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 Datei Gewalttäter Sport rechtswidrig? Moderations-Bereich
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 Betreff des Beitrags: Datei Gewalttäter Sport rechtswidrig?
BeitragVerfasst: 23.05.2008 15:55 

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Bin ich grade im Forum des Fanmagazins drüber gestolpert:

Zitat:
Rechtsverordnung fehlt / 96-Fan gewinnt vor dem Verwaltungsgericht gegen die Polizeidirektion

Von Jutta Oerding
Die Datei „Gewalttäter Sport“ der Polizeidirektion Hannover ist rechtswidrig. Das hat das Verwaltungsgericht am Donnerstag entschieden. Damit hat ein 20-jähriger 96-Fan mehr erreicht, als er gehofft hatte: Nicht nur sein Name muss gelöscht werden, sondern das gesamte Verzeichnis. Bis zu einem rechtskräftigen Urteil will die Polizei jedoch weiter mit der Datei arbeiten, in der rund 170 als gewaltbereit geltende Fans registriert sind. So bleibt es zur Fußball-Europameisterschaft auch bei den Meldeauflagen und Reisebeschränkungen für die sechs gefährlichsten Hooligans.
Die bundesweite Verbunddatei ist in Hannover und vielen anderen Städten 1994 auf der Basis des Bundeskriminalamtsgesetzes (BKAG) eingerichtet worden. Dies sei keine ausreichende rechtliche Grundlage, meint der Vorsitzende Richter Werner Reccius: „Die Datei dürfte gar nicht existieren.“ Er verweist auf Paragraf 7 des BKAG: „Das Bundesministerium des Innern bestimmt mit Zustimmung des Bundesrates durch Rechtsverordnung das Nähere über die Art der Daten, die gespeichert werden dürfen.“ Diese zwingend erforderliche Rechtsverordnung, auf die mehrmals im Gesetz Bezug genommen werde, gebe es nicht, bemängelt Reccius.
Auf den Einzelfall ging die Kammer nicht mehr ein. Dies bedauerte Rechtsanwalt Andreas Hüttl, der den Fan der „Roten“ vertritt. Nach einem Amateurspiel der 96er in Seelze-Letter vor zwei Jahren sei sein Mandant in die Kartei geraten, erläutert Hüttl. Den Vorfall schildert er so: In einer Gruppe von etwa 40 jungen Leuten seien Rauchbomben gezündet worden, der damals 18-Jährige habe sich sofort von der Gruppe getrennt. „Dann hat ihm ein Polizeibeamter den Schlagstock aufs Jochbein geknallt“, sagt Hüttl. Mit zwei Videokameras habe die Polizei an jenem Tag vier Stunden gefilmt. „Nur während des Angriffs mit dem Schlagstock war die eine Kamera ganz ausgeschaltet, die zweite abgewendet“, berichtet der Anwalt. Das Verfahren gegen den Beamten sei wegen geringer Schuld gegen 250 Euro Geldbuße eingestellt worden, und das Land habe seinem Mandanten 2000 Euro Schmerzensgeld gezahlt. Der Vorwurf des Landfriedensbruchs gegen den jungen Mann, der an einem von der Stadt betreuten Fanprojekt teilnimmt und sich gegen Rassismus engagiert, bestätigte sich nicht. „Trotzdem landete er in der Datei“, bemängelt Hüttl.
„Dort wird er vorläufig auch bleiben“, sagt Polizeisprecher Stefan Wittke. Die Namen der rund um den Sport gewaltbereiten Hannoveraner würden spätestens fünf Jahre nach dem letzten Eintrag gelöscht, die der Kinder schon nach zwei Jahren, erläutert Wittke. Die Polizei sei nicht verpflichtet, die Betroffenen über die Aufnahme in die Datei zu informieren. Zur Registrierung reiche ein Ermittlungsverfahren aus. So solle es auch bleiben, meint der Sprecher: „Wir werden gegen das Urteil Berufung einlegen.“ Zwei deutsche Gerichte hätten schon zugunsten der Polizei entschieden.
Das Bundesinnenministerium erklärt, es werde die schriftliche Urteilsbegründung abwarten und erst dann weitere Schritte prüfen.

