Welch ein Spiel, welch eine Dramatik, welch eine Spannung. Ich bin völlig fertig.

Edit I:
David Beckham ist ein wahrer Kapitän.

Polizei geht gegen Randalierer vor

München - Nach dem Viertelfinalspiel zwischen England und Portugal ist es in Großbritannien sowie auf der englischen Kanalinsel Jersey zu Ausschreitungen gekommen.

Auf Jersey musste die Polizei gegen 1500 Briten vorgehen, die über die unglückliche 5:6-Niederlage enttäuscht waren und portugiesische Fans bedroht hatten.

In Thetford (Westengland) eskortierte die Polizei portugiesische Fans aus einem Pub, die von randalierenden Briten angegriffen worden waren. Insgesamt wurden elf Personen festgenommen.

Krawalle auf britischer Kanalinsel nach EM-Niederlage

Auf der britischen Kanalinsel Jersey ist es in der Nacht zum Freitag nach der englischen Niederlage im EM-Viertelfinal gegen Portugal zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizei setzte gegen die insgesamt rund 1500 randalierenden Fans Tränengas ein.

Der Zorn der enttäuschten Anhänger richtete sich gegen die portugiesische Minderheit auf der Insel: Etwa zehn Prozent der Bevölkerung stammen von Einwanderern aus Madeira ab.

Viele Einwohner Jerseys halten bei Fussball-Turnieren zu England, obwohl die Insel geografisch nicht zu England gehört, sondern als weitgehend autonomes Gebiet der britischen Krone untersteht.

Im ostenglischen Norfolk belagerten Hooligans ein von Portugiesen geführtes Pub. Dabei wurden mehrere Polizisten verletzt und sieben Verdächtige festgenommen. (cpm/si)

"Er geht in großer Würde"
Europa zum Völler-Rücktritt

Einen stilvollen Abgang bescheinigen die internationalen Gazetten Teamchef Rudi Völler, der nach dem EM-Vorrunden-Aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft seinen Rücktritt erklärt hatte. "Völler räumt den Stuhl. Er hat aus dem Scheitern die Konsequenzen gezogen. Er geht in großer Würde. Er setzte das Wohl des deutschen Fußballs über seine eigenen Interessen, was sich nicht von jedem Nationaltrainer sagen lässt, der in den letzten Jahren gescheitert ist", schrieb stellvertretend die französische Fachzeitung L'Equipe. - Die internationalen Pressestimmen zum Rücktritt von Teamchef Rudi Völler:

Schweiz

Blick: "Die offiziellen Rücktrittserklärungen - es war ein starker und souveräner Abgang von Rudi Völler."

Neue Zürcher Zeitung: "Der volkstümliche Völler mag nicht, wenn über ihn geredet wird. Er wollte sich die öffentliche Diskussion nicht antun, wie man zwei Jahre vor der WM im eigenen Land den zweiten europäischen Betriebsunfall hintereinander repariert und ob Völler noch der Richtige für diesen Job sei. Er verzichtete auf viel Geld mit diesem Entschluss. Denn Rudi Nationale wäre auch die große Werbefigur für das Weltereignis zwischen München und Hamburg gewesen."

Frankreich

L'Equipe: "Völler räumt den Stuhl. Er hat aus dem Scheitern die Konsequenzen gezogen. Er geht in großer Würde. Er setzte das Wohl des deutschen Fußballs über seine eigenen Interessen, was sich nicht von jedem Nationaltrainer sagen lässt, der in den letzten Jahren gescheitert ist. Doch die Kernfrage bleibt ungelöst: Wer könnte es mit diesen Spielern besser machen?"

Italien

Gazzetta dello Sport: "Die WM 2006 findet ohne Rudi Völler als deutscher Nationaltrainer statt. Es war ein trauriger Abschied vom deutschen Teamchf. Er verlässt die Nationalmannschaft trotz der Schwierigkeiten ehrenvoll. Es ist schade, dass er bei der WM nicht mehr auf der deutschen Trainerbank sitzen wird."

Tuttosport: "Fataler K.o. für Völler. Deutschland hat den Tiefpunkt seiner glorreichen Fußball-Traditionsgeschichte erreicht. Die Zukunft und Hoffnung ist Ottmar Hitzfeld, der sich in der gleichen Lage befindet wie Marcello Lippi in Italien. Er ist sehr kompetent, sehr erfolgreich und arbeitslos."

