besucher sich sowieso von vornherein davon ausschließt. Man will ja schließlich seinen teuer bezahlten Stadionbesuch genießen. Nicht zu vergessen, die Menschen im Stadion sind auch immer ein Spiegel der Gesellschaft.

edit:
Unbedingt lobend erwähnen muss ich auch noch die Notbremse, weil sie auch ein Teil der Fankultur sind und somit Thema dieses Threads. Sie setzt sich seit Jahren für Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit ein. Wenn man sich daran erinnert, dass vor und im Stadion ein Naziblatt verkauft wurde, Neonazigrößen auf der Haupttribüne saßen, kein Mensch über den latenten Rassismus bei Hannover 96 sprach, hat sich auch dank der Notbremse diesbezüglich vieles zum positiven verändert.


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