HAZ vom 23.05.2008

Dazu ein Kommentar aus der NP:

Zitat:
Wir brauchen diese Datei

Ja, ich bin Fußballfan. Ich gehe sonnabends ins Stadion und stehe dort, wo es am lautesten ist – in der Nordkurve. Ich liebe Fangesänge, Vereinsfahnen, die vor meinem Gesicht wehen. Wenn ein Tor fällt, liegen mir wildfremde Menschen in den Armen, manchmal habe ich auch ein Bier im Nacken. Viele um mich herum tragen Trikots und sehen so aus, als ob sie auch in Vereinsbettwäsche schlafen. Sie kennen alle Lieder und weinen bei Niederlagen bitterlich. Manche ballen die Faust, wenn sich der Gegner vor ihnen warmläuft.
Nein, Angst habe ich nicht. Ich weiß, dass Polizei und Fanbeauftragte einen guten Job machen. Sie wissen genau, wer Stress macht. Und derjenige fliegt raus – und darf nicht wiederkommen. Wer Fußball als Grund zum Prügeln nutzt, ist in jedem Stadion gebrandmarkt – dank der Datei „Gewalttäter Sport“.
Jetzt bin ich in Sorge, dass sich wieder Schläger unter uns Fans mischen – und die Polizei keine Möglichkeit hat, ihnen den Einlass zu verwehren. Das darf nicht passieren. Deshalb muss sofort eine rechtliche Grundlage für die „Hooligan-Datei“ her. Ich will auch nächste Saison angstfrei im Block stehen – und mein Bekannter will wieder mit seinem kleinen Sohn ins Stadion kommen. Es besteht akuter Handlungsbedarf – ohne politische Diskussion.


Da sieht man mal wieder, was die NP für ein Schmierblatt ist. BILD lässt grüßen. Unter Ausblendung sämtlicher Fakten wird mal wieder die Angst vor Fußballfans geschürrt. Als wenn jetzt auf einmal die Stadien zu Schlachtfeldern werden würden.


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BeitragVerfasst: 23.05.2008 16:37 
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Schmierblatt halte ich für übertrieben - ich lese die NP sehr gerne, dennoch ein vielleicht nicht sehr objektiver Artikel.
Ob es so eine Datei geben muss, weiß ich nicht. Aber schließlich gibt es auch eine Sexualstraftäterdatei, eine Liste jugendlicher Intensivtäter...
Leider ist da immer noch die Sache mit der Rechtfertigung. Wenn jemand auf einmal in so einer Datei landet, weil er zur falschen Zeit am falschen Ort war, ist das natürlich nicht richtig.
Aber ich finde es wichtig, zu wissen, wer da vor einem steht. Und wenn jemand wirklich Mist baut und das auch immer wieder macht (also die wirklich harten Knochen), ist das nur gerecht in meinen Augen, demjenigen den Stempel aufzudrücken. Das wird doch heutzutage auch schon mit Männern gemacht, die ein Kind nur schief angucken, mal übertrieben ausgedrückt.


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BeitragVerfasst: 23.05.2008 16:41 

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@bierfahrer96

Was meinst du mit „unter Ausblendung sämtlicher Fakten“? Der Einzelfall des Klägers wurde hier nicht mehr erörtert. Also gilt hier die Unschuldsvermutung.

Das es gewaltbereite Schwachmaten gibt, kann niemand ernsthaft bestreiten (ich gehe mal davon aus, du siehst dies genauso). Es ist also davon auszugehen, dass die Datei bislang verhindert hat, dass bekannte (tatsächliche)Gewalttäter vor, während oder nach einem Spiel "aktiv" werden konnten. Insoweit hätte diese Datei eine Berechtigung, um Gewalt zu verhindern und Gefahr für Dritte abzuwenden.

Voraussetzung für eine solche Datei ist jedoch, dass sie rechtmäßig ist. Also ist der Gesetzgeber gefordert, die erforderliche Rechtsverordnung zu erlassen.


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BeitragVerfasst: 23.05.2008 20:15 

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Sehr schön geschrieben, besser hätte ich es nicht schreiben können...


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BeitragVerfasst: 23.05.2008 20:27 

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Dass mit der Ausblendung sämtlicher Fakten bezog sich auf den unteren Kommentar der NP. Der sorgfältig ausgearbeitete Artikel darüber stammt aus der HAZ.