La Repubblica: "Rudi Völler hat es den südeuropäischen Trainern vorgemacht. Er ist mit Stil abgetreten."

Spanien

Sport: "Dem deutschen K.o. folgt Völlers Rücktritt. Sogar Kanzler Schröder weint um Abgang von Völler. Völlers Rücktritt bewegt ganz Deutschland."

El Mundo Deportivo: "Der K.o. gegen Tschechien fällt das Urteil über Völler."

Marca: "Völler tritt zurück und verzichtet auf zwei Jahre Vertrag bis zur WM 2006, die etwas ganz Spezielles für ihn gewesen wäre."

England

The Times: "Als die Giganten fallen, geht Völler erhobenen Hauptes. Wer Völler auch nachfolgt, er wird mit denselben Problemen konfrontiert sein. Die Chancen von Hitzfeld, das Angebot abzulehnen, erscheinen minimal."

Daily Mail: "Völler fällt durch sein eigenes Schwert."

Portugal

Record: "Völler gibt auf, weil der Druck immer größer wurde."

Publico: "Die deutsche Mannschaft steht ohne Trainer da. Auch Völler ist ein prominentes Opfer der EM.

ENGLAND

The Guardian: Englands Fußballer haben wieder einmal bei einem großen Turnier den bitteren Kelch der Niederlage kosten müssen.


Daily Mail:Svens Männer sind draußen nach einem weiteren Elfmeter-Albtraum.


Daily Express: Es ist immer wieder die alte traurige Geschichte.


The Times: England wird wieder vom Elfmeter-Fluch getroffen. Machen sie 40 Jahre Schmerzen für den englischen Fußball daraus. Das Instrument der Folter war ein bekanntes. Es war eine atemlose, unvergessliche, aber letztendlich qualvolle Nacht.


The Sun: Betrogen. Ein Bankier beraubt England. England ist draußen, weil der Schiedsrichter uns bestohlen hat. England verlor seinen Talisman Wayne Rooney und musste in einem weiteren Shoot-out den grausamten aller Euro-K.o.'s einstecken.


PORTUGAL

Record: Nur der Himmel setzt uns jetzt noch Grenzen. Das Fest kann weiter gehen und der Traum auch. Also lasst uns weiter träumen!


A Bola: Phantastische Emotionen, mitreißend und dramatisch. Dieses Portugal - England schreibt EM-Geschichte, egal, wie das Turnier ausgeht... Dieses Spiel war eines Finales würdig. Dieser Sieg über England ist ein Sieg über Jahrhunderte von Schicksalsergebenheit.


24 Horas: Ricardo mit den goldenen Händen. Dieser Typ ist ein Held! Es war ein Kampf der Titanen, der in einer Tragödie hätte enden können.


Diario de Noticias: Yes! Ricardo 'Löwenherz' hat die Engländer überrascht. Er zog die Handschuhe aus, hielt den letzten Elfmeter und schoss das Siegtor.


Correio da Manha: Ach, unser Herz! Wir Portugiesen haben bis zum letzten Augenblick gelitten, aber das war es wert. Die Seleccao hat dem Land einen spektakulären Sieg geschenkt.


Publico: Ein episches Treffen wie im Kino. Ein unvergessliches Spiel mit einem Ende wie in einem Western, wo die Guten gewinnen.


A Capital: Wir werden den 24. Juni nie vergessen.

Jetzt sollte man vielleicht diesen Thread aufspalten:
(a) Was wird jetzt aus der deutschen Mannschaft?
(b) Die EM nach unserem Ausscheiden.

Zu (b) und den reinkopierten Zeitungsausschnitten: Wie kann die englische Presse ("Daily Mirror" und "Sun") ernsthaft finden, den Engl. sei ein Tor geklaut worden? Wenn man den Kopfball kurz vor Schluß wertet, dann kann man sich die Regel mit dem Torwart und dem Fünfmeterraum doch gleich ganz schenken, oder irre ich mich? Nur weil sie einmal beschissen worden sind (1986, die Hand Gottes)
Ich habe das Drama übrigens mit Schweizer Kommentar geschaut, und die haben mit ihrem gesunden Patriotismus, den wir alle an ihnen so lieben, Herrn Urs Meyer eine Weltklasseleistung bescheinigt.