Noch ein paar kurze rechtliche Anmerkungen:

Die Entlastung stellt den Vorstand frei von Schadenersatzansprüchen des Vereins wegen der Amtsführung des Vorstands.
Nach der Satzung soll der Vorstand allerdings ohnehin nur für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit haften.
Die Entlastung gilt nur für Vorgänge, die der MV bekannt waren oder bekannt sein müssten, wenn die Mitglieder sich pflichtgemäß informiert hätten.
Es lässt sich sicher darüber streiten, was vom Anteilskauf bekannt sein müsste, wenn ... Oder was bekannt war.
Eine Teilentlastung ist auch möglich.
Ein Problem ist die Entlastung imo vor allem, weil der Anteilsverkauf die steuerliche Anerkennung des Vereins als gemeinnützig gefährden könnte. Wenn nämlich die Anteile unter Wert abgegeben wurden, ist das eine unerlaubte Begünstigung der Käufer.

Der Anteilsverkauf ist aber über die Entlastung oder Beschlüsse m. E. nicht zu packen. Dafür gibt es andere, mögliche Rechtsinstitute. Stichworte sind Geschäftschancenlehre, Kollusion und Verbot des In-Sich-Geschäfts. Da muss man mal gucken, wenn man genug Infos hat. Das ist auch tiefes juristisches Gelände mit Risiken für alle Seiten.

Die Mehrheit in diesem Forum ist, so wie ich auch, in Rechts- und Vereinsfragen sicher nicht so involviert wie du. Deshalb vielen Dank an dich und andere User für deine/eure interessanten Erklärungen.

Vieles davon ist recht schwierig zu verstehen, wenn man Busfahrer, Apotheker oder Grafiker ist, das wissen wir. Wir versuchen aber, ein paar grundlegende Sachen klar zu machen.

...für alle, die kein Mitglied sind oder - wie ich - nicht mehr Mitglied sind: Die HA(t)Z hat einen Liveticker von der Versammlung: http://www.haz.de/Nachrichten/Sport/Fussball/Hannover-96/Hannover-96-steht-turbulente-Hauptversammlung-bevor

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1896 Libre!

Laut des Wirtschaftsprüfers sind die restlichen Anteile tatsächlich verkauft.
Einfach so, irgendwann. Dass kann doch unmöglich gängige Praxis sein.
Herr Schnabel?

Edit: Die Kommunikation zum Verkauf sei "nicht glücklich". Joa, so kann man es auch beschreiben.

Da hat sich Sankt Martin für einen Schnäppchenpreis mal eben einen ganzen Verein gekauft.

Zum nachlesen:
https://twitter.com/search?f=realtime&q=%23jhv96&src=typd

@ Tobi

Geh mal davon aus, dass ein Rechtsstreit darüber zwei Jahre dauert, 2 Instanzen und 500 Seiten Papier braucht. Daher Ferndiagnose jetzt und hier nicht möglich.

Ok. Nur muss Kind natürlich damit leben, dass bei dieser Art der Kommunikation der Eindruck von Hinterzimmergeschäften entsteht. Ich hoffe da mal auf die überregionale Presse, die das Thema aufgreift.

Ansonsten kaufe ich mir bei Gelegenheit auch mal einen Verein. So teuer ist das ja gar nicht. Wie haben es Hertha und der HHSV geschafft für ein paar Anteile um die 10%
mehr Geld zu bekommen, als Kind für den ganzen Verein bezahlt hat?
Entweder ich verstehe das absolut überhaupt nicht, oder der ganze Verkauf stinkt zum Himmel.

Wie gesagt: Ein Verkauf "unter Marktwert" gefährdet die Gemeinnnützigkeit und ist anfechtbar. Fragt sich eben nur, was der Marktwert ist bzw. war. H96 gibt´s ja nicht bei Metro.

Aber fast, wenn man die Zahlen so glauben kann. Ich finde das ungeheuerlich.

Komm, Erwin, 15Mio. für 100% BuLi-Verein durch ein In-Sich-Geschäft, bei dem auf beiden Seiten der gleiche Akteur die Fäden zieht und am Ende eine Unterschrift doppelt steht - und der doofe Kühne zahlt für 7,5% 18,75 Mio. in Hamburg, oder? - ich weiss ja nicht, wie das in ein paar Jahren ein Gericht sehen wird, aber meine Meinung ist da ganz eindeutig.... und deine? Oder bist Du in Heilbronn inzwischen so weit weg, dass Du hier nur den Erklärbär machst?

Auf der HA(t)Z-Seite wird ein gewisser "runnertobi" mit den Worten zitiert: "Seitenhieb von Kind: Sage hier seit Jahren, wie der Verkauf läuft. Es waren nur nicht immer alle von Ihnen bei der JHV da."

Solange ich die JHV besucht habe, kamen solche Themen nie auf den Tisch. Zugegeben, bin jetzt eine Weile nicht mehr dabei, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß sich die Belanglosigkeit der auf dieser Veranstaltung vorgetragenen Inhalte so nachhaltig verändert haben sollte. Daß das dieses Jahr offenbar wirklich anders ist liegt sicherlich nicht an Herrn Kind oder den sonstigen Amtsträgern.

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1896 Libre!