Klar sehe ich das so, dass wirkliche Gewalttäter nichts in Stadien zu suchen haben. Dass das auch irgendwo festgehalten werden muss, beispielsweise in eben dieser Datei Gewalttäter Sport, ist auch klar.

Die Frage ist nur: Wer ist ein Gewalttäter? Ursprünglich sollte diese Datei mal dazu dienen, o.g. Schwachmaten aus Stadien fern zu halten, was ja auch Sinn macht. Nur mittlerweile werden dort selbst Leute aufgenommen, die sich eher kleinere oder teilweise sogar gar keine Vergehen zu Schulden kommen lassen haben. Leute, die Aufkleber in Züge oder Stadien geklebt haben. Leute, die in einer großen Gruppe gegangen sind, wo 2 Idioten Krawall gemacht haben. Unabhängig, ob die überhaupt etwas miteinander zu tun gehabt haben.

Es reicht ja, wie man dem HAZ-Artikel entnehmen kann, schon ein Ermittlungsverfahren aus, um in diese Datei aufgenommen zu werden. D.h. wenn dich angeblich ein Ordner oder Polizist gesehen haben will, wie du irgendwie auffällig geworden bist und deine Personalien aufnimmt, dann landest du in dieser Datei. Wird hinterher das Verfahren gegen dich eingestellt, weil deine Unschuld zweifelsfrei bewiesen worden ist (bzw. dir keine Schuld nachgewiesen werden konnte) bleibst du trotzdem in dieser Datei. Und das schlimme ist, du wirst gar nicht darüber informiert, dass deine Daten in dieser Datei stehen, so dass du evtl. dagegen vorgehen kannst. Wenn du hinterher mit deiner Familie beispielsweise nach Zypern in den Urlaub fliegen willst, wo die Deutsche U21 ein Freundschaftsspiel bestreitet, kann es dir passieren, dass dir die Ausreise verweigert wird, weil man dich als Sicherheitsrisiko sieht.

Tut mir leid, das hat mit Kriminalitätsbekämpfung nichts mehr zu tun. Mit Hilfe der Medien à la BILD und NP wird sich hier künstlich das Feindbild Fußballfan erschaffen. Gibt ja auch keine anderen Probleme. Armes Deutschland.


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BeitragVerfasst: 23.05.2008 22:37 
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Ich kann da Bierfahrers letzten Post nur so unterschreiben und nochmal auf den Ursprungsfall aus dem oberen Zeitungsartikel hinweisen. Das könnte uns allen so passieren und klingt jetzt nicht unbedingt nach einem außergewöhnlichen konstruierten Fall. Die Frage, die sich halt jetzt jeder stellen sollte ist, ob er sich gerecht behandelt fühlen würde, wenn er durch so eine Geschichte den Stempel "Gewalttäter Sport" (in die Datenbank kommt) aufgedrückt bekommen würde mit allen anhängenden Repressalien!


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Naja, wer eine Rauchbombe zündet ist doch kein Gewalttäter. :lol:


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Es sollte schnellstens eine Rechtsverordnung geschaffen werden, damit das ganze dann legitimiert ist.
Bin überzeugt, dass fast jeder der 170 Leutchens da zu recht drinsteht und das sicher nicht deswegen weil sie Apfelsaft getrunken haben und dabei eine Wunderkerze in der Hand gehalten haben.


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RoterKönig hat geschrieben:
Es sollte schnellstens eine Rechtsverordnung geschaffen werden, damit das ganze dann legitimiert ist.
Bin überzeugt, dass fast jeder der 170 Leutchens da zu recht drinsteht und das sicher nicht deswegen weil sie Apfelsaft getrunken haben und dabei eine Wunderkerze in der Hand gehalten haben.

aha...also nicht alle?!
und die die zu unrecht da drinstehen fallen dann unter der kathegorie "pech gehabt", oder wie?

aber mir geht das alles nicht weit genug. es sollte eine datei geben die alle bürger erfaßt. und natürlich muß diese datei auch von jedem per internet einsehbar sein...damit ich weiß ob mein nachbar in der nase bohrt oder ob ich ihm auch zukünftig noch zur begrüßung die hand geben kann.

