In den 80ern bin ich mit einem "Jungen " aus Oldenburg liiert gewesen, der natürlich Anhänger seines Heimatvereins war und dazu großer HSV-Fan.

Der ist immer in großer Gruppe nach Hamburg oder zu den Auswärtsspielen vom HSV unterwegs gewesen und deren Hauptaufgabe bestand darin, möglichst viele "Kutten" , Fahnen und sonstiges Fanmaterial von gegenerischen Fans zu erbeuten. Das ging nur über Schlägereien und Massenkeilereien etc.! Genau genommen waren das damals schon Hooligans!

Mindestens ebenso schlimm empfand ich den massiven verbalen Angriff auf Spieler des VFB Oldenburgs oder des Gegners, die in dem kleinen Donnerschweer Stadion gespielt haben. Man stand praktisch hinter dem Tor und war nur wenige Meter von den Fußballern entfernt. Ich habe mich zu Tode geschämt!

Solch extreme Geschichten habe ich in der heutigen Zeit - zumindest so direkt - nicht mehr erlebt!

Der junge Mann aus Oldenburg reifte übrigens zu einem ganz tollen Menschen, liebevollen Vater und wir stehen noch heute in Kontakt. Der lief kurzzeitig in seiner Entwicklung Gefahr , vom Wege abzukommen...ist aber alles gut gegangen.!

Wenn man es "aus dem Ruder gelaufen" nennen will, dann weit vor "deiner" Zeit, dass du im Gegensatz zu 1964 im Thema bist liegt da wohl eher an der Erfindung des Internets.

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Karsten Surmann:
"Der Verein bekommt den Vorstand, den er verdient."
Lang lebe der Hannoversche Sportverein von 1896 e.V. Danke Basti & Co.!

Das muss ich jetzt aber nicht verstehen, oder???????

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Im Internet zu diskutieren ist wie an den Paralympics teilnehmen,
selbst wenn du gewinnst bist du immer noch behindert.
Oscar Pistorius

Die gute alte Zeit war nicht immer nur gut. Diese Auseinandersetzungen unterschiedlicher Fangruppierungen gab es immer schon, nur die Berichterstattung beschränkte sich damals eben auf die schon immer reißerische BILD. Woanders war es kaum Thema. Ich bin im Ruhrgebiet großgeworden und kann mich kaum noch dran erinnern, wieviel Krawallen zwischen Schalkern, Bochumern, Essenern, Duisburger und Borussen ich in der guten alten Zeit (bei mir die späten 80er) mit Glück aus dem Weg gehen konnte. Immer hats leider nicht geklappt. Polizei war auch damals vor Ort (gut so).

Die Veränderung der letzten Jahrzehnte besteht meines Erachtens sowohl in der medialen Aufmerksamkeit und den Möglichkeiten, Krawalle quasi am Ticker zu verfolgen oder aber sich gezielt dazu zu verabreden, als auch dem politischen Willen sich mit diesem Thema zu profilieren. Dazu kommt dann noch eine Entwicklung, die der allgemeinen Kriminaltitätsstatistik entspricht. Die Menge der Delikte ist weitgehend konstant, aber die Bereitschaft einzelner Täter zu größtmöglicher Brutalität nimmt zu. Diese Problematik nur dem Fußball oder dessen überwiegendem völlig normalem Anhang zuzuschustern wird der Diskussion nicht gerecht.

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BVB - Malaga am 09.04.2013:
Kronen-Zeitung: „Ein Spiel für die Ewigkeit"
Corriere della Sera: „Borussia mit dem letzten Atemzug"
Daily Mirror: „Der BVB ist wiederauferstanden von den Toten“

Kuba libre: Was? Was war das denn?

Ich war mal auf einer Veranstaltung eines Historikers über die Fankultur zwischen den Kriegen. Was seine Forschungen dort offenbarten hat mich sehr überrascht. In den 20er und 30er-Jahren kam es so häufig zu schweren Krawallen, dass die Presse darüber kaum mehr berichtete, außer in besonders krassen Fällen. Angeheizt wurde das Ganze von den jeweiligen Vereinsführungen in den Stadionmagazinen, außerdem spielten vor allem innerstädtische Rivalitäten eine große Rolle.

Je nachdem wie man den Maßstab ansetzt, kann man zur Entwicklung von Gewalt im Fußball zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Auch würde ich zustimmen, dass die Darstellungen in der Presse viel zum Bild beitragen. So gibt es immer wieder Leute die behaupten, dass es in DDR keine Fußballgewalt gab. Man fällt im Prinzip nur Jahre später immer noch auf die sozialistische Propaganda rein.

Auch das Verhältnis zu Gewalt hat sich in der Gesellschaft insgesamt geändert. Was früher Balgereien unter Jugendlichen waren, die mit nem Satz warme Ohren (Oh the Irony) beendet war, ist heute Jugendgewalt. Vielleicht hängt gerade die vermeintlich beobachtbare Enthemmung auch mit diesen Verschiebungen zusammen.