Ich gehe davon aus, dass Martin Kind links und Martin Stroh-Mann rechts unterzeichnet hat.
Ein paar Vorkehrungen wird er getroffen haben. Am Ende sind das WIR - die Fans - die blauäugig und amateurhaft die Sache begleitet haben. Bzw. genau das eben nicht getan haben. Es gibt ein Gutachten, H96 war zweitklassig und nicht gerade von Rockefeller begehrt.
Sicher kein klarer Sieg für die Fans, sondern ... tja, mal sehen.

Klartext:

Mit der 50plus1-Aushebelung ging doch alles los. Jetzt ist nichts mehr aufzuhalten, die Würfel sind längst gefallen. Was da EXTC und einige andere veranstalten, ist zwar lobenswert, aber bringt - wenn überhaupt - nur Kosmetik. Symbolpolitik, nichts weiter.

Der Verkauf an sich selbst zum lächerlichen Schrottpreis ist insgesamt betrachtet nur ein kleiner Unterskandal im Riesenskandal.

DFB/DFL haben das alles mitgemacht wegen der erpresserischen Drohung, die Sportgerichtsbarkeit zu verlassen und vor die ordentlichen Gerichte zu ziehen. Am Ende bis vor den EUGH. Und dort sitzen marktradikale Ideologen.

Dennoch den wackeren Kämpfern auf der JHV alle guten Wünsche.

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„Dass wir den Aufstieg nicht schaffen, wird nicht passieren." Martin Kind

Blauäugig und amateurhaft - weil Fans ihrem Verein treu waren und nicht davon ausgegangen sind, dass sie von einer kleinen Gruppe hintergangen werden und ihr Verein gerade von...

Ach, es lohnt nicht!

Die Premiummarke kannibalisiert sich gerade selber. Nichts, was mir leid tut. Mal sehen, wie hoch der ROI in ein paar Jahren wirklich ist.

Die Kommunikation des Verkaufs von 96 an Martin Kind sei "nicht glücklich" gewesen.

Ein supergeiler Spruch von Vorstandsmitglied Ralf Waßmann.

Beruhigend: Sonst war dabei alles klasse.

Meine Güte, sie stehen nicht mal mehr im Hemd da. Aber Peinlichkeits- und Schamgrenzen spielen in derlei Fällen eh keine Rolle.

"Nicht glücklich". Toll.

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„Dass wir den Aufstieg nicht schaffen, wird nicht passieren." Martin Kind

Unabhängige Wirtschaftsprüfer haben 15% Anteil des Vereins mit ca. 1,7 Mio taxiert. Gezahlt haben die Gesellschafter 3,5 Mio (abzüglich Verbindlichkeiten des Vereins gegenüber der KGaA); also netto, wenn ich recht erinnere; ca. 2,2 Mio. Der Verkauf sei notwendig geworden, damit die Finanzierung Stammestr. dargestellt werden könne...

Wäre mit Hamburg nicht vergleichbar, weil dort z.B das Stadion in die Bewertung einfließt etc. ...

Die Verbindung zwischen Verein und KGaA würde nicht gekappt und sein auch nicht kappbar, dafür sorge ein Grundlagenvertrag von 15 Seiten zwischen Verein und KGaA. Vertrag sei geheim für die Öffentlichkeit nicht aber für Mitglieder. Diese könnten ihn ab morgen auf der Geschäftsstelle - unter Aufsicht - einsehen.

Würde die KGaA insolvent, würde alle markenrechte und Lizenzen an den Verein zurückfallen. Das sei gesichert.

So mal in Kürze dargestellt.

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„Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“

Wie viel muss man zündeln, damit die KgaA insolvent wird?

Und wo sind die Kindjünger, die uns jetzt erklären, dass dies alles notwendig ist um BuLi Fussball zu sichern?

Fragen über Fragen.

Maximal 22 Mio für einen Erstligaverein, In-Sich-Geschäfte, Geheimverträge... würde man das Alles in einem Wirtschaftskrimi schreiben, kein Verleger würde das drucken, keiner würde es lesen, so wenig glaubwürdig wäre das.

Was bin ich froh, dass ich von den juristischen Dingen überhaupt nichts verstehe, wäre ich so ein Fachmann wie Erwin, ich würde wohl heute eher so rumlaufen:



Ich tue es aber trotzdem... so rumlaufen, denn das ist wirklich ein Stück aus dem Tollhaus des Heuschreckenkapitalismus!

Und für die Zukunft: wenn nicht noch irgendwer diesen Wahnsinn stoppt - und da kommen eigentlich nur noch Gerichte und Staatsanwaltschaften in Frage - dann gehen wir in Hannover fussballtechnisch goldenen Zeiten entgegen; ist ja zwangsläufig so, denn hier agieren ja Hannoveraner allein für Hannover, wie wir gestern gehört haben.

Der Treppenwitz des Abends übrigens: der juristische Goldene Ritter der aktiven Fanszene outet sich doch tatsächlich als Mitglied eines Fanclubs - nämlich der "Roten Reihe". Das ist dann doch mal ganz, ganz grosser Spocht!

https://www.youtube.com/watch?v=a5knajAtpSk

Jeder kann sich selbst überlegen, wer hier in Hannover die schöne Julia Roberts gibt...

Ist da der Wursthersteller eigentlich schlimmer? Jagut, der war nachgewiesen kriminell und unser Kind hat das vermutlich legal gedreht. Ich, als kleiner Mann auf der Straße, sehe da allerdings keinen Unterschied mehr. Das ist in beiden Fällen eine klare Bereicherung.

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"Das freie Wort schlägt unter uns Brücken von Mensch zu Mensch." (Heinrich Lübke, Sauerland)
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