_________________
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Gunther hat geschrieben:
RoterKönig hat geschrieben:
Es sollte schnellstens eine Rechtsverordnung geschaffen werden, damit das ganze dann legitimiert ist.
Bin überzeugt, dass fast jeder der 170 Leutchens da zu recht drinsteht und das sicher nicht deswegen weil sie Apfelsaft getrunken haben und dabei eine Wunderkerze in der Hand gehalten haben.

aha...also nicht alle?!
und die die zu unrecht da drinstehen fallen dann unter der kathegorie "pech gehabt", oder wie?

aber mir geht das alles nicht weit genug. es sollte eine datei geben die alle bürger erfaßt. und natürlich muß diese datei auch von jedem per internet einsehbar sein...damit ich weiß ob mein nachbar in der nase bohrt oder ob ich ihm auch zukünftig noch zur begrüßung die hand geben kann.


Also eine Datei mit allen Bürgern geht mir zu weit Gunther!

Scherz beiseite :lol:

Natürlich gibt es einige wenige Härtefälle, sowas gibt es fast überall wo es um Gesetze geht.
Angenomme ich würde da drinstehen.
Was würde ich tun?
Wüsste ich es nicht, würde es mir wahrscheinlich recht egal sein.
Würde ich es irgendwann durch eine Maßnahme der Polizei gegen mich erfahren, dann wäre ich zwar sicherlich erst sauer, aber mir stehen ja nun sämtliche Möglichkeiten offen diesen Verdacht aus der Welt zu schaffen.
Das oben beschriebene Gerichtsverfahren ist eine Möglichkeit.
Da die Polizei in der Regel viel filmt und nichtmal bei einem Vorkommniss ausschaltet dürfte ich als unbescholtener Fussballfan auf keinem dieser Filme draufsein, und wenn dann verhalte ich mich total harmlos.

Ich bin der Meinung man sollte diese Leutchens nicht zu Opfern machen, weil sie in einer ach so bösen Datei stehen, denn genau das Gegenteil ist der Fall.
Bin ich ein ehrlicher und friedliebender Mensch werde ich die Polizei und das Gericht vom Gegenteil überzeugen können, denn wenn ich mir nichts zu schuldenkommen lasse, dann kann man auch nichts Belastendes gegen mich in der Hand haben.


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BeitragVerfasst: 24.05.2008 10:46 
Lieber Gunther, diese Datei gibt es schon längst.


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BeitragVerfasst: 24.05.2008 13:45 

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hannoi1896 hat geschrieben:
Naja, wer eine Rauchbombe zündet ist doch kein Gewalttäter. :lol:


Meinst du das ironisch?


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BeitragVerfasst: 24.05.2008 21:58 

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RoterKönig hat geschrieben:
(...)
Bin ich ein ehrlicher und friedliebender Mensch werde ich die Polizei und das Gericht vom Gegenteil überzeugen können, denn wenn ich mir nichts zu schuldenkommen lasse, dann kann man auch nichts Belastendes gegen mich in der Hand haben.


Glaubst du, was du da schreibst? Tut mir leid, aber das ist schon ein bisschen sehr naiv.

Wie gesagt, es reicht ein Ermittlungsverfahren aus, damit man in diese Datei aufgenommen wird. Und selbst wenn das Ermittlungsverfahren eingestellt wird, weil kein ausreichender Tatverdacht besteht, bleibst du in dieser Datei. Meinst du, es würden so viele dagegen klagen, wenn es reichen würde einfach zur Polizei hinzugehen und zu sagen "Hey Jungens, ich hab nichts gemacht." und dann ist die Sache gegessen?

Davon ab gebe ich dir vollkommen recht, dass die Leute, die zu recht in dieser Datei stehen, da auch stehen bleiben sollten. Ich fände diese Datei an und für sich ja auch sinnvoll, wenn die Herren Beamten ein wenig sensibler bei der Aufnahme in die Datei agieren würden und Leute nicht nach dem Gieskannenprinzip den Stempel "Gewalttäter Sport" auf die Stirn gedrückt bekommen, weil sie angeblich dabei gesichtet worden sind, wie sie ein Aufkleber an einen Laternenpfahl geklebt haben.