Früher war keine heile Welt - alles Quatsch.

Ganz im Gegenteil, ich vermute mal in der Summe hat es mehr Gewalt gegeben als heute. Bei bestimmten Spielen brodelte es überall, ständig gab es Scharmützel kleinerer Gruppen.

Wobei Halbstarke mit blutende Nasen die Polizei nicht sonderlich aufregte; ist aber auch kein Wunder, denn die meisten Polizisten waren noch im Krieg, da hatten sie ganz andere Dinge erleben müssen.

Soweit ich sehe, gibt es allerdings zwei Unterschiede zur Situation heute. Früher war das situationsbezogen; diese regelrechten Verabredungen zu irgendwelchen Hauereien sind eine spätere Erfindung. ("Situationsbezogen" schließt allerdings ein, dass es manchmal schon reichte - nach Meinung derer vom anderen Stamm -, doof zu gucken.)

Auf den zweiten Punkt hat Kuba libre bereits hingewiesen. Das Brutalitätsniveau hat deutlich angezogen.

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„Dass wir den Aufstieg nicht schaffen, wird nicht passieren." Martin Kind

Auch die Hemmschwelle vor dem ersten Schlag ist aus meiner Sicht deutlich niedriger geworden.
Ich will damit nicht sagen: früher war es besser oder friedlicher.

Aber ich kann mich an Keilereien auf dem Schützenplatz(ich weiss leider nicht mehr wie das Karussel hiess, aber es war berüchtigt) erinnern, die waren beendet wenn einer aufgab(eigene Erfahrung).
Auch diverse Scharmützel mit der Mau-Mau Siedlung endeten dann.

Und heute? Es hört erst auf wenn einer wirklich platt ist.

Edit sagt: Ich glaube das Ding hiess Calypso

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selbst wenn du gewinnst bist du immer noch behindert.
Oscar Pistorius

Die Polizeistatistiken besagen alle, dass in der Tendenz die Gewalt allgemein zurück geht.
Der Unterschied zu früher ist, dass heutzutage der Fokus auf eine reißerische Berichterstattung gelegt wird.
Da wird dann etwas ein "Gewaltexzess", was früher als eine Kneipenkeilerei abgetan worden wäre.

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„Kriminelle haben im Fußball nichts zu suchen!"
― Uli Hoeneß

Das ist doch aber auch ein argumentativer Kniff. Jahrelang haben die Polizeibehörden behauptet, die Gewalt nähme zu, als dass dann widerlegt wurde, waren es auf einmal qualitative Änderungen. Ich finde es sehr schwer so eine Entwicklung mit bestimmter Gewissheit zu belegen.
Vielleicht romantisierst du in deiner Erinnerung auch viel?

Wenn du der Meinung bist das der Gang zum Stadion alle 14 Tage inmitten von Fans des Gegners ohne Gewalt romantisieren ist dann ist es wohl so.

Ihr könnt Statistiken bemühen oder Historiker an den Haaren herbeiziehen.

Ich schreibe hier doch ganz einfach nur wie es mir und meinen Kumpels von 1964 bis 1974 auf dem Gang zum Stadion ergangen ist. Und der führte nun mal bei jedem Heimspiel vom Bahnhof über den Kröpcke vorbei an der Markthalle zum Stadion und zurück.

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Oscar Pistorius

Naja - da habe ich gewisse Zweifel
Statistiken - Beispiel Arbeitslose, glaubt ja heute kaum noch jemand.
Es könnte ja auch zur Polizeistatistik Parallelen geben -
dass dort Dinge veröffentlicht werden die "aweng" ins Reich der Fabel gehören.

Wenn die Tendenz der Gewalt (angeblich) allgemein zurückgeht,
dann ist mir nicht klar warum sich Menschen meinesgleichen,
bei Dunkelheit nicht mehr per pedes auf die Straße trauen.

Meinesgleichen = 65 Lenze ... besondere Kennzeichen:
allenfalls bedingt aggressiv, überhaupt nicht auf Buffen aus,
Diplomatie, gern angewendetes Stilmittel ....
aber leider, leider - weder im Sprint, noch im Ausdauerbereich auch nur annähernd konkurrenzfähig.

Jeder Huckeduster gewinnt gegen mich - da ist es mir auch Gottlieb-Schulze,
ob der Galgenvogel geschminkt, gelb, schwarz, oder sonstwas war.
Er bezwingt mich, auch wenn es dem nur um 3,80 Euro Wechselgeld in meiner Hosentasche geht.

Disco - und wenn Dir so viel Gutes widerfährt, das ist schon einen Asbach Uralt wert ...

nein, verdammt, dann bist Du froh, wenn dieses Unrecht überhaupt jemand anspricht ...
dann nimmst Du auch, die von dir so viel gescholtene reißerische Presse gern als Wundenlecker.