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BeitragVerfasst: 24.05.2008 22:45 
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Auch wenn ein Aufkleber-hinbatschen keine Gewalttat ist, ist es dennoch ein Strafbestand! Dafür muss man jetzt nicht zwingend in irgendwelche Gewalttäter-Dateien aufgenommen werden, aber dennoch finde ich so ein Verhalten einfach daneben! Würdest du dich freuen, wenn jemand Aufkleber auf deinen Gartenzaun klebt? Ganz sicher nicht. Daher sollte man auch bei kleinen "Vergehen" irgendwo mal eingreifen!


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Klar. Man könnte den Aufkleber-Irgendwohinklatscher, insofern man ihm das zweifelsfrei nachweisen kann, zur Beteiligung an den Reinigungskosten verdonnern. Aber ganz bestimmt nicht, wie es teilweise schon der Fall ist, mit einem fünfjährigem bundesweiten Stadionverbot belegen.


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BeitragVerfasst: 24.05.2008 23:14 
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bierfahrer96 hat geschrieben:
RoterKönig hat geschrieben:
(...)
Bin ich ein ehrlicher und friedliebender Mensch werde ich die Polizei und das Gericht vom Gegenteil überzeugen können, denn wenn ich mir nichts zu schuldenkommen lasse, dann kann man auch nichts Belastendes gegen mich in der Hand haben.


Glaubst du, was du da schreibst? Tut mir leid, aber das ist schon ein bisschen sehr naiv.



Na klar bin ich davon überzeugt!
Der Umkehrschluss wäre doch, dass in Deutschland massiv Unrecht passiert.
Das kann ich so eigentlich nicht erkennen.


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BeitragVerfasst: 25.05.2008 10:21 
✝ Unvergessen
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Es geht hier, RoterKönig, nicht um Dein Vertrauen in den Rechtsstaat oder um Umkehrschlüsse, sondern darum, dass die Datei „Gewalttäter Sport“ der Polizeidirektion Hannover nach Auffassung des Verwaltungsgerichts rechtswidrig ist. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, die Polizei hat Berufung eingelegt.

Unabhängig davon wäre es gut, wenn das Bundesinnenministerium für klare Kante sorgte und die offenkundig fehlende Rechtsverordnung auf den Weg brächte.


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BeitragVerfasst: 25.05.2008 11:25 
In der Tat. Wenn ein deutsches Gericht eine Handlung der Polizei (Einrichten dieser ominösen Datei) als rechtswidrig einstuft, ist alles gesagt. Die Polizei hat rechtswidrig gehandelt. Punkt.


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BeitragVerfasst: 25.05.2008 13:49 
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Jasse hat geschrieben:
Auch wenn ein Aufkleber-hinbatschen keine Gewalttat ist, ist es dennoch ein Strafbestand!


Das käme wohl auf den Aufkleber an, ansonsten fällt mir da keine Straftat zu ein, deren Tatbestand erfüllt sein könnte.


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BeitragVerfasst: 25.05.2008 16:01 
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RoterKönig hat geschrieben:
Ich bin der Meinung man sollte diese Leutchens nicht zu Opfern machen, weil sie in einer ach so bösen Datei stehen, denn genau das Gegenteil ist der Fall.
Bin ich ein ehrlicher und friedliebender Mensch werde ich die Polizei und das Gericht vom Gegenteil überzeugen können, denn wenn ich mir nichts zu schuldenkommen lasse, dann kann man auch nichts Belastendes gegen mich in der Hand haben.


In Deinem Unterton schwingt ein "die werden es schon verdient haben, wenn sie da drin stehen" mit.
Soso. Also muss Deines Erachtens der Fan nachweisen, dass er unschuldig ist.
Das widerspricht ganz klar der Unschuldsvermutung. Wenn man jemanden schon in so eine Datei nimmt, sollte das Verfahren klar abgesteckte Richtlinien haben. Es kann nicht sein, dass Fans dort "rein prophylaktisch" als Gewalttäter gebrandmarkt werden, auch wenn sie nicht im Geringsten etwas mit den Straftätern zu tun haben, für die diese Datei eigentlich geschaffen wurde.

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„Kriminelle haben im Fußball nichts zu suchen!"
― Uli Hoeneß


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