Als Wundenlecker, auf dem Weg zum Zahnarzt, der dir das Eßbesteck dann wieder richtet

Erlebst Du es denn heute anders? Oder anders herum, was macht dich so sicher dass es Fußballgewalt früher nicht gab an Orten an denen du dich auch damals nicht aufgehalten hast, mit dem einzigen Unterschied dass man damals noch kein Internet hatte in dem man davon erfuhr?

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Karsten Surmann:
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1. Ja, mit Polizeieskorte auf vorgegebenen Wegen. Und wenn man den Weg verlässt: "Er überlebte nicht weil er in Eidelstedt ausstieg" ????

2. Hab ich das irgendwo behauptet?

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Oscar Pistorius

Das muss man nicht überbewerten, handelte es sich doch um eines der von Herrn Rossi hier immer wieder eingestreuten "Es passt nicht so ganz in den Zusammenhang, aber ich weiß genau wie es war"-Zitate bzw. -Links.

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Seit Jahren in einer Scheinwelt lebender und krachend gescheiterter Moderator

Wobei der erste Teil von mir ist und der stimmt.

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selbst wenn du gewinnst bist du immer noch behindert.
Oscar Pistorius

Soll ich den ersten Satz jetzt wegeditieren?

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Seit Jahren in einer Scheinwelt lebender und krachend gescheiterter Moderator

Ich bezweifle dass du heute dich nicht unterm Schwanz treffen und mit netten Gästefans ganz unbehelligt ins Stadion pilgern kannst gerade hier in Hannover. Oder ist es nur mir als Ultra möglich, mit Hamburgern, Bielefeldern, Herthanern Biere zu trinken, mit unzähligen anderen Fans auf die Straße zu gehen und für eine bunte Fankultur zu demonstrieren, an einem Tisch zu sitzen und zusammenzuarbeiten. Und meinst du nicht du hättest die Konfrontation 1974 nicht auch gefunden wenn du sie gesucht hättest? Hättest du dich vor Lindener Butjern als Ricklinger präsentiert und dich ohne Hose und blauem Auge in der Ihme wiedergefunden? Haste nicht, wirst du heute auch nicht, deswegen ist es heute nicht schlimmer und früher war auch nichts besser, nur anders und in der Retrospektive meist romantisch verklärt. Davon bin ich überzeugt!

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Karsten Surmann:
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Lang lebe der Hannoversche Sportverein von 1896 e.V. Danke Basti & Co.!

Nöö nöö Bemeh lass mal

Edit sagt: schön für dich 1896er.

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selbst wenn du gewinnst bist du immer noch behindert.
Oscar Pistorius

Ich kann leider erst seit 1990 Erfahrungen zu den Roten hier beitragen. In Zweitligazeiten habe ich eigentlich bis auf ein Schalke-Spiel gegnerische Fans nicht wahrgenommen. Eigene Fans eher auch nur im Block (H31) denn auf der Straße erlebt. Also eher alles in sehr ruhigen Bahnen.

Im Aufstiegsjahr im Fanblock der Babelsberger in Potsdam mit rotem Trikot verbracht und Simaks Tor bejubelt. Kein Problem bis auf ein paar doofe Bemerkungen zu Beginn des Spiels. Beim letzten Spiel der ersten BuLi- Saison inmitten von Bielefeldern auf der Haupttribüne gesessen und über deren Abstieg fabuliert, ohne Probleme. Beim 2:0 in der Schalker Turnhalle ebenso wie beim 2:0 2005 beim BVB mit Gegner-Fans diskutiert, immer alles im normalen Rahmen.

Ähnliche Erfahrungen in München, Stuttgart, Köln und Wolfsburg gemacht. Lediglich ein besoffener Club-Fan fand es nicht so gut, dass wir sie in Liga2 beförderten, aber nur verbal.

Die einzig kritische Situation habe ich im ersten BuLi-Jahr gegen Hertha erlebt, als ich nach dem Spiel quasi im Gegenstrom zu meinem am Stadionzaun angeschlossenen Fahrrad wollte und den abziehenden HerthaFröschen entgegen ging. Im Engpass zwischen Stadion und Landessportbund rutschte mir das Herz in die Hose angesichts mehrerer laut schreienden und auf mich zustürmenden Fans. Die freuten sich aber offensichtlich nur über ihren 1:0 Sieg.

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Seit Jahren in einer Scheinwelt lebender und krachend gescheiterter Moderator

Ich kann mich noch an ein Pokalspiel in den 80ern erinnern. Da sind ne ganze Menge gewaltbereite Schalker Glatzen von der Polizei zum Stadion begleitet wurden.
Ohne Polizei ging es auch damals nicht.

PS: 96 hat damals 1:0 gewonnen.

Nochmal PS: Ich hab mal gegoogelt. Das war am 22.12.1984. Wie die Zeit vergeht...

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Wir müssen aufhören weniger zu trinken!